Makenzie’s POV
Ich saß wie jeden Montag im Büro meines Dad’s und langweilte mich zu Tode.
Montags habe ich keine Schule. Weiß Gott warum.
Eigentlich sollte ich mich freuen, dass ich ein verlängertes Wochenende habe aber ich darf diese 3 Schulfreien Tage nicht draußen mit Freunden verbringen. Nein! Ich muss in diesem Büro verfaulen. Mit 17 hab ich andere Pläne!
Mein Urgroßvater war Percy Straus Macy. Er gründete die Firma ‚Macy’s’.
Nach seinem Tod übergab er die Firma meinem Großvater Isidor Macy der ‚Macy’s’ noch einige Jahre weiterführte. Er starb, oder bessergesagt, er ertrank mit meiner Großmuster Doloris beim Untergang der Titanic.
Natürlich musste das Ganze weitergeführt werden und mein Vater Rowland Macy führte ‚Macy’s’ weiter.
Dad heiratete kurz nach der Annahme der Firma meine Mom.
Sara Abraham. Sie ist wunderschön. Deswegen sieht man sie auch öfters auf den Covers von Modezeitschriften.
Dann gibt es noch mein Bruder Nathan. Er ist 16 und ihm wird schon beigebracht wie man eine Firma betreibt. Es gibt tausende Macy’s Warenhäuser in ganz Amerika und gerade er soll Geschäftsführer werden? Er kann sich noch nicht mal selbst ein Brot schmieren.
Jason’s POV
Blut. Überall Blut.
Das ehemalige ruhige Dorf am Rande von Ohio wurde zum Schlachtfeld.
Nie hätte jemand gedacht, dass es hier mal ein massives Blutbad geben würde.
In diesem Viertel wohnen nur die ganz Armen. Die, die wirklich nur noch hartes Brot und Wasser zum Überleben haben.
Ich und meine Jungs haben es diesen hilflosen Menschen einfacher gemacht und sie getötet. Warum? Damit wir wieder etwas Spaß haben können und uns ernähren können.
Hier gibt es keine Cop’s und keine Wachen. Wir konnten ungestört in das kleine Einkaufszentrum einbrechen und uns an all den Sachen die sich die Dorfbewohner eh nicht leisten konnten bedienen.
Makenzie’s POV
Es ist schwierig sich die Zeit mit einem Block Papier und einem Bleistift zu vertreiben. Meine Mom möchte, dass ich einige Kleidungsstücke entwerfe. Sie möchte, dass ich Modedesignerin werde. Aber ich hatte kein Bock auf so was. Ich wollte lieber reisen.
Einmal um die ganze Welt um zu sehen, wie andere Menschen leben.
Ich stellte mir immer wieder vor wie es wäre jetzt in einem anderen Kontinent zu sein. in Australien zum Beispiel. Oder Asien.
Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen von meinem 1 Jahr jüngeren Bruder.
„Dad möchte, dass du in der Schuhabteilung aushilfst. Rita musste sich wieder übergeben.“ Meinte er.
Rita. Warum stellt mein Vater auch eine ein die nur erbricht? Wenn ich das meinem Vater frage bekomme ich nur immer die gleiche Antwort.
„hier bei Macy’s sind alle willkommen“
was hat das auch für einen Sinn? Mein Dad ist manchmal so sehr mit ‚Macy’s’ beschäftigt, dass er manchmal keine Zeit für mich hat.
Zum Glück gibt es aber noch meine Mom. Sie kann manchmal die beste Mom auf Erden sein. Aber manchmal ist sie auch zu sehr mit ihrer Arbeit beschäftigt, dass sie mich und Nathan einfach mal vergisst. Ich nehme ihr das nicht böse, denn ich weiß wie wichtig es für sie ist.
Ich machte mich also auf den Weg zur Schuhabteilung. Vorbei an all den Büros die mit Glasscheiben umhüllt waren. Ich sah jeden Tag die selben traurigen Gesichter. Man könnte fast glauben, dass den Angestellten hier bei uns einfach der Spaß fehlt. Kann ich eigentlich auch verstehen, denn wer sitzt schon freiwillig 10 Stunden vor dem Computer?
„Makenzie! Hat dich dein Vater endlich aus seinem Büro gelassen?“ das war Olli. Er ist so gesagt unser Junior Chef. Er ist gerade mal 19 und ist Dad’s Assistent. Er war der einzige der Spaß an seinem Job hatte. Hätte ich auch, wenn ich andere Leute rumkommandieren könnte und sie bei der Arbeit nerven könnte. Olli läuft immer nur hin und her. Quer durch die Büros. Er musste keine Angst haben gefeuert zu werden, denn er hatte dafür viel zu gute Zeugnisse und sein Bewerbungsschreiben war perfekter als perfekt.
„ja aber ich muss jetzt die Schuhabteilung übernehmen.“ Quengelte ich etwas.
„ich würde dir ja gerne helfen aber ich helfe lieber Chloe. Sie kommt nämlich mit dem Kopierer nicht zurecht.“ Er hat’s total auf Chloe abgesehen. Sie ist zwar einige Jahre älter, aber wer kann Olli schon wiederstehen?
Ich lachte etwas und wünschte ihm viel Glück.
Jason’s POV
Ohne Probleme konnten wir nun in das Warengeschäft einbrechen. Keine Cop’s, keine Kameras und keine Alarmanlagen. Wir konnten uns ungestört etwas zu essen nehmen und uns an all den Dingen die für uns nun Gratis waren bedienen.
„hast du gewusst, dass es hier in Ohio noch etwa 500 andere Macy’s hat?“ Chris musste wieder mal den Klugscheißer raus lassen.
„wen interessiert’s?!“ meinte Ryan und trank seine 2. Dose Red Bull aus.
„ich weiß, dass dich das jetzt wenig interessieren wird Jason aber.. willst du nicht auch etwas mehr über Macy’s erfahren? Ich meine du weißt ja nicht ob die hier einen geheimen Raum haben wo die uns irgendwie aufspüren können“ sagte Chris und öffnete sich gerade eine Packung Twinkies.
„weißt du was Chris? Halt einfach deine Schnauze und sei kein Waschlappen.“ Murmelte ich etwas genervt.
„hier sind alle tot. Kein Mensch ist hier noch am leben außer wir 4.“ Chaz kam gerade die Rolltreppen runter und hatte eine Waffe in der Hand.
„woher hast du die?“ fragte Ryan und starrte die Waffe an.
„oben hat es einen Waffengeschäft. Ich wusste nicht das Macy’s so viele verschiedene Geschäfte hat.“ Sagte Chaz und gab Ryan die Waffe.
„tja, ich wusste es“ gab Chris an. Ich verdrehte leicht die Augen und schaut mich etwas um.
„eins ist klar. Wir werden hier bleiben für einige Jahre.“ Meinte ich und lief langsam aus der Mall raus. Die Jungs folgten mir und schauten mich an.
„was hast du vor?“ fragte Chaz.
„wir werden um die ganze Mall einen hohen Zaun aufstellen. Um die ganzen Parkplätze. Falls zufälligerweise einige Touristen vorbei kommen oder im schlimmsten Fall die Cop’s vom Polizeihauptsitz in der Stadt Ohio.“ Ich schaute durch den leeren, großen Parkplatz.
„kriegen wir hin“ meinte Ryan und ging wieder rein. Chris folgte ihm.
„sicher das wir hier sicher sind?“ fragte mich Chaz und steckte seine Hände in die Hosentaschen. Er stand direkt neben mir und ließ den Blick genau so wie ich über den ganzen Platz schweifen.
„ja. Cleveland ist ausgestorben.“
Makenzie’s POV
Die Schuhabteilung stank. Schon klar wenn alle die Schuhe ausziehen und mit seinen Käsefüßen in fabrikneue Schuhe schlüpfen.
„entschuldigen sie mich? Ich war letztens wegen einem Paar Schuhe hier“ sagte eine alte Dame.
„haben sie denn das Paar reserviert auf Heute?“ fragte ich sie.
„ja hab ich“ meinte sie. Ich nickte kurz und sagte ihr, dass sie einen Moment warten sollte.
So soll also mein letztes Jahr auf der Highschool enden?
An meinen freien Tagen bei meinem Dad arbeiten ohne Geld dafür zu verdienen und alten Damen Schuhe die sie reserviert haben aus dem Lager zu holen?
Was für ein tolles Leben.
Ich möchte mal was erleben! Spaß haben!
Nach dem College bin ich aus Cincinatti raus. Ich möchte keinen langweiligen Job haben oder weiter studieren.
Einfach mal das Leben genießen ohne sich Sorgen um irgendetwas zu machen.
Jason’s POV
Ich und Chaz liefen einmal um die ganze Mall. Ich malte mir in Gedanken aus, wie wir diesen Zaun bauen könnten.
„vielleicht finden wir in der Gegend einige Zäune die wir rausreißen können und dann hier irgendwie aufstellen können.“ Meinte Chaz und zog an seiner Zigarette die er sich vor einigen Minuten angezündet hatte.
„gute Idee. Du und Ryan erledigt das. Aber erst müssen wir ein Fahrzeug auftreiben.“
Ja. wir hatten kein Fahrzeug. Obwohl wir dringendst eins brauchen könnten, denn falls uns jemand findet könnten wir damit flüchten.
„in der Tiefgarage hat es bestimmt welche.“ Meinte Chaz.
Ohne ein weiteres Wort machten wir uns wieder auf den Weg in die Mall rein und liefen an Ryan und Chris vorbei die auf einer Bank saßen und sich ein Magazin durchschauten.
„was macht ihr?“ fragte Chaz und schaute die beiden leicht verwirrt an.
„wir schauen in welchem Laden es die besten Angebote hat..“ meinte Chris.
Ernsthaft, Chris?
Ich klatschte ihm eine auf den Hinterkopf.
„manchmal weiß ich echt nicht was deine Mom bei deiner Geburt falsch gemacht hat.“ Murmelte ich und lief mit Chaz weiter zur Rolltreppe.
Wir gingen also in den untersten Stock des Einkaufszentrum und suchten dann in der ganzen Tiefgarage nach einem Wagen. Vergeblich.
„in dieser Mall waren schon seit einigen Jahren bestimmt keine Menschen mehr.“ Meinte Chaz.
„klar, hier waren auch alle arm. Warum hätten sie denn in die Mall kommen sollen?“ nun stand auch Ryan hinter uns und spielte etwas mit seinem Messer rum.
„lass uns doch mal einen Stock tiefer nach schauen gehen.“ Meinte Chaz und lief vor.
Makenzie’s POV
„liebe Macy’s Besucher! In 10 Minuten schließen wir aber wir freuen uns auf die morgigen, frohen Gesichter die uns wieder besuchen kommen werden!!“ Olli’s Stimme erklang aus den Lautsprechern und ich musste immer wieder lachen. Er musste so was immer sagen.
Ich machte mich schnell wieder auf dem Weg nach oben zu Dad’s Büro wo er, Mom und Nathan saßen. Dad sah etwas niedergeschlagen aus.
„was ist denn hier los?“ fragte ich und setzt mich neben meinen Bruder.
„das erste Mal läuft einer unserer Geschäfte nicht.“ meinte Dad und kratzte sich verzweifelt am Hinterkopf.
„welches?“ fragte ich.
„das in Cleveland. Keiner der da arbeitet nimmt das Telefon ab oder antwortet auf einer Mail.“ Meinte er.
„vielleicht haben sie da nur gerade viel zu tun oder haben kein Strom. Ich meine Cleveland ist für Stromausfälle bekannt, nicht?“ Mom versuchte die ganze Situation etwas zu beruhigen.
„kann nicht sein. Kevin würde sonst schon längst hierher gefahren sein“ meinte Dad. Kevin ist der Geschäftsleiter von Macy’s in Cleveland.
Das ist also etwas schlimmes. Ein Geschäft läuft nicht so wie es laufen sollte und alle machen ein Drama draus.
Das ist also mein Leben in der Highschool?
Familiendramas sind hier nicht ‚Streitereien zwischen mir und meinem Bruder’ oder ‚Mom will mir kein Taschengeld geben’. Nein.
Wenn wir hier streiten und diskutieren, geht es immer nur um Macy’s.
Tag der Veröffentlichung: 02.01.2013
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