Cover

VORWORT

 

 Mit dieser Geschichte über die Liebe (oder was man dafür gehalten hat) möchten wir mit einem Augenzwinkern zum Ausdruck bringen, dass man das Leben bitte nicht allzu erst nehmen sollte. Denn wer nichts erlebt, der kann auch nichts erzählen! Noch besser bringt es unser Lieblingsspruch auf den Punkt: 

 

„Und während Du Dein Leben planst, fällt Gott hinter Dir lachend vom Stuhl!"

 

Mögliche Übereinstimmungen mit Menschen und Tieren sind rein zufällig.

 

Wir wünschen Ihnen nun ganz viel Freude beim entspannten Lesen!

Romy van Mader & Friends

 

 

KUBA LIEB(r)E

 

Mein Freund Günther, ein mittlerweile in die Jahre gekommener Entertainer, war ursprünglich an die 1,89 Meter groß. Aber durch seinen wachsenden Buckel schrumpfte er zusehends und verlor einige Zentimeter. Einigen wir uns also auf 1,80 m. Das ist eine realistische Angabe. Seine immer dünner werdenden Haarfusseln, die wie das flaumige Gefieder beim Jungvogel im Wind freudig hin und her tanzten, gaben seinem schon lange nicht mehr attraktiven Äußeren den Rest. Wie ein Zausel sah er aus –und er benahm sich auch so. Sein ständiges nervöses Kratzen am Kopf bewirkte, dass die verbliebenen aktiven Haarwurzeln die restlichen Keratinfädchen loszulassen drohten. Mir wäre es lieber gewesen, er hätte sich am Rücken gekratzt, denn da wucherte es überaus dunkel und üppig. Ich riet ihm einige Male dazu, seine Haare vom Rücken auf seinen Kopf transplantieren zu lassen. Es ist ja heutzutage alles möglich. Aber diese Operation wollte oder konnte er nicht finanzieren. Es gab Wichtigeres. Da hatte er ausnahmsweise auch mal recht! Mein Freund Günther mit seiner Vorliebe für längst nicht mehr aktuelle Hawaii-Kurzarm-Hemden, hielt sich mit einigen Aufträgen gerade so über Wasser. Ich beneidete ihn für seine Überlebenskunst. Aber nicht für seinen letzten Arbeitseinsatz, von dem er sich eine Menge versprach. Seine Tante K., eine betagte und vor allem gut situierte Frau eines Professors der Chemie, bat ihn eines Tages um unterstützende Betreuung. Besser gesagt: Er bot sich ihr an. Mit Haut und Haaren. Sie war mit der Pflege ihres Mannes völlig überfordert und mit ihrer eigenen Hygiene auch, und so wusch er das Geschirr und ihren Mann und sie hin und wieder in der Hoffnung, eines Tages mit vollen Händen in ein neues Leben zu starten! Als ihr Mann starb, gab sie Günni einige Centstücke, wovon er eine Handvoll Nelken kaufen sollte. Sie band diese dann sehr geschickt zusammen, befestigte eine Grußkarte drauf und fertig war der edle Grabschmuck. Da hätte es ihm eigentlich schon dämmern müssen. Aber mein Freund Günther war eben nicht mehr oder eigentlich noch nie wirklich fit auf dem Gebiet des Denkens. Und so malte er sich aus, mit dem Erbe eines Tages ein schönes Rentnerdasein finanzieren zu können. Denn eines war sicher. Sein Geld versickerte. Dem Publikum konnte man den „Showman“ schon lange nicht mehr zumuten. Mit seinem Aussehen sorgte er zunehmend für Aufsehen. Gekrümmte Haltung, dünner Haarflaum und ein unvollständig bezahntes Lächeln waren nun mal keine Attribute für eine mitreißende Show, sie erregten eher Mitleid. Da nutzten ihm seine Beziehungen zu ehemaligen STASI-Mitarbeitern – wie er auch einer war – nichts mehr. Sein Spitz(el)name unter Freunden war „Gü.d.P.“, Günni die Petze, wobei er immer dachte, dass diese Abkürzung für „Günther der Popstar“ stand.

So lernten wir uns im Übrigen auch

Impressum

Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Texte: GAB, Romy van Mader
Bildmaterialien: GAB, Romy van Mader, Danke an Pexels & Pixabay (Merio)
Cover: GAB, Romy van Mader
Lektorat: K. Armenti
Tag der Veröffentlichung: 09.06.2023
ISBN: 978-3-7554-4418-3

Alle Rechte vorbehalten

Nächste Seite
Seite 1 /