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Sommerloch und Langeweile

"Kannst du mir bitte das Salz reichen", fragte mein Vater wie jeden Abend. Egal was meine Mutter auch kochte er musste immer alles nach salzen. Keiner wusste wieso, nicht mal meine Mutter. Ihr war es aber egal, hauptsache er aß überhaupt etwas. "Und wie war es heute auf der Arbeit", fragt meine Mutter um die Stille zu unterbrechen. "So wie immer. Nichts besonderes", meinte mein Vater. Bei dieser Atmosphäre verging einem glatt der Hunger. Obwohl diese Hitze das auch gut alleine schaffte. Wir haben jetzt seit zwei Wochen durchgehend 40°. Alle fühlen sich schlapp, haben keinen Hunger und manche sind sogar umgefallen. Man kann sich nichtmal mit dem Fernseh ablenken. Auf den wenigen Kanälen die wir empfangen können laufen nämlich nur Nachrichten. An sich nicht schlimm, wenn wir nicht in einem Sommerloch stecken würden. Der Sommer ist bis jetzt echt nicht toll gelaufen. Man konnte zwar schön schwimmen gehen, da es ja nicht zu kalt ist, aber durch den ganzen Einfluss des Wetters hatte man schon gar keine Lust mehr dazu. Da alle im Urlaub sind und daher nichts spannendes passiert, konnte man das Fernseh schauen auch abhaken. Wie soll man nur die restlichen Wochen überleben, fals es so bleibt? Diese Frage stelle ich mir jeden Abend. Ich hätte zwar ein paar Ideen, wie man das schaffen könnte, aber da alle meine Freunde im Urlaub sind, konnte ich das vergessen. Die einzigen Personen mit denen ich etwas unternehmen kann sind, meine Eltern und meine kleinen Cousinen. Da aber mein Vater arbeiten geht und meine Mutter den Haushalt macht, kann ich meine Eltern schon mal vergessen und mit meinen Cousinen mach ich bestimmt nichts. Welcher 15-jährige Junge möchte schon mit seinen drei kleinen Cousinen spielen? Also keinen den ich kenne. Hoffentlich kommen sie uns diese Jahr nicht mehr besuchen. Die drei jammern nämlich immer nur rum. "Alex", meint meine Mutter, "vergiss nicht das deine Tante und deine Cousinen morgen kommen." "Wie die kommen morgen? Davon hast du mir gar nichts erzählt. Ich hab keine Lust auf meine Cousinen, die jammern immer nur rum und man weiß nie was man mit ihnen anfangen soll", antwortete ich leicht wütend. "Hab ich es dir nicht erzählt? Entschuldigung. Ach Alex, deine Cousinen sind doch gar nicht so schlimm. Sie sind zwar noch sehr klein aber du könntest ja ein Kinderspiel mit ihnen spielen. Du kennst doch noch so viele von früher", sagte mir meine Mutter mit einem lächeln auf dem Gesicht. "Ich spiele bestimmt kein Kinderspiel mit denen. Mir ist der Appetitt vergangen. Ich geh auf mein Zimmer", erwiederte ich und verließ die Küche.

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Tag der Veröffentlichung: 03.08.2013

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