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Der Anfang vom Ende...


Anfang:



Ein Moment kann dein ganzes Leben verändern. Radikal.

Genervt drehte ich die Lautstärke meines Mp3-Players auf, um das schrillende Kreischen eines kleinen Satansbratens zu übertönen. Geduldig hatte ich das Geschrei eine Weile - eine sehr lange Weile - ertragen und der bewundernswert gelassenen Mutter dabei zugesehen, wie sie dem Kotzbrocken pädagogisch wertvoll hatte erklären wollen, warum es sinnvoll ist, sich im Bus hinzusetzten. Allerdings war dieses Vorhaben von geringem Erfolg gekrönt gewesen, sodass mir nur zwei Möglichkeiten blieben: Erstens, aufzustehen, hinüberzugehen und den Quälgeist während der Fahrt aus dem Bus zu werfen oder, die wesentlich zivilisiertere Methode, auch wenn mir einige der Mitgeplagten für erstere sicherlich sehr dankbar gewesen währen, den Lautstärkeregler bis zum Anschlag aufzudrehen.
Zu meiner großen Freude, konnte ich diese fahrende Folterzentrale an der nächsten Haltestelle verlassen. Mit Erleichterung sah ich das „Bitte Anhalten“ aufleuchten und machte mich breit auszusteigen. Kalte Winterluft umwehte meine geschundenen Ohren. Ich zog meinen Jacke fest zu und machte mich auf den Weg.
Das Schlagzeug hämmerte in meinem Kopf, Gitarren kreischten, mein Lieblingssänger schrie sich die Seele aus dem Leib, während ich mich nicht davon abhalten konnte, leicht im Takt mit den Fingern auf meine Schenkel zu trommeln. In der unangenehmen Kälte beschleunigten sich meine Schritte, um mich so schnell wie möglich in die warme Stube zu befördern.

Ein einziger Moment kann dein Leben verändern. Wenn man ihn doch nur kommen sehen könnte, diesen entscheidenden, alles verändernden Moment.
Ich sah ihn nicht kommen. Wie sehr ich mir wünsche ich hätte ihn gesehen. Wie sehr ich mir wünsche, ich hätte noch genug Zeit gehabt um zu handeln. Wie sehr ich mir auch wünsche ich hätte ihn verhindern können, diesen Augenblick, der mein Leben so sehr veränderte, wie es nur einmal vorkommt, nur ein einziges Mal und dann nie wieder.
Ich konnte es nicht.

Und so starb ich, Kay Brown, 18 Jahre jung, an diesem kalten, windigen Herbsttag.

Ich sah ihn nicht kommen, während ich, in die Musik versunken, über die Straße lief. Ich hörte ihn nicht, während ich mein Lieblingslied mitsummte. Ich glaube nicht einmal, dass ich ihn spürte, als er mir die Beine weg fuhr, mich auf den gefrorenen Asphalt warf und Eisbrocken und Kieselsteine auf mich herab regneten. Schmerzen vernebelten meinen Blick und so sah ich den grauen Wagen, der mich an diesem Tag von der einen in die andere Welt beförderte, nie richtig. Haushoch türmte er sich vor meiner niedergstreckten Gestalt auf. Nicht viel nahm ich wahr, vom Quietschen der Bremsen, den aufgebrachten Hupen, den hektischen Stimmen, den hastigen Schritten.
Ich merkte nur, dass mir furchtbar kalt war, dass die Wärme meines Körpers, mich mit jedem Atemzug verließ. Fortgetragen von der Flüssigkeit, die das fade Grau um mich herum mit leuchtendem Rot durchtränkte, meinem sterbenden Körper entrissen.

Mit der Wärme schwanden meine Sinne.
Mit den Sinnen verließ mich mein Leben.


Der Anfang vom Ende:



Ich kann sie alle sehen, die dieser seltsamen Versammlung beiwohnen, sich um ein dunkles Loch scharen; nicht zu nahe, als hätten sie Angst hinein zu fallen. Ich sehen ihre Gesichter, bleich wie Tote. Der Reihe nach drängen sich sich in mein Blickfeld.
Noch nie sah meine Mutter so uralt aus. Ihre wächsernen Wangen sind eingefallen, tiefschwarze Ringe rahmen ihre roten Augen. Das Haar, sonst immer bis zur Perfektion geordnet, hängt ihr wirr ins Gesicht. Ihre Hände zittern, aber ihr Gesicht ist ganz ruhig, es sind keine Tränen mehr übrig, um sie zusammen mit mir, hier tief in der Erde des Friedhofs, zu begraben.
Mein Vater, die stärkste Person, die ich kenne, noch nie in meinem Leben habe ich ihn weinen sehen. Ich erkenne ihn kaum wieder hinter all den Tränen, die an diesem Tag sein Gesicht verbergen. Wo ist der Übermut, der sonst in keinem Moment aus seinen Augen gewichen ist? Wann hat sich dieser leblose Schleier über das strahlende Blau gelegt?
Warum frage ich überhaupt, ich war dabei, sozusagen in der ersten Reihe, der Wichtigste unter den VIPs.
In der Masse aus bekannten und unbekannten, traurigen oder neutralen Gesichtern ist noch eines, das ich unter der Maske des Kummers kaum wiedererkenne. Da steht er, mein bester Freund Matt, hat seine sonst so farbenfrohen Kleider gegen Schwarz getauscht. Sein erschreckend leerer Blick ruht auf der Grube, die demnächst meinen Körper beherbergen wird. Sein schönes Gesicht wirkt wie erstarrt, seine nie versiegende Energie, hat ein abruptes Ende gefunden.
Um mich herum geht das finale Schauspiel weiter, zunächst von mir unbeachtet, bis sich ein massiver Holzkasten in schauriger Prozession nähert und beginnt sich ins feuchte Grab zu versenken. Wie ein Hammer trifft es mich, als mir klar wird, dass mein Körper, dass ich, diesen toten Ort nie wieder verlassen werde.

Dass dies das Ende ist, das Ende meines Lebens.

Der feierliche Marsch beginnt, Einer nach dem Anderen setzt sich in Bewegung und in merkwürdig steifen Bewegungen streckt sich ein Jeder nach dem kleinen Schäufelchen, das in einem Haufen Erde steckt. Die Parade zieht vorüber, Mitschüler, Lehrer, Freunde, Familie und so viele Menschen, die ich gesehen und vielleicht doch noch nie wahrgenommen habe, sie alle gehen vorüber und verlassen mein Leben. Mit hohlem Prasseln fallen die ersten Erdklumpen auf meinen Sargdeckel um mich zu begraben. Ich sehen sie fallen, jeden noch so kleinen Stein; in Zeitlupe.
Das leise Geräusch lässt die Maske auf Matts Gesicht zerspringen, sein Unterlippe beginnt zu Zittern und in dem verzweifelten Versuch sie daran zu hindern presst er seine Zähne darauf, bis sie weiß wird. Sein Körper beginnt zu zucken, unkontrolliert. Er schlingt die Arme um seinen Körper, doch es lässt sich nicht aufhalten. Ich sehe die durchsichtigen Tränen, die in seinen Augen kurz vor dem Überlaufen stehen. Ein verdächtiges Wackeln geht durch seine Beine und plötzlich tragen sie ihn nicht mehr.
Tränen benetzen den Boden und immer wieder wird er von Matts Fäusten malträtiert. Die Schluchzer, die seinen Mund verlassen, klingen grauenvoll in meinen Ohren. Ich werde sie mitnehmen, wo immer ich auch hingehe.
Ich will ihn in den Arm nehmen und ihn trösten, ihn an mich pressen und ihn so lange wiegen, bis er wieder lächeln kann.
Ein Lächeln, wie ich es kein zweites mal gesehen habe; früher habe ich geglaubt, die Sonne sei nur deshalb gelb, weil sei so neidisch ist. Heute hat sie keinen Grund neidisch zu sein und in der Tat, zeigt sie sich in Grau.
Ich bin so nah bei ihm und kann ihn doch nicht berühren,
weil mein Körper dort unten liegt,
weil er eingesperrt, begraben ist,
weil er tot ist,
weil ich tot bin.

Ich kann ihn nicht berühren,
nicht trösten,
nie wieder.

Diese Erkenntnis brennt sich in mich hinein und ich schreie, schreie, wie ich es zu Lebzeiten nie getan habe. Ein Schrei, der ungehört bleibt.
Ein Schrei, der eigentlich gar nicht existiert, so wie ich eigentlich nicht mehr existiere. Ich bin nicht mehr am Leben, ich bin tot.
Tote schreien normalerweise nicht, aber ich schreie, schreie meinen stummen Schrei, weil ich tot bin, weil ich weiß, dass ich gestorben bin, weil ich nicht mehr zurück kann, zu jenen die ich liebe, weil sie unerreichbar für mich sind.


Ende:



So ein Leben als Toter ist die irrste Sache, die ich je erlebt habe. Da zu sein und gleichzeitig nicht. Ich kann den Wind in mir spüren oder vielleicht ist es eher andersherum, ich spüre mich im Wind, in den mutigen Sonnenstrahlen, die sich trauen, einen Blick unter die drückende Wolkendecke zu werfen, im elektrischen Knistern der Luft. Mit jeder Molekülbewegung bin ich anders, ohne sie bin ich fort, mitsamt meinen herrenlosen Sinnen.
Als ich noch Füße hatte, die den Boden berührten, war ich nie mit der Rolle des Beobachters zufrieden. Machtlosigkeit ist furchtbar.
Zum Beobachter verdammt zu sein, auf Gedeih und Verderb, ist schlimmer.
Seit Wochen führe ich jetzt schon diese Existenz gegen alle Naturgesetze und ich bin sie so Leid. In Ermanglung eines besseren Ortes bin ich wieder zu Hause. Ich weiß nicht, wie ich das gemacht habe, so ganz ohne Körper, ich war einfach da. Es hat keine zehn Minuten gebraucht, bis ich mir wünschte nicht dort zu sein. Aber wo soll ich denn sonst hin?
Also bleibe ich hier und schaue einem Leben zu, das hätte meines sein sollen, sehe meine Eltern, wie sie am Versuch scheitern, wieder anzufangen, ohne mich. Mein Zimmer, genauso, wie ich es am Morgen eilig verlassen hatte, ist zu einer Art abartigem Schrein mutiert. Wie oft sehe ich meine Mutter oder meinen Vater vor der Tür stehen; minutenlang, reglos. Betreten haben sie es nicht ein einziges Mal.
Ein gleicher Tag reiht sich an den anderen, in endlosen Wiederholungen. Die Zeit ist zäh, wenn man sich abschottet vor den bleichen Gesichtern der Trauer. Mein verwaistes Zimmer ist mein Schutz, ebenso, wie mein Gefängnis aus Langeweile. Währe ich nicht schon tot, würde ich daran sterben.

Was mache ich hier?

Ein ungewohntes Geräusch durchbricht die Hülle des Schweigens, die sich seit meinem Tod eng um dieses Haus geschmiegt hat. Die Türklingel ist beinahe schmerzhaft. Ich hätte taub sein können, ohne es zu merken
Stimmen im Treppenhaus. Lange her, das jemand hier ein Wort gewechselt hat. Ich kenne die neue Stimme, kenne sie, wie meine eigene. Ein leichtes Ziehen geht durch meinen Nichtkörper. Etwas das bis jetzt gefehlt hat, rückt an seinen Platz zurück.

Matt, was machst du hier?

Ein Wispern dringt an meine Ohren und ich höre angestrengt zu, um nichts zu verpassen.
„Wenn dir das hilft,“ höre ich meine Mutter noch sagen.
Vergeblich warte ich auf die erhoffte Stimme. Schritte nähern sich, kurz vor meiner Zimmertür ertönt sie dann doch.
„Ich weiß das sehr zu schätzen. Ich werde auch nichts verändern, versprochen. Ich denke nur, ich muss das tun um...um,“ die Worte verschwinden, klingen gepresst, „um loszulassen...“
Hätte ich Eingeweide würden sie sich jetzt zusammenziehen, sich winden und krümmen. Loslassen. So ein hässliches Wort, von der ersehnten Stimme.
Mein Kerker öffnet sich und da stehst du, nicht ganz so, wie ich dich in Erinnerung hatte. Du scheinst seltsam blass, wie eine alte, ausgeblichene Fotografie; die Farben sind noch da, aber weniger strahlend, weniger kräftig, ein verblasster Schatten der Wirklichkeit.
Die Tür schließt sich schnell hinter dir. Keinen Blick wollte sie in das verlassene Nest werfen.
Einzig dein Blick bewegt sich, huscht hin und her, lässt sich einfangen, reißt sich los, geht wieder auf Wanderschaft ohne Ziel. Die Statue mit den lebendigen Augen, nicht einmal Michelangelos David könnte sich jetzt mit dir messen. Wenn es nach mir ginge, was es natürlich nicht tut, dann würdest du hier stehen bleiben; bis an Ende der Zeit, damit ich dich betrachten kann, ohne jemals müde zu werden. Schmalzig doch wahr.
Aber wie gesagt, es geht nicht nach mir, also speichere ich dieses Kunstwerk (wo auch immer, wenn man das Fehlen gewisser essentieller Körperteile bedenkt) und sehe dann zu, wie du die Starre durchbrichst.
Lange stehst du vor meinem Bett, das noch immer ungemacht ist, beinahe als hätte ich es gerade eben erst verlassen. Beinahe, denn obwohl ich nicht ausmachen kann, woran es liegt, wirkt es verlassen, jetzt wo sein Besitzer es nicht mehr benutzen kann.
Tot, genau wie ich.
Ich kann sehen, wie sie vor deinen Augen vorbeiziehen, die unzähligen Male, wenn du mich aus dem Bett zerren musstest, weil ich mal wieder verschlafen hatte. Die zerzauste Gestalt, die dann desorientiert aus dem Gewirr von Laken auftauchte und nicht verstehen konnte wie jemand ihn gerade an der schönsten Stelle seines Traumes aufwecken konnte.
Ich wünsche mir die Sticheleien und das schallende Lachen zurück, die mir sonst immer entgegen kamen. Diesmal kommt nichts.
Du sinkst auf die Matratze, lässt dich auf den Rücken fallen, wie wir es oft getan haben, wenn wir, anstatt zusammen zu lernen, lieber Musik hörten und starrst die Decke an. Der Ausdruck, der dabei auf dein Gesicht tritt, könnte einem Lachen nicht ferner sein. Deine Hand tastet sich über die zerknitterte Bettdecke, greift nach meinem Kissen und zieht es zu dir. Dein Kopf vergräbt sich in dem blauen Stoff, mit den gelben Enten, über die du dich immer so lustig gemacht hast. Ein bitteres Lachen -soll das wirklich ein Lachen sein?- bahnt sich einen Weg nach draußen.
„Loslassen...“ noch fester drückt sich dein Gesicht ins Kissen, „Was bin ich doch für ein Idiot!“
Irgendwann taucht es wieder zwischen den Enten auf und dein Blick fällt auf die Stelle, an der bis vor kurzem noch das Kissen lag. Ich weiß was du siehst, auch ohne ihm zu folgen.

Bitte, lass ihn liegen!

Du richtest dich auf und schon ist er in deinen schmalen Händen, viel zu schmal für einen Jungen, hast du immer gesagt. Dein Name steht auf dem Umschlag.
Dieses widerliche Geheimnis wollte ich mit ins Grab nehmen. Ich dachte wirklich wenigstens das wäre mir gelungen. Ich würde glatt noch einmal sterben, wenn ich dich davor bewahren könnte ihn zu sehen.
Er ist nicht für dich bestimmt.
Sicher, es steht dein Name darauf, aber der Brief sollte dieses Zimmer nie verlassen, niemals ankommen bei dir, an den er adressiert ist.

Die Abscheulichkeiten hätten meinen Kopf nie verlassen dürfen, dass ich sie niederschrieb ist meiner Schwäche zu verdanken, dem selbstsüchtigen Glauben, dass, nur ein einziges Mal, alles raus musste, bevor ich platze. Mein grenzenloser Egoismus ist Schuld, dass er noch immer dort lag.
Es tut mir Leid.

Ungläubig öffnest du den weißen Umschlag und ziehst das Geheimnis heraus, versteckt in unscheinbaren Worten auf diesem einfachen Stück Papier. Mit Zitternden Finger faltest du den Brief auseinander. Dein Name steht ganz oben.
Matt



Matt, es tut mir so Leid.

Ich hätte ihn zerstückeln sollen, zerreißen, zerfetzen, verbrennen, ihn und alles was darin steht, vernichten und mitnehmen, als ich starb.
Die verteufelten Worte spiegeln sich in deinen honigfarbenen Augen, die sich weiten, mit jedem Buchstaben, der das Blatt verlässt. Mit dem letzten von ihnen segelt der Brief zu Boden.

Jetzt ist es kein Geheimnis mehr, jetzt gehört alles dir, auch wenn ich wünsche ich könnte es wieder zurücknehmen.

Es tut mir Leid.
Jede Träne, die jetzt an deinem perfekten Gesicht hinunterrollt, ist meine Schuld.
Das wollte ich nicht.

Deine vor Schmerzen gekrümmte Gestalt auf dem Bett schneidet durch meine Nichtexistenz, spaltet alles, aus dem ich noch bestehe in zwei unglaublich verzerrte Teile.
Dein Schluchzen erschüttert mich in jedem Fragment, aus dem ich mich zusammensetzen will. Gib mir etwas von deinen Tränen ab, damit auch ich weinen kann.

Ich strecke mich, alles, was ich noch bin, in deine Richtung; hin zu dir.
Ich dehne, biege, dränge mich zu dir, zu dir, zu dir...

Du bleibst unerreichbar weit weg, da ist nichts, mit dem ich dich erreichen könnte.
Leih mir etwas von deinem Körper, damit ich dich noch einmal berühren kann.
Gib mir deine Kraft und deinen eisernen Willen, damit ich den Abgrund, die Mauern, die Welten, Universen, zertrümmern kann, die mich von dir fernhalten, obwohl ich dir so nahe bin.

Sag mir warum du wirklich hier bist und ich nicht.
Warum du existierst und ich nicht.
Warum du am Leben bist und ich tot.
Warum ich nicht mehr da bin.
Nicht real.
Sag mir wie ich die Schmerzen töten kann.
Hilf mir, diese entstellte Nichtexistenz zu beenden.
Lass mich verschwinden.

Ich meine ernst, was ich in diesen Brief schrieb. Ich hätte es gerne mitgenommen, als ich ging, aber es ist noch hier. Immer noch hier.
Alles.
Jedes.
Einzelne.
Wort.
Gefühl.

Matt,

Es gibt da etwas, was ich dir schon längst hätte sagen sollen. Aber du kennst mich ja, ich bin ein Feigling, wenn es um die wirklich wichtigen Dinge geht. Und das hier ist wirklich wichtig, so wichtig, dass ich es aufschreiben muss.
Es wird das einzige Mal sein, dass ich es dir aufschreibe. Das erste und letzte Mal.
Sagen kann ich es dir nicht. Hinter meiner großen Klappe bin ich nämlich ein Angsthase, aber auch das weißt du schon. Es gibt nichts in mir, dass du nicht kennst, außer dieser einen Sache.
Tut mir Leid, dass ich etwas so wichtiges so lange vor dir versteckt habe. Ich hoffe du weißt, ich würde dir sonst nichts verschweigen.
Du merkst, wie gut ich inzwischen drumherum reden kann, wie gut ich darauf vorbereitet bin, das auch in Zukunft zu tun.
Du kennst mich. Ich bin (ab und zu) ein kleines Bisschen selbstsüchtig. Ich werde dieses Geheimnis einmal ans Licht zerren, weil ich mir so wünsche, es dir sagen zu können, mir so wünsche, ich würde mich trauen. Und dann werde ich es wegsperren und nie wieder heraus lassen.
Ich werde es mit ins Grab nehmen.
Du darfst es niemals erfahren, aber du musst es wissen.
Es wird sich niemals etwas daran ändern. Es war und wird immer da sein, irgendwo ganz tief in mir. Überall in mir.
Du darfst nicht, aber du musst es wissen.

Ich liebe dich.
Ich liebe dich.
Ich liebe dich.

Matt ich liebe dich.


Kay





Impressum

Tag der Veröffentlichung: 21.03.2009

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Für eine Familie, wie man sie sich besser nicht wünschen kann

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