Mit dieser Geschichte über die Liebe (oder was man dafür gehalten hat) möchten wir mit einem Augenzwinkern zum Ausdruck bringen, dass man das Leben bitte nicht allzu erst nehmen sollte. Denn wer nichts erlebt, der kann auch nichts erzählen! Noch besser bringt es unser Lieblingsspruch auf den Punkt:
„Und während Du Dein Leben planst, fällt Gott hinter Dir lachend vom Stuhl!"
Mögliche Übereinstimmungen mit Menschen und Tieren sind rein zufällig.
Wir wünschen Ihnen nun ganz viel Freude beim entspannten Lesen!
Romy van Mader & Friends
Frank warf die Tür ins Schloss. Konnte er sich nicht ein einziges Mal wie ein erwachsener Mensch mit mir auseinandersetzen?
Am nächsten Morgen wachte ich auf und schielte vorsichtig nach links. Leer. Ich fühlte die Temperatur der Bettdecke, sie war kalt. Er ist mal wieder nicht nach Hause gekommen! Entweder schlief er bei einem befreundeten Wirt seinen Rausch aus oder bei einer Frau. In der MidlifeCrisis drehen sie alle durch. Auf seine Erklärung war ich jetzt schon gespannt. Ich schaute auf die Uhr. Punkt acht. Unter uns gesagt, einen schöneren Tagesanfang, als ganz allein im Haus zu sein, gab es für mich nicht. La, la, la, la! Ich schaltete das Radio ein und pfiff zu einem mir unbekannten Lied eine völlig falsche Melodie. Hach, schön war das! Ich genoss dieses wohlige Gefühl des mit mir Alleinseins. Ich könnte mich daran gewöhnen. Ich tanzte in mein Nachthemd gehüllt ins Badezimmer und nackt wieder heraus …
Das Telefon klingelte. Ich erkannte die Nummer. Nee, bitte nicht der alte Sack! Ich verdrehte die Augen und nahm ab. Den Hörer einige Zentimeter von meinem Ohr entfernt haltend, hörte ich es krächzen: „Sylvia, Gott sei Dank, du bist noch zu Hause! Frank rief mich gerade an und teilte mir mit, dass er mich heute doch nicht abholen kann. Ich soll dich fragen, ob du mich zu meinem Freund fahren kannst?“
Franks Vater – ein General vom alten Schlag – hatte mich mit seinen giftigen Verbalattacken dahin gebracht, dass ich ihn zum Teufel wünschte! Jetzt spritzte er mir mit seiner gespaltenen Zunge vermeintliche Honigtropfen ins Ohr, in der Hoffnung, ich würde mich seiner erbarmen und ihn vor dem Unheil des Geldausgebens retten. Falsch gedacht, mein allerliebster Lieblings-Schwiegerpapa! Du nimmst dir mal schön ein Taxi! Auf dass kleine Münzen aus deinem fetten und fest verschnürten Geldsack den Weg in die Freiheit finden! Geiz scheint vererbbar zu sein. Bloß gut, dass wir keine Kinder haben!
Mit ebenso schmeichelnder Stimme antwortete ich: „Lieber Ludwig-Horst, ich habe gaaaanz wichtige Termine und bin eh schon spät dran!! Leider, leider! Tschüssi!“, und legte auf.
Ich lachte in mich hinein und rieb mir die Hände.
Verlag: BookRix GmbH & Co. KG
Texte: GAB, Romy van Mader
Bildmaterialien: GAB, Romy van Mader, Danke an Pexels & Pixabay
Cover: GAB, Romy van Mader
Tag der Veröffentlichung: 09.06.2023
ISBN: 978-3-7554-4419-0
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
Für alle, die zum Lachen nicht in den Keller gehen!