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Prolog.
Vor dem Fenster der 15 Jährige Helena Fray sind Fußspuren. Als ihre Mutter ihr dann noch etwas von Morden erzählt die in letzter Zeit geschahen, bekommt Helena angst. Sie lernt einen Jungen kennen, der ihr eine neue Welt offenbart. Sie soll die einzige sein, die diese Welt retten kann, sagt er. Weitere Morde geschehen. Die Merkwürdigkeiten häufen sich. Zwei neue Schüler fangen an ihrer Schule an, und sie scheinen sich abgrundtief zu hassen. Helena hat tief in sich das Gefühl, den grund zu wissen.
Sie muss ihr Leben riskieren, um das vieler anderer zu retten.

Kapitel 1.
Etwas kitzelte mich an der Nasenspitze.
Ich öffnete vorsichtig meine Augen und bemerkte erstaunt, dass es eine Schneeflocke war. Schnee ? Und das in meinem Zimmer?! Lachend viel mir auf das mein Fenster weit offen stand. Ich stieg aus dem Bett um es zu schließen. Während ich den Schweren Samtvorhang vor dem Fenster zurücksteckte fiel mein Blick auf ein paar Löcher in dem mittlerweile 10cm hohen Schnee. Es waren Fußspuren, die vom Waldrand her zu meinem Fenster verliefen. Ich beugte mich weiter aus dem Fenster um die Spuren besser erkennen zu können als ein Kalter Windstoß in mein Zimmer fuhr. Ich schauderte und machte einen Satz nach hinten. Erkannt hatte ich nur das die Spuren nicht sehr Frisch waren. Nachdem ich das Fenster geschlossen hatte schlurfte ich in die Küche um mir eine schale Corn-flakes zu machen. Meine Mutter saß vor dem Fernseher und Blickte mit einem flüchtigen ‘Guten Morgen, Helena, ‘ zu mir auf. Ihr Blick war sehr abwesend. ‘Mom, Was ist los?’ Wie aus einem tiefen Traum erwacht schüttelte meine Mutter benommen ihren Kopf. ‘Hier in der Gegend ist ein Krimineller zugange. Vor ein paar Tagen wurden 2 Leichen gefunden. Kehle rausgerissen, total aufgeschlitzt, und zu guter Letzt in einen Fluss geworfen. Ein Angler hat gestern Morgen die Leichen gefunden... Es ist schrecklich!’ meine Mutter bekam glasige Augen. Sie machte sich natürlich jetzt schon wieder sorgen um mich. ‘Gestern Abend wurden die toten identifiziert… Ein Junge und ein Mädchen, 16 und 14 Jahre alt. Bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt.’ Ich schaute meine Mutter entsetzt an. Sie atmete tief durch und sah zu Boden. ‘Mom, mach’ dir keine Sorgen, ich bin vorsichtig, das weißt du. Mir kann nichts passieren, außerdem habe ich immer mein Pfefferspray dabei.’ Ich versuchte aufmunternd zu schauen aber mein Gefühl sagte mir, das es mir kläglich misslang. ‘Schätzchen, die beiden Teenager waren auf dem Weg zu einer Party.

Der Junge war fast 2 meter groß, und stark wie ein bär!’ ihre Stimme brach. ‘Schon gut Mam, mir passiert nichts. Versprochen.‘ sagte ich. Meine Gedanken flogen plötzlich wieder zu den Fußspuren vor meinem Fenster und ich bekam Panik.
Meine Corn-flakes ließ ich links liegen und stürmte wieder in mein Zimmer. Die Spuren waren Weg. Alle. Keine einzige war mehr zu sehen. Wie lange war ich unten gewesen? 10 Minuten vielleicht. Unmöglich ! Mein Herz begann zu rasen während ich in Rekordgeschwindigkeit Jeans, Pulli, Socken und Jacke anzog und aus dem Haus rannte. Nicht mal zum Schminken war mir Zeit geblieben. Meine Mutter würde umkommen vor sorge aber das war mir grade egal..

Kapitel 2.
Ich wusste nicht wohin ich rannte, bis ich vor der Tür von meiner besten Freundin stand. Ich kannte Joyce seid der Grundschule und wir waren schon immer die besten Freundinnen gewesen. Mir ihr konnte ich über alles reden, sie würde mir bestimmt meine Ängste nehmen können. Ihr Bruder Julien öffnete die Tür. ‘Fußspuren…Morde…Ich…ACH LASS MICH EINFACH REIN!’ stammelte ich erst und begann haltlos zu schreien. Julien sah mich amüsiert an. ‘Na du kleiner Pudel ‘grinste er mich an. Ich streckte ihm die Zunge raus und stieß ihn weg, um zu Joyce Zimmer zu gelangen. ‘Joyce schläft glaub ich noch!’ rief er mir hinterher. Ich riss ihre Zimmertür auf. Sie stand vor der Tür, als wolle sie diese öffnen. Ihre Augen waren rot und verquollen. ‘Süße, was ist los?!’ rief ich entsetzt. ‘Cedric hat grade angerufen. Sein bester Freund, Chris ist… er ist… ‘ sie schluchzte. ‘ tot.’ ihre Stimme war kratzig vom weinen.Sie hatte Angst. Schon rannen ihr die Tränen wieder über die Wangen. ‘Nein.. .’ flüsh nein, dachte ich. Joyce kannte Cedric nun fast genauso lange wie mich. Sie war sofort in ihn Verliebt gewesen, und so überglücklich, als die beiden in der 8 Klasse endlich ein paar wurden. Chris kennen wir seid die beiden zusammen kamen er war ein guter Freund von uns geworden. Jetzt waren wir in der 10 klasse einer Highschool in Gatlin. Stimmt, Chris war ein Jahr älter gewesen, als Joyce und ich.
Ich hätte mit weinen sollen, doch aus irgendeinem grund wollten die tränen einfach nicht kommen.
Joyce und ich redeten über 2 Stunden lang. Ich hatte ganz vergessen wieso ich überhaupt hergekommen war. Ach ja stimmt, die Fußspuren. ‚Du... als ich heute Morgen aufwachte stand mein Fenster weit offen, obwohl ich mir sicher gewesen war, es geschlossen zu haben. Außerdem führten Fußspuren vom Waldrand bis vor mein Fenster Ich konnte sie von oben herunter sehen. . ‘ Ich begann zu Flüstern. ‚ nachdem meine Mutter mir die Sache mit den Morden erzählt hatte bin ich wieder hoch in mein Zimmer. Die Spuren waren weg. Ich hab irgendwie ein richtig schlechtes Gefühl, weißt du…‘
Joyce‘ tränen waren versiegt. Sie hatte die Falte an ihrer Stirn, die sie immer bekam wenn sie über etwas Nachdachte. Ich liebte diese Falte, denn sie ließ meine Freundin irgendwie richtig süß wirken. ‚Du glaubst also das die Fußspuren mit den… den…den Morden zu tun haben? ‘ ihre Stimme hatte einen komischen Unterton, den ich nicht deuten konnte obwohl ich sie schon so lange kannte.
Ich wusste das sie ziemlich Abenteuerlustig sein konnte.
Ihre Augen leuchteten auf. "Wir werden es heraus finden. Nicht, Helly ?" sie sah mich streng an und wir mussten lachen. Wenigstens konnte ich sie mit meiner Angst ein wenig ablenken... Ich drückte sie fest an mich. "Klar tun wir das!" sagte ich leise. Ich war schon jetzt ein bisschen misstrauisch gegenüber Joyce' Plänen die sie würde schmiegen für unsere mission.
Aber ich würde mich auf jeden von ihnen einlassen... Das hatte ich ja schon immer getan.
Schlagartig fiel mir meine Mutter wieder ein. Sie musste umkommen vor sorgen.
Ich verabschiedete mich von Joyce und lief nach Hause. Es dämmerte schon. Ich vergrub meine Hände in meinen Hosentaschen und sah hinauf zum Himmel. Die Sterne funkelten. Keine Wolke war zu sehen. Aber es war bitterkalt. Ein paar Minuten später drehte ich den Haustürschlüssel im Türschloss um und trat ein. Meine Mutter saß mit verweinten Augen in der Küche. Ich ging an der tür vorbei und steuerte die Treppe zu meinem Zimmer an.
'Helena. Kommst du mal bitte zu mir?' Oh nein. Der ton in dem meine Mutter sprach machte mir Angst.
Sie blickte vorwurfsvoll zu mir auf.
'Wo warst du so lange?'
Ich war bei Joyce. Cedrics bester Freund, Chris... er ist eines der Mordopfer von denen du mir heute Morgen erzählt hast. Es geht den beiden richtig mies.'
Der Blick meiner Mutter wurde weicher aber sie wirkte nicht sonderlich erschrocken.
'Oh, das ist ja schrecklich.' sagte sie mit gesenktem blick. Irgendwas stimmte nicht mit ihrem verhalten. Ich wusste nicht, was es war.
Wieso benahmen sich heute alle so merkwürdig ? Oder war am ende doch ich diejenige die durchdrehte ?
'Mom, wusstest du davon?' fragte ich etwas entgeistert.
Geschockt riss sie den kopf hoch. 'N..Ne..Nein! Ich wusste es nicht. Wieso sollte ich ? ' Ich sah sie misstrauisch an, zuckte die Achseln und ging hoch in mein Zimmer.

Kapitel 3.
Ich betrat Gedankenverloren mein Zimmer. Mein Handy lag an seinem Platz auf dem Nachtschränkchen. Ich steuerte es an.
3 Verpasste Anrufe und eine Sms. Alles auf Unbekannt. War es möglich Sms auf Unbekannt zu senden ? Ich hatte noch nie was davon gehört. Ich ließ mich auf mein Bett fallen und starrte an die Decke. Die Sms ging mir nicht mehr aus dem Kopf. Die Worte wiederholten sich zum 100mal ohne das ich an sie denken wollte. ‚Du wirst die nächste sein.’
Diese Worte hätten alles bedeuten können.
Die nächste Schneekönigin auf dem Schulball, die nächste große Bandkarriere haben. Die nächste Gewinnerin oder die nächste Verlierein sein. Aber ich wusste was gemeint war. Würde das jetzt immer so weitergehen ?
War es nicht mal langsam genug ? Tränen strömten über meine Wangen. Ich wollte diesen Gedanken nicht zuende denken. Er war zu.. Angsteinflößend. Ich stand nicht mal mehr auf um die Samtvorhänge zu zuziehen.
Wenn meine Befürchtung sich als wahr herausstellen würde, bräuchte ich weder Schlaf noch die verriegelt haben. Ich unterbrach meine Gedanken indem ich den Himmel meines Prinzessinnenhaften Bettes zuzog. Prinzessin.
Ohja. Zitternd sank ich zurück in die Kissen und stellte mir vor wie ich sterben würde. Seltsam wie schnell ich mich mit dem Gedanken abgefunden hatte das mein Leben bald vorbei war.
Doch irgendwie hatte ich tief in mir drin das Gefühl das sich mein Leben bald so dermaßen ändern würde , das ich eine Chance hätte, zu überleben.


Kapitel4 :
Ich wachte mit vom weinen Geschwollenen Augen auf. Es war schon hell draußen, aber anscheinend noch früh am Morgen. Das Licht war Milchig grau, da der Himmel lückenlos von Grauen ausladenden Wolken verhangen war. Durch meinen Betthimmel sah ich plötzlich einen Schatten. Nirgendwo war ein Geräusch bis ich die Schemenhafte Gestalt als Mensch identifizierte.
Jedenfalls etwas in der Art. Es beugte sich unmenschlich schnell nach vorne zu einer weiteren Gestalt die auf dem Boden kauerte. Etwas Schrie. Es war nicht nur ein Schrei, es war ein Markerschütternder Schmerzenslaut. Die stehende Gestalt hatte irgendwas auf die andere Geworfen... oder Gestochen.. ? Blut spritzte an den Bettvorhang. Ich schrie auf, riss den Vorhang beiseite und.. dort war nichts.
Mein Zimmer sah aus wie immer. Ich nahm den Stoff an den eben Blut gespritzt zu sein schien in die Hand und betrachtete ihn. Auch er war wieder strahlend weiß. Kein roter Fleck zu sehen. Spinnte ich jetzt endgültig ? ich war mir ziemlich sicher gewesen, das, dass Schatten spiel und das Blut und der Schrei nicht nur Einbildung war. Dafür war es zu real gewesen. Aber anscheinend drehte ich doch durch, da nichts mehr zu sehen war. Meine Mutter kam in mein Zimmer, ihr Blick war ebenso entsetzt wie ich mich fühlte. ‚Was ist los ?’ fragte sie. Ich war zu geschockt für eine Antwort und schüttelte nur den Kopf.
Als ich meinen Atem endlich wieder fand holte ich tief Luft und sagte ‚ Nichts, ich dachte dort hätte eine Spinne gesessen hab mich aber anscheinend getäuscht.’ Meine Mutter zog eine Augenbraue hoch. Sie wusste das ich entsetzliche Angst vor Spinnen hatte, also glaubte sie mir. ‚Achso, okay.’ Die Zimmertür fiel laut hinter ihr ins Schloss als sie den Raum ohne ein weiteres Wort verließ.
Ich wollte nicht mehr Schlafen. Genauso wenig gelegen kam mir der Gedanke, aufzustehen und so zu tun als wäre nichts geschehen. Ich entschied mich, das letzteres doch besser war, denn lieber Umgebracht werden, als vor Langeweile im Bett zu sterben. Träge schwang ich die Beine über den Bettrand, mit der Hoffnung, das dass Tagesbudget an Merkwürdigkeiten für heute erreicht war. Aber wirklich glauben tat ich nicht dran. Meine Katzen Pombär und Holunder lagen an meinem Fußende. Ich schüttelte die beiden von meiner Bettdecke. Nachdem sie sich ausgestreckt hatte sprang Holunder auf die Fensterbank. Ein Lichtstrahl ließ ihr schwarzes Köpfchen seidig glänzen. Pombär legte sich neben den Kamin. Das kalte Wetter war ihm so unbehaglich, das er nicht mal die wenigen Sonnenstrahlen genießen konnte, wie Holunder es tat. Sein Rotgetigertes Fell schien in dem Licht des Feuers zu Lodern. Ich liebte meine beiden Katzen. Es schien sich alles beruhigt zu haben. Ja, es war fast schon ein Friedlicher Wintermorgen. Mein Herz hämmerte nicht mehr, wie Wild, und in den letzten 10 Minuten war nichts außergewöhnliches mehr passiert. Ich ging zum Kleiderschrank und zog Jogginghose und Pulli an. Es war sicher immer noch unter null grad draußen. Ich setzte mich in den Sessel der vor dem Kamin auf mich wartete und Pombär sprang natürlich direkt auf meinen Schoß.
Er fing an zu Schnurren. ‚ Schon komisch die ganze Sache, nicht ?’ fragte ich meinen Kater. Er legte zur antwort den Kopf auf seine Pfoten und sah mich von dort aus angestrengt an. Er wirkte Nachdenklich.
Natürlich so weit Katzen nachdenklich aussehen konnten...

‚Pombär, an was denkst du?’
Ich fuhr mit der Hand über seinen leuchtenden Kopf.
Er miaute, und schloss die Augen.
Ich tat es ihm gleich und lehnte den Kopf an die Sessellehne während ich ihn weiter streichelte.
Ich öffnete die Augen und starrte in den Kamin, das Feuer loderte erst friedlich vor sich hin, dann formte sich eine Hand aus den Flammen die nach mir zu greifen schien.
Pombär sprang auf und fauchte das Feuer an. Er sprang von meinem Schoß und rannte unter das Bett.
Ich starrte wie gebannt auf den Kamin aus dem das Feuer nach mir griff. Im passenden Moment sprang ich auf und schlug die Eisentüren zu, die an dem Kamin angebracht waren.
Die Hand knallte gegen die Glasscheibe und wurde wieder zur normalen Flamme.
Mein Herz klopfte wieder wie wild, soviel Adrenalin wie mein Körper in den letzten Tagen produzierte, brauchte er sonst in einem ganzen Jahr nicht.

Ich stand vor dem Kamin und betrachtete mein Zimmer. Das war der Moment, in dem mir klar wurde, dass es kein Entkommen gab.
Egal wo ich war, es konnte jede Gestalt annehmen. Ich hatte es mit etwas Übernatürlichen zu tun.
Ich ging erneut zum Schrank, zog mir warme Socken an und suchte meinen Mantel.
Ich tauschte Jogginghose gegen Jeans und ging zur Zimmertür, an der ich mich noch einmal nach Pombär und Holunder umsah.
Die beiden saßen zusammengekauert unter meinem Bett und hatten ihre Köpfe eingezogen.
‚Ich bin später wieder da...hoffentlich.’ flüsterte ich den Beiden zu und verließ das Zimmer.

Kapitel 5:
Die Tür fiel hinter mir ins Schloss, meiner Mutter hatte ich gesagt, ich würde zu Joyce gehen, ‚Das werde ich auch tun.’ sagte ich mir, ‚...Später...’
Ich steckte die Hände tief in die Manteltaschen und vergrub mein Gesicht im Schal.
Es schneite nicht mehr aber es war trotzdem kalt. Ich wusste nicht wohin ich wollte, einfach nur weg von hier.
Ich ging ein paar Schritte in Richtung von Joyce Haus und überlegte ob ich vielleicht doch erst zu ihr gehen sollte.
Rechts ging die Straße weiter bis zu einem kleinen See. Nach links musste ich aber, um zu Joyce zu gelangen.
Ich schlug den Weg nach rechts ein.

Die Sonne kam kurz zum Vorschein und brachte die am Boden liegenden Eiskristalle zum glitzern.
‚Wie ein Meer aus tausend Diamanten.’, dachte ich. Es sah so schön aus.
Ich ging weiter, als ich unten angekommen war, setzte ich mich aufs Ende des kleinen Stegs und ließ meine Füße zum Wasser herab baumeln.
Der Steg war so hoch gebaut, dass meine Füße das eiskalte Wasser nicht berührten aber fast auf der Wasseroberfläche standen.
Neben mir hing ein Eiszapfen bis zum Wasser herunter. Er tropfte ein wenig. Auch der Schnee unter mir war wässrig, ein wenig am Schmelzen halt.

Plötzlich flog ein Schneeball an mir vorbei und versank im Wasser. Eine Stimme ertönte hinter mir.
‚Du wirst dich erkälten, wenn du weiter dort im Schnee rumsitzt! Das muss doch schweinekalt sein!’
Ich drehte meinen Kopf und sah, dass ein junger Mann auf mich zukam.
Ich kannte ihn nicht, hatte ihn noch nie hier gesehen.
Er grinste mich an und kam einen Schritt näher.

Ich muss total bekloppt ausgesehen haben, wie ich einfach so dasaß und ihn anstarrte, ja nicht mal ein ‚Hallo’ oder ein ‚Wer bist du?’ hervorbrachte.
Er grinste noch mehr.
‚Na los, steh auf.’ Er reichte mir seine Hand doch ich ignorierte sie und stand auf.
‚Kennen wir uns?’ fragte ich zog eine Augenbraue hoch. "Nein, aber ich habe dich schon öfters in der Stadt gesehen."
Er strahlte mich an und zeigt eine Reihe weißer Zähne. Ich starrte ihn an und versuchte ein wenig freundlicher zu gucken.
‚Ich bin Helena und... meine Hose ist nass vom Schnee.’ Ich sah zerknirscht auf den Boden und er lachte mal wieder.
‚Du solltest dir was anderes anziehen.’
Ich musste lachen.
‚Ich weiß, aber ich habe keine Lust, nach Hause zu gehen.’ ‚ Dann Komm mit, ich werde dir etwas anderes zum Anziehen geben. Ich wohne nicht weit von hier.’

Er war deutlich älter als ich, dass ich nicht hätte mitgehen sollen, aber ich hatte ein gutes Gefühl dabei.
Außerdem verzauberte mich seine gute Laune so dermaßen, dass ich ihn direkt mochte.
Meine Hose war extrem nass und als er mich ein weiteres mal ansah, lachte er unbeschwert.
Irgendwie verspürte ich eine gewisse Eifersucht auf den Jungen.
Ich wollte auch ohne Sorgen leben, aber stattdessen dachte ich an das Ding, das mich tot sehen wollte.
Ich ließ meine Haare über die Schulter fallen, da ich mich beobachtet fühlte.

Er wohnte wirklich nah am See, denn nach 2 Minuten waren wir da.
Es war ein großes Haus und sah sehr teuer aus.
Aber nicht so wie unsere kleine Burg.
Es war eher ein Landhaus. Ziemlich alt.
Ich riss meine Augen weit auf, dieses Haus hatten wir früher, als Kinder, immer als Geisterhaus bezeichnet.
‚Und hier wohnst du wirklich?’.
Er grinste wieder. ‚Ja, wieso nicht?’.
Ich sah ihm das erste Mal richtig ins Gesicht: Er hatte verstrubbelte, braune Haare, die in alle Richtungen abstanden, ein paar Strähnen fielen ihm ins Gesicht.
Seine Augen funkelten in einem unglaublich schönen Grün. Er sah sehr gut aus. Groß war er auch, bestimmt einen Kopf größer als ich.
Er deutete mir, vorzugehen. Ich betrat das Anwesen. Die Eingangshalle war Dunkelrot gestrichen. Ein Kronleuchter hing von der Decke und es sah nicht so heruntergekommen aus wie von außen. Er ging an mir vorbei auf eine große Treppe zu. Ich folgte ihm. Er sah zu mir herab als er oben angekommen war. Anscheinend wunderte er sich wo ich blieb. Ich schaute mir alles genau an. Ich stieg die Treppe hinauf. Sie machte kein Geräusch als ich auf die Stufen trat. Endlich oben angekommen bekam ich eine Hand hingehalten. Diesmal ergriff ich sie. Der Junge führte mich ans ende eines langen Korridors zu einem Zimmer. Die Tür stand auf und ich sah das es ein begehbarer Kleiderschrank war. Meine Augen wurden groß. Ich wirbelte zu ihm um und er sah mir Forschend ins Gesicht. ‚Such dir was aus, es gehört alles dir.’ Ich verstand nicht was er meinte aber ich wollte sofort losstürmen. Er hielt mich fest und sagte mir ich solle wenn ich fertig bin ans ende des Flurs in die Rechte Türe gehen.
Er sah mir meine Ungeduld bestimmt an. Himmel ich war ein Mädchen was erwartete er ? Ich lächelte und er Grinste. Als er den Flur entlangging hüpfte ich in das Zimmer.

Kapitel 6:
Es war ein kleines Paradies. Überall hingen bunte Kleider. ‚Das muss alles ein Traum sein..’ redete ich mir ein. ‚das ist unmöglich.’ Erst die Morde, die Merkwürdigen Drohungen, und jetzt.. DAS ?! Das konnte doch nicht sein ! Die Stangen vor mir hingen voll mit den teuersten Kleidern. Sie sahen unglaublich schön aus. Ein paar ehr im Altmodischen style, manche auch neumodisch. Aber alle sehr aufwendig geschnitten mit weiten Röcken und Korsetts. Ein Dunkelgrünes Kleid fiel mir ins Auge. Ich nahm es von der Stange. ‚Wow. Samt,’ flüsterte ich. ‚ wie wunderschön...’
So was muss man früher zum Königsbankett getragen haben Der Stoff war wunderbar weich, und das Kleid passte mir wie angegossen. Ich suchte nach einem Spiegel. Dort war einer, neben der Tür. Ich traute meinen Augen nicht. Ich hatte nur das Kleid angezogen. Meine Haare hätten zerzaust sein müssen und nicht in sanften locken über meine Schultern fallen. Ein kleines Diadem war hinein gesteckt.
Doch das war nicht das einzige was sich verändert hatte. Meine Füße steckten in eleganten high heels auf denen ich eigentlich keine Sekunde hätte stehen können aber diese hier waren trotz ihres Ca 10 cm Absatzes erstaunlich bequem. Das kleid hatte sich auch ein wenig verändert, es waren kleine Perlchen auf den weiten rock gestickt und der Ausschnitt war ebenfalls mit Perlen gesäumt.

Ich sah aus wie eine Prinzessin. Ich traute mich nicht drüber nachzudenken wie das alles möglich war. Meine normalen Sachen legte ich auf einen der zwei Stühle die neben dem Spiegel standen, dann verließ ich das Zimmer.
Der Flur hatte sich natürlich auch Verändert, er sah fast aus wie in unserem Haus nur das es hier dunkler war und die Kerzenständer aus altem Gold. Ich wunderte mich, aber ich hätte nichts anderes erwarten sollen. Als ich das ende des Korridors erreicht hatte öffnete ich vorsichtig die Tür. Ein riesiger Ballsaal kam zum Vorschein. Der Besitzer dieses merkwürdigen Hauses stand vor mir. Auch er trug plötzlich elegante Kleidung, mit sehr altmodischen schein.. als ich ihn so betrachtete fiel mir auf das ich seinen Namen noch gar nicht wusste. Als ich ihn danach fragte , antwortete er ‚ später, Helena, später. Solange darfst du dir einen Namen für mich ausdenken, jeden tag einen anderen, oder jede Woche..’ Ich starrte ihn an. Er ging davon aus das wir uns ab jetzt öfter sahen..? Der Gedanke füllte mein Herz mit einer wohligen wärme. Dann flüsterte ich ohne nachzudenken.. ’Damon.’ Er riss die Augen auf. ‘Du heißt Damon.’ Sein blick wurde ausdruckslos, er drehte sich um ‘komm ich stell dir ein paar Gäste vor.’ Gäste..?? Ich blickte auf und erschrak. Der Saal war voll mit Edel gekleideten Menschen, und alle, wirklich alle starrten uns an. Ich bekam Panik. Was sollte das hier ? Was sollte ich hier ? Wieso hatte ich keinen gesehen als ich hinein gekommen war ? Ich kam mir vor wie in einem Albtraum. ‚ Damon, was soll ich hier ?
Wo sind wir ??’ meine stimme klang piepsig vor angst. Er drehte sich um und sah mich an. ‚Du bist unsere Retterin, Helena. Wir haben so lange auf dich gewartet.. und endlich haben wir dich gefunden.’ Ich starrte ihn wie perplex an. Dann fing ich an zu lachen. ‚Verarsch mich nicht! Wo sind die Kameras ?’ Er schaute verwirrt. ‚Helena, das ist mein voller ernst. Glaube mir. Sieh dich doch mal um. Das ist dein Ball. Wir sind nur dir zu ehren hier.’ Ich wusste nicht was ich machen oder sagen sollte. Das schlimmste war, ich spürte, das er die Wahrheit sagte. ‚Das ist unmöglich..’ Er schüttelte den kopf. ‚Nein, nichts ist unmöglich. Wenn du dich nun drauf einlässt, wirst du bald alles verstehen. Und wir werden dir helfen zu lernen, wie du mit deiner macht umgehen musst.

Du wirst das Böse besiegen können. Nur du. Aber nun genug geredet, wir müssen auch bald schon zurück. Deine Mutter sorgt sich. Wir werden in drei stunden zurückkehren.’ Ich nickte. Damon wandte sich den ganzen Menschen zu. ‚Darf ich vorstellen ? Helena Fray, die Retterin unserer Welt. Ich spürte wie mir die Wangen rot anliefen. Ich musste innerlich lachen, wie sollte ich zum Teufel irgendwas retten ?! ‚Hi.’ War das einzige was ich zustande brachte. Ich sah mir die Leute genauer an. Einige hatten Flügel. Wunderschön, glitzernd. Andere hatten große spitze Ohren. Einer eine Hundenase, und ein anderer Pfoten anstatt Händen. Wieder ein anderer hatte spitze Eckzähne, und erinnerte mich an einen Vampir. Damon betrachtete mich genaustens und wartete auf eine Reaktion.
'Hier ist alles anders. Du wirst nun alles sehen, was andere nicht sehen, da es jetzt an deiner zeit ist. Die beiden ermordeten Jugendlichen gehörten zum Wolfsrudel.’

Er zeigte auf eine kleine Gruppe, wo alle groß und stark waren. ‚Werwölfe?’ fragte ich erstaunt. ‚Ja genau, Werwölfe.’ Ich sah ihn an. ‚ und du.. was bist du?’ er grinste. ‚ich bin ein Wächter und ein Sucher. Daher war es meine Aufgabe, dich zu finden, damit du uns helfen kannst, den Kampf gegen das böse zu gewinnen.’
Mir wurde so langsam schwindelig, irgendwie wurde mir das hier alles etwas zu viel. So viel neues in so kurzer zeit. Aber irgendwie gefiel es mir hier.
‚und wo sind wir jetzt hier ?’ fragte ich Damon. Mein blick glitt durch den Saal. Er hatte keine Fenster, aber es standen bestimmt 1000 Kerzen in jeder Ecke.
Sie flackerten und warfen Schatten an die Wände, die zittrig jede Bewegung der Wesen nachahmten. Es war wunderschön hier. Damon unterbrach meine Gedanken indem er auf meine Frage antwortete. ‚ Wir sind in Somero. Es ist eine Welt für sich, da nur Leute die hier eingeladen werden, zutritt haben. Auf Landkarten ist unser Land nicht verzeichnet, und es liegt mitten im Meer, zwischen Brasilien und Amerika. Es ist von einem magischen Schutzschild umgeben, um es für die Menschen unsichtbar zu machen.

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 30.01.2011

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Dieses Buch Widme ich meinen besten Freunden Hannah und Sebastian,weil sie neben mir saßen als der Anfang entstand.

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