Ich wunderte mich, da ich wirklich ohne Wecker aus meinem Schlaf erwacht war. Mein Blick ging zum Wecker und das Zifferblatt war total schwarz. Oh nein, dass kann einfach nicht sein. Haben doch wirklich die Batterien meines Weckers ihren Saft verloren und er steht nun still, ohne dass die Zeit sich bewegt. Also griff ich mein Smartphone und schaltete es ein. Die Uhr, welche mir angezeigt wurde, sagte mir, dass ich schon fünfundzwanzig Minuten zu spät war, um meinen Morgen in aller Ruhe angehen zu können. Meine Beine schwang ich aus dem Bett und schlüpfte in meine Latschen. Nun lief ich ins Badezimmer, schaltete das Licht ein und entleerte meine Blase. Nachdem ich weg gespült hatte, schloss ich den Deckel der Brille und ging zur Dusche, wo ich das Wasser anstellte.
Da der Hebel der Armatur immer an der gleichen Stelle steht wartete ich knapp eine Minute und stellte mich dann unter den Wasserstrahl. Ich erschrak mich, da das Wasser eiskalt war und sprang sofort wieder aus der Dusche. Selbst, als ich den Hebel auf Heiß gestellt hatte, kam nur kaltes Wasser aus der Leitung. Das kann einfach nicht wahr sein. Mir blieb nichts anderes übrig, als mich mit dem kalten Wasser zu Duschen, da musste es eben heute einmal schnell gehen. Also ergriff ich mein Duschbad, seifte mich schnell ein und spülte dann alles wieder ab. Sofort drückte ich den Hebel der Armatur auf Aus und beendete den Wasserfluss. Gut, ich war zwar jetzt wirklich Munter, doch dafür fror ich nun ganz schön. Nun griff ich um die Ecke, um mein Badetuch zu Ergreifen und als ich es in der Hand hatte, legte ich es mir auf meinen Kopf, um mir meine Haare abzutrocknen. Während ich dies tat, trat ich aus der Duschkabine und schlug doch wirklich mit den Zehen meines rechten Fußes gegen den Rand der Kabine. Mein Mund verließ einen Schmerzlaut und ich hopste auf meinem linken Bein, bis der Schmerz etwas nachließ. Meine Zehen schmerzten ganz schön und doch brachte ich es fertig, mich gründlich abzutrocknen. Das Badetuch hängte ich dann wieder auf die Wandhalterung und lief um Waschbecken, um mich zu Rasieren. Als dies erledigt war, putzte ich mir noch meine Zähne und brachte meine Haare in Form.
Zum Schluss legte ich noch mein Deo und mein Parfum auf und ging zurück ins Schlafzimmer, um mich Anzukleiden. Aus dem Fach mit meinen Boxershorts nahm ich mir eine heraus und zog sie an. Danach griff ich mir ein Paar schwarzer Socken und auch diese zog ich mir an. Natürlich schmerzte es beim rechten Fuß, doch biss ich die Zähne zusammen. Auch ein weißes Unterhemd streifte ich mir noch über. Als nächstes nahm ich mir ein weißes Oberhemd vom Kleiderbügel und zog es an. Zum Schluss nahm ich mir eine schwarze Stoffhose und nachdem ich auch diese angezogen hatte und einen Gürtel in die dazugehörigen Schlaufen fädelte, ergriff ich mir noch eine schwarzes Jackett und verlies das Schlafzimmer, nachdem ich mir mein Smartphone ergriff und das Licht im Zimmer löschte.
Noch leicht humpelnd ging ich in die Küche und brühte mir einen Kaffee. Dies war das einzige, was ich mir heute als Frühstück gönnte, denn für mein normales Frühstück fehlte mir heute einfach die Zeit. Nun wurde es aber Zeit, dass ich mich endlich einmal vorstelle. Mein Name lautet Eve Hartung und ich bin 34 Jahre alt. Ich bin ein Einzelkind und habe keine Verwandte mehr, nachdem meine Eltern, vor 6 Jahren, bei einem Verkehrsunfall ihr Leben verloren haben. Ich habe einen Partner, welchen ich vor 13 Jahren kennen gelernt habe und mit dem ich nun auch schon 12 Jahre zusammen ein Paar bin. Eigentlich wollte Heiko und ich, mein Partner heißt Heiko Lengenfeld und ist jetzt 35 Jahre, vor 6 Monaten heiraten. Ja, wollten, doch dazu später. Nachdem mein Kaffeebecher leer war, stellte ich diesen in die Spülmaschine, zog mir vorsichtig meine Schuhe an, ergriff meine Schlüssel und verlies da Haus. Über eine Treppe im Haus gelangte ich in den Keller und dadurch auch in die Garage. Nun bestieg ich mein Auto, betätigte den Schalter für das Tor, welches sich nun langsam öffnete. Als es oben war, startete ich den Motor und fuhr die Auffahrt hinaus. Mein Fahrzeug verließ die Einfahrtzone und schon senkte sich wieder das Garagentor.
Meine Fahrt dauerte noch keine Minute, als es zu regnen begann. Schnell wurde aber aus dem Regen ein richtiger Wolkenbruch. Die Scheibenwischer schafften es kaum, die Scheibe einigermaßen Sichtfrei zu bekommen und meine Geschwindigkeit betrug nicht einmal 30 Kilometer in der Stunde. Auch wenn ich nur etwas über 40 Minuten zu meiner Firma benötigte und eigentlich immer gut durchkam, hatte ich heute den absoluten Glückstag. Jede Ampel, an der ich vorüber fuhr zeigt mir ihr leuchtendes Rot. Wieso hatte sich der heutige Tag nur so gegen mich gestellt? Natürlich dauerte meine heutige Fahrt wesentlich länger als sonst und ich war überfroh, als ich die letzte Ampel hinter mir gelassen hatte. Keine fünf Minuten später fuhr ich meinen Wagen in die Tiefgarage unseres Unternehmens und ich lenkte diesen zu meinem persönlichen Parkplatz. Einen Vorteil musste es doch haben, Eigentümer einer Firma zu sein. Wie groß wurden meine Augen, als doch ein fremdes und mir unbekanntes Fahrzeug auf meinem Parkplatz parkte. In mir wuchs eine Wut und musste mich erst einmal beruhigen. Meinen Wagen parkte ich nun auf einem anderen Platz und nahm mir aber noch die Zeit, um mir das Nummernschild dieses Parksünders zu notieren. Mit dem Fahrstuhl fuhr ich in unsere Firma und als ich dort ankam und diesen wieder verließ, strahlte mich unsere Empfangsdame Bea schon freundlich an. Auf ihre freundliche Art begrüßte sie mich; „Guten Morgen Herr Hartung. Ich wünsche Ihnen einen angenehmen Tag.“ Ich lief zum Tresen und erwiderte ihren Gruß. „Ähm Bea, ein fremdes Fahrzeug steht auf meinem Parkplatz. Ich habe es aufgeschrieben und versuchen sie bitte heraus zu bekommen, wer der Übeltäter ist.“ Ich reichte ihr den Zettel und ging danach in mein Büro. Dort angekommen, schaltete ich sofort meinen Kaffeeautomaten ein und lief dann erst einmal zu meinem Schreibtisch und fuhr den Rechner hoch. Nun vernahm ich das Piepen meines Kaffeeautomaten und ging zu ihm zurück. Meine rechte Hand ergriff sich einen Kaffeebecher, stellte diesen unter den Auslauf und ich drückte die Taste für einen großen Kaffee. Bis mein Kaffee fertig war wartete ich, machte dann Kaffeesahne noch in den Kaffee und mit einem kleinen Löffel rührte ich ihn um. Mit dem Kaffee ging ich zum Schreibtisch zurück und setzte mich dann in meinen Bürostuhl. Nun nahm ich einen kleinen Schluck von meinem Kaffee und stellte diesen danach auf die Seite. Ich entsperrte meinen Rechner und sah mir meinen Posteingang an. Mein Personaldienstleister teilte mir mit, dass sie mir heute eine Assistentin geschickt haben. Ich glaubte mich verlesen zu haben und las die Nachricht noch einmal. Ich konnte es nicht fassen. Als ich mit dem Chef der Agentur telefonierte, sagte ich mehrfach, dass ich einen Assistenten haben wollte und keine Assistentin. Also griff ich nach dem Telefonhörer, wählte die Nummer der Agentur und schon beim zweiten Klingeln meldete sich die Empfangsdame. „Hallo? Hier ist Herr Hartung, ich möchte dringend mit Herrn Falk sprechen.“ Sie hat mich verbunden und Herr Falk meldete sich. „Ja, Falk.“
Herr Falk, hier ist Hartung. Ich habe Ihnen mehrfach, bei unserem Telefonat gesagt, dass ich einen Sekretär möchte und keine Sekretärin. Wieso wurde mir dann heute eine Sekretärin geschickt? Ich hörte, wie er am anderen Ende schnaufte und sagte mir dann; „Herr Hartung, es tut mir wahnsinnig Leid. Ich kann Ihnen wirklich nicht sagen, wer dies verbockt hat, aber Sie können die Sekretärin sofort wieder zurück schicken und ich werde mich nun persönlich darum kümmern, dass Sie Ihren Sekretär bekommen. Bitte entschuldigen Sie diesen Fehler.“ Natürlich nahm ich ihm diesen Fehler nicht übel, da wir schon über sechs Jahre sehr gut zusammen Arbeiten und bisher ging alles sehr gut. Da kann natürlich auch einmal ein Fehler geschehen und dies sagte ich ihm auch. Danach verabschiedeten wir uns und nun lies ich einmal überraschen, wann nun endlich mein Sekretär kommen wird. Ich habe nichts im Prinzip gegen Frauen. Nur arbeite ich mit meinem Sekretär sehr eng zusammen. Und Frauen haben es bisher immer ausgenutzt, mich Anzubaggern. Da die Frauen es aber nie akzeptiert hatten, dass ich mit einem Mann zusammen bin, musste ich sie jedes Mal entlassen. Daher kommt mir keine Frau mehr in meine Nähe.
Heiko und ich haben uns vor 10 Jahren den Traum einer eigenen Firma erfüllt. Wir gründeten eine Sicherheitsfirma, welche sich auf die Sicherheit von großen und mittleren Unternehmen, von Banken, staatlichen Einrichtungen, Einkaufspassagen und Ladengeschäften, aber auch von Wohnhäusern spezialisiert hatte. Gerade Besitzer teurer Immobilien und Villen sind unsere besten Kunden. Gerade in Villen passiert es oft, dass wir nicht nur die gesamte Überwachungstechnik installieren, sondern es kommt auch oft vor, dass wir einen Panikraum fertigen. Natürlich, mit allem was notwendig oder aber auch gewünscht wird. Nur, wenn die Wünsche zu skurril sind, weichen wir auch einmal vom eigentlichen Vorhaben ab. Also ich baue in keinen Panikraum einen Whirlpool oder eine Sauna ein. Das ist nun wirklich nicht Lebensnotwendig. Natürlich hat sich unsere Arbeit schnell herum gesprochen und
Verlag: BookRix GmbH & Co. KG
Texte: Jörg R. Kramer
Bildmaterialien: Jörg R. Kramer
Cover: Jörg R. Kramer
Lektorat: Jörg R. Kramer
Korrektorat: Jörg R. Kramer
Tag der Veröffentlichung: 02.08.2023
ISBN: 978-3-7554-4850-1
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