Hallo und willkommen in meinem Buch, das ich ungeschickterweise recht ungeschickt zusammengebastelt habe.
Ich kenne mich hier nicht aus und ich bin keine Dichterin, obwohl ich hier zu dichten versuche. Ich bin auch keine Germanistin, keine, die sich mit Lyrik besonders gut auskennt. Aus irgendeinem Grund liebe ich es aber, sowas wie Gedichte zu schreiben, ohne haargenau auf die stringenten Regeln zu achten. Genaugenommen, ich kenne sie gar nicht mehr, da die Schule schon ein Jahrtausend zurück liegt und ich mich mit einer Fortbildung in Sache Lyrik schwer tun würde. Fragt meine Augen...Die Regeln der Rechtschreibung haben sich seit meiner Schulzeit schon etliche Male geändert und, wie schon erwähnt, die Schulzeit liegt weit zurück und ich bitte um Gnade: lese nicht die Rechtschreibfehler, lese das Gedicht. Kritik ist mir trotzdem willkommen.
Also, ich bin nur eine Sternguckerin, ohne Astronomin zu sein. Und wer kann mir schon verbieten, Sterne zu pflücken, sie zu servieren, auch wenn manch einer fähig ist, ganze Galaxien zu vereinnahmen und an Sternchen kein Interesse hat.
Dieser Augen wegen kann ich leider auch meine Gedichte nicht neu ordnen, also sind sie hier, bunt durcheinander gewirbelt, zu lesen.
Für die Sterngucker, die mein bescheidenes Flimmern sehenswert finden, viel Spaß!
Eure Lisa
Quelle
es glitzert ein verlor’ner Himmel
sonnensilbern
in deinem klaren Kräuseln
mich dürstet es nach monotonem
Plätschern
nach feuchterdiger Frische
die Lauterkeit werd ich
dir trüben dich schöpfen
und trinken werde ich den Wald
der sich in deinem
Spiegel wiegt
Es wird serviert
Morgenstund tut schläfrig kund:
hab heute Amalgam im Mund.
Tagesration, salopp kreiert,
wird schon vom guten Tag serviert,
mit Hoffnungen, pflichtgrün drapiert,
im Stundentakt und mundgerecht verpackt.
Das Süssaure ganz fein zurecht gehackt.
Der Wind, der grad vorüber streift,
der pfeift auf mein zerknittertes Gesicht,
auf meinen Appetit, den ich dann habe,
oder auch nicht.
Und stoisch sagt die Abendstund:
mir ist schon wieder schal der Mund.
Ätsch!
Von diesem Leben kann ich nichts erwarten,
wenn wir des morgens in das Neue starten.
Mal zeigt es gnädig Frohgesicht
und manchmal nicht.
Es hatte mich schon immer auf dem Kicker,
Mal trug es wenig auf und öfters dicker.
Befolgt hab ich es immer brav,
ich dummes Schaf.
Das täglich Brot habe ich still verschlungen.
Doch aus dem Laufrad bin auch ich gesprungen.
Denn's Leben war mir trotzdem lieb.
Und es auch blieb.
Sinnesrauschen
Als wenn am Riff sich Ozeane schäumten,
ein Sturm sich paarte mit der Wellen Tosen,
sich Herztöne mit Kraft dagegen bäumten,
im Kopf nur Dornen wären und im Herz die Rosen.
Wie viele meiner Sinne irrer Spiele
hat die Natur in ihren endlosen Geflechten?
Gelebt hab ich schon, endlos scheinend, viele.
Wenn sie mir doch nur wieder Freude brächten.
Da stehen
Da stehen, ist in Ordnung.
Dumm dastehen, weniger.
Wie stehe ich dann da,
wenn ich wieder nur da stehe,
ohne gut dazustehen?
Binsenweisheit
Wie leiden wir, wenn andre uns
mal ärgern, meiden
und sogar verhöhnen.
Doch Schuld am Leid
ist einzig nur die Ohnmacht,
uns mit uns selber zu versöhnen.
Frühling in mir
Sing uns den Frühling herbei,
Vogel,
aus den Säften der Bäume,
aus dem Staub der Erde
und aus meinen Adern,
wo er seit Anbeginn
klammert.
Wolkengrau
Habe heut Wetter im Kreislauf.
Meine Zellen tragen das Grau
aller Wolken.
Es gibt keinen Himmel in Sicht,
um Sterne zu pflücken.
Ins Nichts zerregnet es mich.
Das Herz nur blutet am rechten Fleck
und mein Knie warnt versteift, nebenbei,
wir kommen heut eh nicht mehr weiter.
So gern würd ich jetzt, irgendwie,
mein Wettertief zweisamm verquatschen.
Bräuchte den Jemand ganz nah,
der mich beschirmt.
Soll ich es wagen,
dich, Traummensch,
aus meinen Träumen zu holen?
Ach, nein!
Du, sonne dich weiter
in meinem Seelenland,
sonst wirst du noch selber,
wie ich,
wolkengrau.
Träumerei
Ich trage meine Träume bald zu Grabe
und weine ihnen keine Träne nach,
denn all die Träume, die ich immer habe,
die halten noch in tiefster Nacht mich wach.
Demnächst..
Noch tropft’s wie Honig aus n’em Kelch,
es duftet süßlich nach Versprechen.
Ist um das Jahr, weißt du doch welch
Genuss es macht, diese zu brechen.
Geborgt
Die Zeit hebt mich aus der Nacht,
schenkt mir einen Tag zum Leben,
nimmt mir einen Tag zu leben.
Alles wandelt sich,
selbst die Zeit soll sich krümmen.
Ich habe stets versucht,
mich nicht zu verbiegen.
Doch, ich habe mich nie besessen,
wurde mir nur geborgt.
Bin scheinbar doch geformt
und verbogen von den Fingern der Zeit,
aus Staub, ein Tröpfchen Naß, oder was auch immer.
Nur aus was meine Seele?
Backe, backe...
"Backe, backe Kuchen, der Bäcker hat gerufen.
Wer will leck'ren Kuchen backen,
der muss haben sieben Sachen,
Eier und Schmalz, Zucker und Salz,
Milch und Mehl, Safran macht den Kuchen gehl!"
Rühr unbedingt was Saures, 'nen Crunch
und auch noch Schärfe rein,
sonst wirst du Deutschlands bester Bäcker
nie und nimmer sein.
Im Kuchen muss, beim Aufschneiden,
'ne Mitte sein, die rinnt.
Meine Oma würde sagen: dieser Zuckerbäcker spinnt.
Wüstensand
Im Eden sagt der Lagerfeld:
„Heut kleiden wir das Himmelszelt,
und zwar im ganzen Abendland,
in Wüstensand.“
Da staunt man, bei dem Untergang
der Sonne, hinterher noch lang,
was Gott erschuf!
's Diseign bleibt, gelt,
beim Lagerfeld.
Kinderlachen
Den schönsten Klang der Welt lacht dir ein Kind entgegen.
Es braucht nur seiner Stimme Ton, dich zu bewegen.
Und gibt es Schöneres, als Licht in Kinderaugen,
die staunend sich an Wundern clever saugen?
Doch siehst du Angst und Schmerz
im Seelenspiegel,
und kannst die Peiniger
nicht schleifen hinter Schloss und Riegel,
da liegt dein Herz in deiner Brust
in tausend Stücken,
kannst deinem Hilflossein
und deiner Trauer nicht entrücken.
Frühling
Voller fließt das Licht im Raum der Tage,
bricht zum End der Nacht, zum Abend, Breschen.
Flutet durch der Sinne Lenzgejage,
durch Gefühle, die aus Tiefen preschen.
Lebensfreude quillt in jeder Zelle.
Neues Wunder bahnt sich an zu sprießen.
Rauschend wird des jungen Frühlings Quelle
in des Lebens Becken sich ergießten.
Öffne deinen leeren Lebensspeicher
weit und lass dich wieder lichtumhüllen.
Schmück den Seelengarten blumenreicher,
lass vom Frühlingsduft ihn überfüllen.
Die Zeit
Die Zeit ist nicht alt. Sie hat kein Gesicht.
Kennt jetzt nicht und bald. Sie hat kein Gewicht.
Die Zeit hat nicht Zeit. Sie hat keinen Raum,
ist kurz nicht, noch weit. Sie lebt keinen Traum.
Die Zeit nichts verspricht. Die Zeit nichts vergisst.
Ist dünn nicht, nicht dicht. War, wird nicht. Sie ist.
Ist messbar auch nicht. Vergebens die Uhr.
Tickt sinnlos, erpicht auf der Vergänglichkeit Spur.
Geschichte
Einer erzählt seine Geschichte,
packt seine Wahrheit mit hinein.
Der Andre schreibt ganz andre Texte.
So werden's zwei Geschichten sein.
Der Eine weint um Kind und Mutter
und seine Tränen fließen warm.
Der Andre braucht Kanonenfutter,
fegt das Geschehen lebensarm.
Der Eine baut Hoffnungsberichte,
der Andre bombt sie wieder aus.
Vielleicht lebt Einer noch Geschichte,
doch nie mehr in dem eignen Haus.
Die Träumerin
Ich stehle zuweilen gedanklich mich fern,
ich schleiche mich diebisch von dir weg so gern
und weile auch vielmals, verklärt wie im Wahn,
auf kosmischer Bahn.
Entschwebe schon immer dem Boden, dem Sein
und denk mich in herzwarme Träume hinein.
Ich ziehe zu oft aus dem Alltag hinaus,
doch sprichst du gewöhnlich
mich wieder nach Haus.
Morgens
Der Morgen verschläft sich im Raum,
die Wand knickt betont ein in jeder Ecke,
der Schwerkraft entgegen stemmt sich die Decke
und die Fenster schnappen nach Luft.
Der Tisch hält die Füße still,
der Stuhl sitzt noch da, wo er stand.
Alles, wie immer, konstant.
Selbst die herbstfrische Brise
hüllt mit kühler Routine
sich in die bleiche Gardine.
Texte: Lisa Nicolis
Bildmaterialien: Lisa Nicolis
Cover: Lisa Nicolis
Tag der Veröffentlichung: 30.04.2022
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