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Der perfekte Mann

 

 

Heute war es so weit. Der Mann, den ich schon seit einer gefühlten Ewigkeit anhimmelte, würde heute mit mir ausgehen. Geplant war ein hübsches Essen in einem noblen Restaurant. Ich entschied mich beim Anziehen für ein weißes Kleid und schwarze Stöckelschuhe. Ein Blick aus dem Fenster verriet mir, dass die Sonne hell am Himmel stand. Nach kurzer Überlegung setzte ich mir noch einen Hut auf, warf noch einen Blick in den Spiegel und sah dann auf die Uhr. 15:45 Uhr.

Ein Seufzen kam mir über die Lippen. Nur noch 15 Minuten.

„Ich werde vor der Tür warten.“, sprach ich zu meinem Spiegelbild und lächelte es an.

Es war alles so wie es sein sollte, dennoch war ich so nervös wie noch nie. Trotz alldem verließ ich das Haus und stellte mich auf die unterste Stufe der kleinen Treppe, die zur Haustür führte. Gegenüber befand sich ein Spielplatz, wo meine Nachbarin mit ihren Drillingen spielte. Ein wehmütiges Lächeln legte sich auf mein Gesicht. Ich war nun 34 Jahre alt, Single und würde heute das erste Mal seit 3 Jahren mit einem Mann ausgehen. Von Kindern konnte ich nur träumen.

Bei dem Gedanken machte sich ein unangenehmes Gefühl in meinem Magen breit.

Denk an was anderes, ermahnte ich mich in Gedanken.

Meine Gedanken glitten zu Brandon, der Mann mit dem ich ausgehen würde. Ich kannte ihn schon mein ganzes Leben lang. Für mich war er mehr als nur ein Mann. Er war der Mann. Der Mann, nach dem jede Frau sich auf der Straße umdrehte. Der Mann, der seiner Frau die Welt zu Füßen und die Sterne vom Himmel holen würde. Der Mann, der gleichzeitig auf dem Titelblatt einer Modezeitschrift erscheinen würde.

Ja, ich himmelte ihn an.

Dann sah ich seinen Wagen, der in die Straße einbog. Mein Herz machte einen Sprung und ein glückliches Lächeln legte sich in mein Gesicht. Der Wagen hielt direkt vor dem Haus. Als Brandon ausstieg, war es, als würde die Welt sich langsamer drehen.

Sein schwarzes Haar war etwas zerzaust, doch seine Augen, blau wie der klare Himmel, blickten klar und leuchtend auf, als er mich sah. Er trug einen maßgeschneiderten Anzug, der mir nicht ganz unbekannt war.

Er stützte sich nur mit dem Arm am Dach seines Wagens ab und lächelte mich an.

„Hallo Brandon.“, begrüßte ich ihn begeistert.

„Hallo, kleines Schwesterherz.“

Nein, dachte ich, ich himmle ihn nicht an. Ich verehre ihn.

 

Inspiriert durch

'Summertime' von Edward Hopper

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Texte: © Copyright 2014 – Alle Inhalte, insbesondere Texte sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, einschließlich der Vervielfältigung, Veröffentlichung, Bearbeitung und Übersetzung, bleiben vorbehalten, Lisa Irmer
Tag der Veröffentlichung: 30.01.2014

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