Cover

VORWORT

 

Mit dieser Geschichte über die Liebe (oder was man dafür gehalten hat) möchten wir mit einem Augenzwinkern zum Ausdruck bringen, dass man das Leben bitte nicht allzu erst nehmen sollte. Denn wer nichts erlebt, der kann auch nichts erzählen! Noch besser bringt es unser Lieblingsspruch auf den Punkt: 

 

„Und während Du Dein Leben planst, fällt Gott hinter Dir lachend vom Stuhl!"

 

Mögliche Übereinstimmungen mit Menschen und Tieren sind rein zufällig.

 

Wir wünschen Ihnen nun ganz viel Freude beim entspannten Lesen!

Romy van Mader & Friends

 

 

MEIN RECHTER, RECHTER PLATZ IST LEER, ICH WÜNSCHE MIR EINEN MILLIONÄR

 

Silke Wetzke, ehemals Steppenhein, Geburtsname Kamin, 44 Jahre, zierlich, blondgefärbtes, halblanges Haar, träumt vom großen Geld, hat einen 18-jährigen Sohn Fritz-Pierre

Torsten Wetzke, 54 Jahre, 1,87 m groß, nicht sonderlich hübsch – aber Geld macht ja sexy, gibt sich als wohlhabender Mann und Bald-Millionär aus

Charlotte und Wolfgang Kamin, Eltern von Silke Wetzke, die einzige Tochter wird verhätschelt, gutmütige Menschen, die sich ihren Ruhestand mehr als verdient haben

Eltern von Torsten Wetzke, unbekannt

Franz Steppenhein, Ex-Mann von Silke Wetzke und Vater von Fritz-Pierre

 

„Torsten, kommst du mal?“, hysterisch schreit Silke hinauf ins Badezimmer. Dort, unter der Dusche, in braunen Lackschuhen und grauer Anzughose, samt weißem Hemd und grauem Jackett, die schwarz gerahmte Weitsichtbrille auf halb Acht, steht ihr jetziger Ehemann und scheint wie von Sinnen. Kreidebleich, mit offenem Mund, am ganzen Leib zitternd, was aber nicht der Temperatur des sprudelnden Wassers geschuldet ist, einen durchweichten Zettel hält er in der bibbernden Hand. Was war geschehen? Rückblende. Nach der Scheidung von ihrem ersten Mann Franz behielt Silke den Nachnamen Steppenhein, das Haus behielt jedoch Franz Steppenhein. Und so zog sie widerwillig in ihr Geburtshaus zurück. Groß genug war es allemal, zumal ihr 18-jähriger Sohn Fritz-Pierre nicht mehr an Muttis Rockzipfel hing, sondern sich – wie er es nannte – auf Freiersfüßen durch die Welt schlagen wollte. Das konnte er gerne machen, und zwar auf Papis Kosten, nicht auf ihre! Nun stand sie da, umringt von Koffern und Kisten in der Einliegerwohnung im oberen Geschoss, das sie einst als 26-Jährige mit ihrem damals frisch angetrauten Mann Franz bezogen hatte. Und jetzt, jetzt war sie 44 Jahre, Franz hatte ihr den Laufpass gegeben. Warum musste sie ihren Gelüsten nach fremden Männerleibern und -gliedern immer und immer wieder nachgeben? Ganz einfach: sie konnte es nicht anders, darum! Wenn man mit sozial schwachen Familien zu tun hat, kommt man automatisch mit vielen Menschen zusammen. Nicht nur mit verzweifelten Müttern, sondern auch mit alleinerziehenden Vätern, und man glaubt gar nicht, wie viele es davon mittlerweile gibt. Ja, und die haben Bedürfnisse, so wie sie! Und wenn man jeden Abend aufs Neue voller Begierde ins eheliche Bett steigt, um jeden Morgen aufs Alte neben seinem Ollen unbefriedigt aufzustehen: Kann man da zu willigem Männerfleisch, das einem förmlich auf dem Tablett serviert wird, Nein sagen? Ach, und richtig betrachtet war Franz nicht nur im Bett ein Versager. Was hatte er ihr damals alles versprochen? Wie schön wollten sie wohnen, in einem Gutshaus oder besser noch Schloss, so ganz nach ihrem Gusto, und wie oft verreisen? Wie sehr hatte sie sich gewünscht, nie mehr arbeiten gehen zu müssen? Und was er ihr den immer wiederkehrenden Satz vorgebetet: „Nur noch ein paar Jahre, dann haben wir für immer ausgesorgt. Silke, mein Unternehmen wirft immer mehr Gewinn ab. Du wirst schon sehen!“ Ja, von wegen! Jahr für Jahr hatte Franz ihr diesen Floh vom baldigen Reichtum ins Ohr gesetzt. Und was kam letztendlich dabei heraus? Sie hatte ihn kaum zu Gesicht bekommen, geschweige denn irgendwelche Moneten. Von dem ausgelaugten Waschlappen, dem sie jeden Abend die Stullen geschmiert hatte und der abends vollkommen erledigt ins Bett schlürfte, gar nicht erst zu reden. Nein, so wollte sie nicht weitermachen. Er zwang sie ja förmlich dazu, sich im Büro oder in der Tiefgarage oder sonst wo von Fremden besteigen zu lassen. Sie stand mitten im Leben und hatte Gelüste! Wenn schon nicht gleich Zaster in Massen, dann doch wenigstens ab und zu ehelichen Sex! Auf das eine Mal im Monat, darauf war auch gut und gerne geschissen. Das Ding zwischen seinen Beinen konnte Frau wirklich nur noch unter Ulk verbuchen. Im Alter schrumpeln die Gurken, dies hatte auch mal ihre Freundin bestätigt, die zehn Jahre mit einem Mann zusammen war, der zusehends an »Schwengelschrumpfitis« litt. Ja, eine Minigurke hing da nun an ihrem Männlein, nicht weniger und schon gar nicht mehr. Hätte sie damals vor 20 Jahren gewusst, dass sie mit 44 Jahren immer noch keine Millionärin sein würde, sich abrackern und sich täglich das Gejammer von fremden Eltern anhören müsste: „Wir haben kein Geld für Essen und brauchen auch eine neue Waschmaschine“ – dann hätte sie sich gegen Franz und seine Millionenversprechungen entschieden. Aber was wäre, wenn und hätte, und überhaupt. Jetzt heißt es hier auszupacken, die Bude zu streichen und zu schauen, was der Markt noch so für sie bietet. Fehlte nur noch, dass sie für ihren Ex-Mann irgendwann Unterhalt zahlen müsste – aber er hatte ja noch seine geliebte Schwester, die ihm schon unter die Arme greifen würde. Diese blöde alte Jungfer hatte auch mehr Haare auf den Zähnen als Franz auf dem Rücken. Igitt! Silke schauderte es. Die alte Fregatte hasste sie vom ersten Moment an, was allerdings auf Gegenseitigkeit beruhte. Schwerreich bis zur Halskrause war die alte Kuh. Sie war ganze 15 Jahre älter als ihr Bruder, aber wie sie überhaupt an die ganzen Moneten herangekommen war, das konnte man nur spekulieren. Mit ehrlicher Arbeit jedenfalls nicht! So viel war schon mal sicher! Das war früher so und ist heutzutage nicht anders. Man kommt nur zu etwas, wenn man andere bescheißt. Doch ihr, Silke Steppenhein, würde schon noch was einfallen! Mit hochrotem Kopf ließ sie die Malerrolle von oben nach unten und von unten nach oben über die Wand

Impressum

Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Texte: GAB, Romy van Mader
Bildmaterialien: GAB, Romy van Mader, Danke an Pexels & Pixabay
Cover: GAB, Romy van Mader
Lektorat: K. Armenti
Tag der Veröffentlichung: 03.11.2023
ISBN: 978-3-7554-5964-4

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Für alle, die zum Lachen nicht in den Keller gehen. ;)

Nächste Seite
Seite 1 /