"Damit ist es eine beschlossene Sache!" seine Stimme war ein wenig feierlich, gleichzeitig konnte man die Zerknirschtheit heraus hören.
"Ist es!" auch ihre Stimme war feierlich, doch sie war eher erleichtert. Das ganze hatte endlich ein Ende. Genug Wölfe hatten ihre Leben für diese eine Sache gelassen. So war es besser.
"Eines Tages sehen wir uns wieder!" er funkelte sie wütend an, verständlich. In dieser einen Nacht, in der sie über den Knochen ihrer Vorfahren diesen Pakt geschlossen hatten, hatte er einen Teil seine Reviers verloren.
"Irgendwann und Irgendwo!" bestätigte sie. Für sie war diese Nacht gut verlaufen, ihr Rudel hatte vom heutigen Tage oder eben in diesem falle von der heutigen Nacht an, ein größeres Revier.
Sie starrten sich einige Augenblicke lang an, sie vermutete er würde sie jetzt am liebsten töten, aber das durfte er nicht. Nicht jetzt und nicht hier. Seine grünen Augen funkelten in der Dunkelheit der Nacht. Ihr wurde klar, er würde sie suchen, finden und versuchen zu töten. Nicht die heutige Nacht, sondern dieser Augenblick würde die Entscheidung werden. Was gerade eben vereinbart worden war, war nur eine Art Übergangslösung.
"Auf wiedersehen!" knurrte er und drehte sich um. Keinen Augenblick später war er in der Dunkelheit verschwunden. Sie starrte ihm hinterher. Theoretisch hätte sie ihm folgen können, ihn überraschen, ihn vielleicht sogar töten. Doch in dieser Heiligen Nacht durfte sie das nicht.
Ihr blieb nichts anderes übrig, als sich ebenfalls umzudrehen und zu gehen.In dieser Sekunde verschwand die Wolke vor dem Mond und schien auf sie herab. Ihr weißes Fell schien im schwachen Mondlicht fast zu leuchten.
Als sie wieder zwischen den Bäume hervor trat stand sie auf einer großen Lichtung. Sie roch sofort den vertrauten Geruch. Augenblicklich sprangen ein paar Krieger und Kriegerinnen auf und sahen sie gespannt an. Doch auf einmal fühlte sie sich müde, Schrecklich müde und alles was sie noch tun konnte war ein schwaches Nicken. Dann verschwand sie in ihrer Höhle.
Es war alles gut verlaufen.
Lune trat nach vorne und sah auf uns alle herab, ihr weißes Fell schimmerte im Mondlicht, sie war wirklich wunderschön.
"Wir haben uns heute hier versammelt..." sie sah zu uns in die erste Reihe "...um die neuen Schüler auf zu nehmen!" Gemurmel erhob sich, mein Herz begann zu rasen, bald würde ich nicht mehr einfach nur im Lager sitzen und den anderen zu sehen, wie sie mit Beute wieder kamen, wie sie Spaß hatten, ich würde den Wald kennen lernen.
Ich sah zu den anderen, Mina ging auf Lune zu.
"Schwörst du die Geheimnisse des Waldes lernen und zu bewahren? Schwörst du den Codex ehren und ihn nicht zu hinter fragen?" fragte diese Feierlich.
"Ich schwöre!" auch Minas Stimme war feierlich, aber man konnte die Unsicherheit heraus hören. Einer nach dem anderen trat nach vorne, dann war auch ich dran.
"Schwörst du die Geheimnisse des Waldes zu lernen und zu bewahren? Schwörst du den Codes zu ehren und ihn nicht zu hinter fragen?" sie sah mich mit ihren grünen Augen durchdringend an.
"Ich schwöre!" sagte auch ich, vermutlich war meine Stimme total zittrig, ich war wirklich verunsichert. Wie die anderen zuvor auch schon trat ich wieder zurück, Lune murmelte noch etwas und die Versammlung löste sich auf. Nach wie vor ein wenig unsicher blieb ich stehen.
"Kommst du?" Mina sah mich fragend an und ich nickte. Dies war unsere 1. Nacht in der Höhle der Schüler, wir mussten uns alle erstmal einen Platz suchen. Ich entschied mich für einen ziemlich weit hinten, dort würde morgens die Sonne auch nicht so stark hin scheinen.
[Kapitel noch nicht beendet]
Bildmaterialien: Cover by Teetrinkerin
Tag der Veröffentlichung: 16.04.2012
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
für Lucy, die beste kleine Schwester die man sich wünschen kann.
Danke für alles!