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Einleitung

Ob man es will oder nicht, unser Leben wird vom Geld bestimmt. Unser heutiger Wohlstand wäre nicht ohne die Wirtschaft, ohne Industrie möglich geworden. Im Laufe der Zeit haben sich mächtige Gesellschaften gebildet, die den Fortschritt durch den Fleiß und die Klugheit ihrer Mitarbeiter ermöglichten. Aber auch Kapital war dazu erforderlich. So sind auch die Aktiengesellschaften entstanden: jeder, der wollte, durfte etwas Kapital beisteuern. Als Gegenleistung wurde er am Erfolg beteiligt. Verbrieft wurde dies durch eine „Aktie“. Der Aktionär war geschaffen!

Einmal im Jahr werden alle Aktionäre eingeladen. Auf der „Hauptversammlung“ berichtet das Unternehmen darüber, was im abgelaufenen Jahr geschehen ist. Und das kann sehr interessant sein, hängt aber sehr von der jeweiligen Aktiengesellschaft ab. So kann es interessante Einblicke in das Geschäftsmodell geben. Die Technik kann erklärt werden. Für den Investor geht es hauptsächlich darum, „was verdient wurde“. Und wie es weitergeht. Denn davon hängt der Anteil ab, der dem Aktionär zusteht. Wird eine Dividende ausgeschüttet – und wie hoch ist sie?

Auf der Hauptversammlung ist der Aktionär aber nicht bloß passiv. Schließlich gehört die Gesellschaft ja ihm, zumindest ein Teil davon! Somit ist es nur recht und billig, dass er mitreden darf. Fragen stellen, eine Rede halten, Kritik üben. Der Vorstand muss ihn ertragen. Manchmal wird das sehr ausgenutzt. Das Ganze gipfelt schließlich darin, dass der Aktionär über die wichtigsten Punkte abstimmen darf. Welche Punkte zustimmungspflichtig sind, das bestimmt das Aktienrecht. Dabei entspricht eine Aktie in der Regel einer Stimme.

Die Hauptversammlung ist aber noch mehr. Das Unternehmen präsentiert sich gegenüber dem Aktionär. Da kann man dem Aktionär etwas Gutes wollen, ihn animieren, sich noch stärker am Unternehmen finanziell zu engagieren. Oder man möchte seine Produkte präsentieren – der Aktionär möge doch auch Kunde werden. Oder man möchte den Aktionär einfach loswerden – z.B. weil ein Hauptaktionär seinen Anteil billig aufstocken will.

Es gibt also eine große Varianz im Ambiente einer Hauptversammlung. Mal gibt es ein First-Class-Catering, oft nur Würstchen, manchmal auch gar nichts zu essen.

Durch mein Büchlein möchte ich meine Mitmenschen animieren, auch Aktionär zu werden. Dazu braucht man nicht viel Geld. Ich möchte vermitteln, wie viel Spaß und Freude der Besuch einer Hauptversammlung machen kann. Dazu schildere ich im Folgenden meine Eindrücke, die ich beim Besuch solcher Veranstaltungen gewonnen habe. Möge die Freude auf den Leser übergehen, möge dieser Führer eine Hilfe dabei sein, die interessantesten Veranstaltungen zu besuchen!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Adler Real Estate AG - WKN: 500800

Die HV fand an einer gegenüber der Vorjahr neuen Location statt: im SIDE-Hotel im Hamburger Zentrum. Zur Begrüßung gab es Donuts, Früchte, Obst sowie Getränke.

Adler RE befindet sich weiterhin auf Erfolgskurs. Man investiert weiter kräftig in Wohnimmobilien. Ein Schwerpunkt liegt in NRW. Und hier in Duisburg. Offensichtlich hielt der Vorstand es für angemessen, die Investitionen in der „Schmuddelstadt“ zu begründen. So hat Duisburg zwar eine Rekordarbeitslosigkeit, aber es entwickelt sich besser als vorhergesagt. Z.B. durch die Uni Duisburg-Essen vor Ort. Duisburg hat den größten Binnenhafen Europas, und m.W. (im Gegensatz zu Hamburg) sogar noch einen Freihafen.

Ein weiterer Investitionsschwerpunkt liegt in Dresden. Dort sind die Wohnungspreise und auch die Mieten in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Die Vermietungsquote liegt über 90 %.

Es waren zwar nur etwa 30-40 Aktionäre anwesend, dennoch betrug die Erstpräsenz 68,58 %. Einziger Aktionärssprecher war Herr Martius vom SdK.

Das Abstimmungsergebnis war „sozialistisch“. Es gab bei den meisten Punkten keine einzige Gegenstimme. Auch ein neues AR-Mitglied wurde gewählt, Herr Thilo Schmid. Dieser beeindruckte mich mit seinem Beruf: wohnhaft im Elsass, arbeitet er verschwiegen in der Schweiz für Family Offices.

Nach Ende der HV wurde zu einem „Imbiss“ geladen: es gab eine Curry-Kokossuppe (mit Krebsen) sowie Geschnetzeltes vom Rind, Riesengarnelen, dazu Zwiebel-Lauch-Quiche und zum Abschluss einen fruchtigen Nachtisch zu essen.

Man kann den Imbiss nur mit einer glatten eins bewerten. Insgesamt war die HV eine sehr erfreuliche Veranstaltung.

Hauptversammlung vom 09.05.2014

ADM Hamburg AG- WKN: 726900


Wie in den Vorjahren fand die HV in Hotel Hafen Hamburg mit dem schönen Überblick über Elbe und Hafen statt. Beginn um 9.30 h, Einlass bereits ab 8.30 h, trotzdem kein Frühstück.


Man bezeichnet sich als führender Ölsaatenverarbeiter in Europa, hauptsächlich bei Raps + Soja. Trotz Nachfrageschwäche hat man die Produktion von Biodiesel auf Vorjahresniveau gehalten. Die EK-Quote wurde auf 20 % verbessert, die Anlagen sind zu 55 % gedeckt.

Man hat 647 Mitarbeiter und ist stolz auf 40 Auszubildende. Der Jahresdurchschnittskurs der Aktie 2013 lag bei 264 € und ist um 6 % gestiegen. Interessante Dividendenrendite: 5,1 %.

Es folgte ein interessanter Vortrag der Vorstandsvorsitzenden Jaana Karola Kleinschmit von Lengefeld, der sich allerdings mehr mit allgemeinen Daten des Ölsaatenmarktes auseinandersetzte. So gibt es demnächst ein Biodiesel-Mandat für Malaysia und Indonesien (da geht es wohl um das Palmöl aus den Urwäldern). Palmöl ist das billigste Öl.

Beim Biodiesel übersteigt die Produktion den Verbrauch.


Der Vorstand sieht 2 Gefahren für die ADM Hamburg: 1. Die Politiker verhandeln auf EU-Ebene neu über Biodiesel. Nach einem neuen Rechenverfahren soll dem Biodiesel beim Verbrennen mehr CO² zugeschrieben werden. Außerdem soll mehr Biodiesel der 2. Generation eingesetzt werden. Dieses steht nicht in Konkurrenz zur Lebensmittel-produktion, weil es aus Abfallstoffen hergestellt wird. Bisher allerdings ist Biodiesel der 1. Generation die einzige Alternative für den Straßenverkehr. Und nur dieses wird aus Ölsaaten und der ADM hergestellt.

Die 2. Gefahr stellt sich durch die mangenden Fachkräfte dar. Offensichtlich findet man nicht genug Auszubildende – auch dieses Thema wird eher allgemein behandelt.


Die Schlusspräsenz lag bei 95,566 %. Einziger Aktionärssprecher war Dr. Kraus von der DSW.

Obwohl man sehr viel Raps auch aus der Ukraine bezieht, sieht man kein Problem darin, wenn diese komplett als Lieferant ausfiele. Im Gegenteil, man spekuliert oder denkt zumindest an Preissenkungen, falls die Ukraine nicht mehr nach Russland liefert und somit verstärkt an die ADM liefern müsste. Die jährliche Frage nach einem Squeeze Out wurde mit Ahnungslosigkeit beschieden und auch meine Frage nach Überlegungen zu einem Delisting hätte ich mir sparen können – davon weiß man bei der ADM Deutschland nichts und kann auch nichts dazu sagen.


Zum Essen: es gab das gleiche wie im letzten Jahr: morgens Getränke Mittags Basmatireis, Putengemüsepfanne, Linsensuppe. Trotzdem bildeten sich lange Schlangen und mancher musste 20 Minuten auf Nachschub bzw. darauf, überhaupt etwas zu bekommen, warten.

Deshalb nur noch die Cateringnote 4. Wer auf die Idee kam und sich nicht scheute, bei der Anmeldung nachzufragen, bekam den Preis für ein HVV-Ticket (5,90 €) erstattet. Auch das Parken im Hotel wurde übernommen.


HV vom 14.08.2014



Aktien-Gesellschaft für historische Wertpapiere- WKN: 502010


Location: in den Geschäftsräumen (Büros, Lagerhalle) der Gesellschaft in Wolfenbüttel

Beginn dieser 20. HV der AG am Samstagmorgen um 10.30 h. Bereits am Freitag gab es ein Vorprogramm: wer wollte, konnte die Brennerei Mast-Jägermeister mit der Gruppe besichtigen.


Nur wenige Teilnehmer, alles wirkt familiär. Die Gesellschaft handelt mit historischen (meist entwerteten bzw. „wertlosen“) Wertpapieren. Dies auf Auktionen sowie im Online-Handel.


Das Geschäft läuft verhalten, es gab im Versandhandel ein Plus von 3,5 %. Hauptsächlich aufgrund eines Runs einiger Spekulanten auf alte chinesische und mexikanische Anleihen aus den 1920ern Die Anleihen sind jahrzehntelang nicht mehr bedient worden, nun rechneten einige Leute mit einer Wiederaufnahme der Zahlungen. Unsere AG konnte solche Papier besorgen und am Verkauf verdienen. Allerdings – die Zahlungen wurden wohl doch nicht wieder aufgenommen – die Blase ist inzwischen geplatzt. Heute gibt es keine Nachfrage mehr. Man kann nur dem gratulieren, der diese Papiere noch rechtzeitig verkauft hat, die ehemaligen Kunden sind teilweise sang-und klanglos verschwunden. Folglich ging der Versandhandel 2014 deutlich zurück Da das Geschäft einmalig war, muss die Dividende gesenkt werden: von 16 auf 8 Cent Aktie.


Personal der Gesellschaft: 7 Mitarbeitern, davon 1 Teilzeitkraft.

Die Präsenz betrug nur 43,419 %


Von den Aktionärsvereinigungen war einzig die SdK war auf der HV vertreten. Die Wertpapierbestände der AG sind gut gegen Feuer versichert, einen Aktienrückkauf hat es noch nicht gegeben. Sollte der Kurs unter das ausgewiesene EK fallen, will man zuschlagen. Das sieht man bei etwa 4,50 €. Problem ist allerdings, dass die Aktie so markteng ist, dass sie bei Käufen sofort wieder über diese Marke steigen würde. Es gibt etwas 1000 Aktionäre, 650 HV-Mitteilungen wurden über die Depotbanken verschickt, 200-300 Aktionäre halten nur effektive Stücke. Insgesamt 163 Stimmkarten wurden erstellt und 100-150 Aktionäre sind letztendlich auf die HV gekommen.


Nach der HV wurde es (noch) gemütlicher, das Sommerfest begann. Es gab eine leckere Gulaschsuppe mit viel Fleisch aus der Gulaschkanone. Getränke sowieso den ganzen Tag über. Nachmittags dann 2x eine Filmvorstellung sowie eine mehrstündige Auktion von historischen Wertpapieren für Aktionäre. Aktionäre erhalten neben der Dividende von 8 Cent noch Bonuszertifikate im Verhältnis 5:2. Somit für 5 Aktien noch einmal 2 €, die sie für den Kauf bei der AG einsetzen können.


Jetzt wurde auch die Tauschbörse aufgebaut, wo man sich viele hübsche Papier einiger Teilnehmer ansehen und kaufen kann. Auch im Shop der AG kann man sich Papiere kaufen. Besonderheit: auch die Aktie der Gesellschaft kann man hier effektiv erwerben. Ich habe gleich zugeschlagen, 10 Aktien für 46,70 € und gleich 0,80 Cent (-Steuer) sowie für 4 € Bonuszertifikate zurück bekommen. Das habe ich auch auf keiner anderen HV gesehen: man kann hier die Coupons der Gesellschaft gebührenfrei einlösen.


Zu erwähnen auch die Tombola für eine guten Zweck. Gegen 19 h dann begann der Grillabend: Steaks, Würstchen, Salate, Bier – ohne Ende! Geplantes Ende: 2 h nachts. Leider konnte ich dies nicht ausnutzen, da ich schon vorher wieder nach Hamburg zurück musste.


Insgesamt eine wirklich schöne, einzigartige Veranstaltung, die mindesten die Cateringnote 1 verdient!



Tag der Hauptversammlung: 30.08.2014

Albis Leasing ISIN:DE0006569403


Die 32. ordentliche HV begann um 11h im Hotel Novotel Hamburg Alster. Der Vorstandsvorsitzende Hans O. Mahn führt durch die HV. Er redet bedächtig und holt weit aus – erklärt aber die ganze über Phasen existenzbedrohende Entwicklung seit der Krise 2008. Einige Aktionäre werfen ihm vor, kein Temperament zu haben und einschläfernd zu sein. Dennoch – m.E. erklärte er die ganze Misere Schritt für Schritt. 112 Leasinggesellschaften haben 2008 nicht überlebt, Albis Leasing schon. Zum überleben hat Albis eine Bank gekauft – die Gallinat-Bank aus Essen. 2009 „hat der Himmel gewackelt“. MAN hat im ganzen Jahr so viel LKWs verkauft wie sonst an einem Tag (?). 1000 LKWs standen bei Albis auf dem Hof, die niemand leasen wollte. Kurzfristig wurde Albis zum großen Gebraucht- LKW-Händler. Am Ende musste Albis die Bank wieder verkaufen: die Behörden hatten falsch beraten, kannten die neuen Basel III-Richtlinien wohl selbst nicht (nach denen zählte Kapital der Albis, das zwar nach wie vor vorhanden war, plötzlich nicht mehr zum Eigenkapital). Die Bank musste weg, sonst wäre man pleite gewesen. Die Behörden, die lt. Mahn schuld waren, konnte man nicht zur Rechenschaft ziehen. Hat viel Geld gekostet, aber man hat überlebt!


Ein Ziel wurde erreicht: man hat heute eine einfache Struktur, das Geschäft sowie beispielsweise die LKWs gehören nur noch den Aktionären.


SdK Aktionärssprecher Herr Tschirner: alles war ausführlich und offen. Doch wie ist die Finanzlage? Man wird von Jahr zu Jahr vertröstet. Wie war der Verkaufspreis für die Bank? Wie lang reicht das Geld noch, wie ist die Aktionärsstruktur? Gibt es einen Silberstreif am Horizont oder ist es eine Fata Morgana? Die Entlastung des Vorstandes wird abgelehnt.

DSW Aktionärssprecher Dr. Sosat: macht die Entlastung des Vorstands von der Höhe der EK-Quote abhängig.


Der bekannte Hafen-Kritiker Hr Günther stellt fest, dass die Gehälter des Vorstandes zu hoch sind. Insbesondere Hr. Mahn bekommt ein ¾ Million – und damit 3mal so viel wie der nächste im Vorstand!


Antworten Hr. Mahn: man hat alles in enger Begleitung der Bundesbank gemacht – Schuld ist das unerträgliche Verhalten der Behörden. Natürlich hat man keinen Plan B gehabt, weil man das Problem vorher nicht gekannt hat. „Wir Aktionäre sind in Brüssel enteignet worden“. Gallinat hat insgesamt 1,5 Mio. € gekostet. Die EK-Quote kommt ausreichend vor (!!).

Kosten der HV: 5400 € Raummiete, 2300 € das Essen, 3200 € die Technik. Billiger geht es in Hamburg nicht, 140 Teilnehmer waren angemeldet, aber nur 30-40 erschienen (Kosten der Würstchen pro Person ca. 60 € !!).


Präsenz: 46,015 %

Alle Punkte erreichten bei der Abstimmung die Mehrheit, wenngleich der Vorstand nur mit 54,63 % entlastet wurde!


Catering: Würstchen, Salate, Kartoffelsalate, Brezen. Alles in ausreichender Menge, Note 3.

Tag der Hauptversammlung: 01.07.2014


Aurubis AG - WKN: 676650



Die Hauptversammlung fand wie in den Vorjahren im großen Saal des CCH (Hamburg) statt.



Beim Catering war man einfallslos: Es gab das gleiche wie im Vorjahr:  Gulaschsuppe - Gemüsesuppe - Belegte Salz-Brezel, nachmittags Kuchen - div. Getränke.

Da man nicht einmal ordentlich frühstücken konnte (wer verträgt schon so viel Salz auf nüchternen Magen) kann ich die Note 3 im Vergleich mit anderen HVs nicht halten: ich gebe die Note 4.



Die Atmosphäre im CCH

Fahrtkosten für den HVV wurden nicht übernommen. Die Geschäfte sind, wie auch der Aktienkurs, im letzten Jahr nicht so gut gelaufen. Es gab technische Probleme, die Dividende wird leicht gesenkt.



Ein Lichtblick war die Rede des ehemaligen Aurubis-Vorstandsvorsitzenden Marnette, der ja bei der Beteiligung von Salzgitter geschasst worden war.



Komisch, ihm vertraut man. Auch wenn er darstellt, dass der Aufsichtsrat große Fehler macht. Und dies sei allein sachlich begründet und habe keinen persönlichen Hintergrund, etwa weil nicht er AR-Vorsitzender geworden sei.



Ex- Vorsitzender Dr. Marnette

Es gab auf der HV  eine interessante Umfrage: welcher Aktionär hat Interesse daran, von Aurubis gegossene Gold- oder Silberbarren zu kaufen? Bei Interesse will Aurubis diesen Geschäftszweig eröffnen, man wird ggf. per Email informiert. Schließlich ist Gold ein Nebenprodukt bei der Kupfererzeugung.

Aber – Rabatt gibt es keinen für Aktionäre.



Soviel vom weltweit (2.)größten Kupferproduzenten!



Hauptversammlung vom 26.02.2014

AVW Immobilien AG- WKN: 508890


Location: Hotel Rilano, Hamburg-Finkenwerder


Dieses Hotel wurde vor ca. 10 Jahren von der AVW Immobilien AG selbst gebaut. Es handelt sich um das „Airbus-Hotel“ – nur wenige Meter vom deutschen Airbus-Werk entfernt liegt es im „Speckgürtel“ des Flugzeugbaus, dem „Airbus Technologie Park“. Die Geschäftsreisenden, die Airbus und die zahlreichen Zulieferer besuchen, können hier übernachten und brauchen nicht mehr in die Innenstadt auf der anderen Elbseite zu fahren.


Beginn der Hauptversammlung ist bereits um 9 Uhr, Parkgebühren werden übernommen. Manche der ca. 50 Teilnehmer klagen darüber, dass sich die Anfahrt zu dieser Zeit als schwierig erwiesen hat (Staus, umständlicher Nahverkehr). Versöhnlich stimmt der Kaffee, die Croissants und vor allem die Obstplatten, die angeboten werden.


Am Geschäftsumfeld hat sich laut AVW-Vorstand Koch wenig geändert. Das Zinsniveau ist nach wie vor günstig (eigentlich sogar noch günstiger als im Vorjahr), das macht eine Anlage in Immobilien lukrativ. Es gibt insgesamt 12,8 Mio. AVW-Aktien, davon sind 10,4 Mio. im Besitz der Familie Albrecht (81,5 %). Der reine Streubesitz macht 14,22 % aus.

Die Eigenkapitalquote beträgt 10,7 %. Es ist das Ziel, diese kurzfristig auf über 20 % zu erhöhen.


Man engagiert sich in 4 Bereichen: 1. Leben plus. Hier errichtet man neue Wohnungen für ältere Personen. In Peine gleich mit Pflegeheim in unmittelbarer Nähe, welches bei Bedarf in Anspruch genommen werden kann. Neue Projekte gibt es auch in Achim, Stade sowie 2x in Hamburg. 2. Bereich: studentisches Wohnen. In Hamburg-Harburg sollen 160 Studentenwohnplätze geschaffen werden. Weitere Projekte gibt es mit dem Handel sowie mit Gewerbeimmobilien.


Herr Koch gibt zu, im Investor Relations „eine Baustelle“ zu haben – dies hat man erkannt. Man arbeitet jetzt daran, die Kommunikation soll verbessert werden. Das Kursziel der Aktie soll laut einem Analysten bei 4,15 € liegen (aktuell noch unter 3 €). Die Dividendenfähigkeit soll wieder hergestellt werden.


Die Erstpräsenz beträgt 96,11 %.


Bei der freien Aussprache melden sich einige Aktionäre zu Wort, als Aktionärssprecher ist nur Herr Tschirner von der SdK zugegen. Dieser lobt den Vorstand – alle Versprechungen wurden erfüllt. Allerdings war die Geschäftsentwicklung in den vergangenen Jahren katastrophal – es wird – positive Überraschung – langsam besser. Die geplante Kommunikationsverbesserung – schon im Vorjahr gefordert – ist überfällig. Kritisiert werden die geplanten und zur Abstimmung stehenden Kapitalmaßnahmen – Erhöhung bis zu 50 % unter Ausschluss des Bezugsrechts. Dies ist mit der SdK nicht zu machen – auch wenn eine Stimmenmehrheit dafür bereits feststeht.


Die Frage nach einer eventuellen Umstellung auf Namensaktien und einem Delisting wird vom Vorstand beantwortet: es ist nichts Derartiges geplant. Somit bleibt man der Börse treu.

Der Net Asset Value (NAV) beträgt pro Aktie 1,23 €, im Vorjahr waren es 1,11 €. Bei der anschließend Abstimmung wurden alle Punkte – wohl auch den Beteiligungsverhältnissen geschuldet – zu über 99 % angenommen.


Bevor es nach Hause ging, wurde noch zu einem Imbiss eingeladen. Es gab Tomatensuppe, ein Kartoffelsuppe mit Wursteinlage sowie belegte Brötchen. Insgesamt eine nette Veranstaltung, die für mich die Note 3 verdient hat!


Hauptversammlung vom 15.11.2014


Basler AG - WKN:510200


Location: Beginn um 13.30 h in der Handelskammer Hamburg. Es gibt ein paar Give-Aways wie Schlüsselanhänger (in Kameraform) sowie Solarrechner. Außerdem Getränke.


Neben Hr. Basler spricht vor allem der Vorstandsvorsitzende Dr. Ley, der selbst am Unternehmen beteiligt ist.


Basler denkt langfristig, wie ein mittelständisches Familienunternehmen. Man produziert Industriekameras, die von Kunden eingebaut werden und einen Lebenszyklus von mindestens 8-10 Jahren haben. Die Kameras ermöglichen die automatische Bildauswertung z.B. bei der Produktion von Tablets bei Apple und Samsung, aber auch bei der Stahlproduktion. Schulbusse in den USA werden damit sicherer, Kameras werden bei Sportveranstaltungen eingesetzt oder beim TGV in China. Autonummern werden automatisch erfasst.


Umsatzverteilung: Amerika 19 %, EMEA 37 %, Asien 44 %.


Der Preisverfall ist kein Problem im Gegenteil: wenn die Kameras billiger werden, erweitert sich der Kundenkreis automatisch. Ja, man will sogar den „Entry Standard“ weiter ausbauen.


Basler will weiterwachsen, die Nr 1 auf dem Weltmarkt werden (z.Zt. ist man Nr. 2 hinter DALSA, die von Teledyne aufgekauft wurde und deshalb nicht mehr börsennotiert – und somit schwer einschätzbar- ist).


2013 war ein Rekordjahr, das Ergebnis pro Aktie stieg von 1,21 € auf 1,70 €, man wächst deutlich schneller als der Markt. Im letzten Jahr wurde ein Jubiläumsbonus versprochen, es gibt eine Dividende von 0,47 €.

Präsenz: 66,38 %


SdK Herr Tschirner lobt die ausgezeichnete Leistung, das gute Arbeitsklima bei Basler zahlt sich aus!

Die Dividende ist gut, entspricht aber nur einer Ausschüttungsquote von 28 %, die SdK fordert 50 %.

Die Unabhängigkeit des Steuerberaters ist nicht gegeben. Dr. Kraus von der DSW ist gegen den Aktienrückkauf, weil dieser beim Kurs von 36 € Blödsinn sei.


Nach der Abstimmung gibt es den üblichen Basler-Imbiss: verschiedene Muffins und belegte Brötchen. Note: 3


Die HV-Präsentation findet man auch im Internet:


http://www.baslerweb.com/linklist/2/8/3/0/5/140523_Hauptversammlung_2014_FINAL__7_.pdf



Tag der Hauptversammlung: 04.06.2014


Beate Uhse- WKN:755140


Beginn 11h in den Räumen der Gesellschaft in Flensburg. Es gab Kaffee, sonst. Getr. und Croissants.


Vorstand und AR der Gesellschaft – überwiegend Niederländer – strahlen vor Stolz und Optimismus. „Turn-around geschafft!“ heißt es, 2014 + 15 expandiert man, EBIT + 80 %! Man ist stolz darauf, dass man die Unternehmensanleihe (Zinssatz 7,75 %, 30 Mio. €) so schnell platzieren konnte! So konnte man das Darlehn bei der ING zu 100 % ablösen!


Präsenz: 51,31 %

SdK-Sprecher Hr. Neumann: Wie will man in 5 Jahren 30 Mio. zurückzahlen? Darüber sollte man heute schon nachdenken. Wieso fährt man nicht 2-gleisig, ein Teil Bankdarlehn und nur ein Teil Anleihe? Wann wird eigentlich mal wieder eine Dividende gezahlt? Und überhaupt -7,75 % - das ist Junk-Bereich!

DSW-Sprecher Dr. Unrau sieht die Entwicklung positiv – aber ist sie auch nachhaltig? Hat man 2013 überhaupt Marktanteile hinzugewonnen? Gab es überhaupt einen Möglichkeit, anders als über eine Anleihe zu finanzieren?


Es wurde eine 15-minütige Pause zur Vorbereitung der Antworten eingelegt. Es gab wohl schon etwas zu Essen, deshalb standen die meisten Aktionäre vor der Kantine an, manche besichtigten auch draußen einen weiteren Stolz des Unternehmens, einen LKW, in dem Sexprodukte vorgeführt wurden. Mit diesem neuen Truck will man übers Land fahren und Werbung machen – aber nichts verkaufen.


Zu Essen gab es – wie in den Vorjahren – Salate und Würstchen vom Grill. Aber diesmal kein Bier. Ein Aktionär will gesehen haben, wie das Personal mehrere Kästen Flens in den Büroräumen verschwinden ließ. Alles verlief sehr hektisch und im Stehen. Ich war der Meinung, das richtige gemütliche Zusammenkommen fände noch, wie in den Vorjahren, nach dem Ende der HV statt – Fehlanzeige, Grill und Würstchen wurden weggeräumt. Auch das nette Treffen im Sexshop, um den 30 €-Gutschein einzulösen, entfiel. Den Shop hat man zugemacht. Es gab zwar wieder einen 30 €-Gutschein – aber diesmal Mindestkaufwert 50 € - in irgendeinem Beate Uhse-Shop oder Online. Nur: auf allen Gutscheinen stand der gleich Code – wie soll das funktionieren? Cateringnote: nur noch 4.


Die Firmengründerin Beate Uhse

Dann die Antworten der Niederländer: es steht genug Geld (15 Mio. €) zur Rückzahlung der Anleihe zur Verfügung. „Mittelfristig“ will man Dividende zahlen. 80 % der Neukunden sind Frauen. Man veranstaltet keine Dessous-Partys, das Geschäft mit Männer-Dessous soll ausgebaut werden. Und: der Zinssatz von 7,75 % ist marktüblich bei einem Rating von BB-. Interessant, erst jetzt wird das (schlechte) BB- erwähnt – vorher war man nur Stolz, überhaupt geratet zu sein.


Ich persönlich habe nicht den Eindruck gewonnen, dass man mir unbedingt auf der HV „reinen Wein“ einschenken wollte. Insgesamt zwar eine nette Veranstaltung, aber es ist zu überlegen, ob sich die Anreise ins nördliche Flensburg dafür noch lohnt.



Bremer Lagerhaus-Gesellschaft –Aktiengesellschaft von 1877 - WKN:526160


In der Überschrift steht der offizielle Name der Gesellschaft –man liest jedoch überall nur „BLG Logistics“. Das ist keine Lappalie: als Aktionär ist man nicht an der BLG Logistics beteiligt. Die AG ist lediglich persönlich haftender Gesellschafter der BLG Logistics. Man profitiert nicht direkt von Erfolg oder Misserfolg der Gesellschaft, sondern bekommt eine Art festen Zins für das der BLG Logistcs gewährte Darlehn sowie einen bestimmten Betrag, der von der Höhe des Eigenkapitals abhängt.

Ein Vorteil, wenn das Geschäft nicht so gut läuft.


Die Versammlung begann um 10 h, Einlass ab 9 h. Brötchen, Croissants, Kaffee. Jeder Aktionär findet an seinem Platz ein hübsche Tasse mit Firmenlogo „Schnittstelle Leistung“ (???) sowie Beutel, Kuli zum Mitnehmen vor. Es gibt eine Dividende von 0,40 €, Dividendenrendite 4,2 %, rechnet man uns vor (das stimmt jedoch nur beim Kurs vom letzten Jahr, heute steht die Aktie bei 12,50 €). Beim Geschäft (das die Aktionäre ja eigentlich nicht interessiert) gibt es Probleme: 250.000 t weniger Umschlag als im letzten Jahr. Man ist führend beim Umschlag und Transport von Pkws. Man hat 7,5 Mio. Fahrzeuge transportiert. Aber die Asiaten produzieren mehr und mehr in Europa, dass läuft dann nicht mehr über Bremerhaven.


Am neuen Tiefwasserhafen Wilhelmshaven ist man, wie Eurokai, mit 50 % beteiligt. Dort liegt der Umsatz deutlich unter den Erwartungen. Eine Riesenabschreibung auch beim Ukraine-Geschäft.


Die Präsenz liegt bei 84,28 %. Die Bremer Bürgermeisterin im Beirat der Gesellschaft – man sagt, sie komme etwas später. Ich habe von dieser grünen Bürgermeisterin gehört – sie hatte als eine der ersten Amtshandlungen diverse Verkehrsbeschränkungen angeordnet. Frau Linnert ist auch Bremer Finanzsenatorin.


Später, als sie da ist, geht mir durch den Kopf, ob ich sie wohl fragen könnte, ob sie es zu verantworten habe, dass ich in Bremen 44 Minuten für 7 Km benötigt hatte – rote Welle.


Gar nicht erst erschienen an diesem Brückentag ist der ehemalige Bremer Bürgermeister Wedemeier. Er stellt sich zur Aufsichtsratswahl. Nicht nur das Nichterscheinen wird heftig von Aktionärssprechern (Neumann SdK und Dr. Koch DSW) kritisiert. Hr. Günther, bekannt als Sprecher von anderen Hauptversammlungen, kritisiert scharf. Das Unternehmen sei politisch genug. Man brauche nicht die Connections eines ehemaligen Bürgermeisters, ihm fallen sehr viele besser passende (und nützlichere) Personen ein. In dem AR könnten Vertreter z.B. von Siemens, ThyssenKrupp, Daimler (alles Großkunden der BLG) bessere Dienste leisten. Daimler produziert in Bremen die A-Klasse.


Nach dem Aktienkurs gefragt, bezeichnet der Vorsitzende Dreesch diesen als „davongeeilt“, „etwas zu hoch“. Er sei froh, dass man nicht wie in Hamburg rechne (??? Hamburg-Bremen ist ein bisschen wie Köln-Düsseldorf).


Die Wahl ging natürlich wie geplant aus. Anschließend gab es eine sehr dünne Suppe (Minestrone) mit Brötchen sowie für die Nicht-Vegetarier je eine halbe Suppenwurst dazu. Traurig! Ich stellte mich an einen freien Platz am runden Tisch. Ein paar „vornehme“ Herren, eine Dame direkt neben mir. „Da sollte ich doch glatt für Daimler oder Siemens stimmen, ich bin Bremerin! (Anm.: geb. in Bielefeld)“ tönte es etwas burschikos.“ Ich hatte einen Termin beim Finanzausschuss und überlegt, welcher Einlauf weniger schlimm wäre – deshalb bin ich zuerst dorthin gegangen und erst später zur BLG“. Erkannt, wer neben mir stand, blieb mir die Spucke weg. Deshalb konnte ich leider auch an dieser Stelle nicht fragen, weshalb es in Bremen nur rote Ampeln gibt


Die Tasse als Geschenk war nett – das Essen jedoch eine Katastrophe. Cateringnote: eine glatte 5.



Hauptversammlung vom 30.05.2014


B.M.P. Pharma Trading- WKN:524090

Location: Hotel Business & More, HH-Schnelsen, Beginn 15 h


Man musste ganz schön weit mit dem Bus „rausfahren“, um zu dem Hotel zu kommen. Sehr familiäre Atmosphäre, nur etwa 25 Aktionäre sind anwesend, die meisten kenne ich bereits von anderen HVs.


Aktien möchte ich nicht kaufen von der AG. Es gibt positive Nachrichten aus China, in Südamerika gehen die Märkte an China verloren. In Venezuela lief es bisher gut, aber jetzt zahlt man nur noch verzögert. Die Ukraine ist schwierig geworden. In Weißrussland hat die Regierung den Einkauf bei Pharmahändlern wie B.M.P. verboten. Die Bilanz ist nur aufgrund von Immobilienverkäufen positiv.


Die Erstpräsenz beträgt 91,97 % , wobei der Vorstand 70 % der Aktien hält. Aktionärssprecher habe ich keinen gesehen, wir stellen selbst die Fragen. Das Unternehmen hält in China keine Beteiligung, sondern hat dort nur Lohnhersteller. Die Produktion (Fermentation) kann nicht in Deutschland erfolgen, weil die Energiekosten hierzulande zu hoch sind. Man hat keine Angst vor Patentverletzungen durch z.B. die Chinesen, denn diese würde sofort auffliegen. Es gibt nur etwa 10 Abnehmer weltweit für das Produkt, alles ist völlig transparent, Patentmissbrauch wäre sofort nachweisbar.


Auf die (scherzhaft gemeinte) Frage, was genau man eigentlich herstelle – etwa Aromastoffe (Vanille) für Ritter Sport – kommt glatt die Antwort: ja! Man liefere zwar nicht direkt an Ritter Sport, sondern über die (börsennotierte) Symrise. Stiftung Warentest hatte ja Ritter Sport vorgeworfen, nicht natürliches Vanillin zu verwenden – und den Prozess gegen Ritter Sport verloren. Nun die Aufklärung: es gibt 3 Arten von (z.B.) Vanillin: nämlich a) das Echte. Und dann gibt es das billigste, nämlich b) das Synthetische. Dann aber noch die 3.Art: c) Vanille, aber nicht aus Vanille gewonnen, sondern aus Reisschalen. Dies ist dann zwar nicht echte Vanille, darf sich aber „natürlich“ nennen. Solchen Stoff lässt die B.M.P. in China herstellen – er liegt dann preislich zwischen echter und synthetischer Vanille und wird für unsere Schokolade verwendet. Aber auch andere Aromastoffe, wie z.B. Himbeergeschmack für Joghurt besorgt das Unternehmen.


Etwas Besonderes ist der anschließende Imbiss im Hotel: es gibt feine asiatische Küche, Huhn, Fisch etc. Alles sehr gut und in ausreichender Menge. Und: Alkohol bis zum Umfallen, Bier, Wein, auch Schnäpse haben manche Aktionäre geordert.


Vor diesem Hintergrund – und wenn man kein Antialkoholiker ist – kann man die Cateringnote 1 vergeben. Gut, dass man mit dem Bus wieder lange nach HH „reinfahren“ muss!


Hauptversammlung vom 03.07.2014


Brilliant AG- WKN:527270


Die Gesellschaft lud ins Teufelsmoor nach Gnarrenburg, knapp 30 Aktionäre kamen. In den Vorjahren waren es mehr, diesmal hatte man den Termin jedoch genau auf den 1. Ferientag in Niedersachsen gelegt. Beginn war um 11.30 h, entsprechend gab es in diesem großen Besprechungsraum neben der Werkskantine auch kein Frühstück. Die Personen, die „auf der Bühne“ sitzen, werden einzeln vorgestellt. Alle im Business-Dress. Bis auf Hr. Meyer Maslo, stellvertretender Chairman und Vertreter des englischen Mehrheitsaktionär. Dieser hängt lässig zurückgelehnt im Stuhl, eine Kippa verdeckt seine Glatze.


Geschäftsverlauf: allgemein beklagt man die konjunkturelle Lage, entsprechend war auch die Entwicklung bei der Brilliant AG: nicht befriedigend, aber weiterhin auf Wachstumskurs. Leicht über Vorjahresniveau. In Deutschland allerdings ist das Geschäft aufgrund der beiden Baumarktketten-Pleiten (Praktiker, Max Bahr) rückläufig. Bei den übrigen Baumarktketten war man (noch) nicht (so) gelistet, man holt aber auf, die Lücke wird kleiner. Forderungsausfälle aufgrund der Insolvenzen sind versichert.


Man stellt Leuchten her und möchte vom neuen Trend zu LEDs profitieren. Große Hoffnung setzt man in ein neues Innovationszentrum in China. Ja, bei Leuchten spielt die Musik nicht in Europa, sondern in China! Insgesamt hat das Unternehmen nur 251 MA, im Vorjahr waren es 261, abgebaut wurde nur im Verwaltungsbereich. Natürlich ist man der Region verpflichtet, geboten werden Ausbildungsplätze für die Jugendlichen. Immerhin: Aktienkurs ultimo 2012 30 €, ultimo 2013 44,50 €!


Rätselraten über die Beteiligungshöhe des Mehrheitsaktionärs (The National Lighting Company). Dieser hat 90,2 % der Aktien zur HV angemeldet, lt. Vorsitzendem sind dies jedoch „nicht alle“ Aktien aus dessen Besitz.


Thema Delisting: Man hat sich aus Kostengründen bereits aus Frankfurt und Berlin zurückgezogen. Die Notierung im Freiverkehr Hamburg soll aber –so der Vorsitzende auf Anfrage- bestehen bleiben.


Nach ca.1 h war der offizielle Teil beendet, es wurde zum „Buffet“ geladen. Dieses bestand aber nur aus belegten Brötchen sowie der üblichen Getränke. Cateringnote: 4


Soviel aus dem (trockengelegten) Teufelsmoor!


Hauptversammlung vom 31.07.2014


Capital Stage WKN:609500


Location: Beginn um 11h im „Emporio“ Hamburg (ehemals Unilever-Hochhaus). Entsprechend der Uhrzeit gibt es kein Frühstück, nur Getränke. Es spricht der Vorsitzende Hr. Goedhart. Vom AR fehlt in diesem Jahr Hr. Kreke, dafür ist aber diesmal Prof. Vahrenholt anwesend.


Das Geschäft der Capital Stage ist relativ sicher, man investiert in Wind- und Solarparks in Norditalien und Deutschland. Und jetzt neu auch in Frankreich. Die Einnahmensicherheit beruht darauf, dass die Erträge dank EEG für 20 Jahre garantiert sind. Dabei bevorzugt man Solarparks gegenüber den Windparks, da die Sonne zuverlässiger ist. Insgesamt verfügt man über eine Gesamtleistung von 300 MW. Das Umlageverfahren, das es in Deutschland, Frankreich und Italien gibt, hält man für sicherer als steuerfinanzierte Subventionen. In Frankreich ist der Fördertopf sehr klein, deshalb gibt es dort nicht die Diskussionen wie in Deutschland. In Italien ist das Risiko höher als in Deutschland, aber auch die Erträge. Goedhart erklärt anhand eines Schaubildes genau, wie man vor einer Investition in einem Land das Risiko und die Erträge einstuft. Nur wenn beides in einer vernünftigen Relation steht, wird investiert.


Aktionärssprecher: nur DSW mit Hr. Sosat vertreten

Präsenz: 65,85 %


Die Abstimmung findet im Substraktionsverfahren statt und man beschließt eine Dividendenerhöhung auf 10 Cent pro Aktie. Die Dividende ist „steuerfrei“ und – man folgt dem Beispiel E.ON und Dt. Telekom – kann erstmals wahlweise auch in neuen Aktien bezogen werden. Deshalb ist der Ex-Tag zwar der 27.06.14, die Dividende wird aber erst – sofern man die Barzahlung bevorzugt – am 16.09.14 gezahlt. Dabei muss sich jeder Aktionär bei seiner Bank erkundigen, was diese für den Bezug der Dividende in Aktien verlangt – Capital Stage kann diese Gebühr nicht übernehmen.


Catering: schon während der HV, aber auch danach, wurde ein gutes und reichliches Buffet angeboten: leckere Kartoffelsuppe mit Würstcheneinlage, verschiedene Wraps, div. Brötchen/Baguette und angerührter Quark, leckere Kuchen und süßes Gebäck, sog. „Hausfreunde“.

Die Cateringnote 1 hat man sich verdient. Eine schöne Veranstaltung!


Wer das Script zu dem interessanten Vortrag nachlesen möchte:


http://www.capitalstage.com/fileadmin/user_Documents/HV_Docs/Capital_Stage_HV_final.pdf




Hauptversammlung vom 26.06.2014


C.J. Vogel Gesellschaft für Beteiligungen WKN: 765800



Diese Hauptversammlung gehört leider zu den weniger erfreulichen. Am 14.02.2014 trifft man sich im Hotel Commundo in Hamburg-Bergedorf zur außerordentlichen Hauptversammlung der C.J. Vogel. Die Otto AG als Hauptaktionärin will die restlichen Aktionäre der C.J. Vogel rausschmeißen – „aussqueezen“. Dies ist meist kein Problem für diese, wenn die Entschädigung, sprich Preis pro Aktie, für diese Enteignung stimmt. Dies ist diesmal allerdings anders. Es gibt nur eine Abfindung von 123 €. Dabei hat die Aktie einen Tag vor der ad-hoc-Meldung zum  Rausschmiss der Minderheitsaktionäre noch 375 € gekostet – und zwar Geldkurse, d.h. es bestand nur Nachfrage. Und das ist das Problem, denn so etwas ist kein Kurs, zu dem Umsatz stattfand.

Der Milliardär Otto (-Versand) hat keinen Cent zu verschenken. So hat er dem Vorstand mitgeteilt, keinen Cent freiwillig mehr zu zahlen, wie dieser berichtet.

Folglich freut man sich schon auf das Spruchverfahren – die Stimmung ist aggressiv. Selbst der Aktionärssprecher (SdK Hr. Neumann)hat Probleme, sich zurückzuhalten.

Der Vorstand bittet um Verständnis der Aktionäre für die Enteignung – doch hätte Hr. Otto dafür Verständnis, wenn er z.B. in Südamerika enteignet würde?

Man redet davon, dass die Abfindung von nur 123 € gegen die „guten Sitten“ verstoße. Den Durchschnittskurs muss Otto nicht zahlen, weil zu wenig Umsätze der Aktie stattfanden.

Das Catering (der Leichenschmaus) der C.J. Vogel war wie gewohnt schlecht (Note 2011 war 6). Es gab kleine trockene Brötchen, Kaffee, Nüsse sowie Saft, Wasser.

2 x wurde etwas Kuchen angeliefert, ab nicht jeder bekam etwas ab. Zu Mittag gab es 2 Sorten dünne Suppe (Pilze, Gemüse). Auch ein ordentliches Essen für die ca. 50 Aktionäre wollte der Milliardär Otto offensichtlich nicht bezahlen. Immerhin, die Kosten für die HV wurden von Otto übernommen.

Meine Cateringnote: 5

Die Aktionäre zeigten sich enttäuscht von der C.J.Vogel. „Otto – find ich gut“ gehört der Vergangenheit an, hört man von vielen. Die C.J. Vogel hat schon bessere Zeiten erlebt. Immerhin wurde das Unternehmen schon im 19. Jahrhundert gegründet – und hat mal Spulen, Transformatoren etc. hergestellt. Allerdings nur bis in die 30-er Jahre. Dann wurde es von Siemens übernommen und landete nach dem Krieg allmählich bei Otto.

Der Ur-Ur-Enkel des Firmengründers ließ es sich nicht nehmen, auf der HV anwesend zu sein. Er zeigte (in den Pausen) Fotos aus den Anfängen und erläuterte die Historie des Unternehmens . Eine schöne und nachdenklich machende Auflockerung auf dieser Hauptversammlung.

Hauptversammlung vom 14.02.2014


Colonia Real Estate - WKN:633800


Eine denkwürdige Veranstaltung – vorweg die Cateringnote: 5. Es gab lediglich trockene Bretzel sowie kleine Laugenstangen mit Butter (ich hörte, wie ein Aktionär die Bedienung fragte: ist das Margarine – nein, Butter!). Früher, in Köln, soll es einmal Superessen gegeben haben – da brauchte man noch das Geld der Aktionäre.


Anwesend waren keine 20 Aktionäre. Darunter Manfred Klein aus SB sowie Caterina Steeg.

Die beiden gingen gleich zur Sache. Herr Klein verlangt die vollständige Verlesung der Tagesordnung. Dies lehnt der Vorstand ab, es sei unzumutbar. Widerspruch zu Protokoll zu sämtlichen Punkten. Als Frau Steeg eine Zeitlang geredet hat, fordert der Vorsitzende sie auf, endlich zum Ende zu kommen. „Ich vertrete 1,3 Mio. Aktien und verlange die Beantwortung aller meiner Fragen – es ist noch nicht einmal Mittag. Wenn Sie geplant haben, heute zur WM-Eröffnung eine Party zu geben – mein Tipp: Hängen Sie sich schon mal als Telefon!“.


Kernfrage: gibt es Strukturmaßnahmen, einen Beherrschungsvertrag, ein Delisting, ein Squeeze Out? Dies interessiert auch die Aktionärssprecher Hechtfischer (DSW) und Martius (SdK). Frau Steeg erwähnt, dass die Presse aufgedeckt hat, dass Herr Elgeti, der Finanzvorstand, private Immobiliengeschäfte gemacht hat – zu Ungunsten der Mutter TAG Immobilien und der Tochter Colonia Real Estate? Wie kann er, Chef bei Mutter und Tochter, lukrative Geschäfte fair verteilen? Wieso werden immense 12 % der Kosten der TAG Immobilien AG, die 2013 zudem sehr gestiegen sind, auf die Tochter Colonia verteilt?


Ich gewinne den Eindruck, dass die Colonia möglicherweise von der Mutter ausgesaugt wird. Auch Hr. Klein stellt viele Fragen – einen Rest möchte er dann nach dem Mittagessen – was es ja wohl geben werde, da der Vorsitzende in den Ruhestand geht – beantworten. Dieser möchte aber alle Fragen sofort hören. Nein, sagt Klein, diese wären zu peinlich und schädlich für alle – ist eigentlich auch Presse geladen? „Ich hätte noch Fragen zu dem, dem und dem. Ich schlage aber eine Pause vor, da können wir uns dann unterhalten – das können wir doch vernünftig unter uns klären.“ Der Vorsitzende willigt ein, es gibt die Pause (und Bretzel).


Nach der Pause dann – oh Wunder – Herr Klein zieht alle Fragen zurück. Alles ist bestens, alles hat sich geklärt. Frau Steeg möchte aber – für Ihren Fonds – wissen, ob es eine Strukturmaßnahme (Delisting, Squeeze Out) geben kann, bevor es einen Beherrschungs-vertrag mit Übernahmeangebot gibt. Der Vorsitzende sagt zu, dass es vorher keine Strukturmaßnahme geben wird. Dies wird dem Notar zu Protokollierung gegeben.


Somit ist „die Kuh vom Eis“, auch für uns Mitaktionäre sehr wichtig – ein Delisting und späteres Squeeze Out (ohne Durchschnittskurs der letzten 3 Monate) hätte uns „beraubt“. M.E. ist dieses neue Gerichtsurteil, dass ein Delisting erlaubt, ohnehin ein Betrug am Kleinaktionär.


Fortan war die Stimmung friedlich. Scherzhaft fragte der Vorsitzende, ob Hr. Klein immer noch auf die Verlesung der Tagesordnung besteht. Er verzichte darauf, wenn es zum Abschied ein Essen gäbe – man könne ja z.B. in das Alsterpavillon gehen. Die Verlesung dauere mindestens eine Stunde – die Zeit könne der Vorsitzende einsparen und dafür essen gehe. Nein, er wolle nicht mehr als alle Aktionäre – zumindest ein Drink für alle. Großzügig bestellt der Vorsitzende für jeden ein Glas Wein. Genießen Sie den Wein, schmeckt er denn – dann gibt es auch noch ein zweites Glas, sagt er gönnerhaft. Ja, und 4, 5 Aktionäre trinken dann auch tatsächlich noch ein 2. Glas Wein! Welch ein genussvoller Ausklang der HV!


Hauptversammlung vom 12.06.2014


Comdirect AG - WKN: 542800

Location: die Hauptversammlung findet – wie in den Vorjahren – in der Handelskammer (Börse) Hamburg statt.


Auch das Catering erinnert an die Vorjahre. Es gibt wieder Kuchen, Putenfrikassee, Reis und Gemüse. Schön, dass auch weiterhin der Eintrittskarte ein HVV-Ticket beiliegt! Note: wie im Vorjahr 3-.


Im Vorstand 1 neues Mitglied, 2 neue Arbeitnehmervertreter wurden vorgeschlagen.

Die (Direkt-)Bank entwickelt sich hin von Wertpapieren zu Zinsprodukten. Wohl weil die Kunden mehr von einer festen Niedrigstverzinsung als von Aktien halten. „Unsere Kunden definieren, was wir anbieten“ –so der Slogan der Comdirect.


In der Wertpapierberatung sieht man jedoch noch großes Potential. Die vor 20 Jahren gegründete Comdirect ist gut aufgestellt. Man zieht Vorteile aus dem Megatrend Onlinebanking. Dabei liegt der Anteil erst bei 45 %, in anderen Ländern dagegen schon bis zu 80 %. Man gestaltet das Bankformat der Zukunft, gerade bei einem niedrigen Zinsniveau sei der Bedarf daran groß.

Die 2013-er Zahlen sind gut, man bezeichnet sich als Marktführer. Präsenz auf der HV: 86,27 %.


Aktionärssprecher:

SdK Herr Martius lobt die Ausschüttungsquote von 80-90 % sowie die Dividendenrendite von 4,3 %.

Das Ertragsziel wurde nicht ganz erreicht. Es gab ein paar Sicherheitsprobleme bei einer Kundin, die Gelegenheit nutzte, sich hier auf der Hauptversammlung zu beschweren. Nach meiner Einschätzung aber ein Einzelfall und vielleicht auch auf die Kundin zurückzuführen. Auch der neuen Visa-Karte traut man nicht ganz, insbesondere der neuen Pay wave-Funktion bei Beträgen unter 25 €.


Insgesamt ist mein Eindruck:

nichts Neues aus Quickborn!



Hautpversammlung vom 14.05.2014

edding AG WKN: 564793 (Vorzugsaktien)



Location: die HV fand im Radisson Blu Hotel am Dammtor (CCH) in HH statt.

Es gab vor Beginn ein Frühstück, ich fand nur Brot belegt mit einer Sorte (leckeren) Aufschnitt vor sowie Gebäck. Vielleicht war die Auswahl ursprünglich größer und schon alles vergriffen.

Cateringnote: 4



Es gibt bei der edding-HV immer einen Extra-Raum, in dem man sich mit Werbematerial und Taschen eindecken kann.



Das Material ist im Vergleich mit den Vorjahren knapper geworden, aber niemand braucht 20 Taschen (wie manche in den Vorjahren).



Es gab einen guten Vortrag über die Marktbedingungen für die edding-Produkte.

Man will besonders in den Schulen gut verkaufen. Offensichtlich hatte man zur Hauptversammlung auch eine (halbe) Berufsschulklasse samt Lehrern eingeladen. Diese sollten die Produkte bewundern und man wollte den Lehrkörpern eine Visitenkarte des Vertriebsleiters  mitgeben (das sollte wohl ein Scherz sein).



Das Problem für edding ist, dass die Schulverwaltungen in Deutschland wohl extrem rückständig und unflexibel sind. Es wird tatsächlich noch mit Tafel und Kreide gearbeitet!



Dagegen liebt man die Schulen in NL und GB. Insbesondere England, denn dort ist es wohl so, dass die Schulen traditionell das Schreibmaterial für die Schüler

stellen. Und da ist man gut im Geschäft.



Bei White Board-Stiften ist man Marktführer. Neu in den Markt gebracht hat man Farbsprühdosen.

Druckerpatronen in „edding-Qualität“ sind eigentlich ein Lizenzprodukt, man stellt nur seinen Namen zur Verfügung.



Vermarktet werden diese Kartuschen vom Fremdhersteller, aber auch von edding selbst. Man verdient hier gut nur mit dem Namen edding.



Insgesamt waren etwa 160 Teilnehmer da. Nach der Abstimmung (nur für ausgewählte Personen, da das „Volk“ nur Vorzugsaktien hat) gab es im Werbemittel-Nebenraum etwas zu Essen, dies war jedoch nur für Vorstand, AR etc. vorgesehen.



Als Abschiedsgeschenk gab es für jeden Aktionär eine edding-Tragetasche gefüllt mit einem Bohrloch-edding, einem Permanentmarkter, Zollstock sowie einer Kladde,

einem Schüleretui aus Plastik sowie einem Schlüsselanhänger (kleine Wasserwaage).



Insgesamt eine ganz nette Veranstaltung. Gegen 12 h zu Ende, anschließend fahren die Hamburger Aktionäre dann zur Hawesko-HV.



Hauptversammlung vom


Eurokai - WKN: 570653 (Vorzugsaktien) - WKN: 570650 (Stammaktien)


Der Vorsitzende Eckelmann hatte Gutes zu berichten: es gibt eine Dividendenerhöhung von 1 € auf 1,50 €. Nicht nur die Dividende, auch der Kurs der Aktie hat sich in einem Jahr praktisch verdoppelt. Die Gewinn pro Aktie stieg von 1,25 € auf 2,96 €. Die Firma hat nächstes Jahr das 30. Börsenjubiläum, ursprünglich ging er davon aus, dass es in diesem Jahr sei. Aber es waren nur Eurokai-Genussscheine, die schon vor dem 13.12.1985 notiert waren.


Der Umschlag ist in Hamburg gestiegen, in Bremerhaven gefallen. In Wilhelmshaven ist der Umschlag noch sehr gering, was aber besser werden soll. Die italienischen Eurokai-Umschläge sind alle deutlich im Plus. Auch Marokko und Portugal laufen gut, Russland ist relativ unbedeutend für Eurokai (Ukraine-krisenresistent).


Was die Umsetzung betrifft, ist der Bau des Tiefwasserhafens eigentlich gut abgelaufen, verglichen mit anderen deutschen Großprojekten. Die Verzögerungen bei der Vertiefung der Fahrrinne und dem Bau der Küstenautobahn A20 kosten das Unternehmen Geld.


Der Jade-Weserhafen (Wilhelmshaven) wird lt. Eckelmann bald besser ausgelastet sein: Man konnte die weltgrößte Reederei-Allianz P3 (Mærsk, MSC,CMA CGM), Weltanteil 47 %, für den Hafen gewinnen.


Eckelmann-Ausblick für 2014: Kurs, Dividende etwa gleichbleibend, Ergebnis etwas zurückgehend (da 2013 viele positive Einmaleffekte enthielt).

Präsenz: 80,09 % des Grundkapitals (VZ und Stämme)

Neben Wilm Müller sprachen Bernd Günther, Hr. Kraus DSW, Herr Neumann SdK, ein Fondsmanager sowie noch 2 weitere Personen.

Es gab fast nur Lob, insbesondere für die italienische Ehefrau Eckelmanns für das gute Ergebnis in Italien. Der Fondsmanager sah den Jade-Weser Hafen etwas kritisch. Alle ermunterten Eckelmann, bloß nicht altersbedingt aufzuhören. Man brauche ihn, auch wenn er inzwischen seinen Sohn als Prokuristen im Unternehmen installiert und uns vorgestellt hat. Der Hafenexperte Günther stellt heraus, dass Eurokai die Dividende um 50 % erhöht, während die Hamburger Hafen AG (HHLA) diese gerade wieder senkt. Auch mir scheint die Eurokai das intelligentere Unternehmen zu sein.


Catering: dies ist leider nicht wieder auf altem, gewohnten Niveau. Es gab zwar, wie im Vorjahr, die ganze Zeit über gut belegte Brötchen. Aber zu Mittag wieder „herzhafter hanseatischer Eintopf mit Steckrüben, Schweinebauch und Liebstöckel“, den ich nach meinen Erfahrungen im letzten Jahr nicht probierte, sowie „Hamburger Kartoffelsuppe mit Lauch und einem Hauch Majoran“. Gesamtnote: 4


Hauptversammlung vom 11.06.2014


Evotec - WKN: 566480


Die HV der Evotec findet im Radissonblue Airport-Hotel direkt im Hamburger Flughafen statt. Vor Beginn gibt es bereits ordentlich belegte Brötchen mit Kaffee zum Frühstück.


Evotec entwickelt Wirkstoffe für verschiedene Leiden, wie z.B. Krebs und Alzheimer. Je nach Wirkstoff arbeitet man mit einem anderen Partner exklusiv zusammen (z.B. Roche, Novartis, Johnson & Johnson, Bayer, oehringer Ingelheim).


Man hat ein Werk in Indien geschlossen, daraus resultieren 22 Mio. € Wertberichtigungen auf immaterielle Vermögenswerte. Die Bruttomarge stieg aber lt. Vorstand von 35,6 % auf 36,3 %, was als Erfolg angesehen wird.


Die Aktionärsstruktur: 1 % gehört dem Management, 9 % BVF (Biotec Value Fonds), 9 % TVM Capital und 13 % Roland Oetker. In den AR sollen 6 neue Mitglieder gewählt werden, u.a. auch der ehemalige Chef der Alzheimer-Forschung von Novartis.


Aktionärssprecher Prof. Wochnowski von der SdK hinterfragt das Ergebnis, das nach seiner Rechnung bereinigt pro Aktie gefallen ist, von + 2 Cent auf -21 Cent 2013. Frage: gibt es jemals einen Gewinn? Es gibt eine Strafe der Bafin, da vorgeschriebene ad-hoc-Meldungen nicht rechtzeitig erstellt wurden. Diese Strafe ist lt. Vorstand jedoch nicht gravierend. Die neuen AR-Kandidaten werden abgelehnt, sofern sie bereits zu viele andere Mandate zu bedienen haben. 2013 war lt. SdK kein gutes Jahr für Evotec.


Dies sieht auch der Sprecher der DSW, Herr Bruns, so. Bei der AR-Wahl will er die Kandidaten trotz der vielen Mandate ausnahmsweise akzeptieren, da es für so ein Biotec-Unternehmen nur wenige kompetente Kandidaten gibt. Indien hat man zugemacht, weil sich England doch als bessere Alternative darstellte. Denn lt. Vorstand hat man die Erfahrung gemacht, dass in Indien und China der Patentschutz wenig „gewertschätzt“ wird.


Die Kosten der HV lagen knapp unter 100 T€, die Präsenz betrug lediglich 34,88 %.


Nach der Abstimmung, die zu 99 % im Sinne der Verwaltung ausging, gab es einen exquisiten Imbiss. Spargelcremesuppe, Seelachs, Gulasch, Tomatensauce, Kartoffelpüree, Reis, Nudeln. Vorher Antipasta, Früchte und vielerlei andere Leckereien. Angeblich waren zu Anfang auch 3-4 Hummer auf der Platte, die ich aber nicht mehr gesehen habe. Zum Nachtisch auch noch Pudding. Cateringnote: 1

Hauptversammlung vom 17.06.2014

Falkenstein Nebenwerte AG- WKN: 575230


Location: Wie im Vorjahr im 4-Sterne Hotel Elysée in Hamburg.


Die HV ist ein Abklatsch der mit 1 bewerteten Sparta-HV, allerdings wesentlich kleiner was Publikum, Veranstaltungsraum und Catering betrifft. Hier nur die Note 4, immerhin bekam in diesem Jahr jeder etwas (bescheidenes) zu Essen mit.


Der Vortragende ist der gleiche wie bei Sparta: Dr. Hein. Und die Vorträge sind m.E. für den Anleger sehr interessant.


Lt. Dr. Hein ist nicht viel passiert. Das Geld geht (allgemein) nach New York (Blackrock?).

Falkenstein hat eine neue Beteiligung. Es handelt sich um die Hochdorf AG aus der Schweiz.

Die Hochdorf AG ist ein Verarbeiter von Milch. Die Schweiz hat einen separaten, von der EU unabhängigen Milchmarkt. Die Hochdorf AG hat ein Investmentprogramm in Babymilch gestartet. Man sieht da gute Chancen bei dieser sehr markengen Aktie (Grundkapital nur 900 T CHF). Hochdorf AG zahlt eine Dividende von 3,20 CHF (Rendite ca. 3,6 %). Diese Dividende ist in der Schweiz steuerfrei. Bei uns deutschen Aktionären würden aber vermutlich dann volle 25 % ++ abgezogen.


Nach Einschätzung von Dr. Hein ist die Falkenstein AG aus dem Dornröschenschlaf erwacht, es wird aber noch dauern, bis sich höhere Erträge zeigen.


Präsenz: 93,19 %

Redner: Hr. Schwarzlos: ist ein Squeeze Out geplant? – nein, nicht in absehbarer Zeit, auch kein Delisting.

Hr. Bakker jun. fragt nach Nachbesserungen aus Spruchverfahren. Antwort: Man hat von der APCOA 15 T € bekommen. Brainpool hat man noch im Bestand sowie so vergessene Werte wie Volksfürsorge, Horten, Praktikum, Krankenkasse Rheinland Rheinfelden (?).


Im Grunde alles nicht viel wert. Das NAV (Nettoanlagevermögen) möchte man einem weiteren (schlauen) Redner nicht ausrechnen. Er soll einfach den Wert von 3500 Hochdorf-Aktien ermitteln und durch die Gesamtzahl der Falkenstein-Aktien teilen. Welch einfache Rechnung (das war nicht ironisch gemeint)!


Hauptversammlung vom 07.07.2014

Fielmann AG- WKN: 577220


Location: Handelskammer Hamburg

Beginn 10 h, Einlass schon ab 9 h. Zum Frühstück gab es die üblichen Getränke, Kaffee sowie Croissants – mit oder ohne Schoko. Der Fahrpreis für ein HVV-Ticket (z.B. 9 Uhr-Tageskarte, 5,90 €) wurde wie in den Vorjahren bei Vorlage bar erstattet.


Fielmann schwimmt im Geld. Es gibt in Deutschland 579 Fielmann-Märkte, Ziel sind 650-700 Märkte. Auch in der Schweiz und Österreich soll das Netz dichter werden, in der Schweiz ist Fielmann bisher nur im deutschen und französischen Sprachraum vertreten. Ende des Jahres wird auch der erste Markt in der italienischen Schweiz eröffnet. Auch mit Kontaktlinsen geht man online. In Österreich testet man bereits eine Fielmann-App fürs Handy, dies ist auch für die anderen Länder in Planung.


Fielmann steht dem Online-Verkauf von Brillen skeptisch gegenüber. Man ist aber Experimenten gegenüber offen. Wichtige Zulieferer sind Essilor und Zeiss bei Gläsern, man kann nicht nur eigene, sondern auch Markenfassungen preisgünstig liefern.


Hr. Fielmann hat keine Nachfolge-Probleme: er stellt seinen Sohn vor. Dieser wird nun im Unternehmen als späterer Nachfolger aufgebaut. Auch eine Tochter hat Fielmann, sie studiert zurzeit in Hamburg Psychologie. „Sie ist sehr designorientiert – wer weiß, was da noch auf uns zukommt“ – so Fielmann wörtlich.


In 107 Märkten in D/CH werden auch Hörgeräte angeboten. Es sollen insgesamt 200-220 „Shop in Shops“ werden. Zur EK-Quote: wir wollen schuldenfrei, auf Banken nicht angewiesen sein“ Und das ist man offensichtlich auch. Zum leidigen Thema Delisting: Fielmann ist stolz auf die Zugehörigkeit zum MDAX – und stolz auf die Aktionäre. Es gibt keinen Grund für ein Delisting. Im Gespräch ist ein Aktiensplitt, der die Aktie „optisch“ billiger macht.

Die Präsenz beträgt 84,66 %

Aktionärssprecher: Freiherr von Kap-Herr SdK, Dr. Kraus DSW


Zu Ende der HV gab es wurden wieder leckere belegte Brötchen serviert, das Cateringpersonal geht durch den Raum und bietet es den Aktionären an den kleinen Tischen dar. Auch mit dem Chef, Herrn Fielmann, kann man „ihn Tuchfühlung“ gehen. Gesamtnote 3.


Hauptversammlung vom 03.07.2014


H+R AG- WKN: 775700


Die HV begann um 10 h, Einlass ab 9 h, zeitgleich mit der HV der freenet AG. Beide im CCH, H+R im Untergeschoß, freenet „oben“. Entsprechend war es recht unruhig – viele Aktionäre wechselten hin und her. Im Vorraum lag die „Börsenzeitung“ zum mitnehmen aus. Zum Frühstück gab es Kaffee, die sonstigen üblichen Getränke sowie Blätterteiggebäck.


Die Gesellschaft hat 2013 „eigentlich gar keinen Erfolg“ gehabt, wie man selbstkritisch einräumt. Aber – jetzt ist man wesentlich besser aufgestellt. Man gibt sich nicht auf. Es gibt einen wesentlichen Rückgang der Nettoverschuldung und das Jahr 2013 war das Jahr, in dem die Weichen neu gestellt wurden – natürlich in Richtung Erfolg.


Ausgiebig erklärt wurde, warum alle Raffinerien in Europe Probleme haben. Früher hat man in die USA exportiert – heute ist es umgekehrt. Raffinerien in Europa werden still gelegt. In den Niederlanden soll eine weitere Raffinerie geschlossen werden (Name wird nicht genannt), in Nordfrankreich haben Arbeiter die Benzinversorgung lahmgelegt, um eine Schließung zu verhindern.


H+R will keine Raffinerie schließen! Man produziert keine Kraftstoffe, sondern Spezialöle, u.a. auch Weichmacher für die Herstellung von High-Tech (energiesparenden) Kfz-Reifen. Und da sieht man Chancen.


Aktionärssprecher für den DSW war Hr. Hechtfischer. Ein m.E. schlechtes Zeichen: auch Hr. Klein aus Saarbrücken war angereist und hielt eine seiner bekannt feurigen Reden. Er sprach von dem „Riesenbeirat“ der Gesellschaft und bat deren Mitglieder, sich zu erheben. Nur 2 waren zugegen, ein 3. angeblich gerade rausgegangen. Hr. Klein feuerte sie und den Vorstand an, Aktien der Gesellschaft zu kaufen und somit ein Signal zu geben. Er forderte den Vorstand zum Mitleid für Aktionäre auf, die die Aktie für 40 € gekauft haben – Kurs aktuell 7,87 €. Außerdem sei eine Gesellschaft ohne Dividendenzahlung wie ein Hafen ohne Wasser – nämlich nichts. Hr. Klein beherrscht es, die Massen mitzureißen und bekam entsprechend viel Beifall.


Die Abstimmung verlief unproblematisch – alle Punkte gingen durch. Als Imbiss gab es Tomatencremesuppe sowie belegte Brötchen. Note, auch weil es ein Frühstück gab, 3 (-).


Hauptversammlung vom 13.05.2014


HanseYachts WKN: A0KF6M



Es war eine zunächst gemütliche Veranstaltung in der der für Hauptversammlungen beliebten Veranstaltungsort Handelskammer Hamburg.



Zu essen gab es schubweise Brötchen. Zuerst auch mit Lachs und Braten, später nur noch mit Käse und Schinken. Alles sehr lecker, die Brötchen vor allem sehr knusprig, was in Norddeutschland eher seltener so ist. Die üblichen Getränke sowie Kaffee gab es die ganze Zeit über.



Die Aktie hat im letzen Jahr einen enormen Satz nach oben gemacht. Allerdings war (ist?) die Gesellschaft so gut wie pleite. Und wird durch den Großaktionär Aurelius ausgesaugt (Berggrün-Karstadt-Modell), meinte zumindest lautstark ein anwesender Steuerberater aus Köln.



Die Gesellschaft hat eine Anleihe zu 9 % begeben. Alles hängt davon ab, ob sie diese (fällig am 13.12.2014) fristgerecht zurückzahlen kann. Da ist man sich (auch seitens der Gesellschaft) noch nicht sicher.



Mein Tipp: Finger davon lassen!





Hauptversammlung vom 14.01.2014


Hawesko (Hamburger Wein- und Sektkontor) - WKN: 604270


Die Hawesko-HV fand wieder im Operettenhaus am Spielbudenplatz in St. Pauli statt. Beginn 14 h, eine HVV-Fahrkarte wurde der Eintrittskarte beigelegt, Parken wurde nicht bezahlt, man soll (aus verständlichen Gründen) nicht mit dem Auto kommen.


Im Online-Geschäft hat man Erfolge zu verzeichnen, Hawesko ist der größte Online-Weinhändler der Welt. Hawesko hat hier viel Erfahrung und kann den ca. 150 Online-Weinhändlern nicht nur in Deutschland Paroli bieten. Doch es gibt auch Schlechtes zu berichten: man musste Château Classic, den Hersteller von Luxus-Bordeauxweinen, schließen. Diese absoluten Spitzenweine ließen sich nicht mehr in ausreichender Menge verkaufen. Das hängt auch mit den neuen Antikorruptionsgesetzen in China zusammen – dieser wichtige Markt ist für die Top-Weine praktisch zusammen gebrochen.

Die Schließung schlägt negativ bis auf das Gesamtergebnis durch. Dennoch zahlt Hawesko aber wie im Vorjahr eine Dividende von 1,65 €.


Präsenz: 76,03 %

Aktionärssprecher: Freiherr von Kap-Herr SdK

Dr. Kraus DSW

Dr. Kraus wundert sich, dass die negative Entwicklung bei Château Classic so plötzlich auftritt bzw. bekannt wird. Man lehnt die Wahl der AR-Kandidaten ab, weil diese bereits zu viele Pöstchen haben. Außerdem wird der AR nicht vollständig besetzt, lt. Vorstand findet man nicht genug geeignete Kandidaten.


Aufgrund der Mehrheitsverhältnisse (Vorstandsvorsitzender und Gründer-Sohn Margaritoff hält allein 30 %) fallen alle Abstimmungsergebnisse wie geplant aus.


Anschließend geht es zum gemütlichen Teil über. Es gibt einen leckeren Imbiss „Snackgebäck, Würstchen im Blätterteigmantel, Schinkenkipfern, Vegetarische Teigtaschen mit Humus, Polarbrotecken belegt mit Pastrami, Gurken, süßer Senf, Räucherlachs, Wildrauke, Dillsenfsauce, Avocado, Shisokresse, Schmand“ lese ich auf einem Schild. Leider war aber von allem viel zu wenig da, als Grundlage für den anschließenden Umtrunk nicht genug. Den guten Hawsko-Wein gab es wie in den Vorjahren: roter, weißer und auch Prosecco. Natürlich auch sonstige Getränke. Vielleicht auch wegen des WM-Spiels (Deutschland –Portugal 18 h) gab es allerdings nach relativ kurzer Zeit schon einen Ausschenkungsstopp. Die Cateringnote weiterhin 2, allerdings scheint die Qualität über die Zeit doch abzunehmen. Immerhin gab es aber auch wieder eine Flasche Rotwein für jeden Aktionär als Geschenk mit nach Hause zu nehmen.


Hauptversammlung vom 16.06.2014

Hamburger Getreide-Lagerhaus AG- WKN: 601153 (Vorzugsaktien)- WKN: 601150 (Stammaktien


Location: Beginn der HV um 10 h in der Handwerkskammer Hamburg. In einem recht kleinen Raum treffen die wenigen Aktionäre zusammen. Es gibt ein Frühstück, Brötchen, Süßes, Kuchen. Geleitet und dominiert wird die HV natürlich von Hr. Günther. Hr. Günther ist bekannt als Redner und Kritiker auf allen HVs, die etwas mit Hafen zu tun haben – Eurokai, Hamburger Hafen, BLG… Aktionäre hatten mir geraten, auch mal die HV der Aktiengesellschaft des „Kritikers“ zu besuchen und mir eine EK besorgt.

Hr. Günther macht einen sehr sparsamen Eindruck – alles im Sinne des Aktionärs! Ein Objekt in Bielefeld wurde von ihm für 600 T € verkauft – ganz ohne Makler! Und das Angebot war um 25 T € besser als das 2.beste! Natürlich wurde oberhalb des Buchwertes verkauft. Hauptgrund für das gute Ergebnis der HGL sind aber gute Wertpapiererträge. Hr. Günther ist Börsenexperte, Mitglied des Beirats der Hamburger Börse. Momentan wird aber keine Dividende gezahlt, denn der Wert des Unternehmens soll intensiv erhöht werden.


In der Generaldiskussion fragt jemand, ob man den traditionsreichen Namen des Unternehmens nicht ändern will – schließlich lagert man ja schon lange keine Getreide mehr und es gibt auch keine Getreidebörse in Hamburg . In einer Namensänderung sieht jedoch offensichtlich niemand so recht einen Vorteil – im Gegenteil, der ehrwürdige, 103 Jahre alte Name bleibt!

Kurios: Beteiligungsaktien werden im Büro – einbruchsicher- aufbewahrt. Eine Verwahrung der effektiven Stücke durch eine Bank wäre viel zu teuer!


Beeindruckt hat mich die Einstellung des Hr. Günther: er möchte die Aktionäre gut behandeln. Nicht wie bei Marseille, die von der Börse gehen und wo die Aktionäre dann (evtl.) leer ausgehen! Delisting, Squeeze Out – nicht bei ihm! O.K., die Publizierungsvorschriften werden immer schlimmer – deshalb könne man evtl. ein Börsensegment runter gehen.


Heute suchen die Banken nur noch professionelle Kunden – Wertpapierberatung ist aufgrund der Vorschriften bei den meisten Banken nicht mehr möglich – man entfernt sich immer mehr von dem Gedanken des „Volksaktionärs“. Viele Aktionäre sollten ihre Regierung anschreiben, den Quatsch sein zu lassen. - Bravo!!


Hr. Günther spricht über die Beteiligungen der HGL. WCM würde er kaufen, allerdings hält Hr. Günther diese bereits privat – es wäre nicht auszuschließen, dass die Bafin den Kauf monieren würde, der deshalb unterbleibt. QSC wäre auch ein guter Zukauf – die haben nur deutsche Rechner, was seit der NSA-Affäre von großem Vorteil ist. Auch H+R will er wieder ins Depot nehmen.


Die Präsenz lag bei 64,39 %.

Abschließend gab es einen Ortswechsel in die Restauration der Handwerkskammer. Hr. Günther lädt ein- das kann er sich leisten, weil vorher gespart wurde, wie er sagt.

Das Menü lässt nichts zu wünschen über, Fleisch, Fisch, leckere Beilagen, Getränke, alles sehr schmackhaft und im „familiären“ Umfeld. Cateringnote: 1

Insgesamt eine sehr angenehme HV!


Hauptversammlung vom 07.07.2014

Impreglon SE – WKN: A0BLCV



Location: das idyllisch in der Altstadt von Lüneburg gelegene 4-Sterne Hotel Bergström. Kurz

vor 9 h wird die Tür aufgeschlossen, es geht sofort los. Kein Frühstück. Ca. 150 Aktionäre haben sich eingefunden. Der „Patriarch“ Claassen redet. Die Beschichtungstechnik ist so gut, dass sie in den USA sogar schon illegal nachgemacht wurde. Bei Impreglon merkte man dies erst, als ein Produkt reklamiert wurde, das die Aufschrift „Impreglon“ trug, aber gar nicht vom Unternehmen stammte. Der Hersteller wurde verklagt und verurteilt. Impreglon beschichtet praktisch alles, was beschichtet werden soll: Windräder, Druckmaschinen-walzen, Flugzeugtoiletten, Winterreifen und vor allem im Bereich Automotive vieles bei Kraftwagen. Beschichtet werden muss da, wo der Kunde sitzt. Deshalb war Impreglon von Anfang an international aufgestellt.


Die EK-Quote beträgt 41,3 %, in D hat man 10-11 Betriebe, 20 in der EU, 5 in den USA sowie 2 in China. In England hat man ein neues Werk eröffnet, das sich speziell mit Optik-Beschichtungen beschäftigt. Mit dem Firmenmotto „Build and Buy“ gehört das Aufkaufen von Firmen (auch aus der Insolvenz) fest zum Geschäftsmodell. Was man kauft, wird lt. Claassen auch wieder flott gemacht.


Erstpräsenz: 75,16 %


Aktionärssprecher Hr. Tschirner von der SdK vertritt ca. 760.000 Aktien. Es gibt Kritik an der monistischen Struktur der Impreglon SE. Sie gibt Hr. Claassen praktisch uneingeschränkte macht, dies wäre bei einer deutschen AG oder auch SE nicht möglich. Nichts gegen Hr. Claassen, aber auch ihm kann mal ein Blumentopf auf den Kopf fallen und dann ist das Unternehmen nicht mehr handlungsfähig. Das sah der Vertreter der DSW, Vietinghoff-Scheel, ähnlich. Man habe zwar bei Impreglon ein tolles Jahr gehabt, aber die Strukturen des Unternehmens sind nicht in Ordnung. Deshalb kündigte man an, gegen die Wahl von Hr. Claassen und Hr. Borchers in den Verwaltungsrat zu stimmen. Auch den Erwerb eigener Aktien lehne man ab. Bei der Entlastung des Verwaltungsrates enthalte man sich. Herr Claassen erklärte, sich zu dem Thema nicht weiter äußern zu wollen: er habe über 26 % und sein Kollege 25 % der Aktien, somit sei seine Mehrheit eh gesichert. Im Übrigen gebe es überall auf die Welt diese monistische Struktur, Apple, Shell z.B. hätten sie. Nur in D lehne man dies ab, was man sonst nirgendwo auf der Welt verstünde.

Die Abstimmung fiel entsprechend aus, in den kritischen Punkten gab es nur 78 bzw. 81 % Zustimmung, was aber den Vorstand nicht störte.



Catering: während der HV und danach gab es nur Kuchen (und Getränke). Und dies bereits seit eh und je, was ein Aktionär kritisierte. Hr. Claassen stammt aus einer Bäckerfamilie, will aber nächstes Jahr etwas anderes anbieten. Cateringnote: 4. Auch das Parken auf dem Hotelparkplatz musste vom Aktionär bezahlt werden: 1,50 € pro Stunde, max. 9 €.



Hauptversammlung vom 23.06.2014


Jungheinrich AG- WKN: 621993


Die Jungheinrich AG besteht nun 60 Jahre. Zur Begrüßung bekam jeder Aktionär eine Brotdose für unterwegs geschenkt – kein billiges Plastik, sondern aus Metall. Irgendwie merkt man den Geist des Familienunternehmens – streng wird darauf geachtet, dass sich niemand etwas erschleicht – Gästekarte oder 2. Brotdose. Ansonsten ist es wie im letzten Jahr: Location CCH, 1 h vorher Einlass, aber kein richtiges Frühstück.


Auch das Geschäft läuft familienmäßig gut. Bei Jungheinrich gibt es keine Verschuldung, die Eigenkapitalquote ist somit sehr hoch. Ganz im Gegensatz zum Hauptwettbewerber, der unter einer riesigen Schuldenlast ächzt, wie man suffisant bemerkt. Den Börsengang des Wettbewerbers Kion begrüßt man. Jetzt endlich ist ein direkter Vergleich, den man nicht scheut, möglich.


Präsenz: 100 % der Stammaktien (das ist die Familie!!!)

und nur 7,9 % der Vorzugsaktien (???)

Abstimmungsergebnis: Punkte 2 bis 8 jeweils 100 % Zustimmung


Aktionärssprecher: DSW Herr Kraus

SdK Herr Siemers


Bereits ein halbe Stunde vor Ende der Hauptversammlung standen viele Aktionäre vor einer verschlossenen Tür an. Das Schlusswort des Sprechers auf der Hauptversammlung: Anders als in den Vorjahren wird der Imbiss in diesem Jahr nicht im Nebenraum, sondern ein Stockwerk höher serviert!

Da war wieder der Familiengeist – und selber Schuld, wer sich so früh falsch anstellt. Das Essen wie im Vorjahr, aber besser organisiert. Kein Geschube und Gedränge. Es gab Lauchsuppe – mit oder ohne Wursteinlage, große und kleine Frikadellen, Kartoffelsalat, Zwiebel- und normalen Kuchen. Aber auch Bier und Wein wurde ausgeschenkt!

Cateringnote: 3



Hauptversammlung vom 15.05.2014

Lotto 24 AG am 21.05.2014 - WKN: LTT024


Ich habe heute die 2. Ordentliche HV der Lotto AG besucht. Location: wie im Vorjahr im Curio-Haus in Hamburg. Beginn 10.30 h, Einlass ab 9.30 h. Es gab aber wiederum kein Frühstück, lediglich Kaffee und sonstige Getränke. Nach der HV wurde ein Imbiss gereicht: „Kofler‘s Frikadellen, verschiedene Kartoffelsalate, grober Dijonsenf, Ketchup & Senf, Ciabattabrot“ war zu lesen. Ein einfaches Essen, aber vom Caterer Kofler sehr lecker angerichtet. Ich möchte die Cateringnote 3 vergeben.


Die HV selbst fand ich sehr interessant. Die Atmosphäre war fast schon kuschelig, nur wenig Teilnehmer. Geleitet wird die Versammlung vom Vorsitzenden des Aufsichtsrates, Prof. Will Berchtold. Es sprechen die Chefin Petra von Strombeck und ihr Vorstandskollege Magnus von Zitzewitz.


Man bezeichnet das Geschäftsjahr 2013 als erfolgreich, ebenso das 1.Quartal 2014. Die Meilensteine wurden erreicht. Es wurde bewiesen, dass das Geschäftsmodell funktioniert und man ist Marktführer in Deutschland.


Es gibt eine hohe Kundenzufriedenheit. Mir fällt auf: die Bilanz weist Aktiva von 42,8 Mio. € aus. Davon sind allein 18,9 Mio. € als Geschäfts- oder Firmenwert (also sog Goodwill bzw. eigentlich gar nichts) bilanziert. Der (geplante) Verlust im Jahr 2013 betrug 13,95 Mio. €.


Aber, alles läuft nach Plan. Der Umsatz hat sich im 1. Quartal 2014 gegenüber dem Vorjahr verachtfacht. Frage: wie lange wird das Kapital reichen? Laut Prognose werden im Jahr 2015 die Fixkosten gedeckt. Dann ist die strategische Frage: will man dann weiter wachsen (die Marketingkosten erhöhen) oder mit dem Geld den (schnellen) break-even-point erreichen?


Die Lotto24 AG reicht die Aufträge an die Lotto-Landesstellen weiter. Davon gibt es 16. Und der Betrag muss zwingend an die Gesellschaft weitergegeben werden, in deren Bereich der Spieler wohnt. Das ist sehr geschäftsbehindernd. Auch Dinge wie Jugendschutz, Geldwäschegesetz und Werbeverbote bzw. deren Einschränkung werden von den Ländern ausgenutzt, um Lotto 24 klein zu halten.


Das Land NRW wurde von Lotto24 verklagt. Es geht um die Werbebeschränkungen. Am 3. Juli ist der 1. Gerichtstermin, man erwartet ein Ergebnis ca. 3 Monate später. Ein Erfolg würde das Geschäft wesentlich verbessern (eine Initialzündung für den Aktienkurs?).

Es gab einige Änderungen in der Eigentümerstruktur, die Scherzer AG ist nun ist nun mit 3,03 % beteiligt.


Einziger Aktionärssprecher von der SdK: Herr Peter Tschirner. Lachend gab er bekannt, dass er – nachdem die Chefin Petra von Strombeck aufgestockt habe – selbst ein „paar hundert“ Aktien der Lotto24 AG gekauft habe. Er vertraue der Gesellschaft und stimme allen Abstimmungspunkten zu. Natürlich handelt es sich um einen riskanten Start Up-Wert. Sicher, der Verlust habe sich verdreifacht. Aber geplant.


2. und letzter Sprecher war ein junger Vertreter der Allerthal-Werke, die offensichtlich an der Lotto24 AG beteiligt sind.

Die Präsenz betrug 49,83 %.


Ich fand die HV sehr interessant. M.E. wurden die Probleme, die Chancen und Risiken des Unternehmens gut dargestellt. Interessanter Fakt am Rande: Google hat die Lotto24-App aus dem Playstore entfernt. Das zeigt mir, dass offensichtlich Google schon bestimmt, was man mit dem Android-Handy machen darf und was nicht. Nicht etwa ein Gesetzgeber. Ein Monopol der Amerikaner – die nächste Gefahr?


Wahrscheinlich werde ich ein paar Lotto24-Aktien zukaufen – allerdings gibt mir zu denken, was ein paar Aktionärskollegen sagten: „Das Unternehmen kann nicht richtig aufsteigen – sobald es besser geht, kommen die Länder und kassieren ab!“.


Hauptversammlung vom 21.05.2014

Marseille Kliniken WKN: A1TNRR

Etwas Besonderes war heute die Hauptversammlung der Marseille Kliniken in den Räumen der Gesellschaft, Hamburg, Sportallee 1 (in der Nähe des Airports). Die Gesellschaft hat schließlich ein Delisting durchgeführt, man erwartet erzürnte Aktionäre. So verlangt man – neben der Eintrittskarte – auch den Personalausweis der Aktionäre. Sonst kommt man nicht rein. So etwas erlebe ich zum ersten Mal.


Die Gesellschaft hat meines Erachtens ihre eigenen Aktionäre vorgeführt. Zunächst wurden die Aktien auf Namensaktien umgestellt. So konnte man sehen, mit wem man es zu tun hat. Und welche Fonds – aufgrund ihrer Statuten – bei einem Delisting – egal zu welchem Kurs – aussteigen müssen. Eine Rolle hat im Aufsichtsrat auch ein gewisser Hr. Thomas Middelhoff gespielt. Diesem droht laut neuesten Presseberichten das Gefängnis. Überhaupt scheint mir die Marseille Klinken AG sehr Justiz- und Juralastig zu sein. Die Sprecherin mit Aufsichtsraterfahrung, Estella-Maria Marseille, ist Rechtsanwältin in in Hamburg. Und man scheint alles juristischen Mittel – auch zu Ungunsten der Aktionäre- anzuwenden.

Das Delisting hat dem Aktionär massiv geschadet, der Kurs ist drastisch gesunken. Und die Familie Marseille hat den Anteil – wohl zu dem billigen Delistingkurs – auf 76 % ausgebaut.

Die Aktie ist mal zu Neue Markt-Zeiten mit hübschen Werbespots – Estella spielte Klavier – im Fernsehen beworben worden. Kurse locker über 7 €. Heutiger Valora-„Kurs“ 2,56 €, wenn man die Aktie überhaupt los wird.


Auf der Hauptversammlung beträgt die Teilnehmerzahl nur noch ca. ¼ der Teilnehmerzahl des letzten Jahres. Auch das Catering ist schlechter geworden: Bockwürstchen, Brötchen, Kaffee, Mineralwasser. Später dann trockener Mandelkuchen. Note 4.


Offensichtlich wurden die Marseille-Kliniken von Günther Wallraff besucht – und dies im RTL-Fernsehen präsentiert. Auch hier sind der Gesellschaft die juristischen Fachkenntnisse von Nutzen – denn dies geschah „verbotenerweise“. Eine „karrieregetriebene“ Mitarbeiterin, die im Fernsehen zu sehen war, wurde ebenfalls angeklagt!


Das Delisting ist lt. Vorstand kein Problem für die freien Aktionäre – schließlich kann man die Aktie weiterhin bei Valora „handeln“. Man bemüht sich, bei Interesse zu vermitteln, der Aktionär braucht nur an shareholder@marseille-kliniken.com zu schreiben.


Zu Top 2 – Gewinnverwendung – gab es einige Gegenanträge. Diese wurden jedoch alle im Vorfeld nach juristischer Prüfung abgelehnt – da sie nicht „ausreichend begründet“ waren, waren es gar keine Gegenanträge. So etwas habe ich bisher auch noch auf keiner Hauptversammlung gehört. Bei den Gegenanträgen zu TOP 3 – Entlastung des Vorstands - war es ähnlich.


Estella-Maria Marseille schlägt ihren Mann (Aufschrei im Publikum), Hr. Prof. Enderlein und den Journalisten und Medienmanager (und studierten Juristen) Hans-Hermann Tiedje für den Aufsichtsrat vor. Als Ersatzmitglied schlägt sie sich selbst und die Frau von Prof. Enderlein vor.


Einziger Aktionärssprecher: Herr Dr. Kraus von der DSW. Er sieht das Delisting nach wie vor als nicht akzeptabel an, auch wenn es in der Zwischenzeit vom Bundesverfassungsgericht gebilligt wurde. Man sollte sich fragen, warum die Aktionärskultur in Deutschland mehr und mehr durch unsere eigenen politischen Organe zerstört wird (eigene Anmerkung).


Eine Überraschung gibt es: Estella-Maria M. schlägt eine Dividende von 15 Cent vor – sie selbst und die Fam. Marseille sollen aber nur 7,5 Cent bekommen. „disponale“ Dividende nennt sie dies.


Prof. Goetz (München) machte kritische Bemerkungen zum Unternehmen. Auch er verstand nicht, warum die Familie Marseille auf 50 % der Dividende verzichtet, dies konterkariere geradezu seine Unterstellungen zu dem, was er in Zukunft erwarte.

Allerdings – was ist eine „disponale“ Dividende? Ich habe dazu keine Erklärung gefunden. Oder habe ich das falsch verstanden?


Die Schlußpräsenz lag bei 78,57 %. Die Abstimmungen gingen alle im Sinne der Verwaltung aus. Bis auf die Entlastung von Estella-Maria Marseille. Sie wurde nämlich nicht entlastet. Hier wurden laut Estella-Maria Marseille die Stimmen der gesamten Marseille-Familie nicht mit einbezogen, obwohl es laut Gesetz gereicht hätte, nur ihre persönlichen Stimmen nicht zu betrachten. Also ein Entgegenkommen. Ich hatte auch nicht den Eindruck, dass die Nicht-Entlastung sie in irgendeiner Weise störte.


In den Pausen wurde übrigens der alte Werbespot mit der alternden Estella vorgeführt – damals wurde die CD mit der Klaviermusik auf den Hauptversammlungen verschenkt.

Es kamen Erinnerungen an die Zeiten auf, als die Aktie noch etwas wert war. Da wurde vielleicht manch ein Aktionär ein wenig ärgerlich.


Hauptversammlung vom 31.10.2014


m-u-t Messgeräte für Medizin und Umwelt AG - WKN: A0MSN1


Die HV fand im Audimax der Fachhochschule Wedel statt. Zu Anfang gab es Brötchen – sehr schmackhaft, gut belegt mit Käse und Aufschnitt- Schinkenstücken. Es bediente ein junger Mann – Aufschrift auf seinem T-Shirt: Metzgerei Höpermann. Keine Wurstfabrik, nicht die Einheitsbrötchen, die ich es sonst schon mal gibt. Das erklärt, warum die Brötchen so lecker waren – genau wie die Gulaschsuppe, die später in den Pausen zusätzlich ausgeschenkt wurde. Note: 2-


Die Gesellschaft hat ein gutes Ergebnis erzielt, erklärt der neue Vorstandsvorsitzende Wiedermann. Er wurde durch einen Headhunter gesucht und von m-u-t gefunden. Mit dem alten Vorstand hat man gebrochen. Es hatte viel Ärger gegeben. Wiedermann strukturiert das Unternehmen neu. Es gibt die Segmente Life Science (Medizintechnik), Clean Tec (z.B. Farbkontrolle bei Andrucken, Ziel: es muss weniger weggeschmissen werden, da gleich der richtige Farbton erzielt wird). Green tec: Messgeräte analysieren Böden, Pflanzen etc., man kann gleich den erforderlichen Dünger ermitteln.


Das EBIT stieg von -3,1 auf + 2,4 Mio. €. Der Turnaround ist geschafft, so Wiedermann.

Die Fertigung wurde von Einzel- auf Taktfertigung (Lean) umgestellt. Produktivitäts- steigerung um 150 %. Wiedermann hat eine Qualitätsoffensive gestartet: Hauptargument: nicht einer, sondern jeder ist für die Qualität verantwortlich!


Auch das 1. Quartal 2014 sieht viel versprechend aus, Umsatzsteigerung um 38 % gegenüber Q1/13. Als wichtigstes Kommunikationsinstrument hat man einen email-Aktionärsbrief ins Leben gerufen.


Produktbeispiele: 1. Man macht Steuerungen in Zügen, z.B. bei Klimaanlagen. Man ist in einem entscheidenden Punkt besser als Siemens und Alsthom: die m-u-t – Steuerungen können vom Schaffner gewartet werden.

2. Vielversprechend die exklusive Zusammenarbeit mit Claas, um den Feuchtegrad von Mais in den Erntemaschinen messen zu können.

3. Es ist Gesetz bzw. wird Gesetz, dass der Bauer nur eine bestimmte Menge Nitrat mit der Gülle auf die Felder bringen darf. Man liefert der Fa. Zunhammer (Gülletechnik) Messgeräte, die die Nitratmenge in der Gülle messen.

4. im Bereich Medical Care ist man mit Roche liiert und sorgt für Effizienz im Labor. Lt. Roche hat m-u-t angeblich 3 Jahre Technik-Vorsprung gegenüber Firmen wie Siemens.

5. Beispiel: Oberflächenanalyse, im Bereich printed electronic erfassen die m-u-t – Messgeräte Dicke, Widerstände, Funktion während der Fertigung der Leiterplatten.


Aufgrund der Turbulenzen in der AG hat man im Mai eine Sonderprüfung gehabt. Das Ergebnis war durchgehend positiv, wie man heute erstmals kurz erläutert. Einzelheiten auf der nächsten HV.


Präsenz: 64,93 %

Aktionärssprecher Dr. Sosat vom DSW

Fragen gab es zur letzten Kapitalerhöhung mit Bezugsrechtsausschluss, wo es nur einen Zeichner gab. Der Preis wurde nach den letzten Durchschnittskurse gem. den Vorschriften ermittelt. Man musste das Bezugsrecht ausschließen, da man dringend schnell Geld brauchte, um die vielen neuen Aufträge vorzufinanzieren. Das hätte nicht geklappt, wenn man die Aktionäre beteiligt hätte. Es gab einen Investor und der Vorstand sah sich in der Pflicht, diese Chance wahrzunehmen. Banken wollten zu dem Zeitpunkt keinen Kredit mehr geben. Der Investor hat im Januar d. J. 2,43 € pro Aktie bezahlt (Kurs heute 5,68 €, Emissionskurs vor Jahren über 10 €).


Auch interessant: Es wurden für die HV 1440 Einladungen verschickt, es gab 111 Anmeldungen und 43 Aktionäre schließlich kamen zu der Hauptversammlung.





Hauptversammlung vom 06.06.2014


Hauptversammlung OHB- WKN: 593612


Location: Beginn um 10h, Einlass ab 9h in den Räumen der Gesellschaft im Bremer Universitätsviertel. Aufgebaut war ein Super-Frühstück – kleine Bissen mit Schinken, Lachs, Käse usw. Dazu auch schon Kuchen. Natürlich Kaffee und die üblichen Getränke.


Frau Fuchs ist von Anfang an mitten unter dem „Publikum“ – in schwarz, ihr Mann und Firmengründer der OHB ist vor wenigen Wochen ganz plötzlich verstorben. OHB ist ein Familienbetrieb – der Verstorbene war stellv. Vorstandsvorsitzender, Frau Fuchs ist die AR-Vorsitzende, der Sohn ist Vorstandsvorsitzender.


Der Geschäfte laufen gut, es gibt wieder 0.37 € Dividende. Außerdem plant man die Umwandlung in eine SE, schließlich ist die Luft- und Raumfahrt europäisch geprägt. Diese beiden Punkte waren auch schon die eigentlich wichtigen Punkte für die Abstimmung.


Ansonsten gaben die Firmensprecher einen interessanten Einblick in die Technik – die Welt der Satelliten, Erdbeobachtung, Wetter, Radar, Galileo, Navigation, Ariane 5, Sojus sind die Welt der OHB. Im Anschluss an die HV durfte, wer wollte, die Satellitenfertigung im Betrieb bestaunen.


Nur ein Aktionärssprecher von der SdK– Hr. Tschirner- sprach. Auch (fast) alle weiteren Redner bekundeten der Fam. Fuchs ihr Beileid. Herr Fuchs sen. war nach dem Krieg der jüngste Pilot Italiens (?), kam dann nach Hamburg zum HFB (Hamburger Flugzeugbau, heute Airbus). Nach einer Versetzung zum Standort Bremen machte er sich dort mit der heutigen OHB selbstständig. Das (relativ) kleine Unternehmen hat es geschafft, EADS/Airbus wichtige Aufträge für Satelliten wegzuschnappen.


Ich fand die Hauptversammlung sehr sympathisch. Herr Fuchs jun. hat auf mich einen sehr ehrlichen Eindruck gemacht, was die Vermittlung der Unternehmenszahlen angeht. Ich hatte das Gefühl, hier als Aktionär ernst genommen zu werden – trotz Aktienmehrheit der Familie.


Präsenz bei der Abstimmung: 77,26 %, natürlich wurden alle Punkte angenommen.


Im Anschluss gab es eine Mittagessen – Suppe, Spargel, Kalbsschnitzel, Nachtisch. Alles sehr lecker und in ausreichender Menge. Dazu Getränke – auch Wein.


Als Cateringnote kann ich nur eine 1 vergeben.


Hauptversammlung vom 02.07.2014

Sektkellerei Schloß Wachenheim - WKN: 722900

Location: Europahalle Trier (PentaHotel), 28.11.13

Catering Note 1 Beginn um 10:00 h Einlass ab 9:00 h

Zum Frühstück gab es div. Brezeln, Christstollen sowie Getränke. Aber auch Sekt, weiß und rosé, bis zum Mittagessen nur alkoholfrei.

Der Vorsitzende des AR, Georg Mehl, offensichtlich eine Frohnatur,  führte durch die HV. Mit dem Sprecher der DSW (der auch nicht, wie üblich, bereits als 2. Redner reden durfte) gab es ein paar Differenzen.

Dies wurde locker von Hr. Mehl gehandhabt. Auch mit unserem Mitaktionär Wilm Müller kam er locker klar.

Es gab interessante Informationen rund um die Sektherstellung, die Sektsteuer und die daraus resultierenden Margen, die bei alkoholfreiem Sekt (das ist eigentlich kein Sekt im Sinne des Sektsteuer-Gesetzes und somit nicht Sektsteuer-pflichtig) höher sind.

Kurz vor Verkündigung des Abstimmungsergebnisses wurde bereits das Mittagsessen serviert.

Die Menükarte:

Alkoholfreies:

Kaffee, Tee, Mineralwasser, Light Live Sparkling Weiß, Light Live Sparkling Rosé, Robby Bubble jungle Party

Wein: 2012er RK Reichsgraf von Kesselstatt

2011er Masselina 158 Cabernet Sauvignon/Sangiovese IGT

Sekt & Secco Schloss Wachenheim Riesling trocken

Faber Sekt Rosé

Faber Secco

Rieslingcrèmesüppchen mit Marone

Boeuf Stroganoff aus der Rinderhüfte mit Champignons in Rahm und Spätzle

Crème Caramel

Insgesamt eine sehr schöne Veranstaltung. Soweit ich das überblicken konnte, wurde Wein und Sekt ausgeschenkt,  bis der letzte die HV verließ.

Wohl dem, der sich gleich ein Zimmer im PentaHotel gebucht hatte.

Es gab einen Shop, in dem man Wein und Sekt des Hauses kaufen konnte.

Meine Empfehlung: man kann sich auch an der Tanke im nur wenige km entfernten Wasserbillig (L) mit den wichtigsten Sektmarken des Hausse Wachenheim sektsteuerfrei und günstig eindecken!

Hauptversammlung vom 28.11.2013

SinnerSchrader WKN: 514190

Der Veranstaltungsraum weicht von den anderen Hauptversammlungen ab: es ist der Ballsaal des Fußballclubs 1. FC St. Pauli in deren Stadion.

Man gibt sich großzügig: Ohne Probleme waren auch Gästekarten für Nicht-Aktionäre zu bekommen.

Interessant ist der Ausblick auf das Spielfeld, die Tribünen . Im Hintergrund (der hässliche Betonklotz) sieht man ein nicht-entfernbares Überbleibsel aus der „Hitler-Ära“: die Flaktürme, die es sonst nur noch in Berlinund Wien gibt und die der Stadtbevölkerung vor 70 Jahren zum Schutz vor amerikanischen und britischen Angriffen dienen sollten.

Heute dagegen ist es die SinnerSchrader AG, die dem Schutz vor Angriffen aus den USA dienen will: nach Angaben des Vorsitzenden Schrader vor Attacken des US-Geheimdienstes NSA.

Darin sieht man nun eine große Geschäftschance. SinnerSchrader stellt u.a. diese (manchem) lästigen Werbe- Pop-Ups her, die im Internet immer auftauchen und eigentlich niemand mag (außer die Firma, für die das jeweilige Pop-Up Umsatz bringen soll).

Diese Werbung wurde bisher nicht auf Rechnern der SinnerSchrader gespeichert, sondern „in der Cloud“. Und diese Cloudrechner  wurden bei Amazon gemietet. Man erfährt es hier – Amazon ist nicht nur Buchhändler, sondern auch mit großem Abstand Marktführer bei der Bereitstellung von „Clouds“, also Speichern im Nirwana – sprich irgendwo in den USA.

Auch die anderen Cloudanbieter sitzen in den USA (z.B. Dell). Dies ist nach Bekanntwerden der NSA-Bespitzelung lt. CEO Schrader total inakzeptabel. SinnerSchrader sah sich genötigt, eine eigene Rechner-Infrastruktur in Deutschland aufzubauen.

Dies ist nun die große Chance: nur Firmen, die SinnerSchrader beauftragen, können sicher sein, dass ihre Daten in Deutschland bleiben.Und nur diese sind vor der NSA-Bespitzelung (hoffentlich) sicher. Und schließlich möchte keiner der Großkunden von SinnerSchrader, dass seine Daten von der NSA inspiziert werden. Eine Riesenchance für unsere Aktiengesellschaft!

So ist der Ausblick in die Zukunft positiv. Das letzte Jahr ist zwar nicht so gut gelaufen, aber es geht, auch dank NSA, aufwärts. Die Dividendenfähigkeit soll im laufenden Geschäftsjahr erreicht werden. Es gibt allerdings bei SinnerSchrader Risiken dadurch, dass z.B.60 % des Umsatzes mit 10 Großkunden (wie VW, Skoda etc.) erreicht werden. Dabei ist SinnerSchrader vorwiegend an Projekten beteiligt, die per Definition ohnehin immer zeitlich befristet sind und laufend durch neue ersetzt werden müssen.

Das Motto von CEO Schrader bzw. der SinnerSchrader AG: The best is yet to come, das Beste kommt noch. Dieses Motto gefiel auch dem  Aktionärssprecher.

Gut organisiert das Buffet: es wurde erst nach erfolgtem Wahlgang eröffnet. So wurde kein Aktionär ausgeschlossen und unnötiger Stress vermieden.

Cateringnote: 2 Es gab zur Begrüßung die üblichen Getränke, Kaffee, Fruchtjoghurt und Obst.

Mittagessen: Eintopf mit Wurzel- (das sind in Hamburg Möhren) Gemüse, wahlweise mit Würstchen oder krossem Speck. Dazu hausgebackene Baguettekartoffeln , Fassbutter und Kräuterquark. Und das St. Pauli Spezial: St. Pauli Currywurst mit Spezial-Currysauce, Kartoffelecken mir Sour Cream und gemischtem Salat.

Alles sehr lecker und in ausreichenden Mengen vorhanden, eine schöne Veranstaltung!





Hauptversammlung vom 29.01.2014


Softship AG- WKN: 575830


Location: Hotel Steigenberger Hamburg


Schwierig war es, eine günstige Parkmöglichkeit zu finden. Ein Anruf bei Steigenberger ergab: es kostet 4 €/Stunde, nur wer auf der Liste steht (Vorstand etc.) parkt kostenlos.

Als Geschenk gab es einen schicken Kugelschreiber, Dividende allerdings gibt es nicht. Man will (muss) in neue Produkte investieren.


Der Kurs ist 2013 um 12,6 % gestiegen, man wechselt in den Entry Standard herunter. Dieser ist ja eigentlich nur für Anfänger, aber der Aufwand für den jetzigen General Standard ist dem Unternehmen zu hoch geworden.


Das Online Marketing ist für softship sehr wichtig. Mit Ausnahme des Softship Newsletters verdient Google immer mit. Da startet man auch mal eine Kampagne gegen die Konkurrenz: wenn jemand einen bestimmten Software-Hersteller bei Google sucht, erscheint nicht dessen Name, sondern der von softship! Kostet natürlich eine Kleinigkeit! Ich finde das bedenklich – so habe ich mir das mit den Suchmaschinen nicht gedacht! Gibt es da eigentlich keine Kartellbehörden??


2014 lief nicht so gut wie erwünscht. Die Reedereien, die Kunden der softship, müssen weiter sparen. Nur der Bunkerpreis stimmte versöhnlich.


Präsenz: 47,84 % bei ca. 50 Teilnehmern.


DSW Dr. Sosat gibt keine Zustimmung zu Punkt 2, er will eine Dividende haben. Frage: ist ein Delisting geplant?


Herr Frick, er vertritt 36.000 eigene Aktien, findet es bedenklich, dass die SAP in den Markt für Schifffahrts-Software eintreten will.


Der Vorstand allerdings beruhigt: SAP ist (angeblich) keine Konkurrenz – zu klein und speziell ist die softship AG. Ein Delisting ist weder kurz- noch langfristig geplant (wieder angeblich).

Gegen Ende gab es einen kleinen, aber sehr guten Imbiss: wie im Vorjahr Canapés, Fingerfood und Petits Fours, Note 2.

Hauptversammlung vom 04.07.2014


Sparta AG- WKN: A0NK3W


Location: Hamburg Hotel Grand Elysée, Spiegelsaal.


Catering: wieder Note 1. Wie in den Vorjahren, das Buffet lässt nichts zu wünschen übrig!

Frühstück, später leckere Speisen sowie Nachtisch. Eindrucksvoll auf den Bildern von Patrick zu sehen.


Die Gesellschaft ist schon etwas Besonderes unter dem Vorstandsvorsitzenden Dr. Olaf Hein. Eine Beteiligungsgesellschaft, irgendwie erinnert mich das an die „Neue Markt“-Zeit Ende der 90er.


Dr. Hein will in absehbarer Zeit die Gesellschaft verlassen. Deshalb gibt er einen Rückblick. 19 Jahre ist es her, da saßen 3 junge Männer zusammen und diskutierten über Aktien. Einer davon war Dr. Hein, er wurde 1995 zum Vorstand bestellt. Das war er bis 2002, dann leitete er die Falkenstein Nebenwerte AG, die heute zu über 90 % zur Sparta gehört. Seit 2010 ist er wieder Vorstandsvorsitzender der Sparta.


Die Gesellschaft ist in Aktien investiert. Z.B. in die dt. Strabag. Vor einem Delisting hat man keine Angst: beim Delisting fällt der Kurs. Dann muss man nicht unbedingt verkaufen, nein, man kann auch zukaufen! Man hat Hoechst-Nachbesserungsansprüche, da hat man nicht dran verdient: es gibt hier endgültig keinen Nachschlag!


Seltsam auch: es gibt keinen Dividendenvorschlag. Der DSW will aber, entsprechend seiner (starren) Richtlinien, 3 € Dividende. Ausschüttungsquote! Aber: die (restlichen) Aktionäre wollen keine Dividende! Dr. Hein erklärt: bei 10 € Ausschüttung sind 2,60 € weg (Steuern). Niemand lässt sich gern Geld wegnehmen, er bringt als Beispiel die Gebühren im Parkhaus. Bleibt das Geld im Unternehmen, so steigt der Kurs. Und das ist – zunächst und auf jeden Fall für Altaktionäre – steuerfrei!


Insgesamt war die Sparta-HV eine kurzweilige und interessante Veranstaltung!


Hauptversammlung vom 08.07.2014



UMS United Medical Systems - WKN: 549365


Location: das Grand Elysée, Beginn 11 h. Zur Begrüßung gibt es petit four, Saft, Kaffee. Das Unternehmen hat in Deutschland kein operatives Geschäft mehr, man arbeitet in den USA, in Südamerika, Kanada, da sich dort bessere Bedingungen für UMS vorfinden. Man hatte große Hoffnungen in die Einführung der US-amerikanischen Pflichtversicherung „Obama Care“ gesetzt. Dieses gestaltet sich leider schwieriger als erwartet, dennoch ist man zuversichtlich für das baldige Gelingen. Das Ergebnis ist von 0,57 auf 0,52 € pro Aktie gefallen. In der Urologie gab es einen Umsatzrückgang von 2%. Dagegen stieg der Umsatz bei der Laserbehandlung (mobile Behandlung bei gutartiger Prostatavergrößerung) um 11 %. Die EK-Quote beträgt 68 %, es gibt wieder eine „steuerfreie“ Dividende von 0,55 €.


Präsenz: 49,63 %


DSW-Vertreter: Dr. Sosat sprach von einer enttäuschenden Entwicklung und einer hohen Abhängigkeit vom US-Geschäft. Der Vorstand vermutet, dass die US-Patienten z.Zt. mit Behandlungen warten, da sie mit Obama Care später eine geringere Selbstbeteiligung erhoffen. Allerdings sind z.B. Nierensteinbehandlungen nicht freiwillig, sondern können lediglich verschoben werden. Der Umsatz für UMS verschiebt sich somit auch nur.


Es gibt einen Rechtsstreit: die Dividende der Vorjahre wurde versehentlich nicht steuerfrei ausgezahlt. Die Aktionäre haben diese Steuer auf Antrag von UMS zurückbekommen. Nun rückt der Fiskus diese einmal einbehaltene Steuer nicht mehr an UMS raus. Verklagt wird der Steuerberater, sobald dieser verurteilt ist, muss die Berufshaftpflichtversicherung den Schaden ersetzen. Man hat in der 1. Instanz gewonnen, die Versicherung ist in Berufung gegangen. Schadenswert 500 T€.

Auf der Seite von UMS findet man einen Link zu allgemeinen Infos über steuerfreie Dividenden:

http://www.ums.de/index.php/artikel-anzeigen/items/pr20140326-de.html


Zum Ausklang servierte man eine Spargelcremesuppe, Kartoffelsalat, Wiener Schnitzel (die echten aus Kalbfleisch), belegte Brötchen, Käse. Cateringnote: 2



Hauptversammlung vom 04.06.2014


Außerordentliche Hauptversammlung UMS AG - WKN: 549365


Die Location war neu: das Hotel Sofitel in Hamburg. Sofitel – das sind die Edelhotels der französischen Accor-Gruppe (u.a. Mercure, Ibis). Das Catering ließ nichts zu wünschen übrig: bereits zum Frühstück Getränke, Gebäck, Obst Kuchen. Zu Mittag dann kleine (Kalbs)schnitzel, Blumenkohlsuppe Gnocci etc. Dazu jede Menge Obst und Nachtische. Cateringnote:2


Zweifelhaft ist jedoch der Rest der Veranstaltung – zumindest aus Sicht des Kleinaktionärs. Die Gesellschaft, die ja schon seit Jahren in Deutschland nicht mehr operativ tätig ist, soll aufgelöst werden. Das operative Geschäft soll für 56,4 Mio. € an einen amerikanischen Investor – der Vorstand Hr. Madsen ist daran beteiligt – verkauft werden.

Die leere deutsche Hülle soll dann später liquidiert werden.


Und so soll das für den (Klein)aktionär aussehen: der faire Wert der Aktie beträgt lt. Gutachten 11,02 € pro Aktie, der Aktionär soll 11,10 € insgesamt bekommen. Der Börsenkurs beträgt etwa 10 €. Also (nach)kaufen und 1,10 € Gewinn einstreichen? Nein – die angepeilte Vorgehensweise ist für den Kleinaktionär äußerst (steuer)ungünstig. Die 11,10 € setzten sich nämlich so zusammen: 7,50 € Dividendenzahlung 2015. Diese ist etwa zur Hälfte steuerpflichtig. Nach Liquidation dann soll es einen Restbetrag von 3,60 € geben, steuerfrei. Diese Zahlen sind allerdings alle nur geschätzt und unsicher.


Entsprechend gab es Kritik an der Vorgehensweise. U.a. von Dr. Sosat (DSW) sowie ganz fundiert von Hr. Neumann (SdK). Es besteht der Verdacht, dass der Vorstand nur Kasse machen will. Hr. Neumann fordert auf, gegen den Verkauf zu stimmen, ebenso der Vertreter eines Fonds. Madsen und Umfeld halten 38,6 % der Aktien, der Freefloat beträgt 49,47 %.

Für einen Verkaufsbeschluss ist eine ¾-Mehrheit erforderlich. Die Präsenz beträgt nur 54,6 % (die der Befürworter aber vermutlich 100 %). Äußerst schwierig, den Verkauf zu verhindern.


Und so kommt es auch: am Ende stimmen 85,3 % für den Verkauf.


Ich selbst habe mit den Aktien, die ich vertreten habe, gegen den Verkauf gestimmt sowie beim Notar Widerspruch zu Protokoll gegeben. Somit sind hier noch alle rechtlichen Schritte möglich, nachzulesen: http://umsag.com/index.php/aktuelle-nachricht.html?id=817293


Aber vielleicht sollte man die Aktie doch gleich verkaufen?



Hauptversammlung vom 25.09.2014



TUI WKN: TUAG00



Die Hauptversammlung der TUI AG findet in Hannover im HCC statt. Wie bei allen großen Veranstaltungen gib es umfangreiche Sicherheitskontrollen am Eingang.





Das Frühstück besteht aus Brötchen, wahlweise belegt mit Käse, Kochschinken mit/ohne Ei sowie diversen Croissants, Kaffee, Wasser und Cola light, Cola.



Der Vorstandsvorsitzende F. Joussen beginnt pünktlich um 10.30 Uhr mit seinem Bericht über den Status des Unternehmens. Die Geschäfte laufen gut. Die neue Strategie heißt ab sofort „one TUI“. Man denkt schon über eine Fusion mit der englischen TUI travel plc nach.



Man strebt eine Trennung von Hapag Lloyd Containers an, 22 % der Anteile sollen an die Börse gehen. In der Holding hat es einen Personalabbau um die Hälfte gegeben, man will sich dort nur noch auf Führungsaufgaben konzentrieren.



Zu Mittag gab es folgendes zu Essen:





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HCC Currywurst mit roter , grüner und gelber Sauce

Baguette



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Kartoffelsalat mit Ei und Gurken

Bockwürstchen

Ketchup, Senf und Baguette



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Herzhafter vegetarischer Kartoffeleintopf

Mit Gemüsebeilage und Baguette



Am Nachmittag gab es keinen Kuchen mehr, nur noch die ‚üblichen Getränke.



Gegenüber dem Vorjahr hat sich das Catering verschlechtert. Es gab auch keine „Give-aways“ mehr wie vorher. In der Einladung zur Hauptversammlung findet sich, wie im Vorjahr, ein Plan, wie man auch mit dem öffentlichen Nahverkehr zur Hauptversammlung kommt. Aber diesmal hat man dem Aktionär leider keinen kostenlosten Fahrschein mitgeschickt – er muss die Fahrtkosten selbst tragen. Gesamtnote der Veranstaltung aber immer noch 3.







Hauptversammlung vom 12.02.2014

VTG AG - WKN: VTG999


Entspannt ging es mit der S-Bahn (HVV-Ticket von VTG bezahlt) ins CCH. Auch Parkgebühren wurden übernommen. Beginn 10.30 h, aber ab 9.30 h gab es bereits ein gutes Frühstück: belegte Brötchen, Kuchen, Kaffee und sonstige Getränke. Das Geschäft läuft gut: die aktuelle Vermietungsquote des Waggon-Vermieters liegt bei 89,4 %. Es gab 2013 eine Umsatz- und Gewinnsteigerung. Immer mehr Kunden erkennen die Vorteile des Mietens ihrer Waggon-Flotte. Klassisch besitzt man Kesselwagen, jetzt transportieren VTG-Wagen aber auch Kalk durch Europa, man transportiert Stahlcoils und in Frankreich Kohle und Koks. Mit Kühne + Nagel ist man ein Joint Venture eingegangen, so hat man die alte Transpetrol-Gemeinschaft erweitert.


Bei der Dividende gibt es eine 14 %-Steigerung, 0,42 € werden ausgezahlt. Der Kurs hält sich, obwohl VTG aus dem S-Dax geflogen ist. Allerdings gibt es auch Probleme: Russland und die Ukraine sind für VTG von großer Bedeutung. Das Geschäft in der Ukraine ist momentan praktisch zum Erliegen gekommen, in Russland ist es stark zurückgegangen. Die HV-Präsenz liegt bei 61,7 %.


Aktionärssprecher: SdK Hr. Martius

DSW Hr. Kraus


Man lehnt ein paar Punkte, wie den Vorratsbeschluss sowie den Abschlussprüfer ab (mehr als 25 % Beratungsleistung und somit nicht unabhängig).


Eine Rednerin redet viel über die Bahntechnik und beweist technischen Verstand. Bremssysteme, Zuglänge, Sicherheit etc. Wohl dem, der als Kind eine elektrische Eisenbahn hatte!


Nach der Abstimmung ging es in einen anderen Raum. Tische waren vorbereitet, es gab ein leckeres Buffet: Cannelloni, Sauce, Putengulasch. Dazu auch Bier. Man konnte sitzen und klönen, so lang man wollte!


Eine schöne Veranstaltung, Cateringnote 2+



Hauptversammlung vom 05.06.2014



Xing- WKN XNG888


Zum Frühstück gibt es Croissants, Kaffee, sonstige Getränke. Allerdings sind die Croissants schnell weg. Es fällt auf: die Firma ist flott, frisch und jung. Zumindest was die Mitarbeiter angeht.


Die Wachstumsraten waren rückläufig, von 22 % auf 11 % im Jahr 2012 gesunken. Doch man hat die Kurve gekriegt, alle Ziele erreicht, 2013 war ein gutes Jahr. Auch die Übernahme des Firmenbewertungsportals Kununu hat man gestemmt. Bei Kununu können Mitarbeiter ihr eigenes Unternehmen bewerten. Man hat vieles neu gemacht. „Vision, Mission, Strategie, Organisation“ sind einige Stichworte.


Xing-Premiumkunden können nun z.B. nach Arbeitgebern suchen, die einen Kindergarten bieten oder auch das Mitbringen von Hunden erlauben. Seit Sommer 2012 kann jeder seine eigene Xing-Website erstellen und als Premiumkunde bekommt er jeden Mittwoch bei Tchibo eine Tasse Kaffee umsonst.


Man arbeitet eng mit der Telekom zusammen. So konnte man auf der HV einen Film der Telekom voller Lobhudelei für Xing sehen. Das Wachstum stieg 2012 wieder auf 16 % - im Q4 13 waren es sogar 19 %. Man hat einen Neukundenzugang wie seit 4 Jahren nicht mehr und ist Marktführer im social recruiting im deutschsprachigen Raum.

Für uns Aktionäre: der Kurs hat sich seit der letzten HV um 105 % erhöht! Man hat 3 Mio. € in eine Werbekampagne gesteckt, dennoch will man die Dividende auf 0,62 € erhöhen – und zusätzlich eine einmalige Sonderdividende von 3,58 € zahlen! Im Gegenzug möchte man allerdings über eine Kapitalerhöhung (mit Bezugsrechtsausschluss) wieder Geld hereinholen.

Die Präsenz lag bei 81,49 %.


Aktionärssprecher:

Dr. Sosat DSW war voll des Lobes.

Hr. Neumann SdK war etwas kritischer. Kann man die Dividende nicht aus dem steuerfreien Einlagekonto auszahlen?


Mein Vorschlag, man könne doch –wie SinnerSchrader- damit werben, nur Cloudserver in Deutschland zu betreiben (NSA) – ein klarer Vorteil gegenüber dem Hauptwettbewerber Linkedin – wurde so vom Vorstandsvorsitzenden nicht entgegen genommen. Zumindest kann er hier keinen Vorteil sehen, der sich werbemäßig vermarkten ließe.

Auch könne man es nicht ändern, dass Auszahlung der Sonderdividende unter Einbehalt der Abgeltungssteuer erfolge, während man bei der Einbringung des Geldes durch die Kapitalerhöhung ja keine Steuer zurück bekommt. Dies sah Herr Neumann SdK allerdings anders. Man will die Internationalisierung nicht vorantreiben und nur im deutschsprachigen Raum expandieren – somit nicht Linkedin direkt die Stirn bieten.


Zum Schluss gab es wieder in einem getrennten Raum einen ordentlichen Imbiss. Würstchen, Kartoffelsalat, Brot, Kuchen und diverse Spezialitäten. Dazu natürlich Getränke. Note: 3+


Hauptversammlung vom 23.05.2014

Disclaimer – Haftungsausschluss

Alle geschilderten Vorgängen, Ereignisse, Handlungen etc. habe ich nach bestem Wissen und Gewissen aus eigenen Aufzeichnungen und Erinnerungen beschrieben. Natürlich unterliegen sie aber meiner eigenen subjektiven Wahrnehmung und Einschätzung der jeweiligen Situation . Insbesondere bei Einschätzungen über zukünftige wirtschaftliche Entwicklungen, Aktienkurs-Entwicklungen, Entwicklungen bei den besuchten Unternehmen oder ähnlichem ist Irrtum an der Tagesordnung. Und man kann in diesem Bereich natürlich alles auch anders sehen. Und daran ändert auch meine über 30-jährige Börsenerfahrung (leider) nichts.

Aus diesem Grund sind Haftungsansprüche gegen den Autor (mich), welche sich auf Schäden materieller oder ideeller Art beziehen, die durch die Nutzung oder Nichtnutzung der dargebotenen Informationen bzw. durch die Nutzung fehlerhafter und unvollständiger Informationen verursacht wurden, grundsätzlich ausgeschlossen.

Jeder möge die gebotenen Informationen nach eigenem Gutdünken auf eigene Gefahr nutzen – oder darauf verzichten!


Impressum

Bildmaterialien: Patrick Pfohl und Frank Hamatschek Titelbild: Patrick Pfohl
Tag der Veröffentlichung: 16.10.2014

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Besonderen Dank verdienen meine Freunde und Mitaktionäre Gerd Kellershohn und Kurt Pahl, die mich mit der Community der Aktionäre bekannt gemacht haben. Auch Patrick Pfohl, der den Kontakt zu dem Vorstand gern aufbaut. Nicht zu vergessen die Hamburger und vor allem die Rheinländer Community, die mir auch von Fall zu Fall mit Eintrittskarten aushilft!

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