Mit dieser Geschichte über die Liebe (oder was man dafür gehalten hat) möchten wir mit einem Augenzwinkern zum Ausdruck bringen, dass man das Leben bitte nicht allzu erst nehmen sollte. Denn wer nichts erlebt, der kann auch nichts erzählen! Noch besser bringt es unser Lieblingsspruch auf den Punkt:
„Und während Du Dein Leben planst, fällt Gott hinter Dir lachend vom Stuhl!"
Mögliche Übereinstimmungen mit Menschen und Tieren sind rein zufällig.
Wir wünschen Ihnen nun ganz viel Freude beim entspannten Lesen!
Romy van Mader & Friends
Wenn jemand mit einer Pistole schlafen geht, weil er sein Vermögen unterm Bett versteckt, dann fragt man sich, wann die Knarre wohl mal losgeht. Vanessa, das bin ich. Eine attraktive Frau von 35 Jahren, mit schwarzen, langen, gewellten Haaren und blaugrünen Augen. Ich, eine emsige Schmuck-, Taschen-, Kleidchen- und Schuhsammlerin und Mode-Bloggerin. Man könnte meinen, ich sei oberflächlich und nur an Männern ab einer gewissen Gehaltsklasse interessiert, abstreiten kann ich das nicht. Aber ich habe auch noch andere Interessen. Mein ausgewählter Mann heißt Markus Brumbiegel, 51 Jahre alt, 1,82 m groß, fleißiger Kettenraucher und Solariumgänger, so wie ich. Seine Haarfarbe wechselte in den 10 Jahren unserer Affäre von mittelblond über grau bis hin zu schlohweiß. Beruflich war er ein gefeierter Manager eines deutschen Weltkonzerns. Überaus erfolgreich und überaus dominant im Geschäftsleben. Privat allerdings schrumpelte der Manager – unter Mamis wachem Blick – zu einem Kleinkind zurück und ließ sich von seiner Mami befehligen, bekochen und „bewaschen“.
Unsere Begegnung vor 10 Jahren war Schicksal. Das wusste ich sofort. Eine Begegnung fürs Leben. Er fuhr mit einer großen Limousine vor, ich war sofort verliebt und gab mich ihm kompromiss- und lernbereit hin. Ich hoffte auf ein Happy End in Form eines herrschaftlichen Hauses, gemeinsamer Kinder und eines Lebens in Luxus. Ich wartete geduldig, denn Geduld ist eine Tugend? Aller zwei, drei Wochen „durfte“ ich für knapp drei Tage, übers verlängerte Wochenende (anfangs in meiner Studienzeit, später suchte ich mir einen Job, der mir aber noch genug Zeit mit ihm ließ), in seiner Penthouse-Wohnung einkehren, um ihn von seiner verantwortungsvollen Arbeit abzulenken. Natürlich machte er sich auch Gedanken um die Welt. Wobei seine Gedankengänge meinen meist nicht ganz entsprachen. Das lag wohl daran, dass ich manches menschlicher und nicht gar so nüchtern sah wie er. Ging es heiß her und ich gewann mit meinen Argumenten die Oberhand, winkte er abschätzend ab und bezeichnete meine Ansichten als „Flower-Power-Mist“. Anderes sah ich wiederum nicht ganz so demokratisch unbedenklich wie er. Da war ich dann eine wilde Anhängerin obskurer Verschwörungstheorien. Dass sich einige meiner bedenklichen Vorhersagen später als wahr erwiesen, davon wollte er aber nichts wissen. Der große Lenker und Denker. Ich blieb ruhig, auch wenn er lauter wurde. Dinge, die ich nicht ändern kann, über die rege ich mich nicht auf. Vielleicht lag mein „Om-Pol“ auch einfach nur in meinem niedrigen Blutdruck begründet. Wir führten auch ruhigere Debatten, beispielsweise über den Tierschutz, da waren wir uns dann immer einig. Es knallte speziell dann, wenn die Geschäftszahlen nicht den gewünschten „Mega-Mega-Mega-Erfolg“ mit sich brachten und der Druck auf ihn zu groß wurde. Meistens endeten diese einseitig lauten Dispute damit, dass Markus völlig hilflos sein Portemonnaie zückte. Die Last der Welt nicht mehr aushaltend und um sich besser zu fühlen, schickte er mich dann zum Einkaufen.
„Hase, ich habe keine Hemden mehr. Du hast doch so einen tollen Geschmack. Kauf mir mal welche.“
Er bescheinigte mir hinlänglichen Geschmack ob meines eigenen wohlgeformten Körpers und meiner immer adretten Kleiderwahl, die stets up-to-date ist. Beim Shoppen konnte mir keine so schnell das Wasser reichen. Und so fuhr ich mit seinem Firmenwagen los und kaufte ein. Ich arbeitete seinen Einkaufszettel wunschgemäß ab und kaufte beispielsweise in einem ausgesuchten Geschäft 70 weiße Unterhemden der Marke HUGO BOSS für knapp 2800 Euro. 100 Paar schwarzer Socken der Marke „Falke“ und 50 exklusive Slips im Wert von 2000 Euro! Einmal im Kaufrausch, beschloss ich auch noch neue Bettwäsche de luxe für insgesamt 600 Euro zu erwerben. Ein etwas kniffligerer Auftrag waren die Hemden und Hosen für ihn, aber bravourös meisterte ich auch das. Ich achtete akribisch darauf, dass zum Ende hin noch genügend Geld für eine Belohnung für mich in Form eines Schmuckstücks oder Designerteils übrig blieb. War ja nicht mein Geld und ein Limit hatte er mir nicht gesetzt. Also schlug ich das ganze Geld auf den Kopf.
Verlag: BookRix GmbH & Co. KG
Texte: GAB, Romy van Mader
Bildmaterialien: GAB, Romy van Mader, Danke an Pexels & Pixabay
Cover: GAB, Romy van Mader
Lektorat: S. Heidenfels
Tag der Veröffentlichung: 09.05.2023
ISBN: 978-3-7554-4173-1
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
Für alle, die zum Lachen nicht in den Keller gehen.