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Mein Name? Sirius Black.


"Mein Name? Sirius Black."
Professor Flitwick sah mich erstaunt an. Es war das erste Mal in meinem Leben, also auch in seinem Leben, dass ich in seinem Unterricht gestreckt habe. Auch wenn ich nichts wirklich produktives beizutragen habe.
Ein paar Minuten zuvor


"Hör auf, Krone!", flüsterte ich meinem Nebensitzer zu.
"Platsch, Plätscher, Wasserfall!" Krone saß neben mir und machte die erdenklichsten Geräusche um mich dazu zu bringen, in die Hose zu machen. Ich meine, hallo? Ich bin Black. Sirius Black. Ich mache mir ja wohl nicht in die Hose! Also sah ich mich dazu gezwungen zu strecken. Ein paar Stunden zuvor saß ich noch in der Großen Halle und trank literweise Butterbier, was wohl keine so gute Idee war.
Ich streckte meinen Arm hoch in die Luft.
"Ja, Mr - Ääh..." Professor Flitwick sah mich fragend an. Was für eine Tragödie - Er wusste meinen Namen nicht mehr.
"Mein Name? Sirius Black."
"Genau - Black. Was ist los?" Professor Flitwick sah mich jetzt interessiert an. Anscheinend dachte er, dass ich jetzt etwas oberschlaues oder so sagen werde, aber da hatte er sich geirrt. Schließlich war ich ja nicht Lily. Evans saße ein paar Reihen vor mir und ich sah wie sie mich empört anblickte.
"Ääh - Kann ich aufs Klo?", fragte ich und ich spürte wie meine Wangen rot wurden. Professor Flitwick entfiel ein trauriges Stöhnen.
"Ja, Mr Black." Ich stand auf und zwängte mich durch die Reihen. Die grinsenden Gesichter von Moony, Wurmschwanz und Krone sahen mir nach. Ich öffnete die Tür und spürte den Blick von allen Schülern (dazu gehörten LEIDER auch die Slytherins) in meinem Nacken. Wenn endlich Mittagspause ist, dann würde ich Schniefelus fertig machen. Denn das, was er heute Morgen gemacht hatte, werde ich ihm nie verzeihen können. Naja, ich werde ihm so oder so nie etwas verzeihen. Genauso wenig wie dass er überhaupt existiert.
Ich ging den Korridor entlang und steuerte geradewegs auf das Jungsklo zu.

"Tatze! Manno... Tazte! Kroneeeee!"
Ich drehte mich im Bett um und warf ein Kissen gegen die Tür. Ich weiß auch nicht wieso ich das tat, aber es schien mir angemessen. Angemessen, super Wort. Ich weiß zwar nicht wirklich was das bedeutet, aber das würde ich nie offen zugeben. Also, es war einfach angemessen. Ich lag im Bett im Zimmer von Krone, der im Bett in seinem Zimmer gegenüber von mir lag. War das ein gra...gramme... ah , ja- grammatikalisch richtiger Satz? Ich hoffe mal ja... Also, wie ihr wohl schließen konntet, waren ich und Krone im Zimmer. Das hieß, dass jemand anderes von uns Rumtreibern vor der Tür stehen musste, denn wer sollte uns sonnst bei Rumtreibernamen rufen? Also musste es wohl Moony oder Wurmschwanz sein? Denkst ihr das auch? HAH! FALSCH GEDACHT! Denn welcher Idiot würde Manno

sagen? Ich mein...hallo? Also, wer außer uns Rumtreibern, von denen zwei im Zimmer waren, an dem jemand versucht hatte uns zu wecken, würde uns beim Rumtreibernamen nennen? Genau: Krones Schwester!
"Tatze! Krone!"
Ich warf erneut ein Kissen gegen die Türe, auch wenn ich nicht recht wusste wo ich das aufeinmal herhatte. Ich hatte es einfach... Wie mit Magie... Aber ich darf doch noch garnicht zaubern... Jetzt komme ich nach Askaban! Naja, auch egal dann bin ich endlich Krones nervige kleine Schwester los. Aber das wäre auch nicht so toll denn sie sieht eigentlich richtig gut aus... aber wenn sie immer so nervt... Also das ist jetz die Frage: Askaban oder Jenny? Naja.. ich bin jetzt ein wenig vom Thema abgewichen also weiter gehts:
Von der Tür ertönte ein lautes Schnauben und ich raffte mich auf und stand auf. Nur in Boxershorts stand ich in Krones Zimmer und sah wie dieser mich angrinste. Ich ging obenohne zur Tür und öffnete sie mit einem kräftigen Schwung. Nur leider ging sie nach innen auf, denn sonst hätte ich Jenny jetzt mächtig wehgetan, was nicht so toll wäre, denn sie ist ja ein Mädchen und Sirius Black schlägt natürlich keine Mädchen.
"Tat-", Jenny stockte und starrte auf meinen sonnengebräunten muskulösen Bauch.
"Na, wo bleibt der Sabber?", fragte ich sie. Daraufhin starrte sie mich wütend an und drehte sich um. Was sollte das denn jetzt? Sie hat zweimal, oder dreimal sogar, meinen Namen gerufen, ich haab die Tür geöffnet und sie geht weg! Was hat ihr das jetzt gebracht?! Monoton schloss ich die Tür hinter ihr und starrte Krone entsetz an.
"was war denn dass jetzt?", fragte ich ihn. Doch er zuckte nur grinsend mit den Schultern und war in sekundenschnelle wieder eingeschlafen. War ja klar. Der ist ja schlimmer als... als... als öhm... ach egal. Ich lief zu meinem Schrankkoffer, der überfüllt mit Müll, Schokofröschen, Bertie Botts Bohnen und Filibusters Feuerwerkskörpern und holte vom Grunde des Koffers (was bestimmt eine viertelstunde dauerte, da ich erst den ganzen Koffer entleeren musste, aber so hatte ich wenigstens die Chance den Koffer zu entmisten, denn selbst ich war der Meinung dass das nicht sehr hygienisch aussah) ein paar Sachen zum Anziehen raus. Nachdem ich mich angezogen hatte steuerte ich auf die Tür zu. Im Augenwinkel sah ich Krone, der sich in seinem Bett hin und her wälzte. Da blieb ich aprupt stehen. Ich schlich auf Zehenspitzen auf das Bett zu (was mir nicht schwer fiel) und stellte seinen Wecker auf 10:20 Uhr

, was in einer viertelstunde ist. Und so wie ich Krone kenne (und ich kenne ihn ziemlich gut), wird er bis dahin noch schlafen. Und da ich ihm den Wecker geschenkt hatte, hatte er auch so eine super-coole Einstellungstaste, mit der man den Ton einstellen konnte. Genau deshalb, um ihn damit zu ärgern, hatte ich ihm den Wecker geschenkt. Also nahm ich ihn genauer unter die Lupe und suchte auf dem kleinen Bildschirm (wie die Muggel ihn nannten, ich nenne ihn nur Scheibe) ein Lied aus, dass ziemlich schrecklich klan. Nachdem ich zu dem Entschluss kam das Durch den Monsun

von dieser schrecklichen Muggelband Tokio Hotel

schrecklich genug klang um Krone jahrelang Alpträume zu bereiten, verließ ich das Zimmer. Ich sprang die Treppen auf einem Bein hinunter und stellte mir Kreacher in einem pinken Frauenkleid vor. Jaah, das ist eine ziemlich gruselige Vorstellung. Ich übersprang die letzten sieben Treppen (was für mich kein Problem war) und landete ruhig und sicher wie eine Katze (ich hasse Katzen) auf dem Küchenfußboden. Jenny saß am Küchentisch und starrte mich entsetzt an. Was war jetzt schon wieder los? Hatte ich Kaugummi in den Haaren kleben? Oder hatte ich einen Fleck auf dem Hemd?
"Was?", fragte ich sie. Aber sie antwortete nicht. Also war es mir auch nicht weiter wichtig, was sie dachte und setzte mich neben sie an den Küchentisch. Doch nach dem Bruchteil einer Sekunde stand ich auf und setzte mich zwei Stühle weiter, da ich gelernt hatte, dass Jenny für ihr Alter und für ein Mädchen ganz schön fest zutreten konnte. Das musste ich in den ersten Wochen schon ziemlich oft spüren. Ich beobachtete Jenny dabei, wie sie eine Fliege beobachtete. Dann begann ich mir ein Brot zu schmieren. Darauf folgte ein zweites, ein drittes und anschließend noch ein viertes und ein fünftes. Ich schaffte es die Brote innerhalb von dreizehn Minuten zu essen (was ein neuer Rekord war) und spülte meinen Mund mit Butterbier nach. Jenny sah mich angeekelt an.
"Was!?", fragte ich sie. Aber sie schüttelte nur den Kopf. Also trank ich die Flasche Butterbier leer und räumte meinen Teller weg, woraufhin Jenny mich erschrocken anstarrte, anscheinend weil ich noch nie etwas aufgeräumt hatte. Das war aber etwas zu übertrieben...
Gerade als Jenny den Mund öffnen wollte, um etwas zu sagen, hörte ich von oben lautes Gekreise: Ich muss durch den monsun. Hinter die welt. Ans ende der zeit. Bis kein regen mehr fällt. Gegen den sturm.Am abgrund entlang...

Ich hörte ein lautes Gepolter und dann erstarb der liebliche

Gesang. Stille folgte und ich und Jenny (Evans würde mich jetzt verbessern: "Oh, Black! Das heiß Jenny und ich

! Nicht ich und Jenny!") mussten uns zusammenreißen, damit wir nich laut losprusteten. Bei dem Gedanken an Krones Gesicht tat mir der Bauch weh, von unterdrücktem Lachen. Dann hörte ich wie sich oben eine Tür öffnete und dann eine laute und wütende Stimme: "Tatze! Wenn ich dich kriege... Mann!" Ich hörte wie Krone die Treppe runterpolterte und in T-Shirt und Jogginghose in der Küche erschien. Seine Brille saß schief auf seiner Nase und seine Augen funkelten vor Zorn.
"Was denn?", fragte ich ihn mit meinem Hundeblick. "Hab ich dich etwa mit dem Wecker aus den Träumen gerissen? Was hast du geträumt? Ich wette von Evans..." Nachdem ich den Satz beendet hatte, ließ ich ein lautes Awwwwww

von mir und Krone stürmte auf mich los. Ich begann zu lachen, denn ich war ein Stück größer als er und ich hätte ihn mit leichtigkeit wegschieben können. Er begann zu kratzen und das wurde mir dann doch langsam zu viel. Aber das hatte es endgültig und vollkommen bestätigt: Potter ist in Evans. Ist ja super... Ich hoffe nur ich muss nicht zur Hochtzeit kommen. Von Hochtzeiten bekomme ich Ausschlag... Wuäh.
Krone schlug auf mich ein und ich hatte den Verdacht, dass ich ihn ernsthaft gekränkt hatte. Nachdem er meinen Arm blutig gekratzt hatte (DAS

war übertrieben) ließ ich ein lautes Knurren hören und stieß ihn beiseite, und er knallte mit voller Wucht gegen die Wand. Ich half ihm wieder hoch und in sekundenschnelle hatten wir uns wieder vertragen. Das war bei unds eben so... Jenny saß nur am Küchentisch und ihr Mund stand schon seit zehn Minuten offen.
Krone frühstückte und den Rest des Tages machten wir Hausaufgaben (Moony hatte uns einen Brief geschrieben und damit gedroht uns im nächsten Jahr keine Schokolade mehr zu geben (!!!), wenn wir die Hausaufgaben nicht machen!!!)
So ging der Tag seeehr schnell rum. Am Abend trank ich noch zwölf Flaschen Butterbier (und hatte damit meinen alten Rekord gebrochen) und schlief dann wie ein Stein.

Der erste September


Impressum

Tag der Veröffentlichung: 08.07.2012

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Ich widme das Buch meiner Freundin Franzi und meinen anderen Klassenkameraden. Und Hendrik, mit seiner Zauberstimme, die jeden zum Lachen bringen kann.

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