Es war früh am morgen, ungefähr 07:30 Uhr, als die Schulglocke ertönte. Alle Schüler stürmten das Gebäude, als könnten sie es kaum erwarten in die Schule zu kommen. Dabei wollten sie alle nur, dass der Schultag schnell vorbei ging und sie schnell wieder nach Hause kamen. Ich dagegen wartete bis die wilde Herde sich beruhigt hatte. Mir war am morgen nichts Besonderes aufgefallen. Vielleicht hier und da ein paar neue Gesichter, aber zu jung um in meine Klasse zu kommen. Also lief ich gemütlich ins Schulhaus. Mein erster Weg war natürlich zum Lehrerzimmer, da ich es mir zur morgendlichen Aufgabe gemacht hatte, das Klassenbuch mit ins Klassenzimmer zu bringen. Also klopfte ich an und ein alter Kauz öffnete die Tür. Er hatte graue, ja schon fast weiße Haare und trug eine große Brille. Er war ziemlich dürr, man musste Angst haben, dass er gleich in sich zusammenfällt. „Guten Morgen! Was kann ich für dich tun?“, fragte der alte Kauz dann freundlich. Ich lächelte und sagte: „Guten Morgen! Ich bräuchte das Klassenbuch für die Klasse von Herrn Matsuda!“
Der Lehrer überlegte nicht lange und ging in langsamen, schwerfälligen Schritten Richtung Schrank und kramte dort das Klassenbuch heraus. Er kam wieder zurück und drückte es mir in die Hand. „Bitte sehr!“, sagte er freundlich. Ich bedankte mich und lief dann zum Klassenzimmer. Herr Matsuda hatte schon aufgeschlossen und saß am Pult. Die anderen Schüler waren noch quer im Zimmer verstreut, da wir noch ungefähr 5 Minuten Freizeit hatten. Es war ein Tag nach den Sommerferien und alle hatten sich wahnsinnig viel zu erzählen. Ich gab das Klassenbuch gleich ab und setzte mich in die vordere Reihe auf meinen Platz. Herr Matsuda war ein großer, gut gebauter Mann. Er hatte untypisches, blondes Haar das er als Stoppeln trug. Doch er war immer sehr freundlich zu allen. Ich nahm meine Bücher und alle Materialien für die Stunde nach oben und prüfte nochmals meine Hausaufgaben. Ja, ich war das, was ihr wohl Streber nennt. Ich hatte noch nie wirklich Freunde gehabt. Ich war Klassenbeste und alle hassten mich dafür. Aber es war mir egal. Ich brauchte nicht unbedingt Freunde. „Aiko, hast du nicht auch etwas von deinen Ferien zu erzählen?“, fragte Herr Matsuda dann freundlich. Ich sah ihn an und lächelte leicht. „Nein eigentlich nicht viel. Ich war eine Woche bei meiner Oma in Osaka, mehr aber auch nicht.“, sagte ich mit ruhiger, freundlicher Stimme. Herr Matsuda nickte und seufzte traurig. Er war manchmal schon eigenartig.
Nach 5 Minuten klingelte es wieder und der Unterricht begann. Alle setzten sich auf ihre Plätze. In der ersten Stunde hatten wir Mathe, mein Lieblingsfach. Die meisten drückten sich davor und rannten jede Minute auf die Toilette. Andere saßen nur da, starrten auf die Tafel und taten einfach so als hätten sie es kapiert. Wieder andere malten auf ihren Blöcken herum und nahmen gar nicht am Unterricht teil. Und nur sehr wenige meldeten sich oft und passten genau auf. Außer mir war es nur ein anderer, der die Klasse gerade zum 2. Mal wiederholte.
Nach 3 langen Mathe Stunden hatten wir frei, da unser Religions- und Sportunterricht ausfiel. Also beschloss ich in die Bar meines Vaters zu gehen. Sie war nur wenige Meter weit von der Schule weg und ich ging dort fast jeden Tag Mittagessen. Ich packte also meine Sachen ein und lief aus dem Klassenzimmer. Unterwegs starrten mich einige Mitschüler noch verachtend an, doch das interessierte mich schon gar nicht mehr. Sollten sie denken was sie wollten, ich hatte jedenfalls keine Lust irgendwann auf der Straße zu landen. Ich hatte einen Traum. Ich wollte meinen Traumberuf als Bürokauffrau auslernen und dann eine Familie gründen. Mit wem? Das wusste ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Abgesehen davon, hatte ich noch nie einen Freund, geschweige denn ein Date. Ich wusste nicht was ich falsch machte, ob es wirklich nur am ‚Streber-Sein’ lag. Doch auch das interessierte mich im Moment kaum.
Ich lief also zu der Bar meines Vaters. Dort angekommen musste ich ihn erstmal suchen. Es war noch nicht viel los, nur ein paar Musikleute waren dort. Heute Abend musste wohl ein Auftritt stattfinden. Mein Vater organisiert hin und wieder Stars die in seiner Bar auftreten. Ich persönlich schwärmte für den Sänger Kenichi Matsuyama. Ein total süßer Typ, aber für mich doch sehr unwahrscheinlich, dass er in so einer Bar auftrat. „Paps?“, rief ich dann und wartete vergeblich auf Antwort. Einer der Jungs sah zu mir, ein gut aussehender, etwas dunkelhäutiger Typ. „Dein Vater ist in der Küche!“, rief er mir zu. Ich lächelte dankend und lief hinter die Bar in die Küche. „Hey Paps!“, rief ich. Er war gerade am Kochen. Er war ein spitzen Koch! Keiner konnte meiner Meinung nach so gut kochen wie er. „Oh, hallo Aiko! So früh schon hier?“, fragte er ein wenig verwundert. „Ja, die 3 letzten Stunden sind ausgefallen.“, sagte ich und umarmte ihn kurz zur Begrüßung. Er kochte dann sofort weiter. „Gut, dann kannst du mir vielleicht ein wenig helfen, wir müssen die Bar aufräumen! Ich hab heute Abend einen ganz besonderen Gast.“, sagte er. Er wusste dass ich für Kenichi schwärmte. Ich sah ihn etwas entgeistert an. „Einen besonderen Gast? Harry Potter oder was?!“, fragte ich und musste leicht lachen. Er sah mich ein wenig geschockt an und lachte dann auch. „Nein, nein! Ein Sänger.“, sagte er und grinste sehr verdächtig. Ich sah ihn an und mir klappte tatsächlich der Mund auf. „Aber doch nicht etwa…“, fragte ich mit heißerer Stimme. Er grinste. „Doch, genau der! Kenichi Matsuyama. Sein Vater ist ein sehr guter Freund von mir und er hat Kenichi gebeten einmal in meiner Bar aufzutreten. Du wirst doch heute Abend hier sein oder?“, fragte er mich. Das war nicht sein ernst! Natürlich würde ich da sein, das war ganz klar. Und er kannte seinen Vater? Das waren zu viele Tatsachen auf einmal. Ich musste mich kurz auf einen Stuhl, der in der Küche stand setzen. Mein Vater lachte nur schadenfroh und kochte weiter. Ich musste mir das jetzt doch noch mal alles durch den Kopf gehen lassen. „Woher kennst du denn seinen Vater?“, fragte ich dann allmählich. Mein Vater sah mich an, dann sah er wieder zu seinen Töpfen. „Nun, wir sind früher in die gleiche Klasse gegangen, waren sozusagen beste Freunde! Nur irgendwann haben wir den Kontakt verloren und er ist nach Shinjuku gezogen. Es ist zwar nicht weit weg von Tokyo, aber wir haben uns seit dem nie wieder gesehen! Und plötzlich stand er gestern Abend in der Bar. Das war eine Begrüßung das kannst du mir glauben! Und da hat er mir erzählt dass Kenichi sein Sohn ist. Ich hab ihm natürlich sofort erzählt, dass meine Tochter für ihn schwärmt.“, erzählte er fröhlich. Ich zog sofort ein Schmollgesicht hin und sah ihn an. „Du hast ihm erzählt, dass ich auf Kenichi stehe? Na dann, danke Paps!“, sagte ich beleidigt. Er musste wieder lachen. „Hey, sei froh dass er heute Abend kommt! Kenichi freut sich übrigens total heute Abend hier auftreten zu dürfen und will dich unbedingt kennen lernen.“, sagte er und zwinkerte mir zu. Er kicherte wie ein Mädchen und wand sich dann seinen Töpfen wieder zu. Ich konnte mir das Lachen nicht verkneifen und schüttelte nur den Kopf. „Na klar. Kenichi will ausgerechnet mich kennen lernen, dass ich nicht lache!“, sagte ich ungläubig. Doch mein Vater sah mich nun sehr ernst an. „Glaub mir, du wirst schon sehen!“, sagte er. Das hatte sich angehört wie eine Hexe die einem Bösewicht einen Fluch aufbrummen wollte. Ich seufzte und lief mit meiner Tasche zurück an die Bar. Die Bar war ziemlich groß. Der Raum war Ovalförmig. Wenn man von der Tür aus nach rechts sah, war dort die große Bühne, wo Kenichi heute Abend auftreten würde. Links waren gemütliche Sitzplätze, Sessel und sogar eine Couch. In der Mitte war die Tanzfläche und weiter vorn natürlich die Bar. Es sah hier aus, als hätte eine Bombe eingeschlagen. Überall lagen von gestern Abend noch Becher und Zigarettenschachteln auf dem Boden und überall standen noch Bierflaschen. Ich rümpfte die Nase. Dann holte ich aus einer Schublade an der Bar einen großen Müllsack und machte damit meine Runde. Ich stopfte alles rein, was nicht auf den Boden gehörte. Danach schnappte ich mir einen Eimer Wasser und wischte den Boden gründlich durch. Es sollte ja alles perfekt sein, wenn heute Abend mein Lieblingsstar auftreten würde. Ich war wirklich gespannt, wie das ablaufen würde und hatte schon so einige Bilder im Kopf. Er würde sich sicher von mir abwenden und kein Wort mit mir reden.
Nach einer Weile räumte ich den Eimer wieder auf und die Bar war wie neu. Mein Vater kam mit einem Teller voll Spaghetti raus und stellte mir den hin. Dann sah er sich begeistert um. „Da hatte wohl jemand einen Drang zu putzen was?“, fragte er und grinste mich schelmisch an. Ich sah ihn etwas entgeistert an und fing an meine Spaghetti zu essen. Mein Vater machte sich solange ans Gläser abtrocknen hinter der Bar. Nun versank ich in Gedanken. Ich musste irgendwas an meinem Aussehen ändern. Aber wie sollte ich das tun? Ich hatte doch keine Ahnung! Dann fiel mir was ein. Ein Mädchen aus der höheren Klasse hatte mir mal ihre Handy Nummer gegeben. Ich solle sie Anrufen, wenn ich mich dazu entschließe etwas an mir zu ändern. Ich wusste zwar nicht was sie genau damit meinte, doch einen Versuch war es wert. Ich zog also mein Handy aus meiner Tasche und suchte ihre Nummer heraus. Dann klingelte es und ich wartete. Und ich wartete. Und wartete. „Hallo?“, ertönte dann eine Stimme. Ich war erleichtert „Hallo Matsuri. Ich hab ein Problem, könntest du mir vielleicht weiterhelfen?“, fragte ich und schilderte ihr dann die Situation. Sie kicherte nur. „Natürlich, komm am besten gleich vorbei, dann sehen wir was wir machen können!“, sagte sie sehr freundlich. Ich wunderte mich, freute mich aber. „Super, vielen dank bis gleich!“, sagte ich und legte auf. „Paps, ich muss ganz schnell weg!“, sagte ich und nahm meine Tasche. Er sah mich an. „Wohin gehst du denn? Sei aber pünktlich heute Abend! 19 Uhr!“, rief er mir nach und dann war ich auch schon aus der Tür hinausgelaufen. Draußen steuerte ich dann in die Richtung in der Matsuri wohnte. Soviel ich wusste lebte sie schon mit ihrem Freund zusammen. Sie war ebenfalls Klassenbeste in ihrer Klasse, doch im Gegensatz zu mir hassten ihre Mitschüler sie dafür nicht.
Nach etwa 5 Minuten war ich dann da und klingelte. Sofort machte sie auf und wartete schon ein Stockwerk höher an der Tür. Ich lief die Treppen hinauf und lächelte leicht schüchtern. Sie kam gleich auf mich zu und umarmte mich zur Begrüßung. „Hallo Aiko! Schön, dass du doch mal vorbeischaust, komm rein!“, sagte sie dann freundlich und lief zurück in die Wohnung. Ich war etwas überrumpelt, freute mich aber dennoch und lief ihr hinterher. Ihr Freund schien im Moment nicht zuhause zu sein. Ich lief mit ihr ins Wohnzimmer und sie setzte sich auf die Couch und klopfte mit einer Hand auf den Platz neben sich. „Setz dich und dann erzähl mir noch mal in Ruhe was los ist, du klangst vorhin so hektisch!“, sagte sie und lächelte mich freundlich an. Ich nickte und setzte mich dann neben sie. „Also pass auf.“, fing ich an zu erzählen. „Du kennst sicher den Sänger, Kenichi Matsuyama. Mein Vater und sein Vater sind gut befreundet und kennen sich seit der Schulzeit. Jetzt hat er es organisieren können, dass Kenichi heute Abend in seiner Bar auftritt. Und er sagte, er will mich unbedingt kennen lernen! Aber so kann ich ihm doch nicht gegenüber treten, der lacht mich doch aus!“, sagte ich leicht verzweifelt und redete wie ein Wasserfall. Matsuri lachte. Es klang hell und sehr fröhlich. „Also zuerst einmal, ja ich kenne Kenichi Matsuyama. Nein, er ist nicht wirklich mein Typ. Und du sagst, du kannst ihm so nicht gegenüber treten? Ich finde Jungs, die dein natürliches Aussehen nicht mögen einfach nur abartig! Du bist sehr hübsch, das lass dir mal gesagt sein. Aber wenn du willst, kann ich dich trotzdem ein wenig aufhübschen!“, sagte sie dann. Ich atmete tief durch und lächelte sie dann dankend an. „Das wäre echt nett!“, sagte ich. Sie war so freundlich zu mir, wie schon lang keiner mehr. Sofort stand sie auf und lief ins Bad. Dort hörte ich sie etwas suchen. Sie kam zurück mit einem Schminkkoffer, einer Haarbürste und einem Glätteisen. Mit den Dingern hab ich es schon vor langer Zeit aufgegeben. Ich hatte mir mehr meine Finger, als meine Haare geglättet. Das war einfach nicht meine Welt! Matsuri setzte sich wieder neben mich. „Zuerst werde ich deine Haare machen.“, sagte sie mit ruhiger Stimme. Ich vertraute ihr und sie zog mir vorsichtig den Haargummi, den ich benutzte um mir einen Pferdeschwanz zu machen, aus den Haaren. Die meiste Zeit hatte ich die Augen geschlossen. Ich bemerkte nur, dass sie sehr konzentriert war und kaum etwas redete. Ich war gespannt wie meine Haare nachher aussehen würden. Irgendwann, ich hatte kein richtiges Zeitgefühl mehr, setzte sie sich wieder neben mich. „So, dann schau mal ob es dir gefällt!“, sagte sie. Ich öffnete meine Augen und blickte in einen Spiegel den sie mir vorhielt. Ich war erstaunt und sah die Frisur genau an. Sie hatte mir eine Hochsteckfrisur gemacht. Es sah für mich echt kompliziert aus. Es war nicht zu übertrieben, sah aber auch nicht zu langweilig wie sonst aus. Hinten waren sie hochgesteckt und professionell mit kleinen Klammern befestigt. An der Seite hingen ein paar Strähnen herab. „Und?“, fragte sie neugierig. Ich lächelte und sah sie an. „Das ist wirklich toll!“, sagte ich begeistert. Matsuri lächelte und legte den Spiegel wieder weg. „Schön, dass es dir gefällt! Dann wollen wir mal sehen was wir mit deinen Augen noch machen können.“, sagte sie. Ich hatte eisblaue Augen, von meiner Mutter geerbt und hatte – typisch Japanisch – schwarze seidige Haare. Matsuri sah sich meine Augen genau an. Dann kramte sie in ihrem Schminkkoffer und holte ein paar Sachen hervor. Ich kannte das alles gar nicht. Dann fing sie an mit einem komischen Stift an meinen Augen rumzumalen. Ich hielt still und lies es mir gefallen. Danach machte sie etwas mit meinen Augenbrauen. Und zum Schluss machte sie noch eine Art Puder auf die Lider. Ich hatte meine Augen zu und als sie von mir abließ, sah ich sie wieder an. Sie lächelte mich an. „Wunderschön.“, sagte sie und hielt mir wieder den Spiegel hin. Ich sah mich an. Ich erkannte mich selbst kaum wieder. „Das ist unglaublich.“, sagte ich begeistert. Matsuri strahlte. „Gefällt es dir?“, fragte sie fröhlich. Ich lächelte und nickte. Sie legte den Spiegel wieder weg und sah mich an. „Jetzt müssen wir nur noch die passende Kleidung für dich finden. Trägst du gern Kleider?“, fragte sie dann. Ich dachte nach. „Naja, ich habe noch nie ein Kleid getragen.“, sagte ich verlegen. Matsuri fand es wohl amüsant und musste lachen. Dann nahm sie meine Hand, stand auf und zog mich mit ins Schlafzimmer. Ich folgte ihr. Dann öffnete sie ihren Schrank und der war voll mit verschiedenster Kleidung. „Such dir was aus!“, sagte sie und grinste mich an. Ich sah mir die Sachen an. Ich stand eine ganze Weile nur vor dem Schrank und starrte hinein. Dann sah ich ein wunderschönes, blaues Kleid. Es war ärmellos, ging bis zu den Knien und hatte vorn am Ausschnitt ein paar Rüschen. Ich nahm es vorsichtig aus dem Schrank und hielt es an meinen Körper. Matsuri nickte. „Eine gute Wahl!“, sagte sie fröhlich und sprang auf. „Probier's an.“, forderte sie mich auf und mit diesen Worten verschwand sie für kurz aus dem Schlafzimmer. Ich atmete tief durch dann zog ich mir meine andere Kleidung langsam aus und schlüpfte in das Kleid. Dann drehte ich mich einmal und musste lächeln. „Matsuri?“, rief ich dann und sie kam herbeigeeilt. Sie sah mich an und ihr stand die Begeisterung sichtlich ins Gesicht geschrieben. „Du siehst wirklich toll aus!“, sagte sie. Ich lächelte und sah verlegen an mir herunter. „Danke, dass du mir geholfen hast!“, sagte ich sehr dankbar. Matsuri umarmte mich wieder. „Kein Problem, du kannst gerne wieder kommen, vor allem musst du mir erzählen wie es gelaufen ist!“, sagte sie und grinste frech. Ich lachte und nickte zustimmend. „Das Kleid bringst du mir einfach irgendwann wieder ja?“, sagte sie noch dazu. Ich lächelte und nickte. „Danke!“, sagte ich noch mal. Matsuri lächelte mich an und begleitete mich zur Tür. Es war inzwischen 15 Uhr, es blieb also noch genug Zeit. Ich drehte mich noch mal zu ihr um. „Willst du heute Abend denn nicht auch kommen?“, fragte ich dann. Matsuri lächelte. „Nein, ich sagte doch vorhin ich steh nicht auf ihn.“, sagte sie grinsend und zwinkerte mir frech zu. Ich lachte wieder. „Okay, okay! Ich meld mich dann morgen mal bei dir!“, sagte ich und lief langsam die Treppen hinunter. Matsuri winkte mir noch dann ging sie zurück in ihre Wohnung. Ich sah noch mal an mir hinab und konnte es kaum glauben. Dann lief ich zurück zur Bar. Immer wieder wurde ich von Leuten auf der Straße angeschaut. Normal wurde ich nie beachtet, deshalb war ich das nicht gewohnt und lief etwas schneller. An der Bar angekommen, sah ich auf dem Parkplatz Autos stehen. Mein Herz fing an zu rasen. Waren sie etwa schon da? Erst traute ich mich nicht rein, doch dann öffnete ich die Tür und betrat die Bar. Die Jungs von vorhin sahen zu mir und staunten nicht schlecht. Ich schluckte schwer und suchte sofort wieder nach meinem Vater. Ich ging wieder zur Küche doch dort war er nicht. Immer wieder ging mir durch den Kopf dass sie bestimmt schon da sein mussten. Ich war richtig zittrig und mir wurde leicht schlecht vor Aufregung.
„Ah Aiko, da bist du ja!“, hörte ich dann eine Stimme von der Küchentür aus. Es war mein Vater und er war allein! Ich atmete tief durch und lief zu ihm. Er sah mich begeistert an und staunte nicht schlecht. „Wow, sag mal…hast du das gemacht?“, fragte er. Ich lächelte verlegen. „Nein, eine Freundin hat mir dabei geholfen.“, sagte ich ruhig und setzte mich auf einen der Stühle an die Bar. Mein Vater trocknete weiter die Gläser ab. „Da wird Kenichi ja begeistert sein!“, sagte er und grinste mich an. Ich sah ihn entgeistert an und blieb ruhig sitzen. „Wann werden sie hier sein?“, fragte ich dann aufgeregt. Mein Vater sah auf die Uhr. „Sie müssten eigentlich bald auftauchen.“, sagte er ruhig. Ich sah ihn an, lief knallrot im Gesicht an und mein Herz begann wieder zu rasen. „Oh Gott, ich bin so aufgeregt.“, sagte ich leise. Doch zehn Minuten später war immer noch niemand da. Und auch um 17 Uhr nicht. Eine halbe Stunde später immer noch nicht. Ich seufzte leise. „Keine Sorge, sie werden schon noch kommen!“, sagte mein Vater aufmunternd. Und genau wie auf Stichwort öffnete sich die Tür. Mein Blick wanderte sofort dort hin und er betrat den Raum. Ich konnte meinen Blick kurz nicht abwenden und starrte ihn an. Er kam zuerst rein und ihm folgte sein Vater und… ein Mädchen! Er hatte eine Freundin! Oh Gott wie peinlich. Ich sah meinen Vater giftig an. Der sah mich nur mit einem unschuldigen Blick an. Kenichi's Vater lief sofort auf meinen Vater zu, die beiden begrüßten sich mit einer heftigen Umarmung. Das Mädchen und Kenichi folgten ihm. „Schön dass du da bist! Aiko, das ist Akira Matsuyama! Und Kenichi kennst du sowieso.“, sagte er lachend und fröhlich. Herr Matsuyama hielt mir die Hand hin. Ich nahm sie und lächelte ihn freundlich an. „Freut mich dich endlich mal kennen zu lernen, Aiko!“, sagte er freundlich. Er war ein großer Mann und hatte eine halbe Glatze. Ich nickte zustimmend und sah dann Kenichi kurz an, wand den Blick aber sofort wieder ab. Herr Matsuyama beobachtete meinen Blick und stupste Kenichi leicht mit dem Ellbogen an. Der zuckte kurz zusammen und sah mich dann an. „Oh, äh… Hi!“, sagte er freundlich und nahm einfach meine Hand. Er grinste leicht verlegen. Ich sah ihn an und als er meine Hand nahm lief ich wieder knallrot an. „H-Hi!“, stotterte ich. Mein Vater verkniff sich das Lachen. Kenichi lächelte mich an. „Mich kennst du ja und das ist meine Schwester Rika.“, sagte er freundlich. Das Mädchen lächelte mich an. Schwester! Ich lächelte erleichtert zurück. Mein Vater lachte und lief dann mit Herrn Matsuyama von der Bar weg um ihm den Rest zu zeigen. Kenichi's Schwester lief mit ihnen und lief mich und ihn zurück. Ich sah ihnen nach und hatte vor Aufregung einen ganz trockenen Mund. Auch Kenichi sah ihnen erst nach dann sah er mich wieder an. Unsere Blicke trafen sich kurz. Er hatte wunderschöne, dunkelbraune Augen die einen sehr sanften Ausdruck hatten. Sein Haar war tiefschwarz und etwas länger, es hing ihm fast in die Augen, aber es stand ihm wirklich toll. Er lächelte mich an. „Es freut mich, dass du heute Abend auch hier bist.“, sagte er dann mit einer ruhigen, sanften Stimme. Ich lächelte zurück und fühlte mich wie ein Stück Eis, das unter Einfluss des Feuers dahin schmolz. „Danke, es freut mich auch. Und ich freue mich, dich endlich mal persönlich kennen zu lernen.“, sagte ich verlegen. Kenichi lächelte wieder. Sein Lächeln verzauberte mich immer wieder aufs Neue. „Wie alt bist du, wenn ich fragen darf?“, unterbrach er dann das Schweigen. Ich musste doch tatsächlich kurz nachdenken. „18.“, antwortete ich dann und lächelte. Kenichi lächelte wieder. „Es ist komisch keine Gegenfragen gestellt zu bekommen, aber es scheint so, dass du mich ziemlich gut kennst.“, sagte er neugierig. Ich musste leicht lachen und senkte kurz den Blick, dann sah ich ihm wieder in seine wunderschönen Augen. „Naja, ich habe mir oft Magazine gekauft in denen sie dich interviewt haben. Von dort hab’ ich einige Informationen. Aber… es würde mich trotzdem freuen, dich noch besser kennen lernen zu dürfen.“, sagte ich freundlich und doch sehr schüchtern. Kenichi schmunzelte, beugte sich leicht nach vorn zu mir. „Mit Vergnügen!“, sagte er dann und grinste frech. Ich lief wieder knallrot an, lächelte aber fröhlich.
Und Punkt 19 Uhr fing die Musik an zu spielen. Die Bar war überfüllt und auch draußen standen noch Leute. Ich kannte hier kaum jemanden, außer die von meiner Klasse. Alle jubelten und sangen mit. Ich war total begeistert und beobachtete ihn genau. Es war ein tolles Gefühl ihn so zu sehen, man sah genau, dass Musik sein Leben war. Er sah die Leute immer wieder lächelnd an und oft trafen sich auch unsere Blicke. Seine Augen verzauberten mich immer wieder. Auch mein Vater war von ihm begeistert, auch wenn er dauernd sagte mein Musikgeschmack lässt zu wünschen übrig. Herr Matsuyama und Kenichi’s Schwester Rika hatten einen Platz an der Theke ergattert und jubelten ihrem Familienmitglied zu. Ich war total begeistert von seinem Auftritt. Vor seinem Auftritt hatte er mich gefragt was mein Lieblingslied war. Ich nannte ihm den Titel. Es war eine wunderschöne Ballade. Nach seinem ersten Lied fiel sein Blick auf mich und lächelte mich an. Ich war wieder kurz davor einfach wegzuschmelzen und mich seinem Blick hinzugeben. Dann gab er seinen Jungs ein Zeichen und sie fingen an zu spielen. Ich bekam Gänsehaut als ich hörte, dass es genau diese Ballade war. Ich merkte wieder wie ich rot anlief und starrte zur Bühne. Kenichi sang es so voller Gefühl. Die Mädchen die in der Bar waren fingen an zu weinen, schrien hysterisch und versuchten andauernd zu ihm auf die Bühne zu kommen, doch einer von der Security holte sie dort immer runter und warf sie raus.
Wieder trafen sich unsere Blicke oft. Ich lächelte ihn an und irgendwann schloss ich meine Augen und lauschte dem Lied. Ich hätte mir nie träumen lassen dass ich ihn doch mal kennen lerne und nun sang er mein Lieblingslied. Ich machte mir zwar keine großen Hoffnungen, dass wir uns direkt befreunden würden, aber dennoch hatte ich so ein Gefühl, dass wir den Kontakt nicht so schnell verlieren würden.
Als das Lied vorbei war, öffnete ich die Augen wieder und sah Kenichi wie er von der Bühne nach hinten zu den Umkleidekabinen ging. Ich wusste nicht ob ich ihm folgen sollte, doch mein Vater warf mir einen frechen Blick zu. Also stand ich langsam auf und lief durch einen anderen Eingang nach hinten. An seiner Kabine klopfte ich an. Er öffnete die Tür und sah mich an. Dann bat er mich rein und lächelte. „Ich hoffe ich hab den Song so gesungen wie immer.“, sagte er etwas verlegen. Ich lächelte und betrat den Raum. „Besser sogar noch.“, sagte ich leise und noch ziemlich verträumt. Kenichi lächelte, schloss die Tür wieder und setzte sich auf einen Stuhl. „Erzähl mir ein bisschen was von dir.“, bat er mich dann und in seinem Blick war etwas Neugieriges. Ich sah ihn etwas verwundert an und setzte mich dann gegenüber von ihm auf einen weiteren Stuhl. „Naja, da gibt es nicht viel zu erzählen.“, sagte ich nachdenklich. Kenichi lächelte. „Das glaub’ ich dir nicht!“, sagte er frech und lehnte sich zurück. „Auf welche Schule gehst du, machst du ’ne Ausbildung, hast du einen Freund…“, sagte er als Beispiel. Ich musste lächeln und senkte verlegen meinen Blick. Ich spielte mit meinen Fingernägeln, wie immer wenn ich nervös war. Dann fing ich an zu erzählen: „Ich bin auf der Realschule und mache dort gerade die 10. Klasse. Ich bin Klassenbeste, weshalb mich meine Mitschüler ziemlich verachten und nichts mit mir zu tun haben wollen. Eine Ausbildung fang ich nächstes Jahr dann an. Einen Freund hatte ich nie, wie gesagt, meine Mitmenschen hassen mich aus irgendeinem Grund.“, sagte ich und sah ihn nicht sehr erwartungsvoll an. Kenichi war sprachlos und sah mich an. „Ich versteh nicht wieso sie dich hassen.“, sagte er leise. Ich seufzte und zuckte mit den Schultern. Kenichi grinste dann. „Dann fühle ich mich geehrt, dein erster Freund zu sein! Ich meine natürlich rein freundschaftlich!“, sagte er grinsend. Ich sah ihn sofort an und wurde wieder knallrot im Gesicht. Ich konnte es nicht fassen was er da gerade gesagt hatte. Mein Freund? Ich träumte bestimmt. Das konnte nur ein Traum sein. Unbemerkt zwickte ich mir in den Arm. Doch… es war kein Traum. Es war pure Realität. Ich atmete erleichtert auf und lächelte. „Das musst du nicht tun, Kenichi.“, sagte ich verlegen, doch Kenichi legte einen Arm um meine Schultern, zog sein Handy raus und knipste ein Foto von uns. Wieder kribbelte mein Bauch wie verrückt. „Ich mag dich, Aiko! Und ich würde mich freuen wenn du mich als Freund akzeptieren würdest.“, sagte er jetzt viel sanfter als gerade, ohne diesen frechen Unterton. Ich brauchte kurz einen Moment um das überhaupt zu registrieren. Er mochte mich? Er wollte mein Freund sein? Konnte es noch besser werden? Ich lächelte und musste mir Freudentränen verkneifen. „Klar akzeptiere ich dich als Freund!“, sagte ich dann schnell. Er grinste und tippte etwas auf seinem Handy ein. „Gibst du mir deine Nummer, dass wir in Kontakt bleiben?“, fragte er dann. Ich sah ihn an, kam aus dem Rotwerden gar nicht mehr raus. Dann zog ich mein Handy aus der Tasche, lies es vor Nervosität noch fast fallen, dann suchte ich meine Nummer raus. Ich diktierte sie ihm und er gab sie in sein Handy ein. Er grinste, speicherte und zeigte mir dann die Nummer und darüber war das Bild das er gerade geschossen hatte. Ich lächelte verlegen. Dann lies er es auf meinem Handy anklingeln und so hatte ich auch seine Nummer. Ich konnte das alles im Moment gar nicht richtig fassen. Doch er grinste nur und setzte sich wieder.
Schnell speicherte ich seine Nummer und steckte mein Handy wieder weg. Dann klopfte es wieder an der Tür. Wir beide sahen gleichzeitig zur Tür und Akira kam herein. „Kenichi, ich rate dir noch eine Weile in der Umkleidekabine zu bleiben, da draußen ist die Hölle los!“, sagte er nur und man hörte hysterisch schreiende Mädchen. Kenichi nickte und sah mich an. „Dann bleib du am besten auch hier, nicht, dass du da draußen noch umgerannt wirst!“, sagte er grinsend. Akira musste lachen und ging wieder hinaus, schloss die Tür hinter sich. Ich sah Kenichi dann mit einem frechen Blick an. „Und was machen wir jetzt solang?“, fragte ich. Kenichi sah mich an und lachte. „Wir könnten ‚Ich seh’ etwas, was du nicht siehst’ spielen.“, sagte er dann frech grinsend. Ich musste nun auch lachen. Dann unterhielten wir uns über verschiedene Sachen. Über Freunde, Familie, Tiere und ganz allgemeine Sachen. Das Aufgehen der Türe unterbrach uns dann. „Die Luft ist rein.“, sagte Akira dann. Kenichi lächelte und stand auf. Auch ich stand auf und lief mit den beiden dann nach draußen. Mein Vater räumte gerade das Gröbste das auf dem Boden lag auf. Akira, Kenichi und ich setzten uns auf die Sessel. Sie waren sehr bequem. Niemand war mehr da ausser meinem Vater und den Matsuyamas. Kenichi setzte sich neben mich in einen Sessel und lehnte sich zurück. Er sah ganz schön müde aus doch er versuchte wohl, es nicht zu zeigen. Auch mein Vater setzte sich dann zu uns und brachte uns allen etwas Kühles zu Trinken, da es hier drin doch recht warm geworden war. Rika sah auch schon sehr müde aus und gähnte immer wieder. Sie war ein sehr hübsches Mädchen. Schwarzes, schulterlanges Haar, dunkelbraune Augen und ein sehr freches Gesicht. Sie ähnelte ihrem Bruder kein Stück und kam bestimmt nach ihrer Mutter.
Irgendwann wurde auch ich sehr müde und verkniff mir dauerhaft das Gähnen. Kenichi beobachtete mich wohl schon seit einer ganzen Weile. „Magst du ein bisschen an die frische Luft?“ fragte er dann mit ruhiger Stimme. Ich sah ihn kurz an und meine Wangen färbten sich leicht rot. Dann nickte ich zustimmend und stand zusammen mit ihm auf. Akira und mein Vater waren so sehr in ihr Gespräch vertieft, dass sie gar nicht mitbekamen wie wir raus gingen. Rika war im Sessel eingeschlafen.
Draußen setzten wir uns auf die Bordsteinkante. Von hier aus konnte man den Himmel schön sehen. Heute war er sternenklar und der Halbmond stand direkt über uns. „Hast du eigentlich eine Freundin?“, unterbrach ich dann die Stille. Kenichi sah mich an, sah dann wieder in den Himmel. „Nein. Schon seit 2 Jahren nicht mehr. Ich hab’ sehr wenig Zeit, damit kommt kaum ein Mädchen klar. Außerdem wäre es schwer für mich. Ich müsste mich um meine Karriere und um meine Freundin kümmern. Und manchmal kommen die Fans einfach so auf die Bühne und fallen einem um den Hals. Das würde meiner Freundin nur unnötig weh tun. Und dann gibt es da noch Mädchen die nur auf mein Geld aus sind. Ich warte immer noch auf die Richtige die mich so akzeptiert und liebt wie ich bin.“, erzählte er. Ich sah ihn begeistert an. Er war wirklich kein bisschen eingebildet, wie so manch anderer Star. Dann senkte ich den Blick. „Geht mir genauso. Aber ich glaube ich kann lange warten. Aber trotzdem… Mir fehlt etwas. Ich kann nicht genau beschreiben was, aber ich spüre, dass irgendetwas in meinem Leben fehlt.“, sagte ich leise und mit rauer Stimme. Ich spürte Kenichi’s Blick. „Ich werde wohl noch sehr lange auf einen Freund warten müssen. Wenn nicht sogar mein ganzes Leben lang.“ Kenichi lächelte mich an und sah dann wieder zum Himmel hinauf. „So ein Quatsch. Du musst nur fest daran glauben und nicht aufgeben!“, versuchte er mich aufzumuntern. Ich schaffte es zu lächeln und sah dann ebenfalls nach oben. Eine Weile saßen wir schweigend da. Dann huschte eine Sternschnuppe über den Himmel und zog einen langen Schleier hinter sich her. Kenichi lächelte und sah mich an. „Wünsch dir was.“, sagte er leise und sanft. Ich sah erst ihn an dann schloss ich die Augen und wünschte mir das sehnlichste. Dass ich endlich einen Freund bekommen würde der mich mein Leben lang lieben wird. Dann öffnete ich die Augen wieder und Kenichi war mir sehr nahe gekommen. Er sah mir in die Augen, hatte einen sehr sanften Ausdruck darin. „Und? Was hast du dir gewünscht?“, fragte er leise. Ich lächelte leicht und sah ihm ebenfalls in seine Augen. „Das verrät man doch nicht. Sonst geht der Wunsch nicht in Erfüllung.“, flüsterte ich. Wir waren uns sehr nahe. So nahe, dass mir fast das Herz stehen blieb. Kenichi lächelte wieder. „Du hast recht.“, flüsterte er. Unsere Nasen berührten sich fast. Mein Herz raste vor Aufregung und ich schloss dann halb meine Augen. Auch Kenichi schien die Augen nun geschlossen zu haben und kam mir noch näher. Unsere Lippen hatten sich fast berührt, als ein lautes Gelächter hinter uns erschallte. Wir lösten uns sofort voneinander und standen beide synchron auf. Es waren unsere Väter die aus der Bar kamen. Rika sah total verschlafen aus und schwankte leicht. „Ich melde mich dann wieder bei dir!“, sagte Akira. Das war der Punkt des Abschieds. Ich senkte den Blick. Kenichi schien es zu merken und legte mir einen Arm um die Schultern. „Hey, du hast meine Nummer, also schau nicht so traurig!“, sagte er aufmunternd. Er hatte recht! Ich sah ihn an und lächelte wieder. „Ich traue mich ganz sicher nicht bei dir anzurufen!“, sagte ich und musste leicht lachen. Kenichi grinste wieder frech. „Dann melde ich mich eben.“, sagte er dann und legte die Arme kurz um mich. Ich erwiderte die Umarmung und schloss die Augen für kurz. Dann lösten wir uns wieder voneinander und Kenichi lief mit seinem Vater und Rika zum Auto. Ich blieb neben meinem Vater stehen und sah ihnen nach. Als sie wegfuhren, winkte Akira noch mal zum Abschied und Kenichi lächelte mir noch mal zu. Ich lächelte zurück, dann waren sie weg. Eine Weile starrte ich ihnen einfach nur nach. „So, dann gehen wir jetzt auch mal nach Hause!“, sagte mein Vater dann fröhlich. Ich nickte zustimmend. Er schloss die Bar ab und lief mit mir zum Auto. Dann fuhren auch wir nach Hause.
Es waren ganze 3 Wochen vergangen, seit ich Kenichi kennen lernte. Hin und wieder schrieben wir uns eine SMS. Am Freitag nach der Schule war ich wie immer in der Bar meines Vaters um Mittag zu essen. Er stellte mir gerade meinen Teller hin, als mein Handy wieder klingelte. Ich wusste sofort, dass es Kenichi war und zog mein Handy aus der Tasche. „Hallo Aiko! Ich bin heute in Tokyo um ein Interview zu geben. Hast du Lust danach was zu unternehmen?“, fragte er mich darin. Ich lächelte und war total aufgeregt. „Hallo Kenichi! Ja sehr gerne sogar, ich weiß wann dein Interview anfängt. Ich warte dort auf dich!“, schrieb ich ihm dann zurück. Mein Vater sah mich an und sein Blick zeigte, dass er mich durchschaut hatte. Er grinste verschmitzt. Ich lachte leicht und aß dann meine Nudelsuppe. Ich aß schneller als sonst, da Kenichi’s Interview um 14:30 Uhr begann. Jetzt war 14 Uhr. Und zu dem Ort an dem Kenichi’s Interview stattfinden sollte brauchte ich ungefähr 15 Minuten. Als ich mit dem Essen fertig war, räumte ich meine Schüssel zurück in die Küche. „Paps, ich bin dann mal weg! Ich habe keine Ahnung wann ich heute Abend wieder komme!“, sagte ich fröhlich. Er lachte und sah mich an. „Hauptsache du kommst wieder.“, sagte er und kochte weiter. Ich grinste und lief dann fröhlich aus der Bar. Ich lief zielgerichtet auf das Gebäude zu, in dem Kenichi heute sein Interview gab. Ich musste oft die Straße überqueren und traf viele Leute von meiner Schule. Doch keiner grüßte mich oder sagte ‚Hallo’. Die einzige die ich in der Zwischenzeit als Freundin gewonnen hatte, war Matsuri. Ich hatte sie natürlich gleich am nächsten Tag angerufen und ihr aufgeregt von dem Abend erzählt. Sie freute sich tierisch für mich und wünschte mir Glück, dass das mit Kenichi’s und meiner Freundschaft anhielt.
Nach etwa 15 Minuten war ich dann am Gebäude. Ich sah mich um ob ich ihn vielleicht irgendwo sah, doch überall waren nur Fans und Security Männer. Vielleicht hatte das Interview schon angefangen. Ich stellte mich einfach etwas abseits und beobachtete die Menge. Die Fans tobten und überwiegend waren natürlich Mädchen da. Mädchen der verschiedensten Sorte. Hübsche, weniger hübsche, sehr dürre, aber auch sehr dicke. Alle schrien sie nach Kenichi und wollten ein Autogramm oder ein Date mit ihm. Ich musste bei diesem Anblick lächeln.
Nach etwa einer Stunde klingelte dann mein Handy. Ich zog es sofort aus meiner Tasche und las die SMS: „Hey! Bist du schon da? Ich komme aus dem Hintereingang raus, das dauert sonst zu lange mit den ganzen Fans! Bis gleich.“, schrieb er. Ich lächelte, steckte mein Handy wieder weg und lief zum Hinterausgang. Dort wartete er auch schon zusammen mit seinem Vater. Akira lächelte sofort freundlich. „Hey!“, rief ich dann. Kenichi sah zu mir und lächelte sofort. Er lief auf mich zu und wir umarmten uns zur Begrüßung. Ein sehr komisches, aber doch schönes Gefühl. „Hey! Na alles klar?“, fragte er dann und grinste. Ich lächelte und nickte. Akira zu uns. „Ich werde dann mal nach Hause fahren, Kenichi! Ich lasse dir das Auto da.“, sagte er und verabschiedete sich von uns. Kenichi sah ihm nach dann wand er sich mir wieder zu. „Und? Irgendeine Idee was wir machen könnten?“, fragte er mit einem frechen Unterton. Ich lachte leicht und schüttelte den Kopf. „Nein, leider nicht. Soll ich dir Tokyo ein wenig zeigen?“, fragte ich dann doch. Kenichi überlegte nicht lange. „Gerne!“, sagte er fröhlich und lief in Richtung Auto davon. Ich folgte ihm still. Als wir eingestiegen waren, fuhr er los. Er benutzte einen anderen Weg, bei dem nicht so viele Fans auf der Straße standen. Natürlich bekamen wir sehr viele komische und fragende Blicke ab, da er ein Mädchen im Auto sitzen hatte. Kenichi fand es anscheinend sehr amüsant und lachte. Ich schmunzelte nur und sah aus dem Fenster. Nach einer Weile kamen wir an ein Parkhaus. Kenichi parkte dort und wir stiegen wieder aus. „So und nun bist du an der Reihe.“, sagte er frech und lehnte gegen das Auto. Ich musste wieder lachen und stand vor ihm. „Was soll ich dir zuerst zeigen? Den Tokyo Tower? Den Fischmarkt? Oder vielleicht doch lieber den Meiji Schrein?“, fragte ich. Ein fragender Blick traf mich. „Jetzt bitte noch mal für ganz dumme Leute!“, sagte er lachend. Ich lachte auch und zog ihn dann einfach an der Hand mit, aus dem Parkhaus heraus. „Dann zeig ich dir zuerst den Tower, aber den kannst du von hier aus schon gut sehen.“, sagte ich und zeigte in seine Richtung. Kenichi sah hin und war begeistert. Wir liefen näher hin und nach ca. 5 Minuten waren wir dort. Kenichi sah nach oben. „Wie hoch ist der?“, fragte er erstaunt. Ich lächelte. „333 Meter! Damit übertrifft er sogar den Eiffelturm in Paris um neun Meter.“, sagte ich und ein wenig Stolz war herauszuhören. Kenichi lächelte. „Sollen wir mal nach oben? Man kann von dort aus mit viel Glück die Boso- und Miura-Halbinseln auf der anderen Seite der Tokio-Bucht sehen, und mit etwas Glück den Berg Fuji im Westen.“, erzählte ich. Kenichi sah mich begeistert an. „Ja sehr gern!“; sagte er dann. Also liefen wir zu den Warteschlangen. Wie immer war viel los. Viele Japaner aber auch viele Touristen kamen täglich hier her um Fotos zu schießen oder Bilder zu malen. Ich war gerade mal einmal oben. Wir mussten ziemlich lange warten, doch nach einer halben Stunde waren wir endlich am Aufzug. Es dauerte schätzungsweise 3 Minuten bis wir dann auf der ersten Plattform waren. Alle stiegen aus. Hier oben sah es dann gar nicht mehr so viel aus, da hier ziemlich viel Platz war. Hier und da standen Leute und ließen sich fotografieren. Andere sahen nur in die Ferne. Ein Pärchen war hier und dort zu sehen. Kenichi lief nach vorn bis zu der Absperrung und sah dann ebenfalls in die Ferne. Ich lief neben ihn. „Siehst du? Dort sind Halbinseln.“, erklärte ich. Kenichi lächelte. „Du kennst dich ziemlich gut aus, was?“, fragte er dann wieder mit dieser ruhigen und sanften Stimme. Ich lächelte und sah ihn an, dann sah ich wieder in die Ferne. „Ich habe eben in Erdkunde und Geschichte gut aufgepasst.“, sagte diesmal ich mit einem frechen Unterton. Kenichi musste lachen und lief dann weiter, wo man Richtung Westen sah. Ich lächelte. „Und das ist Japans ganzer Stolz.“; sagte ich und man konnte den Fuji sehen. Kenichi war begeistert. „Wow. Ich hatte mir schon immer mal gewünscht dort hinzufahren. Aber es liegt schon ein bisschen weit weg.“, sagte er ruhig. Ich nickte. „Ja ich würde auch gerne mal hin. Aber mein Vater meint, es würde sich nicht lohnen für so viel Stein.“, sagte ich scherzhaft. Kenichi lachte. Es gefiel mir immer sehr wenn er lachte. Dann sah er sich plötzlich um und zog sein Handy aus der Tasche. „Entschuldigen sie?“, fragte er dann einen japanischen, jungen Mann. Der hielt an und sah Kenichi sofort freundlich an, schien ihn nicht zu kennen. „Könnten sie ein Foto von mir und meiner Freundin schießen?“, fragte er höflich. Freundin?! Hatte er gerade wirklich Freundin gesagt? Mein Herz machte einen Salto und schlug dann zehn Mal so schnell wie normal. Ich lief wieder knallrot im Gesicht an. Der Mann lächelte und nickte. Kenichi lief wieder zu mir legte einen Arm um mich und lächelte. Auch ich lächelte war jedoch jetzt sehr nervös geworden. Der Mann schoss ein Foto und kam dann lächelnd auf mich und Kenichi zu. „Danke!“; sagte Kenichi freundlich. Der Mann nickte und lief dann weiter. Ich sah mir das Foto an und lächelte. Kenichi sah mich an „Hübsch.“, sagte er wieder frech. Ich lachte.
Etwa eine Stunde waren wir oben. Dann fuhren wir mit dem Aufzug wieder nach unten. „So und nun?“, fragte ich grinsend. Es war inzwischen nach 17 Uhr. Es war Herbst und die Sonne schien nun nicht mehr solange wie im Sommer. „Wir können uns die anderen Sehenswürdigkeiten ja wann anders ansehen. Lass uns noch etwas essen gehen.“, sagte er ruhig. Ich stimmte zu und lief mit ihm zurück zum Parkhaus. Dort angekommen fuhren wir gleich los. „Kennst du ein gutes Restaurant? Ich lad’ dich ein.“, sagte er freundlich. Ich sah ihn an wurde wieder leicht rot und lächelte. „Ja, nicht weit von hier. Es ist auch nicht sehr teuer dort.“, sagte ich ruhig und wies ihm den Weg. In der Stadt war wie immer sehr viel los und oft waren die Leute sehr leichtsinnig und liefen einfach so auf die Straßen. Auch bei den Autofahrern musste man sich oft fragen, wo sie ihren Führerschein überhaupt herhatten. Kenichi dagegen fuhr langsam, vorsichtig und vorbildlich. Mir fiel auch jetzt erst auf, dass er gar kein so aufgemotztes Auto, wie so manch anderer Star fuhr. Es war eher ein altes Auto, von welcher Marke wusste ich nicht, da kannte ich mich dann doch nicht so gut aus. Am Restaurant angekommen, fanden wir auch gleich einen richtigen Parkplatz. Es war anscheinend nicht viel los. Das erleichterte mich ein wenig, ich konnte es nicht wirklich leiden wenn ein Restaurant voll gefüllt war. Wir liefen also rein und setzten uns gleich an einen zweier Tisch. Sofort kam ein Kellner und nahm unsere Bestellungen auf. Jeder von uns bekam auch eine Speisekarte. Dort suchte ich mir wie immer mein Lieblingsessen raus. Ramen-ya. Das waren Nudeln Chinesischer Art. Nudelsuppe war mein Leibgericht, da kamen nicht mal die Spaghetti von meinem Vater ran. Kenichi entschied sich für Yakitori, also Hähnchenspieße. Bald kam unser Trinken und der Kellner nahm unsere Bestellung für das Essen auf. Wieder verschwand er in der Küche. Ich sah mich ein wenig um. An den Wänden rechts von uns, hingen Bilder von irgendwelchen japanischen Köchen. Links von uns, also direkt neben uns, waren Aquarien in die Wände eingebracht. Verschiedene Fischarten schwammen darin. Im Restaurant gab es überwiegend zweier Tische. Die Lampen zeigten nach oben, so dass der Raum eine romantische Atmosphäre bekam. Auf den Tischen stand jeweils eine Kerze. In der Mitte des Raumes, stand ein kleiner Teich. Darin schwammen Kois in den verschiedensten Farben. Die Decke hatte ein schönes, rot-schwarzes Muster. Und in jeder Ecke des Raumes standen irgendwelche Pflanzen. Alles war sehr sauber. „Weist du, an dem Abend als ich dich das erste Mal sah dachte ich ja schon du bist sehr hübsch. Aber wenn du nicht geschminkt und nicht verkleidet bist, bist du tatsächlich noch hübscher.“, sagte Kenichi dann sehr charmant. Ich sah ihn an, meine Wangen färbten sich sofort wieder rot. Noch hübscher? Sofort hallte Matsuri's Satz in mir wieder und jagte mir Schauer über den Rücken. ‚Jungs die dein natürliches Aussehen nicht mögen, sind echt abartig’, so was in der Art sagte sie. Ich lächelte und senkte verlegen den Blick. „Danke!“, sagte ich dann. Kenichi lächelte. Nach etwa zehn Minuten kam dann unser Essen. Es war sehr schön zubereitet und roch köstlich. Wir wünschten uns einen guten Appetit und fingen an zu essen. Es schmeckte noch köstlicher als es roch. So eine gute Nudelsuppe hatte ich wirklich lange nicht mehr. Und auch Kenichi schien begeistert zu sein.
Nach etwa ein einhalb Stunden hatten wir gezahlt und liefen aus dem Restaurant zurück zum Auto. „Kennst du einen Ort, an dem man den Sonnenuntergang gut beobachten kann?“, fragte er dann ruhig. Ich musste kurz nachdenken. „Ja, da gibt es einen Ort. Allerdings könnten wir unten parken und müssten hoch laufen.“, sagte ich. Kenichi grinste wieder frech. „Ein Verdauungsspaziergang bei Sonnenuntergang ist doch auch nicht schlecht, oder?“, fing er dann an und stieg ein. Ich musste wieder lachen und stieg ebenfalls ein. Also fuhren wir zu diesem Ort. Kenichi parkte wie ausgemacht unterhalb des Hügels. Es war ein kleiner Parkplatz und wir schienen die einzigen zu sein. Der Parkplatz war umrandet von Büschen und Bäumen. Vor uns war eine große Wiese. Wir stiegen aus und liefen dann zusammen hinaus. Wir kamen an einem kleinen Waldstück vorbei. Hier und da sangen Vögel ihr Abendlied. Auch Grillen konnte man schon von weitem hören. Im Wald hörte man eine Eule. Als wir an einer Hütte vorbeikamen, lief es mir eiskalt den Rücken hinunter und ich lief automatisch näher bei Kenichi. Er fand das auch noch lustig. Als wir dann endlich oben ankamen, setzten wir uns ins Gras. Kenichi ließ sich gleich nach hinten fallen und sah hinauf zum Himmel. Ich sah ihn kurz an, lächelte, dann sah ich wieder in die Ferne. Von hier aus hatte man einen tollen Blick über Tokyo. Der Tower übertraf natürlich alle anderen Gebäude und ragte aus der Masse majestätisch hervor. Wir sahen wieder Richtung Westen, wo die Sonne wie üblich unterging. Man konnte jedoch nur Umrisse des Fujiyama sehen, aber es sah trotzdem sehr toll aus. Die Sonne versank langsam am Horizont und tauchte den Himmel in ein schönes hellrot. Von Osten her wurde der Himmel schon dunkel und ein paar Sterne leuchteten hier und da. Der Mond war noch nicht zu sehen. Die Grillen wurden lauter. Überall raschelte es, doch man sah nichts. Ich bekam Gänsehaut. Nach einer Weile setzte Kenichi sich wieder auf und wir saßen doch recht nahe beieinander. Erst sahen wir beide in die Ferne. Es war schon fast dunkel und man konnte die Sterne jetzt klarer sehen. Nur am Horizont zog sich noch ein heller Streifen, der aber auch schnell verblasste und von der Dunkelheit aufgenommen wurde. „Waren die Wochen denn arg stressig?“, unterbrach ich dann die Stille. Kenichi sah mich an, etwas müde. „Es ging. Jetzt im Moment ist nicht viel los und bald hab ich sowieso Pause, den Winter über.“, erzählte er ruhig. Ich lächelte. Wieder war es still. Erst nach einer Weile merkte ich, dass Kenichi mich noch immer ansah. Ich drehte den Kopf zu ihm und er war mir doch sehr nahe. Wieder so nahe, wie beim ersten Mal. Mein Bauch fühlte sich an, als würden tausende von Schmetterlingen darin herumfliegen. Mein Herz raste vor Aufregung und mein Körper zitterte leicht. Lange sahen wir uns in die Augen. Ich wusste nicht ob es richtig oder falsch war, was wir gerade vorhatten. Noch mal ging mir alles durch den Kopf, dass er sich eine Freundin wünschte, die ihn so akzeptiert wie er ist. Und die mit seinen Fans klarkommt. Ich wusste nicht ob ich das konnte. Ich wünschte es mir, aber ich wusste es nicht. Bald waren wir uns wieder so nahe gekommen, dass sich unsere Nasen fast berührten. Ich schloss wieder halb die Augen, genau wie er. Wieder berührten sich unsere Lippen fast, als uns ein lautes Geräusch aufschrecken lies. Es war sein Handy. Kenichi verdrehte die Augen und zog es aus der Tasche. „Mein Vater.“, sagte er etwas genervt. „Ja?“, fragte er. Akira sprach so laut, dass ich es gut verstehen konnte. „Kenichi, komm bitte nach Hause! Hier sind tausende von Fans vor dem Haus, die stürmen mir hier bald die Bude!“, sagte er. Er klang doch etwas verzweifelt. Ich musste mir ein Grinsen verkneifen als ich das hörte. Kenichi atmete genervt durch. „Ist okay, bin gleich da!“, sagte er und legte auf. „Irgendwann schmeiß ich dieses Ding noch an die Wand!“, sagte er genervt und steckte es wieder in seine Tasche. Ich lächelte leicht dann stand ich auf und streckte mich. „Mein Vater wird sich auch schon fragen wo ich bleibe.“, sagte ich dann ruhig. Kenichi stand ebenfalls auf und ohne zu zögern nahm er mich einfach in den Arm. Ich zuckte kurz zusammen und starrte einfach in die Luft. Dann, ganz vorsichtig, entspannte ich mich. „Tut mir leid, dass dieser tolle Tag heute so enden muss.“; sagte er entschuldigend. Ich löste mich leicht von ihm und sah ihn fragend an. „Dafür musst du dich doch nicht entschuldigen.“, sagte ich ruhig und ehrlich. Er lächelte ganz leicht. Ich lächelte beruhigend zurück. Dann liefen wir zusammen wieder zurück zum Auto. Ich lief nun noch näher bei Kenichi als vorhin, da es doch sehr dunkel geworden war. Kenichi fuhr mich dann nach Hause. Wir verabschiedeten uns und er fuhr weiter. Ich sah ihm wieder eine ganze Weile nur nach. Dann lief ich nach oben. Mein Vater war noch in der Bar, da kein Licht brannte. Ich zog mich erst einmal um und legte mich dann sofort ins Bett. Dort schlug ich dann ein Buch auf das ich mir von der Bücherei ausgeliehen hatte. Nach etwa einer Stunde klingelte dann mein Handy. Sofort griff ich danach und las die SMS. „Danke für den tollen Tag. Gute Nacht, schöne Frau und schlaf gut!“, schrieb Kenichi. Ich lächelte und konnte mir eine Träne nicht verkneifen. Ich schrieb ihm eine gute Nacht zurück und legte mich dann doch auch schlafen. Eine ganze Weile dachte ich noch über den heutigen Tag nach und auch darüber, dass wir uns fast wieder geküsst hätten. Jedes Mal wenn ich daran dachte, kribbelte mein Bauch wie verrückt. Ich war wohl doch schwer verknallt. Aber was war mit ihm? Hätte er mich auch ohne Grund geküsst? Mit all diesen Fragen schlief ich dann irgendwann ein.
Ganze 4 Wochen hatte sich Kenichi nun nicht mehr gemeldet. Und ich war einfach zu blöd, ihn irgendwie anzurufen oder ihm eine SMS zu schreiben. Jedes Mal wollte ich ihn kontaktieren, doch jedes Mal zog ich den Schwanz ein. Ich machte mir wirklich Gedanken darüber, ob er es mit der Freundschaft ernst gemeint hatte. Hatte er zur Zeit vielleicht doch viel um die Ohren? Oder war vielleicht etwas passiert? So viele Gedanken gingen mir an diesem regnerischen Morgen durch den Kopf. Doch der Tag sollte noch schlimmer werden. Mein Vater war heute den ganzen Tag in der Bar. Es war nun 10 Uhr. Nach einer langen Dusche lief ich hinunter in die Küche um mir ein Brot zu machen. Ich belegte es mit Marmelade von meiner Großmutter. Sie war die beste Marmeladen-Macherin auf der ganzen Welt. Gerade als ich den ersten Bissen genommen hatte, klingelte mein Handy. Ich legte mein Brot weg und ging aufgeregt ans Handy. „Ja?“, fragte ich aufgeregt. „Hallo Aiko! Hier ist Matsuri.“, meldete sich eine freundliche Frauenstimme. Ich atmete tief durch, ich hatte gehofft, dass es Kenichi war. Aber natürlich freute ich mich auch über den Anruf von Matsuri. „Hallo Matsuri. Was gibt’s?“, fragte ich dann. „Ich wollte dich fragen ob du heute Mittag schon etwas vor hast? Hättest du sonst vielleicht Lust, zu mir zu kommen? Wir könnten DVD schauen oder so!“, fragte sie. Ich wunderte mich und dachte kurz nach. Dann nickte ich. „Ja, das können wir sehr gern machen, ich habe heute nichts Besonderes vor.“, sagte ich dann. Matsuri jubelte. Sie war wirklich total durchgedreht, aber genau das mochte ich an ihr. „Okay dann sehen wir uns nachher!“, sagte sie fröhlich. Ich lächelte. „Alles klar, bis nachher!“, sagte ich und legte auf. Dann aß ich mein Brot weiter. Wieder schwirrten mir Gedanken wegen Kenichi durch den Kopf. Dann nahm ich mein Handy wieder in die Hand und schrieb wieder eine SMS: „Hallo Kenichi! Lange nichts voneinander gehört… Ist alles in Ordnung, hast du im Moment viel um die Ohren? Gruß Aiko.“ Dann schickte ich sie ab. Ich atmete tief durch und war gespannt ob er zurück schreiben würde. Als ich mein Brot gegessen hatte, zog ich mir wasserfeste Schuhe und eine Regenjacke an. Ich sah mich noch mal kurz im Haus um, dann lief ich nach draußen. Ich zog mir sofort meine Kapuze über und rannte dann los, richtung Matsuris Haus.
Nach etwa 10 Minuten war ich angekommen. Ich klingelte und sie lies mich sofort rein. Wir umarmten uns erst mal zur Begrüßung. Dann führte sie mich ins Wohnzimmer. Sie hatte anscheinend ihre Wohnung ein wenig verändert. Die Wände waren nun hellblau gestrichen. Rechts neben der Tür stand eine Stereo Anlage, links neben der Tür ein Tischchen mit dem Telefon darauf. Daneben stand die Couch. An der gegenüberliegenden Wand stand auf einem langen Regal der Fernseher. Das Wohnzimmer war zwar klein, aber sehr gemütlich. Wir setzten uns zusammen auf das Sofa und Matsuri sah mich gleich neugierig an. „Und? Erzähl, wie läuft’s mit Kenichi?“, wollte sie wissen. Ich seufzte leise und senkte den Blick etwas traurig. „Na ja…“, fing ich an. Dann erzählte ich ihr von unserem ‚Date’ vor 4 Wochen, als wir auf dem Tokyo Tower waren und danach auf der Wiese. Natürlich erwähnte ich auch den Beinahe-Kuss. „Ich weiß nicht, ob er es wirklich ernst gemeint hätte und ob er es mit der Freundschaft überhaupt ernst meint. Er hat sich seit vier Wochen nicht mehr gemeldet.“, sagte ich traurig. Matsuri legte einen Arm um meine Schultern und versuchte mich aufzumuntern. „Er hat bestimmt nur viel um die Ohren. Er wird sich bestimmt melden, sobald er wieder die Möglichkeit hat. Und ich bin mir sicher, dass er dich vermisst.“, sagte sie mit beruhigender, sanfter Stimme. Ich sah sie an, lächelte und atmete tief durch. „Du hast recht!“, sagte ich lächelnd. Sie grinste und lief dann zu einem Regal, das voller DVD’s war. Ich folgte ihr und wir suchten uns einen Film heraus. Wir entschieden uns für einen Liebesfilm. Es ging darum, dass ein super Süßer Typ namens Tatsuya sich total in das Mädchen Ayame verknallt und andersrum. Er ist Basketballspieler, doch durch einen Unfall wurden seine Beine gelähmt. Ayame wollte danach nichts mehr von ihm wissen. Dann gibt es noch ein anderes Mädchen, Mika. Sie hatte sich schon vor Jahren in Tatsuya verliebt und half ihm dann, mit seiner Behinderung klarzukommen und half ihm auch wieder die Liebe zum Basketball zu finden. Ein wirklich wunderschöner Film. Matsuri und ich brauchten glaube ich zusammen, zwei Packungen Taschentücher. Den Rest des Tages redeten wir über verschiedene Dinge. Abends kochten wir uns ein leckeres Essen. Um Punkt 19 Uhr öffnete sich dann die Wohnungstür und Matsuris Freund betrat die Wohnung. „Ich bin wieder da, Schatz!“, rief er. Matsuri lächelte und lief fröhlich auf ihn zu, drückte ihm einen Kuss auf den Mund und führte ihn zur Küche. „Das ist Aiko. Wir hatten uns heute einen schönen Tag gemacht. Aiko, das ist mein Freund, Rei.“, sagte sie stolz. Ich lächelte nur zur Begrüßung, Rei lächelte zurück und lief dann ins Wohnzimmer. Matsuri lief zu mir. „Ich werde dann mal nach Hause gehen, vielleicht weiß mein Vater ja irgendwas von Kenichis Vater.“, sagte ich doch etwas besorgt. Matsuri lächelte und nickte. „Ja, eine gute Idee. Sag mir bitte Bescheid, wenn du was Neues weißt, okay? Und wenn irgendwas ist, dann ruf an!“, sagte sie lächelnd und nahm mich noch mal in den Arm. Ich lächelte und legte kurz die Arme um sie, dann sah ich sie wieder an. „Danke!“, sagte ich. Ich war ihr wirklich mehr als dankbar. Ich war froh eine so gute Freundin gefunden zu haben. Sie begleitete mich noch mit zur Tür, dann lief ich hinaus. Er regnete noch immer und es war dunkel geworden. Die Tage wurden immer kürzer, die Nächte immer länger. Der Winter war schon im Anmarsch. Ich lief schnell nach Hause. Zuhause angekommen, schloss ich die Türe auf und lief hinein. Ich zog meine Jacke und meine Schuhe aus und lief gleich hinauf in mein Zimmer. Dort holte ich mein Handy aus der Tasche und als ich sah, dass keine SMS angekommen war, war ich wieder mal schwer enttäuscht. Dann nahm ich meinen ganzen Mut zusammen und suchte seine Nummer aus dem Telefonbuch des Handys. Dann wählte ich sie und hielt mir den Hörer ans Ohr. Ich wartete. Und wartete. Und wartete… Vergebens. Er ging nicht ran. Ich legte auf, versuchte es jedoch sofort erneut. Mein Herz pochte wie wild. Ob vor Wut oder vor Aufregung, konnte ich in diesem Moment nicht sagen. Und wieder, er nahm nicht ab. Ich warf mein Handy auf mein Nachttisch und lies mich ins Bett fallen. Ich umklammerte mein Kissen und starrte an die Wand. Er hatte es nie ernst gemeint, schwirrte es mir durch den Kopf. Er wollte niemals die Freundschaft, wollte bestimmt nur höflich sein. Doch jetzt meldete er sich einfach nicht mehr. Er hatte mir nicht einmal einen Grund gesagt. Er hatte noch nicht einmal irgendwelche Anzeichen gemacht, dass er mich nicht mochte. Was war es dann? Hatte er nun etwa doch eine Freundin? Oder wollte er wirklich einfach nichts mehr mit mir zu tun haben? Und wenn ja, wieso? All diese Fragen schwirrten mir durch den Kopf.
Dann wurde die Stille durch den Klingelton meines Handys unterbrochen. Ich griff automatisch danach und las die SMS. Kenichi! Ich öffnete sie und las. „Aiko, es tut mir leid! Ich kann mit dir nicht mehr befreundet sein… Nimm’s nicht persönlich, es geht einfach nicht! Mach’s gut. Kenichi.“ Einen kurzen Moment lang starrte ich mein Handy teilnahmslos an. Ich erlebte soeben einen kleinen Weltuntergang. Dann fing ich an zu zittern und schrieb ihm zurück. „Kenichi, was ist los? Ist etwas passiert?? Sag mir wenigstens, warum!“ Ich wartete auf eine Antwort. Fünf Minuten. Zehn Minuten. Nichts! Dann wählte ich wieder seine Nummer und rief ihn an. Doch wieder ging er nicht ran. Ich zitterte am ganzen Körper vor Angst, Wut und Verzweiflung. Was war nur los mit ihm? Meine Augen füllten sich mit Tränen. Wieder wählte ich seine Nummer. „Kenichi bitte…“, flehte ich, doch wieder ging er nicht ran. Ich warf mein Handy auf den Boden und drückte mein Gesicht in mein Kissen. Ich weinte hinein. Warum wollte er die Freundschaft so plötzlich aufgeben? Ich suchte die Schuld bei mir, das lag wohl an meinem mangelnden Selbstbewusstsein. Doch was hatte ich ihm getan? Der Tag hatte doch recht gut geendet. War es vielleicht, weil ich ihm nicht geschrieben hatte? Aber er hatte mir doch auch nicht geschrieben! Ich war komplett durcheinander und verwirrt. Ich wollte am liebsten meine Sachen packen und verschwinden, oder zu ihm fahren, ihm eine knallen und fragen, was der Mist sollte. Doch ich weinte. Wie immer wenn etwas passiert war, das mir weh tat. Ich fraß lieber alles in mich hinein, anstatt es zu regeln.
Irgendwann in der Nacht kam mein Vater nach Hause. Ich lag noch immer wach und starrte an die Wand. Immer wieder rollte mir eine Träne über die Wange. Meine Augen waren geschwollen und rot. Ich hatte die ganze Zeit geweint und teilnahmslos an die Wand gestarrt. Ich hörte wie mein Vater die Treppe hochkam. Jedoch lief er sofort in sein Schlafzimmer, worüber ich auch sehr froh war. Ich hatte im Moment wirklich keine Lust, ihm meine Probleme zu verklickern, auch wenn er mein Vater war. Dann war alles still. Draußen hörte man ab und zu ein Flugzeug und natürlich die vielen Autos der Stadt. Ich sehnte mich nach seiner Stimme. Ich vermisste sie, vermisste ihn. Ich sehnte mich nach der Wärme und die Geborgenheit die er ausstrahlte. Wieder weinte ich. Ich kniff die Augen zu und schluchzte. Wieder umklammerte ich mein Kissen und drückte das Gesicht hinein. Irgendwann schlief ich mit all diesen Gedanken und unter Tränen ein.
Es vergingen Tage, Wochen, Monate…
Kein einziges Mal hatte er mir auf meine SMS geantwortet oder war an sein Handy gegangen. Es war inzwischen Winter und es lag Schnee. Ich mochte den Schnee. Vor allem wenn die Sonne schien oder wenn es schneite. Ich mochte auch die Kälte. Bis jetzt hatte ich nur Matsuri von dem Vorfall erzählt. Sie sagte, dass Kenichi es nicht wert wäre, wenn er meine mich so verletzen zu müssen. Aber ich glaubte, dass er es doch wert war. Mein Vater wunderte sich, weshalb ich in letzter Zeit so abwesend und abweisend drauf war, aber kein einziges Mal kam er auf den Gedanken, dass es etwas mit Kenichi zu tun haben könnte. Jeden Tag saß ich stundenlang vor dem Fenster, starrte hinaus und beobachtete wie der Schnee vom Himmel fiel. In diesen Stunden war ich jedes Mal total abwesend und dachte nur an ihn. An ihn und an die Zeit, die wir miteinander verbracht hatten. Es tat weh daran zu denken, doch ich konnte nicht anders. Und jedes Mal kamen mir dabei die Tränen. In der Schule war ich total schlecht geworden, meine Noten fielen von den Einsern auf Vierer oder sogar Fünfer herab. Manchmal ging ich erst gar nicht zum Unterricht, sondern verbrachte die Zeit lieber daheim oder draußen. Ich aß kaum etwas und hatte stark abgenommen. Ich war 1,60 groß und wog gerade mal noch 45 kg. Ich hatte in all diesen Monaten mehr als 5 kg abgekommen. Doch es war mir alles egal, ich wollte am liebsten sterben. Allerdings wusste ich nicht, wieso ich mir überhaupt solche Gedanken machte. Eigentlich hätte es mir von Anfang an klar sein sollen, dass daraus nichts wird. Ich hatte mir wohl einfach zu große Hoffnungen gemacht. Mein Vater war so sehr mit seiner Bar beschäftigt, dass er nicht merkte zu was für Dummheiten ich im Moment fähig war. Oft hatte ich ein Messer in der Hand und hielt es mir an meinen Arm. Doch immer wieder brach ich unter Tränen zusammen. Vielleicht übertrieb ich ein wenig, aber es war schlimm jemanden wie Kenichi verloren zu haben. Wir hätten uns damals beinahe geküsst, ich hatte mich schwer in ihn verliebt. Auch er hatte die Anzeichen gemacht, sich in mich verliebt zu haben. Doch darin hatte ich mich wohl getäuscht. Ich schwor mir selbst, dass ich mir nie wieder so große Hoffnungen machen würde. Mein Leben war komplett durcheinander geraten.
Irgendwann bemerkte auch mein Vater, dass etwas mit Kenichi sein musste. Er sprach mich darauf an und ich erzählte ihm alles unter Tränen. Er nahm mich in den Arm und seufzte. Dann sagte er, dass ich doch über die Ferien zu meiner Großmutter nach Osaka solle. Ich brauchte eine Weile bis ich zustimmte. Es war das Beste für mich. Ich könnte Tokyo, die ganzen Erinnerungen hinter mir lassen und mich erholen. Allerdings müsste ich auch Matsuri alleine lassen, aber es war ja nur für eine Weile.
Kurz vor Weihnachten, packte ich also meine Sachen. Es war ein schöner Morgen. Die Sonne schien und der Schnee glitzerte wunderschön. Mein Zimmer sah ziemlich leer aus. Ich nahm alle Sachen mit die ich brauchte. Ich freute mich sehr, zu meiner Großmutter zu fahren. Es gefiel mir in Osaka. Allerdings würde ich Matsuri vermissen. Wir hatten uns am vorigen Abend schon verabschiedet, hatten uns aber geschworen, mindestens einmal in der Woche zu telefonieren.
Eine ganze Weile stand ich einfach so im Zimmer und starrte aus dem Fenster. Dann klopfte es an der Tür. „Bist du fertig?“, fragte mein Vater und sah mich etwas besorgt an. Dann nahm er einen Koffer und lief zurück zur Türe. Ich nickte und nahm einen zweiten Koffer und lief mit ihm. Ich schloss die Tür hinter mir und lief mit meinem Vater hinunter, dann hinaus zum Auto. Dort luden wir die Koffer hinten ein und ich stieg vorn an der Beifahrerseite ein. Ein letztes Mal sah ich zum Haus. Dann stieg auch mein Vater ein. Er sah mich an. „Deine Großmutter wird sich gut um dich kümmern und du wirst dich sicher schnell erholen.“, sagte er mit ruhiger Stimme. Er hatte sich heute extra einen Tag frei genommen. Ich lächelte ihn dankbar an, dann sah ich wieder aus dem Fenster. Ich hörte meinen Vater noch leise seufzen, dann fuhr er los. Nach etwa einer halben Stunde schlief ich ein, träumte von Osaka, träumte, wie ich mit einem gesichtslosen Jungen eine Familie gründete…
Tag der Veröffentlichung: 04.09.2010
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
Dieses Buch widme ich meinen Freunden, die Kenichi Matsuyama auch kennen
(der übrigens Schauspieler ist :P)!