Impressum
© Antje Hansen Psst Hörmal Verlag, Köln
Abenteuer im Drachenwald
Der kleine Vampir Valentin 3
August 2018, 2. Auflage
(Erstveröffentlichung der Hardcover-Ausgabe 2013)
Covergestaltung und Illustrationen: Antje Hansen
Alle Urheberrechte vorbehalten
Was bisher geschah
Polizeiinspektor Grünschnabel, Bürgermeister Blumenkohl und Kaufhausbesitzerin Schnütgen haben die Nase gestrichen voll. Ein vorwitziger Blutsauger treibt sich nachts in ihrer Stadt herum und erschreckt die Leute. Sie stellen ihm eine Falle, an der er sich die Zähne ausbeißt, erkennen aber sofort: Der vermeintlich gefährliche Vampir ist nur ein elfjähriger Junge. Zahnarzt Pimpf wird aus dem Bett geklingelt, um Valentins abgebrochene Zähne zu reparieren.
Aber was nun?
Ein Vampir in der Stadt? Kann das gut gehen?
Klar! Die Gesellschaft seiner neuen Freunde gefällt Valentin viel besser, als alleine auf der einsam gelegenen Burg Donnersbach zu hausen. Er bezieht das Kellerverlies unter dem Rathaus und erhält Unterricht. Die fünf gründen einen Geheimbund, und auf der Jagd nach einem Räuber, macht Valentin die Bekanntschaft von Hexe Emma.
Mit ihr und Wassermann Florian, den sie beim Abenteuer auf der Pirateninsel kennenlernen, ist der Geheimbund komplett.
Gemeinsam befreien sie die wunderschöne Fee Sieglinde. Sie werden von ihr mit drei goldenen Harren, für die sie sich etwas wünschen dürfen und einem Säckchen voll Gold und Edelsteinen belohnt. Als erstes wünschen sie sich, dass der kleine Vampir Valentin tagsüber wach sein kann. Der zweite Feenwunsch – Burg Donnersbach soll im alten Glanz neu aufgebaut werden – ist ebenfalls in Erfüllung gegangen, und der Geheimbund ist eingezogen. Doch für die frischgebackenen Burgbewohner brechen ungemütliche Zeiten an, denn die Burg beherbergt zwei schlecht gelaunte Gespenster, die ihnen eiskalte Schneebälle um die Ohren schleudern und auch vor Brandstiftung nicht zurückschrecken.
Nachdem Vampir Valentin und der Geheimbund die
Abenteuer auf der Pirateninsel (Buch 1) und
Abenteuer auf Burg Donnersbach (Buch 2)
bestanden hat, beginnt heute:
Abenteuer im Drachenwald
mehr von Vampir Valentin und seinen Freunden:
Ein eiskalter Fall (Buch 4)
Das Nest der Eichhörnchen
Der kleine Vampir Valentin gähnt. Verschlafen räkelt er sich in seinem gemütlichen steinernen Marmorsarg, der im Kellerverlies von Burg Donnersbach steht. Schnell zieht er die Decke bis zur Nasenspitze hoch und dreht sich auf die andere Seite, bis ihm einfällt, dass heute ... Aufgeregt strampelt er die Bettdecke bis ans Ende seines Sarges und kratzt sich am Kopf. Mit einem Satz springt er heraus und klettert auf den untersten Ast des Birnbaums, der sich über sein Vampirbett neigt. Er pflückt eine der saftigen Früchte.
„Emma? Bist du schon wach?“, ruft er, während er in seine Vampirkluft schlüpft, die aus einem blitzsauberen weißen Hemd, einer schwarzen Hose, schwarzen Schuhen und einem schwarzen Umhang mit blutrotem Seidenfutter besteht. „Emma!“ Ungeduldig reißt er seine Kellertür auf und stürmt in Emmas gegenüberliegende Hexenküche.
Doch Hexe Emma schläft noch wie ein Murmeltier in ihrer kuschelweichen Hängematte aus geflochtenen Gänsedaunen. Barbarossa, der rote Burgkater, leistet ihr dabei Gesellschaft. Er liegt eingerollt zu ihren Füßen; beide schnarchen.
„He, alte Schlafmütze! Wach auf! Unsere Gäste können jeden Moment kommen!“ Valentin rüttelt an Emmas Schulter.
Die kleine Hexe kräuselt die Nase und murmelt: „Was? Och nee! Lass mich weiterschlafen! Es ist Wochenende!“ Doch dann reißt sie ihre grünen Augen auf und bricht in fröhliches Gelächter aus. „Selber Schlafmütze! Reingelegt! Guten Morgen! Wird auch Zeit, dass du mich endlich weckst. Was machen die Gespenster, Groß und Klein? Hast du sie schon gesehen? Sollen wir sie vorsichtshalber fesseln und knebeln, damit sie die Leute nicht mit Schneebällen bewerfen?“
Valentin kichert: „Keine Sorge, Frau Schnütgen wollte die beiden Fieslinge mit Arbeit eindecken. Sie sagte gestern Abend ... Nee. Lass dich überraschen. Los, genug gequatscht! Hier, möchtest du?“ Der kleine Vampir wirft Emma seine angeknabberte Birne zu und krault den schnurrenden Kater unter dem Kinn. „Komm mit, Barbarossa, in der Küche gibt es Frühstück.“
Emma wuschelt durch ihre roten Haare und steht auf. Eilig vertilgt sie den Birnenrest samt Kerngehäuse, dann steckt sie sich Flörus‘ Zauberstab in die Schürzentasche. „Von mir aus kann‘s losgehen“, sagt sie.
Unternehmungslustig laufen die beiden durch den Korridor des Gewölbekellers und stürmen die hölzerne Treppe hoch in die Burghalle.
„Was sollen wir heute machen? Den verdammten Besuchern belegte Brötchen servieren und Limonade eingießen?“, flucht Groß gerade, als Emma und Valentin die Küche betreten. „Das kannst du dir von der Backe putzen! Wir sind ganz unheimlich gruselige Gespenster! Geister! Und keine ... keine ...“
„Keine Servierknödel! Genau, Groß! So was Bescheuertes! Nee! Niente! Nada! Nix da! Ohne uns! Deine doofen Schnittchen kannst du dir in den Kirschbaum hängen!“ Klein plustert sich grollend zu einer dunkelgrauen Gewitterwolke auf. Er würde Frau Schnütgen jetzt gerne einen Schwall Eiswasser über den Kopf kippen.
Nachdem die Gespenster Groß und Klein am letzten Wochenende (siehe Band 2, Abenteuer auf Burg Donnersbach) die Burg beinahe niedergebrannt hätten und sintflutartige Überschwemmungen in der Burghalle verursacht haben, um ihren verlorenen Schlüssel zurückzubekommen, sollten sie eigentlich, wie versprochen, auf nimmer Wiedersehen verduften. Das haben die zwei aber nicht gemacht. Damit sie bleiben dürfen, haben die Geheimbund-Mitglieder eine Probezeit zur Bedingung gemacht, bei der alles, was den beiden Fieslingen Spaß macht, verboten ist; Schneeballschlachten in der Küche, Gewitter im Keller, brennende Tischdecken beim Abendessen. Da erst eine Woche der Probezeit vorüber ist, müssen sie noch mindestens 21 Tage lang brav
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Verlag: BookRix GmbH & Co. KG
Texte: Antje Hansen
Bildmaterialien: Antje Hansen
Tag der Veröffentlichung: 17.10.2015
ISBN: 978-3-7396-1854-8
Alle Rechte vorbehalten