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Prolog: Es ging schon seit Ewigkeiten so

 

"Jetzt hör mir doch endlich mal zu! Ich kann es dir einfach noch nicht erzählen." Genervt verdrehe ich die die Augen Warum begreift dieser Trottel denn nicht einfach, dass ich es nicht kann?

"Man Mary, dass kann doch wohl nicht so schwer sein! Das geht jetzt seit über einem Monat so, du kannst es nicht für immer vor mir verheimlichen.", fängt er wieder an. Ich verschränke die Arme vor der Brust und schaue trotzig an ihm vorbei.  

"Das habe ich doch gar nicht vor!" Und ob ich das hab, mein Lieber. Aber dass muss er ja nicht unbedingt wissen.

"Schatz, so geht das einfach nicht weiter! Ich kann nicht mit dir zusammen sein, wenn du mir nicht vertraust.“ Er hob die Hand und griff sanft nach meinem Kinn, um es in seine Richtung zu drehen.

Das ist ja mal ne Erkenntnis!

"Was willst du damit sagen? Dass du Schluss machst oder was?!"  Oh bitte!  "Ja, genau das heißt es!"

Na Gott sei Dank.

"Das ist jetzt nicht dein Ernst, oder?" Na endlich! Ich dachte, ich werd den nie mehr los.

"Oh doch, das ist es, wenn du mir noch nicht einmal verraten kannst, warum du von jetzt auf gleich so komisch und distanziert bist, wie soll das denn dann in Zukunft aussehen? Willst du dich komplett verschließen und niemanden mehr an dich ran lassen?"

 Wäre in Bezug auf dich ja wohl besser.

"Natürlich habe ich nicht vor ein komplettes Wrack zu werden, aber ich brauche nun mal Zeit, die du mir offensichtlich nicht geben kannst!"

Hoffentlich macht er jetzt nicht noch einen Rückzieher.

 "Sorry, aber noch mehr Zeit kann ich dir einfach nicht geben Ich will dir nicht ewig hinterher rennen müssen, nur weil du zu feige bist aus dir raus zu kommen."

Pah, was weiß der schon über mich?

 "Okay, du hast es so gewollt, es ist aus. Aber glaub mir, würdest du mich wirklich lieben, könntest du mich verstehen. Aber gut, da draußen gibt es noch genug Mütter mit hübschen Söhnen, also bitte, komm nicht in einer Woche wieder angelaufen, das muss ich mir echt nicht geben.“

 Bla bla bla. Kann der jetzt mal zum Ende kommen und sich endlich verpissen?

"Ich liebe dich wirklich, aber du musst auch mich mal verstehen! Ich will nicht immer nur warten, weil dir grad mal wieder was in die Quere kommt. Es tut mir wirklich leid! Aber wir können doch noch Freunde Bleiben."

Jaja Freunde, ist klar, wer will denn mit so einem Loser befreundet sein?

"Ich brauche jetzt erst einmal Zeit zum Nachdenken. Wir sehen uns, tschüss Dennis."

Geht doch! "Tschüss süße."

 Wäh! Das 'süße' kann der Penner sich sonst wo hin stecken! Der hat echt geglaubt, ich würde eine ernsthafte Beziehung mit ihm führen. Dass ich es überhaupt so lange mit dem ausgehalten habe ist schon ein Wunder! Aber was tut man nicht alles für ein Wellness Wochenende. Man, dass muss ich sofort James und Fabiana erzählen, schließlich müssen sie erfahren, dass ich unsere Wette gewonnen habe und ihnen meinen Sieg noch schön unter die Nase reiben.

Kapitel 1

 

"Susanna!!!" rief ich meine Freundin schon von weitem, als ich sie im Schulgang sah. "Hey Maus! Wie waren deine Ferien? Oh man wir haben uns so lange nicht gesehen." entgegnete sie, als sie auf mich zu gerannt kam und wir umarmten uns stürmisch. "Der Hammer! Ich hab so einen süßen Typen in Italien kennen gelernt und wir haben dann fast den ganzen Urlaub mit einander verbracht. Woah der sah so geil aus mit Six-pack und den ganzen Muskeln." sagte ich schwärmerisch und schrie leise auf, als sich plötzlich zwei starke Arme um meine Taille legten. Es war unser bester Freund James. Susi, James und ich waren das perfekte Trio. Wären Jem und ich nicht einfach nur Freunde hätte ich bestimmt schon längst was mit ihm angefangen, denn er sah echt heiß aus. Er gab uns beiden einen Kuss auf die Wange, wofür wir direkt neidische Blicke von den ganzen anderen Mädels ernteten, und sagte "Na ihr zwei Schönheiten, wie waren eure Ferien?". Wie aus einem Mund antworteten Susi und ich "Der Hammer!" und fingen sofort an zu lachen, so dass er uns nur verwirrt ansah – der ärmste. Da wir alle in der 11. waren und jetzt zusammen Unterricht hatten machten wir uns gemeinsam auf den Weg zu unserer Klasse. Als erstes stand eine Doppelstunde Geschichte an, mein absolutes Hass Fach! Meiner Zeugnisnote nach zu urteilen war ich zwar gut, aber ich check einfach mal gar nichts! Aber ganz ehrlich, wen interessiert schon Geschichte?! Ich mein immerhin leben wir ja in der Gegenwart und nicht in der Vergangenheit. Herr Schneider kam pünktlich wie immer und alle setzten sich auf ihre Plätze. Leider haben Susanna und ich immer zu viel gequatscht, so dass der Schneider uns auseinander gesetzt hat. Sie hatte natürlich mal wieder Glück und durfte in der letzten Reihe neben Jem sitzen, ich dagegen musste mich nach ganz vorne zwischen die größten Streber des Jahrgangs setzen, Dennis und Lucas. Im Unterricht schaltete ich voll auf Durchzug und spielte stattdessen mit meinem Handy Flappy Bird. Ich war sogar richtig gut, denn mein Highscore war 326. Die Aufgaben, die Herr Schneider uns für diese Stunde gegeben hat konnte ich natürlich alle nicht selbst beantworten, aber da ich sowieso alles von Dennis abgeschrieben habe war das nicht so das Problem. Normalerweise haben Susi und ich sowas immer gegoogelt, anders hätten wir es nie geschafft eine 2 auf dem Zeugnis zu bekommen. Unsere nächste Stunde war Mathe dran, davon hatte ich – oh Wunder – auch keine Ahnung! Wofür brauche ich denn bitteschön Integrale oder Vektoren? Totaler Schwachsinn. Hier saß ich neben James in der 3. Reihe und hatte normalerweise meine Ruhe vor Frau Haase, aber ausgerechnet heute hat sie sich wohl mal gedacht mich die ganze Stunde über zu nerven! Wie ich die Schlampe grade umbringen könnte, ich war so schön dabei meine Nägel in rot zu lackieren, als auf einmal ein Schatten vor meinem Tisch erschien. Genervt meinte ich „Man Jem kannst du mal auf hören was ins Licht zu halten? Ich sehe so nichts und kann meine Nägel nicht weiter machen!“ „Oh tut mir aber leid, dass ich dich bei deiner Maniküre störe, Marylin.“ Hatte der Helium geschluckt oder warum spricht der auf einmal so hoch?! Ich schaute nach oben aber leider nicht in Jems Gesicht sondern in das von Frau Haase! Fuck.. die hat sowas doch noch nie bemerkt. „Oh Sie sind es, Frau Haase! Wollen sie etwa auch etwas Farbe auf Ihre Nägel bringen oder was ist  los?“ fragte ich sie lässig und einige Mitschüler lachten leise. „Nein danke, meine Liebe aber es wäre sehr freundlich, wenn du meinem Unterricht auch geistig beiwohnen würdest und nicht nur körperlich. Nun ja, aber was ist denn jetzt das Integral von den zwei Flächen?“ ich guckte an die Tafel, da hatte sie ein Trapez und oben drauf ein Dreieck gezeichnet. Ich hatte keine Ahnung was die von mir wollte aber es sah aus wie eine Handtasche! Ich fing an zu kichern und sie schaute mich nur verwirrt an. „Also was das Integral dingsda ist weiß ich nicht, aber das sieht aus wie eine Handtasche!“ Jetzt lachte auch der restliche Kurs, Frau Haase fand das allerdings nicht ganz so lustig. „Fräulein so geht das nicht! Erst nicht auf passen und dann noch über den Unterricht lustig machen! Heute Nachmittag nachsitzen! 1 Stunde.“ Sagte sie empört, drehte sich um und ging wieder nach vorne zur Tafel. Kaum war sie vorne, lackierte ich mir die Nägel weiter, was mir noch eine weitere Stunde Nachsitzen bescherte. Blöde Kuh. Dennis war auch wieder in meinem Kurs und flüsterte seinem Nachbar irgendetwas zu von wegen wie dumm ich wäre und dass ich nur shoppen im Köpf hätte. „Dennis du kleiner Streber ist das dein Ernst? Was fällt dir ein mich so zu beleidigen? Ich glaubs ja nicht!“ Schrie ich durch die ganze Klasse. Frau Haase schaute uns beide entsetzt an „ist das wahr Dennis?“ „Natürlich, einer muss es ja mal sagen. Da ist ja selbst ein Toaster intelligenter als die!“ entgegnete er beleidigt. „Sag das nochmal ja! Ich schlag dir die Fresse ein wenn du mich nochmal so beleidigst!“ drohte ich ihm und stand sogar auf, um meine Worte zu unterstützen. „Hey hey hey, nicht in diesem Ton hier ihr Beiden!“ versuchte Frau Haase dazwischen zu gehen, doch wir beachteten sie gar nicht. „Nicht nur dumm bist du sondern auch die größte Schlampe die es auf dieser Schule, nein in der ganzen Stadt, gibt!“ auch er stand jetzt auf. „Jetzt reicht es!“ ich lief um meinen Tisch rum und wollte zu ihm nach vorne laufen, um ihn zu schlagen, doch Lucas, der wieder neben ihm saß, ging dazwischen. "Hey, jetzt mal langsam Marylin. Hier schlägt niemand irgendwen klar?“ mit den worten hielt er mich am Arm fest, so dass ich nicht weiter gehen konnte. Wow, ich hätte nicht gedacht, dass der sich sowas traut, will der auch aufs Maul oder was? Und diese Muskeln die sich zeigten, das hätte ich nie von ihm gedacht, ich dachte immer der wäre voll der Lappen. „Lass sie doch, die hat doch eh nichts drauf, da ist selbst eine Fliege stärker!“ provozierte mich Dennis nur weiter und erntete dabei gleich wieder böse Blicke. „Das gibt Nachsitzen, für euch alle drei! Mir reicht es hier langsam, man behandelt sich gegenseitig mit Respekt!“ brüllte Frau Haase auf einmal durch die ganze Klasse, so dass wir alle zusammen zuckten. Lucas führte mich auf meinen Platz zurück, damit ich nicht doch noch irgendeine Dummheit anstellte. Ich riss mich von ihm los und setzte mich wütend auf meinen Platz. James grinste mich an und Susi hat das ganze gar nicht mitbekommen, weil sie die ganze Zeit an ihrem Handy hing. „Was grinst du denn so Blöd Arschloch?!“ fragte ich an James gewandt. Warum hat er mir eben eigentlich nicht geholfen? Normalerweise wäre er schon längst auf Dennis losgegangen, oder hätte ihn zumindest beleidigt. Toller Freund! Wenn man ihn einmal brauchte. „Nichts, nichts, süße.“ Entgegnete er nur. Endlich Schellte es zum Stundenende und wir hatten Pause.

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Tag der Veröffentlichung: 16.01.2014

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