Cover

Verlassen.


Ich denke,nein,ich weiß, dass es so besser ist. Sicher, es war nicht leicht und ich habe lange nachdenken müssen, ob ich es wirklich tun soll. Doch meine Entscheidung stand letzen Endes fest. Ich würde schon damit klar kommen und er auch,denke ich.
Er hatte viel geweint, hatte er mir erzählt. Seine Gedanken würden noch immer um mich kreisen, er könne mich nicht vergessen, nie, hatte er gesagt. Ich wusste dies auch ganz genau, da es umgedreht nicht anders war, es war nicht so als hätte ich eine Wahl gehabt. Doch nun gab es keinen Weg zurück mehr, es war endgültig. Ich hatte geglaubt ich würde ihn nicht mehr lieben, doch ich lag falsch, so falsch. Noch immer dachte ich an ihn, jeden einzelnen verdammten Tag... so weh dies auch tat.

Ich konnte seinen Schmerz förmlich spüren, jemand musste meinen Namen nur erwähnen und in ihm brach diese Mauer zusammen die er mühsam um meine Person gezogen hatte. Es tat mir so Leid, doch ich konnte ihm nicht helfen, nicht diesmal, nicht hierbei.
Ich hatte einst geglaubt das was wir zwei hätten wäre für Immer. Aber wer hat das nicht einmal gedacht? Auch wenn so viele nicht an unsere Liebe geglaubt hatten, hatte ich diesen Widerständen und Protesten entgegen gewirkt und mich nicht davon beeinflussen lassen, doch jetzt brach alles zusammen und ich musste mir bewusst machen, dass sie nicht ganz Unrecht gehabt hatten... Den Walzer des Lebens hatte ich lange mit ihm getanzt, doch jetzt schien er still zu stehen dieser Tanz, es schien als würde er nie weitergehen. Mein ganzes Leben hatte ich mit ihm teilen wollen, doch jetzt lag alles da in Scherben, es würde nicht mehr ganz werden.
Sicher sagt man dann: 'Wir bleiben Freunde. Du wirst immer ein Teil meines Lebens sein.' Tja, das sagt man dann so einfach. Doch wie sehr man den anderen damit verletzt merkt man natürlich nicht... man kann es lediglich vermuten.
Und bei ihm schien es, als könne er so damit leben.. doch auch da lag ich falsch.
Erst im Nachhinein merkte ich wie sehr ich mich selbst damit kaputt machte, dass es mich selbst von innen begann aufzufressen und zu zerschneiden. Ich war immer sehr egoistisch gewesen.. zu egoistisch. Vielleicht war das auch der Grund warum ich es beendet hatte, ich war zu selbstsüchtg gewesen. Wie dem auch sei... nun ist es so und ich kann es nicht rückgängig machen, niemehr.
Ich vermisse ihn, auch wenn es vielleicht nicht so wirkt, doch es ist so. Schmerzen kann man verdrängen, doch irgendwann holt einen die Wahrheit eh wieder ein. Leider.

Einschlafen ohne Ihn



Wo bist du? Ich brauche dich? Ich kann nicht schlafen, nicht ohne dich! Ich wälze mich nur hin und her, versuche die Gedanken an ihn einfach zu verdrängen, doch es gelingt mir nicht! Sein Gesicht erscheint immer wieder in meinem Inneren, seine Stimme schallt in meinem Ohr wieder und wieder, ich werde noch durchdrehen wenn das so weitergeht! 3 Wochen geht das ganze jetzt schon. Meine Mom denkt auch schon, ich drehe am Rad.. sie weiß von nichts. Keiner weiß es, bis auf meine beste Freundin diejenige auf die ich mich immer verlassen kann. Ich hatte keinen Bock, dass gleich die ganze Klasse fragt, warum ich meinen Typ nicht mehr hätte. Wie sie ihn schon als Typ bezeichnen.. das ist echt zum kotzen! Sie würden sich doch nur wieder das Maul über ihn und mich zerreissen. Dabei kennen sie ihn noch nicht mal, und trotzdem urteilen sie einfach.. echt ätzend. Mittlerweile bin ich ständig aggressiv, ständig! Früher war ich nicht so, sicher nicht. Doch immer weinen bringt schließlich auch nichts... ich meine, gut, der Schmerz lässt nicht nach, es wird eher schlimmer. Aber ich bin nicht mehr traurig, eher wütend, wütend auf mich selbst, wütend darüber, dass ich so verdammt dumm war! Es wird mich ein Leben lang verfolgen. Ich liebe ihn noch immer so sehr... Und Gefühle kann man nunmal nicht abstellen. Tzz.. wäre schön wenn. Aber am Schlimmsten ist es nachts! Ich schlafe seit 3 Wochen nicht mehr richtig ich muss mittlerweile schon aussehen wie ein Vampir! Und raus gehe ich auch nicht mehr, höchstens noch in die Schule. Ich habe meine Freunde seit Wochen nicht gesehen... Ich habe alle im Stich gelassen, jeden UND alles. Wie es ihnen wohl geht? Ich wusste es nicht, ganz ehrlich. Nachts lag ich da, zusammen gekauert, alleine, alleine in meinem dunklen Zimmer, alleine ohne ihn. Da ist lediglich mein alter total kaputter Stoffhase namens Felix. Er war vor lauter Tränen schon ganz aufgeqollen... Ich hatte aufgehört zu zählen wie viel und wie oft ich geweint hatte, es war eh nutzlos. Ich steckte fest. Fest in der Einsamkeit, Verbitterung, Zorn, Trauer endloses nichts und nichts was dahinter war. Gott! Wie lange wird das noch anhalten? Ich kann nicht mehr. Noch nicht einmal einschlafen kann ich ohne ihn... Ich will doch nur, dass er wieder da ist, bei mir, mich in den Arm nimmt und mir sagt, dass er mich l...liebt

Leben ohne Ihn


Ich stehe auf und frage mich warum ich es überhaupt tue? Zu welchem Zweck? Warum,warum,warum? hallt es immer wieder in meinem Kopf. Früher stand er draußen, saß in seinem Polo und wartete auf mich. Stieg aus, küsste mich und fragte mich ob ich gut geschlafen hätte. Und jetzt? Wenn ich aus dem Fenster sah war da nichts. Es war leer und dunkel. Ich zog mich widerwillig an, kämmte mir die Haare und machte mich fertig. Wozu ich das tat wusste ich noch immer nicht. Ich gehe hinunter, setze mich an den Tisch und bereite mich auf die all morgendliche Ansprache meines Vaters vor, dass es so nicht weiter gehen konnte. Und wie ich wieder aussehen würde. Ich hatte gelernt dies gar nicht mehr richtig warzunehmen, es war ein bloßes Geräusch in meinem Kopf geworden, ein leises Flüstern,etwas das da ist mich aber nicht stört. "Bist du dann fertig?" frage ich nur, er nickt und ich gehe aus der Tür. Da wartet auch niemand auf mich, ich schaue unter mich und gehe den Kilometer bis zu meiner Schule einfach alleine, achte nicht auf meine Umwelt, auf niemanden, auf gar nichts. Es war mir eh egal. Von mir aus hätte die Welt untergehen könne, ich glaube, ich hätte es noch nicht einmal bemerkt. "Gott, ich liebe dich so sehr! Was würde ich bloß ohne dich tun?" Ich höre sein Lachen, seine Stimme, spüre seinen Kuss brennend heiß auf meinen Lippen. Ich streiche darüber. Alles nur Einbildung. Was auch sonst. Es kommt mir so vor als wäre mein gesamtes Leben nicht mehr als ein Albtraum und ich würde aufwachen und alles wäre wieder normal. Zumindest versuchte ich mir das immer einzureden, dabei wusste ich genau das es so nicht war. Es war bloßes Wunschdenken, mehr nicht. Gott, ich will sterben,mehr nicht. Ich dürfte mich eigentlich nicht aufregen, nicht so sein wie ich jetzt bin,schließlich habe ich es mir selbst zu zuschreiben. Ich bin selbst Schuld, ich war doch die die Schluss gemacht hat, nicht er. Nein, sicher nicht er, er liebte mich dafür zu sehr. Warum hatte ich es getan? Ach ja.. mein Dad. Er hat ihn gehasst, gesagt er käme bei uns nicht mehr in's Haus, wäre zu alt. Ich hatte es meinem Vater recht machen wollen. Ich war immer brav gewesen, der Liebling der Eltern, der kleine Schatz der nichts anstellt ein Ass in der Schule ist. Tzja, dieses Image wurde ziemlich erschüttert als er aufgetaucht ist. Mein Leben durcheinander brachte, gewaltig durcheinander. Doch mir war es bloß recht gewesen. Ich will nicht sagen, das ich jetzt rebellisch bin oder so, aber es macht schon Spaß zu sehen wie sie sich aufregen den Kopf schütteln und denken: 'Was ist bloß mit unserer Tochter geschehen?' Ich musste bei diesem Gedanken doch tatsächlich lächeln. Ich schrack kurz auf als ein Auto hubte. Ich hatte nicht gemerkt das ich mitten auf der Straße stehen geblieben war. Ich hätte jetzt tot sein können... naja... hätte ja eh keinen interessiert. Ich gebe dem Fahrer ein Handzeichen, als Danke. Danke? Danke dafür das er mich nicht überfahren hat?? Eigentlich wäre es besser gewesen er hätte es getan. Ich wäre glücklich... denk ich. Ich springe bis zur anderen Straßenseite und dort höre ich auch schon die Schulglocke. Ein weitere sinnloser Tag beginnt. Einer von so unendlich vielen sinnlosen Tagen, mein Leben war sinnlos. Nicht mehr das was es gewesen war, ich war nicht mehr die, die ich war. Ich sprintete hinein, ich war mal wieder zu spät. Zum 3 Mal in diesem Monat, naja, was solls. Eh egal. Mir war einfach alles egal...

Impressum

Texte: Illustration: Laureen Müller. Photo: Unbekannt.
Tag der Veröffentlichung: 22.12.2011

Alle Rechte vorbehalten

Nächste Seite
Seite 1 /