Der langsame Walzer
Beim Straßenbau auf der Chaussee
walzt er ganz langsam aber mit Effet
und glättet dabei Tag um Tag
den Straßenobenaufbelag
Der Weiher
Direkt vom Papst mit Gottes Segen
tut er sich durch das Land bewegen
und weiht von Früh bis in die Nacht
all das, was ihm so Freude macht.
Der Lückenbüßer
Der Lückenbüßer folgt des Weihers Füßen,
denn weihen kann man ebenso wie büßen
doch büßt er nur versteckt in jeder Lücke
und macht sein Kerbholz frei von mancher Tücke.
Das Bullauge
Im Gegensatz zu Ochsenaugen,
die nicht mehr für die Liebe taugen,
lässt sich vom wilden Aug des Bullen
jedwede Kuh sofort einlullen.
Der Doppeldecker
Er ist beliebt, weil er viel schafft,
auf jedem Hof der Landwirtschaft.
Da er stets zwei auf einmal meistert,
ist auch die Bäuerin begeistert.
Der Stoffwechsel
Dem Stoffwechsel, schreib ich hier diese Ode.
Im Frühjahr und im Herbst ist er in Mode
bei Lagerfeld und Christian Dior.
In Drogenkreisen kommt er öfter vor
Der Kokosläufer
Er ist bekannt in südlichen Gemarken,
wo Kokosnüsse noch auf Kunden warten,
da sieht man ihn nur Dauerlaufen -
für die Touristen, die die Dinger kaufen.
Der Schwarzmaler
Kein andrer Maler gilt als so umstritten,
weil gänzliche neue Wege er beschritten.
Mit schwarzer Farbe malt auf schwarzem Grund,
er schwarze Schafe in der Abendstund.
Der Zitronenfalter
Oh der Beruf ist nicht von ungefähr
bei diesen runden Dingern wirklich schwer.
Beim Brausemachen braucht man sie in Massen,
damit Zitronen in die Flaschen passen.
Der Sattelschlepper
Für diesen Sport, da haben edle Damen,
die irgendwie zum Reiten einmal kamen,
auch wenn´s den Sport noch weiterhin verteuert,
zum Sattelschleppen Deppen angeheuert.
Der Dachstuhl
Von Tauben, Möwen nennt man so den Kot,
den sie hinunterlassen dürfen in der Not.
Doch treffen sie sehr oft das Dach vom Haus.
Dann sieht das einfach nur beschissen aus.
Der Beichtstuhl
Beim Dachstuhl kennt man ihn bereits von Tauben.
Beim Beichten ist es wirklich kaum zu glauben,
dass Leute sich bei solchen frommen Sachen
ganz klamm und heimlich in die Hosen machen.
Der Kaiserstuhl
Es klatschte ganz laut von hohen Zinnen,
wenn einst der Kaiser spülte schnell von hinnen,
was er so täglich „unter sich“ gemacht.
Heut hat man ein WC, da ist es leicht gelacht.
Der Gabelstapler
2 Euro-Stundenlohn verdient man in den Küchen
inmitten so von Kochdunst und Gerüchen.
Und stapelt immer wieder und zuhauf
die Gabeln dabei brav zu Haufen auf.
Das Bankgeheimnis
Es tuscheln auf der Gartenbank,
die Liesel und der flotte Frank
und was sie flüstern hat Gewicht,
doch weil's geheim ist, weiß man´s nicht nicht!
Der Faulpelz
Es dämpft des Kirschners Übermut,
die Fäulnis, die im Pelze ruht.
Ein Mantel, grad ein Meisterstück,
verfault im nächsten Augenblick.
Der Trauerkloß
In einer Suppe hockt er auf dem Grunde
und gibt von seinem großen Leid stets Kunde.
Er liebt die Suppe, das ist großer Mist,
weil diese ja bereits gebunden ist.
Die Pferdebremse
Sie ist beim Pferd nicht sehr beliebt
und auch nicht bei dem Reiter,
woraus sich folgendes ergibt:
Sie reiten immer weiter...
Die Regenlache
Ein jeder weiß, es ist gemein.
Bei allerschönstem Sonnenschein,
da kommen Wolken und es gießt,
was mich persönlich nicht verdrießt.
Doch Zorn will dann in mir erwachen,
hör ich die Regenlachen... lachen ...
Die Eselsbrücke
Nur Esel dürfen bei des Flusses Lücke
im Gleichschritt langsam über diese Brücke.
Selbst Pferden ist dies nicht erlaubt, indessen,
wird dies an langen Ohren stets gemessen.
Texte: © Roland Hass (Texte)
Tag der Veröffentlichung: 02.02.2011
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