In einem Land, sehr gut versteckt und weit entfernt von unserer Welt, lebte ein kleiner Drache namens Foolie. Seine Augen waren schwarz wie die Nacht und doch leuchteten sie, wie zwei kleine Sterne. Er hatte auf seiner Nase ein kleines Horn. Damit hatte er seine Eierschale aufgebrochen, als er auf die Welt kam. Seine Flügel waren so klein, das man den Gedanke hatte, diese würden ihn nie in den Himmel tragen. Aber das würde bestimmt nicht mehr lange dauern, denn er wuchs mit jedem Tag mehr. Seine Drachenhaut war grün wie das Moos, das die Felsen und Steine überzog. Seine Schuppen glänzten in der Morgensonne. Foolie war gerade mit seiner Morgenwäsche beschäftigt. Ja, auch kleine Drachen mussten sich waschen. Besonders zwischen den Hornschuppen. Foolie war da besonders reinlich. Seine Drachenhaut sollte immer schön glänzen. Da machte ihm keiner so schnell was vor. Nachdem er sich gründlich gewaschen hatte, ging er auf Frühstücksjagd. Kleine Echsen zwischen den Felsspalten waren besonders lecker, aber kleine Raupen nahm er auch sehr gerne. Als sein kleiner runder Bauch gefüllt war, gesellte er sich zu den anderen Drachen. Er stieg mit seinen kleinen, kurzen Beinen den Hang hinauf. Auf der Plattform saßen rund 20 Drachen. Große, kleine, dicke und dünne, welche mit grüner Haut, andere hatten rote. Einer besaß wundervolle silberne Schildplatten, das war Ergog. Ergog war der Drachenälteste und der Anführer. Er war schon sehr alt dazu noch sehr weiße. Seine Barthaare waren ganz weiß und auch hier durchzogen silberne Haare den Kopfschmuck. Links und rechts neben ihm, saßen Foolie’s Eltern. Sein Papa Parg hatte wie sein Sohn eine wunderschöne grüne Panzerhaut. Und mächtig groß war er, so groß wollte Foolie auch mal werden. Seine Mama Enga war Rot wie die Morgensonne und hatte Augen die von Liebe erfüllt waren. Ergog sprach mit seiner tiefen, warmen Stimme zu seiner großen Familie. Er setzte sich neben seinen Vater, der zu ihm hinab sah und zwinkerte. Seine Mama kontrollierte mit ihren Mutterblick, ob sich Foolie auch richtig gewaschen hatte, und nickte zufrieden. Der kleine
Foolie lächelte seinen Eltern zu und wandte sich Ergog zu, der seine Rede unterbrochen hatte, als er bemerkt hatte, das Foolie dazu kam. Er senkte seinen Kopf und sprach zu ihm: „Na kleiner Mann, auch schon unter den wachen Drachen? Für dich hat der Tag aber spät begonnen“, beendete seine Unterhaltung und fuhr mit seiner Rede an die Drache fort. Foolie überlegte ob er das böse gemeint hatte und als er zu Ergog hinauf sah, sah er ein Lächeln über sein Antlitz huschen und so wusste er, das es väterlich und lieb gemeint war. Ergog sprach von einer Zeit, die schon sehr lange her war und viele von den anwesenden Drachen lebten zu dieser Zeit noch nicht. Viele male hatte er diese Geschichte schon erzählt und doch hörte jeder einzelne Drache gespannt zu. Er sprach von einer Zeit, in der die Welt noch allein den Drachen gehörte. Kein anderes Lebewesen, teilte mit den riesigen Giganten die Weltkugel. Sie flogen durch die Lüfte wann es ihnen gefiel und aalten sich in der Sonne, ohne sich verstecken zu müssen und konnten sogar am Tage „Drachenfangen“ spielen. Sie beherrschten friedlich die ganze Erde und lebten im Gleichgewicht mit der Natur und deren Tierwelt. Doch irgendwann kam der Tag, an dem sie nicht mehr alleine waren. Seltsame Gestalten kamen den Hang hinauf und staunten nicht schlecht, als sie die Drachen sahen. Viele rannten von der Angst gepackt den Berg wieder herunter. Andere konnten sich vor Schreck nicht bewegen. Doch einige zückten ihre Waffen und hielten sie drohend den Drachen entgegen. Ergog, damals noch sehr jung und aufmüpfig, brüllte auf. In der Drachensprache hieß es, „Guten Morgen wie geht es euch?“. Doch für den Mensch war es nur ein einziges lautes und bedrohliches brüllen. Sie hoben ihre Speere, Pfeil und Bogen. Sie waren für den Kampf bereit. Ergog’s Vater Hekta, stellte sich schützend vor seinen Sohn und sprach: „Tut ihm nichts, er will euch nichts böses, er hat euch doch nur begrüßt, warum droht ihr uns mit euren Waffen?“. Hekta war so erregt, das ihm kleine Feuertropfen aus dem Maul flogen. Da die Menschen wieder kein Wort verstanden, hielten sie das Feuerspucken für einen Angriff. Sie ließen von Panik gepackt die Speere und Pfeile durch die Lüfte fliegen. Einige verfehlten ihr Ziel, andere brachen an der harten Drachenhaut entzwei. Das ließen sich die Drachen jedoch nicht gefallen. Sie fühlten die Gefahr, die von den Menschen ausging und sahen sich gezwungen sich zu wehren. Unter der Drachengruppe waren viele frisch geschlüpfte Drachen, die konnten sich nicht wehren. Drachen lernten erst mit einigen Jahren, wie man Feuer speit. Hekta und die anderen brüllten entzürnt auf und stellten sich auf die Hinterbeine. Riesenhaft ragten sie dem Himmel empor. Sie wollten den Menschen nichts böses, aber wenn diese nicht verschwinden würden, würden sie jeden Weg wählen. Sie trampelten mit den großen Füßen auf die Erde. Staub und Dreck wirbelte hoch. Dazu schrien sie aus ihren tiefen Mäulern. Ja, Angst wollten sie lehren, nichts anderes. Viele starke Männer fielen einfach in Ohnmacht, so sehr erschraken sie sich. Andere schauten sich verzweifelt an und wussten nicht was sie tun sollten. Als die Drachen drohend näher kamen rannten sie wie vom Blitz getroffen den Berg hinunter. Ihre eigenen Männer die noch am Boden lagen, ließen sie einfach feige zurück. Da die Drachen jetzt keine Gefahr mehr spürten, nahmen sie ihre Jungtiere und zogen sich in ihre kühlen Höhlen zurück. Die Männer würden schon ihren Heimweg finden, wenn sie wieder erwachten. Ergog sprach als erstes, „Vater? Was waren das für Lebewesen, und warum waren sie so feindselig gegen uns. Wir haben ihnen doch gar nichts getan. Ich habe sie doch nur begrüßt!“. Hekta nahm Ergog unter seine großen Flügel und sprach leise: „Ergog! Ich glaube, dass sie genauso wenig wussten, wer wir sind. Viele Begegnungen sind mit Angst und Unsicherheit verbunden, weil keiner weiß, wie sie sich verhalten sollen. Ich bin der Meinung, dass sie unsere Sprache gar nicht verstanden haben. Denn auch ich verstand nichts von ihren Worten, doch ich fühlte ihre Angst vor uns. Hast du gesehen, wie klein sie waren. Wir müssen für sie wie Riesen gewirkt haben. Wie würdest du reagieren, wenn dir plötzlich ein fremdes Lebewesen gegenüber stehen würde, dass 10-mal so groß ist wie du? Würdest du dann nicht auch eine schützende Haltung annehmen?“. Ergog sank seinen Blick und verstand, was sein Vater ihm erklären wollte. Obwohl Ergog noch ein kleiner Drache gewesen war, musste er riesenhaft für die Menschen gewirkt haben. „Hoffentlich verstehen diese Lebewesen, dass wir nicht böse sind“, dachte Ergog. Aber das lernten die Menschen nie, sie sahen in den Drachen eine Gefahr. Sie bildeten Männer aus, die Drachenjäger genannt wurden. Viele von ihnen ließen ihr Leben, egal ob Mensch oder Drache. Die Giganten starben in Netze, oder wurden mit neuen gefährlichen Waffen getötet. Fast Ergog’s gesamte Familie wurde ausgelöscht. Auf der ganzen Welt verloren die Drachen ihr Leben. Einzelne Drachen schlossen sich zu einer Gruppe, darunter auch Ergog und sein Vater. Seine Mutter starb bei dem Versuch ihren Sohn vor den Menschen zu schützen. „Das ist nun schon viele Jahre her und seht wie viele wir noch sind. Die Menschen leben nun auf der ganzen Erde und wir? Wir verstecken uns hier in den fernen Gebirgen! Haben die Menschen was gelernt? Nein, noch immer denken sie, wir wollen was Böses! Und solange ich mich erinnern kann, war es nicht anders. Warum sollte sich jetzt noch was ändern? Wir werden uns bis zu unserem Lebensende verstecken, in der Hoffnung, dass uns keiner findet. Viele Jahre sind nun vergangen und die Menschen denken sie hätten uns ausgerottet.“ Traurig schloss Ergog seine Rede und sank seinen alten müden Kopf. Sein Atem war langsam und ruhig. Alle wussten, dass er sich nur eines wünschte. Frieden zwischen Mensch und Drache. Doch Ergog war schon alt und müde, er hatte nicht mehr die Kraft einen neuen Anfang zu wagen. Und doch gab keiner unter ihnen die Hoffnung auf. Foolie war sehr traurig. Er hatte schon sehr oft, heimlich die Menschenkinder von seinem Versteck aus beobachtet und fand deren Spiele einfach nur toll. Wie gern würde er mit ihnen spielen. Aber Foolie hatte Angst. Angst vor dem was passieren würde und so saß er weiterhin in seinem Versteck und sah ihnen beim spielen und toben zu. So vergingen wieder einige Tage. Doch Foolie bekam diese Geschichte von Ergog nicht mehr aus seinem Kopf. „Es muss doch eine Lösung geben, wie man Mensch und Drache zusammen führen kann“, dachte Foolie so vor sich hin. Es war ein heißer Sommertag, die Sonne stand am höchsten Punkt und strahlte unermüdlich auf die Erde hernieder. Selbst die Vögel suchten Schutz im Laub der Bäume. Kein Windchen wehte, alles stand still. Foolie hatte sich in einem Ginsterbusch, Schutz vor der Sonne gesucht. Dort saß er, das Köpfchen tief gebeugt und seine Flügel hingen traurig an seinem Rücken herunter. Mit einem Füßchen kickte er einen Erdklumpen davon. Plötzlich hörte er ein Geräusch. Foolie sah auf und lugte durch den Ginsterbusch, er bog einen kleinen Zweig zur Seite um besser sehen zu können. Am Wegesrand ging ein kleiner Junge, der bitterlich weinte. Foolie war erschrocken. Wieso lief Wasser an seinem Gesicht herunter? Der kleine Junge nahm am Rande Platz und stützte seinen Kopf in die Hände. Seine Knie zog er bis an den Bauch heran. Traurig war das anzusehen. Foolie nahm seinen ganzen Mut zusammen und krabbelte aus seinem Versteck. Vorsichtig näherte er sich dem Jungen, und nahm neben ihm Platz. Das Menschenkind war so mit sich selbst beschäftigt das er den kleinen Drache gar nicht bemerkte. Er schniefte in seinen Pullover. Foolie streichelte dem Jungen vorsichtig über den Arm, da erschrak der Kleine und sprang auf. In seinem Gesicht konnte man seine Angst erkennen. „Nein, nein ich tu dir nichts“, sagte Foolie „du hast nur so traurig ausgesehen, da wollte ich dich trösten“! Foolie rückte ein Stück weg, er wollte den Jungen nicht noch mehr ängstigen. Warum sprach er eigentlich, der Menschenjunge konnte ihn doch eh nicht verstehen, doch zu seiner Verwunderung lächelte der Kleine. „Ach ich hab mich doch nur erschrocken, ich hatte dich nicht kommen hören“, sprach das Menschenkind. „Wieso kann ich dich verstehen“, fragte der kleine Drache. „Du bist der erste Mensch, der nicht eine Waffe zückt oder schreiend davon läuft!“, sprach Foolie. „Ich weiß es auch nicht, vielleicht weil ich keine Angst vor Drachen habe?“, gab der Junge als Antwort, “Ich heiße Jason, und du?“. „Mein Name ist Foolie! Du hast wirklich keine Angst vor mir und den anderen?“, sagte Foolie erstaunt. „Nein, warum sollte ich denn, und außerdem bist du doch eh noch ein kleiner Drache, kaum größer als ich!“ murmelte Jason. Foolie war ein bisschen eingeschnappt, er und klein, tzz, immerhin würde er noch wachsen und dann würde Jason nicht mehr so daher reden. „Und außerdem“, sprach Jason weiter, „wenn du mir was tun wolltest, hättest du mich schon lang gefressen“. „Igitt“, Foolie schüttelte angewidert seinen Kopf, „ich und Menschen essen. Wir nehmen andere Nahrung zu uns. Aber sprich, warum bist du so traurig und warum rollt dir Wasser an deinem Gesicht herunter?“ „Ich weine“, antwortete Jason, “ich habe mich verlaufen und finde nun nicht mehr nach Hause“. Foolie fühlte sich plötzlich ganz alleine, er hätte auch große Angst, wenn er von seiner Familie getrennt wäre. Er musste dem kleinen Jason einfach helfen. „Und wenn ich dir helfe nach Hause zu finden, würdest du dann mit dem weinen aufhören?“, fragte er. „Natürlich, meine Eltern machen sich bestimmt schon Sorgen, es gibt bald Abendbrot und da muss ich doch zu Hause sein!“, meinte Jason. Also machten sich Foolie und der kleine Junge auf den Weg. Sie gingen den Feldweg hinauf, durch den kleinen Wald, und über den Hügel und plötzlich rief Jason: „Da ist es, siehst du? Da wohne ich, schau nur!“ freudig lief er den Weg entlang. Doch Foolie blieb stehen, das traute er sich dann doch nicht, der Junge hatte zwar keine Angst vor ihm, aber was war mit seinen Eltern? Vielleicht würden sie mit Waffen auf ihn zielen. Nein, nein, er würde lieber wieder nach Hause laufen. „Vielleicht sieht man sich ja mal wieder, dann können wir zusammen spielen!“, rief er Jason noch hinterher, drehte sich um und lief zurück zu seinen Eltern, Ergog und den restlichen Drachen. War das der Beginn einer Freundschaft zwischen Mensch und Drache. Würde vielleicht doch noch der heiß ersehnte Wunsch von Ergog in Erfüllung gehen? Foolie war gespannt was noch alles passieren würde und freute sich schon auf ein Treffen mit Jason. Doch nun wollte er einfach nur nach Hause. Erst jetzt bemerkte er, wie müde er geworden war und freute sich auf sein Bett in der Höhle. Kaum war er zu Hause angekommen, war er schon von aufgeregten Drachen umgeben. Seine Mama nahm ihn schluchzend in den Arm, sie konnte sich gar nicht beruhigen. Sein Vater schnaubte einmal erleichtert und nahm Foolie aus der Umarmung seiner Mutter. Er drehte ihn zu sich, sank zu ihm hinunter und sprach mit ernster Stimme: „Foolie, kannst du mir bitte sagen, wo du die ganze Zeit gewesen bist? Wir haben die ganze Zeit die Plattform und unser Gebirge abgesucht. Aber von dir keine Spur. Weißt du welche Sorgen wir uns gemacht haben. Eben warst du noch da und in der nächsten Minute bist du verschwunden. Foolie wo warst du all die Zeit?“ „Ich, ich war nur kurz unten am Hang!“, stotterte der kleine Drache. „Unten am Hang?“, fragte Parg, „dort wo sich die Menschen auch aufhalten? Was haben wir dir die ganze Zeit gelehrt? Halte dich von den Menschen fern, sie tun uns nicht gut“, ermahnte sein Vater böse. „Aber Papa“, verteidigte sich Foolie, „es war doch gar kein Mensch da, außer der kleine Junge Jason!“ Parg schnappte nach Luft, hatte er richtig gehört, sein Sohn war mit einem Menschen zusammen. All die Vorsicht die sie ihm all die Jahre versucht haben zu lehren war das alles umsonst gewesen, war das Versteck der letzten Drache nun verraten? Verraten von seinem eigenen Sohn? „Foolie“, sprach seine Mutter und nahm ihn zärtlich in die Arme „hast du dem Menschenkind verraten, wo wir uns verstecken? Holt er jetzt seine Familie? Du weißt doch was Ergog erzählt hat, muss sich das nun alles wiederholen?“, in der Stimme von Enga lag große Angst. Ihre Augen waren weit aufgerissen und sahen ihren Sohn panisch an. „Nein Mama, keine Angst Jason ist ein ganz lieber kleiner Junge. Er ist bestimmt in meinem Alter. Wir sind gleich groß musst du wissen“, sagte Foolie. Ergog meldete sich nun zu Wort. Seine Stimme war ruhig und doch klang seine Stimme ernst. „Hör mir zu, sollten die Menschen schon auf den Weg hierher sein, bitte ich dich, es uns zu sagen, dann hätten wir noch genügend Zeit uns ein neues Versteck zu suchen“, endete Ergog und sein Gesicht lag in voller Sorge. „Ich habe euch die Wahrheit gesagt. Der kleine Jason hatte gar keine Angst vor mir. ich konnte ihn sogar verstehen. Jason meinte das läge vielleicht daran, dass er keine Angst vor Drachen hätte. Er hatte sich verlaufen und ich half ihm sein Zuhause zu finden!“, murmelte Foolie. Er hatte ein schlechtes Gewissen, er hatte gar nicht nach gedacht, dass er mit seiner Handlung seine Herde in Gefahr brachte. Er schaute Ergog ins Gesicht und sprach:“ Jasons Eltern haben mich auch nicht gesehen. Ich bin ja am Rande des Feldes stehen geblieben. Bitte glaub mir Ergog, ich habe uns nicht in Gefahr gebracht.“ Ergog nickte und meinte: „Mal sehen was die Zeit bringt, wir werden auf der Hut bleiben, jetzt bringt es nichts seinen Kopf zu zermartern. Wir werden Wachposten aufstellen, mehr können wir zurzeit nicht tun!“ Und so wusste jeder, dass diese Unterhaltung beendet war. Und er keinen Grund sah, Foolie zu bestrafen oder weiterhin zu löchern. Murmelnd ging jeder Drache seiner Arbeit wieder nach und der kleine Foolie blieb mit seinem schlechten Gefühl allein. Wie dumm war er doch gewesen. Ohne Nachzudenken ist er zu diesen Jungen gegangen. Das hätte auch alles anders ausgehen können! Aber Foolie sah ein, es hatte keinen Sinn mehr weiter zu grübeln. Die Zeit würde es bringen!! In den nächsten Tagen wagte er sich nicht in die Nähe des Ginsterbusches, aus Angst Jason würde mit seinen Eltern dort warten. Also hielt er mit den anderen Jungdrachen das Schlaflager sauber oder sorgte für leckeres Fressen. Inzwischen war er richtig gut in der Jagd geworden, fast spielend konnte er nun Echsen fangen. Foolie kannte auch die besten Plätze, in denen sich die Raupen versteckten. Anerkennend nahmen die großen Drachen seine Vorräte entgegen. Auch war er in letzter Zeit sehr gewachsen. Heimlich fragte er sich, ob Jason auch schon größer geworden war. Schließlich wusste er nicht wie schnell die Menschen wuchsen.
Es waren bereits einige Wochen vergangen. Foolie saß gerade mit seinem Vater am großen Stein, als einige Drachen plötzlich auf eine Stelle blickten. Jason musste sich erheben um zu sehen, wohin sie alle schauten. Sah er richtig? Stand da wirklich der Jason. Viel größer war er nicht geworden, aber mutig war er, das musste man ihm lassen. Ganz alleine stand er vor den großen Drachen. Die ihn misstrauisch ansahen. Foolie rannte so schnell er konnte zu ihm hin. Schaute kurz an ihm vorbei. Der kleine Drache wollte sich nur vergewissern das sich keine anderen Menschen irgendwo versteckten oder den Hang hochkamen, aber Jason war wirklich alleine. Das war ein Zeichen von großer Stärke und Mutes. „Jason, was machst du denn hier?“, fragte Foolie erstaunt. „Na, du bist nicht mehr gekommen, ich hatte mir schon Sorgen gemacht, und da wollte ich nur nach dir schauen“, gab Jason als Antwort. Die anderen Drachen staunten nicht schlecht, wieso verstanden sie den kleinen Jungen. Wie konnte das denn möglich sein? Plötzlich trat Ergog in die Runde und blickte auf den kleinen Jungen herab. Sein Blick war weich und herzlich. „Foolie erzählte mir, das er dir geholfen hatte, nach Hause zu finden. Stimmt das?“, fragte Ergog. Der kleine Jason nickte und blickte dem großen Drachen dabei direkt in die Augen. Das beeindruckte Ergog. „Hast du deinen Eltern von Foolie und uns erzählt?“, fragte er weiter. Diesmal verneinte Jason. „Warum sollte ich denn meinen Eltern was von euch erzählen? Mir würde doch eh keiner glauben, meine Eltern sagen, Drachen wären nur Legenden und andere sagen, sie wären vor tausenden von Jahren ausgestorben, aber ich habe immer gewusst das es euch gibt!“, sagte Jason. Ergog und alle anderen stutzen, das bemerkte der Kleine und sprach weiter: „Ich habe alles über die Drachen gelesen und immer meine Augen offen gehalten, ob ich einen von euch am Himmel sehe. Aber mir war schon klar, dass ihr bestimmt nur nachts fliegen würdet. Ich finde es schrecklich, dass man euch, all die Jahre gejagt hat. Ihr wollt doch auch nur leben und tut bestimmt keinem was!“ Ergog reckte den Hals: “Wir haben nie den Besitz dieser Erde verlangt, jeder hat das Recht auf dieser Welt zu leben und zu lieben. Wir wurden schon immer missverstanden und so haben die Menschen ein Leben lang Jagd auf uns gemacht, bis sie dachten der letzte von uns sei ausgerottet. Und seit dieser Zeit, verstecken wir uns hier oben in den Bergen. Das ging all die Jahrhunderten gut. Und wir hoffen das wird auch so bleiben“ und mit diesen Worten schaute Ergog zu den Jungen herab. Jason wusste sofort wie der silberne Drache es meinte. „Ich habe es keinem gesagt und werde auch keinem anderen davon erzählen. Ich möchte nur mit Foolie spielen“, versprach Jason. Damit war die Unterhaltung für Ergog zu Ende. Jason und Foolie gingen zusammen zu dem Ginsterbusch. Ergog und einige anderen Drachen schauten ihnen nach. Da ergriff ein roter das Wort:“ Ergog? Warum konnten wir diesen Jungen verstehen? Ich habe jedes einzelnes Wort verstanden!“ „Vielleicht hat der Junge Recht, vielleicht ist „Angst“ das Zauberwort“, antwortete der silberne Ergog und ging davon. Foolie und Jason saßen gut versteckt im Busch. Neugierig lugte ein Vögelchen hinein und flog davon. Der kleine Jason sprach als erstes:“Meinst du, du bekommst jetzt wegen mir Ärger, weil ich einfach zu euch gekommen bin? Aber mir war so langweilig, und ich hab doch keinen zum spielen. Du warst damals so nett zu mir!“ Foolie war total geschmeichelt und seine wunderschöne, moosgrüne Drachenhaut nahm ein Hauch von Rosa an. „Das glaube ich nicht! Du warst ja sehr offen und ehrlich und Ergog hat dir auch geglaubt, das habe ich sofort gemerkt.“, sagte Foolie. Jason war sehr erleichtert das konnte man ihm ansehen und so fragte er den kleinen Drachen, ob er denn schon fliegen und Feuerspeien könnte. Natürlich musste das Foolie verneinen. Er erklärte ihm, dass es lange dauern würde, bis sie Feuer spucken könnten. „Ich bin ja erst ein halbes Jahr. Papa hat gemeint ich würde das erst mit einem Jahr lernen aber fliegen, das kann ich schon. Zwar noch nicht so gut, aber wenigstens stürze ich nicht mehr ab. Das letzte Mal bin ich voll in die Steine gekracht“, erzählte er Jason. Dieser musste kichern.“ Das hat bestimmt lustig ausgesehen oder?“, fragte er. Beide fingen an zu lachen und konnten gar nicht mehr aufhören damit. Sie lachten so laut, das all die Vögel aufgeschreckt aus den Bäumen flogen und entzürnt tschilpten. Foolie und Jason lagen mittlerweile mit dem Rücken auf den Boden und hielten sich den Bauch, der schon richtig schmerzte. Tränen liefen an ihrem Gesicht herunter. Richtige Lachtränen. Nur langsam erholten sie sich. Mühsam richteten sich die beiden wieder auf und wischten sich das Gesicht trocken. Erst jetzt bemerkten sie, wie lange sie im Ginsterbusch gesessen hatten. Was doch die Zeit verging, wenn man nicht alleine war. Es war schön ein Freund zu haben. Foolie hatte sich das vor ein paar Wochen gar nicht vorstellen können. Er mit einem Menschenkind, hier in seinem Versteck. „Du Jason? Was erzählst du eigentlich deinen Eltern wo du hingehst, wollen die nicht wissen wo du steckst?“, fragte Foolie. „Ach die wissen doch von meinem Baumhaus, die wissen, dass ich dort immer spiele.“, meinte Jason. „Ein Baumhaus? Was ist denn ein Baumhaus?“, fragte der kleine Drache. „Bei uns im Wald steht ein ganz großer, alter Baum. Der hat ganz tolle Zweige. Richtig groß und stark. Da haben mein Papa und ich, aus Brettern ein Haus rein gebaut. Das kann man nur mit einer Strickleiter erreichen!“, erklärte Jason. „Das musst du mir mal zeigen, das macht bestimmt Spaß, darin zu spielen“, sagte Foolie. Jason nickte zustimmend. Gerade als es am schönsten wurde, musste Jason nach Hause. Er hatte ja auch noch ein ganzes Stück zu laufen und um pünktlich anzukommen, musste er jetzt los. Die beiden verabschiedeten sich und jeder ging seines Weges. Foolie kam gerade den Hang herauf, als es Essen gab. Jeder Drache saß bereits am großen Felsen und sie schauten auf als sie ihn kommen sahen. Seine Mutter lächelte ihm zu und wies mit dem Kopf auf seinen Platz. Foolie setzte sich zwischen seinen Eltern und nahm seinen flachen Stein zu sich, worauf seine Echsen und Raupen lagen. Ganz Gedankenverloren aß er sein Abendbrot. Das bemerkten auch die anderen und fragten den Kleinen was denn los sei. Foolie erzählte, wie er mit Jason im Ginsterbusch gesessen und gelacht hatte. Vom Baumhaus und was das wäre und zum Schluss, das er von Jason in sein Baumhaus eingeladen wurde. Er schaut in das Gesicht seines Vaters und wartete, was er dazu zu sagen hätte. Parg schaute seinen Sohn lange an und suchte Rat bei Ergog. Sein Wort stand über das seines Vaters. Alles was das Rudel betraf, entschied der weise, silberne Drache. Ergog schaute mit seinen alten aber warmen Augen in den Himmel. Suchte Ergog dort oben eine Antwort, schoss es Foolie durch den Kopf. Nach einer Weile, blickte der alte Drache auf Foolie. „Wenn du dir sicher bist, dem kleinen Menschenkind zu vertrauen, würde ich sagen, dass wir es riskieren könnten. Die Entscheidung liegt ganz bei dir. Nur du kennst ihn“, sprach Ergog und wandte sich wieder seinem Essen zu. Eine große Verantwortung dachte Foolie und suchte den Blick seines Vaters. Parg nickte ihm zu und schloss die Augen. Der kleine Drache wusste, dass er keine Antwort von seiner Familie bekam. Diesmal hatte er das alleine zu entscheiden und zum ersten Mal bemerkte er, dass er erwachsen wurde. Seine erste Verantwortung, die das ganze Rudel betraf. Foolie war plötzlich sehr stolz auf sich. Nun war er sich sicher, seine Freundschaft zu Jason war ehrlich und aufrichtig. Auf ihn konnte er sich verlassen. Er hätte ihn schon längst verraten können, doch das würde er nie tun. Foolie war plötzlich sehr müde und verabschiedete sich von seinem Rudel und ging hinauf in die große Höhle. Er legte sich auf seinen Platz, rollte sich zusammen und schlief sofort ein. Er träumte von vielen Abenteuern, mit Jason. Ergog und sein Rudel saßen noch draußen am Felsen und unterhielten sich leise. Es ging wieder um die Menschen. „Vielleicht ist der kleine Junge ja wirklich der Schlüssel.“, sagte Foolie’s Mutter Enga. Niemand wagte eine Antwort zu geben, aber viele hofften es. Ergog nickte und meinte: “Enga ich hoffe es, ich hoffe es aus tiefstem Herzen. Es wäre zu schön um wahr zu sein. Auf meinen alten Tagen, wäre es das schönste Geschenk. Es war auch immer der Wunsch meines Vaters gewesen.“ Viele spürten, dass eine Veränderung in der Luft lag. Irgendwo schlief gerade ein kleiner Junge ohne es zu wissen, das er eben in diesem Augenblick die Hoffnung aller Drachen war. Wenn er wüsste, was auf dem Spiel stand, könnte er dann immer noch ruhig schlafen? Parg blickte über seine Schulter, in die Höhle hinein. „Lieber kleiner Foolie, soviel hängt an dieser seltenen Freundschaft. Mein lieber kleiner Sohn, du weißt gar nicht was ich alles für dich tun würde. Er wandte sich um und bemerkte, das Enga ihn ansah.
Geweckt durch die Sonnenstrahlen erwachte Foolie sehr früh am nächsten Morgen. Er streckte und reckte sich. Seine Augen waren noch ganz verschlafen. Waschen, dachte er sich, erst mal den Schlaf aus seinen Körper waschen, dann fühlte er sich bestimmt gleich viel besser. Leise schlich er aus der Höhle, und ging zum kleinen Bach. Als er dort ankam, sah er Ergog sitzen. Er nahm neben ihm Platz und begann sich zu säubern. Der silberne Drache schaute ihm wortlos zu. Als sich Foolie wieder aufrichtete, bemerkte er den Blick. „Ergog? Bist du böse auf mich?“, fragte der kleine Drache. „Warum sollte ich denn böse auf dich sein“, stutze Ergog. „Na wegen dem, was alles passiert ist!“, flüsterte Foolie. „Nun hör mir mal gut zu, Kleiner. Ich bin dir nicht böse. Deine Freundschaft zu Jason, ist was ganz besonderes und kann vielleicht alles auf dieser Welt verändern. Vielleicht schaffen zwei kleine Kinder das, was Erwachsene all die Jahre nicht erreicht haben. Du und Jason seid was ganz besonderes. Ich fühle es, es ist eine Zeit angebrochen, die alles verändert“, sagte Ergog zu Foolie. Der kleine Drache blickte in Ergog’s blauen Augen. Er verspürte tiefe Dankbarkeit dem Alten gegenüber. Egal was passierte, Ergog sah nur Gutes und schöpfte daraus Hoffnung. „Weißt du was?“, fragte Ergog, „ich habe einen riesen Drachenhunger, in meinem Bauch rumpelt es so stark, das ich nicht mehr sitzen mag“. Die zwei erhoben sich und suchten für alle ein leckeres Frühstück zusammen. Mit vollen Händen kamen sie zum Felsen zurück. Die anderen warteten auch schon und leckten sich die Mäuler. Es war ein riesen Festessen, alle schwatzen durcheinander und ließen es sich schmecken. Man spürte die lockere und fröhliche Atmosphäre. Lange hat man sich schon nicht mehr so wohl gefühlt. Ein fröhliches „Guten Morgen“ ertönte aus dem Hintergrund. Jason kam gerade den Hang herauf, in der einen Hand trug er einen Weidenkorb, in der anderen hielt er einen großen Blumenstrauß. Alle Drachen hoben neugierig den Kopf, manchen von ihnen winkten dem Jungen zu. Foolie erhob sich und rannte auf Jason zu und half ihm beim tragen. „Was hast du denn da leckeres mitgebracht“, fragte Foolie und schaute in den Weidenkorb. „Ich habe ganz viele Eidechsen und Raupen gesammelt, bei uns auf der Wiese wimmelt es nur davon“, erzählte Jason stolz. „Wie der ganze Korb ist voll?“, staunte der Drache. Der Junge nickte stolz. Sie stellten die Sachen auf den Felsen. Alle schauten neugierig darauf. „Das ist alles für euch“, erklärte Jason, „und der Blumenstrauß ist für deine Mama. Den habe ich bei uns auf der Wiese gepflückt!“, und überreichte ihn Enga. Diese war total gerührt und schniefte ein Danke. Ergog klatschte in die Hände und rief erfreut, „Super, ich war noch gar nicht richtig satt und ich bin gespannt wie die Raupen, von einer anderen Wiese schmecken“ und steckte sich eine in den Mund. „mmmmmmmh“ war alles was er noch sagen konnte. Jason freute sich, dass sein Geschenk angenommen wurde und grinste über beide Wangen. „Du Foolie, wollen wir vielleicht spielen gehen? Ich hab auch einen kleinen Ball mitgebracht!“, fragte Jason. „Was ist denn bitte schön ein Ball“, grübelte Foolie. Jason zog einen kleinen blauen Ball aus dem Korb. „Das ist ein Ball, den können wir uns gegenseitig zu werfen und fangen“, erklärte er ihm. Das hörte sich lustig an. Die zwei gingen zur großen Wiese. Da waren viele Bäume, da konnte man sie nicht sehen. Sie spielten so eine ganze Weile, als sie von weitem jemanden rufen hörten. Sie rannten zum Felsen zurück und sahen wie aufgeregt die Drachen waren. „Sie kommen, sie kommen“ rief einer von ihnen und alle flohen in die Höhle. Enga schnappte ihren kleinen Sohn und rannte mit ihm davon. Jason wusste erst gar nicht, was hier geschah, als seine Eltern plötzlich den Berg hochkamen. Er war zu tiefst erschrocken. „Jason, du kleiner Bengel, wie kannst du nur einfach abhauen, weißt du wie lange ich dich schon gesucht habe?“, schimpfte seine Mutter. Sein Vater sah sehr böse aus. „Du hast uns zu Tode erschrocken“, tadelt er, „was machst du denn überhaupt hier?“ „Ich habe Picknick gespielt“, log Jason. Das war das erste, was ihm einfiel. Seine Mutter schaute in den Korb. „Da ist doch gar nichts drin!“, sagte sie. „Na das hab ich doch schon alles aufgegessen“, beteuert Jason und warf heimlich einen Blick in Richtung Höhle. Hoffentlich würden sie jetzt nicht rauskommen. „Tut mir leid, Mama und Papa. Das hätte ich nicht tun dürfen, gehen wir heim, dann kann ich euch auf dem Feld helfen“, sprach Jason nahm den Korb und zog die Eltern mit sich. Das war ja nochmal gut gegangen, dachte er sich, schaute noch mal zurück und sah gerade noch, wie der kleine Foolie herausschaute und ihm winkte. Dann war er auch schon wieder verschwunden. Als Jason mit seinen Eltern nach Hause kam und sich in die Küche setzte fragte er, „Glaubt ihr eigentlich an Drachen?“ Erstaunt sahen
sie ihren Sohn an. Er kam vielleicht auf Ideen. „Wie kommst du denn jetzt auf diese Frage?“, meinte sein Vater. „Naja, ich habe heute Nacht von Drachen geträumt. Sie waren meine Freunde und einer von ihnen hieß Foolie. Wir haben zusammen gespielt. Ich hatte das Gefühl, das es wirklich passierte“, erzählte er seinen Eltern. „Hör mal“, sagte jetzt seine Mutter, „wir haben schon so oft darüber gesprochen. Es war und ist eine Legende. Was meinst du, wenn es sie wirklich geben würde, hätten wir doch bestimmt schon einen von ihnen gesehen, oder meinst du nicht?“ Traurig sah Jason auf seine Füße. „Aber sie verstecken sich doch tagsüber und was wäre, wenn ich einen kennen würde und er wirklich mein Freund wäre?“ sagte Jason trotzig. „Mein Junge, dann würde ich ganz schnell meine Sachen zusammenpacken und von hier verschwinden“ versuchte sein Vater zu erklären. „Aber warum denkt denn jeder, dass Drachen böse sind. Das sind sie nämlich gar nicht. Das sind ganz tolle Freunde!“ murmelt Jason vor sich hin. „Jetzt reicht’s, es gibt sie nicht und nun Schluss damit“ beendete der Vater diese Unterhaltung „Ich habe was besseres zu tun, ich gehe jetzt hinaus und mache meine Arbeit weiter“ sagte der Vater und ging. „Schätzchen, geh wasch dir die Hände und dann kannst du mir in der Küche helfen“, befahl seine Mutter in einem lieben Ton und strich ihm zärtlich über den Kopf. Es hatte keinen Sinn, zu mindestens heute nicht mehr. Also ging er ins Bad, wusch seine Hände und ging zurück in die Küche. Es gab heute Kartoffeln, die sollte er schälen. Mit den Gedanken bei Foolie und den anderen Drachen machte er sich an die Arbeit. Vorsichtig lugten sie aus der Höhle, die Luft war rein. Der Weidenkorb war verschwunden, einzelne Raupen versuchten von dem Felsen in die Freiheit zu gelangen. „Das war knapp“, sagte Foolie. „Ich hab es gewusst, ich habe es gewusst. Das kann nicht gut gehen, Foolie hätte den Jungen nicht zu uns bringen dürfen“, sprach ein grüner Drache. „Nun mal langsam, mit den jungen Drachen“, sprach Ergog, „ Foolie hat den Jungen nicht zu uns gebracht, Jason hatte den Weg selbst zu uns gefunden. Und dieser Tag wäre früher oder später eh eingetroffen. Das wäre töricht, Foolie nun die Schuld zu geben.“ Der kleine Drache hatte noch gar nicht realisiert, was eben geschehen war, das ging alles so schnell. „Das war auch keine Absicht von Jason gewesen“, verteidigte Foolie. „Nun gut, sie sind wieder weg, und wir werden nun für zusätzliche Wachposten sorgen“, sprach Ergog. Und das geschah dann auch! Foolie war tief unglücklich, er traute sich nicht zu Jason. Er könnte jeder Zeit entdeckt werden. Also spielte er mit den anderen Jungdrachen. So vergingen die Tage und Wochen. Foolie saß mal wieder in seinem Ginsterbusch, als eine kleine Hand, einen Zweig zur Seite bog. Es war Jason. „Foolie? Bist du hier drin?“, fragte er. „Jason, du bist es!“, gab Foolie als Antwort, „ du warst aber lange nicht mehr da!“. „Stimmt, wir hatten viel zu tun, wir mussten das Heu einfahren und ich habe mit meinem Vater das Baumhaus weiter gebaut, deswegen bin ich auch gekommen!“, erzählte Jason. Foolie staunte nicht schlecht, was Jason wohl zu berichten hätte. Dieser erzählte weiter: „Mein Papa und ich, sind mit meinem Baumhaus fertig und da wollte ich dich fragen, ob du morgen zu mir kommen willst. Du brauchst auch keine Angst zu haben, dich kann mich dort nicht sehen. Kannst du dich noch an den Wald erinnern, durch den wir damals gingen, als du mich nach Hause gebracht hast?“. Foolie nickte heftig, er konnte sich noch gut daran erinner. Als wenn es gestern gewesen wäre. „Dort hole ich dich ab, wenn die Sonne am höchsten steht, dann ist es nicht mehr weit und du brauchst keine Angst haben, meine Eltern haben viel Arbeit, die werden nicht kommen!“, versprach Jason. Foolie war hell auf begeistert, nur, wie brachte er es den anderen bei? Jason musste auch schon wieder heim, denn er hatte seinen Eltern versprochen, gleich wieder zu kommen. So verabschiedete er sich von Foolie. Der kleine Drache kroch ebenfalls aus dem Ginsterbusch und machte sich auf den Weg nach Hause. Dort erzählte er den anderen, was ihm Jason erzählte. Einige waren nicht sehr begeistert, da saß der Schrecken noch immer in den Drachenknochen aber Ergog hatte nichts dagegen. Wie immer, sah er das positive und das war in diesem Fall die Freundschaft der beiden Kinder. Parg und Enga sahen zwar nicht so begeistert aus, aber was sollten sie da widersprechen. Foolie freute sich sehr und versprach allen, das er sehr aufpassen würde. Er konnte es kaum abwarten. Wie kann sich dich ein Tag ziehen, wenn man sich auf was freute. Die Minuten wurden zu Stunden, noch nie hatte er sich so auf sein Bett gefreut, denn wenn er schnell schlafen würde, wäre der Morgen schneller da. Als er endlich seine Abendmahlzeit herunter geschlungen hatte, ging er zur Verwunderung aller, freiwillig ins Bett. Aber er lag noch lange wach, immer wieder musste er an das Baumhaus denken. Er würde mit Jason viel Spaß haben, das wusste er jetzt schon. Und vor lauter nachdenken, sank er in den Schlaf. Am nächsten Morgen schlang er mit einem Tempo sein Frühstück runter, das seine Mutter ihn ermahnen musste. Das Baumhaus würde auch dann noch stehen, wenn er 20 Minuten später kommen würde. Als die letzte Raupe in seinem Mund verschwunden war, verabschiedete er sich schnell und rannte zum Treffpunkt. Trotz seiner Eile sah er sich vor, nicht gesehen zu werden. Ganz aufgeregt trippelte er von einem Bein auf das andere. Endlich kam Jason um die Ecke gelaufen, er rief ihm schon von weitem was zu, das Foolie aber nicht verstand. Als sie sich gegenüber standen, sagte Jason: „Ich habe schon was zu essen und zu trinken, in unser Baumhaus gebracht“. Hatte Foolie da richtig gehört? Unser Baumhaus? Der kleine Drache konnte es nicht glauben. „Das ist unser Baumhaus? Du meinst das gehört jetzt auch mir?“, fragte Foolie. Jason grinste. „Natürlich, du bist mein bester Freund, und mit meinem besten Freund, teile ich alles. Auch mein Baumhaus. Komm lass uns gehen ich bin schon neugierig was du dazu sagst“, sagte der kleine Junge. Sie gingen nicht lange nur ein paar Minuten. Als Foolie das Baumhaus sah, konnte er es nicht glauben. Es war wunderschön. Es hatte kleine Fenster, mit echten Scheiben drin, sogar kleine Blumenkäste waren angebracht. An der Tür hing eine kleine Strickleiter. Beide kletterten hinauf, als Foolie im Häuschen stand, bekam er vor lauter Staunen das Mäulchen nicht mehr zu. Sowas schönes hat er in seinem ganzen Leben noch nicht gesehen. „Komm Foolie, wir gehen rein!“, sagte Jason und zog den kleinen Drachen mit sich. War gar nicht so einfach mit seinen großen Füßen, in die kleinen Maschen von der Strickleiter zu kommen. Jason war ruck zuck nach oben geklettert. Er stand schon oben, als Foolie sich mit den letzen Maschen abkämpfte. Unsicher trat Foolie ins Häuschen. Seine Augen wanderten von einer Ecke in die andere. Gleich ihm gegenüber lagen vielen Kissen auf dem Boden. Sie hatten alle verschiedene Farben, Größen und Formen. Rechts von ihm, stand ein alter abgenutzter Ohrensessel. Er hatte überall Flicken und an machen Stellen, kam auch schon die Füllung heraus. Aber gemütlich sah er aus, am liebsten würde man sich gleich hineinsetzen. Neben dem Sessel stand ein kleines Tischchen, dessen Beine dünn und geschwungen waren. Darauf stand eine kleine Blumenvase, mit frischen Wiesenblumen. In der anderen Ecke, war die Wand mit Regalen übersät, auf dem einen standen ganz viele Gefäße, mit verschiedenen Inhalten. Auf ein anderes Brett hatte Jason Teller und Tassen gestellt. Erst jetzt sah Foolie den Korb, den Jason auch schon mit hatte, als sie ein Picknick veranstaltet hatten. „Und? Was sagst du?“, wollte Jason unbedingt wissen. „Unglaublich“, staunte Foolie mit aufgerissenen Augen. „Da hast du aber lange dran gearbeitet, oder? Aber es ist total klasse geworden.“, lobte der kleine Drache seinen Freund. Stolz schaute Jason zu Foolie und strahlte über das ganze Gesicht. Er freute sich. Er freute sich so doll, dass er Foolie am liebsten umarmt hätte. Als hätte Foolie seine Gedanken gelesen, schnappte er seinen Freund und drückte ihn an sich. „Danke, danke, dass du dein Häuschen mit mir teilst. Ich freue mich so sehr, das ich Feuer spucken könnte. Aber das lasse ich lieber, bevor ich noch alles in Brand stecke“, kicherte er. Sie hatten einen wunderschönen Nachmittag. Sie aßen den ganzen Picknickkorb leer, erkundeten den nahen Wald und spielten Fangen. Wie schnell verging doch die Zeit, die Sonne zog so schnell über den Himmel, das sie richtig erschraken, als es anfing zu dämmern. Foolie war richtig traurig, das er schon nach Hause musste. Er bedankte sich nochmal bei Jason für den tollen Tag und machte sich auf den Weg nach Hause, wie auch Jason. Als er über den Hang kam, konnte er es kaum erwarten, alles seiner Familie zu erzählen. Die hörten auch alle gespannt zu. Während Foolie sprach, aßen sie ihr Abendessen. Manche vergaßen sogar, sich ihre Raupen ins Maul zu stecken. So spannend war es. Der kleine Drache sprach sich richtig müde, laut gähnend beendete er seine Erzählung. Enga lächelte und schickte ihren Sohn zu Bett. Ohne Widerrede stand Foolie auf und schlürfte in die Höhle. Kaum hatte er sich zusammengerollt, sank er auch schon in einen tiefen Schlaf, gefüllt mit tollen Träumen. Am nächsten Morgen erwachte der kleine Drache sehr früh. Der Tau lag noch auf den einzelnen Grashalmen. Selbst die Sonne schaute noch ganz verschlafen über die Berge. Sie setzte all ihre Kraft ein, um die Nachtkälte aus dem Tal zu vertreiben. Einige Murmeltiere saßen vor ihrem Bau und rieben sich die verschlafenen Augen. Fröhlich zwitscherten die Vögel in den Bäumen, als wollten sie alle wecken um zu zeigen, was ein toller Tag doch sei. Foolie krabbelte aus der Höhle und streckte sich erst mal richtig durch. Alle Muskeln in seinem Körper schienen noch zu schlafen, schlaff hingen seine Flügel links und rechts an seinem Körper herab. Er rieb sich den Schlaf aus den Augen und blinzelte in die Sonne. „Hatschi“, Foolie nieste so laut, das auch alle anderen Drachen erwachten und es dauerte nicht lange, bis alle am Felsen saßen. Leises Stimmengewirr drang durch die klare Morgenluft. Foolie sah in die Runde und sein Blick blieb auf Ergog ruhen. Dieser bemerkte seinen Blick und lächelte ihn freundlich an. „Ergog? Darf ich mal kurz mit dir alleine reden, mir liegt da was am Herzen“, sprach Foolie. Ergog stimmte mit einem Kopfnicken zu und erhob sich, legte seinen Arm um den kleinen Drachen und ging schweigend mit ihm davon. Zurück blieben verdutze Drachen. Enga und Parg sahen sich fragend an und ahnten nichts Gutes. Was hat ihr kleiner Sohn mit Ergog zu bereden, sie waren sich sicher, es kann sich nur um den kleinen Jungen drehen. Foolie und der alte Drache nahmen unter einem großen alten und knorrigen Baum Platz, die Äste des Baumes lagen wie ein Schutzdach über den beiden. „Nun, was wolltest du mit mir so wichtiges bereden, was die anderen nicht mithören dürfen?“, fragte Ergog. Foolie hatte sich schon lange Gedanken darüber gemacht, aber jetzt wo Ergog ihm gegenüber saß, wusste er nicht wie er beginnen sollte. Tausend Gedanken schossen ihm durch den Kopf, aber keine Idee für einen Anfang. Vergeblich suchte er nach passenden Worten, als plötzlich Ergog das Wort ergriff. „Kann es vielleicht sein, das es deinen kleinen Freund betrifft“, fragte er. Verlegen sah er auf seine großen Füße. Er nickte Ergog zu und fing leise an zu reden.“Ich mache mir schon seit mehreren Tage Gedanken, wie man den Menschen beibringen kann, dass es uns gibt. Jason und ich sind mittlerweile so gute Freunde geworden, dass muss doch auch bei euch Großen möglich sein, oder etwa nicht?“, fragte Foolie Ergog. Der silberne Drache schaute ihn erst lange an, bevor er zu ihm sprach.“Sieh mal kleiner Foolie, wenn man jung ist, sieht man alles noch mit anderen Augen, ist für alles Neue aufgeschlossen und sieht diesem mutig entgegen. Alte Menschen und auch Drachen haben viel in ihrem Leben erlebt, das prägt einen. Was meinst du, wie ein alter Mensch reagieren würde, wenn er plötzlich einem riesen Drache gegenüber stehen würde. Erklär ihm das mal, wenn er sein ganzes Leben mit dem Wissen aufgewachsen ist, das es keine Drachen gibt. Ich erzählte dir ja schon mal, das was du mit deinem Freund erlebst ist was Einmaliges“. Das wollte Foolie nicht akzeptieren. Er war sich sicher, wenn erst mal Jasons Eltern von seiner Gegenwart wüssten, wäre der Rest nur noch eine Kleinigkeit. „Und wenn ich mit den Eltern von Jason rede? Und ihnen sage, dass wir gar nicht böse sind, sondern auch nur Lebewesen auf dieser Erde sind?“, fragte er Ergog. Ergog zuckte mit seinen riesigen Schultern, auch er hatte keine Antwort darauf. Das war das erste Mal, das Foolie den alten weißen Drachen ratlos sah, dies ermutigte ihn nicht sonderlich. Jetzt wurde ihm bewusst, dieses Problem können nur er und Jason lösen. Gleich heute Mittag wollte er mit ihm darüber reden. Foolie sah hinauf zu Ergog und war sich plötzlich sicher, Ergog hatte in seinem Kopf die Gedanken gelesen. Denn der alte Drache lächelte ihm zu und sprach: „Ich bin mir sicher, du wirst das schon machen und deinen Weg gehen. Ich vertraue dir“. Ergog erhob sich und ging alleine zurück, er wusste das Foolie nun allein sein wollte, der Kleine musste nachdenken. Nun saß er da, alleine und mit tausend Gedanken und keiner der ihm wirklich half. Plötzlich sprang er auf, rannte am großen Felsen vorbei, den Hang hinab und Richtung Jason. Das war es, warum war er nicht früher darauf gekommen. Völlig außer Puste stand er am Rande des Feldes und schaute auf das Häuschen. Warum konnte Jason jetzt nicht draußen sein, also blieb ihm nichts anderes übrig, als sich gut versteckt an den Wegesrand zu setzen und zu warten. Es kam ihm schier unendlich vor. Die Sekunden zogen sich wie Minuten und die Minuten wie Stunden. Wie lange er dort gesessen hatte, konnte er gar nicht genau sagen, aber plötzlich ging die Vordertür auf und Jason kam heraus. Foolie sprang auf und winkte ihm zu, hoffentlich sah er ihn, er konnte ja nicht laut rufen. Aber Jason sah ihn, fing an zu grinsen und ging auf ihn zu. Beide zogen sich in den Wald zurück, keiner dürfte sie jetzt sehen, denn dann wäre alles umsonst gewesen. Es wäre vorbei, bevor die Aktion überhaupt begonnen hätte. „Was ist denn los?“, Jason bemerkte gleich das Foolie total aufgeregt war. „Jason, ich habe die Lösung, ich weiß jetzt wie wir deinen Eltern und all den anderen Menschen beweisen können das wir nicht bösartig sind.“, sprudelte es aus Foolie heraus. „Ja wie denn?“, fragte Jason und wurde jetzt selber zusehends nervös. „Hör zu, mir kam heute Morgen folgende Idee. Du musst in unser Spielhaus, dort täuschen wir eine Rettungsaktion vor!“, haspelte Foolie. „Wie, eine Rettungsaktion?“, Jason verstand nur Bahnhof. „Jason, verstehst du mich denn nicht? Ganz einfach“, der kleine Drache versuchte sich selber zu beruhigen, er atmete dreimal tief durch und begann von neuem, „wenn ich dich rette und deine Eltern sehn mich, wie ich dich rette, dann müssen sie doch merken das ich nichts böses will, verstehst du? Ich, dein Retter, ich ein Drache, ich werde für alle Drachen das Leben ändern“, sagte Foolie. Jason riss seine Augen auf, endlich hatte er Foolie verstanden. Das war es, dass war die Lösung ihres Problems. Jason war sofort hellauf begeistert. „Das passt prima, weil Papa nachher kommen will um mich mit auf das Feld zu holen, ich wollte nämlich sowieso jetzt zum Baumhaus, ob du jetzt gekommen wärst oder nicht.“, sprach Jason und beide nahmen auf den vielen Kissen Platz und schmiedeten sofort einen Plan. Dabei kritzelte Jason wild auf einem Blatt herum, das er zuvor vom Tischchen genommen hatte. Rund zwei Stunden waren sie beschäftigt. Am Ende las Jason nochmal alles laut vor und beide nickten zufrieden. Der kleine Drache machte sich gleich auf den Weg zu seinem Wachposten und wartete auf das Zeichen von Jason. Jason setzte sich an den Rand vom Baumhaus und hielt Ausschau nach seinem Vater. Es kam ihnen wie Stunden vor, doch plötzlich kam er. Jason ließ sich flink über die Kante rutschen und hielt sich fest. „Hilfe, Hilfe, ich kann mich nicht mehr halten, ich falle“, rief er. Der Vater war noch viel zu weit entfernt um seinen Sohn zu retten, selbst wenn er rasen würde. Plötzlich sprang Foolie aus seinem Versteck. Unbewusst flatterte er mit seinen Flügeln, er hob jedes Mal ein wenig mehr vom Boden ab, aber Foolie war so mit seiner Rettungsaktion abgelenkt das er das gar nicht bemerkte. Ruck zuck war er die Leiter hinauf geklettert und schnappte Jason unter seinen Arm. Der Vater sah dem Schauspiel entsetzt zu, er konnte den Blick von dem Drachen gar nicht abwenden, unfähig sich zu bewegen stand er einfach nur da. Foolie kletterte vorsichtig mit Jason die Leiter wieder herunter und setzte ihn unten auf den Boden ab. „Du bist geflogen“, flüsterte Jason und grinste, drehte sich um und rannte zu seinem Vater „Hast du es gesehen, hast du es gesehen, der Drache hat mich gerettet.“, japste er. Der Vater schob seinen Sohn hinter seinen Rücken und schrie zu Foolie: „Komm uns nicht zu nahe, hörst du, bleib von meinem Jungen fern.“ „Aber Papa, Foolie hat mich doch eben gerettet“, sprudelte es aus Jason heraus. Foolie sah verunsichert aus, nervös trippelte er von einem Bein auf das andere, was sollte er jetzt nur tun. Irritiert sah der Vater hinunter zu seinen Sohn „Woher kennst du seinen Namen?“, fragte er. Erschrocken sah Jason seinen Vater an, nun war wohl der Augenblick gekommen und alles aufzuklären. Ohne dass es die beiden bemerkten, schlich sich Foolie davon. Das war wohl komplett danebengegangen, zerknirscht machte er sich auf den Weg nach Hause, wie sollte er das alles nur erklären. Ergog würde sehr enttäuscht von Foolie sein. Jason erzählte unterdessen wie er Foolie kennengelernt hatte und wo sich die restlichen Drachen versteckten. Wie mit der Zeit, aus ihnen Freunde wurden und das die Drachen gar nicht böse waren. Der Vater konnte es jetzt nicht mehr leugnen, er hatte den Drachen mit eigenen Augen gesehen und auch wie der Drache, wenn auch nur geplant, seinen Sohn gerettet hatte. Es war eindeutig, Jason hatte eine Freundschaft mit einem Drachen und das wohl schon über eine längere Zeit. „Jason, kannst du mir zeigen, wo deine Freunde leben?“, fragte er seinen Sohn. „Aber nur wenn du mir versprichst sie nicht zu jagen oder zu verscheuchen“, meint Jason. Sein Vater versprach es hoch und heilig und da erst bemerkte Jason das Foolie gar nicht mehr da war, er konnte es sehr gut nachvollziehen, er hätte sich auch aus den Staub gemacht. Währenddessen war Foolie daheim angekommen und erklärte seiner Familie was vorgefallen war. Einige Drachen sprangen panisch auf und schrien durcheinander, andere sahen Foolie einfach nur entsetzt an. Doch Ergog sprach wie immer mit ruhiger Stimme: „Dann ist wohl eine Zeit angebrochen, die alles verändern wird, wir werden sehen. Auf jeden Fall werden wir nicht unser Platz verlassen, ich vertraue auf Jason.“ Alle Drachen konnten Ergog nicht verstehen, wie konnte er hier nur so ruhig sitzen, wenn vielleicht schon eine Menschenmasse auf den Weg hierher war. Jason war schon mit seinem Vater bis zum Hang gelaufen, als er Vaters Arm ergriff und ihn festhielt. „Papa, eines musst du noch wissen. Du kannst die Drachen nur verstehen, wenn du keine Angst vor ihnen hast.“, sagte Jason. Naja, sehr wohl war ihm nicht in seiner Haut, immerhin würde er jetzt eine Meute großer Drachen begegnen, aber wenn sein Sohn das schafft, warum er dann nicht auch. Jason nahm seinen Vater an die Hand und führte ihn den Hang hinauf, bis kurz vor den Felsen. Einige Drachen waren aufgestanden und nahmen eine Drohhaltung an, Ergog gab ihnen ein Zeichen sich wieder zu setzen. Ergog erhob sich und sprach leise: „Ich bin Ergog der Anführer der letzten Drachen, wie ich sehe, hat dich Jason zu uns geführt. Ich hoffe dein Besuch ist friedlicher Absicht“. Jasons Vater fand seine Stimme überraschend schnell: „Mein Name ist Holger und bin der Vater von Jason, ich wollte es erst nicht glauben, aber ich muss gestehen, mein Sohn hatte Recht.“ Ergog bat Holger Platz zu nehmen. Der silberne Drache erzählte Holger die Geschichte von den Drachen und bestätigte ihm, wie Foolie und Jason sich kennengelernt hatten. Sie saßen lange am Felsen, ein Drache hatte schon ein Feuer gemacht, dass sie nicht im dunklen saßen. Holger erhob sich und sprach zum Schluss zu Ergog; „Ich werde alles dran setzen, dass die Menschheit von ihnen erfährt. Die Zeit des Versteckens soll vorbei sein“. Nahm seinen Sohn an die Hand und ging den Hang hinab. Jason schaute zurück lachte Foolie und den anderen nochmal zu und winkte zum Abschied.
Ergog spürte, jetzt würde alles gut werden, aber das wird eine andere Geschichte sein.
Tag der Veröffentlichung: 25.11.2008
Alle Rechte vorbehalten