Frank W. Werneburg
Arthur Degenhard
Bei Geistern zu Besuch 2
© Frank W. Werneburg
Frank W. Werneburg
Philipp-Kühner-Straße 2
99817 Eisenach
https://lordbreakingham.wordpress.com/
Leila und Peter saßen im Park hinter dem Postamt auf der Lehne einer Bank und ließen es sich gut gehen. Vorhin hatte es Zeugnisse gegeben, jetzt lagen das 7. Schuljahr hinter und die Sommerferien vor ihnen. Beide waren sich sicher, dass ihre jeweiligen Eltern mit dem Zeugnis zufrieden sein würden. Da würde wohl auch der eine oder andere Euro extra drin sein, um in den Ferien etwas zu unternehmen.
„Hab’ ich dir überhaupt schon erzählt, was mir mein Uropa letztes Wochenende erzählt hat?“, begann Peter nach einiger Zeit, während der sie nur die Leute auf der Straße beobachtet hatten. Nachdem er sich vergewissert hatte, dass Leila ihm zuhörte, fuhr er fort: „Im alten Apothekerhaus soll es angeblich spuken.“
Damit hatte er die Aufmerksamkeit des Mädchens geweckt. Jede Faser ihres Körpers drückte ihr Interesse aus. Seit sie vor ein paar Wochen auf einer Klassenfahrt zufällig echte Geister kennengelernt hatten, war das ihr bevorzugtes Gesprächsthema, wenn sie alleine waren. Mit ihren Klassenkameraden konnten sie nicht darüber sprechen. Die würden sie doch nur für verrückt erklären! Auch ihren Eltern hatten sie nichts erzählt. Wahrscheinlich würden die sie auch sofort beim nächsten Psychiater abliefern. – Und wären dabei noch überzeugt, das einzig richtige für ihre von der Schule überforderten Kinder zu tun.
„Uropa?“, fragte Leila. „Wie alt ist der denn? Ich meine, kann man noch was drauf geben, was der so sagt?“
„83, aber der Kopf funktioniert noch gut!“, meinte Peter. „Uropa Klaus hat zwar ein paar Marotten, wie sie alte Leute eben haben, aber sein Gedächtnis ist besser als bei vielen viel jüngeren Leuten. Der weiß immer aus dem Kopf, wann er mir wie viel Geld zugesteckt hat.“
„Und wo ist dieses Apothekerhaus?“, wollte Leila daraufhin wissen.
Peter schien kurz zu überlegen, wie er es Leila, die erst seit ein paar Wochen hier wohnte, am besten erklären konnte. „Das ist das alte Fachwerkhaus mit den zugenagelten Fenstern am Ende der Marktstraße, wo’s rechts zum Bahnhof ’runter geht.“
Leila machte ein nachdenkliches
Verlag: BookRix GmbH & Co. KG
Tag der Veröffentlichung: 11.12.2017
ISBN: 978-3-7438-4565-7
Alle Rechte vorbehalten