Cover


Chile una diversidad más en América Morena
Chile - eine weitere Vielfalt des dunklen Amerikas
Manuel Ramos Martínez

Traducciones: Wolfgang Ratz
Übersetzungen: Wolfgang Ratz


Publicado con el apoyo del Renner-Institut

Veröffentlicht mit Unterstützung des Renner-Instituts

La portada muestra el cuadro “Hijos de la Geografía”
de Manuel Ramos Martínez

Das Cover zeigt das Gemälde „Söhne der Geographie“
von Manuel Ramos Martínez


Am Ufer der Donau

Vielleicht liegt es am Winter mit seinen zwölf Grad unter Null,
mit seinen grauen Morgen und seinen schwarzen Raben.

Vielleicht liegt es am Licht des Frühlings, das wie goldfarbener
Regen auf unsere Gefühle fällt, und am Grün, das
sogleich unsere Herzen erklimmt und alles überflutet.

Vielleicht liegt es an den Geigen im November, an der Liebe im
Herbst oder vielleicht spornt der letzte Brief uns an, der eintraf aus
dem fernen Land.

Gewiß liegt es an einem Bedürfnis, das zu neuen Ideen führt, an einer
kulturellen Leere, die zum Impuls wird und diesen Augenblick
entstehen lässt, in dem wir gemeinsam dieses Blatt Papier vom
Ufer in die Donau werfen, die es flußabwärts trägt und uns mit ihrer
Hoffnung und ihrem belebenden Geruch zu Schöpferischem anregt.

A Orillas del Danubio
Quizás sea el invierno con sus doce grados bajo cero, con sus
mañanas grises, con sus cuervos negros.

Quizas sea la luz de la primavera que se precipita como una lluvia
áurea sobre nuestros sentimientos, y el verde que sube repentino
hasta nuestros corazones inundádolo todo.

Quizás sean los violines de Noviembre, el amor de Otoño o el
Estímulo llegado en la última carta desde el país lejano.

Seguramente es todo esto y mucho más. Porque también es la
necesidad hecha inspiración, el vacío cultural transformado en
impulso y como resultado este instante donde juntos lanzaremos esta
hoja de papel por la ribera del Danubio que bajando rebosante de
aguas, con su esperanza y aroma estimulante nos incita a la creación.


CHILE - EINE WEITERE VIELFALT DES DUNKLEN AMERIKA

Ich lebe seit vielen Jahren in Österreich; an diesen so fremden und so eigenen Orten fand ich Höhlen voller Nachtfalter, die das Feuer der Hoffnung an den Sternenhimmeln und auf den geliebten Pfaden entzünden, die mich in meine Heimat führten. Auf jenen Wegen der Freiheit sah ich:

den glühenden Glanz der Oliven des Tals von Azapa, wie sie leuchten in der Stadt ewigen Frühlings.

Die schweigsamen Erdzeichnungen, die von der großen Geschichte der Vergangenheit erzählen, ohne dass wir sie zu deuten vermöchten.

Den leidenschaftlichen Rhythmus der Tänze von La Tirana.

Die in der Schule von Santa María de Iquique, in San Gregorio und La Coruña zu Grabe getragenen Träume.

Die Wucht des Ozeans, der die Klippen der Küste kerbt.

Die Feuchtigkeit des Wüstennebels, der die Moospölster tränkt.

Die ewige, einsame Wanderung von Lama, Alpaka, Vicuña und Chinchilla, die sich Schritt für Schritt in den Luftspiegelungen der Pampa verlieren.

Die Liebkosung der Tamarugo-Bäume der Wüste.

Der Geist, der die Sprache
der Stille versteht
den Kampf der Steine
gegen den Wind
das Licht einer unendlichen Sonne

Den trägen und melodiösen Schlaf der Perle Antofagasta, wo Meer und Wind noch immer am Felsentor nagen.

Die Oase von Calama, zart von der Wasserfeder des Loa-Flusses lasiert.

Der dichte Regen roter Erde, Mineralienreichtum von Chuquicamata.

Der durchscheinende Himmel
öffnet seine Lichteraugen
und erhebt seinen Mondenarm
und ruft die Geistervölker
und das Volk der Aymara
sich in seiner silbernen Schale zu betrachten

Oh, wie süß und entspannend der Pajaretewein, der in den Kehlen brennt, das Trockenfleisch und der Käse von San Félix, San Ambrosio und Vallenar.

Der unauslöschliche Duft von La Serena, Stadt der Gotteshäuser.
Gabrielas Verse leiden wie phosphoreszierende Glühwürmchen im Honigtal der Königinnen, Vicuña und Monte Grande. Vicuña, wie bescheiden und doch wie Alcalá de Henares, wo Cervantes zur Welt kam, Vicuña, ein Tropfen von Milch oder Honig in tönernem Gefäß. Und seine Tochter ist das tiefe Wollen dieses nördlichen Landstrichs:

Wir tanzen auf der chilenischen Erde
schöner als Leah und Rahel
dieses Land formt die Menschen
Unschuld der Lippen und Herzen

Unschuld der Lippen und Herzen; die Gerippe der Piraten des Hafens von Coquimbo auf einer Halbinsel bewaldeter Hänge, deren Straßen zwischen Küste und Gipfeln auf- und absteigen.

Der steile Anstieg zur Fiesta der Jungfrau vom Rosenkranz in Andacollo. Bunte Tänze zum Rhythmus von Trommeln und Flöten im Heiligtum. Lehmhäuser neben monumentalen Kirchen. Alles was von jener Zeit bleibt, als Gold durch die Straßen strömte.

Lebwohl, Jungfrau vom Rosenkranz
Lebwohl, schöner Morgenstern
wir werden im kommenden Jahr
wieder in deinem Tempel sein

Das Grün von Ovalle, das sich von den Äckern zum Gold und vom Gold zu den Gletschern erstreckt.

Das verzauberte Tal, wo der Pflug die Krüge der Diaguita zu Tage fördert, um das Wasser der Hoffnung zu trinken, in San Felipe, Los Andes, Cariño Botado.

Der schüchterne Duft von Cherimoya, Avocado, Zitrone und Orange von Limache, Quillota, La Palma, La Cruz, Boco und Pueblo Indio.

Heiliger Isidro, Schutzherr der Bauern
schenke uns Regen!

Das steinerne Fleisch der Andenkordillere

Liegende Mutter, wandernde Mutter
die uns als Kinder in den Wahnsinn treibt
und deren Fehlen uns das Leben raubt

Das Krächzen der Möwen und die Schiffssirenen, die Valparaiso, jenen am Himmel hängenden Ort mit seinem Regen senkrechter Aufzüge und den ins Meer verliebten Matrosen in die neue Morgenröte wecken.
Zarter Frühling des eleganten Viña del Mar.

Das lärmende graue Stadtzentrum Santiagos.
Der volkstümliche Smog an den Flanken des Cerro Tristeza.
Die gediegene Architektur der Häuser auf der Kuppe des Manquehue zur Freude der reichen Besitzer.
Das Monument der Armut in Cerro Navia y Renca.
Die grausame Erosion des Cerro Blanco.

Der Cerro Santa Lucía
sündig bei Nacht
und so unschuldig am Tag.

Die Spitze des Horcón de Piedra in Melipilla, der die Wolken küsst und von wo wir das Meer bei San Antonio erblicken.

Die Traubenlese, bis die Ernte auf Pfaden und Gässchen unseren Gaumen findet, als wohlschmeckender Most von Curacaví, als Chichón, Rot- oder Weißwein.

Die Rodeos von Rancagua, wo die Huasos in Ponchos aus Doñihue und Strohhüten aus Peumo herumstolzieren und ihre Sporen beim Cueca-Tanz klirren lassen.

Die einfallsreichen Sattelkünste und feinen Torten von Curicó.

Der Sandstein
das Cancagua-Sedimentgestein
Stein, der sich in Quellen verwandelt
Stein, der zu Donner wird
Stein, der zu Liebe wird
Stein, der sich zur Stadt Talca formt.

Die Körbe aus Pappelwurzeln von Linares.

Und dies ist keine Geschichte, sondern die Erde
wo die Reben ihre grünen Mähnen kräuselten
die Traube sich vom Licht ernährt
der Wein aus den Füßen des Volkes entspringt
Parral heißt jener Ort
der ihn im Winter gebar.

Das Erwachen mit dem Duft der Violetas und Parras, der Veilchen und Reben, in Chillán, Land der erschütterten und heftigen Frau, die zu Papier, Lehm, Feder und Gitarre griff, um den Orkanen Ausdruck zu verleihen, die sie beseelten, Land der großen Violeta Parra.
Wo Nicanor alles an seinem Platze fand.

Die Schwalbe
auf dem höchsten Kirchturm
die Schnecke im Garten und das Moos
auf den feuchten Händen der Steine.
Kein Zweifel, dies ist das Reich
des blauen Himmels und des trockenen Laubs
wo alles und jedes Ding
seine einzigartige sanfte Legende besitzt.

Das Lachen, die Laja-Fälle, wo sie die Heiligenstatue von Yumbel baden möchten.

Wo mit dir die Zeiten fallen
fallen die indianischen Märtyrer
und fällt auch mein Leben.

Die feuchte Krone des Bío-Bío.

Vater der Flüsse
Zeuge der Jahrhunderte
im Herzen von Concepción
und in den Gedanken.

Der Straßenruf dessen, den sie Ochsenauge nannten:
Kaaaufe Knoooochen,
Weeeißglaaas
Aaaltes Eeeeisen!


Das Rauschen der Schneckenhäuser
der Brief des leidenschaftlichen Seemanns
der Kurs auf die Zukunft nimmt
im Meer der fallenden Steine
in Talcahuano, Halbinsel von Tumbes, Insel Quiriquina.

Der schwarze Blick der Kohlenaugen von Lota und Coronel, tiefdunkler Blick des Bergmanns.

Die frische Köstlichkeit der Äpfel von Mulchén
zartes Wunder der Glockenblumen des Ñielol
Der Gruß der Rinde des Magnolienbaums
Araukarie und Pehuén
Die indianischen Klänge von Mundharfe
Trutruca-Horn, Pifilca-Flöte und Schamanentrommel
Temuco, Chonchol, Cañete und Traiguén
Mapuche, deine Heimat!

Der senkrechte, schräge oder waagrechte Regen, der die Gestalt des Mondes bricht und wie gesplitterte Spiegel verstreut, hunderte Seen in der Landschaft, damit sich schwarze Schwäne betrachten können. Valdivia, Osorno, du, ich, Nueva Imperial.

Melipüelle, die vier Gipfel oder Puerto Montt, mit Meeresfrüchten sonder Zahl, Angelmó.

Die Holzkirchen Chiloés, wo man die Nägel verabscheut, mit denen Christus ans Kreuz geschlagen wurde.

Kontinente und Inseln, Bucht von Reloncaví.

Und hier endet der Erdteil und beginnt der Mythos. Denn Cai-Cai Vilú und Tren Tren Vilú zerschlugen in ihrem wüsten Kampf das Land in tausende von Inseln.
Wie ein Kreuzworträtsel liegen sie auf dem offenen Meer.

Archipel von Guaitecas, Golf von Ancud, Golf von Corcovado, Orte, die in ihrer Geschichte von Chonos, Alacalufes, Onas, Yaganes, Tehuelches die Urgeschichte des amerikanischen Menschen schrieben, die viele nicht lesen wollten oder konnten.
Vagabund der Wasserstraßen, Nomaden der Meere
Wo ließt du dein Kanu mit dem Schlüssel
zu unserer Vergangenheit zurück?


Spiegelstücke, stumme Gletscher
beharrlicher Regen, Feuerland
Land des Meers,
einsamer Leuchtturm, wo die
verwundeten Augen des Schmieds
der eisigen Steppe des Südens heilen.

Die blaue, heulende Weite
in der pfeifenden, der entfesselten
letzten Nacht der Erde.


CHILE UNA DIVERSIDAD MÁS EN AMERICA MORENA
(trabajo de recopilación)

Estoy en Austria hace muchos años; y en estos rincones tan ajenos y tan propios, encontré cavernas de mariposas nocturnas que encienden la esperanza en las estrellas y amadas rutas que me llevaron a mi tierra. En estos caminos de libertad, encontré:

El brillo ardiente de las aceitunas del valle de Azapa; esas que iluminan en la ciudad de la eterna primavera.

Los silenciosos geoglifos que hablan de la grandiosa historia del pasado, sin que nosotros podamos siquiera adivinarla.

El compás ardoroso de las danzas de la Tirana.

Los sueños dormidos en la Escuela Santa María de Iquique“, San Gregorio y la Coruña..

La tempestuosidad del océano que esculpe el perfil acantilado de la costa.

La humedad de la camanchaca que preña a la yareta.

El vagar eterno y solitario de la llama, la alpaca, la vicuña y la chinchilla que paso a paso se pierden en el espejismo de la pampa.

La caricia de los tamarugos del desierto.

El espíritu que entiende
el lenguaje del silencio
la lucha de las piedras
contra el viento
la luz de un sol infinito.

El dormir lánguido y melodioso de la perla Antofagasta donde todavía el mar y el viento esculpen a la Portada.

El oasis de Calama que es tenuemente coloreado por la pluma de agua del río Loa.

La espesa lluvia de tierra roja, tierra preñada de riquezas del mineral de Chuquicamata.
El cielo diáfano
que abre sus ojos de luces
y alza su brazo alunado
invitando a los pueblos fantasmas
y al hombre Aymará
a mirarse en su esfera plateada.

¡Oh! Lo dulce y relajante del pajarete que arde en las gargantas, el charqui y el queso de San Félix, San Ambrosio y Vallenar.

El aroma sempiterno de la señorial Serena de las iglesias.

Los versos de Gabriela penando como luciérnagas fosforescentes en el valle de miel y reinas Vicuña y Monte Grande. Vicuña tan humilde o como Alcalá de Henares, donde nació Cervantes, Vicuña una gota de leche o de miel en vaso de greda. Y la hija, es la profunda voluntad poética de este trozo del norte:

Danzamos en tierra chilena
más bella que Lía y Raquel
la tierra que amasa a los hombres
de labios de pecho sin hiel.

De labios y pechos sin hiel los esqueletos de los piratas del puerto de Coquimbo tendido en una penísula de cerros poblados y con calles que suben y bajan desde las cumbres al mar.

La subida empinada de la cuesta que conduce a la fiesta de la Virgen del Rosario, en Andacollo; danzas multicolores al compás de los tamboriles y flautas del Santuario. Casas de barro junto a iglesias monumentales. Lo único que queda de esa época cuando el oro corría por las calles.

Adiós virgen del Rosario,
adiós hermoso lucero
volveremos a tu templo
en el año venidero.

El verde de Ovalle que sube desde la agricultura al oro y del oro a las nieves.

El valle del encanto donde el arado hace saltar los cántaros diaguitas para beber el agua de la esperanza en San Felipe, los Andes, en Cariño Botado.

La tímida fragancia de la chirimoya, la palta, el limón y la naranja de Limache, Quillota. La Palma, la Cruz, Boco y Pueblo Indio.

San Isidro labrador
queremos lluvia por favor.

La carne de piedra de la Cordillera de los Andes

Madre yacente y madre que anda
que de niños nos enloquece
y hace morir cuando nos falta

El graznar de las gaviotas y las sirenas de las barcas despertando a Valparaíso o al trozo colgado del cielo, a su lluvia de ascensores verticales y al marinero enamorado de la mar a un nuevo amanecer.
La tierna primavera de la elegante Viña del Mar.

El centro bullente y gris citadino de Santiago.
El smog folklórico en las faldas del cerro Tristeza.
La fina arquitectura de las casas que coronan al Manquehue para agradar al rico propietario.
El monumento a la miseria en cerro Navia y Renca.
La brutal erosión del Cerro Blanco.

Cerro Santa Lucía
tan culpable de noche
tan inocente de día.

El picacho del Horcón de Piedra en Melipilla que besa las nubes y que desde allí ofrece una visión del mar, allá en San Antonio.

El desgranar de uvas por senderos y callejas hasta desembocar en los paladares como rica chicha de Curacaví, chichón, vino tinto o vino blanco.

Los rodeos de Rancagua donde los huasos se pasean con ponchos Doñihue, sombreros de Peumo y hacen tintinear las espuelas bailando cueca.

Las creadoras talabarterías y las ricas tortas de Curicó.

La piedra arenisca
la piedra Cancagua
la piedra hecha fuentes
la piedra hecha trueno
la piedra hecha amor
la piedra hecha Talca.

Los cestos de raíz de álamos de Linares.

Y esto no tiene historia, sino tierra
donde las viñas encresparon sus cabelleras verdes
la uva se alimenta de la luz
el vino nace de los pies del pueblo
Parral se llama el sitio
del que nació en invierno.

El despertar aroma a violetas y parras en Chillán, la tierra de la mujer sacudida y arrebatada, necesitada del papiro, de la arcilla, la pluma y la guitarra para estampar los huracanes que la agitaron, la tierra de la gran Violeta Parra.
Donde Nicanor, lo encontró todo en su lugar.

La golondrina
en la torre más alta de la iglesia
el caracol en el jardín y el musgo
en las húmedas manos de las piedras
no se puede dudar, éste es el reino
del cielo azul y de las hojas secas
en donde todo y cada cosa tiene
su singular y plácida leyenda.

La risa, catarata del salto del Laja, donde desean bañar al santo de Yumbel.

Donde caen contigo los tiempos
cae la mártir indiada
y cae también mi vida.

La corona de humedad del BioBío.

Padre de los ríos
testigo de los siglos
en el corazón de Concepción
y en los pensamientos.

El grito callejero del que fuera el Ojo de Buey:
¡Cooompro hueeeso,
viiidrio blaaanco
fieeerro vieeejo!

El fragor de caracolas
la carta del marinero apasionado
que navega hacia el futuro
en la mar de estrellas que se caen
en Talcahuano, penísula de Tumbes, Isla Quiriquina.

La mirada negra de los ojos del carbón de Lota y Coronel, la profunda mirada negra del minero.

La delicia fresca de las manzanas de Mulchén
El delicado primor de los copihues del Ñielol
El saludo de la piel del canelo
la Araucaria y el Pehuén
El sonido indio del trompe
la trutruca, la pifilca y el kultrún
Temuco, Chonchol, Cañete y Traiguén
¡Mapuche tu hogar!

La lluvia vertical, oblicua y horizontal que quiebra el cuerpo de la luna y lo reparte como espejos rotos, cientos de lagos de la región para que se miren los cisnes de cuello negro, Valdivia, Osorno, tú, yo, Nueva Imperial.

Melipülle, los cuatro cerros o Puerto Montt, para mirar desde ellos, la más grande variedad de mariscos, Angelmó.

La iglesia chilota que repudia los clavos que a Cristo le clavaron,

Continente e islas, Seno de Reloncaví.
Y aquí se acaba el continente y nace la mitología. Porque Cai-Cai Vilú y Tren Tren Vilú en una lucha enconada y dura despedazaron en miles de islas el continente.
Crucigramas de islas mar afuera.

Archipiélago de las Guaitecas, Golfo de Ancud, Golfo del Corcovado, lugares que tuvieron encerrado en su historia de Chonos, Alacalufes, Onas, Yaganes, Tehuelches, la historia más antigua del pasado del hombre americano que muchos no quisieron o no supieron leer.

Vagabundo de los canales, nómadas de los mares
¿Dónde dejaste tu canoa abandonada con las claves
de nuestro pasado?

Trozos de espejos, mudos ventisqueros
lluvias incansables, Tierra del Fuego
tierra del mar,

el faro solitario donde se curan
los ojos heridos del herrero
de la helada estepa del sur

La extensión azul del aullido
en la silbante, en la desenfrenada
noche final de la tierra.


SOHN DER WÜSTE

I

Dort
verloren zwischen violetten
und blauen Gebirgen
nackte Esel des Nordens,
die den Blick
zum Meer begrenzen
der Körper vom Salz geglättet,
Augen voller Licht,

niemals
liebkost
von der Milde des Frühlings.
hörte er von Meeren,
Blumen und Früchten
nur in den Erzählungen
der Fremden.

So träumte er,
eines Tages
wäre es Frühling
und die Morgenröte würde
sein verliebtes Herz wecken

und eine Symphonie jubelnder Vögel
würde seinen Morgen begrüßen.

So wob er sein Leben,
belud es mit Sehnsüchten
unauslöschlichen Stunden,
lang wuchsen die Arme
lang der Blick und lang die Hoffnungen.
Er wob die Zukunft
verkürzte die Zeit,
beschleunigte Entfernungen,
dachte immer wieder an Erlebnisse zurück

Als er nicht länger Sklave war
griff er nach den Träumen
und machte sich auf
andere Geografien zu erforschen
ungeduldige Suche
nach dem Duft des Ozeans,
der ihm verwehrt geblieben.

Zum Lebewohl streichelte er
die schweigsamen
Steine der Wüste,
schenkte der Luft einen Kuss
und wanderte so lange,
bis er die Flucht der Sonne fand
und die Geburt der Sterne.

Er grüßte die Morgendämmerung
und die Gesellschaft der Eidechsen,
Kinder der Wüste.
Seine Sehnsucht war größer
als die Erschöpfung,
seine Hoffnung größer
als die Furcht.

Dann zum ersten Mal
vor seinen Augen
der Titan der Titanen,
das majestätische,
das stürmische Meer.

Sprachlos vor Freude
lief er hin, es zitternd zu berühren,
küsste den Tau seiner Tropfen,
sein Rauschen wie aus Schneckenhäusern,
und umarmte
seine Wellen.

II

Ein Schiff tauchte aus dem Nebel
und nahm den Reisenden auf
und aus der Stille seiner Seele
sprach er in die Unermesslichkeit:
Meer, trage mich im Jubel
dieses Augenblicks
und in der ewigen Erinnerung
meiner Heimaterde.
Auf deinen riesigen Wogen werde ich fahren.
Sage dem reisenden Wind
diese unvergängliche Botschaft.
Sage es:
Dort,
im dürren Winter
jenes nördlichen Gesteins,
kam ich zur Welt.

Dort,
wo der Regen eine Legende ist
und die Wolken
zügellose Pferde,
von Windböen getrieben,
die den Bewohner zwingen,
die Lider zu schließen
die Zähne zusammen zu beißen,
sich in die Erde zu pflanzen
wie der Seemann auf die Planken des Schiffs,
im sturmgepeitschten Ozean.

Dort,
im dürren Winter
jenes nördlichen Gesteins
werden Männer
unbeugsamen Geistes geboren,
denen die Sprache
der Stille bekannt,
der Kampf der Steine gegen den Wind,
das Licht einer grenzenlosen Sonne.

Dort,
im dürren Winter
jenes nördlichen Gesteins
malte ich auf die Netzhaut
das Land
die Gestalt der steinigen Gebirge
das bescheidene Dasein
der Bergarbeiter.

Sage ihm,
dass ich morgen schon
in entfernten Breiten sein und
neue Träume errichten werde.
Dass ich ins Pflanzenmark
Legenden der Liebe schreiben will.

Trage mich auf deinem Schiff!
Verlängere mich auf deinen Wassern
weise mir deinen Himmel.


(Übersetzung: Wolfgang Ratz 2012)


Hijo del Desierto


I

Allá
perdido entre cerros
violetas y azules
desnudos asnos del norte
que limitan la mirada
hacia el mar
cuerpo bruñido en sal
ojos de luces.

Huérfano
de la caricia
de la tierna primavera
escuchaba de mares
de flores y de frutos
en las tertulias
que brindaban los afuerinos.

Entonces soñaba que algún día
amanecería con la primavera
que el alba despertaría
su corazón enamorado
y sinfonías de pájaros alegres
le darían los buenos días.

La vida se fue tejiendo
en incubados anhelos
inextinguibles las horas
desarrollaron largos brazos
largos ojos y esperanzas largas
al mañana lo tejió
desgajando el tiempo
apurando distancias
y recontando vivencias
tejió el mañana.

Cuando dejó de ser esclavo
atrapó sus sueños
y huyó en busca de
otros contornos geográficos
en frenética búsqueda
del aroma oceánico
que se le había negado

En la despedida acarició
a las silenciosas
piedras del desierto
brindó un beso al aire
y caminó hasta encontrarse
con la huida del sol
y el nacimiento de las estrellas.

Saludó al amanecer
y a las comparsas de lagartos
hijos del desierto
su ansia era más grande
que el cansancio
su esperanza más grande
que el temor.

Entonces y por vez primera
frente a sus ojos
el titán de titanes
el majestuoso y tempestuoso mar.

Confundido de placeres
corrió trémulo a tocarlo
besó el rocío de sus gotas
el fragor de caracolas
y a sus olas
se abrazó.

II

Una barca emergiendo
de la bruma recibió al viajante
y desde los silencios de su alma
le dijo a la inmensidad:

Mar, llévame con el júbilo
de este instante
y con el recuerdo de la tierra en que nací
en tus gigantescas olas navegaré
dile al viento navegante
el mensaje perdurable
¡dile!
que allá
en el invierno seco
de aquel mineral nortino
nací.

Que allá
donde la lluvia es una anécdota
que las nubes
caballos desbocados
empujadas por ráfagas de viento,
obligan a cerrar los párpados
al habitante
a morderse los dientes
a afirmarse a la tierra
como el marinero a su barca
en un mar huracanado.

Que allá
en el invierno seco
de aquel mineral nortino
nacen hombres
de espíritu indomable
que entienden el lenguaje
del silencio
la lucha de las piedras
contra el viento y a
la luz de un sol infinito.

Que allá
en el invierno seco
de aquel mineral nortino
pinté en la retina
su paisaje
esculturas de cerros pedregosos
y al aroma humilde
del espíritu minero.

¡Dile!
Que mañana estaré
en otras latitudes
construyendo nuevos sueños
que en la savia escribiré
leyendas que hablen
de su amor.

En tu barca, llévame
prolóngame en tus aguas
enséñame tu cielo.


Über Manuel Ramos Martí¬nez

Lyriker, Schrifteller und Maler. Während der Zeit der Militärjunta Kerkerhaft und Exil. Herausgeber der Zeitschriften „Mariposa“ und „La Barca de Papel“. Ausgezeichnet mit dem Internationalen Preis für Kinderliteratur. Vorsitzender von „Lateinamerikanische AutorInnen in Österreich ALA”.

Lyrikbände:
Am Ufer der Donau, Söhne der Geographie, Mensch (Gedanken); Mitherausgeber der Anthologie „Poesí¬a entre dos Mundos/Lyrik zwischen zwei Welten (spanisch/deutsch)”, erschienen 2004 bei Edition Doppelpunkt.

Beteiligte sich an der Eröffnung des Projekts „Wie weit ist Wien?” des Österreichischen Literaturhauses sowie an folgenden Projekten: Lyrik und Lied aus Lateinamerika im Literaturhaus Salzburg; Malerei, Lyrik und Lied; 1. und 2. Internationales Treffen lateinamerikanischer Lyriker in Wien; Hommage an Thomas Bernhard mit dem Regisseur Guillermo Horta; Erstes Lesetheater. Zusammen mit dem österreichischen Dichter Wolfgang Ratz realisierte er im Amerlinghaus die Lesung „Zwischen zwei Kontinenten”, „Gedanken Frei Heut”, Literaturkaleidoskop, Wiener Festwochen 2005; „Schiff aus Papier 1 (Texte), herausgegeben von Miriam Theumer (Evangelische Akademie Wien 2006). „Schiff aus Papier 2-6” (Texte), herausgegeben von Giselheid Wagner und Wolfgang Ratz (Evangelische Akademie Wien 2007-2010).

Teilnahme an diversen Lesungen und Festivals:
„Lyrik und Gesang, Kultur ohne Grenzen”, Ballhausplatz Wien; Salon Literaturlesung und Musik „Labyrinth Association of Englisch Language Poets in Vienna”; Höfleiner Donauweiten Poesiefestival 2008; „Lyrik, Musik und Lied aus Lateinamerika” mit Alejandra Torres (Gesang, Violine) und Juan Carlos Paniagua (Klavier) in der Kapelle des Albert Schweitzer Hauses, Wien 2008. Wegen des großen Erfolges nochmalige Aufführung im Zoom Kindermuseum, Museumsquartier, Wien 2008. „Lyrik, Musik und Bilder aus Lateinamerika” 2009. Einladung zu Lesungen in Stockholm, Belgien, Salzburg, Graz und Amstetten.


Manuel Ramos Martínez (Chile).
Poeta, escritor y pintor. Cárcel y destierro. Editor de la revista “La Barca de Papel”.Recibió el 1° Premio del Concurso Internacional de Cuentos para Niños y 1° Premio de poesía Emigración. Presidente de Autores Latinoamericanos en Austria ALA.

Impressum

Texte: Manuel Ramos Martínez
Bildmaterialien: Manuel Ramos Martínez
Lektorat: Wolfgang Ratz
Übersetzung: Wolfgang Ratz
Tag der Veröffentlichung: 27.03.2012

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