Als der Fuchs geboren wurde, war es Frühling. Die Nächte waren öfters warm als kalt. Durch die Luft flog der Duft der Pflanzen des Waldes. Im Bau des Fuchses, den er mit seiner Mutter und 3 Geschwistern teilte, war es immer kuschelig warm. Noch wurden der Fuchs und seine Brüder und Schwestern von der Mutter gesäugt, aber wenn der Frühling in den Sommer überging, würde er den Bau verlassen und selbst auf Nahrungssuche gehen.
Nahrung gab es reichlich im Wald. Feldmäuse waren immer vorhanden, auf den Wiesen im Wald gab es als Leckerbissen immer wieder mal einen Regenwurm. Er hatte ein schönes Leben.
Eines Tages wollte der Fuchs aber mehr wissen von dem, was sich jenseits des Waldes befand. Er begab sich auf Wanderschaft und stromerte allein los. Nachdem er den Wald verlassen hatte, überquerte er eine große Wiese. Mit den Blumen, die sich leise im lauen Wind wiegten, spielte er auf seiner Wanderung. Mit komischen Sprüngen hüpfte er fröhlich durch das Gras. Ein Dachs, mit dem er sich auf seiner Wanderung angefreundet hatte, hüpfte ausgelassen mit ihm. Nachts schlief er in Büschen am Wiesenrand, der Dachs in seiner unmittelbaren Nähe.
Der schöne Sommer ging seinem Ende entgegen. Der Dachs hatte eine Gefährtin gefunden, der Fuchs war wieder allein. Die Tage wurden kürzer, die Nächte länger und kühler.
Der Fuchs war auf seiner Wanderschaft inzwischen in einem Park in der Stadt angekommen. Am Tage war er sehr vorsichtig. In dem Park waren tagsüber viele Menschen und Hunde, denen wollte er nicht begegnen.
Wenn es dunkel wurde, die Autos auf den Straßen weniger, traute sich der Fuchs aus seinem Gebüsch, wo er jetzt lebte, raus. Er lief in die Höfe der Häuser, bei den Mülltonnen fand er immer wieder seltene Leckerbissen.
Eines Abends, er hatte einen Komposthaufen entdeckt, lief er über einen Parkplatz hinter einem Haus. Da kam eine Frau den Weg lang. Der Fuchs hielt kurz inne, die Frau auch. Sie sagte zu dem Fuchs in einiger Entfernung: Was bist Du für ein hübscher Hund. Dich hab ich hier noch nie gesehen.
Der Fuchs schüttelte sich kurz, schaute die Frau an und lief weg. Er dachte bei sich, dass er diesen Hof nie wieder betreten würde. Trotz der Mülltonnen und, wichtiger, des Komposthaufens. Diese Frau hatte ihn, einen Rotfuchs, Hund genannt …
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Rotfuchs aus Wikipedia Commons
Tag der Veröffentlichung: 05.07.2009
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