Erstes Kapitel
Meine Mutter hatte mich in allen wichtigen Dingen des Lebens unterwiesen und dennoch lag ich auf unserem Balkon und war mit mir unzufrieden. Erfahren, schön, darüber hinaus die Mutter einer Zwölfjährigen, sollten mich eigentlich glücklich machen, sann ich an mir herabblickend nach. Sofort meldete sich meine innere Stimme und machte mir klar, dass ich nicht mehr als ein Haufen Geilheit gepaart mit Gewinnstreben war. Ich habe also 3 Probleme, dachte ich: die Stimme, die Geilheit und mein Gewinnstreben. Und die Erlebnisse der letzten Nacht kamen wieder. 1983 als ich mit dem exkommunizierten Priester, der sich als Postflieger in Argentinien selbständig gemacht hatte, herumzog, war's noch ok. Seit der letzten Nacht ist plötzlich alles anders geworden. Ich habe entdeckt, dass blonde Frauen bevorzugt werden. Das schmerzt ungemein. Denn bislang glaubte ich, die Lüsternheit der Männer erschöpfe sich in ihrer hündischen Ergebenheit gegenüber jeder Muschi gleichermaßen. Ich beschloss also etwas zu ändern und rief meine Chefin an, eine blonde dralle Frau um die Fünfzig, um ihr meinen Notfallplan mitzuteilen. Die Puffmutter, war von der Idee, mir die Haare zu färben begeistert und empfahl mir, mich auch muschimäßig gewinnorientiert zu verändern. Ich ging ins Bad um mir dieses Upgrading sofort zu verpassen. Als rassige Südamerikanerin mit Damenbärtchen ein schwieriges Unterfangen. Zufrieden besah ich mich anschließend im Spiegel. Abends würde ich mich zeigen und es von nun an mit den edelsten Blondinen aufnehmen. Wie gewohnt trat ich um 20 Uhr meinen Job im Zentrum von Buenos Aires an. Leider lief das Geschäft schlechter als sonst. Nur Perverslinge! Ich konnte denen keine Befriedigung verschaffen und sie beschwerten sich bei Olga, die mir drohte, mich wieder auf die Straße zu schicken. Der Vorsehung sei's gedankt, denn am nächsten Tag rief mich mein Postflieger Presto aus vergangenen Zeiten an, und wollte mich besuchen. Meine gefakte Armseligkeit und er saßen, von der grünen Fee inspiriert, auf dem Sofa und ließen gemeinsam die Vergangenheit nachklingen. Als wir bei meiner Scheinschwangerschaft und seinem Ausscheiden aus der Kirche angelangt waren, wurde er traurig und wechselte das Thema. Er blickte mir in die Augen und wollte sagen, wenn du doch damals nur wirklich schwanger gewesen wärest, dann hätte ich jetzt eine Familie. Vergeblich sehnte ich mich danach, von ihm, dem Piloten, der das Katholische noch im Herzen trug, den richtigen Weg gezeigt zu bekommen. Die Gelegenheit, die uns die grüne Fee schenkte, nützend, bot ich mich wie eine Marketenderin dem exkommunizierten Katholen feil und siegte. Zufrieden leckte er meine und seine Lippen und verabschiedete sich, weil er einen Nachtflug nach Mercedes vor sich hatte. Ich rekelte mich. Von nun an wollte ich mein Leben von Grund auf ändern und schmiedete einen hinterhältigen Plan, um Presto endgültig an mich zu fesseln. Ein altes Buch meiner Mutter über das Verhüten nach Knaus Ogino, das ich anlässlich meiner Firmung geschenkt bekommen hatte, half mir sehr. Früh am Morgen kam Presto durch die Hintertür herein um Drusilla nicht zu wecken. Er erzählte stolz, er wolle sich mit mir verwirklichen. Nachdem er mir freudig seine immer noch nach meiner Muschi riechenden Lippen dargeboten hatte, musste ich einfach seinen Worten glauben. Begeistert und stimuliert, erwiderte ich die Küsse meines devoten Retters, der mich vom Elend meiner Abhängigkeit endgültig erlösen sollte. Es war das Nichtwahrnehmenkönnen der Feromone, das, aufgrund der Antibabypille, jahrzehntelang eine richtige Partnerwahl verhindert hatte. Hätte ich das Buch meiner Mutter doch früher gelesen. Olga Blosmanowa stünde ohne mich in ihrem nach Sperma und Schweiß stinkenden Laden. Während Presto schlief rief ich Olga an und kündigte mein Dienstverhältnis. Erstaunt fragte sie mich, ob ich größenwahnsinnig geworden sei. Weil mich die Langeweile packte, begann ich in meiner Wohnung aufzuräumen. Auch wollte ich für Presto einen familiäreres Zuhause schaffen. So bekam ich mein Leben von Tag zu Tag mehr in den Griff und im Spätherbst heirateten wir kirchlich. Sein Bischof wünschte ihm Alles Gute. Ab unserer Hochzeit, war Presto wie ausgewechselt. Er hatte nur noch die Firma im Kopf und nahm auf Drusilla und mich keine Rücksicht. Frustriert, unbefriedigt und lüstern wie ich war, verfiel ich wieder meinem Vibrator und ich gab es mir erst wöchentlich, dann tagtäglich. Einmal kam mein Kathole nach Hause und überraschte mich, wie ich 's mir besorgte. Der Anblick entsetzte ihn und er wollte die Scheidung. Tränenüberströmt lag er mir zu Füßen, als ich ihn mit meiner weiblichen List wieder zur Vernunft gebracht hatte. Er wollte sofort ein Kind. Nach langem Hin und Her hatte ich ihm klargemacht, dass er mich zuerst von meiner Vibratorsucht befreien müsse. Er gelobte mehr Einsatz. Presto wollte ein Baby, er leckte täglich meine Mumu und kontrollierte die Aufzeichnungen meiner Temperaturkurve. Ich hatte es geschafft! Monate später schob er schon den Kinderwagen. Mir machten postnatale Depressionen zu schaffen. Gut, dass er den Vibrator vernichtet hatte. Die Zeit verging wie im Flug, unser Sohn Caligula war gerade 5 geworden, als ich beim Einkauf am Fischmarkt den ruchlosen Leo erblickte. Der alte Dämon fuhr mir in den Leib und meine Vulva wurde, wie aus Zauberhand, in eine Quellstube von Lust und Verkommenheit gewandelt. Ein Augenaufschlag reichte und der verrufene Schwängerer und Ehebrecher, zeigte mir, dem dampfenden Vollweib in Not, seinen Laden von innen. Ich stöhnte und quiekte vor Geilheit, als ich, auf einer Kiste sitzend und mit weit gespreizten Beinen, meinen Dämon an mir werken ließ. Abends würde ich, auf Prestos Gesicht sitzend, die Eindrücke aus diesem riechenden Lagerraum, und von neuem erregt, Revue passieren lassen. Presto hatte das Essen gemacht und fütterte gerade Caligula, als ich mit nach unten gerichtetem Gesicht an ihnen vorbei schleichen wollte. Er kam mir in die Dusche nach, küsste mich leidenschaftlich, wobei er mir wie gewöhnlich zwischen die Beine griff. Er bemerkte es sofort. Nun war es ganz anders gekommen, als ich es mir im Lagerraum noch ausgemalt hatte und es dauerte Stunden, um Presto wieder zu besänftigen. In Manier alter Ehepaare, die ihre Krise haben, sprachen wir die ganze Nacht über mein triebhaftes Verlangen und am Morgen liebte er mich. Dann flog mein Gatte nach La Plata und ich war allein mit Caligula, der mir meine schlechte Laune vertrieb und mich wieder zum Lachen brachte. Am Nachmittag kam ganz unverhofft Olga vorbei und wir unterhielten uns über das horizontale Gewerbe. Sie wollte mich wieder einstellen. Ich erklärte ihr die Umstände, dass ich erst gestern einen leidenschaftlichen Ausrutscher gehabt hätte und ich endgültig umkehren wollte. Die einfühlsame Puffmutter küsste mir die Stirn und blickte mir in die Augen, so, als wolle sie den Wahrheitsgehalt meiner Worte prüfen. Von dem Tag an sah ich Olga nie wieder und ich war froh, endlich selbst für mein Leben verantwortlich zu sein. Aber da war noch mein Dämon. Nachts, wenn ich wegen Prestos Schnarchen nicht schlafen konnte, schlich ich oft auf den Balkon und blickte sehnsuchtsvoll auf die Straße. Ich war eine dampfende Stute, ohne den kleinsten Mutterinstinkt, die sich gierig und ihrer feuchten Lippen unbewusst, nach Hengsten umsah. Trotz allem, war der Wille, meinen Dämon zu besiegen, ungebrochen und ich überlegte, was zu tun wäre, um Presto als gute Ehefrau zu dienen. Zuerst las ich Bücher über Kochen und Haushaltsführung und nahm mir vor, meinem bescheidenen Pantoffelhelden einen Pullover zu stricken. Das Stricken ging voran und ich beherrschte alle Tricks der guten Mütter und Hausweiber, da traf mich, wie aus heiterem Himmel, der Blitz. Es war ein Sonntag, ich kam von meiner Spritzfahrt mit dem Quadbike nach Hause und zu meinem Erstaunen hörte ich Gelächter im Wohnzimmer. Ich sah durch das Fenster: Presto lag auf der Couch und auf ihm kniete eine Gestalt in Ordenstracht, deren Kopfbewegungen eindeutig waren. Hasserfüllt riss ich die Nonne von meinem Gatten. Mit rotem Kopf erklärte sie mir, sie heiße Thekla und wolle aus dem Orden austreten. Presto holte die Grüne Fee und schlug eine Aussprache vor. Ich, durch's Stricken und Kochen die Ausgeglichenheit in Person, willigte ein. Mit erotisch-selbstbewusster Stimme, versuchte die Ruchlose ihr Tun zu rechtfertigen, während sie ständig unter ihrem Gewand rumfummelte. Sie war es satt, mit Spinnweben zwischen ihren Beinen, der Äbtissin Gehorsam zu erweisen und wollte von meinem Gefallenen ein Baby haben. Von der grünen Fee schon benommen, empfand ich Mitleid für die Frau, die mich an eine der Vorsehung unterworfene Gottesanbeterin erinnerte. Ich erlaubte Thekla, auf der Couch im Wohnzimmer zu schlafen. Damit sie ihr Leben neu ausrichten konnte, brauchte sie unsere Unterstützung. Neu gewandet, im unkeuschen Cameltoe-Look, stolzierte die leidenschaftlich Suchende, ihren Unterleib feilbietend, hinter meinem Katholen her. Es hatte nicht viel gefehlt und der Saft ihrer Möse wäre nach außen durchgesickert. Ich, die Nymphomanin, konnte sie am ehesten verstehen. Verhüten nach Knaus Ogino hatte sie den Schülerinnen im katholischen Gymnasium jahrelang eingebläut. Jetzt praktizierte sie es selbst. Immer häufiger hatte ich aber den Eindruck, Thekla ging es nur um Lustbefriedigung gepaart mit einem unbändigen katholischen Machtrausch. Die Stellung 69 musste sie aus einem der Videofilme abgeschaut haben, die sie als einzigen Besitz mit den Habseligkeiten mitgebracht hatte. Presto machte mich glauben, es gehe ihm nur um ein befruchtendes Miteinander und er verwies auf seinen Mut, gerne unten liegen zu wollen. Jeden Abend saß ich mit Absinth und in depressiver Stimmung im Wohnzimmer und vernahm lustvolles Schmatzen aus dem Schlafzimmer nebenan. Ich wollte Thekla loswerden und überlegte, sie an Olga zu vermitteln, doch eines Morgens schrie sie vor Freude und sagte, sie sei schwanger. Thekla ließ von Presto, und ich von der grünen Fee, ab, als er sich wieder meinem besten Stück widmete und wir waren wie eine große Familie. Wir spielten gemeinsam mit unseren Kindern und Thekla beschloss ihr Kind, über das sie zu wissen glaubte, es sei ein Bub, Praecox zu nennen. Als ihr Bauch immer größer wurde, überlegten wir, wo sie Praecox das Leben schenken sollte. Wir beschlossen eine Hausgeburt ohne Hebamme. Praecox kam am 25.7. zur Welt und war zu unser aller Überraschung ein Mädchen. Thekla ließ sich nichts anmerken und nannte sie Esmeralda. Esmeralda war von nun an der Mittelpunkt und Beweis einer Renaissance des symbiotischen Kollektivs, eines Bündnisses im Stil der Hippies. Ihre Wunde war kaum verheilt, als die Nymphe begann, sich wieder an Presto ranzuschmeißen. Sie war zu einem sabbernden Weibsstück geworden. Ich musste was unternehmen. Weil Presto für 2 Tage verreist war, nützte ich die Gunst der Stunde und stellte die notgeile Mutti zur Rede. Sie war blond und obwohl nicht ausgesprochen hübsch doch sehr aufreizend. Dazu wirkte sie im Gegensatz zu mir, unschuldig wie eine Lolita. Hysterisch drohte ich ihr, sie mit Esmeralda vor die Tür zu setzen, wenn sie es nicht schaffe ihr Luststreben besser zu kontrollieren. Mit einem breitem Grinsen, als wolle sie ihre naturblonde Überlegenheit demonstrieren, holte sie tief Luft und prahlte mit ihrer Oberweite. Unwissend, ob sie von meiner umgefärbten Muschi wusste oder nicht, geriet ich in Verlegenheit und zeigte ihr so meine Verliererinnenseite. Nun war der Ofen aus. Frustriert und mit Tränen in den Augen beschloss ich, mich von meinen Depressionen zu erholen und stürmte ins Bad. Das Motörchen meines Vibrators beruhigte mich zusätzlich, während ich meine vernachlässigte Pflaume hektisch stopfte und an Presto dachte. Meine Trübsal war schnell beseitigt. Ich ließ mir nichts anmerken, als ich mit entspannter Miene, vor mich hinsummend, auf Thekla zuging. Sie freute sich, ob meiner guten Laune und schlug vor, bei einem Glas Absinth das Dasein liebevoll, fraulich-raffiniert zu strukturieren. Presto war nicht bewusst geworden, dass er nun der Machtgier zweier verbündeter Frauen, leidenschaftlicher Gegnerinnen, ausgeliefert war. Erst ließen sie sich nichts anmerken, doch immer wenn der gefallene Kathole mit einer der Beiden alleine war, überkam ihn das Hündische.
Tag der Veröffentlichung: 08.01.2012
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