Diese Geschichte insperiert mich, nicht Aufzugeben.
Ich hoffe sie gefällt euch.
Ich entschuldige mich im Vorfeld für die Rechtschreibfehler, die ihr garantiert finden werdert=)
Zudem sind alle Personen frei erfunden.
Ich bin ganz still und horche in mich rein. Auf einmal höre ich ein knacken auf meiner rechten Seite. Ich benutze mein Schwert und stelle mich meinen Gegner. Dadurch das ich nichts sehen kann sind meine anderen Sinne alle geschärft. Ich spüre die Gegenwehr meines Gegners und spüre intuitiv, dass er nur angetäuscht hat, um mich auf der anderen Seite zu treffen. Ich mache schnell einen Konterstoss und schaffe es so, ihn zu entwaffnen. Auf einmal höre ich Applaus. Ich ziehe meine Augenbinde ab und entdecke meinen Schwertmeister. Er verbeugt sich vor mir, was eine große Ehre ist. >Danke Meister Merlin! < Ich verbeuge mich ebenfalls. Mein Meister spricht nicht, da er ein Schweigegelübde abgelegt hat. Wir sind tief im Wald, in der Nähe des Klosters in dem ich aufgewachsen bin. Langsam schlendern wir wieder zurück, da es bald Abend wird und wir uns fürs Gebet fertigmachen müssen.
Ich denke an die Zeit zurück, als ich noch jünger war und ich nicht wusste wo ich hinsollte. Allerdings muss man dazu sagen, dass meine Kindheit sich sehr von den anderen Unterschieden hat. Ich bin in einem kleinen Bauerndorf aufgewachsen und hab die Arbeit meiner Mutter erledigt, da diese immer sehr schwach war und den Haushalt nicht mehr übernehmen konnte. Zudem habe ich mich um die Tiere gekümmert. Als 5 Jahre altes Mädchen war das nicht ganz so einfach. Ich muss heute noch aufpassen, wenn ich aufstehe oder mich waschen gehe, dass ich von keinem der anderen Mönche gesehen werde. Mein Leben ist ein Drahtseilakt, seit ich mit 8 Jahren in das Kloster gekommen bin. Unter all den Männern oder Jungen zu leben ist nicht einfach als einziges Mädchen. Denn damals wurde ich vom Abt gefunden, wie ich halb verblutend an einem Fluss lag. Ich konnte damals gerade eben noch fliehen, als die Mörder die Dörfer zerstörten. Dabei wurden die Frauen gefangengenommen und die Männer und Kinder wurden umgebracht. Es war egal ob Mädchen oder Junge. Ich konnte gerade noch fliehen. Der König und die Königin, die das Land regierten haben nichts unternommen um diesen Wahnsinn zu stoppen. Sie waren in Trauer, da ihr einziges Kind nach der Geburt gestorben seid. Als der Abt mich fand habe ich kein Wort gesprochen und war sehr verschüchtert. Er wusste nichts über mich und doch hat er mich mit in sein Kloster genommen und versteckt, sodass nur drei Leute wussten das ich in Wahrheit ein Mädchen bin. Der Abt selber, dann sein Stellvertreter und mein Meister.
Sie haben mich wie einen Jungen behandelt und als mein Meister eindeckte, wie gut ich in den Übungen war hat er mir Einzel Unterricht gegeben. Dazu muss man wissen, dass das Kloster ein Kampfkloster war, allerdings ein Kloster in dem man die Selbstbeherrschung über alles stellte. Viele Menschen versuchten in das Kloster zu kommen um Kämpfen zu lernen doch nur wenige bestehen die Aufnahmeprüfungen. Dadurch das ich am Anfang kaum gesprochen habe hatte ich wenig Kontakt zu den anderen, denn ich wusste nicht wem ich trauen durfte. Die Trainingseinheiten waren die einzigen Stunden in denen ich mich nicht hilflos gefühlt habe und endlich wieder Lebendig wurde. Am Anfang wurde ich im Kämpfen ohne Waffen trainiert. Dies gefiel mir und ich wurde schnell besser, sodass ich sogar Novizen aus den Höheren Jahrgängen besiegte. Also brachten sie mir bei mit dem Stock zu kämpfen, dem Bo. Dies war wie eine Verlängerung meines Armes und es machte mir Spaß, doch ich war noch voller Wut, sodass ich rohen Körperkontakt lieber mochte. Die meisten der Novizen wollte nicht mehr gegen mich antreten, da ich immer Gewann. Den einzigen denn ich nicht besiegen konnte war mein Meister. Die Novizen machten es sich zum Spaß mich herauszufordern, da sie eine Mutprobe bestehen wollten, doch ich machte bei solchen Spielen nicht mit.
Im dritten Jahr, ich war gerade 11 Jahre geworden, kam ein Junge ins Kloster, er hieß David und war Arbeiter, kein Novize. Das hieß das er im Kloster leben durfte aber keine Kampf- und Lehrausbildung bekam, sondern einfach auf den Feldern arbeitete. Er kam aus einem kleinem Dorf, wo er alle Arbeiten erledigt hat, die angefallen sind, um sich und seine beiden kleinen Brüder zu ernähren. Doch als Räuber das Dorf überfallen haben und seine Brüder dabei umgekommen sind, wurde er im Kloster aufgenommen. Er verrichtete kleinere Arbeiten auf den Feldern, die wir angelegt haben. Bald haben die Novizen angefangen ihn zu ärgern, da er sich nie gewährt hat, wurde das deren Zeitvertreib, wenn die Meister nicht in der Nähe waren. Durch das gemeinsame Erlebnis freundeten wir uns an und ich zeigte ihm Wege einem Kampf aus dem Weg zu gehen, ohne dass man selber Kämpfen musste. Dies bestand vor allem daraus die Kraft des Gegners gegen ihn selber zu verwenden. Schon bald darauf ließen sie ihn in Ruhe.
Die Jahre vergingen und ich wurde noch in weiteren verschiedenen Waffen unterrichtet. Meine Lieblingswaffen wurden das Wurfmesser bzw. Wurfsterne und der Bogen. Das hieß nicht, dass ich nicht ebenso gut mit den anderen Waffen umgehen konnte. Nachdem ich allerdings meine Wut unter Kontrolle gebracht hatte waren mir Fernwaffen lieber. David und ich haben uns Ausgetauscht, da die Mönche entdeckt haben, dass er gut im Umgang mit Zahlen war, haben sie in darin Unterrichtet. Ich mochte diese Stunden nicht besonders, auch wenn ich darin sehr geschickt war. Vielleicht lag es aber auch nur daran, dass ich seit ich klein bin damit aufgewachsen bin. Auch die Sprachen vielen mir nicht schwer, doch ich mochte diese Stunden nicht.
in ein paar Wochen werde ich 17 Jahre, allerdings weiß keiner wann ich Geburtstag habe, dies habe ich immer für mich behalten. 9 Jahre bin ich schon im Kloster und habe viel gelernt, doch weg möchte ich nicht. Warum auch und wo sollte ich hin. Zurück kann ich nicht, da ich nicht weiß, denn es ist nichts mehr da. Deswegen bin ich im Kloster geblieben, auch wenn für mich keine Gefahr mehr bestand.
Wir gingen zurück zum Kloster und mein Lehrmeister spricht mich an >Also wann willst du weiter deinen eigenen Weg gehen? < >Ich weiß nicht was ihr meinst, ich bin genau da wo ich sein will und nirgends wo sonst.< >Das stimmt nicht und das weißt du. Du versteckst dich im Kloster. Früher habe ich das verstanden aber langsam werde ich sauer, da ich ganz genau sehe das du für größeres bestimmt bist. < >Ich soll für größeres bestimmt sein, da müsst ihr mich verwechseln. Ich bin ein einfaches Mädchen, dass sich als Jungen ausgibt. Ihr wisst es. Wo soll ich denn hin? Heiraten? Das kommt nicht in Frage! < Ich verstand die Welt nicht mehr, ich habe meinen Meister noch nie Sprechen gehört und dies verwunderte mich schon etwas, dass er ausgerechnet jetzt sein Gelübde brach. >Du weißt selbst ganz genau das du kein einfaches Mädchen bist. Du bist etwas Besonderes und bestimmt großes zu vollbringen. Und jetzt kein Wort mehr denke darüber nach! <
Ich ging die letzten Schritte zurück zum Kloster, ging aber nicht zu Abendbrot, sondern in den Obstgarten. Dies war mein Lieblingsort seit ich hier angekommen bin. In den Bäumen konnte man sich verstecken und in Ruhe nachdenken. Dort fühlte ich mich frei und nicht eingeengt, als wenn ich in einem Raum bin. Dies war schon immer so.
Die Zeit verging und ich sah wie die Sonne unterging und der Mond auf. >Samuel? Samuel!! Wo bist du? < Hörte ich Davids Stimme rufen. Natürlich nur ihm ist mal wieder unwohl bei dem Gedanken, dass ich das Abendbrot verpasst habe. >Hier oben bin ich du brauchst nicht zu schreien< Mit dem Satz ließ ich mich Kopfüber vom Baum hängen. Die Arbeit und das regelmäßige Essen hatten im Gutgetan, denn nun nach 6 Jahren sah er einfach gut aus. Die Arbeit hatte ihn Stärker gemacht und das Essen ließ in gesunder aussehen, sodass man nicht mehr auf die Knochen sehen konnte. Dies war vor allem auffällig, wenn er Oberkörper frei auf den Feldern arbeitete. Auch seine Grübchen, wenn er lächelte waren sehr süß. Ich merkte schon wie die Mädchen aus dem Dorf ihn musterten, wenn wir auf dem Markt waren, um unsere Ernte anzubieten. Diese Aufgabe hatten wir bekommen, da David gut rechnen konnte und wir unzertrennlich waren. Immer wenn wir neue Novizen hatten nahmen wir einen mit, damit er genau sehen konnte, welche Arbeit wir verrichten. Am liebsten bin ich aber allein mit David unterwegs.
>Morgen ist wieder Markttag, hast du das vergessen? Wir müssen schon früh los und bekommen nur ein klein bisschen was zu Essen mit und da schwänzt du das letzte Abendmahl davor? Du bist mir ja einer. War dein Training nicht gut? David konnte reden wie ein Wasserfall und erwartete auf die meisten Fragen nicht einmal eine Antwort. Dies war gut so denn ich redete immer noch nicht viel. Allerdings liegt das nun eher daran, dass meine Stimme höher ist als die der anderen Novizen. Er verstand mich auch wenn ich nichts sagte und deswegen waren wir auch unzertrennlich. Allerdings verstand er nicht wie man freiwillig eine Mahlzeit aussetzte. Da er eigentlich immer Hunger hatte. Es ist fast so als ob er Angst hat gleich wieder eine Woche nichts zu essen.
>Nein ich habe den Markttag nicht vergessen. Wir treffen uns wie immer vor Sonnenaufgang in der Küche. Müssen wir wieder ein Mitschleppen oder haben wir den Tag für uns? < Dies wäre zu schön um wahr zu sein, denn wir hatten erst neue Novizen bekommen. Davon sind einige erst in meinem Alter. Aber offizielle beginnt das Jahr erst in zwei Tagen. Geschneit hat es noch nicht, doch die Anzeichen für Schnee waren da. Da wir die Ernte schon verkauft hatten, die wir nicht selber nutzten, fuhren wir auf den Markt um Erledigungen zu machen. Dies waren Kleinigkeiten wie Kleidung abholen oder Medizin verkaufen.
>Wir sind ganz alleine. Die ersten Novizen sind zwar eingezogen, doch es fehlen noch welche und der Abt meint, dass sie erst Demut lernen sollen, so wie sie sich verhalten haben. Die Novizen waren meist aus den oberen Schichten. Sie konnten, wenn sie wollten, ausgebildet werden, mussten aber die gleiche Arbeit wie alle anderen Verrichten. Wenn man nicht im Kloster bleiben wollte, bezahlte man für die Ausbildung. Allerdings gibt es ein paar Ausnahmen wie mich. Dafür half ich aus, wo ich konnte. Vormittags während der Erntezeit in den Obstgärten, dies habe ich als Kind gerne gemacht. Wenn ich es schaffe bin ich immer mit dabei wenn geerntet wird. Nachmittags fand man mich meist im Heilraum, wenn man mich dort brauchte, da mich dies sehr interessierte. Ansonsten hatte ich was die Übungen angeht ausgelernt. Ich unterrichtete nun die Neuen Schüler im Nahkampf und im Reiten. Dies war gleich bei Sonnenaufgang. Für die Pferde war ich zuständig und ich suchte mir selber die Novizen aus, die mit den Pferden Arbeiten dürfen, denn diese Aufgabe war ein Privileg.
>Ich bin gespannt wie sie sich anstellen. So wie die sich hier aufgeführt haben. Wo ist mein Zimmer? Warum bekomme ich kein eigenes? Das geht so nicht, so war das nicht abgesprochen. <David machte einige Novizen nach und ich musste anfangen zu lachen. >Da ist es ja wieder< Er grinste und ich wusste was er meinte. Er schaffte es immer mich zum Lachen zu bringen, egal in welcher Stimmung ich bin. >Ich geh noch schnell in den Stall und schau mal was meine Kleine macht. Geh du nur schlafen, sonst bist du unausgeschlafen und das kann ich nicht leiden. <
Damit sprang ich grinsend vom Baum und ging zu dem Stall. Wir hatten insgesamt 20 Pferde im Stall stehen. Dazu kamen 15 die den Novizen gehörten. Allerdings waren dies nur die Trainingspferde für die Anfänger. Die anderen waren das Eigentum der Novizen. Die Novizen bekamen sie oft als Abschiedsgeschenk von den Eltern. Ich schaute nach ob alles in Ordnung ist, und ob die Tiere genug Wasser hatten. Dann ging ich in mein Zimmer und entledigte mich meiner Kleidung. Nun ging ich ins Bett und schlief ein.
Ich war wieder 8 Jahre alt und spielte verstecken mit den anderen Mädchen aus dem Dorf. Wir gingen dazu in den Wald. Ich konnte nicht oft mitspielen, da ich sonst die Arbeit erledigen musste. Aber heute hat mich Mama spielen geschickt. Ich solle mich amüsieren. Mir fällt es sehr schwer von zu Hause wegzugehen, wenn ich weiß das noch viel Arbeit vor mir liegt. Mama lag jetzt die meiste Zeit im Bett. Ich versteckte mich auf einem Baum und sah den Rauch der von unserem Dorf aufsteigt. Ich rief die anderen zu und wir rannten hin. Der Weg war eigentlich nicht weit, doch ich hatte das Gefühl wir kamen nicht voran.
Meine Lungen fangen an zu brennen, als ich endlich unser Dorf erreiche. Unser Haus liegt direkt neben dem Wald und ich laufe hin. Ich höre meine Mutter die schreit ich solle mich verstecken und fliehen. Sie fleht mich an und sagt, dass ihr nichts passieren wird. Ich solle laufen und mich verstecken. Ich hörte Pferde die näherkommen und floh durch das Fenster zurück in den Wald und versteckte mich auf einem Baum. Ich blieb den ganzen Tag über auf dem Baum bevor ich hinunterkletterte und zurück ins Dorf lief. Überall brannten Häuser aber kein Mann löschte das Feuer. Es roch ganz Schrecklich nach Tod und ich lief zu uns nach Hause. Meine Mutter lag auf dem Bett festgebunden und ihre steckte ein Messer in der Brust. Ich hörte mich selber aufschreien und meine Tränen rannten mein Gesicht hinunter. Ich hörte ein Geräusch und drehte mich langsam um. Knack.
Ich wachte auf und merkte, dass mein Gesicht ganz nass von meinen Tränen war. Geschrien hatte ich nicht. Das Tat ich nie, wenn die Albträume kommen. Ich sah aus dem Fenster und merkte, dass es noch Dunkel war. Also schlich ich mich hinaus und machte mich frisch bevor die anderen aufstehen. Die Nächte waren für mich immer kurz. Meine Albträume ließen mich nicht schlafen. Also ging ich an den einzigen Ort, der mich immer beruhigt. Ich lief nach draußen, an den Wachen vorbei und schaffte es bis zur Weide zu kommen. Dort waren unsere Pferde, die nicht in den Stellen schliefen. Diese waren Wild und würden es auch bleiben. Ich pfiff und Nachtwind kam zu mir. Die anderen Pferde blickten auf und ich beruhigte sie, in dem ich leise schnaubte. Nachtwind war ein schwarzer Andalusier und mein Pferd. Er hat sich für mich entschieden und ist immer für mich da, wenn ich ihn brauche. Ich schwang mich auf seinen Rücken und wir ritten langsam los. Erst einmal verließen wir das Gelände, wo die Pferde grasten. Und dann galoppierten wir in den Wald hinein um hinunter an die Küste zu kommen. Den Weg ritt ich meistens entlang, da ihn kein anderer benutze. Ich ritt ohne Sattel und Zaumzeug und ließ mich von seinen Bewegungen mitnehmen. Ich streckte die Arme aus und hatte das Gefühl zu fliegen. Auch der Geruch von Nacht hüllte mich ein und ließ mich meinen Albtraum vergessen. Als ich am Strand ankam ging Nachtwind nur noch im Schritt und näherte sich dem Wasser. Er liebten das Wasser und ich genoss es mich einfach dahin tragen zu lassen. >Ich hatte wieder einen Albtraum. Wann wird das endlich besser? < Das schnauben von Nachtwind lies mich kichern. Er schien gelangweilt immer meine Fragen zu hören auf deren Antwort ich lange warten kann. Jedes Mal, wenn ich einen Albtraum hatte, lief ich zu ihm, um ihm alles zu erzählen. Er hörte zu tröstete mich und danach konnte ich mich wieder auf die Arbeit konzentrieren. Der Ritt, den ich heute unternahm dauerte bis zum Morgengrauen.
Als ich Nachtwind wieder bei den anderen Pferden untergebracht habe, ging ich in den Stall um Max und Moritz vor den Wagen zu spannen. Die beiden sind wie Feuer und Wasser sie können nicht mit und nicht ohne einander. Sie erinnern mich immer an David und mich, da die beiden auch unzertrennlich sind. Ich wollte gerade den Wagen beladen, als die Tür zum Stall aufging. Der Abt, ein sehr großer weiser Mann, kam herein. >Na hast du alles Vorbereitet? < >Ja alles so gut wie fertig, ich wollte gerade Die Sachen aufladen. < Er sah mich schweigend an und unter dem Blick wurde mir leicht mulmig zu mute. >Ich wollte dich fragen, ob du eine Kleinigkeit für mich erledigen kannst? < fragte er mich und sah mich weiter durchdringend an. >Natürlich ich bin bereit was soll ich tun< Es ehrte mich immer, wenn ich Aufgaben vom Abt direkt bekomme, denn diese waren wichtig und nicht für jedermanns Ohr. >Du musst bitte heute Nacht eine Person abholen. Der junge Mann soll bei uns unterrichtet werden. Er kommt aus dem Nachbarland und ist sehr wichtig für uns. < nachts jemanden abholen war zwar sehr ungewöhnlich doch ich nickte nur, da David gerade die Tür aufgemacht hat und mit verschlafenen Augen auf uns zu tritt. Als er den Abt an meiner Seite sieht bleibt er verwundert stehen, ist aber so schlau nichts zu sagen und packt das Essen, welches wir aus der Küche bekommen haben auf den Wagen. Der Abt geht wieder hinein nicht ohne uns nochmal anzusehen und uns zu Mustern. >Was war das denn? < fing auch schon gleich das Fragen los. >Nichts< war meine Antwort und führte die beiden aus dem Stall und ließ mich auf den Kutschbock nieder. Max und Moritz liefen sofort los, als ich auf dem Bock aufgestiegen bin und die Zügel in die Hand genommen habe. Die Morgenluft wehte um uns herum und ich wartete darauf, dass mich David ausfragen würde. >Was müssen wir heute erledigen? < Fragte er mich nur und ich wunderte mich. >Wir sollen Medizin und Tee auf dem Markt verkaufen und dann noch kleine Erledigungen für den Koch machen. Der Koch wie wir ihn nannten, hieß eigentlich Rudolf. Doch weil er seinen eigenen Namen nicht mochte wurde er von allen der Koch genannt. >Das heißt wir sollen wieder versuchen Kräuter zu bekommen, die es um diese Jahreszeit nicht mehr gibt. Richtig? < >Du bist ja so was von schlau. Vielleicht sollten wir dich ja eintauschen gegen die Kräuter dann hätten wir für Jahre genug. < Er musterte mich von der Seite und zwar solange bis in mir etwas riss. >Was? < >Du hast wieder nicht geschlafen oder? < Diese Mitfühlende Stimme war für mich zu viel. Ich wollte kein Mitleid mehr und vor allem nicht von ihm. Ich bin nicht mehr schwach und das wusste er auch. >Klar habe ich geschlafen< kam meine Antwort barsch und er wusste er hatte verloren. Den Rest des Weges Schwiegen wir. Der Weg dauerte 2 Stunden, da wir mit dem Wagen nicht so schnell vorwärtskamen.
Auf dem Marktplatz angekommen richteten wir unseren Stand her und tauschten uns mit den Nachbarständen aus. Links neben uns stand wie gewöhnlich die Tochter vom Bäcker, die junge Ingrid. Sie war sehr schön mit ihren Weizen blonden Haaren und den blauen Augen. Zudem trug sie ein Zartrosa Kleid, welches ihre natürliche Schönheit noch unterstreicht. Als sie David sah wurden ihre Wangen rosa und die strich sich schnell übers Kleid. Dann drehte sie sich um und Begrüßte uns überschwänglich. Ich verkniff mir ein lächeln und schaute zur anderen Seite wo gerade die Teller und Schüsseln aufgestellt werden. Nun ich ging schnell unseren Bestand durch und entdeckte ein paar Flaschen gegen Kopfschmerzen in meinem Medizinkorb darauf eine Anschrift eines Hauses. Also muss ich heute noch einen Hausbesuch machen. >David ich muss noch mal schnell los. Ich gehe zu Fuß und bin in spätesten zwei Stunden wieder da. < Ich sah noch seinen flehenden Blick mit dem er mich bedachte, bevor ich in der Menge verschwand. Er mochte Ingrid aber nicht so sehr wie sie ihn. Da er so nett war und sie nicht verletzten wollte stellte er sich einfach dumm, als bemerkte er die Annäherungsversuche gar nicht. Ich viel mit meiner braunen Kutte sofort auf und die Leute kamen nicht so nah an mich heran. Ich war das schon gewöhnt.
Sie hatten Respekt vor uns Mönchen und Novizen im Kloster. Allerdings ging das bei einigen manchmal in Angst über. Sie erzählten sich Geschichten über uns, die uns zum Lachen brachten, da die meisten frei erfunden waren. Die Kinder waren sehr Neugierig und stellten uns Fragen, die Eltern hingegen versuchten die Kinder von uns Wegzuziehen. Allerdings sind David und ich schon so bekannt und als ungefährlich eingestuft wurden, sodass die Leute auch bei uns einkauften ohne gleich zurückzuschrecken.
Ich ging die Straßen entlang und kam nach einiger Zeit zu der Adresse, welche auf dem Zettel stand. Ich klopfte an und hoffte, dass mir schnell geöffnet wird, damit ich wieder zurückkann. Die Tür öffnete sich und eine Person kam heraus, die mich ein bisschen abschreckte, da sie mich an wen erinnerte. Ich kam aber nicht drauf an wen er mich erinnerte. >Hallo, hier ist die Medizin, die ich herbringen sollte. < Er nahm sie mir aus der Hand und gab mir etwas Geld. >Nun verschwinde schon< fuhr er mich an.
>Na was ist denn mit unserem Guten Alfred los? < fragte mich eine Frau, die neben mir stehen blieb. >Ich habe ihm etwas gegen Kopfschmerzen gegeben. Vielleicht plagen die ihn. < antwortete ich und machte mich auf den Rückweg. Ich schlängelte mich an den Leuten vorbei, die sich langsam auf dem Marktplatz versammelten. Meine Sinne wanderten umher, als ich auf einmal einen kleinen Jungen entdeckte, der einen Apfel sehr geschickt in seiner Tasche verschwinden ließ. Er war ein Straßenkind, dass sah ich auf den ersten Blick, da seine Sachen vollkommen abgetragen waren, sodass sie eigentlich nur aus aneinander gereihten Löchern besteht. Ich ging ihn hinterher und merkte, dass er immer mal wieder Kleinigkeiten einsteckte. Er war sehr geschickt was das Klauen anging. Als wir an einem abgeschiedenen Teil des Dorfes ankamen, ging er in eine kleine Scheune. Ich folgte ihm und blieb wie angewurzelt stehen.
>Willst du mich echt mit einem Messer bedrohen Kleiner? < kam es aus mir heraus. >Warum sind sie mir gefolgt? Ich lass mich nicht Hinrichten, wie die anderen Diebe. < kam von dem Jungen. Er hatte dunkles Haar und schaute mich aus großen blauen Augen an. > Wer sagt denn das ich dich hinrichten will< kam von mir die Antwort. >Wie alt bist du denn? < >Er sah mich mit großen Augen an >Diesen Winter werde ich 8 Jahre alt sein. < >Wo ist deine Familie? Warum stiehlst du? Wo lebst du? <schossen die Fragen aus mir hervor. Ich stand immer noch in einem guten Abstand zu ihm ohne mich schnell zu bewegen, damit er sich nicht erschreckt. Ich wusste, dass das Leben auf der Straße nicht einfach war, doch so konnte das mit ihm nicht weitergehen. Der Junge erinnerte mich an mich selbst in seinem Alter, kurz bevor der Abt mich gefunden hatte. Es traf mich wie ein Schlag, als die Erinnerungen versuchten durch meinen Mentalen Schutzschild zu dringen. >Meine Familie ist tot. Ich habe bei meinem Onkel gelebt. Ich komme sehr gut allein zurecht. Ich will keine Hilfe. < Er sah mich mit traurigen Augen an und ich erkannte, dass er immer noch versuchte vor mir etwas zu verbergen. >Du kannst nicht so weitermachen. Als Kind lässt man dir noch einiges durchgehen, doch sobald du aus dem Alter heraus bist wirst du hart bestraft werden. < Er antwortete nicht, senkte aber das Messer und setzte sich hin. Ich sah die Tränen, die er zu unterdrücken versuchte. >Pass auf, wenn du dich ändern willst, dann komm zu unserem Stand, bevor die Sonne untergeht. Dann helfe ich dir, denn ich merke du bist ein pfiffiges Kind. Doch wenn du nicht kommst und ich dich noch einmal beim Klauen erwische kommst du nicht so glimpflich davon. Damit verließ ich die Scheune und die Erinnerungen strömten auf mich ein.
Ich lief und lief und sah gar nicht wohin ich lief. Es war mir egal Hauptsache Weg von diesem Ort. Als ich am Rande ankam nahm ich den Weg, der in den Wald führte. Es war mir egal, dass die Blätter mir ins Gesicht peitschten und der Boden uneben war. Ich lief einfach weiter, bis ich einen mir auf einen Baum traf, auf den ich einschlagen konnte. Ich wusste, dass der Baum nichts dafürkann aber ich musste meine Wut rauslassen. All diese Erinnerungen strömten auf mich ein und ich versuchte sie zu verdrängen. Meine Mutter wie sie tot auf ihrem Bett liegt, die abgebrannten Häuser, die verzweifelten Rufe um Hilfe. Nach einiger Zeit kletterte ich auf einen Baum und verbannte die Erinnerungen zurück in die Ecke aus der sie gekommen sind. Warum mussten die Erinnerungen auf einmal zurückkommen. Ich hatte schon lange nicht mehr offen vor anderen die Erinnerungen bekommen. Normalerweise verdrängte ich sie sehr gut, sodass sie nur im Schlaf auf mich eindringen können.
Die Wut verrauchte langsam und ich kletterte hinunter. Als ich zurückging, fand ich ein paar Kräuter, die der Koch haben wollte und sammelte sie ein. Langsam ging ich zurück zu unserem Stand. >Wo warst du? Ich habe mir Sorgen gemacht. Du hast gesagt höchsten zwei Stunden. < Ich sah zum Himmel und merkte, dass Schon Nachmittag war und wir uns bald auf den Weg machen mussten. >Tut mir leid, hab total die Zeit vergessen. Dafür habe ich die Kräuter für den Koch und zwar umsonst besorgt. <
Er sah mich verwundert an, merkte aber das ich nicht darüber reden wollte. Ich sah, dass er fast alles verkauft hatte und fing schon mal an die Pferde einzuspannen. Das dauerte seine Zeit, da ich immer noch leicht unkonzentriert war. Als ich fertig war, beluden wir den Wagen.
>Hier iss mal bitte etwas. Du hast den ganzen Tag nichts gegessen und bist ganz blass im Gesicht. < Ich nahm das Essen entgegen und knabberte an dem Rand von der Brotscheibe. Dies war frisches Brot bestimmt von Ingrid, manchmal gab sie uns etwas, damit wir uns stärken können. Normalerweise würde ich David jetzt damit aufziehen, doch ich hatte keine Lust und hielt einfach meinen Mund. Ich wusste nicht, ob ich ihm sagen sollte was vorgefallen ist oder ich einfach den Mund halten sollte. Schließlich wusste ich nicht ob der Junge noch aufkreuzt oder nicht. Als Max und Moritz anfingen zu wiehern, setze ich mich auf den Bock und gab David das Zeichen aufzusitzen. Wir wollten gerade losfahren, als der kleine Junge angerannt kam und sich vor die Pferde stellte. >Ich will nicht mehr stehlen. < sagt er und sieht mich mit großen Augen an. >Na dann steig auf. Hast du nun einen Namen? < frage ich ihn und drehe mich zu ihm um, als er auf den Wagen klettert. Er schüttelt nur den Kopf. Anscheinend will er ihn nicht verraten. >In Ordnung, dann nenne ich dich jetzt Elias. dass bedeutet mein Gott ist Jahwe. Hier hast du ein bisschen was zu Essen. < Damit reich ich ihm ein Stück Brot hinüber und gab Max und Moritz das Zeichen, dass es nach Hause geht. >Ich heiße übrigens Samuel, dass bedeutet Gott hört und das ist David. <
>Was bedeutet David? Kam von hinten die Frage? >Das heißt der Geliebte. Den Namen haben mir die Mönche gegeben. Genauso wie den Namen von Samuel. Ich wollte meinen Namen ändern nachdem Räuber mir alles genommen hatten was mir lieb war. Ich kam mit 12 Jahren in Kloster und bin dort Samuel begegnet. Er ist schon seit seinem 8 Lebensjahr dort. < mit dieser kleinen Einführung in unser Leben dreht David sich wieder um und sieht mich mit durchdringenden Augen an. Er wusste ganz genau, dass wir keine Leute mit ins Kloster nehmen sollen. Dies darf nur der Abt bestimmen, wer ins Kloster aufgenommen wird und wer nicht. Ich starre weiter geradeaus und tue so als bemerke ich die Blicke nicht. Elias hat sich hinten auf dem Wagen zugedeckt und schläft bereits. Der restliche Weg verläuft ohne weitere Schwierigkeiten.
>Ich geh schon mal rein und hole den Abt, damit ihr das ganze erledigen könnt, bevor der Junge aufwacht. < mit den Worten dreht er sich um und geht in Richtung des Meditationsraum. Ich spanne die Pferde ab, als mich eine kleine Hand festhält. >Ich will nicht das du Ärger bekommst. Ich kann auch arbeiten gehen. < >Du musst aufhören deine Sätze mit Ich zu beginnen. Das wird dir nicht weiterhelfen, wenn du immer nur an dich selber denkst. Du kannst mir ja helfen die Pferde für den Stall vorzubereiten. Sie müssen trockengerieben und gestriegelt werden und zudem brauchen sie noch Futter und Wasser. < Damit beginnen wir schweigsam die Pferde zu versorgen. Der Junge stellt sich gar nicht so dumm an. >Max und Moritz sind schon etwas älter und sehr freundlich. Eigentlich kann sie nichts aufregen. < Nachdem die Pferde versorgt sind gehen wir auf den Hof und warten auf den Abt.
Dieser kommt gerade aus dem Meditationsraum auf uns zu. Als er vor uns steht mustert er den Jungen gründlich. >Hallo ich bin der Abt dieses Klosters. Wer bist du? < >Mein Name ist Elias. Ich würde gern mein Leben ändern. Ich will nicht mehr klauen müssen. Entschuldigung Samuel hat mir schon gesagt, dass ich meine Sätze nicht immer mit Ich anfangen soll. < beschämt lässt er den Kopf hängen. Der Abt blickt ihn prüfend an und schaut dann zu mir. >Also Samuel anscheinend hast du beschlossen für den Jungen Verantwortung zu übernehmen, deshalb wirst du dich persönlich um ihn kümmern. Er soll bei den Novizen die Stunden mitmachen, wenn er es schafft 3 Monate durchzuhalten, dann kann er bleiben. Übrigens muss er auch die anderen Arbeiten verrichten. Du hast ihn einen schönen Namen gegeben. Hoffen wir das er ihm gerecht wird. Denk daran du bist verantwortlich. < Damit dreht er sich um und geht in seine Gemächer. Doch bevor er hineingeht, gibt er mir noch ein Zeichen, dass ich zu ihm kommen soll. Stimmt das hatte ich ja ganz vergessen der Auftrag, denn ich für ihn erledigen soll. >Ich glaube der Abt mag mich nicht. < Elias guckt bedrückt zu Boden. >Nein das stimmt nicht man muss sich nur an ihn gewöhnen. < sagte ich und ging mit ihm zu den Schlafquartieren der Novizen.
>Hier kannst du schlafen. Die Zimmer sind für die Novizen. Da du einer sein wirst schläfst du in diesem Zimmer. Es war einmal mein Zimmer. Du kannst von dort einen Blick auf die Pferdewiese erhaschen. Geh nun schlafen. Die Sachen die auf dem Bett liegen gehören nun dir. Ich habe dafür gesorgt das für dich alles bereit liegt. Nun leg dich aber hin morgen wird ein sehr anstrengender Tag für dich werden. < damit verabschiede ich mich von ihm und gehe zum Abt. So viel wie heute habe ich selten am Stück geredet.
>Nun wie lautet meine Aufgabe? < mit den Worten begrüße ich den Abt, der hinter seinem Tisch steht und Tee einschenkt. >Du reitest, ohne das dich jemand sieht, durch den Tiefen Wald bis du zu einem Fluss kommst. Diesem folgst du in Südlicher Richtung bis zu den Donnerfelsen. Dort warten drei Reiter auf dich. Sie werden dir die Frage stellen Was ist aus der Raupe geworden? Und du antwortest Ein Schmetterling so hell wie der Tag und so dunkel wie die Nacht. Dann wissen sie das du vom Kloster kommst. Du lernst dann einen Mann kennen, dieser kommt für ein Jahr ins Kloster um vom Meister unterrichtet zu werden. Aber nur vom Meister. Er soll sicher hierher transportiert werden und am nächsten Tag kommen auch alle anderen an, da sollte einer der in der Nacht ankommt nicht auffallen. Du bringst ihn in das Zimmer, dass deinem am nächsten liegt. Er wird zwar immer noch auf dem Novizengang schlafen doch hat er dich in seiner Nähe. Zudem hat er das Zimmer alleine. Hast du das verstanden? < Ich nicke bin aber schon dabei die Informationen, die ich bekommen habe zu verarbeiten. >Fällt es nicht auf, wenn der junge Lord nicht mit den anderen Trainiert? Dann können wir es auch gleich öffentlich machen, denn das wird passieren, sobald die Novizen das herausbekommen wer er ist. < Ich habe einfach drauf losgesprochen ohne zu bemerken, dass ich normalerweise einfache die Befehle erfülle anstatt sie in Frage zu stellen.
>Da könntest du recht haben. Aber darüber machen wir uns Gedanken, wenn es soweit ist. Nun bereite alles vor, sodass du sobald es dunkel ist los reiten kannst. < mit diesem Satz entließ er mich und ich und ich gehe in Richtung meines jetzigen Zimmers.
Vor meiner Tür wartet David und sieht mich an. >Also was war heute mit dir los? Sag jetzt bloß nicht nichts. < als ich genau zu dieser Antwort ansetzten wollte.
>Ich kann jetzt nicht reden. Kann das nicht bis morgen warten? < versuchte ich David abzuschütteln. Ich wollte nicht darüber sprechen und mich einfach auf den Auftrag konzentrieren. David kannte mich gut genug um an meiner Stimme zu erkennen das ich es eilig hatte.
>Du hast noch einen Auftrag? Warum kann das nicht wer anderes machen? Du bist heute so durch den Wind. Außerdem bist du schon den ganzen Tag auf den Beinen. Du musst auch irgendwann einmal schlafen. < fuhr er mich an. Ich blickte ganz erstaunt auf. So heftig hatte ich ihn noch nie reden hören. Anscheinend machte er sich wirklich sorgen um mich.
>Es ist alles in Ordnung. Ich schaffe das und du weißt, dass der Abt mir vertraut. Ich bin bis zum Morgentraining zurück. Pass bitte ein bisschen auf Elias auf. < damit ließ ich in stehen und bog in den Gang zu meinem Zimmer ab. Ich habe ein eigenes bekommen, nachdem ich das Novizen leben beendet hatte. Mein altes Zimmer hatte ich mir mit David geteilt, weil er mit keinem anderen Novizen in einem Zimmer schlafen konnte.
In meinem Zimmer ließ ich mich auf den Boden sinken und holte unter meinem Bett eine Kiste hervor. Darin lagen extra für mich eine schwarze Kleidung und zudem meine Lieblingswaffen. Ich steckte mir fünf Wurfsterne in meine kleine Tasche, die extra für diese befestigt wurden waren und befestige zwei Wurfmesser an meinen Unterarmen. Zudem steckte befestigte ich meinen schwarzen Köcher auf dem Rücken und nahm den dazu passenden Bogen heraus. Angezogen sah man meine Waffen nicht und das machte mich so gefährlich. Mein Schwert und die restlichen Waffen ließ ich in dem Koffer und schob ihn wieder unters Bett. Nachdem ich alles angezogen hatte, machte ich noch ein paar Dehnungen, damit ich lockerer wurde. Ich wartete auf den Leuten der Glocken, dass mir ankündigte das die Nachtruhe beginnt und ich nun bald aufbrechen konnte. Die Novizen, die schon da sind, sollten alle schon auf ihrem Zimmern sein und die letzten Mönche müssten sich auf den Weg gemacht haben. Ich schloss die Tür hinter mir und schlich den Gang entlang zu den Obstgärten.
Dies war der sicherste Weg um sich aus dem Kloster zu schleichen, wenn man wusste wo lang und gut klettern konnte. Da ich beides wusste, war es ein Kinderspiel über die Mauer zu springen. Ich lief den Weg entlang zu den Pferden auf der Weide. Ich pfiff und Nachtwind kam sofort zu mir gelaufen. Er stoppte vor mir und ließ mich aufsteigen. Wir beide verschmolzen miteinander und mit der Nacht, sodass wir kaum noch zu sehen waren. Wie immer ritt ich ihn ohne Sattel, dies mochte er nicht und ich genauso wenig. Ich hielt mich an seiner Mähne fest und er trabte los. Er merkte es immer, wenn wir einen Auftrag hatten und so wartete er ab, in welche Richtung ich einschlagen würde. Wie immer verging die Zeit sehr schnell und wir kamen schon bald zu dem tiefen Wald. Da ich mich nun außerhalb des Klosters bewegte hörte ich auf alles, was meine Sinne mir Mitteilten. Da ich in den Galopp gewechselt bin, sobald wir aus der Sicht- und Hörweite des Klosters waren kamen wir schnell voran. Der Fluss war schnell zu finden und da ich keine Spuren hinterlassen wollte, ritten wir mitten im Fluss in südlicher Richtung. Dadurch, dass der Fluss so flach war kamen wir trotzdem schnell voran. Die Donnerfelsen waren schon vom weiten zu sehen und daher nicht schwer zu verfehlen.
Als wir in der Nähe des Treffpunktes waren, stieg ich ab und ließ Nachtwind grasen. Er spürte, dass ich Erstmal die Gegend erkunden wollte. Ich schlich mich an und keltere auf einen Baum, der ein gutes Versteck bot und mir gleichzeitig aber auch die Chance auf Schüsse gab die ich abgeben konnte. Ich musste nicht lange warten, denn schon bald hörte ich drei Pferde kommen, die sich schnell näherten.
Ich legte den ersten Pfeil an und sah in die Nacht hinaus. Die drei Pferde hielten genau auf dem Treffpunkt an und die Reiter stiegen ab. >Anscheinend sind wir zu früh hier. Es scheint noch keiner da zu sein. Lasst uns absteigen und warten. < sagte der große Mann mit dem Schnauzer. Ich schätzte, dass es eine Wache ist, da er zu alt für einen Novizen ist. Der Mann in der Mitte ist sehr kräftig und durchtrainiert. Er könnte der Adlige sein den ich abholen soll, da er noch Jung ist. Er hat kurze schwarze Haare und Stoppeln am Kinn. Er trägt kein Wappen, doch um ihn herum scheint eine Aura von Autorität zu liegen, dies bedeutet, dass er normalerweise die Befehle gibt. Der dritte im Bunde ist sehr Jung und ich wundere mich, dass sie ein Kind geschickt haben, dass kaum älter als ich ist. Normalerweise schicken die bedeutenden Adligen ihre Kinder erst in das Kloster, wenn sie bereits die Grundlagen des Kampfes gelernt haben. Er hat hellbraunes Haar, welches ein bisschen länger ist und durch den Wind in alle Richtungen steht. Er scheint auch kräftig zu sein und ist ein bisschen schlanker als der dunkelhaarige zweite.
Ich packte den Pfeil zurück in den Köcher und achtete beim Herunterklettern darauf, dass meine Geräusche die ich mache mit denen der Umgebung verschmelzen. Als ich unten angekommen bin, schlich ich mich auf die Lichtung. Ich wollte so nahe wie möglich an die drei Reiter herankommen, damit ich ihre Reaktionen besser sehen kann. Ich achte darauf leise zu sein, allerdings brauch ich mich nicht allzu sehr anzustrengen, da die drei in eine Unterhaltung vertieft sind, warum keine Person am Treffpunkt wartet.
Als ich mich leise Räuspre dreht sich als erstes der hellbraune Junge um. Er sieht mich mit seinen blauen Augen an, als würde er mir direkt in die Seele sehen. Die anderen beiden drehen sich nun auch um.
Der älteste fragt >Was ist aus der Raupe geworden? < und ich musste erst einmal überlegen, wie die Antwort lautet, denn die blauen Augen des Jungen haben mich total verwirrt. >Ein Schmetterling so hell wie der Tag und so dunkel wie die Nacht. < kam dann doch meine Antwort.
>Also, hier ist ...< fängt er an zu reden doch ich unterbreche ihn sofort. >STOP! Bitte reden sie nicht weiter. Der Name ist egal, wenn ich ihn erfahren sollte dann hätte der Abt ihn mir genannt. < antwortete ich ihm und sah ihn dabei direkt an. Er nickte und redete dann weiter. >Also gut hier sind die zwei Jungen Herren, die in eurem Kloster unterrichtet werden sollen. Der Abt bekommt dann die genauen Angaben, wann die Beiden das Kloster wieder verlassen. < ich blicke ihn verwirrt an, da ich mir sicher war, dass der Abt gesagt hat, dass ich nur einen Adligen abholen soll.
>Ich habe die Information bekommen, dass ich nur eine Person abholen soll. < sagte ich dem Mann damit er mich aufklärte. >Das stimmt allerdings haben wir uns um entschieden. Alles Weitere steht in dem Brief hier. Übergib ihn deinem Abt und er wird verstehen. < Mit den Worten überreichte er mir den Brief und drehte sich zu den beiden jungen Männern um. > Passt gut auf euch auf und lernt etwas. < Dann drehte er sich um stieg auf sein Pferd und reitet davon. Die beiden jungen Männer sahen nun zu mir. >Du sollst und beschützten auf dem Weg zum Kloster? < fragte der schwarzhaarige Mann. Ich konnte ihn nicht einschätzen, doch nickte ich nur, da ich an diesem Tag, für meine Verhältnisse schon zu viel geredet hatte. Ich drehte mich um und pfiff einmal. >Wie bist du hergekommen. Unsere Pferde können dich auch locker noch mitnehmen, du bist ja nur ein Fliegengewicht. < redete er weiter auf mich ein. Als ich nicht antwortete und ihm den Rücken zugedreht hatte, merkte ich in der Luft eine Veränderung. Die Vögel hatten aufgehört zu zwitschern und der Boden vibrierte. Ich deutete an, dass alle leise sein sollen, doch anscheinend war das uninteressant.
Nachtwind kommt und ich gebe den beiden zu Verstehen aufzusitzen und weg zureiten. Aber anscheinend verstehen sie es nicht und auf einmal umzingeln uns fünf Räuber, die in diesen Wäldern zu Hause sind. Diese waren dafür bekannt alles zu machen um an ihre Beute zu kommen. Alle von ihnen hatten zerrissene Kleidung und einen Bart der das halbe Gesicht verdeckte. Ich zog meine Wurfmesser langsam heraus, damit ich dieses Werfen konnte. Ich musste allerdings nun die Beiden beschützten, da sie ja nicht davongeritten waren. Das bedeutete ich musste immer zwischen den Räubern und ihnen stehen.
>Wen haben wir denn da? Eine Adelsfamilie oder was? < sprach der Anführer. >Gebt uns alles und wir lassen euch vielleicht am Leben. < sprach er einfach weiter ohne eine Antwort abgewartet zu haben. Ich wollte keine Person töten oder verletzten aber ich musste die beiden schützen und so warf ich die beiden Messer auf den der Geredet hat. Ich zielte auf ein Arm und ein Bein, sodass er Kampfunfähig war. Sobald er auf dem Boden aufkam, war es still und keiner rührte sich. Ich nutzte die Chance und zielte mit meinen Wurfsternen auf die Hände der anderen. Sie alle sahen sehr geschockt aus und ich nutze dies aus um meine Ziele zu treffen.
Ich pfiff nochmal und Nachtwind kam zu mir. Meine beiden Begleiter setzten sich ebenfalls auf ihre Pferde und ritten mir hinterher. Die Räuber im Wald hörte man noch fluchen, doch ich war froh diesen Kampf beendet zu haben, bevor er richtig begonnen hatte.
>Oh Mann, das war der Hammer, das hast du in dem Kloster gelernt? Du siehst gar nicht so aus als ob du kämpfen würdest. Aber anscheinend bist du sehr geschickt mit Fernwaffen. Ich persönlich bevorzuge ja mehr den Faustkampf. < fing der schwarzhaarige schon wieder an zu reden. Ich beschleunigte nochmal das Tempo, sodass die beiden aufpassen mussten, dass sie den Anschluss nicht verlieren. >Jetzt ist doch gut, er möchte nicht reden also lass das.< sprach zum ersten Mal der jüngere. Er hatte eine sehr angenehme und klare Stimme. Was mich wunderte war das der schwarzhaarige darauf hörte und nun endlich den Mund hielt. Bis wir zu dem Fluss kamen waren keine Stimmen mehr zu hören. Erst als ich ins Wasser wollte, um unsere Spuren wieder zu verwischen hörte ich auf einmal ein Surren von einem Pfeil. Ich wollte gerade reagieren als auch schon das Pferd des Jüngeren getroffen wurde. Es stürzte zu Boden und er viel mit. Ich hielt sofort an und drehte um. Als ich bei ihm ankam kniete er neben seinem Pferd und versuchte ihm wieder aufzuhelfen.
>Wir haben keine Zeit. Du steigst auf mein Pferd auf es wird euch in Sicherheit bringen. Ihr müsst es nur laufen lassen. < sagte ich beim Abspringen. Ich versuchte in der Umgebung noch andere Geräusche auszumachen, doch ich hörte nichts. >Ich kann nicht fort. Ich muss bei Storm bleiben. < versuchte er es, doch ich nahm ihn bei der Hand und zog ihn in Nachtwinds Richtung. Ich half ihm beim Aufsteigen, da Nachtwind ja keinen Sattel hatte. Er stieg auf und ich gab Nachtwind einen Klaps und er sprintete los durch das Wasser. Er wusste ganz genau, wie er bis zum Klostergelände kommt. Ich ging zurück zu Storm und sah mir die Wunde an. Zum Glück war es nicht allzu tief und ich hatte noch ein paar Kräuter gegen Blutungen dabei, die ich auf die Wunde legen konnte. So versorgte ich Storm und hörte weiterhin auf meine Umgebung. Als ich eine Bewegung auf meiner rechten Seite ausmachte, sah ich einen der Räuber gegenüber. Als ich allerdings genauer hin sah war er viel jünger als die anderen und wahrscheinlich war er ein Späher. Da ich keine Wurfsterne und Messer mehr hatte, nahm ich ein Pfeil aus dem Köcher und zielte vorsichtig. Ich hatte Glück, denn der Mann dachte immer noch, dass er ganz geschützt sich bewegt. Doch da der Himmel klar war und der Mond schien konnte ich ihn gut erkennen. Also legte ich den Pfeil an und schoss. Ich traf ihn an der Schulter als er gerade einen weiteren Pfeil abschießen wollte.
Ich wartete nicht darauf, dass noch andere Späher kommen, sondern drehe mich zu Storm um und half ihm auf. Ich gab auch ihm einen Klaps und lies ihn los traben. Ich selber rann neben ihm durch das Wasser und trieb ihn an. Ich fragte mich warum er so ein Pferd für die Reise bekommen hat, da es nicht mehr das jüngste ist.
Als wir den Fluss verließen sah ich, dass der Mond bald untergehen würde. Also musste ich mich beeilen. Ich nahm die Zügel von Storm und führte ihn weiter. Da wir den Fluss später verlassen hatten, als auf dem hinweg, waren wir näher an dem Kloster dran. Ich pfiff und hoffte das Nachtwind ganz in der Nähe ist. Ich hörte ein wiehern und war beruhigt. Also war er ganz in der Nähe. Ich folgte dem Geräusch und bald darauf fand ich dann auch Nachtwind. Die beiden jungen Männer saßen immer noch auf den Pferden. Sie mussten schon eine Weile gewartet haben, denn sie unterhielten sich angestrengt. Als sie mich jedoch sahen verstummten sie plötzlich. Der jüngere sprang sofort von Nachtwinds Rücken und lief auf Storm zu. Ich ging ein zu Nachtwind und beruhigte ihn, da er es nicht gewohnt war von anderen geritten zu werden.
>Dein Pferd wird wieder gesund, allerdings sollte es nicht mehr stark geritten werden. < sagte ich ihm. Ich stieg auf Nachtwinds Rücken und gab ihm die Hand, damit er sich hinter mir Hochschwingen kann. Ich nahm die Zügel von Storm und ritt los. Nachtwind war nicht davon begeistert zwei Personen zu tragen, dies merkte ich schnell.
Als wir beim Kloster angekommen sind, stiegen wir alle ab und ich befestigte die Pferde. Nun ging ich voran um ihnen ihr Zimmer zu zeigen. Alle waren sehr schweigsam, da anscheinend der gesamte letzte Abend vor ihrem inneren Auge nochmal abspielt.
>Hier ist euer Zimmer. Ihr werdet morgen hier abgeholt. Gute Nacht. < mit diesen Worten drehte ich mich um und wollte gehen, als ich einen Dank hörte. Es kam von dem Jüngeren. Ich nickte nur und ging weiter. Für mich war die Nacht noch nicht beendet. Ich musste noch Nachtwind wieder zurück auf die Wiese bringen und Storm versorgen. Also machte ich mich auf den Weg. Nachdem ich meine Aufgabe erfüllt hatte war schon der nächste Morgen angebrochen und ich ging auf mein Zimmer um mich umzuziehen. Mein Körper merkte zwar, dass ich diese Nacht wieder nicht geschlafen hatte, doch ich machte einfach weiter so wie immer. Kurz bevor ich das Zimmer verließ fiel mir auf, dass heute alle restlichen neuen Novizen kamen, sodass dies ein weiterer sehr langer Tag für mich wird und viele weitere Folgen werden.
Ich begab mich sofort zum Zimmer des Abtes um ihm den Brief zu geben. Dieser nahm ihn und las ihn sich durch.
>Wir hatten kleine Schwierigkeiten mit den Räubern. Ich habe sie ausgeschaltet, aber dabei wurde das eine Pferd verletzt. Ich würde es gerne auf die Wiese bringen, damit es seine letzten Tage in Frieden verbringen kann. < sagte ich.
>Damit bin ich einverstanden. Aber denke bitte daran, dass heute die neuen Novizen ankommen. Also wenn du wen siehst der dort nicht hingehört, weißt du ja was du machen musst. Ansonsten musst du dich erst morgen mit ihnen befassen. Du hast heute frei. Aber vergiss Elias nicht für den bist du heute schon verantwortlich. Ich habe ihn noch für keinen Dienst eingeteilt, dass darfst du übernehmen. < nach dieser Ansprache verließ ich das Zimmer um zu Elias zugehen. Vor seiner Tür hielt ich an und klopfte. Die Tür öffnete sich sofort
Gewaschen und in der Novizenkleidung sah er ganz anders aus. Schon sehr viel gesünder als vorher. Er sah mich aus seinen grünen Augen groß an. Seine schwarzen Haare verbargen seine Augen ein bisschen doch das sah an ihm sehr niedlich aus. Ich nickte nur, als Zeichen dafür, dass er mir folgen sollte.
Ich verließ als erstes das Kloster und ging nach den Pferden sehen. Elias folgte mir und half mir dabei die Pferde zu versorgen. Danach gingen wir zu der Pferdewiese.
>Du musst dich vorsichtig verhalten, denn die Pferde sind Besucher nicht gewöhnt. Ich bin immer hier und mich kennen sie, doch andere lassen sie schwer an sich heran. Du musst erst ihr Vertrauen gewinnen. Nachtwind ist ihr Leithengst und dem folgen sie. Also wenn du es schaffst das er dir vertraut werden die anderen dir auch vertrauen. < erklärte ich ihm. So viel an einem Stück zu reden war für mich anstrengend. Die meisten Mönche kennen meine Körpersprache und können diese auch deuten, nur bei den Neuankömmlingen gibt es kleinere Probleme, bis sie es verstehen. Aber bei Elias hatte ich das Bedürfnis ihm alles zu erklären. Ich pfiff und natürlich kam Nachtwind auf mich zu. Ich ging zu ihm hin und streichelte ihn. Dann drehte ich mich zu Elias um.
>Gib ihm etwas Zucker, dass mag er gerne. Von mir bekommt er nicht oft etwas. Sagte ich und gab ihm gleichzeitig ein Stück Zucker. >Ich gehe rüber zu Storm und sehe ihn mir einmal an, < und damit ließ ich Nachtwind und Elias stehen und machte mich auf den Weg zu Storm. Er stand an der anderen Seite der Wiese und graste friedlich vor sich hin. Ich nahm die Kräuter aus meiner Tasche und legte einen neuen Verband an. Dann sah ich mich um und stellte fest, dass Nachtwind sich von Elias streicheln ließ. Normalerweise lässt er keinen außer mich an sich heran. Es sei denn eine Notsituation passiert, so wie gestern Nacht und ich helfe einer anderen Person auf seinen Rücken. Also sah ich mich nach den anderen Pferden um. Diese hatte ich in den letzten zwei Tagen ganz schön vernachlässigt.
In der Herde gibt es insgesamt 40 Pferde. Der Leithengst war Nachtwind und die anderen Pferde ordneten sich unter. Zurzeit hat die Herde 12 Fohlen und 7 Jungpferde. Deswegen komme ich jeden Tag um nach ihnen zu sehen. Nun kam Schnee zu mir. Sie ist gehört zu Nachtwind und ist gerade Trächtig. Sie ist noch eigensinniger als Nachtwind und lässt nur ganz selten jemanden an sich heran. Ich streichle sie und fühle dabei nach dem Fohlen.
>Na mein Mädchen dann ist es also bald soweit. Ich komm später nochmal wieder und bring dir ein bisschen extra Futter. < sprach ich zu ihr.
Ich drehte mich wieder um und ging zu Nachtwind zurück. Elias und Nachtwind scheinen sich angefreundet zu haben. >Komm Elias wir gehen wieder zurück. Es ist schon Abend und wir müssen gleich beim Essen sein. < Ich ging wieder den Weg voraus und machte mich schnell auf zum Essen, da heute alle Novizen angekommen sind und die Mönche vorgestellt werden.
>Ich begrüße alle neuen Novizen, die in diesem Jahr dazugekommen sind. Ich wünsche euch eine erfolgreiche Ausbildung. Ich bin der Abt, der dieses Kloster leitet und mein Name ist Bruder Jona. Allerdings werdet ihr mich mit werter Abt ansprechen. Nur ganz wenigen Leuten ist es erlaubt mich anders anzusprechen. Mein Stellvertreter ist Bruder Laurenz. Nun möchte ich euch noch mit euren Meistern vertraut machen. Sie sitzen zu meiner rechten. Meister Merlin, Meister Samuel und Meister Sem werdet ihr im Kampfunterricht haben. Habt Respekt und Ehre vor den Meistern. Sie werden bestimmen, ob ihr eine Stufe weiterkommt oder nicht. Die neuen Novizen werden alle von Meister Samuel unterrichtet. Wenn ihr Glück habt und talentiert seid, bekommt ihr einen Mentor. Das bedeutet, dass ein Mönch sich euch aussucht und ihr extra Unterricht bekommt. Alle hier lebenden Mönche können Mentoren werden. Je nach Aufgabengebiet könnt ihr auch anders gefördert werden. Seid ihr sehr gut im Kochen, wird vielleicht der Koch euch nehmen. Dies ist eine große Chance denkt gut darüber nach wie ihr euch verhaltet. Nun weiter in der Vorstellung. Der Koch sitzt zu meiner linken und daneben sitzt Bruder Mullo er ist unser Heiler. Wir bilden im Kloster den Rat. Also solltet ihr Probleme haben dann könnt ihr gerne zu uns kommen und wir bereden diese dann gemeinsam. So wir wollen nun Gott für diese Speise danken und beten gemeinsam. < sobald der Abt geendet hat setzt er zum Gebet an. >Amen. < Nun werden unsere Teller befüllt. Heute gibt es eine Brennnesselsuppe und Brot. Ich sehe mich im Raum um und entdecke David, der bei den neuen Novizen sitzt. Er ist dazu eingeteilt wurden ein Mentor für die neuen Novizen zu sein. Dies ist ganz praktisch, da ja Elias auch zu den neuen Novizen gehört. Sobald das Essen fertig ist, beendet der Abt das Essen und übergibt seine Schützlinge an die jeweiligen Mentoren.
Zurzeit sind wir 50 fertige Mönche, die im Kloster leben. Dazu kommen 10 Novizen, die jetzt die letzte Stufe beginnen und weitere 15 die in der vierten Stufe sind. In der dritten Stufe befinden sich 12 Novizen und in der zweiten Stufe befinden sich 13 Novizen. Alle neuen Novizen kommen in die erste Stufe. Dort befinden sich nun 10 Schüler plus die zwei Schüler, die vom Meister Merlin persönlich unterrichtet werden.
Ich machte mich auf den Weg zu Elias und traf ihn auf seinem Zimmer an. Er teilte sich sein Zimmer mit einem einfachen Novizen, dies bedeutet, dass er nicht von Adel ist.
>Ich habe mich entschlossen, dass du bei den Pferden mithelfen darfst. Du bist sehr geschickt darin. Wenn du nicht gerade im Training bist, erwarte ich von dir das du deine Aufgabe gewissenhaft erledigst. < sagte ich ihm und er nickte mich nur an. Mit einem Kopfnicken ging ich wieder zurück zu meinem Gang und meinem Zimmer. Auf dem Weg traf ich niemanden mehr und so machte ich mich fertig fürs Bett. Da ich zwei Tage nicht geschlafen hatte schlief ich fast sofort ein.
Ich wachte plötzlich auf, da ich auf dem Gang Schritte gehört habe. Also stand ich auf und zog schnell meine Kutte über. Ich nahm den ersten Gang und lauschte auf die Schritte. Um diese Uhrzeit sollten alle schlafen. Ich nahm das Geräusch von der schließenden Außentür wahr. Diese Tür führte in den Obstgarten. Also schlich ich schnell hinterher.
Ich sah eine Gestalt auf die Bäume zugehen. Dort unter der Baumgruppe steht eine Bank. Damit ich nicht entdeckt wurde hielt ich mich nah an der Mauer und schlich hinterher. Kurz nachdem die Bäume anfangen kletterte ich hinauf und bewegte mich in den Bäumen vorwärts. Auch wenn die Bäume keine Blätter mehr trugen, konnte ich mich weiterhin unbemerkt bewegen. An der Bank angekommen musterte ich die Person genauer und entdeckte den jüngeren der beiden, die ich gestern Nacht abgeholt habe. Ich machte es mir im Baum bequem und beobachtete ihn weiter. Er setzte sich hin und schaute einfach in die Sterne.
>Na was versuchst du in den Sternen zu entdecken? < fragte ich ihn nachdem ungefähr eine halbe Stunde vorbeigegangen ist. Ganz erschreckt guckte er sich um und suchte die Stimme.
>Wer ist da? < fragte er. Eine sehr schlaue Frage, wenn er mich fragte. Ich sprang vom Baum runter und stellte mich vor ihn hin.
>Meister Samuel< sprach er mich an, als er mich erkannte und verbeugte sich leicht. Mir war das ganze unangenehm mit dem Verbeugen. >Das brauchst du nicht zu machen. Du kannst mich mit Samuel ansprechen, wenn keiner in der Nähe ist. Auch das Verbeugen kannst du weglassen. Es sei denn du bist bei mir im Unterricht aber dann erkläre ich das nochmal genauer. < Ja ich habe ihm eben das Du angeboten. Normalerweise bestehe ich auf den Meister doch bei ihm ist das anders.
>Ich weiß nicht so recht. Samuel klingt sehr vertraut und so vertraut sind wir uns ja nicht. Mein Name ist Gabriel. < nun hatte ich auch endlich einen Namen zu dem Gesicht. Gabriel ich fand das passt zu ihm.
>Ich wollte Sturm besuchen, doch im Stall steht er nicht. < Ich nickte ihm zu und ging los, in Richtung der Pferdewiese. Nicht viele Personen kennen den Weg zu der Wiese. Ich ging den Pfad entlang und kam bei der Wiese an. Wie immer kam Nachtwind zu mir und begrüßte mich. Dann sah er Gabriel an und schnaubte leise. >Ist ja gut mein großer er möchte nur Storm begrüßen. < redete ich mit ihm, damit er gestattete Gabriel auf die Wiese zu lassen. Vor allem jetzt da Schnee trächtig ist, hat er manchmal komische Anwandlungen. Ich ging weiter und fand Storm, der unter einem Baum ein Schlafplatz gefunden hat.
Er schnupperte in die Luft und stand dann auf. Gabriel ging auf ihn zu und fing an leise mit ihm zu reden. Da ich die beiden nicht stören wollte ging ich zu Schnee, die sich neben Nachtwind gestellt hat. Ich zog einen Apfel aus meiner Tasche und reichte ihn ihr. Dabei streichelte ich sie ganz. Ich vertiefte mich in meine Gedanken. Ich musste morgen früh mit meinen neuen Schülern die Regeln aufstellen, die zu gelten sind. Außerdem habe ich mit der zweiten und dritten Stufe Reitunterricht. Das kann ganz schön schwierig werden, da einige Schüler noch nie auf einem Pferd gesessen haben. Ich merkte im Unterbewusstsein, dass sich Gabriel mir näherte und drehte mich um.
>Wer ist denn diese Schönheit< fragte er mich und hielt genügend Abstand, da Nachtwind sich vor ihn geschoben hat. >Dies ist Schnee und sie wird bald ihr erstes Fohlen bekommen. < antwortete ich ihm. >Wir sollten Aufbrechen, da die Sonne bald aufgehen wird. < mit diesem Satz drehte ich mich um und machte mich wieder auf den Rückweg. Gabriel folgte mir in einem kurzen Abstand.
Als wir wieder ankamen läuteten die Glocken für das Morgengebet. Ich machte mich auf den Weg in die Kirche und setzte mich in die letzte Reihe.
Danach ging ich auf den Übungsplatz, da ich heute die neuen Novizen zum ersten Mal hatte. Ich war schon ganz gespannt, wie das alles laufen wird. Ich habe zwar schon vorher unterrichtet, doch heute ist es das erste Mal, das ich als Meister vor den Schülern stand und die Stunde alleine gab. Ich wollte mich schon dehnen, als der Abt auf mich zu kam.
>Samuel ich hätte da noch eine bitte. Du hattest recht, mit dem was du gesagt hast, dass es auffallen könnte, wenn Gabriel und Florian nicht an den normalen Übungsstunden mitmachen. Deswegen besteht deine Klasse aus 12 Novizen. Allerdings werden sie schon bei den Reitstunden der Fortgeschrittenen Novizen teilnehmen. < mit diesem Satz drehte er sich um und ging.
Die Novizen trudelten langsam ein und ich beschloss anzufangen, auch wenn noch nicht alle Novizen da sind. Ich nickte einmal in die Runde
>So ich bin Meister Samuel. Ich werde euch als erstes den Nahkampf beibringen, da die Waffen nur euren Arm verlängern. Ich rede normalerweise nicht viel aber ihr werdet euch schnell daran gewöhnen. Da nur acht Novizen von zwölf gekommen sind tragt das bitte weiter. Zudem bekommt jeder Novize der zu spät kommt eine Strafe, diese sage ich euch dann am Ende der Stunde. So und nun stellt euch in zwei Reihen auf und zwar so, dass ihr mich alle seht. Ich werde die Übungen vormachen und ihr macht sie nach. <
Mit diesen Worten startete ich das Dehnen. Nachdem alle fertig damit waren ließ ich sie fünf Runden um den Übungsplatz laufen. Da dieser ziemlich weitläufig ist, war das für einige sehr schwierig. Allerdings mussten sie noch viel Ausdauernder werden. Ich blickte in der Zwischenzeit über den Platz und entdeckte die vier Novizen, die noch gefehlt haben. Ich sah auf den ersten Blick, dass drei von ihnen aus der höheren Schicht kommen, also Adelig sind. Außerdem scheinen die drei sehr vertraut miteinander umzugehen was bedeutet, dass sie sich schon länger kennen müssen. Ich ging zu ihnen rüber, da sie schon die Hälfte unseres Trainings verpasst haben. Als ich näher kam blickte mich der vierte Novize an und bekam große Augen, er hatte wohl nicht damit gerechnet, dass ich zu ihnen hinüberkomme.
>Darf ich erfahren, warum ihr nicht zum Unterricht erscheint? < fragte ich noch ganz ruhig. Es könnte ja sein das sie uns nicht gefunden haben oder sie den genauen Ablauf noch nicht kennen. Der älteste Adlige, ich schätze ihn auf 15 also mein Alter, antwortete.
>Warum sollen wir zu einem Training gehen, dass von jemanden Geleitet wird, der kaum älter ist als ich. Du bist doch selber erst 16 Jahre alt. Ich will von einem richtigen Meister unterrichtet werden! Und die anderen wollen das auch. < mit diesen Worten wollte er mich auf die wütend machen, doch ich habe gelernt meinen Ärger nicht nach außen dringen zu lassen. Ich nickte ihnen zu und ging davon, ich hoffte sie verstanden, dass sie mir folgen sollten.
Nachdem die anderen Novizen ihre fünf Runden beendet hatten, versammelten sich alle um mich herum. Ich gab Elias ein Zeichen und er wiederholte meine Worte vom Morgen. Dabei sah ich den Vieren in die Augen. Ich sah bei einigen Schuld doch bei dem, der mich vorhin angesprochen hatte sah ich nichts als Gleichmut.
>Nun gut eure Strafe werde ich noch bestimmen. Aber nun ist das Training für heute beendet. Ihr werdet alle noch eure Arbeitsaufgabe bekommen. Diese wird euch David geben, der ja euer Mentor ist. Bevor er allerdings kommt, möchte ich wissen wie ihr heißt und warum ihr hier seid. < und mit einer Handbewegung stellten sich alle im Kreis und ich nickte Elias zu, der neben mir Stand.
>Mein Name ist Elias ich werde 8 Jahre alt und ich komme hier aus dem Dorf. Ich bin hier um mein Leben zu ändern. Mein Mentor ist Meister Samuel. < dabei sah er mich mit großen Augen an. Ich nickte ihm zu und gab zu verstehen, dass er alles richtiggemacht hat. Ich hörte ein leises zischen von dem adligen Jungen. Als nächstes ist der Zimmernachtbar von Elias dran.
>Mein Name ist Lu und ich komme aus einem kleinen Dorf. Ich bin 14 Jahre alt. Ich bin hier, um zu Arbeiten. < man sah ihm an, dass er nicht mehr sagen wollte, also nickte ich dem nächsten zu. Es kamen noch Adam, Art, Gregor und Herold. Diese waren sehr unscheinbar und würden mir wohl keine Probleme bereiten. Adam und Gregor sind Adlig und wollen später gute Ritter abgeben, da sie nicht die erstgeborenen sind, haben sie kein Anspruch auf Land von ihren Eltern. Nun kamen die vier, die nicht zum Unterricht erschienen sind dran.
>Ich bin Sir Leonhard und bin aus einem der 15 großen Häusern. Ich bin der zweite Sohn und jetzt 18 Jahre alt. Ich bin hier um meine Kampfkunst zu verbessern, da mir zu Hause keiner mehr etwas beibringen kann. Ich bezweifle in der Zwischenzeit allerdings, dass mir hier auch niemand mehr was beibringen kann. < einige der Novizen ziehen die Luft ein und ich sah einige den Kopf schütteln. Für mich war diese Aussage schon allein ein Grund ihn zu verweisen. Denn dieses Kloster soll dafür sein andere zu beschützten und nicht selber an Macht zu gewinnen. Nun gut nun kamen noch Rudolf und Siegfried, die ebenfalls 18 Jahre alt sind und auch aus den 15 großen Häusern stammen. Allerdings waren sie nicht die Zweitgeborenen, sondern erst die fünften in ihrer Familie. Man sah ihnen an, dass sie nur Macht bekommen wollten um später selber mal wichtig zu sein. Zum Schluss der Vieren kam noch Muro er war ein Adliger aus der Umgebung und wollte sich selber verteidigen können.
>Hallo mein Name ist Gabriel und ich bin 18 Jahre alt. Ich bin hier um zu lernen wie man sich verteidigt, damit ich alle beschützen kann die ich liebe und mir anvertraut werden. < Ich war ein bisschen geplättet von seinen Worten, denn in der Runde haben die meisten nur eigennützige Dinge benannt, doch Gabriel hat sofort an die anderen Gedacht und wie er seine Gewonnenen Fähigkeiten einsetzten kann. Dieser Umschwung passiert bei den meisten Novizen erst in der dritten oder vierten Stufe. Nun kommen wir zum letzten dem dunkelhaarigen.
>Mein Name ist Florian und ich bin 20 Jahre alt. Ich möchte meine Fähigkeiten stärken um meine Familie zu schützen. < Ich nickte ihnen zu und zeigte auf David, der soeben den Kampfplatz betreten hat. Damit drehte ich mich um und ging in Richtung der Pferde.
Elias würde bald nachkommen, da seine Aufgabe schon feststand. Heute war der Unterricht sehr kurz ausgefallen, da die Novizen in ihre Arbeiten noch eingeteilt werden müssen und ihnen erklärt wird, wie sie die Aufgaben zu erledigen haben. Meine Aufgabe war es nun die Pferde für das nächste Training bereit zu machen. Dazu machte ich mich auf den Weg in den Stall wo Stu schon dabei war die Pferde zu Striegeln. Stu ist einer der wenigen Mönche die noch mit den Pferden arbeiten, denn als ich die Aufgabe übernommen habe vor drei Jahren habe ich neue Aufgaben gegeben, wie man mit den Pferden umgeht. Nur wenige waren damit einverstanden und deswegen habe ich nur die behalten, die mit meinen neuen Aufgaben umgehen konnten und diese auch befolgte. Insgesamt habe ich drei Mönche, die für die Pferde zuständig sind und fünf Novizen. Aber es dürfen nur diejenigen mit auf die Pferdewiese, wenn ich dabei bin. Allerdings scheine ich einen Nachfolger zu bekommen, denn ich könnte mir gut vorstellen Elias dazu auszubilden. Er ist sehr geduldig und möchte etwas lernen. Zudem akzeptiert in Nachtwind soweit, dass er sich von ihm streicheln lässt. Das lässt er sich nicht von vielen. Ich werde ihm schon im ersten Jahr Reitunterricht geben. Allerdings muss ich bei ihm ja auch bei null anfangen. Ich bin mal gespannt, wie er sich so macht.
Bald ist es soweit die neuen Pferde zu Trainieren. Dies bedeutet ich nehme einige der Jungpferde und werde sie zu Pferden machen, die in der Schlacht nicht gleich das weite Suchen. Ich habe die Wildpferde selber entdeckt, als ich zwölf Jahre alt war. Damals war noch der Vater von Nachtwind der Leithengst. Er akzeptierte mich in seiner Herde und so durfte ich auf den Pferden reiten. Nach zwei Jahren wurden unsere Pferde im Kloster immer weniger, da wir keine neuen Pferde bekamen. Ich holte dann ein paar Pferde von der Wiese, die ich eingeritten hatte und zeigte den Mönchen, dass sie auch daran gewohnt waren, das auf dem Rücken jemand kämpft. Ab da übernahm ich die Aufgabe mit den Pferden und ich durfte auch aussuchen, wer welches Pferd reitet. Zudem bestimmte ich auch, wer welches Pferd als Geschenk bekommt oder nicht. Nur ganz wenige Mönche oder fertige Novizen haben sich dieses Privileg erarbeitet. Ich dachte zurück an die gesamte Zeit und striegelte dabei einige Pferde.
Als es zum Mittag läutete hatten wir alle Pferde gestriegelt aber Elias war immer noch nicht aufgetaucht. Ich machte mich auf den Weg und suchte ihn. Ich sah David gerade um die Ecke kommen.
>Weißt du wo Elias ist? Er ist nicht zu seiner Arbeit erschienen. < fragte ich David. Doch der schüttelte nur seinen Kopf. >Tut mir leid das weiß ich nicht. Aber ich wollte dich sowieso noch sprechen. Lu ist in der Küche eingeteilt zusammen mit Adam und Herold. Für die Tiere sind Art, Gregor und Muro eingeteilt. Mullo wollte mal wieder keinen Lehrling haben. Er sagt nach dir ist kein einziger Novize mehr gut genug gewesen. Vielleicht überredest du ihn doch ein oder zwei Novizen zu nehmen. Rudolf, Leonhard und Siegfried sind fürs erste in der Schmiede eingeteilt. < Ob mir das gefiel, das die drei zusammenblieben weiß ich noch nicht. Gemeinsam machten wir uns auf den Weg in Richtung Halle, wo das gemeinsame Gebet gesprochen wird und wir alle gemeinsam Essen.
Doch auch hier sah ich Elias nicht. Mich um schlich ein ungutes Gefühl und als das Gebet fertig gesprochen war verließ ich die Halle und machte mich auf die Suche. Ich suchte als erstes in seinem Zimmer doch auch hier war er nicht. Die Obstgärten waren meine nächste Station, doch hier war auch keine Person. Auf einmal hörte ich hinter mir ein Geräusch und ich drehte mich um, um zu sehen, wer mir gefolgt war. Ich sah Gabriel auf mich zu eilen.
>Ich suche Elias hast du ihn gesehen? < fragte ich ihn. Doch er schüttelte nur den Kopf. >Samuel ich wollte nur Nachfragen, welche Aufgaben uns zugeteilt werden? Alle anderen haben eine bekommen. <
>Warum fragst du mich das und nicht David? Er ist euer Mentor. < Es wunderte mich schon, dass er ausgerechnet mich ansprach, obwohl ich doch nur für das Kampftraining zuständig bin.
>Ich wollte beim Heiler arbeiten, doch der teilte mir nur mit, dass er keine Novizen mehr nimmt. Nun wollte ich beim Stallmeister fragen, ob er noch Hilfe benötigt. Dabei ist mir zu Ohren gekommen, dass ihr dieser Stallmeister seid. Zudem lasst ihr nur ausgewählte Novizen mit den Pferden arbeiten. Ich würde dort auch arbeiten, wenn dies möglich ist. < Ja, das war mal eine Rede.
>Ich wollte nochmal mit Bruder Mullo reden. Vielleicht nimmt er noch ein oder zwei Personen auf. Dann können du und Florian zusammenblieben. Allerdings wird für euch nicht viel Zeit bleiben, da ihr schon in der zweiten Stufe beim Reiten seid. Dort werden morgen die Ränge festgelegt. Ich wollte jetzt noch nach Elias suchen. < Damit drehte ich mich um und ging Richtung Pferdewiese.
Plötzlich hörte ich ein leises Keuchen. Dies klang gar nicht gut. Ich folgte dem Geräusch, bis ich zu einem Gebüsch kam. Dort lag Elias zusammengerollt. >Gabriel< rief ich ihn schnell, da er die einzige Person war, die in der Nähe ist. Er kam angelaufen und hockte sich neben mich. Ich zog aus meinem Kutte ein paar Kräuter, die ich immer gegen Verletzungen dabeihatte.
>Schnell du musst zu Meister Mullo gehen und ihn holen. Sag ihm er soll die rote Salbe mitbringen und viel Streifen zum Verbinden. Beeil dich. < In der Zwischenzeit untersuchte ich die Verletzungen von Elias. Er scheint auf den ersten Blick keine gebrochenen Knochen zu haben. Doch sein Gesicht und sein Körper nahmen schon eine leicht blaue Farbe an. Ich schlug ihm leicht auf die Wangen um zu sehen, ob er noch bei Bewusstsein ist. Tatsächlich reagierte er darauf und stöhnte leicht auf. Zudem öffnete er auch seine Augen. Ich eindeckte außerdem noch eine blutende Stelle am Kopf. Ich musste ihn in die Krankenstation bringen.
>Pass auf ich werde dich nun hochheben und in Richtung der Krankenstation bringen. Du musst wach bleiben. < mit diesen Worten hob ich ihn hoch und ging so schnell ich konnte in die Richtung. Kurz bevor ich angekommen bin kam mir schon Mullo entgegen und half mir Elias zu tragen.
>Wir müssen ihn auf die Liege legen. < nachdem wir dies getan hatten ging ich in den Nebenraum, um einige Kräuter und Salben zu holen, die gegen die Verletzungen helfen. Gabriel stand daneben und sah stumm zu wie Mullo und ich Hand in Hand arbeiten. Dies ist allerdings nicht verwunderlich, wenn man bedachte, dass ich seit ich hier um Kloster angekommen war Regelmäßig hier war. Erst als Patient und dann als Helfer. Nachdem wir Elias so gut es geht versorgt hatten, brauchte er viel Ruhe und ich ging mit Gabriel hinaus.
>Er wird durchkommen, allerdings muss er eine Weile mit dem Training aufhören. < Sagte ich zu Gabriel. Das Mittagessen war schon zu Ende und ich machte mich auf den Weg zum Pferdetraining.
Ich verdrängte alle Gedanken an Elias, da ich mich nun ganz auf die nächste Aufgabe konzentrieren musste. Die sechs Pferde, die ich zu diesem Zweck eingeritten habe, standen schon bereit, um sie kennenzulernen. Ich nahm mir ein Pferd und schwang mich auf den Rücken.
>Wenn die Novizen kommen sag ihnen bitte das ich noch schnell Nachtwind geholt habe. < mit den Worten gab ich dem Pferd ein Zeichen und es Ritt los.
Nachtwind wartete bereits auf mich und ich wechselte das Pferd, sodass ich auf Nachtwind zurückritt. Als ich ankam warteten schon die Schüler auf mich. Einige kannten mich schon, da sie bereits im Reitunterricht waren oder mich im Kampfunterricht hatten. Ich nickte ihnen zu und stieg von Nachtwinds Rücken. Er ging etwas abseits, doch das war soweit nicht ungewöhnlich, denn er mochte keine großen Menschenmengen.
>Hallo alle zusammen. Ich bin Samuel und werde euch mit den Pferden vertraut machen. Ihr müsst ganz genau hinhören was die Pferde euch sagen wollen und wenn ihr gut genug hinhört werdet ihr es verstehen und umsetzten können. Denn ein Pferd ist ein Partner und nicht nur ein Transportmittel. < dieser Satz war mir besonders wichtig deswegen machte ich eine Pause und sah dabei allen in die Augen.
>Heute werde ich euch auf Nachtwind zeigen, wie ein guter Reiter mit einem Pferd umgehen muss. Später kommt noch ein Trainingskampf auf dem Pferd. Morgen werde ich euch in Gruppen einteilen. <
Es versammelten sich einige Mönche und Novizen am Zaun, die gerade die Zeit dazu haben. Ich höre im Hintergrund die einzelnen Stimmen. >Zum Glück die Vorführung hat noch nicht angefangen. < >Wird das wieder so wie letztes Jahr? < >Ich freue mich schon. < >Ich versteh immer noch nicht, wie er das schafft. < und viele weitere Worte wurden gewechselt. Ich sah auch, dass einige Novizen aus der ersten Stufe da waren. Anscheinend hatten sie frei bekommen, um hier zuzusehen.
Ich pfiff und Nachtwind kam zu mir. Dann nahm ich auf seinem Rücken Platz und gab ihm ein Zeichen loszugehen. Danach wechselte ich in den Trab und in den Galopp. Dabei sprang ich runter von Nachtwind und dann wieder hinauf. Ich vollführte Drehungen und machte ein paar Übungssprünge. Ich hing mich an die Seite, sodass mich keiner der anderen Novizen sehen konnte. Dies dauerte ungefähr eine halbe Stunde. Zum Schluss stieg ich wieder ab und ging weiter. Nachtwind folgte mir auf Schritt und Tritt. Dies alles machte ich mal wieder ohne Sattel. Ich fühlte mich ohne einfach freier und auch Nachtwind mochte dies lieber.
Ich sah wie David angeritten kam. Er ritt allerdings mit Sattel und Zaumzeug. Ich schwang mich wieder auf das Pferd und Nachtwind reagierte auf mich ausgezeichnet. Er merkte, dass sich die Situation verändert hat. Ich ritt zu den Zäunen, wo mein Schwert lag und nahm es im vollen Galopp hinunter. Ich zog es und ritt auf David zu. Wir hatten im Vorfeld ausgemacht, dass er und ich ein kleines Duell übten. Dabei sollten aber beide auf den Pferden sitzen bleiben. Wir schwangen die Schwerter und Nachtwind blieb ganz ruhig und achtete dabei genau auf meine Signale.
Nach einigen Schwerthieben verbeugten wir uns beide und David ritt an den Rand um Abzusteigen. Ich sprang wieder von Nachtwinds Rücken und übergab mein Schwert David. Nun holte ich einen Pfeil und Bogen, den ich ebenfalls schon parat gelegt hatte. Ich rannte wieder auf Nachtwind zu und schwang mich wieder hinauf. Nun Zog ich die Pfeile heraus und zielte auf die aufgestellten Ziele und traf jedes einzelne. Dann zog ich noch meine Wurfmesser und versenkte sie ebenfalls sicher in die Ziele. Danach ritt ich wieder zu meinen Novizen hin und stoppte Nachtwind.
>So ungefähr könnte es aussehen, wenn ihr und euer Pferd Partner werdet. Er wird euch auf Schritt und Tritt begleiten. Dieses werden wir in diesem Jahr trainieren. < Nun habt ihr noch etwas Zeit euch unsere Trainingspferde anzusehen und sie kennenzulernen. Mit diesen werdet ihr trainieren. Wenn ich sehe das ihr Fortschritte macht und ihr gut mit den Pferden umgehen könnt, kann es sein, dass ihr ein eigenes Pferd bekommt, wenn es sich euch aussucht. < Mit diesen Worten setzte ich mich wieder auf Nachtwind und ritt wieder zurück auf die Pferdewiese.
Dort stieg ich ab und gab ihm einen extra Apfel. Zudem sah ich nochmal nach Schnee. Diese verhielt sich heute etwas seltsam. Ich vermute mal, dass das Fohlen bald auf die Welt kommt. Ich sah mir auch alle anderen Pferde an und wechselte von Sturm die Verbände. Als ich mich auf den Rückweg machte, war es schon fast dunkel. Ich merkte, dass ich schon wieder das Abendessen versäumt habe. Deshalb ging ich direkt zu den Heilerquatieren, um nach Elias zu sehen.
Als ich ankam war keiner da und so setzte ich mich neben ihn. Wir haben ihm vorhin einen Trank gegeben, der ihn schlafen lässt. Doch ich möchte zu gerne wissen, wer ihn angegriffen hat. Jetzt da sich alles beruhigt hat kommt meine Wut nach oben. Wer tut einem 8 Jahre alten Jungen nur so etwas an?
Ich hörte wie die Tür aufging und merkte, dass ich länger hier gesessen haben musste, denn das Abendessen war beendet.
>Ich habe mir schon gedacht, dass du hier bist. < sprach mich der Abt an. >Ich wollte mal selber nach dem Jungen sehen. Er erinnert mich an jemanden. < als er das sagte lächelte er mich an. Wir saßen eine Weile schweigend nebeneinander und jeder ging seinen Gedanken nach. Als ich gerade aufstehen wollte sprach mich der Abt wieder an.
>Ich möchte gerne, dass Gabriel ein neues Pferd bekommt. Ich hoffe du hilfst ihm das richtige Pferd zu finden. Damit es nicht auffällt, wenn er so oft bei den Pferden ist, habe ich ihn zu der Pferdearbeit eingeteilt. Zudem könntest du ihm was über die Kräuter beibringen, da er sich sehr für sie zu interessieren scheint. < Es war sehr ungewöhnlich von dem Abt die Wünsche der Novizen entgegenzukommen, egal in welcher Position sie sich befinden. Zudem wusste er genau, dass ich sehr Kritisch bin mit Novizen, die mit den Pferden arbeiten sollen. Doch ich nickte nur und der Abt ging hinaus. Auf dem Weg drückte er mir noch eine Scheibe Brot in die Hand. Ich dankte ihm stumm und setzte mich wieder hin.
Nur wenige Minuten später tauchte Mullo auf und gab mir ebenfalls eine Scheibe Brot. Ich lächelte in mich hinein, da es eigentlich nicht erlaubt war das Essen mitzunehmen.
>Wie wäre es, wenn du mal wieder Novizen bei dir arbeiten lassen würdest. < fragte ich ihn ganz direkt. Er sah mich an und schüttelte nur den Kopf. >Du weißt ganz genau, dass ich es nicht leiden kann, wenn mir jemand etwas durcheinanderbringt. Zudem bist du ja nicht bereit, nochmal den Novizen zu spielen. Ich würde jederzeit gerne wieder so einen Novizen wie dich haben, doch dich gibt es nicht nochmal. < damit endete er seine Ansprache. Ich blickte ihn direkt an und schüttelte nur den Kopf.
>Was soll ich denn machen. Ich möchte niemanden, der mir alles durcheinanderbringt. < sagte er nochmal. Er sah mich weiterhin an und ich schaute ihm wieder in die Augen.
>Na gut ich nehme einen Novizen auf Probe. Doch wenn er sich auch nur etwas dumm stellt, ist er schnell hier draußen und du schuldest mir etwas. < mit diesen Worten gab er sich geschlagen und ich lächelte vor mich hin. Doch nur solange, bis mein Blick wieder auf Elias fällt. Sofort flammt meine Wut wieder auf und ich musste aus diesem Raum hinaus.
Draußen traf ich David, der mich musterte und wusste, dass es jetzt nicht die Zeit war, zum Reden. Wir machten uns auf den Weg zum Kampfplatz. Dort nahm ich einen Bo und David holte sich ebenfalls einen Bo, sodass wir gegeneinander antreten konnten. Nicht viele hielten einen Kampf gegen mich durch, doch David war einer der wenigen der es schaffte. Wir verbeugten uns beide und los ging der Kampf. Ich musste mich immer wieder daran erinnern, dass das nur ein Übungskampf ist und David mein Gegner war. Immer wieder schaffte ich es den Bo aus seiner Hand zu schlagen, sodass er geschlagen war.
Ich merkte wie die Wut langsam verrauchte und wir wechselten nach ein paar Runden die Waffen. Ich nahm nun das Schwert, da ich mir sicher war jetzt damit umgehen zu können, ohne dass ich David verletzte. Wir übten ein paar Ausfallschritte und Paraden. Dabei verbesserte ich automatisch seine Haltung, wenn diese Nachließ. Nach einiger Zeit merkte ich aber das David zu Müde war um zu kämpfen und ich legte das Schwert nieder.
>Ich habe mit Mullo gesprochen und er hat gesagt, dass er einen Novizen nimmt. Dieser soll sich aber lieber an die Anweisungen halten, denn alles führt auf mich zurück. Da bleibt dann nur Florian übrig. Geh ins Bett du siehst Müde aus und ich brauche dich morgen fit. <
> Ich werde Florian morgen sofort Bescheid geben, dass er sich bei Mullo melden soll. Du solltest dich aber auch ausruhen, du hast in letzter Zeit nicht viel geschlafen. Morgen ist auch für dich ein anstrengender Tag. Erst hast du alle Zweikämpfe der ersten Stufe und dann noch das Reiten. Du weißt doch, dass die erste Woche im Kloster, wenn wir neue Novizen haben die Anstrengendste ist. < Er gähnte bei seinen letzten Worten.
>Ich geh auch gleich ins Bett. Geh du schon mal vor. Ich wünsche dir eine gesegnete Nacht. < Mit diesen Worten drehte ich mich um und brachte die Schwerter wieder zurück in das Lager. Erst jetzt viel mir auf, dass sie schon draußen lagen und noch nicht weggeschlossen. David kannte mich eben zu gut. Ich schnappte mir noch einen Bogen und Pfeile und holte ebenfalls noch ein Ziel hervor. Als ich zurückkam, stand David immer noch da und sah mich traurig an.
>Du weißt, dass das nicht deine Schuld war mit Elias oder? < Er versuchte mir in die Augen zu sehen, doch ich drehte mich weg. >Ja du bist sein Mentor, doch du hast auch noch andere Aufgaben zu erledigen. Du kannst nicht überall sein und ihn auf Schritt und Tritt bewachen. Uns allen hätte auffallen müssen, dass er nicht zum Mittagessen erschienen ist. Auch ich bin sein Mentor mir hätte es auffallen müssen. < sagte er traurig und drehte sich um. Im Gehen sagte er noch >Mach nicht mehr alt zu lange, auch du brauchst deinen Schlaf. < und damit verschwand er im Gebäude.
Ich stellte mein Ziel in einiger Entfernung auf und fing an, es zu beschießen. Ich sammelte alle Pfeile wieder ein und schoss nochmals. Ich wiederholte diesen Vorgang noch einige Male, als ich plötzlich spürte, dass mich jemand beobachtet. Ich übte noch eine Weile weiter, doch gleichzeitig versuchte ich herauszubekommen, wer mich beobachtet. Da überall Wachen aufgestellt sind, muss es jemand aus dem Kloster sein.
Als die Person noch einige Schritte näher kam erkannte ich Gabriel. Anscheinend war er ebenso ein Nachtmensch wie ich oder er konnte einfach nicht schlafen. Da er immer nähergekommen war, stand er hinter mir und ich gab den Bogen an ihn weiter. Er nahm ihn schweigend und fing an auf die Ziele zu schießen. Er war gar nicht mal so schlecht, wenn man bedenkt, dass er noch keine einzige Stunde hatte. Das machte mich neugierig darauf, welche Talente er noch alle verbarg.
Auf einmal hörte ich ein Wiehern und bemerkte, dass das von Nachtwind kommt. Ich drehte mich um und fing an zu laufen. Normalerweise kam er nicht in die Nähe des Klosters, es sein denn, er ist mit mir zusammen. Also muss etwas geschehen sein. Ich sprang auf seinen Rücken und Nachtwind wollte schon los, als ich ihn zurückhielt, da Gabriel auch noch angelaufen kam. Ich half ihm auf den Rücken und schon ließ ich Nachtwind freien Lauf.
Wir kamen an der Pferdewiese an und ich sprang gleich runter und sah es schon. Schnee bekam ihr Fohlen. Deshalb war Nachtwind so aufgeregt. Ich ging zu ihr und versuchte sie zu beruhigen. Ich achtete auf nichts Anderes mehr, als auf Schnee. Ich blendete alles aus bis ich die Beine vom Fohlen sehen konnte. Ich zog an ihnen, damit es für Schnee eine Entlastung war.
>Hol mir bitte etwas Stroh<, sagte ich zu Gabriel. Da ich jetzt wieder alles um mich herum wahrnahm. Er folgte meiner Anweisung und ich begann das Fohlen trocken zu reiben. Als Gabriel zu mir kommen wollte hielt ich ihn zurück. Nachdem ich fertig war entfernte ich mich, sodass das Fohlen saugen konnte. Er versuchte aufzustehen und das gab ein sehr lustiges Bild ab. Es ist ein Junge geworden. Sein Fell war leicht gescheckt. Außerdem hatte er eine Blesse an der Stirn.
>Ich habe dich nur zurückgehalten, da die Pferde es nicht mögen, wenn Menschen an ihre neugeborenen Fohlen gehen. Bei mir ist das eine Ausnahme, da ich zur Herde gehöre. < erklärte ich Gabriel. Er nickte nur. >Wie soll das Fohlen heißen? < ja das war eine gute Frage. Ich überlegte noch eine Weile und sah dabei zu wie der Kleine bei seiner Mutter saugte.
> Er wird Kenji heißen. < beschloss ich und sah dem Kleinen weiter zu. Ich setzte mich zu einer Baumgruppe und Gabriel ließ sich neben mir nieder. Wir sahen einfach nur zu und schwiegen dabei.
>Du darfst dir ein Pferd aussuchen, welches dann dir gehört. < er sah mich ein bisschen ungläubig an. >Ich darf mir ein Pferd aussuchen? Gast du nicht gesagt, wenn Novizen besonders hervorstechen, dann bekommen sie ein Pferd von dir zugeteilt? < Anscheinend hatte er bei meiner ersten Reitstunde gut aufgepasst.
>Du wirst von mir Reitunterricht bekommen, auch wenn du schon Reiten kannst. Zudem muss nicht nur du das Pferd wählen, sondern dein Pferd auch dich. < damit ließ ich ihn sitzen und ging wieder auf Nachtwind zu. Gabriel kam mir hinterher und ich ging weiter, bis man den Rest der Herde sehen konnte.
Wir hatten noch ein paar andere Jungpferde, mit deren Ausbildung ich bald anfangen wollte. Unter anderem war noch Nachtwinds Schwester Nachtblitz darunter.
Er ließ sein Blick über die Herde wandern und stoppte bei Nachtblitz. So dunkel Nachtwind war, so war auch Nachtblitz. Allerdings hatte sie in ihrer Mähne weiße Strähnen. Sie war eine wunderbare Stute, mit deren Ausbildung ich als erstes Anfangen wollte, sobald sich die Novizen eingelebt hatten. Nachtblitz spürte den Blick und hob den Kopf. Beide sahen sich lange an und ich hatte das Gefühl, dass beide sich abtasten würden.
>Ich glaube du hast gewählt. Jetzt muss sie sich auch für dich entscheiden. < kaum hatte ich die Worte ausgesprochen ging er los.
Tja da hatte er ein ganzes Stück Arbeit vor sich, denn Nachtblitz hat einen sehr starken Charakter. Sie sieht ihn auf sich zu kommen und bleibt erstmal stehen, bis er in ihren Bereich eindringt und trabt ein paar Schritte weg und grast weiter. Das kann lange dauern dachte ich nur und setzte mich unter einen Baum, um den beiden weiter zuzusehen. Nachtwind gesellte sich zu mir und legte sich neben mir hin. Auch er beobachtete die beiden.
>Ich würde sagen sie spielt das Spiel mit ihm bis zum Morgengrauen. < Nachtwind schnaubte nur und ich fasste das als Zustimmung auf.
>Was ich allerdings bewundern muss, ist seine Ausdauer. Er hätte sich auch eins von den trainierten Pferden aussuchen können. Nicht mal schlecht wie er versucht ihr Vertrauen zu gewinnen.< Der Himmel begann sich zu verfärben und ich merkte das es heller wurde. Anscheinend hatte er tatsächlich durchgehalten bis zum Morgen. Allerdings zahlte sich seine Sturheit aus, denn sie ließ ihn immer näherkommen, bevor sie vor ihm wegläuft. Ich musste eingestehen, dass es nicht mehr lange dauern würde und sie sich für ihn entschieden hatte.
Auf einmal kam der Moment, indem sie sich von ihm streicheln lässt ohne gleich abzuhauen. Er blieb ganz ruhig und streichelte sie. Dabei flüsterte er was vor sich hin. Da wir bald wieder zurückmussten, pfiff ich einmal und die Herde kam auf mich zu. Dies war ein spezieller Pfiff, bei den alle Pferde kamen. Auch wenn er sich für Außenstehende vielleicht gleich anhört, gibt es doch Unterschiede. Ich achte immer darauf, dass die Pferde auf die Unterschiedlichen Pfiffe reagieren. Denn so ist es am einfachsten für mich. Allerdings reagieren Schnee und Nachtwind nicht nur auf Pfiffe, sondern achten auch auf meine Körpersprache.
Als sie bei mir ankamen murmelte ich ein paar Worte und wartete, bis Gabriel bei mir war.
>Also hätte ich mir die Zeit auch sparen können, wenn du einfach gepfiffen hättest wäre alles schneller gegangen. < Ich schüttelte nur den Kopf und ging den Weg zurück. Gabriel folgte mir hielt nun aber den Mund. Ich weiß nicht ob er bemerkt hat, dass ich mich über seine Bemerkung aufrege oder nicht aber es war still, bis wir das Kloster erreichten. Ich blieb bei den Obstgärten stehen um nochmal mit Gabriel zureden, bevor das Spektakel beginnt.
>Ich werde dir beibringen, wie man mit Nachtblitz umzugehen hat. Zudem musst du dir klarmachen, dass sie immer einen freien Willen hat und du solltest ich vertrauen. Sie ist die Schwester von Nachtwind und hat den gleichen Dickkopf wie er, zudem liebt sie die Freiheit, also solltest du sie niemals einsperren. Ich weiß nicht welche Stellung du hast und wer sich bis jetzt um dein Pferd gekümmert hat. Es sah gut aus. Allerdings sollte dir bewusst sein das die Pferde nur schwer Vertrauen fassen und so gut wie nie eine Bindung eingehen, da sie Wild geboren worden sind. Deswegen wirst du dich ab sofort selbst darum kümmern müssen, auch wenn du zurück bist. Bis jetzt habe ich Nachtlicht immer nur als sehr verspielt kennengelernt. Aber wenn sie nur ein bisschen was von ihrem Bruder hat, wird sie keinen anderen an sich heranlassen. < nach dieser langen Ansage war ich ganz schön erschöpft und ging weiter in Richtung Übungsplatz. Allerdings machte ich noch einen Abstecher zu den Heilerquatieren. Doch bevor ich überhaupt da ankommen konnte lief mir schon David über den Weg.
> Ich habe dich schon überall gesucht. Du warst nicht in deinem Zimmer und das Bett war unberührt. Du hast die ganze Nacht mal wieder nicht geschlafen. Ich versteh einfachen nicht wie du so Rücksichtslos sein kannst. Wir brauchen dich fit. Komme ich habe schon die Pferde vorbereitet. Da du nirgends aufzufinden warst. Ich wollte schon auf die Pferdewiese kommen, um zu sehen ob du da bist. Auch habe ich nach Elias gesehen. Ihm geht es gut, allerdings ist er noch nicht aufgewacht. Zudem hast du vergessen die Waffen wegzuräumen, ich habe mir erlaubt dies zu tun. Ach und die anderen Novizen haben gefragt, ob sie heute zusehen dürfen. Ich habe ihnen gesagt, dass es so wie in den letzten Jahren laufen wird. Also das sie zugucken können, wenn sie die Neuen nicht ablenken. Das heißt du musst dich ordentlich anstrengen. Nicht das sie noch denken du bist schwach geworden. Sonst verlieren sie noch deinen Respekt. < als ich merkte, dass sich David wieder in seinem Rede Wahn befindet. Höre ich nur noch mit einem Ohr zu. Im Moment schwirren mir einfach zu viele Sachen durch den Kopf, als dass ich mich auf David konzentrieren könnte.
Heute Morgen finden die Pferdetest statt, um zu sehen auf welchem Stand die jeweiligen Novizen sind. Wenn sie alle auf dem gleichen Stand sind wäre das gut, denn dann müsste ich nicht von vorne beginnen. Doch leider sind selten alle Novizen auf demselben Stand. Deshalb muss ich gucken und den Mittelweg finden. Die dann unter dem Mittelwert liegen brauchen dann noch extra Unterricht. Die stark darüber liegen, können sogar in eine höhere Novizenstufe aufgenommen werden.
Dann heute Nachmittag finden die ersten Kämpfe statt. Dabei wird ohne Waffen gekämpft. Ich habe mir von jeder höheren Stufe begabte Novizen gebeten mir zu Helfen. Zudem wir David ebenfalls mitkämpfen. Ich muss die Kämpfe von außen sehen und gegen sie selber antreten, um zu entscheiden, auf welcher Fähigkeitenstufe sie stehen. Dabei geht es genauso, wie bei den Pferden. Wenn sie schlechter sind bekommen sie extra Training und die besseren können eine Stufe aufsteigen. Allerdings wird es morgens immer gleichbleiben, dass wir zusammen trainieren. Denn dort werden nochmal die Grundlagen wiederholt. Wenn man die Grundlagen nicht richtig beherrscht können schlimme Dinge geschehen. Das schlimmste ist, dass du stirbst. Doch auch schon erfahrene Kämpfer verlernen die Grundlagen oder führen sie nicht richtig aus, wenn man sie nicht übt. Ich merkte in diesem Moment selber, dass ich in letzter Zeit durch den Wind bin, denn Normalerweise mache ich die Übungen jeden Morgen und jeden Abend.
>Du hörst mir Überhaupt nicht zu oder? < hörte ich auf einmal David fragen. Naja was sollte ich schon antworten. Er kannte mich einfach zu gut, als dass ich es hätte abstreiten können.
> Ach was ich dir noch sagen wollte ist, dass kaum einer von den Novizen bei den Übungspferden geblieben ist außer Gabriel und Florian habe ich keine weiteren Novizen gesehen. Ich freu mich ja so darauf zu sehen wie sie sich heute anstellen. < mit diesen Worten bogen wir auf den Reitplatz ein, wo schon alle Novizen versammelt waren. Alle Plätze waren besetzt und anscheinend wollte keiner etwas verpassen. Selbst einige Mönche hatten sich versammelt um das Spektakel zu sehen. Allerdings wusste ich sofort, dass später bei den Kämpfen ohne Waffen alle da sein würden. Dies ist jedes Jahr das Höhepunkt.
>Also ich gehe doch mal davon aus, dass ich wieder für dich das sprechen übernehmen soll? < ich nickte und wir betraten den Reitplatz und stellten uns in die Mittel.
>Na dann, los geht’s. <
>Ich begrüße euch alle zu den Tests. Wir werden heute mit Pferden beginnen. Das heißt, dass ihr euch ein Pferd aussuchen könnt, auf dem er den Test absolviert. Nachdem alle an der Reihe waren, gibt es Mittagessen. Heute Nachmittag finden dann die Kämpfe ohne Waffen statt.
So nachdem das gesagt wurde, wir euch gleich demonstriert werden, was ihr alles auf dem Pferd können solltet. Natürlich gehören dazu auch die Grundgangarten. Wie das auf und absteigen und noch einiges mehr. Ihr habt ja gestern bei Meister Samuel gesehen, wie das aussehen kann und das war nur eine kleine Vorführung. Also Maximilian zeig, doch bitte den Novizen ihren Test. < damit endete die Ansprache von David und Maximilian, ein Novize aus dem vierten Jahr kam herein.
Er ritt auf seinem eigenen Pferd, welches ich mit ihm zusammen ausgesucht habe. Er ist gerade dabei, Minze zu trainieren, sodass sie auf alle seine Befehle reagiert. Maximilian ist der letzte Sohn einer Adelsfamilie, die in Ungnade gefallen ist. Er hat beschlossen im Kloster zu bleiben und Mönch zu werden, wenn sein letztes Jahr um ist. Er ist zudem ein sehr begabter Kämpfer und wird mir auch später noch helfen. Er ritt erstmal mit Minze über den Reitplatz und ging im Schritt, Trab und Galopp. Nun folgten noch ein paar Sprünge, über kleinere Hindernisse. Zudem Sprang er vom Pferd und setzte sich wieder darauf solange es trabte. Diese Aufgabe war selbst für erfahrende Reiter sehr anspruchsvoll und sollte nur dann erfüllt werden, wenn der Novize das kann. Dies war eine Übung, die den Ausschlag geben könnte um eine Stufe zu überspringen.
Nachdem alle geklatscht haben verließ Maximilian den Reitplatz und brachte Minze zu den anderen Übungspferden. Die sechs Übungspferde waren zwar alle gut trainiert, doch hatten sie jeweils ihren eigenen Charakter. Ich war schon gespannt, wer sich welches Pferd aussucht, Als erstes war Adam dran. Er machte seine Aufgabe nicht schlecht. Allerdings könnte er noch etwas sicherer Sitzen. Auch Art, Lu, Gregor, Harold und Muro waren durchschnittliche Reiter. Das heißt schon mal, dass ich nicht ganz von vorne anfangen muss. Ich sah mir alles genau an und merkte mir die jeweiligen Schwächen der einzelnen.
Nun kamen Rudolf und Siegfried. Sie hatten sich das störrischste der sechs Pferde ausgesucht. Weswegen es auch einige Schwierigkeiten gab. Doch sie waren bessere Reiter als erwartet. Als sie Sprangen, saßen sie nicht gut und es gab kleinere Zwischenfälle weswegen sie fasst gefallen wären doch sie konnten sich noch halten. Allerdings waren sie deswegen nicht so gut, um sie in die nächste Stufe zu schicken.
Nachdem die beiden fertig waren kam auch schon Leonhard dran. Er wirkte auf mich sehr entschlossen. Er saß gut im Sattel, sodass er keine Probleme mit den Gangarten hatte. Auch die Sprünge nahm er sehr leicht. Ich sah, dass er sich darauf vorbereitete abzuspringen und wieder hinauf, doch sah ich auch, dass sich das Pferd nicht wohlfühlte. Es würde nicht gelingen. Ich ging runter von meinem Platz aus, wo ich alles beobachtet hatte und lief ein bisschen schneller. Ich sah gerade noch, wie Leonhard es nicht schaffte auf Maiglöckchens Rücken zu kommen und fiel. Maiglöckchen war so trainiert, dass sie stehen bleibt nach so einem Vorfall. Sie ist die einfachste und umfänglichste von den sechs Übungspferden.
Als ich gerade bei den beiden ankam, sprang Leonhard auch schon auf die Füße und holte mit einem Stock aus, den er wohl auf dem Boden gefunden haben muss, aus. Ich schaffte es nicht ihm den Stock aus der Hand zunehmen, bevor er zuschlug, deswegen stellt ich mich dazwischen, sodass ich den Schlag abbekam. Er traf mich über die Brust und streifte ein Teil meines Gesichtes. Ich riss ihm den Stock aus der Hand und sah ihn wütend an. Ich hatte das Gefühl, dass alle ihren Atem anhielten und darauf warteten, was ich tun würde. David kam zu mir angelaufen und wollte sich meine Verletzungen ansehen. Doch ich starrte nur auf Leonhard, der ein Pferd schlagen wollte, dass unter meinem Schutz stand. Meine Wut brodelte in mir und wurde immer schlimmer, da Leonhard mich einfach ansah und grinste. Ich holte aus und schlug ihn ins Gesicht. Da verging ihm das Grinsen und er sah mich einfach nur geschockt an. Es sah fast so aus, als ob er noch nie einen Schlag abbekommen hätte.
David zerrte mich von ihm ein paar Schritte weg.
>Lass mich mal dein Gesicht sehen Samuel. < er wollte mich wegziehen doch ich blieb stehen und konzentrierte mich auf Leonhard.
>Sieht zu das ihr ihn wegbringt, bevor er in der Krankenstation landet. Komm wir müssen dein Gesicht verarzten. < erst jetzt merkte ich, dass mir Blut aus der Wunde lief. In der Zwischenzeit wurde Leonhard von zwei Mönchen weggebracht.
Ich schlug die Hand von David weg und ging zu Maiglöckchen, um zu sehen, ob mit ihr alles in Ordnung ist. Nun da Leonhard weg ist beruhigten sich auch alle anderen und redeten leise miteinander. Mich interessierte dies reichlich wenig. Ich führte Maiglöckchen zurück und übergab die Daniel. Er war meine rechte Hand bei der Pferdearbeit. Er verstand mich, sattelte Maiglöckchen ab und brachte sie zurück auf die Weide. Ich nickte David zu, doch der schüttelte nur den Kopf.
>Es geht weiter. Als nächstes kommen die beiden letzten. Florian fängt an. < Damit ging Florian zum Pferd und stieg auf. Ich wusste, dass sie gute Reiter waren, da wir schon zusammen geritten sind. Bei Florian sah das alles sehr einfach aus und er schaffte es vom Pferd ab und wieder aufzusteigen. Zum Schluss war Gabriel dran. Er ritt so, als hätte er nie etwas anderes getan. Er war so gut wie Maximilian. Also brauchte er Einzel Unterricht, da man ihm so gut wie nichts mehr beibringen konnte. So würde es ihm auch leichter fallen Nachtblitz zu trainieren. Zum Schluss sprang er vom Pferd ab und wieder hinauf ohne Probleme. Als er mich ansah, nahm ich einen Apfel und zielte damit auf Gabriel. Ich wollte testen, wie er auf ungewöhnliche Angriffe reagiert. Er sah den Apfel kommen und lenkte das Pferd geschickt beiseite und stoppte. Dadurch stieg das Pferd, doch Gabriel konnte sich festhalten.
Ich nickte Gabriel zu und ging, denn ich wollte nur noch alleine sein. Ich hörte noch die begeisternden rufe und das klatschen von den anderen Novizen. Anscheinend hatten alle anderen die vorangegangene Szene vergessen. Allerdings konnte ich es nicht. David sagte noch die üblichen ansagen, dass die Ergebnisse dann jeder einzelne bekommt. Auch er verließ seinen Posten und wollte mir hinterherkommen, doch ich schüttelte nur den Kopf und wollte alleine sein. Zum Glück verstand mich David und lies mich in Ruhe. Ich ging einfach spazieren außerhalb des Klostergeländes. Die Wachen hielten mich nicht auf, da sie mich kannten und wollten mich auch nicht in ein Gespräch verwickeln. Sie probierten manchmal aus Spaß mich zum Sprechen zu bringen. Ich ging einfach weiter bis ich beim Strand ankam und setzte mich dort hin.
Warum ich Leonhard geschlagen habe war mir klar. Doch war es völlig falsch. Bis jetzt habe ich immer in Ruhe mit den Menschen geredet, wenn mir etwas nicht gepasst hat. Doch ein Tier zu schlagen, ist für mich das Letzte. Menschen die Tiere schlagen sollten in ein Gefängnis kommen und selbst geschlagen werden. Oder noch besser mit dem Tier zusammengesperrt werden, sodass das Tier sich rächen kann.
Ich hörte die Mittagsglocken läuten, doch ich wollte nicht zum Mittag gehen. Also beschloss ich einen Apfel zu essen. Ich knabberte an ihm herum und dachte darüber nach, wie der Vormittag abgelaufen war. Wir haben dieses Jahr viele gute Reiter, sodass ich nicht ganz von vorne beginnen muss. Trotzdem wird es schwierig mit allen zur gleichen Zeit zu trainieren. Ich habe jetzt schon genug zu tun und werde es kaum schaffen noch eine Reitklasse aufzumachen. Am besten macht Daniel noch eine Gruppe. Er ist gerade dabei mit anderen Novizen zu trainieren, um später anderen das Reiten beizubringen. Also könnte dies seine Übungsklasse sein. Da die meiste schon ganz passable Reiter sind sollte dies keine alt zu schwere Aufgabe sein.
Ich sollte wohl langsam mal wieder zurückgehen, da das Mittagessen bald beendet sein wird und die Kämpfe anfangen, um abzuschätzen wie stark eine Person ist, muss man nicht nur gegen ihn antreten, sondern ihn auch bei anderen Kämpfen beobachten. Eigentlich müsste ich nicht zurück, da ich erst heute Abend gegen alle antreten werde. Morgen finden die Prüfungen der älteren Klassen statt. Dort werde ich, statt dem Meister antreten, da ich ihn im letzten Jahr besiegt hatte. Ich hörte Schritte hinter mir und bemerkte, dass es David war.
>Willst du dir denn nicht die Kämpfe ansehen? Du machst das doch sonst immer? < mit den Worten setzt er sich neben mich und schaute mich an. Ich schüttelte nur den Kopf und legte mich ganz hin. Ich schaute einfach zum Himmel und versuchte Formen zu erraten. David legte sich ebenfalls hin und schwieg mit mir. Anscheinend verstand er mich doch ein bisschen, sonst würde er weiter auf mich einreden.
>Alle Pferde sind wieder sicher untergebracht und die Vorbereitungen für den Kampf laufen schon. Ich habe den Meister dich zu vertreten, da ich mir schon dachte, dass du nicht kommen wirst. < da war die Ruhe auch wieder vorbei. Er konnte einfach nicht lange schweigen. Ich reagierte aber nicht weiter darauf, sondern sah einfach weiter in die Ferne.
>Leonhard hat es verdient. Ich verstehe nicht, wie er einem Pferd so etwas antun wollte. Alle verstehen, warum du so regiert hast. Lass nicht zu das du deswegen ein schlechtes Gewissen hast. Wir haben vorher mit den Novizen gesprochen, dass du die Pferde liebst und nur Auserwählte, mit ihnen arbeiten. <
>Ich hätte nicht so impulsive reagieren dürfen. Ich bin ein Meister und muss mich im Griff haben. < das weiß ich genau. Ich hätte anders reagieren sollen. Seit ich damals hierhergekommen bin und meine schlimmste Zeit überwunden habe, habe ich keinen einzigen Streit angefangen oder jemanden absichtlich verletzt, es sei denn es war im Training oder einem richtigen Kampf. Ich habe mich so bemüht anders zu werden, da ich diese Person, die immer jeden Provoziert nicht mehr sein möchte. Doch anscheinend hat sich nichts geändert, denn meine Reaktion beweist es ja.
>Ja du bist ein Meister. Doch bist du auch ein Mensch der Gefühle hat. Ich weiß genau was du denkst. Du bist nicht die Person von damals. Du hast dich verändert und zwar zum Positiven. Ich meine ich mochte dich schon immer aber ich habe auch einiges schlimmes gehört bevor ich kam. Du kannst ruhig zeigen, dass das nicht in Ordnung war. Wir verstehen dich. Das ist als wärst du ihre Mutter, denn du ziehst sie auf, trainierst sie und schickst sie in die Welt hinaus. < ich zuckte zusammen, als er mich mit einer Mutter vergleicht. Aber er hatte recht. Ich achtete auf jedes Pferd und trainiere es persönlich, sodass ich stärkere Bindungen zu ihnen habe als zu den meisten Menschen.
Die Zeit vergeht und wir sitzen noch eine Weile beisammen. Langsam stand ich auf.
>Ich weiß was dir hilft. Geh zu deinen Babys und kümmere sich eine Weile um sie, ich gehe zurück und sage den anderen Bescheid, dass du erst zu deiner Prüfung auftauchen wirst. Lass dir Zeit. Ich sorge auch dafür das sie sich schon aufgewärmt haben, sodass du gleich starten kannst. < mit diesen Worten dreht er sich um und macht sich auf den Rückweg. Ich sehe ihm noch lange hinterher und schlage dann den Weg zu den Pferden ein. Ich brauch jetzt dringend ein Ausritt.
Tag der Veröffentlichung: 17.10.2015
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