hier saß ich... in die Ecke verkrochen... allein mit dem Loch in mir... wo war er? er hat mein herz gestohlen und ich seins... doch er ist nicht da und alles was ich hatte ist fort... ich hab keine erinnerung an ihn aber ich weiß dass es ihn gab und wieder geben wird... nur wann und wo? er hat mich verlassen aber die liebe zu ihm wird nie durchbrochen... liebe... da gibt es einige definitionen... sie ist wie ein vogel... im winter fliegen die vögel in den süden und im sommer beglücken sie uns mit ihrem gesang... in schlechten zeiten ist die liebe fort aber in guten zeiten schenkt sie uns geborgenheit und man platzt vor glück... ja das kann sein... sie ist eine verbindung zwischen zwei seelen... oh ja... ein starkes band das ist sie... liebe bedeutet schmerz... ja mein loch beweist es... mein loch... das war die leere in mir die er hinterlassen hat... sag mir wo bist du? ich war verrückt... ich hab ihn nie gesehen, nie gekannt... ihn... meine liebe... aber ich fühle es... und soll man nicht auf sein herz hören? naja... es ist ja eh weg... in seinen händen... verdammt! gib es wieder her! tränen liefen über meine wangen... und ich griff zur klinge... befrei mich...
Ich konnte es nicht mehr sehen. Sie saß dort in der Ecke, während das Blut lief und sich mit ihren Tränen vermischte. Ich hatte sie verlassen, weil ich dachte ich könnte sie beschützen, aber ich hätte nicht gedacht, dass die Liebe ein Leben lang bleibt. Ich hab ihr das angetan! Ich Arschloch! Ich wollt sie beschützen vor den bösen Wesen. Sie war noch eine junge Fee und schöner als jede andere. Sie wollten sie und ich auch. Aber ihr Leben war mir wichtiger. Ja und was tat ich? Schenkte ihr ein neues Leben als Mensch. Ich, der Zentaur, der dachte es würde für sie besser sein. Und nun frisst die Leere sie von innen auf. Wie kann sie wissen, dass es mich gibt? Wie kann sich mich vermissen? Sie sollte mich nicht kennen und normal und glücklich als Mensch leben. Das kann ich nicht mehr gut machen. Sie sollte mich hassen, aber die Sehnsucht zerreißt sie förmlich. Oh meine kleine Ballerina. Es tut mir so leid! Jetzt lief auch mir eine Träne nach unten. Plötzlich schreckte sie auf und sah sich um. Ihre Tränen stoppten. Was war los? Sie stand auf und flüsterte: " Wo bist du? Ich kann dich fühlen! Du bist hier." Bei den letzten Worten schluchzte sie auf. Sie konnte mich fühlen? Konnte Liebe so ein starkes Band sein? " Es tut mir leid. Ich liebe dich", antwortete ich, auch wenn ich wusste sie konnte es nicht hören. Sie sank zurück. Weinend verschwand ich. Für heute. Morgen würde ich zu ihr kommen. Ich konnte sie nicht vergessen. Ich musste sie sehen. Jede Sekunde ohne sie war eine Qual. Musste sie sich genauso fühlen? Nur das sie mich nicht sah und der Schmerz kein Ende nahm? Was hatte ich ihr nur angetan...
Ich kehrte zum Dorf zurück und verwandelte mich in einen Zentaur zurück. Ein Glück, das ich nicht ewig in dem Körper bleiben musste wie in Märchen. Als ich an meinem Zelt ankam, entdeckte mich mein bester Freund Liam. " Hey! Wieder von deinem Ausflug zurück? Sag mal, ich hab das Gefühl deine Wanderungen machen dich noch trauriger als du vorher schon warst. Kannst du mir mal sagen, was du da immer machst? Alta, hast du geheult??" Verwundert schaute er mich an. Er war fähig sich in einen Greif zu verwandeln und alle diese Gestaltwandler hatten hier im Dorf ihr Zuhause. Aber zurück zum Gespräch. " Ne. Ist alles gut." " Mensch, Louis! Du kannst mir alles sagen, das weißt du! Deine kleine Freundin hat dich ganz schön mitgenommen, ne? Ich kann echt nicht fassen, dass sie dich sitzen lassen hat." " Sie hat mich nicht verlassen. Ich war der Idiot", murmelte ich. Leider laut genug, sodass er es hörte. " Stopp! Das musst du mir erklären! DU hast ihr einen Korb verpasst und jetzt heulst du dir die Tasch voll? Wie bescheuert bist du eigentlich?" " Es ist kompliziert." " Nein! Da ist nichts kompliziert! Du gehst zu ihr, erklärst die Fakten, sie meckert bisschen rum und dann liegt ihr euch in den Armen. Happy End. SO ist das!" Ich seufzte. Es war für eine Erklärung Zeit. Ich hatte es ihm alles schon zu lange verschwiegen. Ich begann zu erzählen, wie ich sie beschützen wollte und damit für immer von mir verbannt habe. " Du hast sie zu einem Menschen gemacht? Und jetzt leidet sie an Depressionen, weil sie dich vermisst? Ich dachte sie hat alles vergessen." " Hat sie auch, aber sie weiß, dass es mich gibt." " Ja, aber dann weiß sie ja doch noch was!" " Nein, du verstehst das nicht! Sie weiß das es ihre große Liebe gibt. Sie liebt mich immer noch! Aber sie weiß nicht, wo ich bin oder wer ich bin." " Krass." " Ja und diese Leere, die ich hinterlassen hab, macht sie kaputt! Es ist alles meine Schuld!" " Hey, lass mich mal überlegen. Kannst du den Zauber rückgängig machen?" " Nein, ich war bei einer Hexe, die meinte, es gäb kein Zurück." " Ach, das sagen die doch alle!" " Wenn du meinst..." " Komm, wir gehen zu ihr und erklären es ihr." Ich willigte ein. Ich wollte nichts lieber als das. Doch ich hatte Zweifel. Schweigend machten wir uns auf die lange Reise zum Berg der Hexen...
Wir klopften an der erst besten Türe. Sie war alt und vermodert. Mit einem Quietschen öffnete sie sich und eine alte Frau schaute uns neugierig an: " Was führt die Schönlinge zu mir?" Ich räusperte mich. " Sind sie die Hexe Lacara?" " Ja, das bin ich. Was wollt ihr?" Puh, wir hatten sie echt gefunden. Jetzt kam der schwierigere Teil. " Sie haben vor langer Zeit mit geholfen und ich würde es gerne rückgängig machen." Ein böses Lachen erfüllte sie. Mir lief ein Schauer über den Rücken und auch Liam schaute mich ängstlich an. " Du weißt doch, dass das nicht geht. Also wieso bist du trotzdem gekommen?" " Weil ihre Liebe blieb, trotz neuen Lebens." " Ah, ich erinnere mich. Wie hießt du noch mal? Lu... Lu..." " Louis." " ja, genau. Deine kleine Fee ist nun Mensch und besitzt immer noch die Liebe in ihr, sagst du?" Ich nickte bedrückt. " Mmh. Vielleicht kann ich da was machen. Wenn es nicht klappt, musst du mit deinem Leben zahlen." " Wieso könnte es nicht klappen?", fragte Liam neben mir. Schweigend ließ sie die Frage im Raum stehen. " Kommt rein", befahl sie. Wir folgten. In einer engen Stube blieben wir stehen, doch meine AUfmerksamkeit galt ganz allein ihr. Sie drehte uns den Rücken zu und kniete sich vor einen riesigen Wandteppich. Es war über und über mit Mustern bestickt in allen Farben. Es war als würde er alles dieser Welt zusammen fassen können. " Reicht die Liebe aus, um nie zu enden, so ist es die einzig wahre. Kräfte der Zeit, des Lebens und des Universums, bringt zusammen, was zusammen gehört, und verbinde sie." Kaum verklungen ihre Worte und legte sich ein weiße Hülle um uns. Ich fiel und landete auf etwas Weichem. Ich lag auf einer grünen Wiese. Ich hörte noch das grausame Lachen der Hexe und ein paar Worte, die ich kaum entziffern konnte, aber sie bedeuteten so viel wie >> Glückwunsch, Schönling. Sie muss dich wirklich lieben<<. Ja, sie liebte mich mehr als ich verdiente. Aber was hatte das zu bedeuten? Auf ein mal erklang eine zarte mir so bekannte Stimme hinter mir: " Du bist es!" Ich drehte mich um und da stand sie! Meine kleine Ballerina! Ich rannte zu ihr und nahm sie in meine Arme. " Es tut mir so unendlich leid!" " Louis", flüsterte sie. Und war dann über sich selbst erstaunt. Ihr fehlten noch Erinnerungen... Hand in Hand gingen wir über die Wiese und ich erzählte alles... und ich war so glücklich, wie noch nie... keiner würde uns mehr trennen... keiner...
Tag der Veröffentlichung: 22.04.2013
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