Cover

Leseprobe

Liebesroman

BIG FOUR

Ein Anwalt fürs Herz

„Big Four“-Reihe Band 2

von Kimmy Reeve

 

 

 


BIG FOUR – Ein Anwalt fürs Herz

Deutsche Erstausgabe Dezember 2020

Copyright © der Originalausgabe 2020 by Kimmy Reeve

 

Kimmy Reeve

c/o Hippomonte Publishing e.K. (Impressumservice)

Gradmannstr. 7

88213 Ravensburg

reevekimmy@gmail.com

 

Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung der Autorin. Personen und Handlungen sind frei erfunden. Etwaige Ähnlichkeiten mit real existierenden Menschen sind rein zufällig und nicht beabsichtigt.

 

Coverdesign: Hippomonte Publishing e.K.

Covermotiv: Mann by Unique Vision, www.shutterstock.com (Stockfoto-ID: 156669323)

Lektorat: textehochzwei

Korrektorat: textehochzwei

Dieser Roman wurde unter Berücksichtigung der neuen deutschen Rechtschreibung verfasst, lektoriert und korrigiert.

Liebesroman


INHALTSVERZEICHNIS

 

Prolog

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Kapitel 16

Kapitel 17

Kapitel 18

Kapitel 19

Danksagung

Über die Autorin

Leseprobe aus „Big Four“ Band 3

 

 

 

Prolog

ZAYN - SEATTLE, IM SOMMER

»Butter bei die Fische«, meinte Jay und klatschte in die Hände. »Wie war eure Woche?«

Bei der Frage musste ich grinsen, weil mein Kumpel und Geschäftspartner sie jeden Dienstagabend stellte. Jeden Dienstag, den wir uns in unserem gemeinsamen Loft trafen, um über unsere Eroberungen der vergangenen sieben Tage zu sprechen.

Was das zu bedeuten hatte?

Nun, Jay Baxter, Keanu Scott, Reese Johnson und ich kannten uns bereits seit Kindertagen. Wir wuchsen in denselben Kreisen, der höheren Gesellschaft auf. Gemeinsam besuchten wir die Vorschule, die Privatschule und entschieden nach der Highschool alle zusammen an der Harvard Jura zu studieren. Zum Glück wurden wir allesamt an der Eliteuniversität angenommen, sodass unserem Traum nichts mehr im Weg stand.

Hieß im Klartext: Wir waren nicht nur Freunde, sondern Brüder, die seit Ewigkeiten durch dick und dünn gingen. Somit konnte man sich durchaus vorstellen, dass wir überall und zu jeder Zeit – mit winzigen Ausnahmen – als Einheit auftauchten. So hatte es sich bereits damals verhalten und das tat es noch heute. Wahrscheinlich würde sich daran nie etwas ändern, jedenfalls hoffte ich das.

Vor Jahren – während einer Verbindungsparty – waren wir auf die Idee gekommen, ein Loft zu kaufen. In Seattle, wo wir aufgewachsen waren, lebten und mittlerweile auch arbeiteten. Grund für den Kauf war folgender: Keiner von uns hatte Interesse an einer festen Bindung. Wir waren der Meinung, dass wir dafür noch deutlich zu jung waren. Aber wir liebten Frauen und vor allem … den Sex mit ihnen. Allerdings wollten weder Jay, Keanu, Reese und schon gar nicht ich, unsere jeweiligen Bettgefährtinnen mit in die privaten vier Wände nehmen. Keiner von uns hatte Lust darauf, unerwünschten Besuch von einem One-Night-Stand zu erhalten. Also entschieden wir uns für eine Immobilie, die wir uns teilten.

Eine ausgezeichnete Idee, wie ich fand … das fanden wir alle!

»Mein erstes Date war okay, aber das zweite hatte es voll und ganz in sich«, meinte Reese. »Ich muss mich immer noch von dem Marathon erholen.«

»Die Schwarzhaarige war wirklich heiß«, erwiderte Jay und nahm daraufhin einen Schluck von seinem Bier. »Aber die Blondine war auch nicht von schlechten Eltern.«

»Sie war sexy aber leider keine Granate im Bett«, gestand Reese. »Die Schwarzhaarige, Tory?, hieß sie, wenn ich mich richtig erinnere, war eine Nymphe. Sie kommt für das Jahresergebnis auf jeden Fall in die engere Auswahl.«

Wir lachten, ich schüttelte den Kopf. Reese Johnson, oder auch Johnny, wie wir ihn schon immer nannten, war ein Schürzenjäger seinesgleichen. Er war vor wenigen Wochen dreißig geworden. Seine Haare pechschwarz, die Augen braungrün, womit er schon immer die Frauen in die Knie gezwungen hatte. Wie wir anderen, war auch Reese durch und durch ein Sportler, weshalb sein Körper ebenfalls aus reiner Muskelmasse bestand. Mein Bruder des Herzens war humorvoll, mit ihm konnte man Pferde stehlen. Allerdings benötigte Reese auch gelegentlich eine Auszeit, um dem Alltag zu entfliehen. Dazu packte er sich seinen Rucksack und ging Wandern. Gelegentlich sogar ein ganzes Wochenende.

»Kann gar nicht sein, Johnny«, kam es von Keanu. »Meine Rothaarige war die Nymphe. Wahrscheinlich von ganz Seattle. Bei Gott, ich dachte, sie bekommt gar nie genug – ich war lange nicht mehr so ausgepowert. Die kommt ganz klar für mich ebenfalls in den Lostopf.«

Keanu Scott war ebenfalls 30, mit ein paar Monaten Vorsprung, sogar der Älteste aus unserer Reihe.

Darüber hinaus war er auf jeden Fall der anständigste Kerl von uns. Das erzählten auch seine treuen braunen Augen. Er war brünett und sehr groß gewachsen. Sein Körper bestand hauptsächlich aus Muskeln, da er seit seiner Kindheit ein Schwimmer war. Das hatte sich bis heute nicht geändert. Wenn man ihn suchte und weder in seinem Haus, noch in der Kanzlei antraf, brauchte man nur in das nahegelegene Schwimmbad fahren. Dort fand man ihn immer. Darüber hinaus war Keanu der Märchenerzähler unserer Gruppe. Damals wie heute war ich davon überzeugt, dass seine Geschichten über all die vielen Frauen, die er mit in das Loft brachte, oder einfach nur kennenlernte, überwiegend frei erfunden waren. Nicht nur ich war davon überzeugt, Jay und Reese ebenfalls.

»Wie sieht es bei dir aus, Zayn?«, wollte Jay nun von mir wissen.

»Nun, leider kann ich von meinem einzigen Date am Donnerstag nicht sonderlich schwärmen«, gestand ich. »Zuerst hat sie mir einen Knopf an die Backe gequatscht und anschließend teilte sie mir mit, dass sie sich in unserem Loft zukünftig sehr wohl fühlen würde. Sie gab mir zu verstehen, dass sie Kinder möchte, am liebsten vier. Vorher wollte sie aber heiraten und mit ihrem Mann ein paar Jahre reisen.

Ihr könnt euch vorstellen, dass ich von alledem nicht sehr angetan war.«

Meine Jungs lachten, ich schmunzelte. Heute war es lustig, vor wenigen Tagen hatte ich das dringende Bedürfnis verspürt, die Kleine hochkant aus dem Loft zu befördern. Ich war dermaßen genervt gewesen, dass ich nicht mal mehr Bock auf eine Nummer mit dieser Frau hatte, der ich am selben Abend in einem Café begegnet war.

Allerdings wollte ich kein Spielverderber sein, immerhin trafen wir vier uns jeden Dienstag in unserer Wohnung, um über unsere Errungenschaften zu sprechen. Und in den letzten Wochen hatte ich ziemlich nachgelassen, weil mir einfach die Zeit fehlte.

Was das Spiel im Einzelnen zu bedeuten hatte? Im Prinzip war das ganz einfach. Bot sich einem von uns spontan eine Gelegenheit, hakte man in der – vor Jahren gegründeten – WhatsApp Gruppe nach, ob das Loft frei war. Wenn man Glück hatte, konnte man seine Eroberung mitnehmen … war die Wohnung jedoch besetzt, verschob man einfach sein Date.

Unsere Gruppe nannte sich: Big Four, der derselbe Name stand auch an der Tür zum Loft. Keine Ahnung, wer oder wann wir auf den Namen gekommen waren. Es spielte auch keine Rolle.

Jedenfalls brachten wir unsere Ladys mit hierher, wo wir dann mit ihnen Sex hatten. Während der Stunden, die wir mit den Mädels verbrachten, sorgten wir dafür, dass Selfies entstanden. Diese waren nicht für uns zur Erinnerung gedacht, sondern wurden in unsere Big Four-Chatgruppe geschickt. Und jene Damen wurden dann per Note bewertet. Außerdem konnten wir so auf Nummer sichergehen, dass kein anderer von uns die Lady, welche einer von uns schon mal hatte, versehentlich ein zweites Mal in das Loft brachte. Man musste sein Glück ja nicht herausfordern.

Waren wir Arschlöcher? Vielleicht! Allerdings musste festgehalten werden, dass wir keine Frau zwangen, uns zu begleiten. Ob man es nun zugeben wollte oder nicht, es gab genügend willige weibliche Geschöpfe auf der Welt, die genauso auf One-NightStands standen, wie meine Freunde und ich. Und bei meiner Seele, wir vier waren nicht die Einzigen, die solche Spiele spielten. Die Ladys der Welt waren nicht unschuldig, viele hatten es ebenfalls faustdick hinter den Ohren. Dahingehend brauchte mir keiner etwas anderes zu erzählen.

Sicher, es gab Männer wie Frauen, die auf der Suche nach etwas Festem waren. Doch ich für meinen Teil versprach nie etwas. Von Beginn an machte ich meinen Bekanntschaften klar, dass ich ausschließlich an einer Nacht interessiert war. Die Entscheidung, mich in dem Wissen zu begleiten, oblag ihnen.

Das Einzige, was verschwiegen wurde, war, dass die Wohnung bloß einen Zweck erfüllte: Hier hatten wir mit unseren Eroberungen Sex und hier hielten wir unsere Dienstagstreffen ab, an denen wir den Wochengewinner kürten.

Und dieses Spiel spielten wir bereits seit Beginn unserer Unizeit, was schon ein paar Jahre her war.

Ja, wir waren Anwälte.

Ja, wir waren mittlerweile bekannte Anwälte.

Aber wir waren auch Männer, die ihren Spaß haben wollten.

Rechtfertigen würde ich mich nie … keiner von uns. Seinerzeit hatten wir uns für diesen Weg entschieden und wir standen dazu. Punkt!

»Sie hat bestimmt bereits eure Hochzeit geplant«, kam es belustigt von Jay, der mich damit aus meinen Gedanken holte. »Alter, ich wäre sofort abgehauen.«

»Ne, das konnte ich nicht«, wiegelte ich ab. »Die wäre nie von selbst aus dem Loft verschwunden. Wahrscheinlich wäre sie direkt hier eingezogen. Das konnte ich nicht zulassen.«

»Aber hübsch war sie, das musst du zugeben«, kam es von Reese.

»Das war sie, ohne jeden Zweifel«, gab ich zu. »Sie war genau mein Typ. Schlank, lange Beine, Kulleraugen. Jedoch muss ich gestehen, dass nicht besonders viel Hirn vorhanden war. Besonders schlau war sie leider nicht. Was mir zu Anfang nicht aufgefallen ist, sonst hätte ich sie nicht mitgenommen. Ein bisschen Hirn müssen die Damen schon besitzen.«

»Sagt wer?«, ertönte Jays rauchige Stimme, der mich diabolisch angrinste.

Jay Baxter und ich waren beinahe zur selben Zeit dreißig geworden. Unsere Geburtstage hatten wir groß gefeiert, so wie es sich gehörte. An beide Abende konnte ich mich partout nicht mehr erinnern. Filmriss, und zwar komplett. Vielleicht war es auch gar nicht schlecht, wenn man sich an so manches nicht mehr erinnerte. Es gab Dinge, die musste man nicht wissen!

Jay und ich waren die Einzigen von unserem Team, die einen Dreitagebart trugen. Stylisch, kurz und gepflegt. Was uns unterschied, waren unsere Körpermaße. Mit seinen fast zwei Metern überragte er mich um zehn Zentimeter. Jay war der Hüne in unserer Gruppe.

Im Gegensatz zu uns anderen, war er nicht nur überaus arrogant, selbstgefällig und überheblich, nein, er war auch der Meinung, er sei der Mittelpunkt des Universums und der Schwarm aller Frauen. Man musste einfach wissen, wie man mit ihm umging.

Keanu, Reese und ich wussten es, viele andere kamen mit seiner Art überhaupt nicht zurecht. Nur, dass Jay das absolut am Arsch vorbeiging.

»Ich sage das«, teilte ich ihm mit. »Mir ist es zuwider, die Schädeldecke zu öffnen und auf Grund schauen zu können. Ein bisschen Konversation ist manchmal nicht schlecht. Wenigstens zu Beginn. Nenn mich altmodisch, aber ich will meiner Auserwählten nicht direkt meinen Schwanz vor den Latz knallen. Es gibt Menschen, die haben Stil. Du verstehst?«

»Im Bett brauche ich keinen Stil, schon gar kein Gequatsche«, konterte er. »Okay, nun zu meiner kleinen Brünetten. Sie war gut, gelenkig und verdammt eng. Habe mich schon ewig nicht mehr so anstrengen müssen. Allerdings ist sie nicht mein Favorit, deswegen nominiere ich sie nicht für die Jahresziehung. Ein paar Favoriten habe ich ja. Mal sehen, was die kommenden Wochen so bringen.«

Ende des Jahres gab es die große Big Four Ziehung. Wir nominierten unsere absoluten Favoritinnen des Jahres. Diese kamen in den Lostopf. Der Gewinner erhielt entweder eine teure Reise, ein spannendes Abenteuer oder was auch immer. Wir ließen uns immer etwas anderes einfallen. Dieses Jahr ging es um eine Reise auf die Bahamas. Dort war ich noch nie gewesen, allerdings war ich der Meinung, dass ich wenig Chancen auf einen weiteren Gewinn hatte, da ich letztes Jahr bereits der große Gewinner war und somit eine Schiffsreise geschenkt bekommen hatte. Darüber hinaus konnte ich in diesem Jahr beinahe an einer Hand die Frauen abzählen, die ich mit in das Loft gebracht hatte. Eine tatsächliche Favoritin hatte ich nicht dabei gehabt, keine, die mich herausgefordert, mich an die Grenzen gebracht hatte.

Allerdings musste ich zugeben, dass ich mit dem Kopf einfach auch nicht bei der Sache war.

Die Arbeit hatte mich voll im Griff. Da ich mich

auf Familienrecht und Strafrecht spezialisiert hatte, bekam ich natürlich auch entsprechend viele Fälle. Mittlerweile nahm ich nicht mehr jeden an, weil es zeitlich nicht zu schaffen war. Meine Wahl war überaus sorgfältig sowie durchdacht und wenn ich einen Fall ablehnte, verwies ich gleichzeitig auf andere Kanzleien, die ich für genauso fähig hielt.

Jay war Fachanwalt für Marken- und Urheberrecht. Keanus Bereich umfasste das Immigrationsrecht und Reese hatte sich auf Unternehmensrecht gekoppelt mit Strafrecht spezialisiert.

Nicht nur ich war ausgelastet, meine Freunde und Geschäftspartner ebenfalls.

Kurz bevor wir damals unseren Juraabschluss gemacht hatten, entschieden wir uns, alles auf eine Karte zu setzen und eine Kanzlei zu eröffnen. Dabei hatten unsere Eltern uns unterstützt. Zum einen, was den finanziellen Aspekt anbelangte, zum anderen hatten sie die Neuigkeit über unsere Sozietät Baxter, Mahony, Scott & Johnson in aller Munde gebracht. Für ihre Kinder hatten sie die Werbetrommel ordentlich gerührt, was sich letztendlich ausgezahlt hatte.

Mittlerweile waren wir bekannte Juristen. Nicht nur in unseren Kreisen, sondern auch bei Gericht. Viele Richter, andere Anwälte, vor allem aber die Staatsanwälte kannten uns. Nicht von jedem wurden wir gemocht. Ich erst recht nicht. Um an mein Ziel zu gelangen, ging ich auch mal über Leichen. Jedes Mittel, das mir zur Verfügung stand, setzte ich ein und dabei ließ ich auch gerne mal die ein oder andere Regel außer Acht.

Mein Vater war davon überzeugt, dass ich bereits als Anwalt auf die Welt gekommen sein musste. Das konnte durchaus sein, denn ich liebte meinen Job, das Recht und das System. Nicht immer war es auf meiner Seite, doch ich kämpfte, weil ich schon immer ein Kämpfer war. Bereits seit dem Tag, als ich das Licht der Welt erblickt hatte. Mein Start in die Welt war nicht ganz so reibungslos abgelaufen, wie das manch anderer. Von der ersten Sekunde an musste ich fighten und das hatte ich getan.

Um das, was mir wichtig war … mir wirklich wichtig war, kämpfte ich bis zum bitteren Ende. Ein Aufgeben kam für mich nicht in Betracht. Das hatte es bei mir nie gegeben!

 

Kapitel 1

REIGN – SEATTLE, KURZ VOR WEIHNACHTEN

»Du musst das für mich machen«, bestimmte meine kleine Schwester und bedachte mich mit diesem bestimmten Blick, bei dem sie genau wusste, dass ich sowieso kurz über lang nachgeben würde. Und genau aus diesem Grund wollte ich ihr gerade am liebsten vor die Kniescheibe treten.

»Ich will mir von dir aber kein Blut abzapfen lassen«, erwiderte ich – mit einer guten Portion Trotz, in der Hoffnung, Regan würde mich vom Haken lassen.

Absolutes Wunschdenken, das war mir klar, sie würde nämlich niemals nachgeben. Schließlich kannte ich sie bereits seit zwanzig Jahren und darüber hinaus wohl besser, als sie sich womöglich selbst.

»Ich brauche aber meine Familie für das Projekt«, moserte sie. Es fehlte nur noch, dass sie mit einem Fuß aufstampfte, weil sie ihren Willen nicht bekam. Auch das war nichts Neues bei ihr. Verwöhntes Gör!

»Frag doch Mom oder Dad«, machte ich ihr einen Gegenvorschlag. Kampflos würde ich nicht aufgeben.

»Wie du sicherlich noch genau weißt, befinden sich beide auf Geschäftsreise und ich brauche mindestens vier Probanden«, machte sie meine Hoffnung zunichte. Verflucht, ich hatte einfach kein Glück. »Das Einzige, was ich mir von ihnen nehmen kann, sind die Zahn- und Haarbürsten. Mein Blut und deins will ich auch. Komm schon, Reign. Ist doch nichts dabei. Es handelt sich ausschließlich um die Durchführung eines DNA-Tests. Diese Note ist wichtig für mich.«

Es gab Momente in meinem Leben, in denen ich mich gerne wegwünschen würde. Dieser hier gehörte dazu.

Meiner kleinen Schwester war durchaus bekannt, dass ich Nadeln hasste … dass ich Ärzte hasste.

Alleine die Vorstellung, wie ich im Hörsaal vorne auf dem Podium saß – den Blicken ihrer Kommilitonen, deren Angehörigen sowie dem Professor ausgesetzt –, während Regan mir das Blut abzapfte, ließ Übelkeit in mir aufwallen.

Wie peinlich wäre es, wenn ich einfach in Ohnmacht fiel?

Auch wenn ich mittlerweile kein Kind mehr war, so konnte ich noch immer kein Blut sehen oder es mir einfach abzapfen lassen, ohne, dass mein gesamter Körper zu zittern anfing, sich Schweiß auf sämtlichen Stellen meines Körpers bildete, als sei ich eine Süchtige auf Entzug, die unbedingt ihren nächsten Schuss brauchte.

Keine Ahnung, warum es sich schon immer bei mir entsprechend verhalten hatte. Allerdings hatte ich absolut keine Lust, mich vor Regans Leuten zum Affen zu machen, was unweigerlich passieren würde.

Schon zu meiner Studienzeit war ich solchen Situationen aus dem Weg gegangen, wenn es um freiwillige Unterstützung anderer Studenten ging, die keine Familienangehörigen besaßen. Bei Gott, ich war niemand, der anderen nicht half, aber wenn es sich um medizinische Angelegenheiten handelte, war ich die Erste, die ihre Beine in die Hand nahm und abhaute.

Nicht immer hatte meine Flucht funktioniert!

Deswegen hoffte und betete ich täglich, dass sich meine Schüler niemals während meiner Unterrichtsstunden verletzten. Das würde in einer Katastrophe enden. Womöglich müsste eher ich aufs Krankenzimmer gebracht werden, anstatt die verletzte Person.

Nein, das durfte niemals passieren. Meine Schüler würden mir das ewig vorhalten und mich damit aufziehen.

Nicht nur Kinder waren manchmal unerträglich, Teenager erst recht. Sie waren noch tausendmal schlimmer. Ich wusste, wovon ich sprach, schließlich war ich Lehrerin an einer Middle School.

Bösartige Kreaturen!

Zu meinem Glück war ich jedoch eine von den beliebten Lehrern, was mich wirklich freute und stolz machte. Wahrscheinlich lag es daran, dass ich ausreichend Selbstbewusstsein und ein ordentliches Selbstwertgefühl besaß. Gelegentlich mehr, als gut für mich war. Meine Jungs und Mädels konnten davon ein Liedchen singen.

»Bitteee«, flehte Regan mich auf einmal an und presste ihre Hände aufeinander, als würde sie mich anbeten, womit sie mich auch gleichzeitig aus meinen Gedanken riss.

Sag nein, kreischte mich meine innere Stimme an.

Bleib standhaft!

»Bitte, Bitte, Bitte …«, bettelte sie weiter.

Himmel!

»Ist ja schon gut«, gab ich nach, so, wie ich es immer tat, wenn dieses Biest etwas von mir wollte.

Wieso konnte ich bei ihr bloß nicht konsequent sein? Warum war ich bei Regan andauernd so ein Weichei?

»Du bist die beste große Schwester, die man sich nur wünschen kann«, säuselte sie, weshalb ich die Augen verdrehte.

Auch dieser Satz war Standard.

Jedes Mal sprach sie ihn aus, als müsste sie schleimtechnisch noch einen draufsetzen, um auch wirklich sicherzustellen, dass ich es mir nicht doch noch mal anders überlegte.

Hatte ich überhaupt ein Recht, mich wegen all dem zu beschweren? Nein, eigentlich nicht.

Immerhin trug ich die meiste Schuld daran, dass Regan so geworden war. Schließlich war ich ihre große Schwester und bereits als Kind hatte sie bei mir Narrenfreiheit gehabt. Unsere Mutter hatte mich immer und immer wieder gewarnt, mir gesagt, ich sollte mich durchsetzen, andernfalls würde Regan mir auf der Nase herumtanzen.

Ich wollte nicht hören, jetzt hatte ich den Salat.

Würde ich das jemals laut zugeben? Im Leben nicht!

Regan und ich waren vier Jahre auseinander. Während ich Geschichte und Englisch auf Lehramt studiert hatte, beschloss meine Schwester, Kriminologie mit Spezialgebiet der Forensik zu ihrem Beruf machen zu wollen. Beide Studienrichtungen bot die University of Washington an, was uns ziemlich glücklich machte, da wir aus Seattle stammten.

Vor circa einem Jahr hatte ich meinen Bachelor gemacht und eine Festanstellung in einer Middle School in der Nähe meines Wohnortes erhalten. Diese war mir bereits durch die absolvierenden zehn Wochen Praktika bekannt, die ich dort vor ungefähr einem Jahr verbracht hatte. Die Zusammenarbeit war super gewesen, weshalb die Direktorin mich in ihrem Team haben wollte.

Was Regans Ausbildung betraf, so begeisterte ich mich sehr dafür und ich hörte ihr gerne zu, wenn sie mir von Fällen erzählte, die in ihren Vorlesungen besprochen und nachgearbeitet wurden.

Jetzt ging es um das Thema DNA und diese Note war tatsächlich sehr wichtig für das Ende des Semesters. Deswegen konnte ich ihr unmöglich absagen. Das hätte ich wohl auch niemals getan, auch wenn ich es gewollt hätte.

»Wo muss ich denn hinkommen?«, erkundigte ich mich.

»Ich schicke dir die Daten per WhatsApp«, teilte sie mir mit. »Morgen früh um neun müsstest du da sein. Schaffst du das?«

»Ja«, murmelte ich. Diese Frage war vollkommen überflüssig, schließlich wusste sie, dass ich Urlaub hatte.

Genau, Urlaub, bevor die Weihnachtsferien überhaupt angefangen hatten. Meine Chefin hatte mich sozusagen gezwungen, die mir zustehenden freien Tage sowie die ganzen Überstunden, die sich mit der Zeit angehäuft hatten, noch dieses Jahr zu nehmen. Dafür wurde sogar eine Vertretungslehrerin eingestellt, die sich –, während meiner Abwesenheit – um meine Schüler kümmerte.

Das hieß für mich; ich hatte beinahe den gesamten Dezember frei.

Ein Traum!

»Du hast was gut bei mir, Schwesterherz.« Wie ein Känguru auf Speed hüpfte sie vor mir auf und ab, nahm mich in den Arm, küsste mich auf die Wange, drehte sich um und begab sich zurück zum Unigebäude.

Wenn ich mit ihr zusammen war, kam ich mir mit meinen vierundzwanzig Jahren manchmal vor wie eine alte Oma. Regan hatte – und davon war ich schon seit vielen Jahre überzeugt – eine Aufmerksamkeitsdefizit-/ Hyperaktivitätsstörung, kurz ADHS genannt. Niemand würde mich jemals vom Gegenteil überzeugen können. Zwar war ich ebenfalls lebensfroh und hatte gerne Spaß, doch mit Regan konnte ich nicht mithalten. Und ich war nur knapp vier Jahre älter als sie.

Wie frustrierend!

Für einen kurzen Moment schaute ich meiner hübschen Schwester nach und musste feststellen, dass sie von Tag zu Tag schöner wurde. Im Gegensatz zu mir war ihr Haar hellblond, genauso wie das unserer Mom. Ich hatte die pechschwarze Mähne unseres Dads geerbt. Regans Augen waren braun, meine blaugrau. Von wem ich diese Iridenfarbe vererbt bekommen hatte, war fraglich, denn Moms waren grün und Dads braun. Nun ja. Nicht alles musste man verstehen.

Darüber hinaus war Regan deutlich größer als ich, sie überragte mich mit ihren ein Meter achtundsiebzig um genau acht Zentimeter. Sie kam voll und ganz nach unseren Eltern, die waren nämlich beide ebenfalls groß. Tja, bei mir hörte es bei einem Meter siebzig unweigerlich auf.

Erst vor kurzem hatte mein Arzt mich gemessen und festgestellt, dass ich nur einen Meter achtundsechzig war, doch ich bestand auf meine zwei Zentimeter Differenz, worüber er sich köstlich amüsiert hatte. Ich fand das gar nicht witzig und war so lange in dem Untersuchungszimmer geblieben, bis er die Körpergröße notierte, die ich verlangte. Erst dann war ich gegangen.

Ein Meter achtundsechzig. Von wegen!

Jedenfalls war Regan sehr schlank, was auch in den Cummings-Genen zu liegen schien. Irgendwie waren die dummerweise vollkommen an mir vorbeigeschossen. Ich war nämlich alles, nur nicht schlank. Mittlerweile zeichnete sich bereits die zweite Rolle an meinem Bauch ab. Diesen Umstand musste ich mit allen Mitteln verhindern, was nichts anderes hieß, als dass ich endlich ins Fitnessstudio musste. Dringend! Der nächste Sommer stand nämlich unweigerlich bevor und ich hatte nicht vor, mir neue Klamotten zu kaufen, weil ich in meine alte Kleidung vom letzten Sommer nicht mehr reinpasste.

Somit blieb mir keine andere Wahl; ich musste Sport treiben!

Nachdem Regan endgültig aus meinem Sichtfeld verschwunden war, drehte ich mich um und stieg in meinen Hyundai i30. Ich liebte meinen neuen Wagen, den ich mir erst vor kurzem gegönnt hatte. Lange hatte ich für ihn gespart, nun konnte ich ihn endlich durch Seattles Straßen lenken.

Der Fahrtwind fegte mir durch das Gesicht und ich konnte nicht aufhören zu grinsen. Im Prinzip war ich eine total glückliche junge Frau. Meine Eltern waren wundervoll, meine Schwester zwar eine Nervensäge, aber auch sie liebte ich über alles. Das Studium hatte ich mit einem fantastischen Abschluss beendet und ich hatte das Glück schnell einen ausgezeichneten und gutbezahlten Job bekommen zu haben.

Konnte ein Mädchen noch mehr vom Leben verlangen? Nun ja, vielleicht noch die große Liebe finden, dann wäre mein Dasein einfach perfekt.

»Danke, dass du mir mal wieder den Hintern gerettet hast«, flüsterte meine Schwester mir zu. »Mein Professor ist übrigens von dir angetan.«

Regan nickte in die Richtung hinter mich. Ich folgte ihrem Blick und erkannte Professor Jack Webster. Ich kannte ihn bereits von meiner Studienzeit. Zwar hatte ich nie einen Kurs bei im belegt, dennoch schwärmten bereits zu meiner Zeit unzählige Kommilitoninnen von diesem gutaussehenden Sahneschnittchen. Für den Posten war er mit seinen fünfunddreißig Jahren noch sehr jung, meines Wissens sogar der jüngste Professor an der Universität. Hin und wieder war ich ihm im Flur über den Weg gelaufen. Miteinander gesprochen hatten wir nie, doch wenn wir uns begegnet waren, grüßte er mich immer mit einem Lächeln, was ich natürlich erwidert hatte.

Warum auch nicht? Schließlich war ich ein freundlicher Mensch.

Gut, ich musste tatsächlich zugeben, dass er eine Augenweide war, das hatte ich bereits damals feststellen müssen. Aus der Ferne hatte ich ihn gerne betrachtet, so wie tausend andere Mädels ebenfalls.

Seine Haare waren dunkelbraun, die Augen stechend grün. Darüber hinaus war er unglaublich groß. Wenn ich schätzen müsste, würde ich sagen, er maß um die ein Meter neunzig, vielleicht zwei oder drei Zentimeter kleiner. Das Gesicht markant, sein Blick geheimnisvoll und nicht zu durchschauen.

Webster nickte mir zu, abermals umspielte ein kleines Lächeln seinen perfekten Mund. Und erst jetzt ging mir auf, dass ich ihn anstarrte. Umgehend schaute ich wieder zu Regan, die beinahe an einem unterdrückten Lachen zu ersticken drohte.

»Lass es«, zischte ich leise.

»Er ist sexy«, flüsterte sie. »Du solltest ihn dir krallen.«

»Als ob er Interesse an einer Frau wie mir hätte.« Ich schnaubte, denn ich könnte schwören, dass eher Regan in sein Beuteschema passte. Schlank, groß, durchtrainiert und modelmäßig hübsch.

»Du wieder«, moserte Regan. »Keine Ahnung, was in deinem Hirn schiefläuft. Mag sein, dass du ein paar Kilos mehr auf den Rippen hast, aber du bist bildschön. Allerdings könnte ich dir das auch in die Haut tätowieren, du würdest mir eh nicht glauben. Hast du noch nie. Deswegen halte ich lieber die Klappe.«

»Manchmal wäre das auch besser«, gab ich ihr recht. »Also, wie geht es jetzt weiter?«

Zu meinem Glück befanden sich heute keinerlei andere Menschen in dem Hörsaal. Die Angehörigen der Studenten wurden nach und nach zur Blutabnahme eingeladen, damit es nicht zu überlaufen war. Gott sei Dank! Auch war ich nicht in Ohnmacht gefallen, als mir die Nadel in die Haut gestochen wurde, aber mir war übel geworden und geschwitzt hatte ich auch.

Sobald ich zuhause war, musste ich dringend duschen, denn ich war davon überzeugt, aus jeder Pore zu müffeln.

»In der Regel dauert das Ergebnis bis zu vierzehn Tage«, klärte meine Schwester mich auf. »Aber ich muss mich ja nur um vier DNA Proben kümmern. Moms, Dads, deine und meine. Es geht um einen reinen Vergleich. Dafür haben wir drei Tage. Schließlich haben Forensiker in vielen Fällen auch nicht mehr Zeit. Das ist quasi der Hintergrund unserer Prüfung. Anschließend schreibe ich meinen Bericht. Würdest du ihn wieder Korrekturlesen?«

»Natürlich.« Ich beugte mich vor und küsste sie

auf die Wange. »Sag mir einfach Bescheid, wenn du alles fertig hast und wie es dann weitergeht.«

»Ich habe dich lieb.« Regan küsste mich ebenfalls auf die Wange und zwinkerte mir zu. »Überlege es dir unbedingt noch einmal, ob du dir nicht doch Webster krallen willst. Er kommt nämlich gerade auf uns zu. Ich bin dann mal weg.«

»Regan«, zischte ich abermals aber deutlich leiser als zuvor.

Doch sie hörte nicht auf mich, sondern marschierte davon, winkte noch einmal, ohne sich umzudrehen.

Na, warte!

»Ms. Cummings«, vernahm ich hinter mir eine raue Stimme, die ausnahmslos zu Jack Webster gehörte.

Gänsehaut bildete sich auf meinem gesamten Körper.

Langsam drehte ich mich um. Glücklicherweise war ich geschminkt. Wäre ich es nicht gewesen, würde er jetzt womöglich meine roten Wangen sehen.

Sie brannten förmlich.

»Mister Webster«, begrüßte ich ihn.

»Es ist schön, Sie wiederzusehen«, meinte er und blieb mit einem kleinen Abstand zu mir stehen. »Wie geht es Ihnen?«

»Sehr gut«, antwortete ich. »Es ist seltsam, hier zu sein, wo ich doch bereits mit der Uni fertig bin.« Warum quatschte ich so einen Müll?

»Das kann ich mir vorstellen«, stimmte er mir zu. »Es ist nett von Ihnen, dass Sie Ihrer Schwester geholfen haben. Sie ist eine gute Studentin, ich bin sehr zufrieden.«

Was glaubt er, wer ich war? Ihre Mutter? Warum erzählte er mir das?

»Das freut mich«, war alles, was ich dazu sagen konnte. »Mich hat es ebenfalls gefreut, Sie wiederzusehen, Mister Webster. Aber es wird Zeit, ich bin schon spät dran.«

Höflich hielt ich ihm meine Hand entgegen, die er mit seiner großen umschloss. Sie fühlte sich warm an. Mich durchfuhr ein Schauer.

Verflucht, warum wurde mir denn plötzlich so heiß?

»Ich hoffe, es dauert nicht ganz so lange, bis wir uns erneut begegnen«, gab er mir zu verstehen und hielt meine Finger weiterhin mit seinen fest. Deutlich länger, als es angemessen war.

»Wer weiß?«, entgegnete ich. »Vielleicht braucht meine Schwester bald wieder einmal ein Versuchskaninchen.« Wogegen ich mich allerdings mit Händen und Füßen wehren würde.

»Dann sollte ich mir eine weitere Aufgabe überlegen, damit es genau dazu kommt«, konterte er.

Flirtete dieses heiße Geschoss tatsächlich gerade mit mir?

Flirtete ich mit ihm?

War ich hier im falschen Film?

»Diese Entscheidung obliegt ganz Ihnen, Mister Webster«, gab ich mich verrucht und fragte mich insgeheim, was zum Teufel ich hier eigentlich tat?! Im Flirten war ich eine reine Naturkatastrophe.

»Jack«, bot er mir an. Nach wie vor hielt er meine Hand.

»Reign«, erwiderte ich sein Angebot.

»Wir sehen uns, Reign.« Das hörte sich eher nach einem Versprechen an, als nach einem eventuell.

Mir wurde noch wärmer!

»Ganz bestimmt sogar«, krächzte ich.

Nach einer gefühlten Ewigkeit ließ er endlich von mir ab, sodass ich nur noch nicken, mich umdrehen und abhauen konnte. Meine Hand, jene, die er gerade gehalten hatte, legte ich an meine Brust und überlegte, ob ich sie jemals wieder waschen sollte. Gott, dieser Kerl war Sex auf zwei Beinen und er hatte tatsächlich mit mir geflirtet. Das musste ich unbedingt meinem besten Freund Ricky erzählen. Er würde ausflippen. Vor allem deswegen, weil er heimlich in Jack Webster verknallt gewesen war, als wir noch

Impressum

Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Texte: Kimmy Reeve
Bildmaterialien: Hippomonte Publishing e.K.
Cover: Hippomonte Publishing e.K.
Tag der Veröffentlichung: 24.10.2022
ISBN: 978-3-7554-2383-6

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