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I.

Ich hatte meine Feuerbälle an der Schnur und um mich herum herrschte atemberaubende Stille. Ich verspürte den Drang mich in den Gesichtern der anderen zu spiegeln. Manche guckten begeistert, doch viele hatten ein ängstliches Gesicht gegenüber dem Feuer. Ich spürte deren Angst , wie den kalten Luftzug auf meiner Haut. 

Ich würde aus meinem Traum gerissen. "Wenn du die Bewegung mittendrin stoppst, sieht es aus als wäre es ein Stab und keine Kette." Ich wusste anfangs nicht genau, wovon er redet, da ich noch so in meinen Gedanken schwebte. Dann nahm ich war, dass es mein Partner Kai war, welcher mal wieder völlig in Überlegung war, wie man die Menschen noch mehr begeistern könne. Aber ich muss zugeben: Er kann echt süß sein, wenn er so in der Arbeit steckt. 

Wir taumelten durch die kleinen Gassen und suchten einen guten Platz um die nächste atemberaubende Show zu planen. Wir gelangten an einem kleinen abgelegenen Platz, wo ein riesen Steinkreis abgebildet war. Das war der perfekte Ort um mit dem Feuer zu spielen. Ich tanzte jetzt schon verrückt auf dem Platz. "Mensch Lena, du hast den Rythmus im Blut", rief Kai mir aus kurzer Entfernung zu. Es ging mir schon lange nicht mehr um die Aufmerksamkeit, die man durch das Feuer bekommt. Es ging mir darum, das Feuer zu spüren und den Herzschlag des Feuer nachzumachen. 

Wir gingen im Dunkeln zu dem Steinkreis und es sah aus als würden wir brennen. Wir tanzten voller Begeisterung und hatten beide ein dickes Grinsen auf dem Gesicht. Als sich die Menschenmassen ansammelten, mussten wir verschwinden, denn sonst würden uns die Polizei sofort entdecken. 

Hinter einer riesigen Mauer haben wir den Schutz gesucht und das Feuer gelöscht. Kai hatte auf dem Weg zur Mauer eine Frau umgerannt und die Polizisten kamen immer näher, doch wir haben es ja letzten endlich geschafft. "Man Kai, du musst aufpassen, wo du hinläufst. Die Bullen hätten uns fast gekriegt. Dann wären wir nicht mehr länger in Freiheit.", schrie ich ihn an. Kai wurde dann auch sauer auf mich, weil er nicht verstand, warum ich das gerade gesagt habe. 

 

"Lena, du musst aufstehen!" 

II.

Ich erkannte vor meinem Fenster einen dunklen Schatten. Es war meine Mutter. "Lena, du musst jetzt wirklich aufstehen. Sonst kommst du noch zu spät zur Schule.", rief sie mir zu und verließ das Zimmer. Ich stand verschlafen auf und kramte meine Klamotten aus dem Schrank: eine weinrote kurze Hose und ein lockeres weißes Top. Ich verschwand für kurze Zeit im Bad, wo ich mich umzog, mich frisch machte und mich schminkte. "Lena, komm doch jetzt endlich zum Tisch. Wir wollen gerne anfangen zu frühstücken." "Ja, Mama, ich komme doch gleich." Als ich am Tisch saß, fingen wir an zu Essen. Ich schaute auf die Uhr. "Oh nein, es ist schon halb acht, ich verpasse gleich meinen Bus." Ich sprang auf, schnappte meine Sachen und rannte los. "Bis später Mama.", rief ich ihr zu. "Tschüß Liebes", höre ich leise hinter mir, nachdem ich die Tür zuschlug. 

Der Bus war heute voller als sonst immer. Ich suchte einen Sitzplatz um mich von dem schnellen Rennen zu erhohlen und fand ihn letzt endlich in der vorletzen Reihe des Buses neben einem Jungen der Kaum älter war als ich. Ich holte mein MP3-Player aus meinem Rucksack und stopselte mir die Kopfhörer ins Ohr. Mein Lieblingslied "Demons" von "Imagine Dragons" lief laut durch mein Ohr und ich versank wieder in meinen Gedanken. Warum habe ich denn geträumt, dass ich mit dem Feuer spielen würde? Vor kurzem habe ich gehört, dass Wünsche geträumt werden, doch warum sollte es ein Traum sein? Ich habe soetwas noch nie zuvor gesehen. Und wer soll denn bitte "mein Partner" Kai sein? Ich wurde aus meinen Träumen gerissen, als ich erschrocken an der Bustafel "Am Kesselpful" las. Hastig stand ich auf und ging aus dem Bus. 

Mein erster Schultag auf der neuen Schule und ich wusste nicht, wo ich hin musste. Also ich die Schule betrat, kam mir gleich eine Frau entgegen, welche sich Frau Czarnetzki vorstellte. Sie fragte mich, ob ich hier auch wegen meinem Abitur anfangen wollte. Da es so war, antworte ich ihr aufgeregt und sie führe mich zu einem riesigen Saal. Ich vermute, dass es die Aula war. Es saßen ca neunzig Schüler auf den Stühlen dieser "Aula" und eine davon war ich: Lena Thiel. Die Schulleiterin stellte sich vor und rief je dreißig Schüler auf, welche in eine Klassen kommen. Ich wurde bei den letzten dreizig Schülern aufgerufen und wurde anschließend in eine Klasse geschickt, wo wir unseren neuen Klassenlehrer "Herr Weiffen" kennen lernten. 

Alle sahen in gespannt an und ich fand, er hatte wahnsinnige Ähnlichkeit mit einem Mann, den ich am Tag zuvor in der Nähe meines Hauses sah. Er erzählte uns alles Mögliche über unsere Schule, was ich jedoch nach kurzem wieder vergas. Anschließend stellten sich alle vor und plötzlich hörte ich den Namen "Kai" und zuckte zusammen. Ich war hell wach und starrte ihn wie verrückt an. Er sah genau so aus wie der Typ aus dem Traum. Jede Einzelheit passte genau zu dem Typ aus meinem Traum. Schlagartig bekam ich Gänsehaut an dem ganzen Körper und mein Puls stieg heftig an. 

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Tag der Veröffentlichung: 22.06.2013

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