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Rumänien frühes Mittelalter:


Liliana saß vor dem knisternden Kamin und sah ihren Mann verliebt an. Es war herrlich wieder in ihrem alten Land zu sein. Liliana war gezwungen gewesen mit ihrem Vater nach Ungarn zu fliehen, als die türkischen Barbaren über ihr Heimatland herfielen. Sie hatten es in Ungarn zwar gut getroffen, sie durften im Königspalast leben aber Liliana hatte sich immer nach einer Heimkehr gesehnt. Das einzige Gute war Vlad gewesen, ihr geliebter Ehemann, denn sie am Hof kennengelernt hatte. „Es ist so schön hier!“

„Für dich meine Liebste tue ich alles!“ Vlad nahm ihre Hand und führte sie ihr tief in die Augen blickend zum Mund. Sein Atem streifte ihre Haut, als er ihr einen Handkuss gab. „Ich freue mich so, dass du dein Schloss wieder hast.“ Vlad schüttelte den Kopf „Es ist auch deins, du bist Fürstin der Walachei!“ Die war sie wohl, Liliana konnte dies immer noch nicht fassen, sie freute sich für Vlad, dass das Alte Schloss seiner Familie endlich wieder in seinem Besitz war. Liliana selber gruselte sich hier, die Geister der Vergangenheit waren noch zu allgegenwärtig und sie hatte Albträume über die Dinge die sich hier zugetragen hatten. Zwar hatte sie diese nicht selber erlebt aber jeder kannte die Geschichte der Basarabs. Vlads Vater und Bruder wurden von ihren Feinden gefangen genommen und anschließend lebendig begraben. Für Vlad war damals eine Welt zusammengebrochen, er musste nun für sein Land und seinen Bruder Radu da sein. Vlads Mutter war zu dem Zeitpunkt nicht mehr am Leben, sie starb bei der Geburt ihres Sohnes Radu. Vlad hatte seinen jüngeren Bruder immer beschützt und liebte diesen sehr, wie oft hatte sich Liliana die Geschichten über Radu anhören müssen, so glaubte sie ihren Schwager zu kennen. Die Wahrheit war jedoch sie kannte ihn nicht, genauso wie Vlad war auch Radu von den Türken gefangen genommen worden. Vlad war immer noch auf sich wütend, dass er ohne seinen geliebten Bruder fliehen musste. Doch was hätte Vlad tun sollen? Er selber war schrecklicher Folter ausgesetzt gewesen, er war in ein dunkles Verlies gesperrt worden. Nein er hatte Radu nicht retten können. „Du bist so still!“

„Oh ich habe nur nachgedacht!“ Liliana beugte sich zu Vlad herüber und küsste ihn voller Leidenschaft. Die gemeinsamen Stunden zu zweit waren so schön, leider auch viel zu selten. Denn Vlad war ein Feldherr, der sein Land und seinen Besitz zurückerobern wollte. Teilweise hatte er es geschafft aber zum Endgültigen Sieg dauerte es noch. Zudem suchte er den Mörder seines Vaters und Bruders, er wollte Rache. „Ich liebe dich!“

„Ich dich auch, Vlad!“ Diesmal küsste er sie, wobei seine Zunge zärtlich ihre Lippe streichelte und um Einlass bat. Liliana gewährte es ihm natürlich, sie sah sich und Vlad schon nackt vor dem Kamin … doch dazu kam es nicht mehr „Herr, wir haben Besuch!“ Ein Diener platzte gemeinsam mit einem von Vlads Soldaten ins Zimmer und ruinierte den schönen Moment. „Es tut mir so Leid …“

„Ist schon gut, ich räume noch auf und gehe dann nach oben, ich erwarte dich dort.“

„Ich kann es kaum erwarten.“ Vlad stand auf und folgte seinen Leuten in den Thronsaal des Schlosses, wie schnell er sich umändern konnte – eben war er noch der liebevolle Ehemann gewesen und nun war er der Befehlshaber und das Oberhaupt seines Landes. Liliana packte die Neugierde, normalerweise hielt sie sich aus der Politik ihres Mannes heraus, aber sie hatte ihn schon öfters in Aktion erleben wollen. Sie folgte ihrem Mann und seinen Leuten und hielt sich im Verborgenen. Sie sah mit voller Liebe zu Vlad, der auf seinen Thron saß und die türkischen Abgesandten empfing, er sah wie ein wahrer Fürst aus. Die Gegner sprachen auf Vlads Aufforderung hin als erste, was sie sagten konnte Liliana nicht genau verstehen, aber Vlad lachte lauthals los und begann sich über seine „Gäste“ lustig zu machen. Liliana musste natürlich mit schmunzeln, doch das Lächeln verschwand aus ihrem Gesicht als sie sah, was Vlad nun machte. Er schnipste mit den Fingern worauf sein Diener ihm etwas brachte. Vlad nahm die beiden Gegenstände in die Hand und ging auf die beiden Fremden Männer zu. Es waren Kronen, aber mit Stacheln. Oh Gott, er setzte die Kronen beide Männer auf den Kopf, worauf Blut aus den Wunden floss. Liliana war so geschockt, dass sie sich abwandte und nach oben ging. Hier kuschelte sie sich in ihr Bett und versuchte die schrecklichen Bilder zu vergessen, sie bezweifelte jedoch, dass es ihr gelingen würde…

Das alles lag so lange zurück, seitdem waren noch andere schreckliche Dinge passiert, die dafür gesorgt hatten, dass sie nun – mehrere Jahre später hier stand und sich bemühte ihren Liebsten zurückzuholen. „Fürstin wir haben eine Spur!“ Endlich, wie lange hatte sie darauf gehofft „Wo?“

„Ganz nahe beim alten Schloss, ich habe unsere Leute dorthin geschickt, sobald sie etwas haben melden sie sich.“ Liliana konnte es kaum noch abwarten, sie wollte Vlad endlich wieder bei sich haben und mit ihm zusammen ihre Feinde in die Knie zwingen. „In Ordnung sagt mir Bescheid!“

„Mache ich, Sie haben übrigens Besuch.“

„Wer?“

„Sie wissen schon wer…“

„Natürlich schicke ihn herein.“ Liliana war nicht nach Reden zumute, aber ihren Besucher hatte sie immerhin zu verdanken, dass sie nun hier stand. Er hatte sie in ihrem kalten Grab gefunden und aufgeweckt. „Fürstin!“

„Mein Freund!“ Pavel Masart stammte von den alten Zigeunern ab, er kannte die Geschichte über Vlad und sie und da die Feinde der Familie Basarab auch die der Zigeuner waren, hatte Pavel Liliana um Hilfe gebeten. „Wir haben gute Nachrichten, es sieht so aus, als hätten wir ihn gefunden.“

„Ich hoffe es!“ Pavel war zurückhaltend, wenn er in Lilianas Nähe war, er zeigte zwar Respekt war ihr gegenüber aber auch misstrauisch, wie sollte dies erstmal werden, wenn Vlad bei ihnen wäre? Doch für ihren Kampf brauchten sie Vlad, da kam Pavel nicht drum herum. „Fürstin es muss Ihnen klar sein, es handelt sich hier um die Nachfahren.“

„Mir ist dies bekannt aber auch sie sind gefährlich, denn Sie wissen auch, dass das Erbe von Generation zu Generation weitergegeben wird.“

„Darum habe ich Sie geholt.“ Zum ersten Mal, seit sie ihn kannte, sah Liliana den jungen Mann lächeln. „Es wird alles gut werden und wir alle bekommen unsere Rache.“ Diese Leute hatten Liliana und Vlad so viel angetan, dass sie dafür bezahlen mussten. Liliana war nie ein gewalttätiger Mensch gewesen, aber es ging nicht anders. „Haben Sie schon etwas herausgefunden?“

„Ja ich habe einen von ihnen aufgespürt.“

„Wo?“ Pavel gab ihr die Einzelheiten bekannt und Liliana versprach sich der Sache anzunehmen. „Danke!“

„Natürlich!“ Endlich wieder alleine, sank Liliana wieder in die Vergangenheit ab.






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Der Anblick hatte sie nicht losgelassen, zudem hörte Liliana von irgendwo Stimmen, die ihr Angst machten. Als Vlad später in der Nacht ins Zimmer kam, rollte sie sich in seine Arme und durch seine Wärme und Stärke begann sie sich zu beruhigen. „Du siehst furchtbar aus.“

„Danke Vater, ich fühle mich auch nicht gut.“ Liliana war froh ihren Vater bei sich zu haben, es war lobenswert von Vlad gewesen zu gestatten, dass Liliana ihren Vater im Schloss wohnen lassen durfte. „Was ist los mit dir?“ Am liebsten hätte sie ihrem Vater von ihrer Beobachtung erzählt aber sie tat es nicht, er war ein enger Verbündeter von Vlad und es gehörte sich nicht hinterher zu spionieren „Ich habe schlecht geschlafen.“ Dies war nicht einmal gelogen „Wo ist Vlad?“

„Unterwegs, er ist schon früh los.“ Liliana stand auf um die Kanne mit der frischen Milch von der Platte zu nehmen, als es ihr plötzlich schwarz vor Augen wurde. Ihr Vater fing sie auf, bevor sie zu Boden fallen konnte „Was ist mit dir los?“

„Ich weiß es nicht genau, aber ich glaube ich erwarte ein Kind.“

„Oh Liliana, das ist ja fantastisch.“ Ihr Vater freute sich so sehr, was Liliana für zu

Impressum

Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Tag der Veröffentlichung: 23.11.2014
ISBN: 978-3-7368-5837-4

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