Cover

1 Ich

Ich bin siebzehn und heiße Maik. Mit meinen zwei Geschwistern und meiner Mutter, lebe ich in einem Mehrfamilienhaus, in einer kleinen Stadt. Unser Vater hat uns vor vier Jahren verlassen und wohnt nun mit seiner neuen Frau in der nächsten Großstadt. Kontakt haben wir allerdings kaum zu ihm – wir treffen uns höchstens einmal in einem Vierteljahr und versuchen etwas zu unternehmen, was aber meist ein Reinfall wird. Weil ER eigentlich keine Lust auf uns hat.

Mein Traum ist es, später einmal beruflich Motoren zu entwerfen, zu entwickeln und zu bauen. Einen Führerschein habe ich zwar noch nicht, aber ich schraube leidenschaftlich gerne an den Motoren der Maschinen vom Biker Club rum, in dem mein bester Freund Carsten Mitglied ist.

Seine Dukati hab ich letztes Mal so frisiert, dass sie jetzt locker auf 200 Sachen kommt und der Motor hat nun einen tollen Sound. Ein tiefes Brummen mit einem leichten Knattern beim Gas geben, das im Bauch vibriert und das Adrenalin hochpuscht.

Er war ganz aus dem Häuschen und hat mich vor Freude umarmt, da ist mir ganz heiß geworden und eine Art elektrischer Blitz, zuckte durch meinen Körper. Ich habe ihn weggestoßen und mich schnell weggedreht, damit er nicht meine Röte sieht, die mir plötzlich ins Gesicht geschossen ist.

Da ich ein heller Hauttyp bin sieht man es gleich wenn ich rot werde und das passiert mir immer wenn ich aufgeregt, oder verlegen bin.

Carsten hat mir dann noch einen kräftigen Schlag auf die Schulter gegeben – so dass ich einen Schritt nach vorn getaumelt bin – und mich dann so merkwürdig angesehen. Ich habe ihm einen giftigen Blick zugeworfen, habe mein Werkzeug zusammengepackt und bin abgehauen.

Er hat mir noch hinterhergerufen, dass er mich nach Hause fährt, aber ich habe mich nicht mehr umgedreht, sondern einfach abgewunken.

Carsten geht mir total unter die Haut und das verwirrt mich, weil ich nicht weiß, wie ich damit umgehen soll. Es ist mir immer noch Schleierhaft, was so ein gutaussehender Kerl und verwegener Draufgänger, an mir findet und wie es dazu kommen konnte, dass wir so gut befreundet sind.

 

Gedankenverloren, gehe ich nach Hause.

Ich bin nichts besonders. Durchschnittlich groß; ein Allerweltsgesicht. Hellbraune Haare, die leicht gelockt sind und sich um meine Ohren kringeln.

Dunkle – fast schwarze – Augen mit langen Wimpern. Meine Schwester Steffi neckt mich immer damit und nennt sie "schöne Mädchenaugen", was mich wahnsinnig ärgert und sie weiß das. Meine Mutter sagt dagegen immer, sie wären wie samtige, dunkle Schokolade – blickt dann auch immer ganz verträumt und wuschelt durch meine Haare. Ich werde dann verlegen und lächle unsicher. Nur Mama wird dann immer traurig und wendet sich ab.

Als ich Daheim ankomme bemerke ich gleich, dass etwas nicht stimmt.

Es ist zu ruhig. Sonst klingt immer laute Musik aus Steffis Zimmer, Mama klappert in der Küche mit den Töpfen und Sven sitzt vor dem Fernseher. Doch nun haben sich alle im Wohnzimmer versammelt.

Mama sitzt wie ein Häufchen Elend auf der Couch und Sven hat sich an sie gekuschelt. Steffi läuft aufgeregt hin und her und hat schon fast einen tiefen Trampelpfad in den Teppich getapert.

Meine Mutter hat verweinte Augen, Steffi macht ein verkniffenes Gesicht und Sven schaut mich aus großen Augen, unsicher an.

"Was ist los", will ich sogleich wissen. Mama druckst nur rum und schaut Steffi flehend an.

"Wir bekommen ein Geschwisterchen", höhnt sie. "Sabine ist Schwanger. Tante Charlotte hat vorhin angerufen und es Mama brühwarm erzählt", meint sie, verschränkt die Arme vor der Brust und stampft mit dem Fuß auf. Ich sehe ihr an, dass sie am liebsten irgendwas an die Wand geworfen, oder noch lieber den Kiefer unseres Vaters, zertrümmert hätte.

Sabine ist der Name von Vaters neuer Tussi und erst zwanzig Jahre alt, während Vater schon gut auf die 60 zugeht und Tante Charlotte ist seine Schwester. Sie konnte unsere Mutter noch nie leiden und liebt es, sie zu demütigen und zu piesacken, wo es nur geht. Klar konnte sie es sich nicht verkneifen, diese Neuigkeit meiner Mutter unter die Nase zu reiben. Miststück!

Wortlos, setze ich mich zu meiner Mutter auf die Couch, nehme sie in die Arme, streichel ihr tröstend über den Rücken und halte sie ganz fest, während sie lautlos weint. Steffi gebe ich ein Zeichen, mit Sven rauszugehen und ihm die Sache vernünftig und ruhig zu erklären.

Resigniert läßt sie die Schultern sinken, dann nimmt sie meinen Bruder an die Hand und ich höre, wie sie mit ihm in sein Zimmer geht und leise mit ihm spricht.

2 Wie man einen heißen Typen kennenlernt

Ich bin Carsten die letzten drei Tage aus dem Weg gegangen. Die Tatsache, dass ich einen Bruder oder eine Schwester bekommen soll, nagt noch immer an mir und dann ist da noch die Sache mit Carsten.

Wenn ich in seiner Nähe bin, spielen meine Hormone verrückt. Das passt mir überhaupt nicht, denn er löst Gefühle in mir aus, die unter normalen Männern nicht sein sollten. Im Moment weiß ich absolut nicht wie ich mich ihm gegenüber verhalten soll. Mein Herz schreit nach ihm aber mein Kopf sagt klar und deutlich "Nein" und ich bin so durcheinander das ich ihn am liebsten aus lauter Frustration schlagen möchte.

Er ist eine Klasse über mir, hier im Oberstufenzentrum und ich habe ihn an meinem ersten Tag quasi umgerannt, weil ich zu spät war.

 

Ich erinnere mich so genau daran, als wäre es erst gestern gewesen. Der Wecker hat nicht rechtzeitig geklingelt. Dann hat Steffi, meine ältere Schwester, ewig das Bad blockiert und zu guter Letzt, hatte mein Rad einen Platten, so dass ich zur Schule spurten musste.

Als ich endlich das Gebäude erreicht hatte und durch die Eingangstür gerauscht bin, prallte ich auf eine harte, breite Brust. Doch da ich zu viel Schwung drauf hatte, sind wir nach hinten gestürzt und ich lag auf einem riesigem Typen.

Ich schaute erschrocken auf und blickte in silberne Augen. Natürlich wurde ich knallrot. Gott wie peinlich und das am ersten Tag. Ich versuchte mich aufzurappeln, aber irgendwie hatten sich unsere Taschen verheddert.

Der fremde Junge schob mich ohne Kommentar von sich herunter, stand geschmeidig auf und reichte mir die Hand, die ich nur zögerlich ergriff.

Sein Griff war stark; seine Hand warm und viel größer als meine, so dass sie fast in seiner verschwand. Mit einem Ruck wurde ich auf die Füße gezogen und landete fast wieder an seiner Brust. Doch ich konnte mich noch bei ihm abstützen.

Unter meiner Hand konnte ich seine Muskeln fühlen und spürte wie sein Herz pochte. Wie von der Tarantel gestochen riss ich die Finger weg, denn mich überkam plötzlich das Bedürfnis diese männliche starke Brust zu streicheln und seine nackte Haut zu erkunden.

Ich stammelte noch eine Entschuldigung an seine Schuhe, weil ich nicht fähig war, ihm ins Gesicht zu sehen, schnappte mir meine Tasche und floh regelrecht. Dass er mir verwirrt hinterher sah, bemerkte ich nicht.

 

Den ganzen Tag über war ich fahrig und unkonzentriert, nur weil mir dieser Junge nicht aus dem Kopf ging.

Ein markantes Gesicht wie aus Stein gemeißelt. Eine gerade Nase und ein breiter Mund mit vollen Lippen.

Sein schwarzes Haar fiel ihm fedrig ins Gesicht und betonte diese unglaublichen, silbernen Augen.

Ich stehe wirklich nicht auf Jungs. Ich hatte sogar schon die ein, oder andere Freundin gehabt. Aber dieser Typ beherrschte auf einmal meine Gedanken und mein Körper kribbelte immer noch von seiner Berührung.

Er war mindestens 1,90 m und hatte schmale Hüften. Ellenlange, gut geformte Beine, steckten in schwarzen Jeans, die diese nur noch betonten. Ein weißes T-Shirt umspannte seinen muskulösen Brustkorb und darüber trug er eine schwarze Lederjacke, die sein breites Kreuz umschmeichelte.

Später nach der Schule, habe ich ihn dann nochmal gesehen, wie er auf seinem Motorrad an mir vorbei gefahren ist. Er hat mich angesehen und grüßend die Hand gehoben. Perplex grüßte ich zurück und ging verwirrt nach Hause.

Am nächsten Tag habe ich ihn erst in der großen Pause, auf dem Schulhof, wiedergesehen. Er stand umringt von seinen Freunden und als hätte er gemerkt, dass ich ihn anstarre, drehte er den Kopf in meine Richtung und erwiderte meinen Blick.

Die Zeit schien plötzlich still zu stehen und dieser Moment hat sich für ewig in mein Hirn gebrannt. Ich war einer Ohnmacht nahe als ich bemerkte wie er sich wie ferngesteuert auf mich zu bewegte, nur Millimeter vor mir stoppte und verwundert in mein Gesicht starrte.

Als ich dann zum ersten Mal, seine tiefe rauchige Stimme hörte, wäre ich fast von der Bank gefallen auf der ich saß und lief natürlich knallrot an.

"Hi, ich bin Carsten", meinte er und streckte mir seine rechte Hand hin. "Maik", kam es stockend über meine Lippen und ich ergriff sie zögernd. Er nahm die Meine, drückte sie fest aber nicht unangenehm und mir kam es so vor, als wenn er sie nur zögerlich wieder los ließ.

Dann setzte er sich neben mich auf die Bank. Etwas zu nah, denn ich bekam kaum Luft und sein eigener maskuliner Duft umwehte meine Nase und machte mich nervös und kribbelig.

Doch er bemerkte es zum Glück nicht, stattdessen verwickelte er mich in ein belangloses Gespräch und ehe ich mich versah, lachten wir zusammen – weil er etwas Witziges gesagt hatte – und fachsimpelten dann über Motorräder und Autos im Allgemeinen.

Carsten strahlte eine Ruhe aus, die mich einlullte, so dass mein Körper sich allmählich beruhigte und ich fühlte mich in seiner Gegenwart einfach nur wohl und entspannt.

Ich gestand ihm, dass ich mich für Motoren und Technik interessierte und irgendwie kam es zu einer Einladung in seinen Biker Club.

Als er mich das erste Mal mit dorthin nahm, hörten wir jemanden lautstark fluchen. Die Maschine von Jens, dem Chef des Clubs, lief nicht ganz rund und stotterte beim Gas geben immer wieder und er war erst skeptisch, als ich ihm meine Hilfe anbot.

Doch ich fand den Fehler recht schnell und modifizierte dann noch den Motor etwas. Jetzt läuft seine Kawasaki wie am Schnürchen. Jens war begeistert und auch die anderen Jungs haben mich mit der Zeit für voll genommen und nicht nur als Anhängsel von Carsten.

 

Das ist jetzt ein halbes Jahr her und ich kann es immer noch nicht richtig fassen, dass wir gute Kumpel sind, uns blind vertrauen und manchmal auch ohne Worte wissen, was der andere meint.

Auch im Biker Club werde ich voll akzeptiert, auch wenn ich kein reguläres Mitglied bin. Mittlerweile kommen sie alle zu mir, wenn sie was repariert oder getunt haben wollen und das macht mich echt stolz.

3 Verleugnung

Carsten hat mich auf dem Jungenklo abgepasst und durch seine finstere Miene und seinen angespannten Körper, alle anderen vertrieben, so dass nur noch wir beide übrig sind.

"Warum gehst du mir seit neulich aus dem Weg?", knurrt er mich an und packt mich vorn am T-Shirt.

"Mach ich doch gar nicht", versuche ich mich rauszureden und meine Stimme überschlägt sich fast.

Hektisch versuche ich seine Hände abzuschütteln. Doch er hat mich so fest, wie ein Schraubstock. Seine Haut strahlt Hitze aus und ich kann gerade noch den Impuls unterdrücken, mit meinen Händen zart über seine Handgelenke zu streicheln.

Also umklammere ich sie stattdessen und versuche sie von meinem T-Shirt zu lösen. Dabei reißt es vorn weit auseinander, weil Carsten einfach nicht los lassen wollte. Jetzt stehe ich da, atme schwer und meine halbe Brust ist entblößt.

Heiße Röte strömt mir ins Gesicht und ich schaue ihn schockiert an. Carsten starrt wie Hypnotisiert meine Blöße an. Ein heiseres Stöhnen kommt tief aus seiner Kehle und im nächsten Moment, spüre ich seine Hände auf meiner Haut. Meine Knie werden weich und drohen nachzugeben.

Als wenn er es geahnt hätte schließt sich ein Arm um meine Hüfte und stützt mich. Mit der anderen streicht er zart über meinen Hals und legt sie an meinen Nacken. Die Augen halb geschlossen, nähert sich sein Gesicht immer mehr. Langsam – um mir die Gelegenheit zu geben, ihn noch zu stoppen.

Aber das will ich gar nicht und so treffen sich unsere Lippen zu einem ersten, sanften Kuss. Mein Herz stolpert und beginnt dann einen Marathon. Mir wird heiß und ich habe das Gefühl das meine Hose gleich platzt. 

Ich bekomme eine Gänsehaut und fange an zu zittern, weil Carsten nun mit seiner einen Hand meinen Hintern packt und mich noch dichter an sich presst, während er mit der anderen in meinen Haaren spielt.

Unsere Lippen lösen sich und er sieht mich mit glühenden Augen an. Unsere Blicke saugen sich an. Unfähig auch nur zu blinzeln starren wir uns an. Ich staunend und er wissend.

Ein leicht verruchtes Lächeln erscheint auf seinem Gesicht und ich werde schon wieder verlegen.

 

Als die Tür zum Jungenklo aufgestoßen wird, zucke ich zusammen. Als hätte ich mich verbrannt springe ich zurück und wäre beinahe gestürzt. Doch ein Griff von Carsten um meinen Arm bewahrt mich im letzten Moment davor. Scheiße, was mache ich hier? Wirre Gedanken purzeln in meinem Kopf durcheinander.

Ich bücke mich und wühle im Rucksack nach meinem verschwitzten Shirt das ich vorhin im Sportunterricht getragen hatte. Schnell zog ich mir das ruinierte Lieblings-T-Shirt aus und streife das andere über den Kopf.

Carstens hungrige Blicke folgen dem Saum, bis es mir locker über die Hüften fällt.

Längst hatte er den Eindringling verjagt. Dieser hat nach nur einem mörderischen Blick und der drohenden Körperhaltung von Carsten eilig den Rückzug angetreten.

Ich schaue ihm ins Gesicht und stelle mit fester Stimme klar "So was wird nie wieder vorkommen. Wir sind zwei Männer und dass ich solche Gefühle für dich habe, darf nicht sein. Ich bin nicht schwul!", meine Stimme klingt wie sprödes Glas. "Wenn wir weiterhin befreundet sein wollen, behalte also in Zukunft deine Hände bei dir!"

Carsten erstarrt, sein Gesicht gleicht einer Maske und er verschränkt seine Arme vor der Brust. Nur seine Nasenflügel flattern und blähen sich dann, als er den Geruch meines verschwitzten Shirts wahrnimmt und eine zarte Röte färbt seine Wangen. Er atmet tief ein und sein Brustkorb hebt und senkt sich in schnellen Zügen.

Seine Stimme ist noch eine Nuance tiefer als sonst und gefährlich leise entgegnet er "So, es darf also nicht sein.", und seine Stimme vibriert vor unterdrückten Emotionen. "Nur zu Deiner Information, bevor ich dich getroffen habe, stand ich auch ganz normal auf Mädchen."

Das habe ich nicht erwartet und schweige betroffen. Er piekst mit seinem Zeigefinger gegen meine Brust und spuckt mir förmlich die Worte ins Gesicht "Was sagt das jetzt über uns beide aus? Hä, na - und wenn du denkst du kannst diese Anziehung zwischen uns beiden ignorieren, dann liegst du falsch. Denn das versuche ich seit dem ersten Tag unserer Begegnung. Außerdem belügst du mich damit und was noch schlimmer ist, du belügst dich selbst. Also finde dich damit ab und steh gefälligst dazu!"

Sprachlos stehe ich da und starre ihn nur an. Meine Hände zu Fäusten geballt, der ganze Körper angespannt, senke ich den Blick und wende den Kopf leicht ab.

Der Schmerz in seiner Stimme, zwingt mich ihn wieder anzusehen "So ist das also."

Ich sehe, wie geschockt er ist. Er atmet tief ein und strafft sich "OK, ich akzeptiere Deine Entscheidung!", nun hat er sich wieder ganz in der Gewalt. Kurz huscht ein Schatten über seine Augen, da ist er auch schon zur Tür raus und knallt diese laut hinter sich zu.

 

Schweren Herzens, schnappe ich mir meine Tasche und den Sportrucksack. Dann öffne ich die Tür des Jungenklos einen Spalt und schaue vorsichtig um die Ecke. Puh, reine Luft – niemand auf dem Flur zu sehen. Ich atme erleichtert aus. Wenn das die Runde macht, was eben hier passiert ist, kann ich die hiesige Schwimm AG vergessen. Welcher Trainer nimmt schon einen vermeintlich Schwulen in seinem Team auf?

Als mein Sportlehrer nämlich erfahren hat, dass ich in meiner alten Schule recht erfolgreich bei Wettkämpfen war, hat er mir angeboten, ein gutes Wort beim Trainer für mich einzulegen und ich habe begeistert zugestimmt, weil mir das Schwimmen doch mehr fehlt, als gedacht.

4 Hoffnung

Seit unserer Auseinandersetzung, sind jetzt fast vier Wochen vergangen. In der Schule sehe ich Carsten nur noch von weitem. Auf dem Flur nicken wir uns nur zu und gehen aneinander vorbei. Er bleibt auf Abstand und ich gehe auch nicht mehr in den Motoradclub, nur um nicht in seine Nähe zu kommen – aus Angst, meine Gefühle würden mich überwältigen. Ich würde ihm dann wahrscheinlich gestehen, dass ich ihn liebe und mich total vor den anderen lächerlich machen. Darauf habe ich nämlich absolut überhaupt keinen Bock.

 

Also versuche ich ihn zu vergessen und habe meine Gefühle für ihn in die hinterste Kammer meines Herzens verschlossen. Ich bemühe mich um ein halbwegs normales Leben, auch wenn es mich innerlich fast zerreisst. Denn es hat geklappt, seit zwei Wochen bin ich nun in der Schwimm AG und habe sofort Anschluss gefunden.

Ralf, ein Blondschopf mit blauen Augen im gleichen Alter wie ich. Er ist schon etwas länger dabei. Er nahm mich unter seine Fittiche und meine Leistungen, sowie die Zeiten, bessern sich nun stetig. Ich bin fast glücklich.

Doch immer wieder schleicht sich Carsten in meine Gedanken und das oft zu sehr ungünstigen Zeitpunkten. Denn vor zwei Tagen, stand ich nach dem Training unter der Dusche und plötzlich musste ich an unseren Kuss denken. Wie schön sich das und vor allem wie richtig es sich angefühlt hatte. Sein Steinharter Körper an meinem gepresst die Reibung unserer Erregung durch die Jeans hindurch, hatte mich fast um den Verstand gebracht.

Mir wurde heiß und ich bekam einen riesen Ständer. Verschämt schaltete ich das Wasser der Dusche auf eisig kalt und schaute mich hektisch um, ob jemand meinen Zustand bemerkt hatte. Doch zum Glück, war ich mittlerweile der einzige dort. Ich drehte die Dusche aus, schnappte mir das Handtuch und schlang es eilig um die Hüften aus Angst, es könnte doch noch jemand kommen und mich so sehen.

 

 Heute wartet Ralf nach dem Training im Eingangsbereich der Schwimmhalle auf mich. Ich bin ehrlich überrascht, denn sonst ist er immer schon weg, weil ich mir extra lange Zeit mit dem Umziehen lasse, um mit meinen Gedanken ins Reine zu kommen.

"Hast du noch Zeit auf ein Eis?", fragt er und blickt mir lächelnd in die Augen. Ich nicke und sein Lächeln wird noch strahlender. Dabei bildet sich ein kleines Grübchen neben seinem linken Mundwinkel. Wie immer wenn er lacht – und das tut er ziemlich häufig.

Ich fühle mich wohl in seiner Gegenwart – er ist so herrlich unkompliziert und ein guter Kumpel. Man kann auch tiefgreifende Gespräche mit ihm führen, ohne dass es peinlich wird und er bringt mich zum Lachen.

Als wir nach draußen gehen, hat er seinen Arm um meine Schultern gelegt und gerade wieder etwas Lustiges gesagt. Ich lache laut auf und bemerke zur gleichen Zeit eine Bewegung im Augenwinkel. Mein Kopf schnellt in diese Richtung und ich traue meinen Augen kaum. Carsten steht mit verschränkten Armen an seine Maschine gelehnt und schaut mir entgegen.

Oh Gott, er sieht so Maskulin aus, in seiner Lederkluft und das Wort "Rattenscharf", geistert durch mein Hirn, das plötzlich ganz leer ist. Ich atme zischend ein und versuche krampfhaft, Luft in meine Lungen zu bekommen, während mein Körper erstarrt. Jetzt sieht Carsten den Arm von Ralf, der um meine Schultern liegt.

 Seine Augenbrauen ziehen sich zusammen und sein Gesicht verhärtet sich. Dann stößt er sich von seiner Maschine ab, richtet sich zu seiner gesamten Größe auf und wirkt auf diese Weise sehr gefährlich. Die betont lockere Körperhaltung tut noch ihr Übriges, um mich hart schlucken zu lassen.

Ich kann ihn nur anstarren, mir wird heiß und kalt und alles was mir einfällt, ist, wie sehr ich ihn vermisst habe.

 Mein Gesicht ist so rot wie eine Tomate und etwas muss Ralf gesehen haben, denn er nimmt den Arm von meinen Schultern und schaut betreten zur Seite.

Doch es war so kurz, dass ich es mir auch eingebildet haben könnte. Betont lässig, verabschiedet er sich von mir und schlendert davon. Ich blicke ihm nur verdutzt hinterher, bis ich einen harten Griff an meinem Oberarm spüre. Schon werde ich herumgewirbelt und blicke in silberne Augen, in denen ein Sturm wütet.

"Was zum Teufel glaubst du, tust du hier?", fährt er mich an. "Wer ist dieser Typ? Lässt du es dir von ihm schön besorgen?"

Ich starre ihn schockiert an, denn so aggressiv habe ich ihn noch nie erlebt. Er packt mich und drückt mir einen harten Kuss auf die Lippen. Dann schaut er triumphierend über meine Schulter.

5 Happy End ?

Ich mache mich von ihm los und trete einen Schritt zurück, um Abstand zu gewinnen und um zu sehen, wen er angeschaut hat. Aber als ich mich umdrehe ist da niemand.

Der Kuss hat mich total aus der Bahn geworfen und meine mühsam errichtete Mauer zum Einstürzen gebracht. Erschöpft und resigniert schaue ich ihn an.

"Wie kommst Du darauf ich hätte was mit Ralf?"Hilflos fahre ich mir durch die noch etwas feuchten Haare und bin echt schockiert, dass er so etwas auch nur in Erwägung zieht.

"Fred hat euch neulich zusammen in der Stadt gesehen und sagte, ihr hättet Händchen gehalten und eure Köpfe zusammengesteckt. Was soll ich da sonst denken? Mich stößt du fort, aber mit dem zeigst du dich ganz öffentlich!", seine Stimme wird immer lauter und klingt böse.

Fred? Ah ja, ein Kumpel von Carsten aus dem Biker Club, fällt es mir wieder ein. Neulich in der Stadt? Händchenhalten mit Ralf? Die Räder in meinem Kopf arbeiten nur mit halber Kraft und es dauert ein wenig, bis ich darauf komme, was er meint.

"Meinst du letzten Dienstag? Da habe ich Ralf zufällig in der Stadt, vor dem Musikladen, getroffen. Wir sind ins Quatschen gekommen und er hat mir nur seine neue CD gezeigt, die er sich gerade gekauft hatte.", verwundert schüttle ich den Kopf. So ein Durcheinander.

"Ist mir egal ob zufällig, oder nicht!", blafft er. "Ich will nur wissen, wie du zu diesem Ralf stehst. Liebst Du ihn?", kommt es dann zaghaft und Schmerz klingt in seiner Stimme mit.

"Carsten verdammt…", nun bin ich auch sauer und schleudere ihm ohne nachzudenken entgegen "Wenn ich jemanden liebe, dann niemand anderen als dich!". In meiner Stimme schwingen all die unterdrückten Emotionen mit, die ich so gut weggeschlossen hatte, dann plötzlich wird mir siedend heiß, weil mir aufgeht, was ich da eben verraten hatte.

"Scheiße! Ich, ich...", stottere ich und versuche abzuwiegeln. "Also, das heißt jetzt nicht, ich meine ich…", hilflos breche ich ab, räuspere mich mehrmals und werde über und über rot. Fuck!

In Carstens Gesicht geht die Sonne auf und seine Augen beginnen zu strahlen. Sie nehmen mich gefangen und ich kapituliere. Ich sehe ihn nur stumm an und frage mich wie ich es nur die ganze Zeit ohne ihn ausgehalten habe.

"Du liebst mich? Wirklich?", fragt er zaghaft nochmal nach. Ich bringe nur ein leichtes Nicken zustande zu mehr fehlt mir die Kraft und da war es wieder. Dieses verruchte Lächeln, das um seine Lippen spielt, mich um den Verstand bringt und mein Hirn komplett ausschaltet.

Er zieht mich in seine Arme, an seine starke Brust und ich habe das Gefühl, dass ich angekommen bin. Ein Stein plumpst von meiner Seele – ich schließe die Augen und bette meinen Kopf an seine Schulter; Atme seinen Duft tief ein und schlinge meine Arme um ihn.

Es fühlt sich so richtig an und so soll es für immer sein. Ich seufze glücklich und es ist mir so was von egal, dass wir hier mitten auf dem Bürgersteig stehen und uns alle sehen.

 

Natürlich hatte es jemand gesehen und in der Schule rum getratscht. Carsten hat mich am nächsten Morgen mit dem Motorrad von zu Hause abgeholt und so fuhren wir gemeinsam zur Schule. Als wir von der Maschine abstiegen und dann nebeneinander in Richtung Schulgebäude gingen, gab es schon die ersten komischen Blicke. Es wurde getuschelt und Worte fielen wie "Der Carsten mit dem?", oder "Da kommen die zwei Schwulis", und jemand lachte hämisch. Am liebsten wäre ich im Boden versunken, doch Carsten nahm einfach meine Hand, verschränkte seine Finger mit meinen und lächelte mich an. In diesem Moment, fühlte ich mich unbesiegbar. Ein Ruck ging durch mich und ich straffte mich. Die Erkenntnis war so einfach und alle Angst fiel von mir ab.

 Scheiß auf die anderen. Alles was zählt, ist, dass wir uns lieben und die können uns alle mal. Ich lächle zurück und gehe, mit hoch erhobenem Haupt, neben ihm ins Gebäude.

 

6 Zwei Monate später

Mittlerweile ist es ganz normal für die anderen geworden, wenn sie sehen, dass ich Carsten zärtliche Blicke zuwerfe, wir ab und zu Händchen auf dem Pausenhof halten, oder uns zwischen den Kursen einen Kuss stehlen.

Das Getuschel und die Blicke sind schon sehr viel weniger geworden, aber werden wohl nie ganz aufhören. Doch der sogenannte Skandal, war schnell vergessen, denn bald gab es etwas anderes, über das sie sich die Mäuler zerrissen.

Richtige Feindseligkeiten, gab es dagegen keine. Das mag auch daran gelegen haben, dass sie wussten, dass die Kumpels von Carstens Biker Club, jeden Übergriff bitter gerächt hätten.

 

Ja, die Jungs vom Biker Club.

Das war auch so eine Sache. Als wir das erste Mal wieder gemeinsam dort waren, organisierten sie eine spontane Grillparty für uns.

Ihr könnt euch unsere Verblüffung vorstellen, als Fred trocken feststellte: "Wurde ja auch endlich Zeit Mann", und mit seinem Bier bei uns anstieß. "Wenn das noch länger so gegangen wäre, wäre eines schönen Tages die Hütte hier abgefackelt, so heiße und verliebte Blicke habt ihr euch zugeworfen, wenn ihr dachtet der andere schaut gerade nicht hin", prostet er uns noch einmal zu und setzt ein schiefes Grinsen auf. "Was denn?", fragt er genervt und rollt mit den Augen, als er meine Bestürzung sieht. "Da muss man ja schon blind auf beiden Augen sein, um nicht zu bemerken, was mit euch beiden los ist."

"Ja aber...", stammle ich. "…das macht euch nichts aus? Das Carsten und ich…also das wir..." Fred winkt ab. "Denkt ihr, ihr seid die einzigen hier? Jens ist zum Beispiel mit Klaas zusammen und Rainer liebt schon lange heimlich den Thomas. Da müssen wir in naher Zukunft auch mal was unternehmen, das die sich endlich aussprechen. Ist nämlich echt Scheiße zu sehen, wie Rainer leidet.", nachdenklich schaut er zu den beiden Männern rüber. Jemand ruft seinen Namen, er prostet uns nochmal zu und schlendert dann davon.

"Hast du das gewusst?", frage ich Carsten.

"Nicht die Spur, ich war so mit dir und meinen Gefühlen für dich beschäftigt, dass ich meine Umgebung gar nicht wahrgenommen habe.", er seufzt. " Aber jetzt wo Fred das gesagt hat, fällt es mir wie Schuppen von den Augen.", schmunzelnd stößt er mich an. "Jetzt schau dir das an."

Ich sehe in die angegebene Richtung und wende mich schnell wieder, mit hochrotem Kopf, ab.

Carsten lacht und zieht mich in seine Arme. Hinter uns, in einer dunklen Ecke, küssen sich Jens und Klaas, immer noch ganz wild, als versuchten sie einander aufzufressen, bis jemand laut ruft "Nehmt euch endlich ein Zimmer". Alle lachen und die beiden verschwinden grinsend.

 

Und die Schwimm AG?

Da war die Sache schon schwieriger. Ralf nahm mich nämlich nach dem nächsten Training zur Seite und gestand mir, dass er sich gleich auf den ersten Blick in mich verliebt hätte.

Mir rutschte das Herz in die Hose und als ich stockend versuchte, ihm zu erklären, dass ich Carsten liebe und wir jetzt zusammen sind, unterbrach er mich und sagte, er wüsste Bescheid. Er hätte es von meinem Gesicht abgelesen, an jenem Tag, vor der Schwimmhalle.

Zu sehen, mit welcher Sehnsucht und Liebe ich diesen Motoradtypen angesehen hatte, hat ihm das Herz gebrochen. Und als dieser Typ mich dann noch küsste, da wusste er, dass er nie eine Chance gehabt hatte. Es wäre aber trotzdem nur fair von ihm, mir zu sagen, wie er für mich empfindet. Dann gab er mir einen Kuss auf die Stirn und ging.

Es dauerte eine ganze Weile, bis wir wieder ein entspanntes Verhältnis zueinander hatten. Und auch Carsten war nicht glücklich, dass ich "halb nackt" – wie er es nannte – Kontakt mit Ralf hatte.

Eines Tages aber, habe ich mir ein Herz gefasst und die beiden miteinander bekannt gemacht. Nun ja, die allerbesten Freunde werden sie wohl nie werden, aber sie respektieren einander und wir haben auch schon mal als Trio etwas unternommen und es lief gar nicht mal so schlecht. Ich denke, das ist Ausbaufähig und muss grinsen. Dem Trainer ist es herzlich egal mit wem ich zusammen bin. "Hauptsache deine Leistung verschlechtert sich nicht", meinte er nur trocken. 

 

 Zufrieden kuschele ich mich in Carstens Armbeuge, auf der Decke im Garten von seinen Eltern und genieße den Sonnenschein. Unsere Eltern waren zwar nicht begeistert über unser Outing, aber sie haben es mit der Zeit akzeptiert.

Heute sind seine Eltern über das ganze Wochenende weggefahren, so dass wir faktisch, sturmfreie Bude haben. Denn ich werde das erste Mal, ganz regulär, bei Carsten übernachten.

Da ist die Vorfreude, aber auch ein wenig Angst, vor unserem ersten richtigen Sex. Denn bis jetzt hatten wir uns immer nur gegenseitig gestreichelt, uns geküsst und uns mit unseren Mündern zum Höhepunkt gebracht. Carsten hat sich in dieser Sache als wahrer Meister erwiesen und schenkt mir mit absoluter Hingabe regelmäßig den süßen kleinen Tod.

"Alles ok?", fragt er und gibt mir einen Kuss. Seine Lippen sind weich und warm. Sie streifen meine Stirn und mein Herz quillt über vor Liebe.

"Hm…", mache ich nur und nicke, "ich glaube, noch glücklicher als, jetzt geht gar nicht.", und seufze.

"Oh. Ich glaube da geht schon noch mehr!" Er rollt sich rum und kommt auf mir zum Liegen. Seine Augen funkeln und er lächelt dieses bestimmte Lächeln. Die Schmetterlinge schlagen Purzelbäume in meinem Bauch.

Während er mit seiner Hand unter mein T-Shirt schlüpft und meine Haut streichelt, verabschiedet sich mein Verstand und ich überlasse mich ganz seinen kundigen Händen.

Ich schließe genießerisch die Augen und ein Stöhnen kommt über meine Lippen, als Carsten mein T-Shirt nach oben schiebt und ganz sacht mit seinen heißen Lippen, über meine Brustwarzen streicht, um dann an einer zu saugen. Meine Hände packen seinen Kopf und heben ihn an, so dass ich ihn Küssen kann.

Unsere Zungen tanzen einen erotischen Tanz und als ich irgendwo in meinem Hinterkopf realisiere, dass er mir den Bund der Jogginghose über die Hüften gezogen und mein bestes Stück von seiner Hand umschlossen sanft massiert wird, hebe ich das erste Mal ab und ergieße mich laut stöhnend. Heftig atmend mit hochrotem Kopf und einem leichten Schweißfilm überdeckt komme ich langsam wieder in die Realität.

"Heilige Sch...", kann ich nur flüstern und meine Stimme klingt ganz rau "Was machst du nur mit mir?"

Staunend sehe ich in seine strahlenden Augen, die Funken sprühen und ein glückliches Lächeln huscht über mein Gesicht.

"Jep – heute warst du mal wieder ein ganz schneller.", und weicht grinsend meiner Hand aus als ihm eine verpassen will. Also wirklich, sich auch noch darüber lustig zu machen, wo es eh schon peinlich genug für mich ist. Gespielt gekränkt, winde ich mich unter ihm hervor, springe auf und renne ins Haus.

7 Das erste Mal

"Hey, na warte!", höre ich ihn nur hinter mir rufen, bevor ich das obere Bad erreiche und die Tür hinter mir schließe. Seufzend schlüpfe ich aus den Klamotten und stelle mich unter die Dusche. Vor Schreck fahre ich nur Sekunden später zusammen, als ich seine Hände auf meinem Körper spüre. Ich hatte nicht bemerkt, wie schnell er mir hinterher und ins Bad gekommen war.

Wir stehen unter dem warmen Wasserstrahl der Dusche und sein nackter Stahlharter Körper presst sich von hinten an mich und ich spüre ganz deutlich seine Erektion an meiner Po-Spalte. Seine Hände fahren über meine Brust und bahnen sich langsam ihren Weg, immer weiter nach unten, bis sie mein schon wieder steifes Glied gefunden haben. Ich kann nur noch hilflos vor Erregung zittern und mein Stöhnen, dass sich tief aus meiner Kehle löst, hallt laut durch den Raum.

Meine Knie drohen nachzugeben und ich versuche mich, leicht nach vorgebeugt, mit meinen Händen an der Wand abzustützen, während ich den Kopf nach hinten neige, damit er leichter an meinen Hals kommt, auf dem er heiße Küsse verteilt. "Wenn du dachtest, du kannst mir entkommen, liegst du falsch. Ich bin noch lange nicht fertig mit dir.", flüstert er mir leise mit seiner tiefen Stimme ins Ohr, die vor Erregung vibriert und sein Atem hinterlässt eine Gänsehaut auf meiner Haut. Dann dreht er mich um.

 

Ich schlinge die Arme um seinen Hals und unsere Lippen finden sich zu einem alles verzehrenden Kuss. Ich lecke mit meiner Zunge spielerisch über seine Lippen und schnappe mit meinen Zähnen zart nach seiner Unterlippe, nur um Sekunden später, meinen Mund um eine seiner harten Brustwarzen zu schließen.

Sein lautes Stöhnen geht mir durch und durch und löst ein Glücksgefühl, tief in meinem Bauch aus.Langsam lasse ich mich vor ihm auf den Knien nieder und nehme ihn ganz langsam, in meinem Mund auf.

Stück für Stück, schiebe ich mich vor, bis er fast in meiner Mundhöhle verschwunden ist. Seine Oberschenkel zittern und er krallt die Hände in meine Haare. Als ich anfange, ihn Rhythmisch zu liebkosen, kommt er mir entgegen. Ich sauge an seiner Eichel, umspiele sie in schnellem Spiel mit meiner Zunge, lecke über seine ganze imposante Länge und knabbere sacht an seinen Hodensack, nur um ihn wieder in den Mund zu nehmen.

Carsten zuckt nur noch heftig mit den Hüften. Sein Atem geht hektisch und droht fast seinen Brustkorb zu sprengen. Seine Hoden haben sich fest zusammen gezogen, ein Zeichen das er gleich kommen wird. Ein Gefühl der Macht rollt über mich hinweg und mit einem heiseren Schrei, entlädt er sich in meiner Hand, mit der ich es zu Ende gebracht hatte.

Er zieht mich auf die Füße und in seine Arme. Wir küssen und streicheln uns, dann waschen wir uns gegenseitig und trocknen uns ab. Carsten nimmt mich an die Hand und wir gehen in sein Zimmer. Sanft schubst er mich aufs Bett und ehe ich bis drei zählen kann, ist er auch schon über mir. Ich spreize instinktiv die Beine, damit er sich dazwischen niederlassen und meinen Körper mit seinem bedecken kann.Unsere steifen Penisse reiben aneinander und ich bin einer Ohnmacht nahe.

"Schhhh…", raunt er mir zu. "Langsam. Ich will nicht das du fertig bist, ehe wir richtig angefangen haben.", und lacht leise sinnlich.

"Ich halte es nicht mehr aus. Bitte...", stöhne ich und bewege meine Hüften Rhythmisch. Er atmet zischend ein und hält meine Hüften mit festem Griff fest.

"Was willst du? Sag es mir.", fordert er heiser und haucht mir einen Kuss auf den Bauch, dicht neben dem Nabel und beißt sacht zu. Ich will mich instinktiv bewegen, doch er hält meine Hüften nur noch fester umspannt.

"Bitte...", kann ich nur noch wispern, "Bitte..." und ziehe ihn zu mir herunter damit ich ihn ganz spüren kann; Umfange seine Wangen mit meinen Händen und Küsse ihn verzweifelt.

 

"Was, bitte! Sag es und ich werde dir geben, was du verlangst.", seine Stimme klingt rau und abgehackt; sein Körper zittert.

"Ich, Ich…", stammle ich und hole tief Luft. Dann schaue ich ihm fest in die Augen, die verhangen sind und glänzen. "Bitte komm ganz zu mir" Ich umfasse seinen strammen Hintern mit beiden Händen und ziehe ihn fest an meinen Unterleib.

"Bist Du sicher?", fragt er beklommen und seine Stimme zittert. Als ich nicke, löst sich seine Anspannung etwas und ein glückliches Lächeln, breitet sich auf seinem Gesicht aus. Er löst sich ein wenig von mir und greift zum Nachttisch – zieht die Schublade auf und kramt drin herum.Triumphierend präsentiert er mir eine Packung Kondome und eine Tube Gleitgel. Ich bekomme große Augen und Carsten lacht über meinen Gesichtsausdruck.

"Das habe ich gestern besorgt. Für alle Fälle", meint er nur und schaut mich zärtlich an. Ich schlucke – die verräterische Röte schießt mir ins Gesicht und überzieht jetzt auch den Hals und meine Brust.

"Du bist so süß, wenn du verlegen bist.", lacht er und küsst meine Nasenspitze. Dann lehnt er sich zurück, kniet nun zwischen meinen gespreizten Schenkeln und legt das Gleitgel und die Kondome neben sich. Seine Hände fahren, zärtlich streichelnd, über meinen ganzen Körper, bis ich nicht mehr weiß, wo oben und wo unten ist. Dann streicht er, nur mit den Fingernägeln, ganz sacht über die Innenseiten meiner Oberschenkel. Ich zerfließe wie Butter in der Sonne.

 

Mein Atem geht keuchend und ich merke nur am Rande wie langsam etwas feuchtes, kaltes, über mein Anus streift, ihn umkreist und dann etwas eindringt. Ich kralle die Finger in das Laken, krümme meinen Rücken, werfe den Kopf nach hinten und ein Stöhnen entweicht meinen Lippen, während sein Finger tiefer in mich eindringt.Dann wird er wieder zurückgezogen und ein Zweiter, gesellt sich dazu. Mein Herz setzt einen Schlag aus, nur um dann wild pochend, den Rhythmus wieder aufzunehmen.

Ich schaue ihm in die Augen und sehe die gleiche Leidenschaft, die auch durch meine Adern fließt und mein Blut zum Kochen bringt. Unser schneller Atem vermischt sich und er beobachtet genau meine Reaktionen.

"Küss mich", kommt es heiser von mir und ich strecke die Arme nach ihm aus. Er kommt mir leicht entgegen und ich schlinge sie um seinen Hals. Unsere Lippen treffen sich und dieser Zungenkuss, übertrifft alle anderen bisher getauschten Küsse.

Mit zitternden Fingern, reißt er die Kondompackung auf stülpt es sich, mit unsicherer Hand über. Das ist so Erotisch, dass ich ohne Nachzudenken zufasse und ihm helfe.

"Willst du wirklich? Wir müssen nicht, wenn du noch nicht bereit dafür bereit bist", kommt es zaghaft von ihm.

"Machst du Witze?", ich lache leise. "Wie bereit muss ich denn noch sein?" Gott ich liebe ihn so, wenn er seinen Beschützerinstinkt rauskehrt. Er leckt sich über die Unterlippe, schaut mir tief in die Augen und wir nicken uns gleichzeitig zu.

Ich versuche so entspannt wie möglich zu sein, als er sein bestes Stück ansetzt und sich langsam vorschiebt.Kurz zucke ich zusammen, weil das Kondom so kalt vom Gleitgel ist und er hält sofort erschrocken inne."Tue ich dir weh?"

"Nein, es ist nur so verdammt kalt…", bringe ich stöhnend hervor."Oh – Ok. Sorry."

"Jetzt hör auf zu quatschen und mach weiter", belustigt zwinkere ich ihm zu, um im nächsten Moment, laut auf zu keuchen. Denn er hat mich natürlich beim Wort genommen und sich ein ziemliches Stück vorgeschoben.

Die Dehnung zieht etwas, ist aber nicht unangenehm. Ganz im Gegenteil – ich finde es so geil, dass ich nur seinen Po umfasse und ihn ganz an mich ran ziehe.

Er atmet zischend aus und stütz seine Arme auf, um mich nicht zu zerquetschen, denn ich bekomme fast keine Luft, als er nun ganz in mich gerutscht ist und dann anfängt, sich langsam zu bewegen.

Solche Gefühle, die sich tief in meinem Inneren aufbauen, hatte ich nie, wenn ich mit einem Mädchen geschlafen hatte. Staunend kann ich ihn nur ansehen, denn das ist das schönste, was ich jemals erlebt habe.

So ist es auf einmal das natürlichste der Welt, als ich mein steifes Glied mit der Hand umfasse und mich selbst massiere. Dieser Anblick gibt ihm den Rest – mehr Ansporn, braucht er nicht. Seine Stöße sind lang und tief.

Tief in meinem Inneren trifft er immer wieder einen Punkt und ich fange an, Sterne zu sehen. Laut stöhnend, putschen wir uns gegenseitig hoch und mit leisen, heiser geflüsterten Worten, feuern wir uns an, denn ich spüre, dass der Höhepunkt nicht mehr weit ist.

Ich umklammere seine Hüften mit meinen Beinen und verschränke die Hände in seinem Nacken. Unsere Körper sind nun dermaßen miteinander verschmolzen, dass ich nicht mehr weiß, wo seiner aufhört und meiner anfängt.

Ich habe das Gefühl, dass ich schwebe und das letzte, was ich denken kann, ist, dass dies niemals aufhören soll. Dann katapultiert uns Carsten, mit einem letzten tiefen Stoß, in den Himmel und wir schreien gemeinsam unsere Erlösung laut heraus.

 

  Erschöpft bricht er auf mir zusammen. Sein verschwitztes Haar, klebt ihm an der Stirn. Sein Körper zittert von den Nachwehen des Höhepunktes und sein nun schlaffes Glied, flutscht aus mir heraus.

Er rollt sich von mir herunter, streift das Kondom ab und wirft es in den Papierkorb, neben dem Bett. Wir liegen nebeneinander. Befriedigt und heftig atmend, schauen uns an und ein glückliches Grinsen, reicht von einem Ohr zum anderen.

"Wow", ist alles was ich herausbringe, während ich darauf warte, dass sich mein Herzschlag wieder normalisiert."Ja, das war heftig…", sagt er ungläubig. "So ein intensives Gefühl, hatte ich noch nie beim Sex. Wenn das immer so zwischen uns ist, könnte ich gleich schon wieder."

"Sehr witzig", antworte ich, lache und boxe ihm lasch gegen den Arm. Zu mehr bin ich im Moment nicht fähig. "Mein ganzer Körper fühlt sich wie Wackelpudding an – Gönn mir ‘ne Pause."

"Aber nur eine kleine" Grinsend beugt er sich über mich und ich merke ganz genau, dass er wirklich schon wieder kann. Dieser Typ macht mich einfach wahnsinnig. Lächelnd lege ich eine Hand an seine Wange und hauche ihm einen Kuss auf seine Lippen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Epilog

Liebe soll ja bekanntlich blind machen, so dass man die Augen vor der Realität verschließt. Nun, das ist bei mir auf jeden Fall so. Auch nach fast einem Jahr Beziehung mit Carsten, habe ich immer noch die sprichwörtliche, Rosa Brille auf.

Wir ergänzen uns einfach perfekt und er macht mich so unglaublich glücklich. Jeder Tag ist voll von Liebe und Lachen. Klar gibt es auch die nicht so tollen Momente, wo wir uns fetzen, oder Carsten mal wieder ohne Grund eifersüchtig ist. Doch die Versöhnung macht alles wieder wett.

Ich weiß, das dies mit uns nicht ewig währt und schaue mit großer Angst auf den Tag, an dem sich unsere Wege trennen werden. Denn wir entwickeln uns weiter, machen unseren Schulabschluss und können nicht im voraus wissen, was das Leben noch alles mit uns vor hat. Aber jetzt, in diesem Moment, ist mir die Zukunft scheißegal. Denn ich liege neben Carsten auf der Wiese, im Park. Die Sonne scheint und rund herum ist alles so, wie es sein soll.

 

Ich drehe den Kopf und schaue ihn an. Ein zärtliches Lächeln umspielt meine Mundwinkel und ich kann nur immer wieder staunen, das gerade dieser tolle Mann, mich liebt. Jetzt dreht auch er den Kopf, bemerkt meinen Blick und lächelt zurück. Dann verschränken wir unsere Finger miteinander. Ein glückliches Seufzen kommt über meine Lippen und Carsten gibt mir einen zarten Kuss. Ja, die Welt ist Ordnung und wenn es nach mir ginge, würde sie noch eine ganze lange Weile so sein

 

**** ENDE ****

   

Impressum

Texte: Selfmade by Beatrix Darosa
Bildmaterialien: Google
Lektorat: Tykki
Tag der Veröffentlichung: 31.03.2014

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Mein Dank geht besonders an T.K., die mein Beta ist und sicher oft das ein oder andere mal die Hände über den Kopf zusammengeschlagen und verzweifelt über meine Zeichensetzung war und einige Verunglückte Formulierung ausgemerzt hat. Außerdem gilt mein Dank an alle, die mich bisher so toll unterstützt und mir mit Ratschlägen zu Seite standen und Mut machten weiter zu schreiben.

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