Einst ging die Sage von den wilden Drachen, die mit ihrer Wut auf alles Menschliche und ihrer Lust auf Schätze, die Menschheit fast ausgerottet hatten. Damals gab es nur wenige Menschen und viele Drachen, bis die Elfen sich der Sache, sprich den Drachen, annahmen und sich fortan um sie kümmerten.
Als Drachenhirten zügelten sie mit Magie das ungestüme Temperament der riesigen Tiere und sorgten so dafür, dass Häuser, Dörfer und Städte von den Angriffen verschont blieben, und lenkten die Magie der Drachen in geregeltere Bahnen.
Übergriffe auf Menschen, Elfen, Feen und Einhörner gab es bald nicht mehr.
Aber die Menschen hatten weiterhin Angst vor ihnen und verteufelten die mächtigen Drachen. Bei jeder sich bietenden Gelegenheit machten sie Jagd auf die Tiere, die sich nun nicht mehr mit Magie wehren konnten.
Im Laufe der Jahrhunderte gab es immer mehr Menschen und das Volk der Elfen wurde immer weiter in entlegene Gebiete zurückgedrängt. Mit ihnen auch die Drachen, die sich immer noch in Obhut der Elfen befanden.
Eines Tages beschloss der Rat der weisen Elfen, die angestammte Heimat zu verlassen, um nicht ganz zu verschwinden.
Weit weg, in einer anderen Dimension, fanden sie einen neuen Platz für sich und die Drachen. Auf der Inselgruppe Genothea ließen sie sich nieder und verschlossen das Portal, durch das sie gekommen waren, mit Magie.
Fortan waren Elfen und Drachen nur in den alten Legenden der Menschen zu Hause, denn sie wurden nicht mehr gesichtet.
Auch über Feen, Trolle, Einhörner und Riesen wussten die alten Sagen zu berichten, die als Gute- Nacht-Geschichten für ihre Kinder dienten. Sie glaubten daran, aber verloren als Erwachsene diesen Glauben. So sollte es auch weiter erzählt werden, bis ein Ereignis die Dinge änderte und Drachen plötzlich in dieser Dimension sehr präsent waren. Davon will diese Geschichte erzählen.
Es war noch sehr früh in dem Wald der Elfen, als Taramis erwachte. Weit über ihm leuchtete das Grün der Bäume, vermischt mit den Sonnenstrahlen, die einen freundlichen Tag ankündigten.
Unter ihm, auf dem Boden des Waldes, ging es viel geschäftiger zu. Elfen und Einhörner, Feen und Kobolde gingen ihrer Arbeit nach, oder flanierten auf den Prachtstraßen der Elfenstadt Dedos.
Die Hauptstadt der Inselgruppe lag versteckt zwischen riesigen, uralten Bäumen und geschützt durch hohe Berge im Osten und weite Sümpfe im Westen.
In den Bergen wachten die Drachen über die Stadt und in den Sümpfen geschickte, kleine Sumpfelfen, nicht unerfahren im Umgang mit Pfeil und Bogen.
In Dedos gab es alles, was das Herz eines Elfen erfreuen konnte. Tavernen mit Honigmet, Läden, eine Bibliothek mit uralten Büchern und den Palast des Königs, der direkt in der Mitte der Baumstadt lag.
Taramis hatte den König noch nie gesehen, auch wenn er seit seiner Geburt in Dedos lebte.
Schon früh wurde er zum Drachenhirten ausgebildet, so wie seine Brüder, sein Vater und Großvater. Seit Generationen gab man das Erbe dieser ehrenvollen Aufgabe vom Vater auf den Sohn, oder die Tochter weiter. Aber Taramis war unzufrieden mit seinem Leben und seiner Aufgabe.
Schon sehr früh spürte er den Drang in sich, Abenteuer zu erleben und andere Länder zu sehen. Leider sahen das seine Eltern, Terris und Palia, etwas anders. Abenteuer sei
nichts für Elfen wie sie, erklärte ihm der Vater immer wieder und außerdem sei der Beruf des Drachenhirten doch eine äußert lukrative und angesehene Arbeit.
„Aber, was gibt es noch“, hielt ihm dann Taramis entgegen. „Seit meiner Geburt lebe ich in dieser Stadt. Wie sieht es anderswo aus? Leben noch andere Wesen hier oder sind die Elfen die Einzigen? Was ist mit Menschen?“
Fragen über Fragen, die sein Vater nicht beantworten wollte oder konnte. „Sei zufrieden mit dem, was du hast“, sagte er nur und damit war die Diskussion beendet.
Auch heute hatte er mit seinem Vater diese Fragen erörtert, aber auch diesmal schwieg Terris darüber, was außerhalb der Inselgruppe passierte.
„Sieh zu, dass du in die Berge kommst“, meinte er energisch. „Die Drachen warten auf ihren Hirten. Nimm deine Brüder mit, ja?“
„Warum muss ich mich ständig um Tanis und Tellborg kümmern? Sie haben doch ihre eigenen Drachen“, murrte Taramis und packte seinen Rucksack, den er mitnehmen wollte, mit Proviant.
„Weil du der Älteste bist und besonnener, wie die beiden. Na, los. Es ist schon spät! Trödele nicht.“
Leicht verstimmt sammelte Taramis draußen, vor ihrem Hausbaum, seine Brüder ein, die nie genug von Spiel und Gesang bekommen konnten. Auch heute übten sie mit Pfeil und Bogen und übertrafen beim Schießen ihre Freunde Tin und Paja aus der Nachbarschaft.
„Da bist du ja“, rief ihm Tanis entgegen. „Ich dachte schon, du seist krank. Auch wenn Mutter etwas anderes sagte.“
„Bin ich nicht“, entgegnete Taramis ärgerlich. „Vater meinte, ich solle euch in die Berge mitnehmen. Warum, weiß ich auch nicht. Schließlich bin ich kein Aufpasser für Kinder!“
„Hey, das nimmst du zurück“, fauchte ihn Tellborg an. „Ich bin nur ein wenig jünger wie du. Spiel dich nicht so auf, auch wir sind Drachenhirten.“
„Mit nichts als Blödsinn im Kopf! Vater hat schon recht, ihr braucht einen Aufpasser, sonst läuft da gar nichts.“ Taramis war nun richtig sauer. Mit seinen Brüdern die Arbeit bei den Drachen zu verrichten, war kein Vergnügen. Die beiden waren ständig abgelenkt, was auch die großen Tiere merkten und entsprechend reagierten. Nicht zum ersten Mal hatte er die nervösen Drachen beruhigen müssen, damit sie nicht in Panik Städte und Dörfer der Elfen verwüsteten.
„Du bist doch blöd! Immer denkst du, du seist was Besseres. Bist du aber nicht“, schimpfte Tanis und packte seinen Bogen ein. „Ich beschwere mich bei Vater!“
„Mach das doch! Ich habe keine Angst vor ihm.“ Stolz funkelte ihn Taramis an. Nein, Angst hatte er nicht vor ihm.
„Werde ich auch tun“, antwortete Tanis pampig und rannte auf den elterlichen Wohnbaum zu. Tellborg folgte ihm und ließ den großen Bruder einfach stehen.
„Vater wird ärgerlich sein, dass ich noch nicht auf den Weg in die Berge bin“, murmelte Taramis genervt. „Aber ich bin nicht schuld. Die beiden kosten mich eine Menge Nerven!“
Kurz darauf tauchen seine Brüder schon wieder auf, mit einem breiten Grinsen im Gesicht.
„Vater sagt, du sollst nicht immer mit uns streiten. Sonst sucht er dir eine andere Arbeit, und die wird nicht so toll, wie die des Drachenhirten. Er sagte etwas von Bergbau oder so“, meinte Tanis schadenfroh. „Und du bist viel zu spät!“
„Wenn ihr nicht immer nerven würdet, wäre ich längst auf den Weg in die Berge. Also, seid ihr endlich soweit.“
„Immer doch, wenn du es bist“, lachte Tellborg und rannte bereits die Straße herunter.
Der Weg führte sie durch den Vorort von Dedos, mit seinen uralten Bäumen und den dicht bepflanzten Hecken. Links und rechts standen die Wohnbäume der besser gestellten Elfen, wie es Taramis Familie war. Dahinter, versteckt durch bunte Läden, die der ärmeren Bevölkerung, zumeist Zuwanderer aus anderen Städten und Nichtelfen.
Die Kronen der Bäume berührten sich über ihnen und ließen die Straße im Dämmerlicht versinken, gespickt mit einzelnen Sonnenstrahlen, die die bunten Fenster in den Wohnungen zum Glühen brachten.
Nach kurzer Wanderung wählte Taramis einen Seitenweg, der direkt aus der Stadt heraus führte und auf die Berge zusteuerte.
Außerhalb der Elfenstadt war es viel ruhiger. Taramis hörte die Vögel singen und die dumpfen Pfeiftöne einiger Geckos, die hier so groß wie ein Elf werden konnten.
Am Rande des Pfades wanden sich dichte Kletterpflanzen um die Bäume und lockten mit süßen Früchten und duftenden Blüten. Aber Taramis wusste, nicht jede der leuchtenden Früchte war auch essbar. Besonders die sternförmigen, goldgelben Gulafrüchte hatten eine große Portion Gift in sich.
„Die rührt ihr mir nicht an“, warnte er daher seine Brüder.
„So klein sind wir auch nicht, Taramis. Nie würde ich eine Gulafrucht anrühren, da könnte ich noch so einen Hunger haben“, beeilte sich, Tanis zu sagen.
„Das hoffe ich doch. -Aber vor diesen Früchten kann man nicht genug warnen. Viele starben an ihrem Gift.“
„Wir nicht, da wir es ja wissen“, sagte Tellborg schnippisch. „Du bist zwar unser großer Bruder, aber nicht unser Lehrer. Also, versuch nicht, den Besserwisser zu spielen!“
„Ich meine ja nur“, beschwerte sich Taramis. „Wollt ihr eine Geschichte hören?“
„Oh, ja. Erzähle uns von den Drachen und den Anfängen der Drachenhirten, Bruder“, rief Tellborg begeistert. Er liebte Geschichten und konnte nie genug von ihnen bekommen.
„Die kennt ihr aber schon. Ich könnte euch von den Einhörnern erzählen oder den Trollen.“
„Nein, Drachengeschichten sind besser“, meinte nun auch Tanis und blickte seinen Bruder erwartungsvoll an.
„Nun gut. Wo fange ich an? Vor langer Zeit, da lebten Elfen, Drachen und Menschen friedlich nebeneinander…..“, begann Taramis seine Geschichte und beendete sie erst, als sie weit außerhalb der Stadt waren.
Kaum merklich war es stetig bergauf gegangen und von dem Aussichtspunkt, an dem sie sich nun befanden, konnte man in der Ferne Dedos sehen, die noch immer in Dunst verhüllt lag.
„Das war eine schöne Geschichte“, meinte Tanis und atmete tief durch. „So macht Wandern Spaß.- Wie weit ist es noch?“
„Nicht mehr weit. Da oben liegen die Höhlen der Drachen. Sie warten schon, ich höre sie flüstern“, antwortete Taramis und deutete auf den Berg vor ihnen. Oberhalb der Baumgrenze konnte er die Eingänge zu den Höhlen sehen und der Wind brachte den schwachen Geruch nach Drachendung und verwesendem Fleisch mit sich.
„Du hattest schon immer die Gabe, dich über Entfernungen mit den Drachen zu verständigen. Du bist ein echter Drachenhirte, im Gegensatz zu mir. Ich kann sie nur versorgen, aber eine besondere Bindung habe ich nicht zu ihnen“, erklärte Tellborg, ein wenig neidisch.
„Das kommt schon noch“, tröstete ihn der ältere Bruder. „Du bist ja noch jung. In deinem Alter hatte ich noch nicht diese Gabe.“
„Doch, die ist angeboren“, unterbrach ihn Tanis. „Aber du musstest sie erst weiter entwickeln. Bei uns ist das anders. Ich spreche mit den Tieren, aber ihre Gedanken lesen, kann ich nicht. Schade, sie sind sicher interessant.“
„Auch du lernst noch, ihre Gedanken zu lesen“, erklärte Taramis ernst. „Du bist ein Drachenhirte und die haben alle diese Begabung!“
„Ich weiß nicht“, seufzte sein Bruder. „Lass uns weiter gehen, sonst kriegen wir noch Ärger mit dem Meister.“
„Ich glaube nicht.“ Entschlossen setzte Taramis seinen Weg fort, schließlich dauerte es noch, bis sie die Höhlen erreichten.
Der dichte Urwald änderte sich mit jedem Meter, aus hohen Urwaldbäumen wurde Nadelbäume und auch das Unterholz verschwand fast völlig, je weiter sie dem Gipfel entgegengingen.
Schließlich ließ ein eisiger Wind, der vom höchsten Berg herunter wehte, Taramis und seine Brüder frösteln.
„Wir sind gleich da“, sagte er. „Schneeflocke wartet schon.“
Weit oberhalb hockte ein weißer Drache vor dem Höhleneingang und blickte zu ihnen herunter.
„Sie wartet auf mich, sie kann mich meilenweit wittern“, antwortete Tanis und winkte seinem Drachen.
„Die anderen sind auch unruhig. Etwas wird passieren. Ich lese es in ihren Gedanken, sie sind so angespannt“, flüsterte Taramis. „Ich mache mir Sorgen!“
„Was soll schon passieren“, fragte Tellborg leichthin. „Hier sind wir sicher. Das Leben ist so langweilig, weil sich nie was ändert.“
Taramis sah seinen kleinen Bruder überrascht an. Ging es Tellborg wie ihm? Sehnte er sich auch nach Abenteuern? Oder redete er nur unüberlegt?
Tellborg blickte Taramis nicht an, sondern hielt Ausschau nach seinem Drachen, Mondlicht. Aber der junge, graue Drache war nirgends zu sehen.
„Er ist sicher in der Höhle“, meinte Taramis beruhigend.
„Vermutlich. Ich sehe besser gleich nach, er ist immer so unvernünftig“, erklärte Tellborg und eilte die letzten Meter bis zum Höhleneingang hinauf.
Schneeflocke empfing ihn mit einem Schnauben, wandte dann den Kopf und blickte Taramis an.
„Er muss sich keine Sorgen machen“, hörte der junge Drachenhirte die Gedanken des Drachens. „Mondlicht ist auf einem Erkundungsflug um die Insel. Er ist gleich wieder zurück.“
„Tellborg, dein Drache ist nicht hier, kommt aber gleich wieder“, rief Taramis seinem Bruder hinterher.
„Ich sehe es“, kam kurz darauf die Antwort aus dem Innern der Höhle. „Wo steckt er?“
„Er macht einen Erkundungsflug.“
„Ok. Ich sehe nach Lella und ihrem Baby.“
„Mach das. Ich kümmere mich um die Drachen in der oberen Höhle.“ Seine Brüder zurücklassend, kletterte Taramis den steilen Pfad hinauf, der zu weiteren Drachenhöhlen führte. Wie ein Band wandte sich der Weg in Serpentinen den Berg hinauf, oft so schmal, dass keine zwei Personen auf ihm gehen konnten und so steil, das jeder schwindelfrei sein musste, um ihn zu erklimmen.
Einzelne Gesteinsbrocken lösen sich bei jedem Tritt und polterten den Abhang hinab. Taramis hielt kurz schnaufend inne und sah nach, ob seine Brüder oder die Drachen getroffen worden waren. Aber von ihnen war nicht mehr zu sehen.
Sie sind bestimmt in der Höhle und erledigen ihre Arbeit, dachte er. Wenn ich heute Abend zurück bin, muss ich Vater sagen, dass der Weg neu aufgeschüttet werden muss. Es wird langsam zu gefährlich, ihn zu erklimmen.
Seufzend kletterte er weiter, bis er endlich das obere Plateau erreichte, wo die älteren Drachen ihren Platz hatten.
Sein Drache Flocks erwartete ihn bereits. Still hockte der dunkelgrüne Drache vor der Höhle und hatte lauschend den Kopf Richtung Pfad gedreht.
„Du kommst spät, Taramis“, sagte er ohne Vorwurf.
„Ja, es tut mir leid. Wie geht es dir?“
„Gut, so weit. Die Verletzung an der Pfote ist fast geheilt, dank deiner Salbe. Bald werde ich wieder ohne Schmerzen laufen können.“
„Das freut mich. Hat die alte Ena noch ihren Husten?“
„Er ist besser geworden. Aber sieh selber, sie liegt in der Höhle.“
Taramis nickte, streichelte die trockenen Schuppen seines Drachen und ging dann in die Höhle.
Zusammen gerollt lagen da mehrere Drachen und schliefen. Einzelne Kadaver von Rindern und Schweinen stapelten sich um sie herum, manche fast abgenagt.
„Ihr hattet heute Nacht ein richtiges Festmahl“, bemerkte Taramis und umrundete die dicke Trin, eine uralte Drachendame mit grauer Schnauze und trüben, fast blinden Augen.
„Diesmal gab es reichlich“, prustete sie. „Die Jungdrachen haben sich mächtig ins Zeug gelegt, um alle sattzukriegen.“
„Das sehe ich. Was macht dein Zahn?“
„Er schmerzt fast nicht mehr. Mit dem Fressen klappt es besser.“
„Lass mal sehen?“
Ohne Murren sperrte sie ihren Rachen auf und Taramis kam ein Hauch von verwesendem Fleisch entgegen. Was ihn aber nicht sonderlich störte, solche Gerüche war er schon lange gewöhnt.
Fachmännisch untersuchte er den Kiefer der Drachin und stellte fest, dass die Entzündung am Eckzahn fast völlig ausgeheilt war.
„Bald hast du keine Schmerzen mehr. Es sieht gut aus.“
„Da bin ich aber froh. Die Schmerzen waren höllisch.“
„Ich werde dein Gebiss regelmäßig kontrollieren, Trin. Dann passiert das nicht sobald wieder!“
Trin schnaubte als Antwort leise und legte dann wieder ihren schweren Kopf auf ihre Krallen. Müde schloss sie ihre Augen und döste schon bald wieder ein.
Taramis ging weiter, streichelte hier, untersuchte dort und hatte für jeden Drachen einige freundliche Worte.
Am Ende seiner Runde in dieser Höhle kehrte er zu Flocks nach draußen zurück.
„Irgendetwas wird passierte“, bemerkte er zu dem Jungdrachen.
Flocks drehte seinen Schädel und blickte Taramis aus uralten Augen an.
„Ja, der Wind dreht sich“, schnaubte er. „Die alte Trin spürt es in ihren morschen Knochen, es braut sich ein Unwetter zusammen.“
„Welcher Art?“
„Das kann ich nicht spüren, Taramis. Nur, dass es nichts Gutes sein wird.“
„Ich werde die Alte Weise aufsuchen und befragten“, erklärte Taramis nachdenklich. „Sie weiß immer, was passieren wird.“
„Mach das, mein Freund. Ich warte hier auf dich.“
„Ja, pass auf dich auf, Flocks.“ Sanft tätschelte er den riesigen Kopf und kraulte den Drachen auch hinter den Ohren, was dieser leise schnaubend zu genießen schien. Dann machte sich Taramis auf den steilen Weg, hinauf in die höchsten Höhen, dort, wo die letzte der weisen Drachen lebte und das Schicksal ihrer Artgenossen sehen konnte.
Schnee und Eis lösten das Geröll ab und Taramis musste aufpassen, um nicht auszurutschen. Mit Händen und Füßen hangelte er sich den unwegsamen Pfad empor, den jeder der Drachenhirten nur selten ging, denn die große, weise Alte empfing nur dann und wann Besuch. Meistens schlief sie träumend in ihrer Höhle, versorgt von den mutigsten der Jungdrachen, die ihre Launen ignorierten und ihr Fleisch brachen.
Schon lange hatte die Höhle nicht mehr verlassen und Taramis fragte sich, ob sie überhaupt noch fliegen konnte.
Keuchend und mit blutigen Schrammen an den Händen, erreichte er schließlich das Plateau vor der Höhle, ein schmaler Grat, der gerade genug Platz zum Stehen bot.
„Große, weise Alte“, rief Taramis in die Höhle, denn sehen konnte er dort nichts. Es war so düster wie in einem Grab.
„Was willst du, Drachenhirte“, kam die leise Antwort von drinnen.
„Ich habe eine Frage an dich“, erklärte Taramis und trat ein Stück näher. Im Dämmerlicht konnte er leuchtende, weißliche Augen sehen, die schon lange in weite Fernen blickten und die Realität vergessen hatten.
„Drachenhirten kommen immer mit Fragen zu mir. Tritt ein, Taramis.-Ja, ich kenne deinen Namen und auch jeden der anderen Hirten, wenn ich auch nichts mehr sehen kann“, sagte die Drachin mit sanfter Stimme. „Und so fern der Realität bin ich auch nicht.“
„Das ist mir bekannt. - Nun, deine Verwandten unten, die Jungdrachen, spüren ein Unwetter, das sich zusammenbraut. Sag mir, wird es Krieg geben? Oder sind sie wegen etwas anderem besorgt?“
Die Drachin schnaufte leicht und schwieg dann eine Weile, den Blick nach innen gerichtet.
„Ihr Instinkt täuscht sie nicht, Taramis. Ja, ein Unwetter braut sich zusammen. Weit im Westen, wo die Inseln der Elfen und Drachen an das Festland stoßen, lebt eine Gruppe von Zauberern. Mächtige Männer und Frauen, der Wissenschaft verpflichtet. Aber es gibt auch unzufriedene. Sie sind es, die gefährlich sind, denn sie wollen ihre Macht ausdehnen“, erklärte die weiße Alte.
„Kann man diese Männer nicht aufhalten“, fragte Taramis besorgt.
„Noch sind sie friedlich, mein Freund. Aber ich sehe andere Zeiten kommen, bald schon.“
„Was können wir tun?“
„Nichts, Taramis. Es ist vorher bestimmt, was passiert. Seid wachsam und haltet euch bereit, den Weg zu gehen, den das Schicksal euch bestimmt.“
„Was für ein Schicksal? Was für ein Weg?“
„Das wirst du dann sehen, Taramis. Du wirst derjenige sein, von dem alles abhängt. Bist du bereit dazu?“ Die blinden Augen der Drachin bohrten sich in die von Taramis und zeigten ihm die Bilder, die sie auch sah. Bilder von einer fürchterlichen Explosion und einem Riss. Dann sah er sich, wie er seine Heimat verließ. Um was zu suchen? Die Vision gab ihm keine Antwort darauf und abrupt entließ ihn die weise Alte wieder in die Wirklichkeit.
„Das ist es, was passieren wird“, sagte sie. „Mehr habe ich nicht gesehen, denn es hängt alles von dir ab, Taramis. Versagst du, wird deine Heimat untergehen und die Zauberer werden gewinnen. Überlege dir jeden Schritt.-So, nun geh bitte. Ich bin müde, die Visionen haben mich angestrengt.“ Erschöpft legen sie ihren großen, bleichen Kopf auf ihre Tatzen und schloss die Augen. Kurz darauf schnarchte sie schon rasselnd.
Taramis war unzufrieden mit der Antwort, aber auch sehr besorgt. Doch er wusste, jetzt würde er keine Antwort mehr bekommen, so zog er sich leise nach draußen zurück.
Dort waren Wolken aufgezogen, die Regen oder Schnee verhießen. Hier oben in den Bergen nicht ungewöhnlich, für seine Rückkehr aber sehr gefährlich.
Mehr rutschend, wie kletternd machte er sich auf den Rückweg nach unten. Dabei konnte er nicht seinen Gedanken nachhängen, wie er es gewollt hatte, denn das hätte seinen Tod durch Absturz bedeutet. So achtete er darauf, wohin er seine Füße setzte und kam kurz darauf schon bei der nächsten Höhle an.
„Na, hat sie dir etwas erzählt“, fragte Flocks von dem Höhleneingang her.
„Ja, schlimme Nachrichten“, murmelte Taramis. „Etwas wird passieren und ich muss die Welt retten. Warum ich?“
„Weil du dafür vielleicht geeignet bist?“
„Ich will nicht! Auch wenn ich von Abenteuern träume, möchte ich hier im Grunde nicht weg. Was erwartet mich in der Fremde?“
„Das wirst du dann sehen. Darf ich dich begleiten?“
„Ich habe dich nicht gesehen in ihren Bildern. Ich denke, ich muss alleine gehen.“ Taramis war mulmig zu Mute. Noch nie hatte er diese Insel und seine Familie verlassen und nun stand ihm vermutlich ein Abenteuer bevor, dessen Ausgang er nicht erkennen konnte und das im schlimmsten Fall seine Heimat oder sein Leben kostete.
„Noch ist es nicht soweit, Taramis. Vielleicht kommt es gar nicht dazu“, beruhigte ihn Flocks.
„Schön wäre es, aber die Visionen der großen Alten sind noch immer eingetroffen. Ich fürchte, ich werde dich bald verlassen müssen.“
„Abwarten!“ Flocks streckte sich und seine ledernen Flügel streiften Taramis Gesicht.
„Ich werde hier erst einmal sauber machen“, sagte dieser. „Das lenkt mich ab und außerdem hinke ich mit meiner Arbeit schon hinterher. Vater wird unzufrieden mit mir sein.“
Mit Besen und Eimer begann er den Drachenkot einzusammeln, den die großen Tiere in einer Ecke, ihrer Toilette gestapelt hatten. Es waren Unmengen an Kot und Taramis war bis zum Abend damit beschäftigt, ihn über den Rand der Klippe zu kippen, wo er von anderen Elfen auf Karren geschaufelt wurde, um als Dünger für die großen Gemüsebeete außerhalb der Städte und Dörfer zu dienen.
Als es zu dämmern begann, wurden die Jüngsten der Drachen unruhig, denn gleich, in der Nacht, würden sie sich auf die Jagd begeben. Bis zum Festland reichte ihr Ausflug, von wo sie große Mengen an Ziegen-, oder Rinderfleisch erbeuteten. Auch vor Fisch machten sie keinen Halt, wenn sie ihn denn bekamen. Da sie schwer und wenig wendig waren, war es ihnen unmöglich, direkt über dem Wasser Fische zu fangen oder gar zu landen, daher mussten sie abwarten, bis andere Beutegreifer etwas fingen, wie die großen Seeadler, die an der Küste des Festlandes lebten.
„Ich werde mich auf den Heimweg machen“, erklärte Taramis. „Ich komme morgen wieder und sehe nach euch.“
Er holte sich ein Stück Fladenbrot aus seinem Rucksack und verließ die Höhle so, wie er gekommen war.
Tanis und Tellborg warteten schon auf ihn vor der unteren Ebene.
„Du bist spät dran, Bruder“, rief sie ihm entgegen. „Die Sonne geht bald unter und dann wird es gefährlich in den Bergen.“
„Ich weiß, es ging nicht schneller.- Seid ihr fertig?“
„Ja, alles erledigt. Die großen Tiere sind heute ziemlich unruhig. Mall hat Tanis auf den Fuß getreten, als der sich seine Wunde auf dem Rücken ansehen wollte“, erklärte Tellborg.
„Bist du schwer verletzt“, erkundigte sich Taramis besorgt.
„Nein, es geht schon. Sie hat es ja nicht extra gemacht. Ich hätte aufpassen müssen.-Ich frage mich, was mit den Drachen los ist? Sie sind so anders, wie sonst“, meinte Tanis.
„Etwas braut sich zusammen“, murmelte Taramis. Aber mehr sagte er nicht dazu, denn er musste erst selbst darüber nachdenken.
„Erzählst du uns eine Geschichte Taramis“, bettelten seine Brüder.
„Nein, jetzt nicht. Ich bin müde“, würgte Taramis jede weitere Diskussion darüber ab.
Schweigsam und jeder in seine eigenen Gedanken vertieft, kehrten sie in ihre Stadt zurück.
In Dedos leuchteten schon die Laternen, Lampen, in denen Glühwürmchen lebten, als sie endlich ihren Hausbaum erreichten. Terris war auch schon von der Südküste der Insel zurück, wo er seine Drachen betreut hatte und auch ihre Mutter hatte ihre Arbeit in einer Spinnerei für Seidenstoffe beendet.
Gemeinsam aßen sie zu Abend, einen Brei aus Früchten und Nüssen, dazu gab es einen Tee aus heimischen Blättern. Fleisch lehnten die Elfen kategorisch ab, da sie keine Tiere töten konnten, wenn sie sich auch bei Angriff zu wehren verstanden.
„Wie war euer Tag“, fragte der Vater sie nach dem Essen und jeder erzählte von seinen Erlebnissen, nur Taramis verschwieg seinen Besuch bei der alten Drachin und ihre Worte. Erst wollte er selber darüber nachdenken und sich klar werden, was sie nun konkret bedeuteten. Dann konnte er immer nach darüber berichten.
Es war schon spät, und auf den Straßen der Stadt Ruhe eingekehrt, als die Familie endlich ins Bett ging.
In der Abgeschiedenheit seines Zimmers überdachte Taramis die rätselhaften Worte und sie begannen ihm Angst zu machen. Was erwartete ihn in der Zukunft?
Weit weg, in einer anderen Dimension, träumte die junge Sybilla Weißbart von ähnlichen Dingen wie Taramis. Nur lebte sie nicht in einer Elfenstadt, sondern der bunten Metropole Berlin.
Seit einigen Monaten war die studierte Biologin nun schon an dem Forschungsinstitut Weissengasse beschäftig, welches sich mit der Erforschung von Mythen, Legenden und deren Wahrheitsgehalt beschäftigte. Lange hatte sich Sybilla gefragt, warum sie dann eine Biologin brauchten, aber die Antwort fand sie schnell heraus, als ihr Professor Tiberius Schneider den Schädel eines Drachen präsentierte und meinte, dies sei sicher kein Saurier.
„Sehen Sie die Form des Schädels, Frau Kollegin? Dinosaurierschädel sehen ganz anders aus. Dies ist eindeutig ein Drache.“
„Sind Sie da ganz sicher, Herr Professor“, hackte Sybilla nach.
„Absolut sicher. Ich habe einen DNA-Abgleich gemacht, von einem Zahn. Er ist jünger, wie die Dinosaurierknochen. Vielleicht dreißigtausend Jahre, eher weniger. Ein schönes Stück, nicht?“
Und der Schädel war noch nicht alles. Im Archiv im Keller lagerten noch andere Schätze; Knochen, die von Einhörnern und Elfen stammen sollten. Schädel, Rippen, Wadenbeine und sogar ganze Skelette von Elfen, Trollen, Drachen und Einhörnern lagerten dort. Sybilla fand dies manchmal sehr krass, sagte aber nichts, um ihren Job nicht zu verlieren.
Ja, auch sie liebte die alten Mythen und fragte sich oft, ob sie wahr seien. Nur hatte bisher niemand jemals einen stichhaltigen Beweis dafür gefunden.
Wenn die junge Frau durch die langen Flure der Forschungsanstalt lief, fragte sie sich oft, ob ihre Kollegen nicht in einer Fantasiewelt lebten und den alten Geschichten zu viel Bedeutung beimaßen? Konnte es wirklich Drachen gegeben haben, wie die alten Sagen erzählten? Und waren es Elfen, die sie erst zähmten und dann mit ihnen die Erde verließen? Gab es jemals Hoffnung, die Wahrheit herauszufinden?
In der Nacht schlief er schlecht und träumte von der Explosion und seiner Wanderung. Er fühlte sich in einen weißen Raum versetzt, der kein Oben, kein Unten, kein Rechts und kein Links kannte. So sehr er auch nach Hilfe rief, seine Worte blieben ungehört und er fühlte sich zum ersten Mal in seinem Leben sehr einsam.
Das Gefühl blieb auch noch, als er erwachte. Über ihm schimmerten die Blätter des Baumes im Sonnenlicht, aber Taramis fühlte sich unbehaglich und traurig.
Eine Stimmung, die seiner Mutter nicht verborgen blieb.
„Was ist mit dir, Taramis“, fragte sie ihn am Frühstückstisch. „Du bist so still. Bist du krank?“
Der junge Elf schüttelte seinen Kopf. „Es geht mir gut, Mutter. Ich habe nur schlecht geträumt, mehr nicht.“
Forschend sah sie ihn an, aber Taramis wollte nicht mehr sagen, so sprachen sie über andere Dinge. Das Frühlingsfest, zum Beispiel, das in einigen Wochen stattfinden sollte und wo jeder Elf in der Stadt, an diesem Tag, nicht arbeiten musste. Aber Taramis hatte keine Lust, dort hinzugehen und sagte dies auch.
„Es ist sowieso immer das gleiche“, meinte er. „Warum muss ich dorthin mitgehen?“
„Um Freunde zu treffen“, antwortete seine Mutter. „Deine Brüder freuen sich schon darauf.“
„Sollen sie doch. Ich bleibe zu Hause“, gab Taramis zur Antwort.
„Dann kannst du auch zu den Drachen gehen“, erklärte sein Vater, der gerade zur Tür hereinkam.
„Immer noch besser, wie dieses blöde Fest“, murmelte Taramis.
„Da sind wir uns ausnahmsweise mal einig. Du versorgst deine Tiere und die anderen gehen feiern“, bestimmte Terris.
„Von mir aus!“ Taramis war nicht froh darüber, aber die Feierlichkeiten verabscheute er noch mehr.
Kurz darauf kamen seine Brüder auch zum Frühstücken und erzählten von ihren Träumen in der Nacht.
„Ich habe seltsame Wesen gesehen“, erklärte Tanis mit leuchtenden Augen. „Sie waren noch größer, wie der größte Drache. Und sie glänzten so hell in der Sonne, dass ich die Augen schließen musste.“
„Und ich habe von großen Wesen geträumt, die aussahen wie wir, aber keine Magie besaßen. Trotzdem hielten sie mich gefangen und ich konnte nicht entkommen“, warf Tellborg dazwischen. „Gruselig!“
„Nur Träume“, meinte Taramis. „Beeilt euch, die Drachen warten.“
„Nicht so schnell, Bruder. Wir kommen noch rechtzeitig“, antwortete Tanis.
„Heute will ich aber früher los. Gestern waren die Drachen so unruhig, ich möchte sehen, wie es heute ist.“
„Auch im Süden herrscht Unruhe unter den großen Tieren“, warf Terris nachdenklich ein. „Warst du bei der großen Alten, Taramis? Konnte sie dir sagen, was passieren wird?“
Taramis schwieg einen Augenblick, bevor er überlegt antworte. „Ja war ich. Aber ihre Worte waren so rätselhaft, dass ich sie nicht verstanden habe, Vater.“
„Was hat sie denn gesagt?“
„Sie redete von Feuer und einer Reise, die einer der unseren Antreten müsse, um unsere Heimat zu retten. Sehr mystisch und wirr. Ich denke noch immer darüber nach.“
„Gehe heute noch mal zu ihr und rede mit ihr. Vielleicht sind ihre Antworten klarer. Sie ist viel älter, wie jeder andere Drachen hier auf der Insel und ihr Verstand nicht der beste. Aber vielleicht hast du Glück und sie gibt dir die Antwort auf deine Fragen.“
„Ich werde daran denken, Vater“, meinte Taramis. Er war froh, nicht mehr gesagt zu haben. Es würde sie nur beunruhigen, das wollte er nicht.
Im warmen Sonnenschein brach er schließlich auf, zu den Höhlen der Drachen. Trotz der Worte der weisen Drachin war er guten Mutes und ließ sich von der Fröhlichkeit seiner Brüder anstecken, die unterwegs alte Elfenlieder sangen und sich Witze erzählten.
Schnell erreichten sie den Weg hinauf in die Berge, wo die Bäume immer weniger wurden und der Hochwald anfing.
Sie hatten gerade fast die Hälfte des Weges zurückgelegt, als plötzlich der Boden anfing zu zittern und dicke Steine die Hänge hinab rollten.
Voller Angst hechteten sie unter einen Felsvorsprung, bis sich die Erde wieder beruhigt hatte.
„War das ein Erdbeben“, fragte Tanis ängstlich. Bisher hatte die Erde in Dedos nur selten gebebt, in den letzten Jahren so gut wie gar nicht mehr.
„Vielleicht“, meinte Taramis. „Gehen wir weiter und sehen nach, was das Beben verschüttet hat. Ich höre die Drachen ängstlich schnauben und einige sind in Panik. Schneeflocke zum Beispiel. Wir müssen sie beruhigen.“
„Dann schnell“, flüsterte Tellborg. „Bevor noch mehr passiert.“
Diesmal hetzten sie den Weg hinauf und mussten mehr als einmal dicken Steinen und Schutt ausweichen, die den Weg blockierten.
Mit Abschürfungen an den Händen und völlig außer Atem erreichten sie die erste Höhle, wo sich die Drachen auf dem Plateau versammelt hatten. Dicht gedrängt standen die schuppigen, grauen und dunkelgrünen Leiber in der Sonne und Taramis konnte ihre Panik und Sorge spüren.
„Es ist etwas passiert“, flüsterte Mall und schaute den Hirten an.
„Es war nur ein Erdbeben“, beruhigte Taramis die Drachin.
„Nein, einer der unseren
Verlag: BookRix GmbH & Co. KG
Tag der Veröffentlichung: 20.09.2017
ISBN: 978-3-7438-3338-8
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
Gewidmet Steffi, Henricke, meiner Familie und Hans.