Mein Wecker holte mich, wie schon die letzten fünfzehn Jahre, aus meinem Schlaf. Sofort schaltete ich den Wecker aus und stand, mit einem Lächeln auf meinen Lippen, aus dem Bett auf. Obwohl es die Außentemperaturen nicht zuließen, schlafe ich immer nackt und so lief ich in die Küche und bereitete mir meine Kaffeemaschine vor und schaltete sie ein. Übrigens, mein Name lautet Damian Sommer, ich bin 25 Jahre alt und werde heute meine erste eigene Gruppe als Erzieher in einem Kindergarten übernehmen. Was ist noch zu mir zu sagen? Ich bin 191 Zentimeter groß, bringe ein Gewicht von 82 Kilogramm auf die Wage und habe eine wirklich sportliche Figur. Meine Haare sind naturblond, welche leicht gewellt und doch auch modisch geschnitten sind. Weiterhin habe ich stahlblaue Augen, eine schöne gerade Nase, volle Lippen und einen wirklich haarlosen Körper. Meine Schule habe ich, nach 10 Jahren mit Eins beendet und auch mein Abitur konnte ich mit 1,2 abschließen. Danach habe ich eine Ausbildung zum Kindergärtner/Pädagoge absolviert und diese ebenfalls mit sehr gut abgeschlossen. Im Bad erledigte ich, wie schon seit meiner Kindheit, meine morgendliche Toilette. Als erstes entleerte ich meine Blase und dann ging es unter die Dusche. Das warme Wasser nässte meinen ganzen Körper ein und ich rieb mich mit meinem Duschbad, von oben bis unten ordentlich ein. Anschließend spülte ich alles wieder gründlich ab und dann kam der Muntermacher. Ich drehte den Hebel meiner Armatur auf Kalt und blieb circa zwei Minuten unter dem kalten Wasser stehen. Das Wasser stellte ich dann aus, griff in das Regal, um mir ein neues Badetuch zu ergreifen und trocknete mich dann ab. Das Badetuch hängte ich auf die Heizung und lief zum Handwaschbecken. Nun putzte ich mir meine Zähne und im Anschluss entfernte ich meinen Wochenendbart. Als mein Gesicht dann wieder glatt und frei von Rasierschaum war, legte ich mein Deo und das dazugehörige Parfum auf und ging zurück in mein Schlafzimmer, um mich anzuziehen. Angekleidet lief ich ins Bad zurück und brachte meine Frisur in Form. Noch einmal betrachtete ich mich im Spiegel und stellte fest, dass ich mich so wirklich Sehen lassen konnte. Wieder in der Küche holte ich mir einen Kaffeebecher aus dem Küchenschrank und goss mir Kaffee in meinen Becher. Aus dem Kühlschrank nahm ich mir noch die Kaffeesahne heraus, drückte etwas in meinen Kaffee und rührte diese dann mit einem Kaffeelöffel um. Hm… der erste Schluck Kaffee am Morgen ist das Schönste vom ganzen Tag. Nun nahm ich mir zwei Scheiben Toast und steckte sie in den Toaster, bevor ich auch ihn einschaltete. Nach einer Weile kam das Toastbrot geröstet heraus und ich bestrich diese Scheiben mit Butter und Marmelade. Ich aß meine Toastbrotscheiben, trank meinen Kaffee und als ich mein Frühstück beendet hatte, machte ich wieder Ordnung in der Küche.
Nun zog ich mir meine Schuhe und Jacke an, griff mir meine Tasche, den Auto- und den Wohnungsschlüssel. Meine Wohnungstür verschloss ich, nachdem ich meine Wohnung verlassen hatte und ging zu meinem Auto. Vorher öffnete ich aber noch das Tor, damit ich dann gleich vom Grundstück auf die Straße fahren konnte. Als ich aus dem Tor gefahren war, hielt ich mein Auto an und parkte kurz, damit ich das Tor wieder Schließen konnte. Danach setzte ich mich in mein Auto zurück, schnallte mich an und fuhr los. Bis zu meinem Kindergarten musste ich vierzig Kilometer fahren und auf der Strecke dahin machte ich an einer Bäckerei immer einen Zwischenstopp. Hier holte ich mir immer drei belegte Brötchen und vier Berliner oder drei Stück Blechkuchen. Gut, die Brötchen waren wirklich herzhaft belegt, ansonsten esse ich lieber nur Süßes. Kaum einer würde bei mir vermuten, dass ich so viel Süßes esse, da ich wirklich eine sehr sportliche Figur habe. Aber ich vermute einmal, dass dies schon an meinen Genen liegen könnte, Auch meine Eltern waren und meine Schwester ist sehr schlank und sportlich. Leider habe ich keine Eltern mehr, da sie bei einem Unfall ums Leben gekommen waren, als ich gerade fünf Jahre alt war. Meine Schwester war mir, gerade in dieser Zeit, mein größter Halt, auch wenn sie selbst gerade erst 10 Jahre alt gewesen war. Doch unsere Geburtstage feiern wir auch heute noch zusammen. Na ja, wer hat schon mit seiner Schwester am gleichen Tag Geburtstag? Wie unsere Eltern es hinbekommen hatten, dass meine Schwester Daniela und ich wirklich am Gleichen Tag, nur ich eben fünf Jahre später zur Welt kam, können wir heute noch immer nicht begreifen. Vor dem Kindergarten angekommen, parke ich mein Auto, steige aus und verschließe es. Da es doch echt noch Kühl am Morgen ist, gehe ich schnellen Schrittes in das Gebäude und in der Umkleide hängte ich meine Jacke in meinen Schrank und lief zur Leiterin des Kindergartens. Wir Begrüßten uns sehr freundlich und Frau Fritzsche erklärte mir nun, was für eine Kindergruppe ich heute erhalten werde. Wow, ich erhielt doch wirklich die große Gruppe. Na ja, was heißt schon groß? Bei uns hieß groß, die Kinder zwischen 4 und 6 Jahren. Was ich aber auch noch erwähnen sollte ist, dieser Kindergarten ist kein kommunaler, sondern ein privater Kindergarten. Viele werden sich jetzt die Frage stellen, weshalb ein junger Mann eigentlich Kindergärtner werden wollte und dies auch machte? Nun, für mich gab es nie einen anderen Berufswunsch. Dieser Kindergarten ist ein wichtiger Teil meines Lebens. Bevor ich das Licht der Welt erblickte, hatten meine Eltern schon große Probleme, für Daniela einen Kindergartenplatz zu bekommen und haben keinen erhalten. Daher musste unsere Mutter zu Hause bleiben und den ganzen Tag auf sie Aufpassen. Danach haben unsere Eltern dann diesen Kindergarten Bauen lassen und auch ich habe hier ab meinem zweiten Lebensjahr meine Kindheit verbracht. Ich kann also heute sagen, dass ich hier wirklich alles bestens kenne. Auch ich hatte damals einen Kindergärtner, also einen männlichen Betreuer und Herr Steinbach hatte mir wirklich zur Seite gestanden, als unsere Eltern tödlich verunglückten. Oft hatte ich damals alleine in einer Ecke gesessen und viel geweint. Die anderen Kinder konnten es nicht verstehen, doch mit der Hilfe und Fürsorge von Herrn Steinbach lernte ich wieder das Lachen und er erweckte in mir auch den Wunsch, ebenfalls Kindergärtner zu werden. Obwohl die Satzung besagt, dass die Nachfahren der Erbauer jederzeit das Recht haben, die Leitung dieser Einrichtung zu übernehmen oder anzutreten, lehnte ich es aber ab. Den ganzen Tag an einem Schreibtisch zu sitzen, Ware telefonisch zu bestellen, Abrechnungen zu erstellen oder auch zu entscheiden, wen wir hier bei uns aufnehmen und wen nicht – nein, dies kann und möchte ich nicht.
Mein Interesse liegt dann schon eher, die Kleinen zu betreuen. Mit ihnen zu Spielen, zu Malen, zu Basteln und ihnen auch Ordnung und Sauberkeit beizubringen. Worauf es mir aber besonders ankommt ist, ihnen beizubringen, immer auf ein liebes und friedvolles Miteinander zu achten, auch wenn es einmal zu Streitigkeiten kommen sollte. Nachdem Frau Fritzsche mir alles Organisatorische erklärt hatte, brachte sie mich zu meiner Gruppe. Für mich war dies der ereignisreichste Moment des Tages. Die fröhlichen Gesichter und dieses Funkeln in den Augen der kleinen Mädchen und Jungen waren einmalig und unbeschreiblich. Doch bevor wir mit der ersten Beschäftigungsrunde beginnen konnten, stand erst einmal das gemeinsame Frühstück auf dem Programm. Zusammen machten wir uns auf den Weg in den Speiseraum und als sich alle gesetzt hatten, zählte ich noch einmal durch. Hier viel mir auf, dass ein Kind fehlte und ich lief zurück in unseren Raum. Ich rief in den Raum und horchte ganz genau hin. Ein ganz leises Schniefen konnte ich aus einer versteckten Ecke, neben einem großen Schrank vernehmen. Sofort begab ich mich dahin und dort saß ein kleiner Junge auf dem Boden, seinen Rücken hatte er an die Wand gelegt, seine Beine Angestellt und sein Kopf lag zwischen seinen Knien. Er weinte ganz leise und zog immer wieder seine Nase nach oben. Schnell ging ich zur Frau Fritzsche und bat sie, das Frühstücken meiner Gruppe zu übernehmen, was sie auch sofort übernahm. Ich begab mich zu dem kleinen Jungen und setzte mich neben ihn. Mit meiner rechten Hand strich ich ihm über seine Haare und fragte; „Hey, mein Kleiner. Wie heißt du denn und weshalb sitzt du hier alleine in der Ecke und weinst“? Der Kleine sah mich mit seinen verweinten Augen an und antwortete; „Ich heiße Florian von Birkenfeld und keiner will mich“. Noch verstand ich kein Wort und sagte; „Florian, komm bitte einmal zu mir“. Und er kam wirklich zu mir und legte seine kleinen Ärmchen um meinen Hals und weinte weiter. „Florian, wieso denkst du denn, dass dich keiner möchte oder will“? Jetzt sah er mir in meine Augen und antwortete; „keiner hier redet oder spielt mit mir. Auch meine Mami wollte mich nicht mehr. Sie ist einfach eines nachts, während ich schlief von uns gegangen und hat mich mit Papa alleine gelassen“. Nun stellte ich mich wieder aufrecht hin, nahm Florian hoch in meine Arme. Mit dem rechten Arm hielt ich ihn fest und mit der anderen Hand zog ich mein Taschentuch aus meiner Hosentasche. Danach trocknete ich ihm seine Tränen und ließ ihn seine Nase schnäuzen. Anschließend ging ich mit ihm in den Speiseraum, setzte ihn neben mich und wir aßen gemeinsam. Als alle gegessen hatten und satt waren gingen sie zurück in unseren Raum und Florian und ich räumten den Tisch wieder ab. Danach waren auch wir in unseren Raum gegangen und spielten alle miteinander. Der Kleine war die ganze Zeit in meiner Nähe und ich sah auch ab und an ein kleines Funkeln in seinen Augen, wenn er mich ansah. Der Vormittag war wirklich echt Lustig und nun wurde gemeinsam zu Mittag gegessen. Wieder suchte sich Florian seinen Platz neben mir und er aß wirklich mit sehr viel Appetit. Jedes Kind brachte seinen Teller an dem Abstelltisch und dann auch noch ihren Becher. Nun gingen alle Kinder noch einmal auf die Toilette und danach zogen sie Ihre Sachen aus, ihren Schlafanzug an und legten sich in Ihre Bettchen und hielten ihren Mittagsschlaf.
Als alle eingeschlafen waren, schlich ich mich leise aus dem Zimmer und ging nochmals zur Frau Fritzsche. „Frau Fritzsche, was ist mit dem kleinen Florian passiert“? Nun erklärte sie mir was passiert war. Seine Mutter war vor vier Monaten verstorben. Sie hatte wohl ein Herzproblem und war am Abend ins Bett gegangen und während sie schlief, hörte ihr Herz auf zu Schlagen und sie war verstorben. Der kleine Florian ist vier Jahre und fünf Monate alt denkt nun, dass seine Mutter wegen ihm gegangen sei. Er hat sich seit dem Tag in sich zurückgezogen und die anderen Kinder wollen nicht mit ihm reden oder spielen. Man, wie gut ich Florian verstehen kann, da ich dies ebenfalls erleben musste. Nur waren es mein mir Mama und Papa. „Herr Sommer, leider muss ich Ihnen noch etwas anderes mitteilen, was sie nicht erfreuen wird. Herr von Birkenfeld hat mich vor etwa 30 Minuten angerufen und mir mitgeteilt, dass er für drei Tage auf Geschäftsreise muss und Florian hier bleiben müsste. Also müssten auch sie dann hier bleiben“! Ich hörte genau, was sie mir sagte und ich sah sie mit schüttelnden Kopf an und antwortete; „Nein, dass werden wir nicht machen. Weder Florian noch ich werden hier übernachten. Ich werde ihn die paar Tage mit zu mir nach Hause nehmen, da kann ich mich besser um ihn kümmern“. Sie war damit einverstanden und ich ging schon einmal zu meinem Auto und holte den Kindersitz aus meinem Kofferraum und brachte diesen auf der Rückbank an. Danach ging ich zurück und wieder in den Schlafraum. Noch schliefen alle Kinder und doch vernahm ich ein ganz leises Weinen. Leise schlich ich mich an Florian sein Bettchen und da lag er wirklich, mit dem Kopf unter seiner Zudecke und weinte leise vor sich hin. Vorsichtig hob ich ihn aus dem Bett und nahm ihn in meine Arme. Ich trug ihn zu meinem Stuhl, setzte mich und streichelte sanft seinen Rücken und kurze Zeit später war er in meinen Armen eingeschlafen. Obwohl ich mich freute, dass Florian in meinen Armen eingeschlafen war spürte ich aber auch, dass es kein angenehmer Schlaf sein konnte. Immer wieder schlug er mit seinen Armen um sich oder trat mit seinen Beinen in die Luft. Da sein Schlaf aber immer unruhiger wurde, weckte ich ihn schließlich auf und er zog sich dann wieder alleine um. Nach und nach waren dann alle Kinder erwacht, hatten sich umgezogen und nun malten wir alle gemeinsam.
Auch wurden die ersten Kinder von ihrer Mutter oder ihrem Vater abgeholt und nun waren nur noch Florian und ich im Raum. Immer wieder lief er zum Fenster und schaute hinaus, ob sein Papa endlich kommt. „Florian, kommst du bitte einmal zu mir“? Er sah mich an und kam wirklich zu mir. Vorsichtig setzte ich ihn auf meinen Schoß und berichtete ihm; „Florian, dein Papa hat heute Vormittag angerufen und uns mitgeteilt, dass du für 3 Tage hier übernachten musst, da dein Papa auf Dienstreise musste. Daher möchte ich dir vorschlagen, dass du und ich nicht hier übernachten, sondern du mit zu mir nach Hause kommst und bei mir übernachtest. Was sagst du dazu“? Florian lächelte mich an und antwortete; Onkel Damian, darf ich dann auch mit in deinem Bett schlafen“? Ich erzählte ihm, dass wir zusammen noch etwas Spielen werden, ich uns dann Abendbrot mache, danach werde ich dich Baden, du putzt dir noch deine Zähne und danach dann geht es ins Bett. Er freute sich und lief sofort los, um sich anzuziehen. Wir verabschiedeten uns dann noch von den anderen Erzieherinnen und von Frau Fritzsche und fuhren dann zu mir. Auf dem Heimweg machten wir noch an einem Supermarkt Halt und kauften noch Essen und Trinken ein. Natürlich habe ich auch noch einige Süßigkeiten mitgenommen, ohne, dass Florian dies mitbekommen hatte. Auch kaufte ich noch neue Kleidung für ihn, Zahnputzzeug und einen Topf für die Nacht. Bei mir angekommen, trugen wir die Einkäufe ins Haus und ich zeigte Florian alle Räume. Danach spielen wir zusammen Memory. So klein wie Florian auch noch ist, doch hat er mich in dem Spiel immer besiegt. Auch wenn ich mich über mich selbst geärgert hatte, so durfte ich dies aber nicht zeigen. Nun war es an der Zeit, dass Abendessen vorzubereiten. Als erstes bereitete ich den Crepesteig vor, damit er etwas, vor dem Ausbacken Ruhen kann. Dann bereite ich den Salat vor und brate schon einmal das Hackfleisch an und stelle die Tomatensoße bereit. Florian habe ich auf einen hohen Stuhl neben mich hingesetzt und nun schaute er mir zu. Die Crepes habe ich hauchdünn ausgebacken, mit Tomatensoße, etwas von dem marinierten Salat und dem angebratenen Hackfleisch dazu gegeben und dann zusammen gerollt. Wir setzten uns dann zusammen an den Tisch und haben gemeinsam unsere Crepes, mit den Händen, verspeist. Florian war begeistert von dem Abendbrot, da er so etwas noch nie gegessen hatte. Er trank dann auch noch seinen Tee und dann ging es in die Wanne.
Als ich ihn dann Waschen wollte, fing er an zu weinen und als ich es dann gesehen hatte, wusste ich auch weshalb. Er hatte mehrere Hämatome auf seinem Rücken in unterschiedlichen Farbschattierungen. Aber auch auf seinem Po hatte er richtige Handabdrücke. Mit meinem Smartphone machte ich Bilder davon, denn dies musste mir sein Vater erklären. Kinder zu schlagen, das geht überhaupt nicht. Nachdem ich ihn dann abgetrocknet hatte, rieb ich ihn noch vorsichtig mit schmerzlindernder Salbe ein und danach putzte er sich seine Zähne. Dann zog er sich seinen neuen Schlafanzug an, welchen ich ihm gekauft hatte und trug Florian dann ins Schlafzimmer. Dort legte ich ihn in mein großes Bett, deckte ihn bis zum Hals zu und ging noch einmal in die Wohnstube, um mir aus dem Regal ein Buch zu holen. Das Buch ist relativ dick und ich hatte es mir während meiner Ausbildung gekauft. Darin befinden sich nur Gute Nacht Geschichten. Mit dem Buch lief ich zurück zu Florian, setzte mich auf das Bett und begann mit der ersten Geschichte vorzulesen. Am Anfang hörte mir Florian noch interessiert zu, doch dann wurden seine Augen immer kleiner und er war eingeschlafen. Vorsichtig strich ich dem Kleinen noch einmal sanft über seine Haare und gab ihm noch einen leichten Kuss auf seine Stirn. Danach verließ ich leise das Zimmer und schloss die Tür. Mit meinem Smartphone setzte ich mich auf mein Sofa und schaute mir och einmal die Bilder an, welch ich von Florian seinen Hämatomen gemacht hatte. So, wie sein Rücken und auch sein kleiner Po aussahen, musste er wirklich arge Schmerzen haben. Ich bin ja gespannt, was Frau Fritzsche Morgen früh dazu sagt. Eigentlich müsste das Jugendamt informiert werden.
Über meine Kopfhörer schaute ich noch etwas Fern und auch mir fiel es immer schwerer meine Augen offen zu halten und so beschloss ich, auch ins Bett zu gehen. Nach dem Duschen putzte ich mir noch meine Zähne und da fiel mir ein, dass ich ja heute nicht nackt ins Bett gehen konnte, sondern auch ich zog mir heute einen Schlafanzug an. Ich löschte überall das Licht und öffnete ganz leise die Tür zum Schlafzimmer. Ganz friedlich lag Florian in dem großen Bett und schlief. Ich nahm mir leise einen Schlafanzug aus meinem Schrank, schlüpfte hinein und kroch leise und vorsichtig zu Florian ins Bett und unter die Decke. Mein Smartphone lag auf dem Nachtschränkchen und der Kleine kuschelte sich dann ganz dicht an mich heran und legte seinen kleinen Arm auf meinen Bauch. Sein ruhiger Schlaf brachte auch mich dazu, dass ich schnell im Traumland war. Wie lange ich geschlafen hatte, konnte ich nicht genau sagen. Ich wurde aber plötzlich Munter, da Florian mit seinen Armen um sich schlug und wieder mit seinen Beinen strampelte. Nun begann er auch noch zu Weinen und zu sprechen. Sofort nahm ich mir mein Smartphone und zeichnete seine Schreie auf. Er schrie; „Nein Papa, bitte nicht hauen. Ich habe doch schon ganz viele Aua auf meinem Rücken und meinem Po. Nein, Papa, bitte nicht“! Danach schrie er laut auf und weinte weiter. Ich musste ihn aus seinem Traum herausholen und machte ihn wach. Im ersten Moment sah er mich ganz verstört an und als er mich dann erkannte, kam er ganz dicht an mich heran, ich nahm ihn in meinen Arm und streichelte sanft seinen Rücken. Schnell war er dann wieder eingeschlafen und er schlief auch die restliche Nacht ganz ruhig und friedlich. Mein Wecker holte uns aus dem Schlaf und ich schaltete ihn aus. Nur konnte ich noch nicht aufstehen, da der kleine Mann noch eine Kuscheleinheit benötigte. Als diese dann beendet war stand ich auf und machte mich im Bad fertig. Dann holte ich Florian und auch er machte sich im Bad fertig, während ich unser Frühstück vorbereitet. Angezogen kam Florian zu mir in die Küche und setzte sich neben mich. Zusammen frühstückten wir, wobei Florian zwei Scheiben Toast mit Wurst aß und seinen Kakao trank. Ich trank meinen Kaffee und aß ebenfalls zwei Scheiben Toast, nur machte ich mir meine Marmelade darauf. Nach dem Essen machten wir wieder zusammen Ordnung und ich hatte wirklich das Gefühl, dass es Florian heute wesentlich besser ging. Er lachte heute Morgen sehr viel und darüber freute ich mich sehr. Dann wurde es aber Zeit für uns, dass wir zum Kindergarten fuhren. Also zogen wir uns Schuhe und unsere Jacken an, liefen zum Auto und fuhren los. Auch heute hielt ich bei der Bäckerei an und kaufte mir meine belegten Brötchen und auch einige Kaffeeteilchen. Florian nahm ich einen Berliner mit, welchen er sofort im Auto verspeiste. Vor dem Kindergarten parkte ich mein Auto und zusammen betraten wir die Einrichtung. Er ging sofort in den Umkleideraum, hängte seine Jacke an seinen Haken und tauschte seine Straßenschuhe gegen seine Pantoffeln, welche hier alle Kinder trugen. Ich meldete mich bei Frau Fritzsche, wünschte ihr einen Guten Morgen und sagte ihr auch, dass ich während der Mittagsruhe mit ihr ein sehr intensives Gespräch führen müsste. Sie wollte sich die Zeit frei halten und mein jetziger Wunsch war erfüllt. Ich ging nun zu meiner Gruppe und alle Kinder begrüßten mich ganz freundlich. Da wirklich heute schon alle Kinder anwesend waren, konnten wir auch schon zum gemeinsamen Frühstück gehen. Meine Gruppe war heute wirklich sehr brav und ruhig und sie aßen alle, was für sie vorgesehen war. Auch Fabian aß alles auf, obwohl wir ja zu Hause schon gefrühstückt hatten und er im Auto noch einen Berliner
Verlag: BookRix GmbH & Co. KG
Texte: Jörg R. Kramer
Bildmaterialien: Jörg R. Kramer
Cover: Jörg R. Kramer
Lektorat: Jörg R. Kramer
Korrektorat: Jörg R. Kramer
Tag der Veröffentlichung: 06.10.2022
ISBN: 978-3-7554-2239-6
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