LEBEN
Brennende Augen
Voll nicht geweinter Tränen.
Schlafende Häuser
Gefüllt mit tiefem Sehnen.
Schreiende Menschen
Und trotzdem Totenstille.
Das laute Lied im Abgrund
Lockt süß und bricht den Willen.
TANGER
Du weinst in deinem nassen Grab
Es kann dich niemand hören
Kein Sonnenstrahl dringt dort hinab
In diese engen Röhren.
Noch immer spürst du diesen Schlag
Das Ende von dem Leben.
Es war im Mai, ein schöner Tag
Dort unten war ein Beben.
Fünf Worte formt dein Mund ganz leis
Liebe Mutter es geht mir gut.
Wenn nachts der Mond das Meer bescheint
Dann sieht man deine Tränen.
Frühling 2013
Weißer Frühling überall
Grün ist nicht zu sehen.
Dieses Weiß ist nur noch Qual
Wir wollen Rasen mähen.
Hinfort mit dir du weiße Pracht
Bist nicht mehr zu ertragen.
Wir wollen dass die Sonne lacht
Erhöre unser Klagen.
Tag der Proleten
Sie stehen rum an allen Ecken,
sie kiffen, gröhlen, saufen.
Ihr Hirn ist längst schon weg gelaufen,
konnt sich nur noch verstecken.
Aus ihren Mündern tönt Geschwafel,
das niemand hören will.
Und täglich gehen sie zur Tafel,
dort gibt es Essen ohne Drill.
Ein neuer Tag und neue Feten,
ein neuer Rausch an neuen Ecken,
und niemand kann sie wecken.
Sie feiern täglich ihren Tag
Und nennen ihn Tag der Proleten.
Texte: by Gabi Heuze
Tag der Veröffentlichung: 05.06.2013
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