Geschrieben am 10.05.2012
Nachdruck, auch auszugsweise nur nach Genehmigung des Autors
Rechtschreibung nach bestem Wissen und Gewissen
Coverfoto: © / rolas33333.deviantart.com

Frei nach Wolgang Borcherts „Nachts schlafen die Ratten doch“.

Gestaltung, Satz und Bildbearbeitung: Robin Jander

Trümmer, elend, Leid und immer wieder dieses verfluchte Grau. Die ganze Stadt scheint keine andere Farbe mehr zu kennen, als dieses ewige triste Grau.
Verdammter Krieg. Verdammte Narren, die ihn wollten. Verdammte Männer, die ihn uns aufzwangen. Nun zahlen wir also den Preis dafür. Hoch. Er ist so unsagbar hoch. Zerstörungen und Tot sind allgegenwärtige Begleiter geworden. Armut und Not die Schatten, die uns folgen.
Da. wieder so ein armer Teufel. Es schmerzt mich die Gestallt anzuschauen. Zerschließen und abgemergelt ist er. Und dann erst die Augen. Nichts von dem Glanz, welcher doch eigentlich da sein müsste noch zu sehen. Dabei ist er doch noch ein Kind.
Dieser Junge vor mir, sollte herumtollen, mit Freunden spielen. Nicht hier gebrochen, mit solchem leeren Blick herumsitzen.
Bei Gott, der Preis den wir zahlen ist wahrlich hoch.
Es muss doch etwas geben. Etwas, was ich tun kann. Für diesen Jungen. Für meine Eigene gebrochene Seele. Jemandem helfen. Nur einem. Nur diesem Jungen. Mehr will ich doch garnicht.
Ich spreche mit ihm. Will ihn kennenlernen. Nur ein wenig. Will ihm helfen.
Er ist mißtrauisch. So mißtrauisch. Wer kann es ihm verdenken. Diese Augen. Diese Augen die mich so skeptisch anschauen, was haben sie schon alles gesehen?
Er erzählt es mir. Ich kann es kaum fassen. Zerstörungen und Tot sind seine allgegenwärtige Begleiter geworden. Armut und Not die Schatten, die ihm folgen.
Linderung. Freude. Glück. Balsam für die Seele. Das sind die Dinge, die er braucht. Vielleicht kann ich mein Teil dazu beitragen. Nur ein wenig. Nur ein klein wenig. Mehr will ich doch garnicht. Mehr kann ich doch garnicht. Doch bitte lass mich dieses Wenige tun. Bitte Junge, lasse es zu.
Für das Seelenheil. Für dich. Für mich.

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Tag der Veröffentlichung: 10.05.2012

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