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Prolog

Dunfermline, Schottland. Anfang der 50er Jahre.

 

Tyra, 20, arbeitete seit etwa zwei Jahren als Bedienung in dem kleinen Pub „The Loch“ der Familie McInnes. Meistens machte ihr die Arbeit Spaß, auch wenn sie die einzige Angestellte war. Ansonsten war es ein reiner Familienbetrieb. Frau in der Küche, Mann am Tresen und Sohnemann in der Buchführung und Lager.

Eric, der Sohn von Sheila und Ian, war ein eher unscheinbarer, introvertierter junger Mann. Meist grüßte er sie nur kurz und verschwand dann ins Obergeschoss. Längere Gespräche führten beide nie. Er schien sich wohl nicht sonderlich für Mädchen zu interessieren, obwohl er bereits 18 war.

 

Dies war aber ein Irrglaube ihrerseits, wie Tyra eines Abends feststellen sollte ...

 

Der Abend im Pub

Es war ein warmer Samstagabend im Juni. Das Pub war gut gefüllt, die Stimmung ausgelassen. Man sang und trank, spielte Darts oder unterhielt sich über Arbeit, Sport, Familie.

 

Scott, Mathematik-Lehrer an der hiesigen Schule, kam wie jeden Samstag um sich den Frust von der Seele zu trinken. Seine Frau Abigail war ein richtiger Hausdrache, deswegen blieb er immer bis zur Sperrstunde im „Loch“.

Er führte oft Selbstgespräche und saß an seinem Stammplatz in der Mitte des Pub. Heute musste es besonders schlimm für ihn gewesen sein. Er trug ein Veilchen und mehrere Kratzer im Gesicht. Die georderte Flasche Scotch vor ihm war bereits so gut wie leer, dabei war erst halb 8.

 

„Hey, ginger! Come an' sit on me lap!“ bekam sie auf fast jeder Runden zu hören, sobald er genug intus hatte. Manchmal rief er auch „Wenn das Dach rostet, ist der Keller feucht!“ durch den Saal. Normalerweise war Tyra seine zotigen Sprüche gewohnt, doch heute wurde er das erste Mal zudringlich. Als sie mit einen vollen Tablett eine weitere Runde an seinem Tisch vorbeilief, schnappte er zu und hielt sie am Rock fest.

 

Es gab ein lautes Raaatsch und das Tablett samt Whiskygläser und Pints fiel zu Boden. Tyra schrie, versetzte Scott eine Ohrfeige und lief mit dem eingerissenen Rock schnell hoch in ihr Gästezimmer. Vor der Tür wischte sie sich einige Tränchen aus den feuchten Augen und kramte nach ihren Zimmerschlüssel.

 

„Zum Glück habe ich genügend Ersatzwäsche im Schrank.“, dachte sie sich. „Aber die Kosten für das Nähgarn hole ich mir wieder.“ Sie steckte den Schlüssel ins Schloss und musste feststellen, dass die Tür unverschlossen war. „That's strange.“ murmelte sie und drückte die Klinke herunter. Die Tür öffnete sich und Tyra erblickte – zu ihrem Erstaunen – Eric auf dem Fußboden.

 

„Eric? Was machst DU denn hier?“, rief sie entsetzt.

„Eh … es ist ni … nicht so, wie … es aussieht!“, stammelte er und versuchte dabei einen ihrer Schuhe hinter seinem Rücken zu verstecken. Es sah so aus, als wenn sie ihn in flagranti ertappt hätte. Sie verschloss die Tür hinter sich, setzte sich auf ihr Bett und forderte eine Erklärung. Mit hochrotem Kopf saß Eric auf dem Boden und richtete seinen Blick nach unten. „C'mon, explain! Was machst du bitte mit meinem Schuh? Bist du etwa so ein Perverser, der Frauenkleidung trägt?“, fluchte sie. Ihre Wut und ihr Entsetzen waren deutlich zu spüren. Quälende Stille machte sich im Zimmer breit. „Well,“, zögerte er „ich finde Beine und Füße total attraktiv. And yours are beautiful.“ Tyra war sprachlos. Der schüchterne Eric war – allem Anschein nach – ein Fußfetischist.

 

Doch was sollte sie nun machen? Ihn bei den Eltern verpetzen und vielleicht den Job verlieren? Während ihre Gedanken kreisten, spürte sie plötzlich seine Blicke auf ihren zerrissenen Rock. Der Riss entblößte ihren Strapsgürtel und Slip. Schämend drehte ich sich etwas weiter zur Seite. Was sollte sie nur machen …

 

„You won't tell ma and pa, right?“, seine Angst spiegelte sich in seiner Stimme.

„Nein, ich sage ihnen nichts. Dein Geheimnis ist bei mir sicher.“, antwortete Tyra etwas widerwollend.

Es blieb ihr auch nichts anderes übrig, wenn sie ihre Arbeitsstelle nicht gefährden wollte. Immerhin musste sie sich auch noch um ihre Mutter und ihren kleinen Bruder kümmern. Ihr Vater wurde, während des zweiten Weltkriegs, bei einem Aufklärungsflug von einer Fliegerstaffel der Luftwaffe abgeschossen. Seit dem Tag, als das Telegramm mit der Todesnachricht zuhause ankam, war ihre Mutter ein gebrochener Mensch. Aufopferungsvoll kümmerte Tyra um ihre Familie. Sie kochte, machte die Wäsche und ging nebenher noch Arbeiten, da ihre Mutter nur eine sehr kleine Witwenrente bekam.

 

„Darf ich dich etwas Persönliches fragen, Tyra?“ „It depends. Wie 'Persönlich'?“
„Hast du eigentlich einen festen Freund? Ein hübsches Mädchen like you hat bestimmt viele Verehrer.“
„No time for a boyfriend.“, seufzte sie. „Ich muss mich um Mutter und den kleinen Ninian kümmern. Und sonst bin ich hier. Wann soll ich da Jungs kennenlernen?!“ Eric nickte. „Du hast wunderschöne Beine.“
„Thanks.“, erwiderte sie. „Aber wie sollen wir beide nun mit der Situation umgehen?“
Beiden schwiegen. Minuten wurden zu gefühlten Stunden.

 

Er kratzte sich am Kopf und meinte etwas verlegen. „Ich könnte doch dein Freund sein.“ Sie musste ein wenig schmunzeln. „Du? Das soll doch kein Erpressungsversuch werden, oder?“
„Absolutely not!“, entgegnete er. „Aber vielleicht könnten wir beide zumindest eine Übereinkunft treffen ...“
„A consent of what?“ wollte Tyra wissen.
„Freiwillig, of course. Our little secret.“ erklärte Eric, „Ich möchte einfach deine Beine verwöhnen.“
„WHAT?“ rief sie, sichtlich entsetzt.

 

„Ich möchte deine Beine und Füße liebkosen.“, sprach er und wandte seinen Blick wieder auf den Boden. Tyra fing wieder an zu grübeln. Einerseits war Eric ja ein netter, wenn auch schweigsamer Mensch. Andererseits empfand sie seine Neigung als etwas Unchristliches. Sie haderte mit sich, denn irgendwie war sie auch neugierig, was Eric mit ihren Beinen anstellen würde. „Okay, let's give it a try. Aber wenn es mir nicht gefällt, dann hörst du sofort auf! Und versuche nicht, mich mit meinem Job hier zu erpressen!“
„No problem. Du sagst nichts, ich bin auch still. Keine Drohungen oder desgleichen.“ versprach Eric.

 

Langsam zog er ihre Schuhe aus, hielt sie vor seine Nase und atmete tief ein. „Hmmm...“ summte er leise vor sich hin. Dann rückte er etwas näher an Tyra heran, nahm ihr linkes Bein in die Hand und streichelte über ihren Nylonstrumpf. Er lehnte seinen Kopf an ihre Wade, roch und küsste ihre Haut. Seine Hände blieben auch nicht untätig. Sie massierten ihren Fuß und Zehe. Dies schien ihr durchaus zu gefallen. Sie ließ sich nach hinten auf das Bett fallen und stöhnte leise. Eine Massage war nach dem vielen Hin- und Herlaufen im Pub genau das, was ihre Füße jetzt brauchten. „Don't stop, Eric.“ sagte sie, als er kurz unterbrach und sie ansah.

 

Jetzt legte er ihr Bein auf seine Schulter und widmete sich ganz den Zehen. Schnurrend wie ein Kater, schmuste er mit ihren Fuß. Ihre Zehen, die Hacke und die Fußsohle wurden mit Küssen überhäuft. Spontan nahm er ihren großen Zeh in den Mund und fing an, daran zu saugen. Davon vollkommen überrascht, richtete sie sich wieder auf. Eric war wie in Trance und bekam nichts davon mit. Sie sah ihn an. Eher zufällig fiel ihr Blick auf seinen Schritt. Seine Begeisterung war deutlich, an der Beule in seiner Hose, zu erkennen.

 

Sie biss auf ihren Mundwinkel.

 

Sie würde IHN gerne sehen und vielleicht auch in sich spüren wollen. Aber es wäre eine Sünde. Immerhin war sie streng katholisch. Aber kurz fühlen sei sicherlich in Ordnung.

 

Tyra nahm ihren rechten Fuß und presste ihn leicht gegen sein steifes Glied. „Wow, ist der hart!“ hallte es in ihren Gedanken. Sie drückte etwas fester. Eric störte es anscheinend nicht. So fing sie an, mit ihren Fuß die Auswuchtung zu massieren. Mit der Zeit wurde sie schneller und erhöhte ein wenig den Gegendruck ihrer Hacke und der Sohle. Er liebkoste weiterhin das linke Bein. Angetan vom Duft des Nylons und der Reibung in der Leistengegend, wurde sein Atmen schwerfälliger und sein Stöhnen intensiver. Nach ein paar weiteren Minuten schnappte Eric einmalig nach Luft und verstummte schlagartig.

 

Entsetzt fragte Tyra „What's wrong?“
Sie nahm ihren Fuß beiseite und erblickte eine leichte Verdunklung des Hosenstoffs. „You … you've made me … cum.“ antwortete Eric.
Erleichtert fasste sie sich ans Herz. „Ich hatte schon etwas Angst bekommen.“
„Und? Hat es dir gefallen? Do we have a deal?“, fragte er mit erwartungsvollem Blick.

 

Tyra wollte gerade in ihrem Kopf nach einer passenden Antwort kramen, da klopfte es plötzlich lautstark an der Tür. „Tyra, dammit! Hurry up and get your arse back to work!“, fluchte Mrs. McInnes. „I'm coming! Eine Sekunde!“ antworte Tyra und wechselte schnell ihren Rock.
Sie vergaß völlig, dass Eric noch im Zimmer war. Sie entriegelte die Tür und lief wieder runter in den Pub.

 

Eric blieb sie zwar noch eine Antwort schuldig, aber eines stand fest: Gebeichtet werden würde dieser Abend morgen in der Kirche sicherlich nicht ...

Impressum

Texte: Nadine Sündowski
Bildmaterialien: pixabay.com
Tag der Veröffentlichung: 26.05.2015

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Für Susanne, Tobias, und alle, die meine Texte lesen und mögen *knutscha*

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