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Kapitel Eins




09.August


Liebes Tagebuch,

heute wird sich alles verändern. Warum ich so etwas schreibe? Nun ja heut beginnt wieder die Schule und es ist der erste Schultag, seitdem ich ein Vampir bin. Ich weiß noch nicht, wie ich es anstellen soll. Eigentlich habe ich nicht sonderlich Lust in die Bahn zu steigen und los zu fahren. Doch Alex meint es wäre besser für mich, mich mit Leuten meines Alters zu treffen und Umgang zu haben.
Seitdem Alex mich damals gerettet hat bin ich ihm ja schließlich nicht mehr von der Seite gewichen. Dies war natürlich auch besser so, sonst hätte ich wahrscheinlich einige Morde begangen, die ich jetzt bereuen würde. Ich bin froh und dankbar Alex zu haben, denn ihm verdanke ich mein Leben. Doch was heißt Leben? Eigentlich bin ich tot, denn er verwandelte mich in einen Vampir, nachdem ich bei einem Autounfall fast ums Leben gekommen wäre. Selbst heute verstehe ich noch nicht, warum er das gemacht hat. Warum er mich gerettet hat. Mich ein ganz normales 16 jähriges Mädchen. Und doch bin ich ihm Dankbar für jede weitere Sekunde, die er mir damit geschenkt hat. Inzwischen sehe ich ihn wie einen großen Bruder und ich denke er mich wie eine kleine Schwester. Nur jetzt kam er ernsthaft auf die Idee mich wieder auf die Schule zu schicken. Ich bin früher gern zur Schule gegangen, doch das war vor meiner Verwandlung und auf meiner alten Schule, mit meinen alten Freunden. Jetzt wird alles neu. Alex sagte mir, dass es auf der Schule weitere Vampire gibt, mit denen ich etwas unternehmen und mich anfreunden kann.
Ich weiß nicht wie das werden soll. Es hat sich schließlich viel verändert im letzten Jahr. Damals war ich aufgeschlossen für alles, lebensfroh und kam mit allen gut zurecht, doch jetzt werde ich kontrolliert. Kontrolliert von meinem Blutdurst. Alex hat zwar mit mir trainiert ihn in den Griff zu bekommen und mich nicht mehr kontrollieren zu lassen sondern zu kontrollieren, doch immer wieder kommt ein Rückschlag. Alex ist der Meinung, dass es ganz normal ist und ich mit der Zeit immer besser werde, doch ich habe Angst, Angst nochmals jemanden ernsthaft zu verletzen. Ja, ich habe schon jemanden verletzt kurz nachdem ich verwandelt wurde und meinen Blutdurst noch nicht einschätzen konnte. Ich bin nicht stolz auf dieses Ereignis, doch kann ich es leider nicht mehr rückgängig machen. Alex sagte, dass er immer bei mir sein wird, egal was ich mache und dass er immer auf mich aufpassen wird.

Dieses Tagebuch habe ich angelegt um mein Leben als Vampir festzuhalten. Um mich daran zu erinnern, wie alles angefangen hat und zu sehen, wie ich mich verändert habe. Denn ich bin der Meinung, dass Erinnerungen wichtig sind und es schade wäre sie zu vergessen. Alex sagt immer es wäre Kinderkram, doch ich stehe zu meiner Meinung und werde mein Tagebuch weiterhin fortführen.
Okay, es wird Zeit, dass ich mich fertig mache und mich auf den Weg in die Schule begebe. Es wird ein verdammt langer Tag werden und wenn mich jemand etwas fragt werde ich freundlich antworten und weiter gehen.




Mit diesem Satz beendete Alina ihren Eintrag und schloss das kleine, in hellblaue Seide eingebundene Buch. Als sie aufsah erblickte sie Alex, der lässig im Türrahmen zu ihrem Zimmer lehnte.
„Wie lange stehst und beobachtest du mich schon?“, fragte sie und sah ihn mit einem vernichtenden Blick an.
„Lange genug um zu wissen, dass du schon ziemlich spät dran bist meine Kleine.“
Sie sah auf die Uhr und erschrak, denn sie hatte nur noch zwanzig Minuten, um sich fertig zu machen.
„Soll ich dich nachher zur Schule fahren?“, fragte er in einem unbeteiligten Ton, während sie durchs Zimmer stolperte und ihre Sachen zusammen suchte. Natürlich war er schon lange wach und wie immer perfekt gestylt. Mit seinem dunkelbraunen Haar, was ihm leicht in die Stirn viel, dem hautengen schwarzen Shirt, seiner Röhrenjeans und den schwarzen Convers sah er mal wieder verboten gut aus. Doch sie kannte ihn schon und wusste, dass ihm seine Vampirschönheit nicht genug war und er es noch mehr ausreizen musste. Als sie ihre Sachen zusammen hatte verschwand sie im Bad um nach zwanzig Minuten in einer dunkelblauen Röhrenjeans, einem figurbetontem weißen Shirt, frech verstrubeltem langen blondem Haar und blauen Convers wieder aufzutauchen.
„Und du bist dir sicher, dass du so zu deinem ersten Schultag aufbrechen willst? Ich meine die Jungs werden ja förmlich Schlange stehen und dir hinterher hecheln.“
„Ach hör auf mich immer zu verarschen, ich bin doch ganz normal angezogen.“
„Naja, wenn du meinst. Können wir jetzt los?“
„Ja.“
Als sie vor der Schule ankamen war der Schulhof bereits voller Schüler, die alle in ihre Klassen stürmten. Als Alina aus dem Auto stieg und ihre Tasche nahm, hielt Alex sie am Handgelenk fest und zog sie zu sich, um ihr einen Kuss zu geben. Dann lachte er, sagte lässig „Ich habe dir noch etwas zu trinken eingepackt, falls du Hunger bekommen solltest.“ und fuhr los. Dazu muss man wissen, dass Alex gute Bekanntschaften im Krankenhaus hat und sie sich von Blutkonserven ernähren können. Alina lächelte nur und ging leicht verwirrt in ihre Klasse. Dort angekommen suchte sie sich einen Platz ziemlich weit hinten im Raum, damit sie niemand so einfach anstarren konnte. Doch schnell viel ihr auf, dass dies unmöglich war. Sie war nun mal die Neue. Schnell verging ihr die Lust an der Schule, denn egal wo sie hinging es folgten ihr eine Menge Blicke. In der Mittagspause setzten sich sogar fremde Jungs einfach mit an ihren Tisch und versuchten sie auf ein Date einzuladen, doch sie lehnte dankend ab. Schnell wurde den Jungs bewusst, dass man an dieses Mädchen mit ihren langen blonden Haaren, den figurbetonten Jeans und Shirt nicht so leicht heran kommt. Alina gefiel dieser Gedanke, eine neue Schülerin die für alle unerreichbar ist, zu sein. Doch dann vielen ihr zwei Schüler auf, die ebenfalls von einer Menschentraube angestarrt wurden. Sie waren etwa Alinas Alter und sahen umwerfend aus. Schnell bemerkte sie, dass auch diese beiden Vampire waren, doch sie getraute sich nicht sie anzusprechen, schließlich war sie neu an dieser Schule. Gedankenverloren trank sie ihr Blut, was Alex ihr als Tomatensaft getarnt hatte, als die beiden Schüler zu ihr herüber schlenderten und sich neben sie setzten.
„Hey, ich bin Nina und das ist mein Freund Marc. Du bist neu an der Schule richtig? Wir haben bemerkt, dass du ganz allein hier sitzt und haben beschlossen die Gesellschaft zu leisten, wenn das okay für dich ist?“ sagte das zierlich gebaute Mädchen, als sie sich neben sie setzte. Alina war vor Anspannung erstarrt. Hatten sie erkannt, was sie war oder waren es auch nur normale Schüler, die einfach nur extrem gut aussahen? Doch als hätten sie ihre Gedanken gelesen antwortete Marc „Wir haben gehört, dass ein neuer Vampir an unsere Schule kommen soll und mussten nur noch warten bis er oder sie eintrifft. Und wie man sieht, da bist du.“
„Ähh...wie habt ihr erkannt, dass ich auch der Vampir bin? Ich meine ich habe es euch nicht angesehen.“, sie schaute leicht verwirrt und fragend drein. Nina begann nun ihr zu erklären „Also es war eigentlich ganz einfach dich zu finden. Wir haben einfach beobachtet, wo sich die Vollspasten unserer Schule fast stapeln und entdeckten dich. Irgendwie ist es schon lästig so angegafft zu werden aber du wirst dich schnell daran gewöhnen. Da du jetzt zu uns gehörst wird dich so leicht eh keiner mehr ansprechen, denn die alle hier wissen, dass wir unerreichbar für sie sind. Wir sind sozusagen die Elite dieser Schule.“
„Ah...okay. Und wie kommt das, dass sie euch nur aus weiterer Ferne betrachten? Wissen sie, was wir sind?“
„Spinnst du nein! Sie dürfen es auch auf keinen Fall erfahren du kennst doch unseren Geheimhaltungskodex oder?!“
„Ja...ja, den kenne ich. Aber ich bin auch noch nicht so lange ein Vampir, deswegen fällt mir das alles noch sehr schwer.“, sagte Alina und sah die beiden traurig an.
Marc fing an zu grinsen und bemerkte so ganz nebenbei, dass man es ihr ansieht, dass sie noch nicht lang ein Vampir ist, da sie am Mund Blutrot verschmiert war. Alle drei begannen lautstark zu lachen. Sie redeten noch die ganze Mittagspause miteinander und verabredeten sich für den Abend im Nightclub, den Treff für Vampire dieser Gegend.
Als Alina die Einfahrt zu ihrem Haus hinauflief ließ sie sich den Tag nochmal durch den Kopf gehen und fand, dass sie ihn doch recht gut gemeistert hat. Alex war auch schon zu Hause und küsste sie zur Begrüßung auf die Wange.
„Na Kleines. Wie war dein erster Schultag als Vampir? Hast du schon Anschluss zu den anderen unserer Art gefunden?“
Sein Haar war jetzt noch zerzauster als am Morgen, doch genau das fand Alina so attraktiv an ihm.
„Ja, also es war schon ganz okay.“, berichtete sie hastig, „Die haben mich alle voll angestarrt, den ganzen Tag kam ich mir vor wie ein seltenes Tier im Zoo. Und dann beim Mittag haben sich Nina und Marc zu mir gesetzt. Die beiden sind auch Vampire und zusammen. Sie haben sich mit mir unterhalten, als würden sie mich schon ewig kennen und dann haben sie mich heut Abend in den Nightclub eingeladen. Ich freu mich schon total dahin zugehen. Es soll ja richtig schön dort sein, so mit einer Chillecke und einer Bar und so.“
Alex begann zu lachen. „Da hast du den Tag ja gut überstanden. Es freut mich, dass du so schnell Anschluss gefunden hast. Ich denke ich werde heut Abend mit in den Club kommen, du brauchst bestimmt auch einen Fahrer. Hab ich Recht?“
Sie wusste, dass er nur mitkam, weil er Angst um sie hatte und fremde Vampire nicht einschätzen konnte. Doch das könnte er niemals zugeben, denn dafür war er viel zu stolz. Deswegen antwortete sie nur knapp „Ja richtig, ich brauche eine Fahrer und das du dich anbietest finde ich sehr nett.“
Am Abend stand Alex im Wohnzimmer und wartete auf sie. Als sie endlich nach einer halben Stunde das Bad verlassen hatte, sah sie einfach zum Anbeißen aus.
Sie sah Alex und fragte „Und seh ich gut aus? Kann ich so gehen oder ist es zu auffällig? Ich bin mir nicht so sicher, ich war doch noch nie in so einem Club.“
„Du sieht einfach scharf aus Kleine und ja du kannst so gehen und es ist nicht zu auffällig.“ Sie lächelte ihn froh an umarmte ihn und dann fuhren sie los.
Im Club angekommen fühlte Alina sich direkt wohl. Der Club war ein einziger großer Raum, der in violettes Licht getaucht und in kleinere Nischen unterteilt war. Diese waren mit kleinen weißen Sesseln, Sofas, einem Tisch und dezentem violetten Licht ausgestattet. Die Bar erstreckte sich über eine komplette Wand rechts vom Eingang. An ihr standen kleine Barhocker mit weißen Sitzbezügen. Alles wirkte sehr edel und teuer und war doch schlicht und einfach eingerichtet.
Der Barkeeper war sehr freundlich und spendierte Alina und Alex ein Glas Blut. Da entdeckte sie Nina und Marc und sie setzten sich zu ihnen. Nina trug eine enge blaue Jeans und ein lockeres T-Shirt mit Sternen darauf. Ihr lockiges rotblondes Haar hatte sie zu einem Pferdeschwanz zusammen gebunden. Marc trug eine schwarze Jeans, die an den Knien leicht zerrissen war und dazu ein weißes Shirt von den Rolling Stones. Alina stelle sie alle kurz einander vor und so redeten sie eine Weile miteinander. Marc und Alex unterhielten sich über die besten Clubs in der Stadt und wo sie noch hingehen konnten ohne groß aufzufallen. Derzeit redeten Alina und Nina über die Schüler ihrer Schule. Da gab es zum einen die Skatergruppe, die Sportler, die Cheerleader, die Orchestergruppe und wie sie Nina nannte, die Barbies.
„Die Barbies sind eine Gruppe aus fünf Leuten.“, sagte Nina, „Sie denken, sie wären die coolsten und schönsten an der Schule und so versuchen sie mit und mitzuhalten.“
„Was sie aber nicht schaffen.“, warf Marc ein.
„Danke Liebling.“, sagte Nina und küsste ihn. „Jedenfalls,", fuhr sie fort, „sind sie die reinsten Biester. Du musst dich in Acht vor ihnen nehmen, vor allem da sie gesehen haben, dass du zu uns gehörst. Sie werden dir das Leben zur Hölle machen wollen.“
„Aber warum? Ich habe ihnen doch gar nichts getan.“, sagte Alina erschüttert.
„Nein das hast du auch nicht.“, antwortete Nina. „Aber sie kommen nicht damit klar, dass es hübschere Mädchen wie sie auf der Schule gibt. Am schlimmsten ist ihre >Anführerin< Jenny. Auf sie musst du besonders Acht geben. Ich denke, wenn sie Alex sieht wird sie sich an ihn herranschmeißen und ihn erobern wollen.“
„Ist sie wenigstens hübsch?“, fragte Alex gleichgültig.
„Alex spinnst du?! Nina erzählt die ganze Zeit, dass dieses Mädchen einen an der Waffel hat und dir fällt nichts anderes ein als >Ist sie wenigstens hübsch?< ?“
„Ganz ruhig Kleine. Das war nur ein Witz. Aber ich werde mir dieses Mädchen trotzdem mal genauer anschauen.“
„Okay, wenn du meinst. Mach, was du nicht lassen kannst. Aber Nina sag mal, woher weißt du das alles? Hattest du schon mal stress mit ihr?“
„Nun ja, wie man es nimmt. Sie wollte mir, als Marc und ich vor einem Jahr an die Schule gekommen sind, Marc ausspannen. Und dabei hat sie vor nichts Halt gemacht.“
„Echt?! Krass. Aber warum?“
„Naja anscheinend habe ich ihr wohl zu doll gefallen.“, sagte Marc mit einem bitteren Grinsen. „Sie hat Nina vor der ganzen Schule gepeinigt, indem sie mich mitten auf dem Schulhof einfach geküsst hat. Als ich sie weggestoßen hab, ist sie einige Meter geflogen, doch sie sah Nina nur mit einem boshaften lächeln an und sagte >Deinen Freund bekomme ich auch noch, koste es was es wolle.< Und das war eine offizielle Drohung.“
„Seitdem könnte ich ihr einfach nur den Kopf abreißen. Aber es geht nicht, denn schließlich hängt unsere Existenz davon ab.“, sagte Nina traurig.

Alex wurde nachdenklich. Was hatte es mit dieser Jenny auf sich? Warum war sie ausgerechnet hinter einem Vampir her, der sie abgewiesen hatte vor versammelter Mannschaft. Natürlich weiß sie nicht, dass Marc ein Vampir ist oder etwa doch?
Daraufhin schlug Alex den Gedanken den anderen vor.
„Das ist unmöglich! Woher sollte sie denn wissen, dass ich ein Vampir bin. Ja okay, ich habe sie einige Meter durch die Luft geschleudert, aber das hätte ein normaler Schwächling auch geschafft. An dieser Barbie ist doch nichts dran.“, sagte Marc empört.
„Aber vielleicht hat sie doch etwas mitbekommen. Schließlich hat sie überall Ohren in der Schule.“, bemerkte Nina aufgebracht.
„Okay, also hab ich das jetzt richtig verstanden? Ich bin den ersten Tag an der Schule und muss mich direkt vor einer Mädchengang namens >Barbies< in Acht nehmen, von denen die Anführerin Alex vernaschen will und die euch bedroht hat?“
„Alles in allem, ja.“, sagte Nina trocken.
Alina war verwirrt. So hatte sie sich den Abend und ihren ersten Tag in der Schule nicht vorgestellt. Doch sie beschloss tapfer und erwachsen zu wirken und natürlich auch zu sein.
„Okay.“ ,sagte sie schließlich, „Ich werde mich vor den Barbies in acht nehmen und ich werde euch helfen, das Geheimnis um sie zu lüften.“
„Das ist meine Kleine.“, sagte Alex stolz.
„Danke Alina, das ist sehr nett von dir. Es würde mich wirklich interessieren, was dieses kleine Biest über uns weiß.“
Alle lachten.
„Okay, was gibt es noch zur Schule zu sagen. Die Lehrer sind soweit okay. Unter ihnen ist auch ein Vampir, Herr Spitzzahn. Er unterrichtet Mathematik und Sport.“
„Herr Spitzzahn? Das ist nicht dein ernst, oder?“, fragte Alex misstrauisch. „Wer lässt sich denn so einen Namen einfallen und dann noch für einen Vampir, das ist ja mal mehr als auffällig.“
„Ja, ich weiß. Aber er war der Meinung er braucht einen passenderen Namen als Pilz, wenn er ein Vampir ist.“, sagte Marc lachend.
„Aber Herr Spitzzahn ist sehr nett und es ist praktisch, dass er ein Vampir ist. Solltest du dich mal nicht mehr beherrschen können und hast zu großen Blutdurst, geh einfach zu ihm er hat immer eine passende Ausrede den anderen Lehrern gegenüber parat. Er ist halt wie ein Kumpel zu uns. Ja, und sonst ist die Schule eigentlich, wie jede andere auch. Jeden Tag Unterricht. Stunden die Spaß machen und welche, die keinen machen. Ja, ganz normal eben.“
„Okay, also brauch ich mich ja nicht großartig umzustellen. Das ist schön. Ich bin echt froh euch kennen gelernt zu haben.“, sagte Alina erfreut.
„Was ist, wenn sie wirklich etwas weiß. Was ist, wenn sie auch eine von uns ist. Ich meine kein Vampir, aber vielleicht eine Hexe oder ein Werwolf?“ ,bemerkte Alex trocken und in Gedanken versunken.
„Wer weiß was? Wer ist eine Hexe oder ein Werwolf?“, fragten alle im Chor.
„Na Jenny. Wenn sie euch eine so offensichtliche Kampfansage macht, wird sie einen Grund dafür haben. Kein normales Mädchen würde sich von einem Kerl durch die Luft schleudern lassen und dann noch so etwas von sich geben.“
„Du hast Recht Alex. Von dieser Seite haben wir das noch gar nicht gesehen.“, bemerkte Nina erschrocken. „Aber wie wollen wir das herausfinden?“
„Nun ich denke, da muss ich mal wieder meinen männlichen Scharm spielen lassen.“, sagte Alex mit einem breiten zweihundert Volt lächeln, was Alina so mochte und lehnte sich entspannt zurück.
„Und was hast du dann genau mit ihr vor, wenn du deinen Scharm hast spielen lassen?“, fragte Alina genervt. Sie mochte es nicht, wenn Alex sich mit anderen Mädchen traf. Sie wusste zwar nicht warum, aber das Gefühl war da und ging nicht weg.
„Nun, ich werde mich öfter mit ihr verabreden und ein wenig etwas über sie herausfinden. Immerhin habe ich den ganzen Tag Zeit, während ihr in der Schule seid.“
„Ah... und wie willst du das anstellen? Du hast sie ja noch nicht einmal gesehen und ich auch nicht. Und wir wissen auch gar nicht wo sie wohnt.“, antwortete Alina verzweifelt.
„Aber wir wissen wo sie wohnt.“ sagte Marc und betonte dabei das >wir

Kapitel Zwei




Am nächsten Morgen wachte Alina auf, kurz bevor ihr Wecker ging. Sie hatte Hunger. So sehr, dass sie Kopfschmerzen davon bekam und ihr Bauch sich verkrampfte. Sie hievte sich aus dem Bett und schleifte sich in die Küche. Alex wartete bereits auf sie.
„Und hast du gut geschlafen Kleine? Du siehst ja furchtbar aus.“, bemerkte er schockiert, „Hast du gestern Abend etwa nicht genug getrunken? Komm, hier trink das.“
Sie nahm sein Glas dankbar an und trank es mit einem Schluck leer. Danach ging es ihr schon etwas besser und sie fühlte sich wohler.
„Danke.“, war jedoch das einzige was sie herausbrachte.
Doch er lächelte sie an. Er wusste dass sie ihm dankbar war, sogar mehr als sie es ihm zeigen konnte. Und er konnte ihr auch einfach nicht böse sein. Sie war doch sein kleiner Engel.
„Ich war gestern, nachdem ich dich ins Bett gebracht hatte bei Jenny zu Hause. Es war wohl so gegen halb eins morgens. Und jetzt rate mal wer nicht in seinem Bett lag.“
„Was? Sie war nicht zu Hause? Naja, vielleicht war sie feiern oder hat bei einer Freundin übernachtet oder so.“, schlug Alina schläfrig vor.
„Nein, das glaube ich nicht. Es war ziemlich still um ihr Haus und ihr Bett sah auch sehr zerwühlt aus. Sie kann also nicht lang weggewesen sein.“
„Ich werde heut in der Schule mal mit Nina und Marc darüber reden.“
Mit diesen Worten stand sie auf und verschwand für die nächste halbe Stunde im Bad.

In der Schule angekommen herrschte das übliche Chaos, wie es an jeder Schule vorhanden ist. Als sie in ihrer Klasse kam viel ihr Nina auf, die auf ihrem Stuhl saß und aufgeregt winkte. Komisch ihr war gar nicht aufgefallen, dass sie und Nina in einer Klasse waren.
„Guten Morgen Alina!“, rief sie ihr entgegen.
„Morgen. Mir ist gestern gar nicht aufgefallen, dass wir in einer Klasse sind. Tut mir leid.“
„Kann es dir auch gar nicht.“, sagte sie freudestrahlend. „Ich habe ein bisschen meine Kräfte spielen lassen und die Schulleitung gebeten mich in eine andere Klasse zu versetzen, weil ich in meiner alten so gemobbt wurde. Naja und die anderen Lehrer können sich eh nicht merken, welche Schüler in welcher Klasse sind, außer Herr Spitzzahn natürlich und jetzt bin ich hier.“
Sie lächelte immer noch. Anscheinend war sie super stolz auf sich.
„Echt spitze Nina! Ich freu mich riesig, dich hier zu haben. Da bin ich wenigstens nicht so allein.“, sagte Alina freudestrahlend. „Ich habe dir auch gleich was zu erzählen.“, fuhr sie in einem aufgeregten Ton fort. „Alex konnte es sich gestern Abend natürlich nicht verkneifen zu Jenny nach Hause zu gehen und sie sich unter die Lupe zu nehmen.“
„Ja und? Was hat er rausgefunden?“
„Nichts.“
„Wie nichts?“
„Sie war nicht da. Er war gegen halb ein Uhr morgens bei ihr und sie lag nicht in ihrem Bett. Allerdings war es wohl sehr zerwühlt und Alex ist der Meinung, dass sie noch nicht lang weg war. Ich finde aber nichts sonderlich komisch daran. Doch er traut dem Ganzen nicht.“
„Nun ja ich mein es ist schon seltsam, dass sie um diese Uhrzeit nicht in ihren Bett liegt, aber sie kann ja auch im Wohnzimmer oder so gewesen sein. Er sollte sie weiter beschatten um mehr herauszufinden.“, schlug Nina vor.
Dann begann der Unterricht. Drei lange Stunden quälten sich die Mädchen mit Mathe, Physik und Deutsch, dann war endlich Mittag und sie konnten sich mit Marc unterhalten. Doch als sie die Mensa der Schule betraten, wurden sie schon von den Barbies erwartet, die Marc in Beschlag genommen hatten. Jenny saß mit überkreuzten Beinen neben Marc auf dem Tisch. Ihre langen Beine wurden durch die hohen Stiefel optisch noch verlängert und das kurze Röckchen trug auch seinen Teil bei. Sie trug ihr langes braunes Haar offen um die Schulter fallend. Ihr Hände mit den überdimensionalen Fingernägel tatschten nach Marcs verwuschelten Haaren, doch er zuckte immer von ihr weg. Man sah ihm an, dass er sich unwohl fühlte und sie am liebsten gegen eine Wand klatschen würde, doch er konnte nicht. Die anderen Barbies standen um sie herum, alle in verboten kurzen Röcken und gefährlich hohen Schuhen. Anscheinend brauchten sie Aufmerksamkeit und die bekamen sie auch. Als einige der Schüler bemerkten, dass Nina und Alina soeben die Mensa betreten hatten, verbreitete sich diese Nachricht wie ein Lauffeuer und alle beobachteten das Schauspiel.
„Du Nina, die starren uns alle an. Was machen wir jetzt? Ich meine wir könne sie ja schließlich nicht alle ausschalten.“
„Nein wir müssen jetzt einen menschlichen Zickenkrieg gewinnen.“, sagte sie und schritt auf Jenny zu.
Als Marc sie sah stand er abrupt auf, sprang auf sie zu, griff sie am Arm und noch ehe Nina etwas sagen konnte fanden sich die drei vor der Mensa wieder.
„Wow Marc was sollte denn das? Ich wollte diese kleinen Schlange geradezu Brei machen und außerdem wären wir wegen deinem schnellen handeln fast aufgeflogen.“
„Ja, du hast ja Recht, aber es musste sein, denn Aufregung können wir jetzt gar nicht gebrauchen.“
„Was wieso das denn nicht? Und wieso sagst du das in so einem komischen Ton? Und warum hast du dich überhaupt von der betatschen lassen?“
„Glaub mir Liebling, ich habe es nicht gern gemacht. Vor der Mittagspause war Alex hier. Er hat mir etwas gegeben, was ich unbedingt Jenny geben sollte. Es sah aus wie ein kleiner Stein, aber er wollte mir nicht sagen, wofür er gut sein soll.“
„Ich weiß, was das war.“, sagte Alina ernst. „Er hat dir Schmuck für sie gegeben. Wenn sie diesen Stein bei sich trägt, kann Alex sie leichter finden. Es hat aber den Nachteil, dass er sie dann nicht mehr Manipulieren kann. Eigentlich gibt man seinen Seelenstein nur seinem Seelengefährten und er hat ihn Jenny gegeben.“
„Du meinst er hat ihr echt seinen Seelenstein gegeben?! Und ich Idiot habe nichts gemerkt. Ich hätte es verhindern sollen! Der Seelenstein ist das Heiligtum eines jeden Vampires.“
Marc war entsetzt, was Alex getan hatte und das für etwas für das sie nicht einmal feste Beweise hatten. Er war einfach unglaublich. Unglaublich dumm.


Alex wartete vor der Schule auf Jenny. Er wusste nicht wie sie aussah, deswegen war es schwer sie aufzuspüren. Außerdem musste er aufpassen das Alina, Nina und Marc ihn nicht sahen. Sie würden garantiert versuchen ihn aufzuhalten. Da hörte er sie. Eine hohe mädchenhafte Stimme, die mit ihren Freundinnen zu lästern schien. Er drehte sich abrupt um und sah sie, wie sie sich gerade in das gelbe Cabrio ihrer Freundin setzte. In dem Moment schaute sie zu ihm herüber. Gut, sie hatte ihn bemerkt. Er schwang sich in seinen schwarzen Mercedes und folgte ihnen. Vor Jennys Haus hielten sie an und Alex sah seine Chance. Er stieg aus und ging langsam auf das Haus zu. Hinter einem Busch wartete er, bis Jenny im Haus war, dann folgte er ihr. Vor der Tür setzte er sein zweihundert Volt lächeln auf und klingelte. Jenny machte die Tür auf und sah ihn erstaunt an.
„Hey du bist doch der Typ von eben oder?“
„Hallo ich bin Alex. Ich bin neu in der Stadt und mir wurde gesagt hier wäre ich an der richtigen Adresse um auf Partys zu gehen.“
Jenny wirkte verwirrt und doch interessiert.
„Und von wem hast du das erfahren?“
„In der Schule erfährt man so einiges.“
„Und von wem hört man einiges?“
Jetzt hatte er die Nase voll. Sie redete ihm einfach zu viel und fragte zu oft nach. Er nahm seine Sonnenbrille ab, schaute ihr in die Augen und begann sie zu beeinflussen. Er erzählte ihr, dass er sich ihr vorgestellt hat und sie ihn gerade herein bitten wollte. Danach wollten sie sich darüber unterhalten, was sie heut Abend schönes machen.
Er wartete eine Weile und dann kam sie wieder zu sich. Freudestrahlend sah sie ihn an.
„Hey Alex, komm doch erst mal rein. So zwischen Tür und Angel redet es sich doch nicht gut.“
„Aber gern doch Sweety.“ und sein zweihundert Volt lächeln huschte ihm übers Gesicht. Er hatte es geschafft. Jetzt brauchte er nur noch mit ihr zu spielen.
Sie gingen in Jennys Zimmer, die Treppe rauf und die zweite Tür links. Hinter ihm schloss sie sorgfältig die Tür ab. Anscheinend in der Hoffnung Alex würde es nicht hören, doch für Vampirohren war selbst ein Flüstern wie ein Ruf. Er setzte sich auf ihr Bett und lächelte sie an. Er merkte, wie sie förmlich vor ihm hinschmolz und er genoss es.
„Also Alex, du willst also heut Abend mit mir feiern gehen?!“, fragte sie vorsichtig. „Auf was hättest du denn Lust? Also meine Lieblingsbar >Chocolate Moon

Kapitel Drei




Am Abend machte Alina sich gerade im Bad fertig, als Alex im Türrahmen erschien.
„Wie war dein Tag Kleine?“
„Ganz okay soweit.“
„Komm schon, du musstest Nachsitzen und hast es förmlich durch die ganze Stadt geschrien.“ Alex schmunzelte.
„Achso ja das... das war gar nichts. Eric, ich meine Herr Spitzzahn lässt uns nur vor den anderen Nachsitzen, aber in Wirklichkeit übt er mit uns unsere Kräfte zu kontrollieren.“, bemerkte Alina und trug sich den Eyeliner auf.
„Achso ist das... Also werde ich vermutlich nicht mehr gebraucht. Und Eric darfst du ihn auch schon nennen?“
Er war beleidigt, dass wusste Alina doch deswegen würde sie Erics Angebot nicht abschlagen.
„Jetzt reg dich doch nicht gleich auf! Ich nehme doch nur Unterricht bei ihm. Er mag es nur nicht, wenn wir ihn sitzen, dann fühlt er sich so alt.“, erklärte Alina. „Er ist einfach nur nett zu uns. Und ich finde es ehrlich gesagt auch voll cool, dass er uns hilft, uns besser zu tarnen.“
„Ja, du hast ja recht... . Komm mach dich fertig ich bring dich zu Nina.“ , sagte er und ging nach unten.
Alina zupfte sich die Haare zu Recht und trug noch schnell Lipgloss auf. Ihre Haare hatte sie nach hinten leicht auf toupiert und da sie stufig geschnitten waren, konnte sie die kürzeren Haare an der rechten Seite nach vorn stylen. Dies sah frech und trotzdem sexy aus. Dazu trug sie eine blau, Türkis, weiß karierte Bluse, die sie vorn bei der Gürtelschnalle leicht in ihre Röhrenjeans steckte und Türkis farbene Chucks.
Sie rannte nach unten, wo Alex sie schon erwartete. Er war wie immer schwarz gekleidet. Dies ließ ihn, wie er sagte, sexy wirken. Kurz darauf fuhren sie in seinem Mercedes zu Nina, wo er Alina absetzte und ihnen kurz den Weg zur Chocolate Moon beschrieb. Dann fuhr er weiter.
Nina starrte Alina eine ganze Weile an, bis es Alina unangenehm wurde und fragte was denn los sei.
„D...du siehst einfach umwerfend aus! Wie schaffst du das nur, so viele verschiedene Seiten aus dir heraus zu holen?“
„Wieso so viele Seiten? Ist doch total normal, wie ich aussehe.“
„Naja nicht direkt. Es hat etwas von einem Jungen aber doch so viel weibliches. Einfach unglaublich.“
„Okay, okay... ist ja gut genug gestiert! Machen wir uns an deine Haare.“, mit vollster Motivation schritt Alina in Richtung Bad und zog die kleine, zierliche Nina hinter sich her. Ihre rotblonden Locken vielen ihr leicht um die Schultern. Alina wollte ihr eine sommerliche Mini Hochsteckfrisur verpassen, jedoch hatte Nina so ihr Zweifel.
„Alina bist du dir wirklich sicher, dass das dann hält?“
„Ach klar! Lass mich nur machen, du wirst begeistert sein! Am besten wir setzen dich mit dem Rücken zum Spiegel, damit du es erst am Ende siehst.“
„Ja okay. Warte nur kurz ich mach noch schnell eine Flasche Blut auf, damit du mir nicht verdurstest.“ Sie lächelte und lief los.
Als sie wieder kam stellte sie die Flasche mit zwei Gläsern auf den Tisch und schüttete jedem etwas ein. Derweile breitete Alina ihre Sachen aus. Als Nina das sah erschrak sie, denn es sah nach verdammt viel Arbeit aus. Doch Alina ließ sich nicht beirren und fing munter an.
Als erstes teilte sie den Pony von den anderen Haaren, die sie mit einer Spange feststeckte. Dann nahm sie den abgeteilten Pony und flocht ihn am Kopf entlang bis hin zum Ohr. Dies band sie mit einem kleinen Haargummi fest und legte die Strähne hinters Ohr. Dann nahm sie die restlichen Haare und band sie mit einem dünnen Haargummi seitlich, zu der Seite, wo der geflochtene Pony war, zu einem Zopf fest. Dabei band sie die geflochtene Strähne mit ein und zog deren Gummi heraus. Als nächstes nahm sie sich kleine Klemmen und steckte die Haare rings um den Zopf, nach oben und unten fest. Dies musste wild und doch schick aussehen. Die Schwierigkeit bestand darin, dass die Klemmen am Ende nicht mehr zu sehen sein durften. Zum Schluss steckte sie zwei weiße Dekoblumen in den Zopf und sprühte alles mit Haarspray fest.
Kaum war die Frisur fertig, griff sie zu ihren Schminkutensilien und begann Nina ein sommerlich, frisches Make up aufzutragen. Ihre Wangen tauchte sie in ein zartes rosa und ihre dunkelbraunen Augen betonte sie mit einem hellen orangeton, was gut zu ihren Haaren passte und umrandete das Ganze mit einem Hauch von schwarz. Stolz betrachtete Alina nun ihr Werk und drehte Nina auf ihrem Stuhl in Richtung Spiegel. Nina riss die Augen auf. Sie war völlig begeistert von dem, was Alina aus ihr gemacht hatte.
„Du bist ein echter Genie Alina!“, rief sie fröhlich und aufgeregt.
„Danke, aber so weit ist es doch noch nicht. Ich bin aber froh, dass es dir gefällt. So jetzt müssen wir nur noch schauen, was du anziehst.“
„Ich dachte da an eine Jeanshose und ein helles Trägertop.“, schlug Nina vor.
„Ja das hört sich ganz gut an. Zieh mal alles an und wir schauen, wie es passt.“
Als Nina sich fertig angezogen hatte, war sie kaum noch wieder zu erkennen. Es sah echt furchtbar schick aus. Jetzt waren sie beide nur noch gespannt, was Marc sagen würde, wenn er sie abholt.
Nach einer halben Stunde klingelte es an der Tür und kurz darauf stand Marc neben ihnen im Zimmer. Warum auch immer er die Klingel drückte, wenn er dann zum Fenster herein kam, dachte sich Alina. Marc war begeistert von Ninas Aussehen. Er wusste gar nicht was er sagen sollte und brachte so nur ein „Wow!“ heraus.
„Es freut mich, dass es dir gefällt Liebling.“, sagte Nina mit einem nervösen grinsen.
„J...Ja. Du siehst echt toll aus. Wow. Es ist echt der Hammer, was du da gemacht hast Alina.“
„Jetzt hört doch mal auf! Ich habe doch gar nicht viel machen müssen. Sie ist doch auch ohne das alles wunderschön. Ich habe es nur noch etwas mehr betont.“ Sie lächelte.
Im Grunde gefiel es ihr, dass die beiden so glücklich und froh waren. Es tat gut zu sehen, dass es ihnen gefiel, was Alina konnte. Nach ein paar weiteren schmeichelnden Worten fuhren sie los zur Chocolate Moon. Dort angekommen gingen sie in dem riesigen Raum auf einen runden Holzfarbenen Tisch mit vier blauen Hockern zu. Der Raum war in verschiedenen Blautönen gehalten. Die Tische und Hocker waren aus dunklem Holz, wobei die Hocker auf der Sitzfläche mit einem blauen Stoff überzogen waren. Auf der Terrasse, die rechts vom Eingang lag und die man durch eine riesige Glaswand betrachten konnte standen Fackeln, blaue Liegestühle und kleine Tische für die Getränke. Die Bar war in blaues Licht getaucht und nur damit beleuchtet. Am anderen Ende des Raumes legte ein DJ Chill Out Musik auf. Alles in allem war dies eine angenehme Atmosphäre. Als sie den Tisch erreichten und sich setzten viel ihnen Alex auf, der an der Glaswand zur Terrasse an einem Tisch saß und sich zu langweilen schien, denn Jenny war nicht zu sehen. Sie mussten lachen.
„Warum heißt diese Bar eigentlich Chocolate Moon und nicht Blue Moon? Würde doch viel besser passen.“, bemerkte Alina trocken.
„Wer weiß, was sich die Menschen dabei gedacht haben. Wir werden es einfach mal so hinnehmen.“, antwortete Marc. Dann sandte er eine Nachricht an Alex und ließ die Mädchen daran teilhaben.
Hey Alex, na ist deine Liebesgöttin noch nicht aufgetaucht? Eigentlich schade...willst du nicht doch zu uns kommen?!
Alina wusste, dass diese Aussage Alex nicht gefallen würde doch er warf Marc nur einen bösen Blick zu und signalisierte, dass sie ihn nicht so anstarren sollten. Also drehten sie sich um und unterhielten sich ein wenig. Nach einer halben Stunde ging Alina ihnen etwas zu trinken holen. Natürlich gab es hier kein Blut, dafür aber sehr leckere Cocktails.
An der Bar begegnete sie einem Jungen, der ihre ganze Aufmerksamkeit auf sie zog. Er war groß, schlank, hatte kurze blonde Haare, die ihm leicht in die Stirn fielen und dunkle braune Augen. Er war gerade am gehen, als Alina ihn ausversehen leicht anstieß, während sie zur Bar ging. Als sie bestellte beobachtete sie ihn und sah zur ihrer Freude, dass er oft zu ihr herüber schaute. Als sie wieder am Tisch war erzählte sie Nina davon.
„Siehst du den Typen da drüben?“
„Was der große mit den blonden Haaren?“
„Ja genau der. Ist der nich süß? Ich bin ihm gerade an der Bar begegnet und konnte mich kaum von seinem Anblick lösen.“
„Hmmm... ja schlecht sieht er nicht aus, aber er ist ein Mensch, Alina! Das würde eh nicht klappen mit euch. Schlag ihn dir lieber aus dem Kopf.“
„Nein. Heute Abend noch nicht. Ich werde erst schauen ob auch ich sein Interesse geweckt habe.“
„Oh glaub mir das hast du.“, bemerkte Marc. „Er redet die ganze Zeit mit seinen Kumpels über dich und glotzt auch ständig rüber.“
„Marc du sollst doch nicht einfach irgendwelche Leute belauschen!“, schimpfte Nina.
„Bleib mal ganz ruhig! Ich höre ja schon auf. Außerdem kommt er eh gerade her.“
Alina erstarrte. Marc hatte recht, der blonde, gut aussehende Junge kam direkt auf sie zu und lächelte sie schüchtern an.
„Seine Kumpels haben ihn übrigens gerade dazu aufgefordert, dass er dich auf einen Drink einladen soll.“, flüsterte Marc Alina noch schnell zu.
Doch dann wechselte er die Richtung und ging zur Toilette. Marc begann sich zu kugeln vor Lachen.
„Hihihi... Er hat schiss bekommen! Hahaha. Wie geil ist das denn?!“
„Jetzt hör doch mal auf! Ich denke er wollte gar nicht her kommen, sondern musste einfach nur aufs Klo.“, sagte Alina schroff.
Nina wusste nun gar nicht mehr, was sie sagen sollte und so starrte sie gedankenverloren zu Alex, der immer noch allein am Tisch saß. Doch plötzlich bemerkte sie, dass er zu einem anderen Tisch lächelte. Dort saß Jenny und er flirtete mit ihr. Nach einigen Minuten schlenderte sie zu ihm herüber und setzte sich zu ihm.
„Hey Leute jetzt konzentriert euch doch mal! Seht nur unser Fisch hat angebissen.“
Alina und Marc hörten sofort auf zu diskutieren, wer den nun Recht hatte und schauten wie gebannt zu Alex´ Tisch, an dem jetzt auch Jenny saß. Alina wurde schlecht und stand auf, um sich einen Milchkaffee zu holen. An der Bar stand auf einmal der Junge von vorhin neben ihr und lächelte sie an.
„Darf ich der hübschen Lady ihren Kaffee ausgeben?“, fragte er in einem freundlichen und flirtenden Ton.
„Ja gerne, wenn du möchtest.“, sie lächelte ihn an. „Doch erst würde ich gern den Namen meines Sponsoren erfahren.“, fügte sie in einem Honigsüßen Ton hinzu.
„Luca, ich heiße Luca. Und wie ist dein Name?“
„Alina.“

Nina und Marc waren nun vollkommen überfordert. Natürlich wollten sie wissen, was bei Alex und Jenny passierte, aber auch was bei Alina und diesem Typen geschah. Also entschlossen sie sich, sich aufzuteilen, so dass Marc Alex und Nina Alina lauschte.


Alex spürte, dass Jenny sehr an ihm interessiert war. Sie lächelte ihn die ganze Zeit an. Anscheinend sollte ihr Blick verführerisch sein, doch es sah eher unbeholfen aus. Alex amüsierte dieser Gedanke. Wie er nach einer Weile feststellte, war Jenny eine dieser Personen, die sich am Abend an einen Typen hefteten und ihn nicht mehr fort ließen, doch das sollte Alex recht sein, immerhin war er erst 120 Jahre jung und brauchte seinen Spaß. Jenny klimperte mit ihren langen Wimpern um ihm zu imponieren.
„Sag mal wie heißt du eigentlich? Neulich habe ich dich auf dem Schulparkplatz gesehen, doch du bist kein Schüler des Colli Gymnasiums, habe ich recht?“
„Nein bin ich nicht. Ich war da nur zufällig, weil ich auf jemanden gewartet hatte. Ach ja , ich bin Alex und wie heißen sie hübsche Frau?“ und er küsste ihre Hand. Sie errötete leicht und Antwortete „Jenny.“
„Was für ein bezaubernder Name.“, er wollte sie nach allen Regeln der Kunst verführen, bis er sie sich um den Finger wickeln konnte. Wie er feststellte, brauchte er dazu auch gar nicht viel, denn dieses Mädchen war einfach nur zu naiv. Sie fraß ihm ja schon nach einem Lächeln aus der Hand, doch das Spiel hatte er ja erst gehabt.
„Okay, Jenny ich werde dann mal gehen. Es war sehr nett dich kennen zu lernen.“, er küsste sie erneut auf die Hand, zwinkerte ihr zu und ging Richtung Ausgang. Es dauerte gar nicht lange da tappelte sie ihm hinterher.
„Alex! Alex, warte! Komm lass uns doch noch etwas trinken. Ich mein, der Abend ist doch noch jung und ich habe es nicht gern, dass mich so ein heißer Typ wie du einfach sitzen lässt.“ Sie schlang die Arme um ihn und fing an ihn zu küssen. „Oder,“ hauchte sie ihm ins Ohr, „wir gehen jetzt zu mir und machen uns da einen netten Abend.“
Ah dieses Kind war auch einfach nur zu aufdringlich, dachte sich Alex. Aber er war ja doch nur ein Mann.
Er schenkte ihr ein zweihundert Volt lächeln und flüsterte ihr ins Ohr: „Okay, gehen wir zu dir.“


Alina bot gerade Luca an sich doch mit zu ihr, Nina und Marc zu setzen als Alex mit einem ausdruckskräftigen Blick und Jenny an der Hand an ihr vorbeihuschte. Einen Augenblick war sie ziemlich verwirrt, was das anging, doch sie war gerade mit Luca beschäftigt und wollte sich um Alex keine Gedanken machen.
Als die beiden am Tisch ankamen, warf Nina Alina ein verschmitztes Lächeln zu und sandte ihr telepathisch eine Botschaft.
Du weißt hoffentlich schon, dass er ein normaler Mensch ist und dass ziemlich riskant ist, was du da gerade versuchst.
Ja, ich weiß sehr wohl, was er ist... aber er ist total nett und ein bisschen flirten ist ja wohl nicht verboten oder?! antwortete Alina schnippisch.
Marc begrüßte Luca freundlich und die Mädchen erfuhren, dass sie sich aus dem Volleyballteam kannten. Das war ja mal wieder ein Zufall, denn jetzt hatten sie sogar etwas, über dass sie sich unterhalten konnten.
„Wie spielt Marc denn so Volleyball? Ich bin zwar seine Freundin, doch durfte ich nie bei einem Spiel oder Training zuschauen.“, fragte Nina Luca freundlich.
„Nun ja, er ist eigentlich ziemlich gut. Eigentlich ist er sogar der Beste aus dem Team.“, gab Luca ehrlich zu.
„Also entweder seid ihr dann ein sehr schlechtes Team, oder Marc war mal wieder sehr bescheiden.“ ,warf Alina lachend ein.
Marc lief rot an, was er dank des vielen Kaffees über den Tag verteilt getrunken hat, sehr gut hinbekam.
„Ja, mag sein, dass ich ganz okay bin.“, gab Marc zu.
Alina drehte sich zu Luca und begann ihn höflich und diskret auszufragen, wie es Mädchen nun einmal gern tun.
„Und wie gut kannst du so spielen, Luca? Ich meine deine Arme sehen schon sehr kräftig aus.“
„Ähm... ja, eigentlich ganz gut. Also wenn ich mit Marc in einer Mannschaft bin klappt immer sehr gut mit zuspielen und so. Aber in letzter Zeit haben wir leider kein Spiel mehr gewonnen, da viele Spieler aus unserem Team ziemlich an Leistung verloren oder andere Dinge im Kopf haben.“, traurig senkte Luca den Kopf.
„Oh, dass tut mir echt leid für euch. Und was hast du sonst noch so für Hobbys? Und in welche Klasse gehst du eigentlich?“
„Wow... ganz ruhig Alina.“, Luca lachte. „Also ich bin in der zwölften Klasse und ich spiele auch gerne Tischtennis und fahre gern Skates. Außerdem habe ich einen Hovawart.“
„Einen Hovawart? Was ist das denn?“, fragte Alina.
Alle begannen zu kichern. Nur Alina begriff anscheinend den Witz nicht.
„Ein Hovawart ist eine Hunderasse. Meine Kleine ist ein schwarz-brauner und heißt Skita.“, antwortete ihr Luca immer noch lachend.
„Oh, achso... Das ist ein echt schöner Name für einen Hund. Ich würde mich freuen sie mal kennen zu lernen, ich mag Hunde nämlich echt gern.“
Alina war begeistert von ihm. Er sah nicht nur gut aus, sondern war auch noch super sportlich und hatte einen Hund namens Skita. Einfach toll.
„War das etwa eine Einladung auf ein Date?“, fragte Luca vorsichtig.
„Ä...Ähm... ja, wenn du möchtest.“, antwortete Alina stockend.
„Gut.“, sagte Luca, stand auf und ging zu seinen Kumpels zurück.
„Hey! Und wann und wo treffen wir uns?“, rief Alina ihm nach.
„Du wirst es früh genug erfahren denke ich.“, rief Luca und warf ihr ein traumhaftes Lächeln entgegen, was sie zum schmelzen brachte.

„Da hat´s dich ja ganz schön erwischt was?“, hackte Nina nach.
„Nein, es war nur ein Flirt. Da darf nicht mehr werden und wird es auch nicht. Wieso hast du uns eigentlich nicht erzählt, dass du Luca kennst Marc?“
„Ich... naja ich dachte es wäre nicht so wichtig, da ich ja nicht sonderlich viel mit ihm zu tun habe. Ich meine klar, wir spielen zusammen Volleyball aber mehr auch nicht.“, antwortet Marc leicht nervös.
„Und er geht in deine Parallelklasse Liebling.“, fügte Nina hinzu. „Ich staune, dass du ihn nie erwähnt hast, wenn du von euren Spielen erzählt hast.“
„Wie gesagt, es erschien mir nicht sonderlich wichtig ihn zu erwähnen.“
Alina hackte noch mehr nach. „Du hast auch mir gegenüber nie erwähnt, dass du Volleyball spielst. Ich denke das ist an dieser Schule nicht so leicht wegen unserer Kräfte und so.“
„Ja, ist es auch nicht. Ich muss mich immer ziemlich zusammenreißen, dass ich den Ball nicht durch die gegenüberliegende Wand schmettere und keinen der Spieler umniete.“, gab er schuldbewusst zu.
„Hmmm... dann ist es also kein wirklicher Sport für dich. Das tut mir leid.“, sagte Alina. Dann bemerkte sie, dass Alex und Jenny gar nicht wieder gekommen waren.
„Sagt mal, wo sind eigentlich Alex und Jenny hin verschwunden? Sie kamen vorhin an mir vorbei, als ich an der Bar stand, aber seitdem hab ich sie nicht mehr gesehen.“
„Nun ja also“, begann Marc, „Jenny hat sich Alex um den Hals geworfen und vorgeschlagen zu ihr zu gehen und Alex hat sofort eingewilligt und dann sind sie gegangen. Seitdem habe ich keinen Kontakt mehr zu den beiden gehabt.“, antwortete Marc ihr.
„Oh, okay. Das ist nicht gut oder?“, Alina war unsicher.
„Nein, ich glaube nicht, dass es sonderlich gut ist, wenn er zu oft ihr Blut trink, was er genau in diesem Moment ohne Bedenken tun wird. Nicht, dass wir durch seine Lust an Blut auffliegen.“, sagte Nina aufgebracht.
„Nein! Er wird uns nicht verraten. Wir werden mit ihm reden, sobald wir ihn sehen und ihn auf die Folgen seiner Taten hinweisen, auch wenn es ihn nicht sonderlich interessieren wird. Er ist nun mal stärker als wir alle drei zusammen.“, endete Alina traurig.

Nach einer weiteren halben Stunde fuhren sie nach Hause. Marc und Nina setzten Alina zu Hause ab, damit sie nicht allein nach Hause laufen musste, da Alex ja mit Jenny gegangen war. Nina bot ihr noch an bei ihr zu schlafen, damit sie nicht so allein in der Wohnung war, doch Alina lehnte dankend ab.
„Alex kommt heut noch nach Hause. Er lässt mich nie allein.“, sagte sie munter. „Okay ihr beiden. Kommt gut nach Hause. Bis morgen dann.“
Sie schloss die Tür und ging auf ihr Zimmer.


Alex ging schnell mit Jenny zu seinem Mercedes. Sie ließ sich in die Ledersitze sinken und warf ihm einen heißen Blick zu. Er drückte aufs Gas und sie fuhren zu ihr. Vor ihrer Tür begann Alex bereits sie vorsichtig am Hals zu küssen, während sie den Schlüssel aus ihrer Tasche kramte und aufschloss.
Drinnen war es warm und hell erleuchtet. Links neben der Tür stand ein kleiner Schuhschrank, auf dem alle Schlüssel des Hauses verstreut lagen. Jenny lief schon eilig die Treppe hinauf zu ihrem Zimmer, dabei blieb sie kurz stehen und zwinkerte Alex zu.
„Willst du den nicht mitkommen?“, fragte sie neckisch und lief weiter.
Alex ließ sich das natürlich nicht zweimal fragen und innerhalb der nächsten Sekunde stand er, dank seiner unglaublichen Schnelligkeit, hinter ihr.
Ihr Zimmer war riesig. Die Wände waren in einem hellen orange gestrichen worden. Darüber hingen viele Bilder von Karibikstränden oder von ihren Freundinnen. Sie hatte ein großes Bett mit zwei Kissen, einer riesen Decke und einem Berg an Kuscheltieren, die alle feinsäuberlich hingesetzt worden waren. An der rechten Wand stand ein riesiger Schrank. Wahrscheinlich voller Klamotten, dachte Alex. Daneben war ein runder Spiegel, an dem viele Fotos hingen, unter dem ein kleine Kommode mit Schminkutensilien stand.
Jenny stand am Fenster und zog die weißen, schweren Vorhänge zu und tauchte damit das Zimmer in einen dämmrigen Ton. Danach schritt sie langsam auf das Bett zu, um es sich darauf bequem zu machen. Alex ließ sie keine Sekunde dort warten und stürzte sich auf sie. Zuerst küsste er sie, bis sie seinen Blutdurst soweit gereizt hatte, dass er zubiss und ihr Blut trank. Es schmeckte nicht wie das letzte Mal, es war bitterer, was am Alkohol liegen könnte. Er spürte eine Erregung in ihr und kurz darauf lag sie nur noch schlaff in seinen Armen. Als er sich satt getrunken hatte, ließ er sie in die Kissen sinken und legte sich neben sie. Nach einer Weile wachte sie auf und starrte ihn an. Anscheinend überlegte sie, ob sie schreien oder still sein sollte. Sie entschied sich klugerweise für das zweite und so lächelte sie Alex nur an.
„Und wie schmeckt dir mein Blut?“
„Es ist traumhaft Prinzessin. Nur solltest du vorher keinen Alkohol mehr trinken, denn der macht es bitter.“
„Oh, natürlich. Ich Dummerchen.“
„Ja, du Dummerchen! Wie konntest du dich nur auf mich einlassen?!“ Er meinte diese Frage ehrlich und sagte es auch so.
„Ich weiß es nicht. Du warst einfach da. So sexy und unheimlich anziehend. Ich konnte gar nicht anders.“
„Ja, du hast wohl recht. Ich sehe wirklich zu gut aus.“, sagte er in einem hämischen Ton. Sie begann ihn wieder zu küssen und er ließ sich hinreißen und sie versanken in tiefe Innigkeit.
Als Jenny in seinen Armen eingeschlafen war, lag er wach und starrte an die Decke. Das Kissen unter ihrem Kopf war blutverschmiert und machte Alex ganz wuschig im Kopf, doch er konnte sich dennoch zwingen sich zu konzentrieren. Während er ihr Blut getrunken hatte, konnte er in ihren Geist eindringen und viel über sie erfahren. Doch es verwunderte ihn, dass es nichts brauchbares war. Anscheinend war dieses Mädchen wirklich so oberflächlich und tat nicht nur so. Alles in ihren Gedanken drehte sich um shoppen, Make up und Jungs. Kaum zu fassen, sie hatte wohl doch nichts zu verbergen. Er wunderte sich wie es in einem Menschen nur so aussehen konnte. Anscheinend hatte sie nicht mal Hobbys. Was er sich da mal wieder angelacht hatte. Er drehte sich und legte einen Arm um sie. Sie begann fürchterlich zu zittern, doch es interessierte ihn nicht und er trank noch einmal ihr Blut. Vielleicht hatte er ja etwa übersehen, etwas was ihm unwichtig vorkam jedoch wichtig war. Doch auch wie beim ersten Mal fand er wieder nichts, außer einer weiteren Shoppingtour mit ihren Freundinnen.
Da es nichts weiter zu bringen schien bei ihr zu bleiben überlegte er kurz nach Hause zu fahren und Alina davon zu berichten, doch dann viel ihm ein, dass Alina in der Bar mit einem Jungen gesprochen hatte. Über seiner Stirn bildete sich bei diesem Gedanken eine große Falte, die immer kam, wenn ihm etwas nicht passte. Was bildete sie sich nur ein. Schließlich kam er zu dem Entschluss, dass Alina schon lang schlafen würde und er wollte sie nicht wecken.


Alina lag in ihrem Bett und las. Als sie auf den Wecker schaute war es bereits Ein Uhr morgens und Alex war noch immer nicht zurück. Sie versuchte ihn auf dem Handy zu erreichen, doch da ging nur die Mailbox ran. Sie hinterließ ihm eine Nachricht, dann viel ihr ein, dass sie diese auch telepathisch senden könnte, doch sie hatte Angst damit alle Vampire der Stadt zu wecken, weswegen sie es bleiben ließ. Nach einer weiteren Stunde warten kam ihr der Gedanke, dass er wohl heut Nacht nicht mehr nach Hause kommen würde. Sie legte also ihr Buch weg und versuchte zu schlafen, was sich als nicht einfach erwies und weswegen sie beschloss, die ganze Nacht auf zu bleiben und auf Alex zu warten.
Sie dachte darüber nach, was Alex wohl mit Jenny machen würde, wenn er sogar das Handy ausgeschaltet hatte. Langsam fühlte sie sich einsam und verraten, denn Alex ließ sie wegen diesem Mädchen im Stich. Es war das erste Mal seit ihrer Verwandlung, das er sie allein ließ und sie nicht an erster Stelle bei ihm stand. Doch sie schob diesen Gedanken so schnell es ging bei Seite.
Dann kam ihr Luca in den Sinn... wie er sie angelächelt hatte. Sie waren zu einem Date verabredet und anscheinend wollte er sie überraschen, denn er sagte ihr keinen Ort oder ein Datum mit Uhrzeit. Es kribbelte in ihrem Bauch, was sie erschreckte, denn sie dachte als Vampir hätte sie solche Gefühle nicht mehr. Es machte ihr Spaß an ihn zu denken, denn es fühlte sich einfach richtig und gut an. Sie sah Luca vor ihrem inneren Auge und schlief friedlich ein.

Kapitel Vier




Am nächsten Morgen wachte Alina total verdreht auf. Ihr Kopf tat schrecklich weh und sie stand ziemlich neben sich. Alex war die Nacht nicht nach Hause gekommen, denn sein Schlafzimmer war immer noch leer. Alina schlich langsam in die Küche, um sich etwas zu essen zu machen. Nach einer Schüssel Cornflakes und einem Glas Blut ging es ihr gleich besser und so ging sie nach oben um sich für die Schule fertig zu machen. Heute mussten sie wieder bei Herrn Spitzzahn nachsitzen. Dies fand sie urkomisch und begann zu lachen. Als sie sich angezogen hatte, viel ihr ein, dass sie heut auch Luca wiedersehen würde... würde er heut auch so locker mit ihr reden, wie gestern Abend?
Sobald sie vor dem Spiegel stand und bemerkte, wie sie eigentlich aussah, kam ihr das Grauen. Ihre Haare standen nach allen Seiten ab und unter den Augen hatte sie tiefe, dunkle Ringe, die von aufgequollenen Adern durchzogen wurden. Ihre hellblauen Augen waren tiefschwarz und hatten einen grimmigen Ausdruck. Sie hatte Hunger.
Also musste die Schule heut wohl ausfallen, obwohl sie sich diesen Anfall, wie sie es nannte, nicht erklären konnte. Sie beschloss Nina anzurufen und sie zu bitten sie in der Schule krank zu melden.
„Hey Nina, ich bin‘s, Alina. Könntest du mich heut bitte krank melden?!“
„Guten Morgen. Ähm... ja klar kann ich das machen. Aber sag mal was ist denn los? Ich mein wir werden doch nicht krank.“
„Ich... ich habe einen Anfall.“
„Einen Anfall?!“, fragte Nina ungläubig.
„Ich habe Hunger und so wie ich momentan aussehe kann ich nicht aus dem Haus gehen. Allerdings kann ich mir das auch nicht erklären. Ich hab jeden Tag regelmäßig Blut getrunken und trotzdem sehe ich gerade aus wie ein Monster. Woran kann das nur liegen?“
„Ich habe keine Ahnung,“, gab Nina zu, „aber ich werde Herr Spitzzahn dann direkt fragen woran dies liegen könnte.“
„Danke. Ist echt lieb von dir. Ich werde jetzt erstmal versuchen Alex zu erreichen, der ist die Nacht nämlich nicht nach Hause gekommen und geht auch nicht an sein Handy. Vielleicht weiß er ja auch, was das alles auf sich hat.“
„Ja, das ist eine gute Idee. Ruh dich erstmal aus... ich geh jetzt in die Schule und rede mit Eric.“
„Okay... vielen Dank.“, sagte Alina und legte auf.
Anschließend probierte sie Alex auf dem Handy zu erreichen, doch es war immer noch ausgeschalten. Genervt von allem schmiss sie sich in ihr Bett und begann zu schreiben.


11. August


Liebes Tagebuch,

die letzten Tage waren sehr chaotisch. In der Schule habe ich mich gut eingelebt und auch Freunde gefunden. Nina und Marc heißen sie. Sie sind auch Vampire und ich habe mich auf Anhieb mit ihnen verstanden.
Aber weshalb ich dir eigentlich schreibe ist, dass ich heute einen Anfall hatte beziehungsweise immer noch habe. Ich sehe aus wie ein Monster. Meine Augen sind schrecklich aufgequollen und so dunkel, wie sie schon lang nicht mehr waren. Ich weiß nicht, woran das liegen könnte, ich habe doch regelmäßig Blut getrunken. In letzter Zeit sogar etwas mehr wie sonst.
Nina will in der Schule unseren Lehrer Herr Spitzzahn, den wir Eric nennen dürfen, um Hilfe und Rat bitten. Doch irgendwie, wenn ich ehrlich sein muss, ist mir das alles ziemlich peinlich. Ich mein ich bin gerade mal zwei Tage an der Schule und schon stehe ich im Mittelpunkt. Ätzend!




Da klingelte ihr Handy und sie wurde unterbrochen. Alex rief an.
„Na Kleine, was ist los?“
„Was los ist?“, fragte Alina entrüstet. „Du verschwindest gestern Abend mit dieser... dieser Jenny und kommst die Nacht nicht heim, obwohl du genau weißt, dass ich immer auf dich warte. Ich steh heut Morgen auf und du bist immer noch nicht da und jetzt rufst du an und fragst was los ist?! Ich glaub es hackt!“
„Bleib doch mal ganz ruhig. Ich habe bei Jenny übernachtet und wie es sich anhört hast du doch ganz gut schlafen können.“
„Und wann gedenkst du heim zu kommen? Ich habe ein riesiges Problem, was ich mit dir besprechen will.“
„Ich bin ja schon unterwegs... Ich musste nur grad noch Jenny bei der Schule abliefern.“
Alina legte auf. Das war ihr nun wirklich zu viel. Jetzt brachte er Jenny auch schon in die Schule und übernachtete bei ihr. Ihm war auch echt nichts zu peinlich.
Als Alex dann endlich zu Hause war kam er sofort in Alinas Zimmer. Doch als er sie sah blieben ihm anscheinend die Wörter im Hals stecken.
„Hey Kleines...wa ...was hast du denn gemacht? Du siehst ja g... gar nicht gut aus.“
„Ich weiß es ja auch nicht, was ich da gemacht habe! Ich habe ganz normal und regelmäßig Blut getrunken, wie du es mir erklärt hast und jetzt seh ich so aus!“ Alina begann zu weinen und Alex nahm sie in seine Arme.
„Naja, vielleicht warst du die letzten Tage auch einfach zu übereifrig mit dem Blut und hast dich übernommen. Du Blut-junkie!“ Er lachte und pieckste ihr in die Seite.
„Ha ha... dass war ja mal wieder urkomisch Alex! So viel habe ich gar nicht getrunken. Ich meine okay, es war mehr als sonst ,aber auch nur höchstens zwei Gläser.“
„Tja, dann muss es wohl an etwas anderem liegen.“ Alex dachte angestrengt nach. Alina wusste, dass sie ihn dabei nicht stören sollte, da er dazu seine Ruhe brauchte. Sie hoffte, dass ihm eine Lösung einfallen würde, immerhin war er einige Jahre länger ein Vampir und hatte daher schon um einiges mehr Erfahrung als sie.
Da klingelte plötzlich Alinas Handy, Nina rief an. Mit voller Hoffnung meldete Alina sich mit einem „Ja?“ und ging aus ihrem Zimmer.
„Hey Alina! Nina hier. Also ich habe mit Eric gesprochen und er meint du hast entweder zu viel Blut getrunken und dich übernommen oder du hast jemanden gesehen, kennengelernt oder sonst was, den du ziemlich lecker fandest und nach dem du jetzt so gierig bist.“
„O... Okay... und was heißt das jetzt? Das ich verrückt nach Luca bin oder was?!“
„Ähm... ja, oder du hast zu viel Blut getrunken oder noch jemand anderen kennengelernt, von dem ich nichts weiß?!“
„Nein, nein ich habe weder zu viel getrunken noch jemand anderen kennengelernt. Also muss es wohl doch an Luca liegen... Und wie bekomme ich das in den Griff?“, fragte Alina aufgelöst.
„Also Eric meinte, du müsstest ein paar Tage zu Hause bleiben, bis du dich erholt hast. Dann erst kannst du wieder in die Schule kommen und Luca gegenüber treten. Wenn es dann immer noch nicht besser ist, dann... dann sollst du mehr Blut trinken als jetzt schon, damit dein Hunger komplett gestillt ist.“
„Ja, okay, mach ich sofort! Wenn es mir hilft.“
„Da gibt es nur ein Problem. Wenn du diesen Weg wählst, dann wird dich dein Hunger kontrollieren und du wirst immer mehr Blut brauchen, bis du wahnsinnig wirst.“
„Oh...“ ,war das einzige, was Alina dazu heraus brachte. Sie verabschiedete sich von Nina und ging zurück in ihr Zimmer.
Natürlich wusste sie, dass Alex alles mitgehört hatte, doch das war ihr gerade egal. Sie dachte nach, darüber, was sie jetzt tun sollte.
Alex sah sie aufmerksam an und bemerkte dann so fast nebenbei „Du willst also mehr Blut trinken um damit fertig zu werden?“
„Ja, ich denke schon, wenn es mir hilft, dann ja!“
Fest entschlossen ging sie in die Küche und nahm sich ein Glas Blut. Alex hielt sie nicht einmal davon ab. Er wusste, dass er sie nicht umstimmen konnte, also ließ er sie ihre eigenen Entscheidungen treffen.
Alina trank diesen Tag ganze drei Liter Blut, bis sie sich fast davon erbrochen hätte, da es ihr zu viel wurde. Am Abend war sie schließlich so aufgedreht, dass sie nicht mehr schlafen konnte und mit Alex feiern ging. Der jedoch ließ sie bald allein und tanzte irgendwelche Mädchen an.
Alina sprang über die Tanzfläche, wirbelte die Arme hin und her und hatte ihren Spaß. Es dauerte nicht lang da hatte sie bereits fünf Jungs auf sich aufmerksam gemacht, die ihr alle imponieren wollten. Ihr gefiel es im Mittelpunkt zu stehen und genoss die Aufmerksamkeit. Jedoch ließ sie keinen an sich heran. Sie wollte nicht so einfach zu haben zu sein. Gegen halb drei Uhr morgens sackte Alex sie an und trug sie zum Auto, da sie sonst die nächsten drei Tage durchgefeiert hätte. Als sie zu Hause ankamen genehmigte Alina sich noch ein Glas Blut und legte sich ins Bett.
Am nächsten Morgen wachte sie total gerädert auf. Sie fühlte sich schlecht, dass sie am Vortag so viel Blut getrunken hatte und beschloss damit aufzuhören. Immerhin war es riskant seinen Verstand für einen Jungen ,den sie nicht einmal kannte, aufs Spiel zu setzen. Also zog sie sich an und ging ins Bad, wo sie Alex begegnete, der gerade aus der Dusche kam. Sein muskulöser, leicht gebräunter Körper glänzte noch vom Wasser und sein dunkles Haar viel ihm nass und noch leicht tropfend ins Gesicht. Mit einem breiten Grinsen sah er sie an und warf ihr einen Luftkuss zu.
„Na meine kleine Partymaus. Hast du gut geschlafen? War ja ziemlich wild gestern Abend.“
„Ach, halt den Mund und belästige mich nicht schon zum frühen Morgen!“
„Ich liebe es, wenn du noch so verschlafen und verpeilt bist.“, sagte er lachend, schob seinen Luxuskörper an ihr vorbei und verschwand durch die Tür.
Alina hasste es, wenn er sie schon am frühen Morgen zum Narren hielt. Mit schlechter Laune putzte sie sich die Zähne und dachte darüber nach, wie der heutige Tag wohl werden würde. Es stand fest, dass sie Luca sehen würde und sie musste unbedingt mit Herr Spitzzahn reden. Sie wollte kein durchgedrehtes Monster werden, sondern normal so weiter leben wie bisher. Vor der Schule schlang sie sich noch einen Becher Blut herunter und lief los. Auf dem Weg begegnete sie Nina und Marc, die ebenfalls auf dem Weg zur Schule waren. Sie beschlossen den Weg durch den Wald zu nehmen, da sie dort ein wenig rennen konnten, was sie auch mussten um pünktlich zu kommen. Der Kleine Lauf tat Alina gut um sich etwas auszupauern und runter zu kommen. Außerdem machte es tierischen Spaß am Morgen durch den Wald zu rennen. Doch rennen war wahrscheinlich nicht das richtige Wort dafür – schweben passte eher.
Als die drei den Schulhof betraten zogen sie die ganze Aufmerksamkeit auf sich. Sie liefen über den Schulhof und niemand konnte wegschauen. Es sah anmutig aus, wie sie sich bewegten. Nina lief in der Mitte, rechts von ihr lief Alina und links von ihr Marc. Nina hatte ihre Haare zu einem lockeren Zopf geflochten und mit einer weißen Blume aufgelockert. Sie trug ein enges, figurbetontes, schwarzes Shirt, einen kurzen Jeansrock und Ballerinas. Ihre große Tasche hing locker über der linken Schulter.
Alina trug ihr langes Haar offen, welches durch das Sonnenlicht golden schimmerte. Ihre Augen waren hinter einer schwarzen Sonnenbrille versteckt und um ihren Mund bildete sich ein leichtes Lächeln. Die lange blau-weiß-karierte Bluse umspielte leicht ihren Körper und ihre Beine wurden durch High Heels, die wie Chucks aussahen, und schwarze dreiviertel Leggings betont.
Marc war ganz in schwarz gekleidet, was ihn noch muskulöser und schlanker wirken ließ. Seine Haare hatte er nach oben gestylt, was ihn wild wirken ließ. Seine Augen strahlten ebenfalls eine gewisse Wildheit aus, was so manches Mädchen verrückt werden ließ.
Sie waren einfach perfekt, doch schnell wurde ihnen bewusst, dass sie die nächste Zeit vielleicht nicht zusammen über den Schulhof gehen sollten, wenn sie weitere ohnmächtige Mitschüler vermeiden wollten. Es war gar nicht so einfach, nicht aufzufallen.
Marc verabschiedete sich schnell von den beiden Mädchen und rannte zum Sportunterricht, während Alina und Nina weiter in ihre Klasse gingen. Sie hatten die erste Stunde Englisch, worin Alina noch nie gut war. Nina hatte jedoch durch ihr langes Leben schon einige Sprachen flüssig sprechen lernen können. Darauf freute Alina sich am meisten. Durch die ganze Welt reisen zu können, neue Leute und andere Vampire kennen zu lernen, Sprachen und Kulturen zu erforschen und die Weiterentwicklung der Menschheit mit zu erleben. Sie stellte sich das alles sehr spannend vor, doch wünschte sie sich nie, dass die Zeit schneller vorüber gehen sollte.
Nach der Stunde schlenderten die Beiden über den Gang zum nächsten Unterricht. Da begegneten sie Luca, der gerade mit Marc vom Sportunterricht kam. Seine blonden Haare waren vom Duschen noch etwas nass und er schaute lächelnd zu Alina herüber. Sie jedoch ignorierte ihn und eilte mit Nina an ihm vorbei.
„Was war das denn gerade?“, fragte diese verblüfft. „Du fandest ihn doch letztens noch so süß. Wieso rennst du jetzt so stur an ihm vorbei? Ist es immer noch wegen deinem Anfall?“
„Du kannst Fragen stellen Nina! Natürlich ist es noch wegen dem Anfall, also zum Teil.“
„Okay, okay... reg dich ab bitte. Und was ist mit dem anderen Teil?“
„Der sagt mir ich sollte vorsichtiger sein und nichts für ihn riskieren, was ich gestern getan habe.“
„Du hast dich doch nicht etwa mit Blut besoffen?!“, fragte Nina entsetzt.
„Naja, nicht direkt besoffen, aber ja doch hab ich. Und deswegen geh ich Luca erstmal aus dem Weg, denn ich will nicht meinen Verstand wegen ihm verlieren.“
„Okay, dass klingt logisch, aber du hast den armen gerade ganz schön verwirrt.“
„Dann soll er eben verwirrt sein. Ich bin es doch auch.“, raunte Alina und beendete damit das Gespräch.
Nina getraute sich bis zum Mittag nicht mehr Alina auf Luca anzusprechen, was dann auch schon Marc für sie übernahm, als er sich mit an den Tisch setzte.
„Na Alina, hast Luca ganz schön verwirrt vorhin was?!“
„Keine Ahnung, kann schon sein.“, nuschelte sie.
„Der hat ja dann jede Stunde von dir geredet. Also mit seinen Kumpels. Naja, und als ich deinen Namen hörte konnte ich nicht mehr weghören. Hast dem Armen ja voll den Kopf verdreht.“, sagte er grinsend.
Nina war voll begeistert und quetschte Marc gleich aus, was Luca denn so gesagt habe.
„Naja, also er hat es nicht ganz verstanden, warum Alina ihm vorhin die kalte Schulter gezeigt hat, da sie sich im Chocolate Moon doch so gut verstanden hatten und so.“
„Ja und weiter?“, drängte Nina aufgeregt.
„Nun ja... er hat es als Herausforderung gesehen und ist der Meinung, dass Alina erobert werden will und wird jetzt nicht locker lassen, sondern sich um sie bemühen.“
„Ahhh... ist das romantisch!“, seufzte Nina.
„Das ist überhaupt nicht romantisch!“, raunte Alina sie an. „Der Typ soll die Finger von mir lassen! Ich habe keine Lust wegen ihm verrückt zu werden.“
„Aber, aber Alina, so redet man doch nicht über einen Jungen.“, tadelte sie Marc spaßend. Er brachte dies mit einer solchen Lehrerstimme ´rüber, dass alle drei zu lachen begannen und erst aufhörten, als es zum Pausenende klingelte. Alina und Nina standen auf, verabschiedeten sich von Marc und gingen zu Astronomie. Auf dem Weg aus der Cafeteria wurde Alina von hinten leicht angestupst. Als sie sich umdrehte stand ein kleiner, pummliger Junge vor ihr und hielt ihr einen Brief entgegen. Verwirrt nahm sie ihn entgegen und ging weiter. Nina sah sie aufgeregt an, sie wusste natürlich von wem dieser Brief kam. Neugierig öffnete Alina ihn, doch es war kein Brief enthalten sondern ein kleines silbernes Kettchen mit einem Puzzleteil. Das kam ihr ziemlich bekannt vor, doch wo hatte sie so eins schon mal gesehen? Nina grinste sie noch immer an und da viel Alina das kleine silberne Puzzleteil um Ninas Hals auf.
„Ist das von dir?“, fragte Alina irritiert.
„Jop.“, bestätigte Nina stolz. „Ich fand die Idee lustig, es dir von jemand anderen bringen zu lassen. Du hättest dein Gesicht sehen sollen.“
„Puhh... ich dachte schon das kommt von Luca.“
„Nein, der hat sich doch gerade selber gewundert, was der Kleine von dir will.“, sie lachte.
„Danke Nina, dass ist echt toll!“, sagte sie nach einem weiteren Moment und umarmte ihre Freundin.
Fröhlich lachend gingen sie nun weiter zum Unterricht. Sie kamen genau zum Stundenklingeln an und setzten sich auf ihre Plätze. Alina schmunzelte immer noch über Ninas verrückte Idee. Am Ende der Stunde verkündete ihre Lehrerin, dass sie in der nächsten Woche am Dienstag einen Ausflug zur Sternenwarte geplant hatten. Dieser Ausflug sollte die Klassen 10, 11 und 12 betreffen, doch da die 11 gerade auf Klassenfahrt war, gingen nur die 10 und 12 hin.
„Super! Ein Ausflug mit den Zwölfern in die Sternenwarte. Wie cool ist das denn?!“, freute sich Nina. „Ob Marc das schon weiß?“
„Bestimmt nicht, da hätte er mal was erwähnt.“ Alina zog es bei diesem Gedanken den Magen zusammen. Ein Ausflug in die Sternenwarte mit den Zwölfern. Das bedeutete ein Ausflug mit Luca. Wie sollte sie das nur überstehen? Nina schien Alinas Entsetzen aufgefallen zu sein, denn sie sah sie besorgt an.
„Ist alles okay bei dir?“, fragte sie schließlich.
„Nein, gar nichts ist okay. Wie soll ich das denn aushalten einen ganzen Tag in der Nähe von Luca?! Ich glaube ich bin da krank.“
„Das kannst du nicht bringen! Er würde doch sofort merken, dass es wegen ihm ist. Das würde ihn total fertig machen, weil er doch eigentlich nichts dafür kann und nichts gemacht hat. Außerdem ist Astro dein absolutes Lieblingsfach und du willst doch bestimmt voll gern in die Sternenwarte! Marc und ich sind ja auch da. Wir passen schon auf, dass nichts passiert!“
„Ja, du hast Recht, ich möchte wirklich gern mit. Ich werde versuchen mich bis dahin in den Griff zu bekommen.“
„Na das ist doch mal ein Wort!“, freute sich Nina und ihre Laune war gleich besser.
Nach dem Unterricht trafen sie sich mit Marc auf dem Parkplatz. Sie beschlossen noch einen kleinen Trip durch den Wald zu machen und Alina einige schöne Plätze zu zeigen. Kaum waren sie aus der Sichtweite von sämtlichen Menschen rasten sie wieder durch den Wald. Es war atemberaubend das Gefühl zu haben, zu schweben. Sie rannten in Schlängellinien durch die Bäume hindurch bis hinauf auf den höchsten Berg. Dort machten sie Rast auf einer kleinen, wunderschönen Lichtung. Das Gras dort war saftig grün und roch frisch. Am Rand war eine kleine Quelle, die dann zum Stadtfluss wurde. Es war herrlich auf dieser Lichtung zu stehen. Sie setzten sich und tranken etwas Blut.
„Und wie gefällt es dir?“, fragte Marc neugierig.
„Es ist wunderschön hier!“, antwortete Alina begeistert.
„Hier hatten Marc und ich unser erstes Date. An dem Tag hat es so schrecklich gewittert, dass wir ungestört Ping Pong spielen konnten.“ Nina war völlig in Erinnerungen versunken, also ließen Marc und Alina sie etwas träumen.
„Ich denke ich werde euch jetzt ein wenig allein lassen.“, bemerkte Alina als Nina wieder anwesend war.
„Ach nein warum denn?“ Nina sah sie traurig und mit großen Augen an. „Du kannst doch noch mit hier bleiben. Es ist so schönes Wetter und Alex wartet bestimmt auch nicht auf dich, der stand vorhin nämlich schon wieder bei Jenny.“
„Ich möchte euch nicht stören. Wenn das hier der Platz eures ersten Dates ist, wollt ihr bestimmt allein sein.“
„Hätten wir dich dann hierher geführt?“, fragte Marc ernst.
„Nein, ich denke nicht.“
„Na siehst du! Also hab dich nicht so und ess lieber mal einen Muffin, die hat Nina gemacht.“
Da vielen Alina erst die kleinen, mit Glasur überzogenen Muffins auf, die auf der Decke lagen. Sie sahen echt köstlich aus und sie beschloss einen zu probieren, um festzustellen, dass sie schmeckten, wie sie aussahen.
„Boar, die sind echt voll lecker Nina.“, schmatzte sie mit vollem Mund.
„Danke, die hab ich gestern Abend frisch zubereitet.“
„Was ist da drin? Die sind voll köstlich!“
„Naja... eine Schokolade, Cookies und ein bisschen süßes Blut. Das Rezept hab ich von einer alten Freundin. Sie nannte es getarntes Essen.“
„Coole Freundin, die du da hast! Auf so eine Idee muss man erst mal kommen. Das Rezept musst du mir unbedingt geben, die muss Alex mal probieren.“
„Ja, ich bring es dir morgen mit.“, sagte Nina vor Glück und Freude strahlend.
Sie saßen noch ein Weilchen auf der Lichtung und genossen das schöne Wetter. Dann packten sie zusammen und machten ein Wettrennen nach Hause, welches Marc um Längen gewann, zur Enttäuschung der Mädchen. Vor Ninas Haustür verabschiedeten sie sich und Alina ging, nun im normalen Tempo, nach Hause. Alex war natürlich nicht da, es wäre auch ein Wunder gewesen wenn. Sie setzte sich aufs Sofa und schaltete den Fernseher an. Es lief Verbotene Liebe. Sie interessierte sich zwar nicht dafür, doch es kam nichts besseres. Nebenbei trank sie einen Kaffee und aß eine Schüssel Cellogs. Nach zwanzig Minuten war die Sendung vorbei und es folgte Marienenhof. Genauso aufgebaut wie Verbotene Liebe, stellte sie fest. Jetzt wusste Alina wieder, warum sie so etwas normalerweise nicht schaute. Als dies zu Ende war, war es bereits neunzehn Uhr und sie ging duschen, da sie sonst nichts anderes zu tun hatte. Auf dem Weg ins Bad hörte sie, wie Alex nach Hause kam, doch sie wollte jetzt nicht mit ihm reden und schloss sich im Bad ein. Nach der warmen Dusche fühlte sie sich wohl und entspannt und kroch sofort in ihr Bett. Dort schaltete sie ihr Radio ein und lauschte der Musik.
Als sie wieder aufblickte stand Alex im Türrahmen und sah sie interessiert an.
„Mach dich gefälligst aus meinem Zimmer, ich bin noch nicht angezogen!“, brüllte sie ihn an.
„Aber du trägst ein Handtuch und bist zugedeckt oder?! Also kann ich ja hier stehen bleiben und mit dir reden. Außerdem kannst du nichts verstecken, was ich nicht schon mal gesehen hätte.“
„Ganz ehrlich, es interessiert mich nicht, was du schon gesehen hast und was nicht.“
„Nicht so schlecht gelaunt meine Kleine.“, sagte er neckisch. „Ich komme gerade von Jenny und jetzt rate mal, was ich herausgefunden habe?!“
Er sah die Neugier in ihren Augen aufblitzen und wusste, dass er sie an der Angel hatte.

Kapitel Fünf




Alex stand an sein Auto gelehnt auf dem Schulparkplatz und wartete auf Jenny. Sie hatte natürlich keine Ahnung davon, dass er sie abholte, denn er wollte sie überraschen. Endlich klingelte es zum Stundenende und die Schüler stürmten aus dem Gebäude. Da sah er sie, ihr Haar war elegant nach oben gesteckt und ihr Ponny viel ihr ins Gesicht. Sie trug eine riesige pinke Sonnenbrille und dazu einen passenden Minirock. Ein enges Shirt mit weitem Ausschnitt betonte ihren Busen, so dass man ihn schon von weitem sah. Natürlich wurde sie wieder von ihren vier Lästerschwestern begleitet. Es war schon fast unmöglich sie mal allein zu erwischen.
Alex lehnte immer noch gelassen an seinem Auto als ein heller, kreischender Laut die Ruhe durchriss. Jenny hatte ihn wohl erblickt und musste dies allen durch ihren Schrei mitteilen. Jetzt war Alex eigentlich richtig froh, dass ihn hier niemand kannte und konnte so unbeteiligt drein schauen.
„Ahhhh... ich wusste gar nicht, dass du mich abholen wolltest! Du hättest ja mal was sagen können, da hätte ich mir was hübsches angezogen.“, trällerte Jenny vor sich hin. Sie schien es zu genießen mal im Mittelpunkt zu stehen.
„Ach Quatsch Baby, du sieht doch so schon zum Anbeißen aus.“ Alex betonte jedes Wort mit seiner flirtensten Stimme und zog Jenny zu sich heran um sie hemmungslos zu küssen. Das gefiel den Zuschauern und Alex hörte wie einige der herumstehenden Mädchen mit beleidigenden Worten abzogen. Anscheinend war Jenny jetzt noch unbeliebter wie vorher, aber was kümmerte ihn das?! Er wollte und hatte nur seinen Spaß.
Als sie sich dann endlich von ihren Barbies verabschiedet hatte ließ sie sich in die weichen Ledersitze des Mercedes sinken.
Alex fuhr in einer atemberaubenden Geschwindigkeit los, so dass er auf dem Parkplatz eine riesige Staubwolke und verdutzte Schüler hinterließ. Er liebte die schnelle und riskante Autofahrt, denn ihm würde ja nie etwas dabei passieren. Außerdem waren seine Reflexe so schnell, dass nie etwas passieren würde.
Jenny blieb der Atem weg, als es sie in den Sitz drückte. Beängstigt schaute sie zu Alex, der nur breit grinste.
„Na, hast du Angst Honey?“
„Ach Quatsch.“, gab sie kleinlaut zurück.
Natürlich hatte sie Angst, dass konnte er riechen. Man sah es ihr auch an, denn sie war kreidebleich im Gesicht. Er genoss es, sie so unter Kontrolle zu haben und ihr Angst einzujagen.
Sie fuhren zu Alex nach Hause. Jenny war noch nie dort gewesen und betrachtete alles ganz genau. Man merkte, dass sie sich augenblicklich wohl fühlte, denn sie verstreute ihre Sachen im gesamten Wohnzimmer. Alex packte sie am Arm und warf sie aufs Sofa. Kurz darauf lag er auf ihr und küsste sie am Hals entlang zu ihren Brüsten. Er spürte, wie sie unter ihm dahin schmolz und reizte es noch mehr aus.
Dann biss er zu und sie schrie, schrie um ihr Leben. Dies jedoch steigerte nur seinen Jagdinstinkt. Er trank und trank, bis sie still wurde und in seinen Armen zusammensackte. Jetzt hörte er auf zu saugen, ließ sie los und ging ins Bad, um sich zu waschen. Unbeeindruckt ließ er sie auf dem Sofa zurück.
Ach, das diese dummen Weiber immer so schreien müssen! Ätzend! Als ob man sie umbringen würde, dabei will man doch nur seinen Spaß haben. Dachte er sich, als er sich das Gesicht abwusch. Plötzlich hörte er etwas. Sie war also wieder munter und versuchte gerade sich aus dem Haus zu schleichen. Diese kleine Mistkräte.
Kurz darauf stand er vor ihr. Sie erschrak fürchterlich und floh ins Wohnzimmer. Dort packte sie eine Lampe und warf sie gegen Alex. Dieser jedoch wehrte ihre Angriffe ab.
„Du solltest lieber damit aufhören.“, riet er ihr.
Doch sie warf weiter, mit allem, was sie finden konnte. Da packte ihn wieder sein Jagdinstinkt und er stürzte sich auf sie. Noch einmal trank er ihr Blut. Diesmal jedoch nicht so viel, denn er wollte sein kleines Spielzeug nicht verlieren. Als sie wieder ohnmächtig auf dem Sofa lag, beseitigte er das Chaos.
Nach einer halben Stunde wurde sie langsam munter. Alex kniete sich vor sie und sah ihr tief in die Augen.
„Du bist nach der Schule mit zu mir gekommen, um bei mir ein paar Sachen abzuholen. Jetzt werden wir zu dir fahren und ganz normal weiter machen, wie bisher.“
„Wir haben nur Sachen von dir geholt und jetzt fahren wir zu mir.“, wiederholte sie gebannt seine Worte.
„Und du wirst dir ein Halstuch umbinden und es nicht abnehmen.“, fügte er lächelnd hinzu und band ihr ein Blumengemustertes Halstuch um.
„Ich behalte das Halstuch an, egal wer fragt.“, sagte sie immer noch hypnotisiert.
Als Alex mit der Hypnose fertig war, fuhren sie zu Jenny. Sie war bester Laune, da sie keine Ahnung hatte, was mit ihr geschehen war. Vor der Tür stiegen sie beide aus dem Auto und gingen hinein. Drinnen war es angenehm kühl und roch nach frischem Kaffee. Sie genehmigten sich jeder einen Becher und gingen auf ihr Zimmer.
Plötzlich bekam Jenny Lust, sich alte Familienfotos anzuschauen, da sie Alex ihre Familie zeigen wollte. Also kramte sie die Fotoalben heraus und breitete sie auf dem Boden aus. Alex gab sich Mühe interessiert zu schauen, doch es viel ihm sehr schwer, bis er auf ein Bild mit einer Person stieß, die er zu kennen schien.
„Wer ist das hier, auf diesem Bild mit dem roten Kleid?“, fragte er und deutete auf ein Familienfoto.
„Oh, das ist meine Oma, da war sie so an die dreißig Jahre. Damals war sie ein ziemlich verrücktes Weib, sagt sie von sich selber. Und sie hatte eine große Liebe, mit der sie nie zusammen sein durfte. Mein Vater meint, dass sie in den vielen Jahren der Einsamkeit verrückt geworden ist. Ich denke jedoch, dass sie einfach nur sehr stark verletzt wurde und es nie wirklich verkraftet hat.“ Sie seufzte.
„Oh, okay... Ist sie deine Oma väterlicher oder mütterlicher Seitz?“, bohrte er nach.
„Väterlicher. Also von meinem Vater die Mutter so zusagen. Wieso?“
„Ach nur so, rein Informativ.“ Er ließ sein zweihundert Volt Lächeln über sein Gesicht huschen.
„Ah... okay.“ Jenny gab sich mit dieser Antwort zufrieden und begann weiter in den Alben herumzublättern.
Alex jedoch passte nicht mehr auf. Diese Frau... Jennys Großmutter, wie sie sagte, kam ihm sehr bekannt vor. Nach einer Weile wusste er auch woher. Er war ihr damals, als sie noch etwas jünger war begegnet und hatte sogar ein kleines Verhältnis mit ihr, bis er hinter ihr und sie hinter sein Geheimnis gekommen war.
Alex blieb noch eine Weile bei Jenny, damit es nicht auffallen würde, dass er ihre Großmutter kannte, fragte er ziellos weiter nach Personen auf den Fotos. Jenny hatte ihre Freude daran und plapperte munter darauf los. Sie kannte zu jedem Bild die Geschichte und teilte sie Alex natürlich mit.
Oh Hilfe! Warum... warum müssen Frauen immer so viel reden?, dachte er im Stillen bei sich. Um Jenny endlich mal zu stoppen, nahm er ihr Kinn und zog sie zu sich heran um sie zu küssen. Die Stille, die sich auf einmal breit machte, war herrlich angenehm. Doch eines hatte Alex mit dieser Aktion nicht eingeplant, nämlich das Jenny jetzt mehr wollte. Doch Alex wäre nicht Alex, wenn ihn diese Tatsache stören würde, denn wie lautete noch gleich sein Lieblingsspruch? Wir Vampire können uns zwar nicht Fortpflanzen, doch versuchen wir es immer wieder gern. Und Jenny schien dieser Spruch auch sehr zu gefallen, nur dass sie kein Vampir war.

Gegen neunzehn Uhr fuhr Alex schließlich nach Hause. Er hörte, wie Alina ins Bad ging, als er durch die Tür trat.
„Was hast du herausgefunden?“, drängelte Alina, wie ein kleines Kind. „Ist Jenny eine Hexe oder ein Werwolf?“
„Nein.“
„Ist sie drogensüchtig oder Alkoholiker?“, sie überlegte, „Nein, so sieht sie eigentlich nicht aus.“
„Richtig.“
„Was ist sie?“
„Nein! Alina jetzt denk doch mal nach.“
„Ist sie lesbisch und du bist nicht zum Zug gekommen?“, fragte sie mit einem bösen Lächeln.
„Nein ist sie auch nicht und wenn es dich interessiert, ich bin oft genug zum Zug gekommen.“, er grinste.
„Boar Alex! Sowas will ich gar nicht wissen! Und was hast du dann raus gefunden, wenn es nichts davon ist?“
„Sie mag Zitroneneis.“
„Zitroneneis? Das ist nicht dein Ernst oder?! Jetzt sag doch mal ehrlich.“
„Doch, aber nur im Becher, die Waffeln sind ihr zu latschig.“
„Alex!“
Immer noch vor sich hin grinsend erzählte er ihr nun die ganze Geschichte.
„Also, ich war heut bei Jenny...“
„Ja, das weiß ich ja schon und weiter?“, unterbrach Alina ihn ungeduldig.
„Willst jetzt, dass ich es dir erzähle oder nicht?!“ Alex war genervt.
„Ja, ich möchte, dass du es mir erzählst.“
„Also, wie gesagt, ich war heut bei Jenny und da hat sie mir alte Fotoalben ihrer Familie gezeigt. Frag mich nicht warum, ich wollte sie eigentlich gar nicht sehen. Doch dann ist mir dieses eine Foto aufgefallen. Darauf war Jennys Oma zu sehen. Diese Frau kam mir merkwürdig bekannt vor und als ich etwas nachdachte, viel es mir ein, dass ich sie schon einmal persönlich getroffen hatte. Ihr Name ist Samanta, sie müsste jetzt an die fünfundsiebzig sein. Ich habe sie damals, 1957, auf einem Buddy Holly Konzert getroffen. Man war das eine Frau! Und wie es aussieht, war ich ihre große Liebe und sie hat mich bis heut noch nicht vergessen können.“, er schwebte in Gedanken. „Ich muss ein Wahnsinns Kerl sein... .“
„Aha, und was ist mit dieser... wie hieß sie noch gleich? Samanta?“
„Naja, ich begleitete sie an diesem Abend nach Hause und wir trafen uns noch einige Zeit, bis ich ihr mein Geheimnis offenbarte, welches sie jedoch schon lang wusste. Sie ist eine Hexe Alina. Sie weiß, was du bist, sobald sie dich nur berührt.“
„Eine Hexe? Aber... aber da ist Jenny auch eine...“
„Nein, ist sie nicht. Es wird nur über weibliche Personen weiter vererbt und zwischen Jenny und Samanta liegt noch Jennys Vater. Also brauchen wir uns dahingehend keine Gedanken mehr zu machen. Nur Jennys Oma darf mich nicht >kennenlernen

Kapitel Sechs




In der Nacht wachte Alina schweißgebadet auf. Das Radio spielte immer noch die Musik von Blink 182, sie hatte also nicht lang geschlafen. Sie stand auf und zog sich ihren Schlafanzug an, um sich dann wieder ins Bett fallen zu lassen. Vorsichtig tastete sie nach dem Geist von Alex, doch fand sie ihn nicht. Er war also nicht zurückgekehrt. Sie stand wieder auf zog sich an und ging zu Nina, um bei ihr um Asyl zu bitten. Nina war noch wach, was Alina verwunderte, bis ihr einfiel, dass es ja Freitag und erst zweiundzwanzig Uhr war. Nina sah sie verwundert an, als Alina sie bat bei ihr schlafen zu können, doch fragte sie nicht genauer nach.
Die beiden Mädchen gingen in die Küche um sich einen Kakao zu machen. Alina setzte sich an den Tisch und begann Nina von ihrem und Alex Streit zu erzählen. Nach einer Weile kam auch Marc dazu. Er sah ziemlich verwirrt aus Alina hier aufzufinden, doch sagte er nichts. Alina war diese Situation sehr unangenehm und sie verabschiedete sich von den beiden und ging wieder nach Hause. Sie wollte nicht zwischen den beiden stehen und schließlich brauchten auch sie einige ruhige Minuten zusammen.
Als Alina wieder vor ihrer Haustür stand verspürte sie die Lust jagen zu gehen und lief in den Wald. Dort fing sie ein Reh und zwei Kaninchen, denen sie etwas Blut raubte und die Erinnerung an dieses Geschehen nahm. Danach schlenderte sie ein Weilchen durch die Stadt, bis sie plötzlich Alex Gedanken auffing.
Jetzt halt doch einfach still, ich will dich doch nicht umbringen.
Alina versuchte herauszufinden, aus welcher Richtung es kam und sah plötzlich zwei Gestalten hinter einem Haus. Sie schlich sich vorsichtig heran und erkannte Alex, der Jenny im Arm hielt und ihr Blut trank. So wie sie aussah, waren sie auf dem Weg zu einer Party gewesen.
„Hey Alex, was soll das? Lass sie los! Du musst sie doch nicht leer saugen.“
„Halt dich da raus! Du brauchst mit mir nicht mehr zu reden und außerdem macht sie es freiwillig.“
„Ja, weil du ihre Gedanken beeinflusst hast.“
„Alina verschwinde, bevor ich dir wehtu!“
„Du wirst mir nicht wehtun Niemals!“ Sie starrte ihn wütend an, zog sich dann aber doch zurück und verschwand in der Dunkelheit.
Sie ging weiter durch die Stadt und versuchte das eben gesehene zu vergessen. Plötzlich kam sie an einem Haus vorbei, welches einen großen Garten hatte und von dem laute Schlagzeugmusik herausklang. Sie wurde neugierig und kletterte über den Zaun, doch da kam ihr ein riesiger Hund entgegen. Sie wusste, dass Tiere und vor allem Hunde spüren konnten, was sie war. Einen Meter vor ihr blieb der Hund stehen und schnupperte nach ihr. Er war schwarz, hatte braune Pfoten und eine braune Brust. Alina streckte die Hand aus, um ihn daran schnuppern zu lassen. Er schnüffelte vorsichtig und leckte sie schließlich ab.
„Na mein kleiner. Du bist ja ein braver Hund. Wie heißt du denn?“ Sie graulte ihn hinter den Ohren.
Die Musik strömte immer noch aus dem Haus und Alina kletterte vorsichtig am Haus hinauf zu dem Fenster, aus dem die Musik kam. Sie spähte hinein und erkannte Luca, der an einem Schlagzeug saß und trommelte, was das Zeug hielt. Sie erkannte die Melodie von einem Lied. Es war Westerland von die Ärzte und er spielte es richtig gut und Alina wippte im Takt der Musik. Als er aufhörte kletterte sie vorsichtig wieder herunter zu dem Hund, von dem sie jetzt wusste, dass er Skita hieß. Sie spielte noch eine Weile mit ihm und ging dann nach Hause. Dort angekommen warf sie sich aufs Bett und schlief ein.

Am nächsten Morgen wurde sie von einem stürmischen klingeln geweckt. Verschlafen und schlecht gelaunt ging sie zur Tür. Als sie sie öffnete begrüßte sie eine nasse Hundezunge in ihrem Gesicht. Erschrocken wich sie zurück, bis sie Luca und Skita erkannte.
„Guten Morgen. Ich hoffe Skita hat dich nicht zu sehr erschreckt. Normalerweise ist sie Fremden gegenüber eher schüchtern und nicht so aufgekratzt.“
„Hey, ähm nein, sie hat mich nicht erschreckt, wir...“ Fast hätte sie gesagt, dass sie sich schon kannten, doch sie bekam noch mal die Kurve und beendete den Satz etwas anders. „... ich wirke sehr anziehend auf Hunde. Irgendwie mögen die mich alle.“
Er strahlte sie an und hielt eine Tüte nach oben. „Ich habe Beagles mitgebracht.“
„Das ist das Passwort, um hier herein gelassen zu werden.“, brachte Alina verschlafen heraus und ließ Luca eintreten.
„Verzeih mir mein Aussehen, ich bin gerade erst aufgestanden. Ich geh mal eben...“ Sie deutete nach oben und verschwand in ihrem Zimmer, um sich in einer rasenden Geschwindigkeit umzuziehen und zu waschen.
In der Zeit schaute Luca sich etwas im Haus um, bis er die Küche fand und beschloss schon mal den Tisch zu decken. Da stürzte Alina in die Küche und half ihm. Dabei musste sie vor allem darauf achten, dass er die fünf mit Blut gefüllten Flaschen im Kühlschrank nicht entdeckte. Skita machte es sich unter dem Küchentisch bequem und trank etwas Wasser aus einer Schüssel. Luca strahlte Alina immer noch an, wahrscheinlich glücklich darüber, dass sie ihn herein gelassen hatte. Vorsichtig tastete Alina wieder nach Alex Geist und war erfreut darüber, ihn nicht zu finden. Das konnte eine Menge Ärger ersparen.
Nach dem üppigen Frühstück gingen sie nach draußen und fuhren in den Wald, um mit Skita spazieren zu gehen. Luca verhielt sich, so fand Alina, ganz normal und versuchte nicht sie zu beeindrucken, wie es die ganzen anderen Vollpfosten in ihrer Schule taten.
„Magst du es im Wald spazieren zu gehen?“, fragte sie ihn vorsichtig.
„Ja, ich liebe die Natur und die Stille des Waldes. Es hat etwas beruhigendes, findest du nicht?“
„Doch ja, hat es.“ Sie lächelte ihn an.
Sie kamen auf eine kleine Lichtung, auf der viele bunte Blumen blühten, und wo sie sich für ein Weilchen nieder ließen. Luca warf Stöcke für Skita, damit sie etwas Bewegung bekam und Alina schaute ihnen dabei zu. Es viel ihr heut erstaunlich leicht, sich in seiner Gegenwart zu beherrschen und sie war stolz auf sich. Luca ließ sich neben sie fallen und schaute sie verführerisch an.
„Ist das nicht ein perfekter Ort für ein erstes Date?“, fragte er in einer honigsüßen Stimme.
„Date?“ Alina war erschrocken über diesen Ausdruck, doch dann erinnerte sie sich an sein Versprechen, dass er sie abholen würde und ihr nicht vorher sagen würde. „Oh, ja es ist wunderschön hier.“
Er lachte und warf einen weiteren Stock für Skita, dann drehte er sich zu Alina um und küsste sie. Ihr wusste gar nicht, wie ihr geschah und sie erstarrte für eine Sekunde, doch dann schmolz sie unter seinen Lippen dahin. Als Luca sie los ließ, öffnete Alina langsam die Augen und starrte ihn verdutzt an.
„Tu... tut mir leid, dass wollte ich eigentlich nicht.“, stammelte Luca vor sich hin, doch Alina verstand nicht, warum er sich entschuldigte. Es war so ein schöner Kuss und Moment gewesen und so küsste sie ihn erneut. Alina spürte, wie Hunger in ihr aufstieg, doch sie glaubte ihn zu kontrollieren zu können. Aber darin hatte sie sich getäuscht. Schlagartig hörte sie auf Luca zu küssen und drehte sich von ihm weg.
„Ist alles in Ordnung? Hab ich irgendwas falsch gemacht?“ Er wirkte verwirrt.
„Nein, ich hab nur etwas im Auge, ist gleich wieder weg.“ Alina atmete tief ein und aus, bis ihre Augen abschwollen, dann drehte sie sich herum und sah Luca an. Er blickte immer noch verwirrt drein und wusste anscheinend nicht, was er sagen sollte.
„Ich muss jetzt wieder nach Hause. Tut mir leid.“ Alina stand auf, verließ die Lichtung und ließ einen verwirrten Luca zurück.
Unterwegs fragte sie sich, was sie da gerade getan hatte. Wie konnte sie ihn nur küssen und dann auch noch einfach so sitzen lassen? Er musste doch denken, dass sie total bescheuert ist.
Wütend auf sich selber zischte sie in ihr Zimmer und ignorierte Alex, der in der Küche stand und sie verwirrt anschaute. Kaum lag sie im Bett, klingelte auch schon ihr Telefon, Nina rief an.
„Hey, sag mal was geht denn bei dir ab?“
„Was meinst du?“
„Du hast Luca geküsst?“
„Woher weißt du das?“
„Naja du hast es praktisch in die Welt geschrien, wie dumm du doch bist, ihn zu küssen.“ Nina klang belustigt.
„Oh nein, nicht schon wieder. Man warum muss das immer mir passieren? Das ist so peinlich.“
„Keine Sorge, Marc hat es nicht gehört, sonst hätte er schon Kontakt zu mir aufgenommen.“
„Stimmt Alex hat auch nichts gesagt, als ich gerade rein bin. Hoffentlich hat er nichts mitbekommen.“, flehte Alina.
„Und wie war es?“ Nina klang plötzlich sehr aufgeregt.
„Wie war was?“
„Na der Kuss! War er gut oder eher nicht? Komm schon, du musst mir alles erzählen, schließlich war es dein erster richtiger Kuss!“
„Naja... es ging schon. Eigentlich war er sehr schön, bis meine Adern wieder aufgequollen sind.“
„Hast du ihn gebissen?“ Nina klang jetzt hysterisch.
„Nein habe ich nicht! Ich bin dann direkt gegangen, genau um das zu vermeiden. Er muss jetzt denken, dass ich total bescheuert bin.“
„Ach Quatsch! Der Kuss wird ihn genauso überrumpelt haben wie dich. Ich glaube nicht, dass er das genauso geplant hatte. Er wird es verstehen, wirst schon seh´n.“
„Meinst du echt? Ich komm mir so dumm vor. Wie so ein kleines Kind, das was Süßes hatte und hat fallen lassen.“
„Jetzt wirst du aber albern. Du hast gar nichts fallen lassen. Du hast das einzig richtige getan, schließlich hättest du ihn auch umbringen können. Wir gehen heut´ Abend weg und ich lass keine Ausreden gelten! Mach dich für neun Uhr fertig, wir holen dich dann ab.“
„Ähm... okay, und wo geht es hin?“
„Das ist eine Überraschung und Überraschungen verrät man nicht.“ Nina lachte und legte auf. Alina warf das Telefon aufs Bett und schaute in ihren großen Spiegel. Ihre Augen sahen jetzt wieder normal aus. Warum zum Henker hatte sie sich nicht unter Kontrolle halten können?!
Sie hörte, wie Alex die Treppe hoch kam und setzte sich aufs Bett. Kurz darauf stand er auch schon im Türrahmen und schaute sie verblüfft an.
„Wo kommst du jetzt eigentlich her?“
„Von... von Nina.“, log Alina schnell, „Ich habe gestern bei ihr übernachtet, nachdem ich dich und Jenny gesehen hab.“
„Ach ja wegen Gestern... es war nicht so, wie es aussah. Es war eher ein Spiel und sie wusste, was sie da tat. Ich hatte sie nicht beeinflusst. Sie weiß auch was ich bin so lang ich in ihrer Nähe bin und sie findet es aufregend.“
„Was heißt so lang du in ihrer Nähe bist?“
„Naja, sobald ich es nicht mehr bin könnte sie doch jedem davon erzählen und damit da nicht passiert nehme ich ihr vorher die Erinnerung und wenn ich sie wieder sehe, gebe ich sie ihr wieder. Ganz einfach.“
„Aha, ganz einfach also. Naja, du musst wissen was du machst, bist schließlich alt genug.“ Alina drehte sich weg und beendete damit das Gespräch.
Jetzt musste sie erst einmal darüber nachdenken, wie es mit Luca weiter gehen sollte. Es würde auf jeden Fall schwierig werden, mit ihm weiter in Kontakt zu bleiben, vor allem da sie jetzt in so einer dummen Situation steckten. Sie musste sich auf jeden Fall an ihn gewöhnen und das klappte ja ganz gut, bis auf das Küssen. Aber sie würde ihn in der nächsten Zeit nicht mehr küssen, dass hatte sie beschlossen. Es durfte ihr nicht noch einmal passieren, in seiner Gegenwart die Kontrolle zu verlieren.

Am Abend ging sie duschen, um sich für die Feier fertig zu machen. Es war herrlich, das warme Wasser auf dem Körper zu spüren. Sie schloss die Augen und genoss das wohltuende Gefühl. Plötzlich fühlte sie sich beobachtet und riss die Augen auf, doch es war falscher Alarm. Wie sollte hier auch jemand ins Bad kommen, sie hatte doch abgeschlossen. Nach der Dusche verschwand sie in ihr Zimmer. Jetzt begann der schwierigste Teil des fertig machens. Was sollte sie anziehen? Da sie ja nicht wusste, wohin sie gingen war es gleich doppelt so schwer, als so schon.
Sie öffnete ihren Kleiderschrank und hoffte, dass ihr etwas gleich ins Auge viel, doch es blieb eine Hoffnung. Jetzt versuchte sie die Methode einfach mal alles heraus zu holen, was in Frage käme und zu kombinieren. Doch leider half das auch nicht viel weiter. Plötzlich hörte sie ein leises Kichern von ihrer Tür her. Alex stand mal wieder da und beobachtete sie.
„Na weist du nicht, was du anziehen sollst Kleine?!“
„Ach sei ruhig! Ich hab jetzt echt keine Lust auf deine dummen Sprüche.“
„Sei doch nicht gleich wieder so zickig, ich will dir doch nur helfen. Wo soll es denn hingehen?“
„Keine Ahnung. Nina und Marc wollen mich sozusagen entführen.“
„Entführen? Dich entführt hier keiner außer mir.“, er blickte sie neckisch an. „Aber mal im Ernst. Du brauchst also ein Outfit, was passt, egal wo du hingehst.“
„Richtig.“
„Na dann zieh doch einfach eine Jeans und ein Shirt an, dass passt immer. Das ihr Frauen euch immer alles so kompliziert machen müsst.“
„Vielen Dank auch.“ Sie schob ihn aus ihrem Zimmer und zog sich um.
Jetzt trug sie eine schwarze Leggins mit bunten Buchstaben darauf und ein langes, weißes, ärmelloses Shirt. Dazu einen hellgrünen Schal und grüne Chucks. Ihre Haare toupierte sie leicht nach oben, damit sie eine schöne Kopfform erhielt und machte sich zwei Zöpfe, einen links und einen rechts. Diese toupierte sie ebenfalls an den Haargummis, damit sie in alle Richtungen standen. Zusätzlich steckte sie sich als kleinen Blickfang eine Schleife ins Haar und schminkte ihre Augen schlicht schwarz.
Fröhlich über ihrer Klamottenwahl ging sie nach unten, um noch ein Glas Blut zu trinken, bevor sie abgeholt wurde. Alex starrte sie an. Es sah zwar sehr bunt aber auch verdammt sexy aus, was sie trug, doch ihm fehlten die Worte.
„Was glotzt du so? Hab ich Pommes im Auge?“
„Nein, aber hättest du jetzt noch ein Krönchen würdest du wie eine Punk-Prinzessin aussehen, mit einem kleinen Touch Emo.“ ,frech grinste er sie an.
„Vielen Dank. Willst du mir damit etwa sagen, dass ich scheiße aussehe?“
„Nö, eigentlich nie. Ich find dich ziemlich sexy, so wie du aussiehst. Hat irgendwie was, auch wenn es bisschen bunt ist. Aber es ist sowieso egal, was du an hast, denn du machst es eh zum Trend meine Kleine.“
„Wenn du mich verarschen willst, dann lass es bitte, ich hab jetzt echt keinen Nerv dazu.“
„Wer sagt denn, dass ich die verarschen will? Mein Gott, dass du immer so empfindlich sein musst. Ist echt anstrengend!“ Er drehte sich um und verließ die Küche. Aus dem Flur rief er ihr nur noch eine kurze Nachricht zu. „Ich geh jetzt mit Jenny ins Chocolate Moon, vielleicht sieht man sich ja. Ach ja, Nina und Marc kommen gerade, vielleicht solltest du schon mal deine Tasche holen.“, dann war er weg.
Alina ging nach oben um ihre Tasche zu holen, in der sie Geld, Handy und Ausweis hatte. Eben alles, was man so gebrauchen könnte. Vor der Tür warteten bereits Marc und Nina. Sie begrüßten sich und stiegen in Marcs Auto.
„Wo fahren wir jetzt nun hin?“ Alina war neugierig und hielt die Spannung kaum noch aus.
„Das wirst du schon sehen, wenn wir da sind.“, gab Nina vom Beifahrersitz zurück.
Sie fuhren bis ans Ende der Stadt und noch ein Stückchen weiter. Schließlich sah Alina einige Scheinwerfer und bunte Lichter. Sie fuhren direkt darauf zu und hielten auf dem vorgesehenen Parkplatz.
„Wo sind wir hier?“, wollte sie wissen.
„Das meine Liebe, ist das Fest überhaupt.“, begann Marc, „Wir befinden uns hier auf dem Gelände des >crunch! festival<.“
„crunch! festival? Und was ist das?“
„Das ist das Festival überhaupt. Hier spielen sie das ganze Wochenende elektro Musik, von Drum n Bass bis hin zu House. Da ist für jeden etwas dabei.“
„Oh cool! Das wird bestimmt gut.“ Alina war positiv überrascht und ihr gefiel es jetzt schon.
„Natürlich wird es gut! Wir rocken die Bude!“, sagte Nina und sie gingen zum Eingang.
Drinnen war es wahnsinnig voll. Das ganze bestand aus einem Abgezäunten Gelände mit einem kleinen See. Am Rand verteilt standen Zelte, in denen verschiedene DJs auflegten. Alina gefiel die Stimmung, die die Leute mitbrachten. Sie gingen in ein Zelt, in dem gerade ein DJ Konntest stattfand. Sie stellten sich in die Menge und tanzten zu den Klängen der Musik. Da erblickte Alina plötzlich Luca in der Menge und er schaute sie an. Alina wurde plötzlich heiß und schwindelig, als sie bemerkte, wie er auf sie zukam und sie freundlich anlächelte. Doch was sollte sie ihm jetzt sagen? Was würde er jetzt zu ihr sagen, nach ihrem Abgang im Wald heute Morgen?
„Hey, du auch hier?!“, Luca schien positiv überrascht, „Wusste gar nicht, dass du auf diese Art von Musik stehst.“
„Ähm... ja doch eigentlich schon. Also eigentlich höre ich ja sowieso alles.“
Er grinste sie schief an. Es war eigenartig, dass er nicht mal ansatzweise sauer zu sein schien. Er ist wohl doch nicht so übel, wie Alina dachte.
„Und willst du dir den Konntest weiter anschauen?“
„Ja eigentlich schon. Die Musik ist doch nicht schlecht. Ich denke ich werde später mal rumschauen, was es sonst noch so gibt.“
Luca lächelte sie noch einmal an und ging dann wieder zu seinen Kumpels. Alina war stolz, dass sie ihn so leicht zurückweisen konnte und das auch noch auf eine nette Art. Mit voller Freude tanzte sie wild weiter. Nina und Marc neben ihr.
Nach etwa zwei Stunden waren die besten DJs durch und die drei verließen das Zelt, um etwas trinken zu gehen. An der Cocktailbar blieben sie stehen. In weniger als einer Sekunde hatte Alina die Karte bereits durchgelesen und gewählt. Nina ebenfalls. Nur Marc konnte sich für, denn wie er es nannte >Süßkram

Kapitel Sieben




„Also, jetzt erzähl mal was denn eigentlich los ist!“ Nina sah sie mitfühlend an, auch wenn sie die Situation nicht verstand. Aber dazu sind Freunde ja da, um einander zuzuhören.
„Naja, er kommt da einfach so auf mich zu, also Luca, und dann fragt er mich ob wir ein Stück gehen. Naja und dann nimmt er meine Hand und bleibt stehen und... und küsst mich. Nein ich habe ihn geküsst. Oh Gott, was ist da nur in mich gefahren?!“
„Ja, aber was ist daran jetzt so schlimm? Ich mein du hast ihn ja nich´ aufgefressen oder so.“
„Nein zum Glück!“, rief Alina entsetzt. „Ich mein es war heut Morgen im Wald schon so knapp gewesen. Ich kann mich in seiner Nähe nicht richtig zusammenreißen. Und jetzt fragt der mich auch noch, ob ich mit ihm eine Beziehung eingehen möchte.“
„Echt?! Na ist doch super! Du magst ihn, er mag dich... Ist doch perfekt.“
Alina sah Nina ungläubig an. Meinte sie das ernst? War sie jetzt völlig übergeschnappt? Ein Vampir und ein Mensch in einer richtigen Beziehung. Wie sollte das den funktionieren? Eine reine Spenderbeziehung, so wie Alex und Jenny das hatten, obwohl Jenny davon nichts wusste, war ja noch okay, aber eine Liebesbeziehung?
„Sag mal meinst du das ernst?“, fragte sie schließlich mit einem ungläubigen Ton und setzte sich auf.
„Naja, warum denn nicht? Du kannst es ja immerhin versuchen.“
„Und was ist mit der Tatsache, dass ich ein Vampir bin? Wie soll ich das bitte vor ihm geheim halten? Ich mein ist ja nicht so das ich mich so unauffällig verhalten würde.“
Nina dachte einen Moment darüber nach. Anscheinend war sie zu dem Entschluss gekommen, dass es doch eine ziemlich dumme Idee war. Doch dann fingen ihre Augen zu strahlen an und ihr Gesicht verzog sich zu einem Lächeln.
„Wie gesagt, du kannst es ja probieren und wenn es schief geht, gibt es ja da noch diese kleine, aber feine Fähigkeit, die wir besitzen, um Gedanken zu löschen, oder zu verändern.“
Stolz mit ihrer Ansicht des Problems sprang Nina auf und zog Alina mit sich. Sie nahm sie an die Hand und zerrte sie hinter sich her. Die Treppe hinunter. An Alex vorbei, der gerade nach Hause kam. Zur Tür hinaus. Die Straße runter, in die Stadt. Links herum. Rechts herum. Und immer so weiter, bis sie plötzlich vor einem Haus standen. Lucas Haus. Erschrocken drehte Alina sich um und versuchte die Flucht zu ergreifen, doch Nina hielt sie stur fest.
„Was hast du vor?“, zischte sie Nina an.
„Ich bin dir gerade, in Sachen Liebe oder Romance oder wie du es auch nennen magst, behilflich.“, erklärte Nina und kletterte dabei über den Zaun.
„Spinnst du? Wenn dich jemand sieht!“ Noch während des Sprechens bemerkte sie, wie dumm diese Aussage von ihr war. Doch zurücknehmen ging nicht mehr.
Nina stand auf der anderen Seite und schaute sie verwirrt an.
„Nicht, dass mich jemand sieht? Wie bist du denn drauf?“
„Keine Ahnung... Weiter machen.“ Sie kletterte Nina hinterher. Nach weniger als einer Sekunde stand sie neben ihr und schaute sie fragend an.
„Und jetzt?“
„Jetzt meine Liebe, kletterst du zu seinem Fenster und bittest ihn, dich herein zu lassen. Und wer weiß... vielleicht hast du ja Glück und darfst bei ihm übernachten.“
„Übernachten? Also langsam glaub ich mit dir stimmt wirklich etwas nicht.“
„Ach, wieso? Jetzt hab doch mal Spaß! Wird schon schief gehen also los!“
Noch ehe Alina antworten konnte, war Nina auch schon verschwunden. Wie zum Henker sollte sie Luca erklären, wie sie zu seinem Fenster gelangt war? Naja, nachdenken konnte sie immer noch... jetzt erstmal auf zum Fenster. Da fiel ihr auf, dass vor Lucas Fenster eine riesige Eiche stand, auf der sie bequem nach oben klettern konnte. Na besser ging es doch gar nicht. Dann würde es auch nicht so dumm aussehen, wenn sie ohne Erklärung auf dem Fensterbrett hockte. Also dann mal los. Sie atmete tief durch und mit nur drei Sätzen war sie auf dem Baum. Vorsichtig pirschte sie sich zu seinem Fenster. Er hatte seine Gardienen noch nicht zugezogen und sie konnte ohne Probleme in den hell erleuchteten Raum schauen.
Das Zimmer war groß und sehr modern eingerichtet. Neben der Tür stand sein prachtvolles Schlagzeug, welches er gerade mit einem großen Tuch abdeckte, damit es nicht einstaubte. Davor war eine große freie Fläche. Alina vermutete einen großen, runden Teppich vor dem Bett, welches sich vor dem Fenster erstreckte. Es war ein großes, Buchenholz farbendes Bett. Darauf lagen zwei kuschelig aussehende Decken und jede Menge Kissen in verschiedenen Größen. An der langen Wand stand eine buchenfarbende Anbauwand, welche aus vier Teilen bestand. Ein Hängeschrank mit Glastüren, welcher mit Playstation Spielen ausgestattet war, ein Hängeregal, welches eigentlich nur aus einem Brett bestand und welches durch eine silberne Dolby Serround Anlage geschmückt wurde, ein Regal, was voll mit Büchern war und ein flacher, länglicher Schrank mit drei Schüben, auf dem ein riesiger Flachbildfernseher thronte. Es flimmerte gerade die längste Praline der Welt über den Bildschirm. Vor dem Fernseher stand ein schwarzer Spielesessel, welcher an eine Play Station 3 angeschlossen war. Davor lagen einige Spiele, Controller, Getränkeflaschen und verschiedene Chipstüten. Auf der gegenüberliegenden Seite stand ein Kleiderschrank, wessen Tür gerade offen war. Daneben ein kleiner Tisch auf dem ein Laptop, der zugeklappt war, lag und auf dessen Oberseite ein Apfel zu erkennen war. Unter dem Tisch stand ein riesiger Papierkorb, der langsam am überlaufen war. Die Deckenbeleuchtung bestand aus mehreren kleinen Spots. Alina bemerkte außerdem viele kleine LED Leuchten in der Decke. Wozu die wohl da waren?
Luca verließ das Zimmer und kehrte nach wenigen Minuten, in grünkarierten Boxershorts und freiem Oberkörper, zurück. Er schmiss sich ins Bett und seppte durch die Kanäle. Alina pirschte sich auf ihrem Ast weiter nach vorn und tippte mit ihrem Finger vorsichtig ans Fenster. Luca hob den Kopf und starrte sie irritiert an, öffnete jedoch das Fenster.
„Ähh... hey was machst du da?“
„Naja, zurzeit sitze ich auf dem Baum vor deinem Fenster und probier nicht beim stalken erwischt zu werden. Ist wohl schief gelaufen...“ Sie grinste ihn frech an. „Und lässt du mich jetzt rein?“
„Ähhh... Nö.“, antwortete er mit ausdruckslosem Gesicht.
„Okay... dann bleib ich noch‘ n bisschen hier sitzn und schau dir zu.“
„Im Ernst. Was willst du hier?“
„Ich wollte mit dir reden. Wegen vorhin und so...“ Sein Gesicht erhellte sich mit einem freudigen Lächeln und er ließ sie herein. Drinnen war es angenehm kühl. Wie erwartet lag vor dem Bett ein flauschiger, runder Teppich. Vorsichtig schritt sie durch den Raum.
„Und?“
„Was und?“
„Naja, du wolltest mit mir reden.“
„Stimmt.“ Sie näherte sich ihm, nahm sein Gesicht in ihre Hände und küsste ihn leidenschaftlich. Dies schien Antwort genug zu sein. Sie bewegten sich langsam auf das Bett zu und ließen sich hineinsinken. Eng umschlungen sanken sie in Fantasien, in denen nur sie existierten. Luca berührte Alina an ihrer Hüfte und schob ihr Shirt leicht nach oben. Plötzlich schreckte Alina auf.
„Es... es... es tut mir Leid, aber ich kann das nicht.“
Er sah sie gelassen an und küsste sie auf die Stirn. „Kein Problem, wir haben ja noch Zeit.“
Fröhlich über seine Reaktion schmiegte Alina sich an seine Brust. Sie war stolz darauf ihren Hunger unter Kontrolle und ein so tollen Freund zu haben.
„Möchtest du heut hier bleiben?“ Seine Frage war vorsichtig gestellt, als ob er Angst hätte, dass sie aufspringen und wegrennen würde. Sie schaute ihn mit großen Augen an und antwortete mit einem leisen Flüstern. „Gern.“
„Warte kurz.“
Er stand kurz auf um das Licht auszuschalten und einen Dimmer zu betätigen. Jetzt sah Alina wozu die LED Leuchten da waren. An der Zimmerdecke erstreckte sich über die gesamte Fläche ein wunderschöner Sternenhimmel. Anhand des Dimmers konnte Luca die Helligkeit der Leuchten einstellen. In dem halb beleuchteten Zimmer schmiegte er sich wieder an sie. Immer noch fasziniert von dieser Idee, sich einen Sternenhimmel an die Decke zu basteln, suchte sie interessiert nach Sternenbildern. Als ob er ihre Gedanken lesen könnte fragte er plötzlich, „Und schon den großen Wagen gefunden? Oder den Kleinen?“
„Hast du das echt eingebaut?“
„Nein, war nur Spaß. Aber siehst du die gelbe LED Leuchte? Das soll den Polarstern darstellen. Cool oder?!“
„Ja. Wunderschön.“


Am nächsten Morgen wachte sie vor Luca auf, was ihr Glück war, denn sie merkte bereits, wie ihr Hunger sich meldete und ihre Augen bereits anschwollen. Vorsichtig glitt sie aus dem Bett und ging zum Tisch. Sie nahm sich einen Notizblock und einen Stift. Mit schon leicht zitternden Händen schrieb sie ihre Handynummer und ein kleines Herz auf einen Zettel. Sie riss ihn vorsichtig ab und legte ihn auf das, jetzt freie, Kopfkissen. Dann verließ sie das Zimmer. Sie schlich sich durch das Haus, ihre Ohren auf jedes kleinste Geräusch konzentriert. Endlich an der Haustür angekommen, war sie froh niemandem begegnet zu sein. Sie schloss die Tür hinter sich und flitzte nach Hause. Es schien noch sehr früh zu sein, denn sie begegnete keinem einzigen Menschen auf dem Weg.
Zu Hause angekommen stürzte sie sich auf den Kühlschrank und nahm eine Flasche Blut heraus. Gierig trank sie sie halb leer. Als sie die Kühlschranktür schloss lächelte sie dahinter ein bekanntes Gesicht an.
„Na durstig?!“ Alex. Er stand in langen, schwarzen Schlafhosen und freiem Oberkörper vor ihr. Sein dunkles Haar stand verstrubbelt in alle Richtungen. Ein amüsiertes Lächeln umspielte seine Lippen, als er ihr die Flasche abnahm und ebenfalls einen Schluck nahm.
„Ja, ein wenig. Wieso? Und wie rennst du hier überhaupt rum? Wenn Nina da wäre...“
„Nina ist aber nicht da. Sie ist ja mit dir an mir vorbeigestürmt wie eine Irre, falls du dich nicht mehr erinnerst. Und wo warst du die Nacht?“
„Das geht dich doch nichts an, wo ich hingehe.“
„Okay, gehen wir es anders an. Lebt er noch? Ja, wahrscheinlich, sonst hättest du ja nicht so einen Durst.“ Er fasste sich nachdenklich ans Kinn. „Und wie kommst du auf so eine glorreiche Idee, bei jemandem zu übernachten, wo du nicht weißt, ob du dich beherrschen kannst?“
„Woher weißt du...“
„Ich bitte dich. Denkst du echt ich bin so bescheuert?! Was denkst du warum du so zeitig munter geworden bist?“
Alina wurde zornig, als ihr dämmerte, was er meinte.
„Ja, genau ich habe dich geweckt. Pure Willenskraft.“ Er schien ja richtig stolz auf sich zu sein.
„Und warum, wenn ich fragen darf?“
„Na damit du deinen Liebling nicht umbringst.“
Alina starrte ihn verwirrt an. Meinte er das jetzt ernst? Wieso und woher wusste er wo sie war? Woher wusste er, dass sie vor dem schlafen nichts mehr getrunken hatte und früh halb am Verdursten war? Hatte er ihr nachspioniert? Nein, das kann nicht sein, dass hätte sie doch gemerkt. Wahrscheinlich hatte er es einfach nur im Gefühl gehabt, schließlich sind sie ja irgendwie miteinander verbunden, seitdem er sie verwandelt hat.
„Danke.“ War das einzige, was sie schließlich herausbrachte.
Sie ließ den immer noch grinsenden Alex in der Küche stehen und ging auf ihr Zimmer. Sie schaute auf ihren kleinen Wecker. Kurz vor sieben. Kein Wunder, dass sie niemandem begegnet ist. Wer läuft schon so früh am Sonntag durch die Stadt?!
Sie legte sich auf ihr Bett und ließ den Abend noch mal durch ihren Kopf laufen. Es war wirklich sehr schön gewesen. Sie schien jetzt in einer festen Beziehung zu sein. Überglücklich darüber kuschelte sie sich in ihr Kissen und döste ein.
Ihr Nachrichtenton weckte sie. Auf dem Display stand eine fremde Nummer. Sie nahm ihr Smartphone und öffnete die Nachricht.
Hey, wieso warst du heut Morgen so schnell weg? Bin ja richtig erschrocken als das Bett neben mir leer war. War irgendwas passiert? Dein Zettel war sehr süß. Danke.
Es war also Lucas Nummer. Sie speicherte sie gleich ein, doch was schrieb sie ihm zurück? Und wieso war er schon so zeitig munter? Da viel ihr auf, dass es mittlerweile schon zehn Uhr war. Gedankenverloren schaute sie aus dem Fenster. Sie überlegte, wie sie Luca ihr Verschwinden am besten erklären konnte. Und wie sollte sie ihn jetzt ansprechen? Sollte sie ihm einen Kosenamen geben? Nein, lieber ihn den nächsten Schritt machen lassen. Schließlich schrieb sie ihm zurück.
Hey. Naja ich bin wach geworden und wollte dich nicht wecken, deswegen bin ich nach Hause gegangen. Hatte nichts mit dir zutun.
Schlau gelöst, lobte sie sich selbst. Zufrieden rappelte sie sich aus dem Bett und zog sich bis auf die Unterwäsche aus. Dann ging sie ins Bad um zu duschen. Auf dem Weg dahin summte sie Wie es geht , von den Ärzten, vor sich hin. Sie öffnete die Badtür und da stand Alex mit einem Handtuch bekleidet, nassen Haaren und der Zahnbürste im Mund und sah sie verdutzt an. Alina verstummte und erwiderte seinen Blick, bis ihr einfiel, dass sie nur einen Unterwäsche trug. Ruckartig zog sie ein Handtuch aus dem Regal und schlang es um sich.
„Spinnst du? Kannst du nicht abschließen, wenn du hier halbnackt rumstehst?!“
„Ich soll abschließen und du kannst hier in sexy Unterwäsche durchs Haus rennen oder wie?! Wenn du möchtest komm ich auch gleich noch mal mit unter die Dusche.“ Er lächelte sie verführerisch an. Alina nahm das nächst greifbare Stück Seife und schmiss es ihm an den Kopf. Sie drehte sich auf dem Absatz um und schritt aus dem Bad. Im Weggehen schickte sie im in Gedanken eine Nachricht. Und werd endlich fertig! Du wohnst hier nicht allein. Oder bau endlich ein zweites Bad! Darauf bekam sie keine Antwort. Sie ging zurück in ihr Zimmer und setzte sich aufs Bett. Sie stellte fest, dass sie eine weitere Nachricht von Luca erhalten hatte.
Die letzte Nacht mit dir war wirklich schön. Ich würde mich freuen, wenn wir sie wiederholen könnten. Allerdings musst du dann nicht mehr auf dem Baum warten, bis ich dich sehe :) Wir sehen uns meine Süße.
Meine Süße... Also doch Kosenamen. Naja, wenn er meint. Alina blieb regungslos auf ihrem Bett sitzen, bis Alex ihr endlich sandte, dass sie jetzt duschen kann. Sie stand auf und ging noch einmal ins Bad. Diesmal war sie allein. Sie schloss die Tür und drehte den Schlüssel um. Dann ließ sie ihr Handtuch fallen, zog sich aus und sprang unter die Dusche. Es war ein angenehmes Gefühl das lauwarme Wasser auf ihrem Körper zu spüren. Sie ließ sich eine halbe Stunde davon verwöhnen, bis sie der Meinung war, das es reichte. Sie stieg also aus der Dusche und hüllte sich in ihr Handtuch. Als sie das Bad verließ hörte sie laute Musik aus dem Wohnzimmer dröhnen. Hatte Alex nichts zu tun, dass er am Morgen schon Party machen musste? Sie ging in ihr Zimmer und zog sich an. Sie entschied sich für dunkelgraue, dünne, schlabbrige Hosen, die an Bund und Fuß Gummizug hatten, ein enges schwarzes Nirvana Top und schwarze Stiefeletten. Ihre Haare ließ sie offen trocknen, da sie keine Lust hatte sie zu föhnen. Dann ging sie nach unten um zu sehen, was Alex da veranstaltete. Jenny tanzte, in Unterwäsche, zu Sweat von Snoop Dogg durch das Zimmer. Anscheinend bekam sie selbst nichts davon mit. Am Hals sah Alina mehrere Bisswunden, sowie an den Oberschenkeln. Alex schien sich zu amüsieren. Er selbst saß auf dem Sofa, trank ein Glas Whisky und beobachtete sie. Als er Alina bemerkte, deutete er ihr mit einer Handbewegung, dass sie sich zu ihm setzten sollte.
„Was zum Teufel machst du da mit ihr?“
„Sie hatte Lust zu tanzen. Also lass ich sie tanzen.“
„Du glaubst doch jetzt nicht, dass ich dir das glaube, oder?! Ich mein schau sie dir an! Die bekommt doch gar nichts mit. Die tänzelt hier wie ein sterbender Schwan durchs Wohnzimmer, wie kannst du sowas nur toll finden?“
„Okay, dann lassen wir sie halt anders tanzen.“ Er schnippte mit den Fingern und Augenblicklich begann Jenny langsamer und erotischer zu tanzen. Alina verdrehte die Augen und sah wieder zu Alex.
„Und was bezweckst du mit dieser Situation? Schau sie dir doch mal an. Sie hat überall Bisswunden, wie erklärst du ihr das?“
„Lass das mal meine Sorge sein. Ich hatte halt gerade Lust darauf und du glaubst nicht, wie wild sie im Bett ist. Ich kann mich da nun mal nicht beherrschen.“ Er grinste und schnippte erneut mit den Fingern. Jenny kam langsam zu sich und schaute sich verwirrt um, bis sie Alex und Alina erblickte. Sie schaute an sich herunter und wurde knallrot im Gesicht. Alinas Lippen umspielte ein Lächeln, als sie sich zum Gehen wand. Alex ging auf Jenny zu und küsste sie, bis er sie schließlich wieder in sein Bett zerrte. Alina stürzte aus dem Haus. Das wollte sie sich nicht antun. Schließlich hörte sie ja jeden kleinsten Laut. Sie beschloss heut mal wieder Wild zu essen und fragte Nina, auf telepatischen Wege, ob sie sie begleiten würde.
Die beiden trafen sich vier Kilometer südlich der Stadt im Wald. Dort gab es das beste Wild in der ganzen Gegend. Alina und Nina jagten drei Hirschkühe und zwei Wildschweine. Es war aufregend, seinem Jagdinstinkt wieder freien Lauf zu lassen. Die vielen Gerüche von Tieren, die pulsierenden Herzen. Es gribbelte Alina am ganzen Körper. Sie rasten durch den Wald. Links und rechts an den Bäumen vorbei, bis sie nach drei Stunden gesättigt wieder kehrten. Sie beschlossen zu Nina zu gehen, da sich Alina nicht sicher war, ob Jenny immer noch halb nackt in ihrem Haus rumhüpfte.
Bei Nina angekommen wartete bereits Marc auf sie. Er schaute die beiden erstaunt an. Man sah direkt, dass er sich ein grinsen verkneifen musste.
„Ihr beiden wart also jagen?“
„Ja, wieso?“, fragte Nina honigsüß und gab ihm einen Kuss.
„Habt ihr mal überlegt, wie ihr ausseht?“
„Ja, wieso?“ Jetzt wurde Nina langsam ungeduldig, als er sie erneut musterte. Sie trug einen kurzen, dunkelblauen Rock, braune Stiefeletten und eine weiße Bluse. Ihre rotblonden Locken hatte sie sorgältig geglättet und den Pony nach oben gesteckt. Sie schaute ebenfalls an sich herunter. Immer noch verwirrt fragte sie Marc erneut.
„Wieso?“
„Naja, ihr seht aus als ob ihr auf eine Party gehen wollt. Ich meine, wer geht bitte in solchen Schuhen jagen? Das ist doch total unpraktisch!“
„In solchen Schuhen? Man die sind doch voll hübsch! Und Außerdem, wir rennen doch damit rum und nicht du.“ Jetzt war Nina richtig genervt. Sie mochte es gar nicht in Sachen Klamotten kritisiert zu werden.
„Ist ja schon gut, Mausi. Hast ja recht. Könnt ja rumlaufen, wie ihr wollt. Und was machen wir mit dem angebrochenen Tag?“
„Wir könnten doch noch mal aufs crunch! festival gehen. Das ist doch noch bis heut Abend oder?!“, schlug Alina vor.
Marc und Nina waren begeistert und sie fuhren gleich los. Auf der Fahrt versuchte Nina aus Alina herauszuquetschen, wie es am vorhergehenden Abend mit Luca gelaufen war. Marc machte sich erst gar nicht die Mühe genauer nachzufragen, als Alina Nina eine kurze Zusammenfassung gab. Als sie schließlich auf den Parkplatz des Festivalgeländes fuhren, beendete Alina ihre Zusammenfassung mit einem Lächeln. Nina war begeistert, was aus ihrer spontanen Aktion entstanden war. Mit voller Begeisterung und immer noch aufgeregt redend betraten sie das Gelände. Marc hielt einige Meter Abstand, da er nicht genau wissen wollte, wie sein Volleyball Teampartner küsste und was er doch für einen tollen Körper hatte. Er konzentrierte sich komplett auf die Musik und begann zu tanzen. Die beiden Mädchen waren ebenfalls stehen geblieben und tanzen nur wenige Meter vor ihm.
Nach zwei Stunden durchtanzen beschlossen sie etwas trinken zu gehen. Da Marc nicht mit jagen war und auch noch nicht viel Blut getrunken hatte bestellte er sich einen Tomatensaft, den er unauffällig hinter den nächsten Baum schüttete und das Glas mit Blut füllte. Alina und Nina bestellten sich einen Swimmingpool und begannen wieder zu tanzen. Sie gingen in ein nahegelegenes Zelt. Auf dem Weg dorthin begegneten sie Luca, der Alina mit einem heißen, langen und gefühlvollem Kuss begrüßte. Er raubte Alina den Atem.
Luca trug eine hellblaue, ausgefranste Jeans, die ihm locker an der Hüfte saß und ein weißes Hemd, welches er offen trug. Darunter hatte er ein weißes Achselshirt, was in der Hose steckte. Seine blonden Haare vielen ihm leicht ins Gesicht und verdeckten halb seine verführerischen Augen. Ein Lächeln umspielten seine Lippen, als er Alina wieder los ließ.
„Hey.“
„Hey.“, sagten Alina und Nina im Chor.
Marc und Luca begrüßten sich mit einem Handschlag. Als sie fertig waren, küsste Luca Alina noch einmal und ging wieder zu seinen Kumpels. Nina blickte eine Weile verwirrt drein, bis sie schließlich Alina fragte, warum er nicht bei ihr bliebe.
„Nun ja... weißt du ich glaube, wir wissen beide nicht so richtig, wie wir es anstellen sollen und ich glaube einfach er will sich nicht aufdrängen.“, antwortete Alina.
„Aber das tut er doch gar nicht. Ich meine ihr seid doch jetzt zusammen und da kann er doch bei dir sein wann er will.“, stellte Nina klar.
Marc stimmte ihr mit einen Kopfnicken zu, obwohl er eigentlich ganz froh war, das Luca wieder gegangen ist. So konnte er mit den Mädchen Party machen, wie sie es vorgehabt hatten. Außerdem wusste er nicht, in wie weit Alina sich schon unter Kontrolle hatte, wenn sie in Lucas Nähe war. Es war also für alle beteiligten das Beste.
Als sie gegen zwanzig Uhr wieder heim fuhren gab Luca Alina von weiten ein Zeichen, dass sie heut Abend gern wieder zu ihm kommen kann und er ihr schreiben würde. Alina strahlte ihn an und war oberglücklich. Im Auto sagten alle eine Zeit lang nichts, bis Marc die Stille durchbrach und Alina im Rückspiegel anschaute.
„Sag mal weißt du eigentlich, dass Luca der Held seiner Clique ist? Die fragen sich alle, wie er es geschafft hat dich rum zu kriegen.“
„Ganz ehrlich? Das frage ich mich auch immer wieder.“, gab Alina trocken zurück.
Gedankenverloren schaute sie aus dem Fenster. Sie achtete nicht mehr darauf, über was sich Marc und Nina unterhielten. Sie war mit ihren Gedanken ganz bei Luca. Sollte sie es heut Abend wirklich noch einmal riskieren und zu Luca gehen? Was würde sie tun, wenn sie sich nicht beherrschen konnte? Würde sie Luca töten, wenn sie zu großen Durst bekam? Sofort brach sie die Gedanken ab. Sie nahmen eine zu heftige Richtung an. Nina bemerkte ihren Stimmungsumschwung und sah sie besorgt an. Sie sendete ihr ihre Gedanken, da sie Marc aus dieser Unterhaltung lieber ausschließen wollte.
Hey, ist alles in Ordnung bei dir? Du wirkst so schockiert. An was hast du gerade gedacht?
Alina überlegte kurz, ob sie ihr antworten sollte. Kam dann aber zu dem Entschluss, dass es wohl besser wäre sie einzuweihen.
Ich habe überlegt, ob ich heute Abend wieder zu Luca gehen soll oder lieber nicht. Ich habe Angst, dass ich ihm etwas antun könnte.
Jetzt gab Nina keine Antwort mehr. Anscheinend war sie auch schon zu diesen Gedanken gekommen und wusste nicht, was sie Alina jetzt raten sollte. Nach einer Weile brachte sie ein Lächeln auf ihr Gesicht und sagte, „Du solltest gehen.“
„Wohin soll sie gehen?“, fragte Marc jetzt interessiert. Doch er bekam keine Antwort. Aber er konnte sich sowieso schon denken worum es ging und nickte.

Am Abend zog Alina sich an und packte ihre Sachen für den nächsten Schultag zusammen. Sie achtete darauf nicht zu attraktiv auszusehen, was ihr jedoch nicht gelang. Man konnte ihre makellose Haut, ihren perfekten Körper, ihre langen, seidenglatten Haare und ihre schöne Stimme einfach nicht verstecken. Also gab sie es schließlich auf und zog sich eine schwarze dreiviertel Leggings und ein langes, hellblaues Shirt an. Dazu trug sie weiße Pumps und einen weißen Schal. Ihre Haare ließ sie offen, locker fallen.
Sie nahm ihre Tasche und ging nach unten. Alex wartete bereits am Fuß der Treppe auf sie.
„Na wo geht’s den hin Kleine?“
„Zu Luca warum?“
„Du weißt doch dass ich dich nicht gern in den Händen anderer Jungs sehe. Und dazu auch noch sterblich. Du bist meine Prinzessin. Vergiss das nicht.“ Er hauchte ihr die Wörter ins Ohr, während er langsam um sie herum schlich. Seine Hände liebkosten ihre Arme und seine Lippen berührten beinahe ihren Hals.
Alinas Haut begann zu prickeln und ihre feinen Nackenhärrchen stellten sich auf. Sie entzog sich seiner Berührung, flüchtete aus dem Haus und ließ einen verwunderten Alex zurück. Er schaute ihr mit seinem zweihundert Volt Lächeln hinterher und schloss die Tür.

Kapitel Acht




Als Alina bei Luca ankam war es bereits dreiundzwanzig Uhr. Sie beschloss wieder über den Baum in sein Zimmer zu gelangen, obwohl er ihr geschrieben hatte, dass dies nicht nötig sei. Also klemmte sie sich ihre Tasche unter den Arm und sprang elegant auf den Baum. Als sie Richtung Fenster tänzelte entdeckte sie Skita vor seinem Bett. Natürlich spürte sie ihre Anwesenheit schon jetzt. Tiere waren da sehr empfindlich. Doch Skita war besonders, denn sie hatte keine Angst vor ihr, sondern freute sich Alina zu sehen. Aufgeregt begann sie mit dem Schwanz zu wedeln und kam ans Fenster. Luca der auf dem Bett lag und ihre Reaktion bemerkte, richtete sich auf und kam ans Fenster.
„Hey meine Süße. Ich dachte schon du kommst nicht mehr.“
Man hörte die Erleichterung in seiner Stimme. Er trug außer Boxershorts nichts. Ob er das mit Absicht machte? Nein. Er schläft nun mal in diesem Aufzug. Ja, so musste es sein.
„Hey, mein Wurzelgnom.“, sie schnurrte die Worte in seine Richtung.
Er starrte sie verwundert, entsetzt, belustigt und verwirrt an. Alina wusste gar nicht, dass man so viele Empfindungen in einem Gesichtsausdruck stecken konnte, aber Luca bewies es ihr gerade. Sie musste sich einen Lachanfall verkneifen und reduzierte ihn auf ein breites Grinsen.
„Wurzelgnom. Wurzelgnom?“ Jetzt war das Wort schon sehr schrill.
Ohje, hatte er es wohl doch nicht so aufgefasst, wie sie es meinte. Sie wollte ihn doch nicht verärgern. Doch jetzt begann Luca zu lachen. Er lachte und lachte und ließ sich aufs Bett fallen.
„Hahaha. Wurzelgnom. Wo hast du das den her?“
„Google.“, gab Alina trocken zurück und ließ sich neben ihn fallen.
Immer noch lachend richtete Luca sich auf und schaute ihr in die Augen. Dann begann er sie vorsichtig, zärtlich und unwiderstehlich zu küssen. Sie sanken in ihre eigene Welt, bis sie durch einen extremen Trockenfuttergeruch unterbrochen wurden. Skita lag neben ihnen auf dem Bett und hechelte sie an. Anscheinend mochte sie es nicht ignoriert zu werden. Ihre dunkelbraunen Augen schauten interessiert.
„Na mein Mädchen. Bist du etwa eifersüchtig?“ Luca tätschelte ihren Kopf und sie leckte seinen Arm. Jetzt rollte Luca sich von Alina und setzte sich auf. Skita begann mit ihrem Schwanz zu wedeln und schaute ihn erwartungsvoll an. Alina beobachtete die Situation und fragte sich, was gleich passieren würde.
„Okay kleine jetzt pass mal auf. Mein Erdnusskernchen und ich würden hier gern ein wenig rummachen und da ist dein Trockenfutteratem nicht sehr angenehm. Ich will die Kleine doch noch rumkriegen.“ Er blickte Skita ins Gesicht und sprach mit einer ernsten Stimme. Alina glaubte sie hört nicht recht und warf ihm ein Kissen an den Kopf.
Dann begann eine wilde Kissenschlacht, bei der Skita anfing zu bellen und wild im Zimmer herumzurennen. Weswegen sie schnell wieder beendet wurde.
„Du sag mal, werden deine Eltern nicht sauer, wenn wir hier so ein Radau machen? Ich mein es ist mitten in der Nacht.“
„Keine Sorge Süße, die sind heut Mittag in Urlaub gefahren und kommen erst nächsten Sonntag wieder.“
„Und wie kommst du darauf mich >Erdnusskernchen< zu nennen? Und wieso rumkriegen?“ Sie warf ihm erneut ein Kissen ins Gesicht und rannte lachend aus dem Zimmer. Die Treppe hinunter, ins Wohnzimmer und hinters Sofa. Dabei musste sie sich besonders darauf konzentrieren sich in Menschengeschwindigkeit zu bewegen. Sie hörte, wie Luca ihr, mit einem Kissen bewaffnet, hinterherraste. Da er barfuß war hörte sie seine, für ihn leisen Schritte, auf dem Laminat nur umso deutlicher. Lautlos pirschte sie sich um das Sofa herum, bis sie ihn erblickte. Vorsichtig nahm sie sich ein kleines Kissen vom Sofa, warf es ihm entgegen und versteckte sich wieder hinter dem Sofa. Jetzt ließ sie ihn heran kommen, damit ihre Tarnung nicht auffiel. Er tapste in Richtung Sofa, kniete sich darauf und lugte über die Lehne. Er packte Alina an den Armen und zog sie zu sich. Sie landeten, durch den Schwung den Alina mitbrachte, vor dem Sofa auf einem weichen Teppich. Sie lachten und küssten sich. Luca stand auf, nahm Alina in die Arme und trug sie in sein Zimmer. Er legte sie ins Bett und ließ sich auf sie gleiten. Er küsste sie weiter. Am Hals entlang, zum Schlüsselbein und wieder zu ihrem Mund. Alina spürte den Puls in seinen weichen, sinnlichen Lippen. Sie berührte seinen warmen, muskulösen Körper. Er begann ihr das Shirt auszuziehen, doch sie drückte seine Hand weg.
„Wo ist das Badezimmer?“, flüsterte sie ihm zu.
„Zur Tür nach rechts raus und dann die zweite Tür links.“
Alina stand auf und verschwand in Richtung Bad. Ihre Tasche hatte sie unauffällig mitgenommen. Schnell trank sie eine der Flaschen Blut leer, die sie mitgenommen hatte. Dann Zog sie sich ihre Sachen bis auf die Unterwäsche aus und lockerte ihre Haare auf. Danach schritt sie leise wieder zurück. Er hatte den Fernseher angeschaltet und seppte durch die Kanäle. Die Uhr an seiner Wand zeigte bereits halb eins am Morgen an. Sie ging langsam durch den Türrahmen. Als er sie sah, setzte sein Herzschlag für einen Moment aus. Er konnte das Erstaunen nicht verbergen. Alina stand in seinem Zimmer, ihre langen, blonden Haare offen und vielen leicht an ihrem Körper herunter. Ihr Gesicht schaute ihn verführerisch an. Ihre Augen fixierten ihn und ließen seinen Blick nicht los. Sie trug eine Art Babydoll ohne Träger, der sich unter dem Busen mittig spaltete, wodurch man ihren Bauchnabelpiercing sah. Ihr String war mit einer Art Rock überdeckt. Der Stoff ihrer Unterwäsche war in einem hellen lila und durchscheinend. Verführerisch schwebte sie auf das Bett zu. Luca wusste gar nicht, wie ihm geschah, als sie plötzlich auf ihm lag und ihn von seinem Hals an seinen Körper hinunter küsste.

Am nächsten Morgen wurden die beiden von einem schrillen Weckerklingeln geweckt. Luca brachte ihn mit einer schnellen Handbewegung zum Schweigen und schmiegte sich an Alina. Er weckte sie mit einem sanften Kuss, zumindest glaubte er dies, doch sie war schon lang wach. Sie drehte sich zu ihm um und merkte, wie der Hunger sie überwältigte. Sie stand auf und flüchtete ins Bad, wo sie mit einem Zug die zweite Flasche Blut leerte. Dann kehrte sie, bereits angezogen, in sein Zimmer zurück. Er stand vor dem Kleiderschrank und suchte nach einem Oberteil. Er trug bereits seine blauen, zerrissenen Jeans. Sie ging zu ihm und küsste seine nackte Schulter.
„Wenn du nicht willst, dass ich dich gleich wieder mit ins Bett nehme und wir heut Schule schwänzen, dann solltest du das besser lassen.“ Er grinste.
„Oh, nun eigentlich hätte ich da nichts dagegen.“, gurrte sie ihm ins Ohr.
Er drehte sich langsam um, packte sie und ging mit ihr in Richtung Bett. Sie ließen sich in die Kissen fallen und er begann sie wild zu küssen. Dann jedoch hörte er plötzlich auf und sah sie an.
„Tut mir leid, aber wir können nicht schwänzen. Ich hab heut ein wichtiges Turnier.“
Er rollte sich von ihr und ging wieder zum Schrank, nahm sich ein schwarzes Shirt heraus und zog es an. Alina lag immer noch auf dem Bett und genoss den Moment. Er war einfach zu vollkommen gewesen um ihn so abrupt enden zu lassen. Sie hörte, wie Luca das Zimmer verließ und ins Bad ging um sich zu waschen. Nach fünfzehn Minuten kehrte er, top gestylt, wieder.
„Na, wollen wir?“
„Ja, müssen wir wohl.“, antwortete Alina traurig. Sie zog ihre Pumps an und hüpfte zu ihm. Er nahm sie in den Arm und gab ihr einen letzten Kuss, bevor sie zu seinem Auto gingen. Auf dem Weg dahin fütterte er Skita und nahm sich etwas zu trinken mit.
Als sie in die Garage kamen schaute Alina nicht schlecht, als sie das gewaltige, metallicblaue Caprio sah.
„Ist das deins?“
„Jop.“ Er strahlte zufrieden. „Komm steig ein.“, forderte er sie auf und sie fuhren zur Schule.


Alex wachte auf und war wütend. Er musste etwas unternehmen. Seine kleine Prinzessin brauchte ihn nicht mehr und das nagte an ihm. Neben ihm drehte Jenny sich gerade um und kuschelte sich an ihn. Er konnte nicht anders und biss zu. Ihr Blut durchströmte ihn und er konnte nicht aufhören. Er verfiel in einen Rausch aus Wut und Blutdurst. Jenny schrie unter den Schmerzen, doch er ignorierte es. Sie hörte auf sich zu bewegen und lag schlaff in seinen Armen. Er hob seinen Kopf und ließ sie zurück in die Kissen sinken. Ihr Herz schlug sehr langsam. Sie war fast tot. Als Alex dies begriff, biss er sich in sein Handgelenk und presste es ihr an den Mund. Sie musste zu Kräften kommen und dass ging am besten mit Vampirblut.
Nach etwa einer Stunde kam sie langsam wieder zu sich. Ihr war schwindelig und sie hatte furchtbare Kopfschmerzen. Sie rappelte sich auf. Das Bett neben ihr war leer. Als sie das Blutbefleckte Kopfkissen bemerkte erschrak sie. Sie stürzte aus dem Zimmer und direkt in die Arme von Alex. Er schaute ihr tief in die Augen und sah zu wie ihre Erinnerungen schwanden. Er ließ sie los.
„Los mach dich fertig. Ich fahr dich zur Schule.“ Er machte auf dem Absatz kehrt und ging ins Wohnzimmer. Dort schaltete er den Fernseher an und wartete darauf, dass Jenny fertig werden würde. Es nervte ihn, dass sie so lang brauchte, aber mit Menschen musste man Geduld haben. Als sie endlich fertig war setzten sie sich in seinen Mercedes und rasten los. Er trat aufs Gaspedal und sie rauschten durch die Stadt.
An der Schule hielt er mit quietschenden Reifen an und sah noch, wie Alina und Luca aus dem Auto stiegen und Arm in Arm das Schulgelände überquerten. Jenny verlangte einen Kuss doch Alex machte ihr mit einer Handbewegung klar, dass sie still sein soll. Beleidigt stieg sie aus dem Wagen und verschwand in der Menge.
Er überlegte, ob er Alina etwas nachsenden sollte, doch war er sich nicht sicher, ob sie es überhaupt hören würde. Er fuhr zurück nach Hause und legte sich aufs Sofa. Er hoffte einfach nur, dass der Tag schnell vorbeiginge. Schließlich beschloss er in den Nightclub zu gehen und sich zu betrinken, da so die Schmerzen leichter zu überstehen waren.
Nach der Schule ließ Alina sich von Luca nach Hause bringen. Sie kam zur Tür hinein und merkte sofort, dass etwas nicht stimmte. Es roch überall nach Alkohol und es war zu still.
Alex?
Sie sandte seinen Namen mehrmals aus doch bekam keine Antwort. Sie schlich sich durchs Haus, stets auf der Hut vor dem, was da war. Schließlich fand sie Alex in seinem Bett. Er schlief tief und fest. Vor seinem Bett lagen jede Menge Schnapsflaschen. Sie sah ihm an, dass ihn etwas störte, doch fiel ihr nicht ein, was es sein könnte. Schließlich deckte sie ihn zu und ließ ihn liegen.
Sie ging auf ihr Zimmer und kramte neue Sachen aus ihrem Schrank. Schon heut Morgen hatte sie beschlossen wieder bei Luca zu schlafen. Alex würde schon zurechtkommen. Er hatte ja immer noch Jenny.

Am Nachmittag traf sie sich mit Nina und Marc auf ein Eis in einem Café. Sie hatten gerade bestellt, da traf Alex zu ihnen. Er trug wie immer schwarze Jeans und ein schwarzes Shirt. Heute jedoch schmückte eine schwarze Sonnenbrille sein Gesicht.
„Hey Alex auch mal wieder da?“ Marc war sichtlich erfreut Alex mal wieder zu sehen.
„Was machst du denn hier? Wieder nüchtern?“, fragte Alina schroff.
„Was heißt hier nüchtern? Nur weil ich meinen Schlaf von der Nacht nachgeholt habe?“
„Ja, ja... wie du meinst.“, gab Alina zurück.
„Hey Süße jetzt sei doch nicht so zickig. Ich seh dich ja kaum noch, du bist nur unterwegs. Da kann ich doch mal mit ein Eis essen kommen.“
„Ja du hast ja Recht.“
Sie schaute ihn prüfend an, fand jedoch keine Spur von Sarkasmus in seinem Gesicht. Die vier saßen geschlagene zwei Stunden in dem Eiscafé und redeten über Gott und die Welt. Schließlich standen sie auf und fuhren zu dem Volleyballtunier, bei dem Marc und Luca mitspielen würden. Alex verabschiedete sich mit der Aussage er müsse sein Püppchen einsammeln und sie wieder in Handschellen legen. Die anderen verdrehten nur die Augen und fuhren los. Keiner wollte wissen, was er genau mit Jenny machte. Es reichte ihnen, dass sie sahen, wie fertig sie war.
Als sie bei der Turnhalle ankamen wartete Luca bereits auf sie. Er begrüßte Alina mit einem flüchtigen Kuss.
„Drückt uns die Daumen.“, sagte er und dann waren sie verschwunden.
Die beiden Mädchen gingen in die Halle und setzten sich auf die Tribüne. Es war eine riesige Halle. Auf der Fläche waren drei Volleyballnetze gespannt. An den Netzen stand je ein Schiedsrichter und ein Punktezähler. Es spielte laute Musik, während die Leute ihre Plätze einnahmen. Dann war es soweit und die Mannschaften traten ein.
„Ahh, sehen sie nicht verdammt sexy aus in ihren Trikots.“, schwärmte Nina.
„Ja, auf jeden Fall.“
Es traten zwölf Mannschaften gegeneinander an. In jeder Mannschaft waren sehr gute Spieler, wie es sich herausstellte. Doch die Mannschaft ihrer Jungs war einfach unschlagbar, allein wegen Marcs unglaublich schnellen Reflexen. Jedoch war er sehr bemüht auch ein paar Bälle nicht zu treffen, woran Nina ihn immer wieder per Telepathie erinnerte. Es war aufregend ihnen beim Spielen zuzusehen. Am Ende wurde ihre Mannschaft zweiter, was sehr gut war. Marc jedoch gefiel das gar nicht. Er hätte locker gegen alle allein spielen können und hätte gewonnen, doch er durfte nicht auffallen.
Nachdem sie die Halle verlassen hatten, fuhren sie getrennt nach Hause. Alina fuhr mit zu Luca und Marc und Nina fuhren zu sich.
„Und wie war ich?“, fragte Luca, als sie allein waren und im Auto saßen.
„Du warst einfach super mein Schatz!“ Alina strahlte in froh an.
Natürlich sahen Lucas Bewegungen nicht so geschmeidig aus wie Marcs, aber wessen Bewegungen aus dem Team taten das schon? Er war auf seine Art einfach perfekt.
Als sie bei Luca ankamen begann es zu regnen und sie rannten ins Haus. Kaum hatte Alina hinter Luca das trockne erreicht, fiel er auch schon über sie her. Vorsichtig zog Alina sich zurück.
„Lass uns unter die Dusche gehen.“ schnurrte sie Luca ins Ohr.
Er nahm sie auf die Arme und trug sie ins Badezimmer. Dort war es angenehm warm, doch anstatt unter die Dusche zu hüpfen ließ Luca Wasser in die Badewanne. Dann drehte er sich wieder zu ihr und küsste sie leidenschaftlich. Noch ehe die Wanne richtig voll war stiegen die beiden hinein. Dabei betätigte Luca einen Knopf und das Wasser begann zu sprudeln.
„Wie geil! Ihr habt echt nen Whirlpool in der Wanne?! Gibt es eigentlich auch irgendwas, was ihr nicht habt?“
Luca merkte, wie er langsam rot anlief. Es war ihm unangenehm mit ihr über die finanziellen Verhältnisse seiner Familie zu sprechen. Deswegen sah er sie nur gespannt an und betätigte den nächsten Schalter. Das Badezimmer sank in ein dämmriges, violettes Licht. Es duftete nach Vanille und Zimt. Alina fühlte sich so wohl und entspannt. Es war traumhaft hier bei ihm zu sein.

Alex saß zu Hause auf dem Sofa und trank ein Glas Whisky. Er hielt es nicht aus zu wissen, das Alina bei diesem Sunnyboy im Bett lag und... Er konnte den Gedanken nicht zu Ende bringen. Seine Hände verkrampften sich zu Fäusten. Das Glas in seiner Hand zersprang und die Scherben vielen auf den Boden. Er stand auf, nahm sich seine schwarze Lederjacke und machte sich auf den Weg. Er kannte den Weg nicht, doch er würde ihn finden. Den wenn er sich auf eines verlassen konnte, dann auf seinen Spürsinn.
Kaum hatte er die Tür hinter sich geschlossen, strahlten ihn große rehbraune Augen an. Jenny. Sie stand in einem langen, hellorangenem Kleid vor ihm. Sie warf sich ihm an den Hals und schleckte ihn ab. Unsanft aber bestimmt drückte er sie von sich und ließ sie verdattert vor der Tür stehen. Er lief los. Quer durch die Stadt, bis er ihre Gedanken hörte.
Er eilte ihn ihre Richtung, bis er vor einem großen weißen Haus stand. Er hörte sie jetzt deutlicher. Anscheinend machte sie sich nicht einmal die Mühe ihre Gedanken zu verbergen. Es ging ihm gegen den Strich, dies miterleben zu müssen. Was fällt ihr eigentlich ein?!
Mit einem Satz sprang er auf den Baum vor Lucas Fenster und starrte hinein. Alina stand in ein Handtuch gehüllt mitten im Zimmer und wiegte sich, mit einem Hund, im Takt der Musik. Luca, dieser schmierige Vogel, lag auf dem Bett und sah ihnen zu. Alex beobachtete diese Szene genau und suchte das ganze Zimmer ab. Es gab keine Möglichkeiten, sich zu verstecken, aber das brauchte er auch nicht. Sobald er herein gebeten wird, wird er sich diesen Schleimbeutel schnappen.
Bis tief in die Nacht saß er vor dem Fenster und starrte ungläubig hinein. Alinas Gedanken machten ihm zu schaffen. Wie konnte sie nur so auffällig ihre Gefühle preisgeben?
Als er gerade wieder gehen wollte, fiel ihm ein Mädchen auf, was sich über den Zaun in den Garten schlich. Sie hatte kurzes, grünes Haar und war ziemlich klein. Etwa so ein Meter fünfzig. Sie trug rot karierte, enge Hosen und eine Lederjacke. An ihrer Lippe erkannte er einen feinen schwarzen Ring. Auch ihre Fingernägel waren schwarz. Sie huschte zur Haustür und verschwand. Alex folgte ihr unauffällig.
Schräg über der Eingangstür erhellte ein Licht den Raum, welches vorher noch nicht da war. Alex kletterte auf die Garage. Jetzt konnte er direkt in das erleuchtete Zimmer schauen. Was er sah gefiel ihm. Das kleine Mädchen war gerade dabei sich umzuziehen. Ihr Zimmer war sehr unordentlich. Überall lagen Klamotten, Schuhe und Teller herum. Das passte ja so gar nicht zu Lucas Zimmer. An der Wand, neben der Tür thronte ein riesiger Käfig, in den sie gerade eine schwarze Ratte setzte. Gleich daneben standen zwei E-Gitarren, ein Bass und ein Verstärker. Auf der anderen Seite des Zimmers stand ein großes Bett. Die Kleine gefällt mir dachte er sich.
Sie trat in einem engen, zerrissenem Tanktop und kurzen Shorts mit Leoparden Muster ans Fenster. Sie schaute kurz heraus und ging dann ins Bett.
Mit einem leichtfüßigen Satz sprang Alex auf ihr Fensterbrett und dippte sanft gegen das Fenster. Sie schaute auf und sah ihn. Anstatt zu erschrecken kam sie zum Fenster. Erst jetzt bemerkte Alex, wie sie taumelte. Anscheinend hatte sie getrunken. Vorsichtig öffnete sie das Fenster und schaute verwirrt von Alex zum Boden und wieder zu ihm.
„W... wer bist du und wie bist du hier rauf gekommen?“
Er schenkte ihr sein zweihundert Volt lächeln.
„Hey, ich bin Alex. Ich bin von der Garage hier rauf gesprungen.“
„Ja, klar von der Garage. Willst du mich verarschen? Das ist unmöglich von dort hier rüber zu springen und dann noch so locker hier zu sitzen.“
„Ja, für dich vielleicht, aber für mich nicht.“ Er zeigte ihr seine Zähne.
Ihre Augen weiteten sich vor erstaunen. Sie hob ihre Hand und dippte mit ihrem Zeigefinger an einen seiner Eckzähne.
„Wow... krass! Wie hast du das denn gemacht?“
Er schaute sie verführerisch an. Die Kleine strahlte ihn immer noch fasziniert an. Er hatte also ein neues Spielzeug gefunden. Die Kleine war echt niedlich.
„Und verrät mir die kleine Maus auch ihren Namen?“
„Ähh... ich bin Erbse. Ähh... Emily, aber alle nennen mich Erbse.“
„Erbse also. Süßer Name für so ein süßes Mädchen.“
„Magst du vielleicht rein kommen?“ Sie machte Platz, so dass er bequem eintreten konnte.
„War das etwa eine Frage? Bist du dir denn sicher, dass du mich herein lassen willst?“
„Klar komm rein jetzt!“
Das war sein Stichwort. Elegant ließ er sich ins Zimmer gleiten und landete geschmeidig auf seinen Füßen ohne nur ein Geräusch von sich zu geben. Erbse schloss vorsichtig das Fenster und sprang ins Bett. Alex stand immer noch am Fenster und schaute sie mit seinem Raubtierblick an. In einer atemberaubenden Geschwindigkeit war er neben ihr. Ihr Herz machte einen heftigen Sprung und dann war alles still.

Impressum

Texte: Die Rechte des Covers liegen in den Händen meiner Schwester und Mir. :)
Tag der Veröffentlichung: 10.10.2011

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Ich widme dieses Buch meiner Schwester, die mich Tatkräftig unterstützt hat. <3

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