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EINE KAFFEEFAHRT

 

Erlebnis von GG

 

Einige Male war ich auch mit den sogenannten „Kaffeefahrten“ unterwegs. Eine Bekannte, die vis à vis wohnte, hatte mich dazu überredet. Erstens weil’s billig ist und zweitens, weil man unter die Leute käme.

Brrrr… ich erinnere mich mit Grausen an eine…

Wir stiegen um 6 Uhr beim Einkaufscenter ein, um halb 9 gurkten wir noch immer durch Transdanubien (Wien auf der anderen Seite der Donau) um Leute einzusammeln.

Endlich komplett.

Auf in die „ansprechende“ Gegend des Wiener Beckens, irgendwo durch ein Nest in einer Seitenstraße, aus dem Dorf hinaus, etwa 2 km ein Rasthaus, mit Riesen-Saal. Dort werden wir gebeten, uns um einen meterlangen Tisch zu gruppieren, in dem Saal befinden sich etwa 6 solche langen Tische. Man könne auch weggehen, wenn man nicht an der Vorführung teilnehmen möchte, aber dann gäbe es auch kein Essen, und der Saal würde verschlossen werden. Vorne tanzt ein geschniegelter Kerl rund um ein Tischerl seine 2 Assistentinnen schasselt er herum. Langsam füllt sich der Raum lautstark. Das Publikum ist so von den 60 aufwärts, man hat das Gefühl, die Leute kennen sich schon von anderen Fahrten.

Als nun der Verkäufer endlich sein Produkt vorstellt, einen nach einem Wasserkocher aussehenden, aber mit Plastikschlauch versehenen, „SAUERSTOFFGERÄT“ so gesund für uns „ältere Generation“, aber es gäbe nur 12 Stück dieser Sandspielküberl.

Dann gibt es das ersehnte Essen. Eine Maggisuppe in einer Mokkatasse, einen großen Erdäpfel mit undefinierbarer „mexikanischer Soße“ und ein Minitorterl, nicht zuzuordnen welchen Geschmackes. Währenddessen konnte man Krampfadern-Gels, Hühneraugensalben, und unheimlich praktische Kleinigkeiten um atemberaubende Preise, kaufen.

Danach begann die Beschimpfung des Verkäufers, warum man denn nichts für seine Gesundheit tun wolle und man die restlichen 4 Geräte verschmähen würde. Wo dieses doch keine 10.000.- (damals noch Schilling), nein auch keine 8, keine 7, keine 6 und nicht mal 5000.- kosten würden, nur 4999.- das wäre ja so günstig. Einige um ihre Gesundheit besorgte, erbarmten sich dieser Gusto Stücke und kauften die restlichen Pseudowasserkocher, oder wie man sie nennen will. Man konnte sich gegen Abgabe des Namens und der Adresse noch das Geschenk abholen, die Herren ein Schraubenschlüsselset (20 X 12 cm) die Damen einen Miniwasserkocher (nicht zu glauben!), der wirklich funktionierte und mir einige Jahre gute Dienste leistete, das einzig Positive an diesem Ausflug

Danach ging es endlich zu Ende, und wir brachen auf in eine Filiale der Firma Starkl,(ein großes Gartencenter), wo jeder von uns eine Primel oder so was Ähnliches bekam. Auch dort wurde einem das Kaufen ans Herz gelegt. Endlich wieder im Bus auf zum Einkaufcenter, leider mussten wir die Leute, auch wieder bei allen Stationen ausladen, und nach unserer Aussteigstelle gab es nur mehr 2. Müde kamen wir um 20 Uhr daheim an, mit der Erkenntnis nie wieder „Kaffeefahrt“!

 

 

 

 

 

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Copyright Texte: G.G.

Copyright Cover: Pixerbay

 

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Tag der Veröffentlichung: 16.02.2018

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