Cover

Vorwort




Ich würde mich liebend gern auf einige Feedbacks freuen :)
& Ich bin offen für Ideen, Verbesserungen und Anmerkungen :)

Naja, viel Spaß beim Lesen.

Liebe Grüße

Prolog


'Ob ich bald wieder los muss?', 'Wie lange hatte ich noch Zeit?', 'Sind die mir schon wieder auf den Fersen?', das waren wohl die üblichen Fragen, die ich mir stellte. Es war doch abgefahren, wenn man sich das vorstellte. Irgendso ein dämlicher Typ lässt ein normales Mädchen jagen, wegen nichts. Seit fast 12 Jahren!

 

Kapitel.1

Ich packte meine Tasche für die Schule, ging aus meiner kleinen Wohnung und schloss die Tür ab. An der Bushaltestelle holte ich mein iPod raus und drehte die Musik auf. Nach endlosen fünf Minuten kam der Bus und ich stieg ein. Weit hinten fast am Ende des Busses saß ein Junge, der mich wie jeden Morgen mit einem Lächeln in den Augen und einem Grinsen im Gesicht begrüßte - Marc. ,,Hi, Lu" , sagte er, als ich mich auf dem freien Platz neben ihm setzte. ,,Hi Marc", ich lächelte ihn an und setzte dieses glückliche Gesicht auf, welches ich in den Jahren gelernt habe und plötzlich überkam mich wieder dieser dumpfe, lähmende Schmerz. Ich werde ihn verlassen müssen...bald. ,,Was ist los? Du guckst so gequält, ist es meine Schuld?", ,,Nein, natürlich nicht ich habe nur grade gemerkt, dass ich vergessen habe zu frühstücken", log ich. Ich log schon mein Leben lang, über meine Herkunft, meine Eltern - meine Geschichte. ,,Ach Süße, wie oft soll ich dir sagen, das das Frühstück die wichtigste Mahlzeit des Tages ist, besonders für dich so mager wie du bist", er hielt mir schon die ganze Zeit diese Rede. Naja, wirklich falsch war das nicht, ich habe schon öfters vergessen morgens zu frühstücken. Aber so schlimm war das auch wieder nicht.

Nach knapp 25 Minuten waren wir am Ziel unserer Busfahrt und wir stiegen zügig aus. Die Anderen warteten schon auf uns und redeten über die Englischklausur, die für heute angesetzt war und über das anstehende Wochenende. Als diese uns sahen hielten die Gespräche aprupt an und starrten uns gespannt an. Dann lösten sich zwei aus der Gruppe und kamen direkt auf uns zu mit einem unsicheren Gesichtausdruck. Nessa und Oli. Nessa hieß eigentlich Vanessa, aber diese hasst den Namen und will Nessa genannt werden und sie war meine beste Freundin hier und meine erste. Sie hatte mittellange, blonde Haare und schöne blaue Augen. Oli ist die Kurzform von Oliver und dient einfach der Zeitersparnis. Zudem war er Marc's bester Freund und wie ich gehört habe, dies seitdem Kindergarten. Ich verstand mich eigentlich ganz gut mit ihm und aussehen tat er auch nicht schlecht. Er hatte rehbraune Augen und genauso braune Haare, die er kurz geschnitten trug, wie die meisten hier in der Gegend. Also eigentlich der durchschnittliche süße Typ aus der Schule. Jedoch war er nichts für mich, da ich nicht wirklich auf ihn stand, da ich sowieso nicht lange genug hier blieb für einen festen Freund und dieser mir bei meiner Abreise Liebeskummer bereiten würde und aus dem wichtigsten Grund: Nessa war in Oli verschossen und hatte es noch nicht selbst bemerkt.

Nun hatten wir uns getroffen und Nessa drückte mich und versuchte normal zu lächeln, was aber krampfhaft wirkte. Oli und Marc begrüßten sich mit einem lockeren Handschlag gefolgt mit einem Schulter-rempel-Ritual. (Jungs!) Oli und ich drückten uns nur kurz und Nessa und Marc auch. Wir vier guckten uns einfach nur an, die Stimmung war sichtlich angespannt und ich fragte mich was los war. ,,Okay das reicht, was ist los?", platzte es aus Marc heraus. Ich schaute ihn von der Seite aus an. Er war fast einen ganzen Kopf größer und ich war schon 1,75m groß und hatte Keilpumps an mit einem Absatz von knapp 8cm. Marc war leicht braun gebrannt, wie jeder in West Palm Beach (knapp 150km von Miami entfernt), breitschultrig und sehr muskulös. Die Ärmel seines T-Shirts waren immer gespannt, obwohl Marc noch nicht mal seinen Bizeps spannte. Zudem hatte er grüne Augen und blonde Haare, die er ein bisschen länger trug. Im Komplett-Paket war Marc perfekt, nicht nur äußerlich. Er war auch höflich und hatte ein so gutes Benehmen als wäre er aus dem 18.Jahrhundert entsprungen und bei uns gelandet. Marc war ein Model, ein Gentleman und auch noch ein Footballer - DER Footballer. Er war der Kapitän des Footballteams der Schule. Unsere Schule war tierisch stolz auf ihn, denn er hatte die letzten zwei Jahre die entscheidenen Punkte gemacht und uns den Sieg geholt. Wir gingen auf die West Palm Beach Highschool und waren in unserem Senior-Jahr. In knapp fünf Monaten würden die anderen ihren Abschluss hier machen und feiern gehen und nach dem Sommer an ihre gefundenen Collegs weitermachen. Wieso ich sage ,,die anderen" und nicht wir!? Ganz einfach, weil ich in knapp fünf Monaten nicht mehr hier sein werde und auch sicherlich keinen Kontakt zu meinen jetzigen Freunden haben werde. So wie es jedes Mal passiert ist. Natürlich wissen meine Freunde nichts davon das ich bald verschwinden werde. Diese denken das wir nach dem ganzen Prüfungsstress, zusammen schön feiern gehen werden. Wie gerne ich da mitmachen würde aber ich darf nicht, denn je länger ich hier bleibe gefährde ich die anderen und mich selbst. Da meine Verfolger mir sicher schon auf den Fersen sind. Ich entschloss das ich am Wochenende verschwinden würde und das mit so einer Leichtigkeit als hätte ich grade entschieden was ich morgen für Schuhe tragen würde.

,,Wir müssen euch was sagen!", sagte nun Oli nach langem Zögern. ,,Ihr seid nun endlich ein Paar!?", fragte ich nun und wusste kurz nachdem ich die Frage gestellt hatte, dass ich richtig lag und begann zu grinsen ,,WAS?", kam es von meiner Seite und sah wie Marc verdattert guckte als hätte ich ihm eben gestanden, dass der Mond wirklich aus Käse bestände. ,,Wie kommst du den darauf, Lu?", fragte Marc mich ganz ungläubig. ,,Weil sie Recht hat, Marc", sagte Oli endlich ,,Hää?", Marc kapierte also echt nichts bis auf Sport. ,,Marc, du bist einfach sooo verpeilt, dass glaubst du gar nicht", gab ich genervt von mir. ,,Hey, was soll das denn nun?", fuhr er mich an. ,,Marc!", kam es von Oli, Nessa und mir, wie aus einem Mund. ,,Was denn?", Verpeiltheit war zwar in kleinen Mengen mega süß und total niedlich, aber so extrem, wie es nur von Marc kommen konnte, war sicher nicht normal und auch nicht gesund. Ich sollte ihm mal den Tipp geben, sich durchchecken zu lassen bevor ich gehe. Sicherlich hatte er was beim Football abbekommen. ,,Also was unsere Besten Freunde uns grade sagen wollten ist, das die beiden zusammen sind", ,,Ja das habe ich ja kapiert, nur wieso die beiden so angespannt sind kapiere ich nicht!?". ,,Hää?", entfuhr es nun Oli, Nessa und mir. ,,Ich meine, ich wusste seitdem wir drei im Kindergarten waren, das früher oder später aus euch beiden ein Paar werden würde, jedoch habe ich mich damals nicht wirklich darum gekümmert wie gesagt im Kindergarten. Zudem Oli's Verhalten die letzten zwei Jahre, hat mich bei meiner Theorie auch immer bestätigt und deine Reaktionen über Nessa's Date's, du hast dich jedes Mal so tierisch aufgeregt. Als Nessa dann aber mit Dave zusammen kam, hättest du fast Selbstmord begangen, denn du warst sofort dagegen und wolltest Nessa warnen das Dave ein Arschloch war und zudem ein richtig mieser Player. Nessa hat aber nicht auf dich gehört und dann warst du so depressiv und verletzt, dass du dich auf diese Schlampe Lizza eingelassen hast. Das widerrum hat Nessa verunsichert und das Ganze hat fast die Freundschaft zwischen uns drei ruiniert. Nach einer Weile, bei der ich bis heute noch denke das du doch was genommen haben musstest oder besoffen warst, hast du mit Lizza Schluss gemacht. Danach warst du zwar immernoch ein bisschen komisch drauf, aber das war wohl wegen Nessa und Dave. Du hast die ganze Zeit aufgepasst und die beiden im Auge behalten. Das hat dazu geführt das rauskam, das Dave echt ein Arschloch ist und ein Player. Er hat die ganze Zeit Nessa mit anderen Weibern betrogen und wollte Nessa nur ins Bett kriegen. Nachdem du deine Beweise gesammelt hattest bist du zu Nessa und hast es ihr erzählt, zum Glück kam alles raus und Nessa hat Schluss gemacht mit Dave, danach hast du gefeiert und ab diesen Abend haben deine Augen immer geleuchtet, wenn du Nessa gesehn hast oder wir über sie gesprochen haben. Als ich das gemerkt hatte wusste ich ab dem Zeitpunkt zwei Sachen: Erstens, Du liebst Nessa über alles und Zweitens, ich wusste wann du an sie dachtest. Also worauf ich hinaus will ist: ich wusste das eines Tages und dieser Tag ist anscheinend schon gekommen, das aus euch beiden ein Paar wird und ich habe Recht behalten", Oli's, Nessa's und meine Kinnlade klebte fast am Boden, so etwas hatten wir niemals, nie und nimmer von Marc erwartet. ,,Wow, ist mein Kumpel helle...moment mal...seitdem KINDERGARTEN wusstest du Bescheid und sagst mir nicht davon, du Kleinkindorakel!", scherzte Oli und nahm Nessa's kleine Hand in seine, diese wurde rot und verschränkte ihre Finger in seine. ,,Und seit wann weißt du Bescheid, Lu?", fragte mich Nessa, es klingelte in diesem Moment und wir vier bewegten uns in Richtung Gebäude, die anderen waren schon vorgegangen um uns unseren Freiraum zu lassen, das mochte ich an ihnen.

,,Seitdem du mir zum ersten Mal von Oli erzählt hast und übrigens wünsche ich euch beiden viel Glück und eine Menge Liebe, egal was kommen mag, verstanden!", auch, wenn ich keine Frage gestellt habe antwortete sie mir ,,Klar Süße und Danke", wir umarmten uns und innerlich verabschiedete ich mich von ihr, Oli, Marc und von den anderen, sie werden mir sicher fehlen. Wir gingen an unsere überdimensionalen Schließfächer und holten unser Zeug raus, hier hatte ich sie drei kennengelernt direkt an meinem ersten Schultag an dieser Schule vor knapp drei Monaten. Als wir alles hatten gingen wir zum Physiksaal und wie das Schicksal es wollte hatten wir die ersten vier Stunden und die letzten beiden Stunde zusammen. Im Saal angekommen setzten wir uns in die mittleren Reihe. Ich saß von meinem ersten Tag an hier neben Marc. Nachdem wir uns kennengelernt hatten und es geklingelt hatte, fragte mich Oli was ich nun hatte als ich Physik sagte, fingen Oli und Marc lauthals an zu lachen und Nessa sagte feierlich ,,Von nun an gehörst du zu uns und das ist dringend nötig, denn bei diesen beiden Kerlen hier bringe ich mich bald um, wenn ich keine beste Freundin habe", und nahm mich mit. Jedoch hatte ich keine Ahnung wohin, auf dem Weg zu unserem Ziel flüsterte Marc mir ins Ohr ,,Wir drei haben auch Physik und brauchen dringends ein Physik-Wunder oder wir fallen durch, denn wir haben soviel Plan von diesem Fach, wie eine Ameise, wobei eine Ameise möglicherweise mehr von Physik weiß als wir drei zusammen. Kannst du Physik, wenn ja hast du sogar ein Platz bei uns im Klassenzimmer gefunden", ich lachte und sagte dann ,, Ja, ich kann Physik um ehrlich zu sein ist Physik eins meiner Lieblingsfächer", daraufhin lächelte Marc und gab mir einen Kuss auf die Schläfe und sagte das er mich nicht so leicht wieder fortlässt.

Ich musste grinsen bei dieser Erinnerung von damals. ,,Was grinst du denn so?", fragte mich Marc, nachdem wir uns hingesetzt hatten und auf unseren Physiklehrer warteten, der wie immer zu spät kam. ,,Ach, ich denke nur an den Morgen zurück, wo wir uns kennengelernt haben und wie hoffnungsverloren ihr in Phyik wart", sagte ich und grinste Marc frech ins Gesicht. ,,Ja, das ist wirklich ein Grund zum Grinsen, aber dank dir haben wir Physik verstanden und sind fast schon Genie's", nun grinste Marc mich zuckersüß an. Wie sehr ich Marc mochte. Wenn mein Leben doch bloß nicht so kompliziert wäre und ich nichts als Unglück bringen würde, wäre ich wohl halsüberkopf in Marc verliebt. ,,Oh ja, das ist wirklich ein Grund zum Grinsen, aber ich kenne einen besseren: wir vier morgen Abend im *Sparkel* ", sagte Oli, wobei Nessa grinste und Oli verliebt anguckte. Marc lächelte und ich sagte ,,Das wäre echt der perfekte Abschluss für diese Woche" und für mein Leben hier bei euch, fügte ich in Gedanken hinzu. ,,Also geht morgen klar?", fragte Nessa mich ,,Logisch!", sagte ich in Feierlaune und wir lachten alle los. Dann kam unser Physiklehrer und gab uns das Zeichen leise zu sein. Mr.Lower legte mit seinem Unterricht los und die ganze Zeit dachte ich an meine erste Zeit an dieser Schule.

Die meiste Zeit war toll und genial, doch es gab da einen Zwischenfall. Diesen Zwischenfall hatte ich mit einem Jungen namens Martin. Martin McDaniels. Eigentlich war er ganz nett und sah auch noch gut aus. Er hatte dunkelblonde Haare, die leicht lockig waren und war anscheinend sehr angetan von mir gewesen. Klar ich sah nicht schlecht aus, dass war mir klar. Im Laufe der Zeit wurde mir immer mehr bewusst das ein hübsches Ding es leichter hatte in der Welt. Das machte ich mir zu nutze. Jungs sahen mich an und versuchten es mit blöden Sprüchen und dreisten Anmachen. Wenn ich in den Spiegel sah, sah ich immer ein großes Mädchen, nicht dick aber auch nicht überdurchschnittlich schlank, ich hatte lange braune Haare und eine mokkafarbende Haut und ich war stark. Das sah man mir zwar nicht an, jedoch konnte ich Kickboxen, Karate und Selbstverteidigung und konnte gut mit Waffen umgehen. Meine liebsten Waffen waren Schild und Schwert, sowie Pfeil und Bogen. Das alles habe ich nach und nach auf meiner Reise, die ich vor knapp 12 Jahren notgedrungen beginnen musste, gelernt. Zudem habe ich in den letzten 12 Jahren knapp 26 Sprachen fließend sprechend gelernt und 9 Dialekte, dass liegt wohl daran das ich sehr viel rum gekommen war. Also mit Martin McDaniels verbrachte ich nach einer Weile, eine Menge Zeit mit ihm und er kam mir immer näher. Eines Tages in der Schule lud er mich ein bei sich zuhause zu lernen, ich willigte ein. Als ich am Abend bei ihm war und wir zusammen auf seinem Bett saßen, zog er mich plötzlich an sich und küsste mich. Aus Reflex ohrfeigte ich ihn und verließ sein Haus. Am nächsten Tag kam er auf dem Flur auf mich zu und schrie mich an: Wieso ich ihn geohrfeigt hatte und wieso wir nicht zusammen sein können. Meine Antwort war, das ich niemals mit einem Jungen zusammen sein kann der so ist, wie er. Damit hatte ich ihn verletzt und sah, wie sich das Eis in seinen blauen Augen bildete. Er ging und erzählte Lügen und Märchen über mich. Aber mit der Zeit ließ es nach und manchmal sah er mich böse an, wenn wir uns sahen. Einmal erwischte ich ihn sogar dabei wie er mich beobachtete.

,,Lucy, würden sie uns bitte den Namen der Kraft nennen, die uns daran hindert in der Luft rumzufliegen wie ein Vogel?" , ,,Das wäre die Schwerkraft, die sie so schön beschrieben haben", gab ich gekonnt jedoch höflich zurück. Mr.Lower nickte und ließ mich für den Rest der Stunde in Ruhe. 

Kapitel.2

Als nächstes hatten wir Spanisch. Auf dem Weg dorthin begegnete uns Martin und dieser grinste mich fies an. Oli fragte ihn aus Höflichkeit, was er morgen so vorhatte um die Woche ausklingen zu lassen. ,,Weiß ich noch nicht was habt ihr den vor?", fragte dieser und guckte mich dabei immernoch an. ,,Wir hatten vor ins *Sparkel* zu gehen", antwortete Oli und Martin sagte, das er vielleicht mal vorbei schauen würde. Irgendwie kam mir der Gedanke, das Martin etwas geplant hatte in den Kopf.

Im Klassenzimmer angekommen setzten wir uns hin. Die anderen beachteten uns kaum, weil sie alle vertieft waren für die Englischklausur zu lernen, die gleich anstand. Marc, Oli und ich hatten bereits gelernt, nur hat Nessa es anscheinend vergessen. Sie ließ sowohl Oli als auch Marc und mich links liegen und steckte ihre Nase in das Englischbuch. Oli gesellte sich zu uns ,,Sag mal Lu, was machst du heute Abend noch so?", ,,Keine Ahnung, bisschen chillen und so und was habt ihr vor?", antwortete ich, jedoch wusste ich ganz genau was ich heute noch so machen würde: Meine Sachen packen, aufräumen und alles für meine Abreise bereit machen. ,,Baseball gucken und danach mich mit meiner Süßen treffen", am Ende des Satzes schaute Oli in Nessa's Richtung, diese guckte mega grimmig in ihr Englischbuch und verzog dabei so komisch das Gesicht, wie ein Kamel das Durchfall hatte. Einfach nur witzig Oli, Marc und ich kicherten und ernteten dafür einen bitterbösen Blick von Nessa, die sich wieder ihrem Englischbuch widmete. Als Miss Montez unsere Spanischlehrerin reinkam packten wir unsere Sachen raus, setzten uns hin und die nächsten 50 Minuten vergingen wie im Fluge.

Nun hatten wir eine kleine Pause von 15 Minuten, in dieser saßen die meisten aus unserer Stufe irgendwo und versuchten das letzte Thema sich ins Gehirn einzuprägen. Das kommt eben davon, wenn man das halbe Wochenende blau ist, man bekommt ein Käsegehirn wo alles einfach nur durch sickert. Obwohl das Thema wirklich leicht war: Romeo&Julia. Ich habe die tragödische Liebesgeschichte schon in vielen Sprachen und Fassungen gelesen. Aber überall war das Hauptthema gleich: Romeo und Julia durften nicht zusammen sein und sich nicht lieben, sie tuen es doch und es kommt zum Drama. Keine Ahnung wieso aber dies war meine Lieblings-Geschichte, auch wenn es kein Happy-End gibt.

Irgendjemand rempelte mich an, als die Stunde beendet war und wir durch den Flur strömten und flüsterte mir ins Ohr, das ich auf mich auspassen sollte man sei mir auf den Fersen. Sofort bekam ich eine Gänsehaut. Ich drehte mich im Gang umher, fand jedoch niemanden der es hätte mir flüstern können oder eher gesagt es hätte jeder sein können denn es herrschte eine Menge Betrieb. 'Was hatte das bloß zu bedeuten?' ,fragte ich mich und beschloss nun endgültig das ich morgen Abend nach dem *Sparkel* verschwinden würde. Zudem musste ich nun darauf achten, wer sich in meiner Nähe befand, mich möglicherweise beobachtete und oder mich verfolgte.

,,Hey Lu, was ist den heute bloß mit dir los?", fragte mich Marc. Ich sah in seine smaragd-grünen Augen und dachte mir wieso ich nicht einfach bei ihm bleiben könnte Vertrag hin oder her. ,, Ach ich bin nur müde und total hungrig", ,,Na dann, komm ich spendiere dir einen Schoko-Nuss-Muffin und einen Kaffee, damit du gleich bei der Arbeit nicht einschläfst oder gar Amok läufst, nur weil du Hunger hast", sagte Marc grinsend und führte mich auf den Campus zu dem Snack-Stand der Schule. Er kaufte mir den besagten Schoko-Nuss-Muffin und sah zu wie mein Iced Coffee von Joe zubereitet wurde: Er tat einen Eiswürfel in den Becher und goß dann heißen, süßen Kaffee drüber dann noch ein bisschen Milch und ein Extra-Stück Zucker, so wie ich es liebte. Marc kaufte sich einen Milchkaffee mit Milchschaum und Zimt, wie ich dieses blöde Pulver hasste bei dem ich nur von der Berührung mit diesem Zeug einen Ausschlag bekam, dachte ich grade als auf einmal etwas lautstark zersprang.

Marc zog mich aus seinem Beschützerinstinkt in seine Arme, um mich zu beschützen. Kleine Glasspliter trafen ihn an seinem durch trainierten Rücken, aber bis auf die Tatsache das sein langärmiges, schwarzes T-Shirt das eine oder andere Loch am Rücken hatte war weder ihm noch mir was passiert. 'Was war das bloß?' Wir schauten hoch und fanden ein kaputtes Fenster, wie von einer Wespe gestochen liefen Marc und ich los und ließen unsere Kaffee's und meinen Muffin zurück am Stand. Oben im ersten Stock angekommen sahen wir einige Scherben von dem Fenster auf dem Gang liegen, denn es sah so aus als wurde das Fenster von innen kaputt gemacht so das der größte Teil der Scherben rausflog. Marc und ich betrachteten es uns näher, dabei fiel mir ein ordentlich gefalteter Zettel auf dem Boden auf dieser trug meinen Namen, ich steckte ihn mir schnell in die Hosentasche damit es Marc nicht bemerkte. ,,Ey, was ist hier passiert?", fragte Oli, der grade mit einer total verwirrten Nessa an der Hand zu uns gestürmt kam. ,,Wenn wir das bloß wüssten? Lu und ich waren draußen als es zerbrach und sind sofort her gerannt, um zu gucken ob nicht einer verletzt wurde und um zu schauen was hier bloß passiert ist", erklärte Marc und stellte sich grade hin und strafte die Schultern. ,,Was habt ihr nun schon wieder angestellt?", kam es von einer strengen Stimme von der Person die hinter Oli und Nessa den Flur betrat. Miss Smeralder. ,,Wir haben nichts angestellt, wieso sollten wir auch?", konterte Marc und guckte der Lehrerin direkt in die Augen. ,,Na gut ich glaube ihnen mal Mister Wood, aber was ist dann hier bitte passiert?", fragte sie nun und betrachtete sich die Scherben und die Überreste des Fensters an. ,,Wenn wir das wüssten, es sieht so aus als wäre das Fenster von innen aus kaputt gemacht worden, mit Absicht oder ohne Absicht kann ich nicht sagen", überlegte Marc. ,,Ich werde die Polizei anrufen und diese werden sich um das alles kümmern", sagte Miss Smeralder und holte schon ihr Handy raus ,,Ihr geht bitte wieder in den Unterricht oder sonst wohin, nur weg von hier damit die Officers ihren Job schnell und ohne Probleme durchführen können". Die anderen Schüler die sich hier versammelten hatten verzogen sich murmelnd, Oli und Nessa kamen zu Marc und mir rüber, wir gingen wieder runter zum Hof.

Joe hatte unsere Kaffee's und meinen Muffin beiseite gestellt und gab uns die nun. ,,Wer das angestellt hat, frag ich mich?", sagte nun Nessa als sie und Oli sich auch was zum trinken geholt hatte und sich zu uns gesellten. ,,Stimmt, wer auf die Idee kommt ein Fenster in der Schule zu zerschlagen und dann abzuhauen?", gab nun Oli von sich. Ich konnte mir denken wer sowas machen würde und wieso auch... .

Es klingelte plötzlich und mir wurde bewusst, dass ich das ganze Gespräch verpasst hatte und in meine eigenen Gedanken versunken war als mich Marc am Arm berührte und fragte ob wir los können. Ich nickte, stand auf und folgte den Dreien in unseren Englischklassenraum. Misses Jones war schon drinnen und hatte bereits die Arbeiten auf den Tischen verteilt und wartete nun auf uns. ,,So vor euch habt ihr eure Arbeiten liegen, ich hoffe ihr habt gelernt und ihr könnt....jetzt die Blätter umdrehen, schaut euch zu erst die Arbeit an und stellt die Fragen in den ersten 10 Minuten danach werde ich keine Frage mehr beantworten, viel Glück euch allen",sagte sie und schon drehten alle die Arbeiten rum, sofort kamen von hier und da dumpfes Stöhnen oder kleine Ausrufe beispielsweise ,,Na...super" oder ,,Das wird sicher eine 6". Ich machte mich sofort an die Aufgaben so schwer war das wirklich nicht, wenn man ordentlich gelernt hatte war das alles ein Klacks.

Nach der ersten Stunde waren Oli, Marc,ich und der größte Teil der Klasse bereits fertig nur Nessa und die Typischen-nicht-Lerner und Wir-sind-zu-cool-um-zu-lernen-Typen waren noch am schreiben. Da kam eine Durchsage:,,Da die Polizei unseren Hauptcorridor, sowie unseren Campus für ihre Ermittlungen in Beschlag benommen haben fällt der Rest des Tages nach dieser Stunde aus. Für die Seniors fällt als kleiner Bonus auch morgen die Schule aus. Ich wünsche euch einen schönen Tag und den Seniors schon mal ein schönes Wochenende", kam es durch die Durchsage von unserem Direktor Mister Jersey, einem kahlköpfigen, netten Mann. Sofort brach das Gejubel los, es war für einen Moment egal, ob wir in der Schule saßen und dabei eine Arbeit schrieben. ,,So jetzt beruhigt euch mal wieder, einige schreiben noch", rief uns Misses Jones ins Gedächtnis.

Ich war eine der ersten, welche fertig waren. Da nahm ich den Zettel aus meiner Hosentasche und entfaltete ihn langsam. >Hallo Lucia. Du solltest aufpassen, was du machst. Du bist ziemlich unvorsichtig geworden. Vergiss nicht, wir haben noch eine Rechnung offen. M.< Verdammt, ich hatte Recht behalten. Marces war hier. Obwohl M. könnte auch Martin sein. Hmm.. langsam verschwand ich wieder in meinen Gedanken.

Nach der Zeit gab es hier und da ein Gemurmel oder ein Getuschel, das zwischen denen herrschte die schon fertig waren und Pläne für das verfrühte Wochenende das gleich beginnen sollte schmiedeten. Als Oli und Marc fertig waren, setzten diese sich zu mir und wir planten unsererseits das Wochenende. ,,Also wie wär es, wenn wir heute schon ins *Sparkel* gehen, ich meine da das Wochenende ja gleich anfangen wird", sagte Oli. Mir schien es recht da könnte ich morgen früh verschwinden und nicht erst auf morgen Nacht warten müssen. ,,Also ich finde das ist eine Superidee", gab Nessa nun von sich, sie war nun auch fertig geworden und quetschte sich zu mir auf meinen Stuhl. ,,Finde ich auch", kommentierte ich und Marc nickte. ,,Gut...dann geht ja heute Abend klar", erklärte Oli feierlich. 

Kapitel.3

Es klingelte und wir stürmten raus. Marc und ich verabschiedeten uns von dem süßen Paar, bevor wir abgemacht hatten das wir uns um 19 Uhr im *Sparkel* treffen würden und gingen zu unserem Bus, der schon auf uns wartete. Eingestiegen, setzten wir uns auf unseren Stammplatz ganz hinten. Es dauerte eine Weile bis einige andere Schüler eingestiegen waren, dann fuhr der Bus schon los.

Marc und ich schwiegen, es war kein peinliches Schweigen wo keiner wusste was er sagen soll, sondern ein bequemes und vertrautes Schweigen zwischen uns beiden. ,,An was denkst du?", fragte mich Marc, als wir schon die Hälfte des Weges hinter uns gebracht hatten. ,,Ähmm...ich denke darüber nach...ähmm....was ich heute Abend anziehen soll?", log ich. Ich wusste, dass ich niemals Marc oder Nessa oder einem anderen sagen könnte das ich darüber nach dachte wie ich wohl abhauen sollte und wohin. ,,Du weißt das du immer super aussiehst, egal was du an hast, ob eine einfache Jeans mit einem T-Shirt oder ob es ein Designerkleid ist", versicherte Marc mir. Ich musste lächeln, er war wirklich süß und seine Augen und seine vollen Lippen...NEIN! Ich durfte nicht damit anfang darüber nachzudenken. Es war einfach nicht gut. Solche Dinge erschweren mir den Abschied und die Distanz die früher oder später kommen wird. Zudem die Trauer, die natürlich bevorstand. Durch einen Kuss, einer Berührung, durch Liebe wird alles viel komplizierter und es wird eine lange und schmerzhafte Zeit dauern, um alles zu vergessen für ihn und auch für mich. Ich durfte nicht es war auch zu gefährlich, denn wenn ich wirklich tiefe Gefühle für Marc oder einen anderen empfinden würde würden sie diese gegen mich nutzen. Auch würde ich mir noch lange nachdem ich weg bin Sorgen und Gedanken machen, ob es ihnen gut geht oder ob ihnen nicht doch was zu gestoßen ist seitdem ich fort bin,...

So lief es schon einmal nur ein einziges Mal das ich mich habe hinreißen lassen und mich in einen Jungen verliebt sein Name war Jonas, als ich gezwungener Maßen fliehen musste habe ich Monate damit verbracht mir Sorgen zu machen. Die ganze Zeit war nur er in meinem Kopf, ich konnte gar nicht mehr klar denken. Natürlich war es schön eine Zeit lang glücklich verliebt zu sein und, wie ein normales, naja fast normales Mädchen zu leben. Jedoch musste ich bald fort. Ich dachte an ihn, bis ich mich entschieden habe ihm einen Besuch abzustatten. Ich ging meine alte Schule besuchen und suchte ihn. Viele erstaunte Gesichter, aber auch glückliche Gesichter begrüßten mich. Als ich ihn fand zerbrach mein Herz fast: er saß mit einem blonden Mädchen kuschelnd an UNSEREM LIEBLINGSPLATZ und küsste sie grade so, wie er mich immer geküsst hatte. Nach einer Weile, die sich für mich wie eine Ewigkeit anfühlte, lösten die beiden sich von einander. Er betrachtete ihr Gesicht und strich ihr dabei eine Strähne hinters Ohr. Danach sagte er ihr was, da ich Lippenlesen gelernt hatte, wusste ich was: Ich liebe Dich und Ich will Dich niemals verlieren. Das gab mir den Rest.

Ich rannte aufs Mädchenklo und kam unweigerlich an den beiden vorbei, was ich jedoch nicht wirklich realisierte bis mir plötzlich jemand hinterher rief, ob ich es doch wirklich sei und wieso ich gegangen war und das ich doch bitte stehen bleiben solle. Ich blieb nicht stehen, ich rannte und rannte. Im Mädchenklo angekommen sperrte ich mich in einer Kabine ein und weinte bitterlich. Ich weinte und weinte bis ich nicht mehr weinen konnte. Ich hatte mich wie man es in diesen Kitschfilmen sagte ausgeweint. Als ich mir sicher war das keine Tränen mehr kommen würden, öffnete ich die Kabine und ging aus der Toilette. Draußen auf dem Hof ging ich zu meinem Wagen, ich hatte grade meine Schlüssel aus meiner Tasch gefischt und sofort ließ ich sie wieder fallen als ich sah wer an meinen Wagen gelehnt auf mich wartete. Jonas.

Er bemerkte mich und kam auf mich zu. ,,Was machst du hier? Du solltest im Unterricht sein", sagte ich und versuchte meine Wut, die nun allmählich aufkroch zu ignorieren. ,,Und du auch, du hättest normalerweise neben mir im Unterricht sitzen müssen, jedoch bist du verschwunden ohne Abschied zu nehmen weder von den andern noch von mir", sagte er bitter und guckte mir in die Augen. Darauf wusste ich nichts zu antworten ,,Hör mir zu Jonas, es tut mir leid das ich mich nicht verabschiedet habe aber...aber ich musst schnell weg von hier. Du verstehst das nicht", ich verweifelte und ich glaubte das sich wieder neue Tränen bildeten. ,,Wie soll ich es auch verstehen!? DU HAST MIR JA NICHTS ERZÄHLT!!", schrie er schon fast. Ich sah wie es ihn auch mit nahm. ,,Du hast dich nicht gemeldet nicht ein einziges Mal, weder eine SMS noch ein Anruf noch einen Brief oder eine E-Mail. Ich habe schon daran gedacht zur Polizei zu gehen. Wieso hast du dich nicht gemeldet?", fragte mich Jonas und stelle sich direkt vor mich. Ich musste hochschauen, weil Jonas ein Kopf größer war als ich. Mir fielen sofort seine schokobraunen Augen auf und seine rot-orangfarbenden Haare, wie sehr ich diese liebte. ,,Ich konnte einfach nicht. Denkst du es war leicht für mich zu gehen dich und die anderen zurück zu lassen. Hätte ich mich verabschiedet hättest du nicht versucht mich zum Bleiben zu überreden!? Ihr hättet es gemacht, es wären Tränen geflossen und das alles hätte mich und mein Gehen belastet. Am Ende hätte ich mich auch noch von euch überreden lassen und wäre geblieben", beim Reden wurde ich immer leise am Ende war nur noch ein Flüstern übrig. ,,Wäre das so schlimm gewesen, wenn du geblieben wärst? Wieso bist du überhaupt gegangen? Wieso konntest du einfach gehen?, du hattest mir gesagt das du dich in mich verliebt hast. Wir waren doch glücklich, also so kam es mir zumindestens vor ich war glücklich und das warst du auch ich weiß es ich habe es in deinen Augen gesehen. Deine Augen haben gefunkelt, du warst glücklich...VERDAMMT WIESO BIST DU GEGANGEN, WENN DU DOCH GLÜCKLICH WARST?", er sah mir unerschüttert in die Augen und ich wusste er hatte gelitten, nachdem ich fort war. ,,Ich musste weg es war zu gefährlich für dich und für mich", ,,Was war zu gefährlich WAS?". ,,Ich kann es dir nicht sagen...", gab ich von mir und schaute nur noch auf meine Hände. Jonas hielt inne und nahm dann meine Hände in seine ,,Was war los? Erzähl es mir doch einfach, vertrau mir", ich schaute hoch und sah wie mich Jonas durchdringend ansah. 'Sollte ich es ihm sagen?'. ,,Ich...ich werde verfolgt.....", mehr brachte ich nicht heraus. Es entstand eine kleine Pause. ,,Wer verfolgt dich?", fragte mich Jonas, ich schaute ihm in die Augen er glaubte mir und wusste das es mir ernst war, er wusste das alles ernst war. ,,Das...das ist eine lange und komplizierte Geschichte...", ,,Ich habe Zeit", ich sah in wieder an. Sein Gesicht war voller Güte und Verständnis.

,,Kurz um sie gehört dir nicht und wird dir niemals gehören, Kleiner", sagte plötzlich jemand hinter Jonas. ,,Hää?...Wer bist du und wieso sollte Lucy mir niemals gehören und wer hat gesagt das sie jemand anderem gehört?", Jonas hatte sich umgedreht und nun sah ich wer es war, aber ich hätte es mir denken können. Der Kerl der mich schon zweimal gefangen hat. Markes. Er war sozusagen der Anführer von den Kerlen, die mir hinterlaufen und versuchen mich zu fangen. Jedoch war er nicht der Mann, der veranlasst hat mich zu finden und zu fangen. ,,Verschwinde und lass mich in Ruhe!!", schrie ich ihn an. ,,Vergiss es, Kleine. Es war klar das du zurück kommen würdest früher oder später. So ist eben die junge Liebe, man sehnt sich einfach nach dem anderen", gab er zurück und guckte dabei so gehässig. ,,Lass sie in Ruhe, sie hat dir nichts getan und sie wird nichts machen was sie nicht will", sagte nun Jonas und stellte sich vor mich. ,,Lass es lieber sein! Misch dich nicht in Angelegenheiten ein die dich nichts angehen. Verstehst du mich das sind Angelegenheiten für Große und nicht für kleine Jungs", Markes zog aus seiner Hosentasche eine Pistole. ,,VERDAMMT! JONAS VERSCHWINDE EINFACH", schrie ich Jonas an und stelle mich nun vor ihm hin, ich wusste das die mir nichts tun würden. In all den Jahren haben sie mich nicht einmal verletzt oder eher gesagt nicht mit Absicht.

,,Aber...aber...NEIN ICH WERDE NICHT GEHEN!", brachte Jonas nach einem kurzem Stottern raus. ,,Hör lieber auf sie, du verstehst das doch wirklich nicht. Zudem es wäre doch echt schade, um deine andere Freundin", ,,Er hat Recht geh bitte tue es für mich und nimm dich in acht verstanden und nun lauf", sagte ich nun nur damit Jonas ging. Ich wusste in dem Moment das ich niemals wieder einen Freund haben durfte oder jemanden so nah an mich ran lassen , später würde es mir wieder in die Quere kommen. ,,Ich..ich werde gehen, wenn du mit mir kommst", flüsterte Jonas nur, er war total abgelenkt von der Pistole, die noch in unsere Richtung zeigte. ,,Nein, ich werde nicht mitkommen und nun geh ich will das du abhaust", befahl ich nur noch grob. ,,Wenn es das ist was du willst. Ich liebe dich Lucy", sagte er gab mir einen Kuss auf die Wange und ging. Was ich jedoch nicht bedacht hatte war das Jonas nun angreifbar war.

Ein anderer Typ schnappte sich Jonas und hielt ihm eine Waffe an den Kopf ,,Komm mit ohne Widerstand oder ich töte ihn, verstanden!", schrie mir dieser Mistkerl zu. ,,Lass ihn los er hat euch nicht getan und er hat auch nichts was euch interessieren könnte!", rief ich verzweifelt zurück. ,,Ohh doch Kleines. Er hat dein Herz", gab nun Markes an mich zurück. Ich guckte ihn an und wünschte mir so sehr das mein Blick irgendetwas bei ihm auslöste, aber es klappte nicht. ,,Versprich mir das ihr weder ihm noch einem anderen von hier etwas antut und ich komme mit", ,,NEIN TU DAS NICHT LUCY", schrie Jonas, er guckte dabei so bewusst. ,,Nein du verstehst das nicht Jonas", sagte ich ,,Also was ist?" , ,,Gut, wir lassen ihn in Frieden und die anderen auch, steig in den Wagen". ,,Von mir aus", ich ging an Markes vorbei und schaute nicht einmal zurück um Jonas zu sehen, denn ich wusste das der Blick Zweifel in mir wecken würden.

Beim Wagen angekommen kam mir ein anderer Kerl entgegen, dieser hielt mir die Tür auf ich stieg ein und dann geschah etwas was ich nie im Leben wieder vergessen werde. Diese Mistkerle. Markes ging zu Jonas und dem anderen Kerl, dieser hielt Jonas immernoch fest. Er sagte etwas zu Jonas, welcher daraufhin ihn an schrie. Markes zielte mit seiner Waffe auf Jonas' Stirn. Ich fing an zu schreien und wollte raus aus dem Auto, jedoch war diese beschissene Kindersperre im Auto, als ich dann aus dem Fenster sah, sah ich nur noch ich wie Markes abdrückte und die Kugel Jonas direkt in die Schläfe traf, nicht in die Stirn, den Jonas hatte den Kopf zu mir gedreht und schaute mir direkt in die Augen, ich sah wie langsam das Leben aus seinen Augen wich. Diese Liebe und der Stolz in seinen Augen, der Ausschlaggebend bei ihm war verschwanden. Dieser Idiot, wieso hat er ihn auch provozieren müssen?

Ich dumme Schnepfe, wie konnte ich auch diesen Mistkerlen glauben? Mir liefen die Tränen die Wange hinunter. Er war tot. Jonas war tot wegen MIR. Ich hätte niemals zurück kommen dürfen...niemals....

Kapitel.4

,,LUCY? Was ist den los? Wieso hast du Tränen in den Augen?", schrie mich Marc an und holte mich somit aus meinen Gedanken und der Erinnerung. ,,Hää?", antwortete ich außerordentlich geistreich ,,Was ist den los? Wieso weinst du?", er schaute mich total besorgt an. ,,Ach so...Nein ich habe mich nur grade an was erinnert und das hat mich total überrumpelt", antwortete ich wahrheitgemäß. ,,Okay...an was hast du gedacht das du dabei einfach so weinen musst?", ,,Ich...ich habe einmal gesehn...wie...ein kleines Hundewelpen getretten wurde und dann gestorben ist", ich konnte ihm einfach nicht die Wahrheit sagen. ,,Ohh...das ist ja schrecklich", er glaubte mir und nahm mich in den Arm.

,,Auch wenn das sehr traurig war das Leben geht weiter, dein Leben geht weiter Maus. Du musst mit der Vergangenheit abschließen und dein Leben weiterführen, denn so ist doch das Leben so ist unsere Welt. Es gibt ein Versprechen das wir im Moment unserer Geburt bekommen, das wir sterben werden. Aber ich finde das es so gut ist, ich meine nach einiger Zeit würde es sicher langweilig werden und macht dieser Umstand das wir eines Tages nicht mehr da sein werden, nicht das Besondere am Leben aus. Das wir das hier und jetzt leben, genießen und auskosten nicht das Schöne aus".

Zum Zweiten Mal an diesem Tag klebte meine Kinnlade auf dem Boden. ,,Wow, Marc...so habe ich das noch nie betrachtet. Jetzt aber mal im Ernst, hast du heute morgen ein Schlauesmüsli gegessen oder irgendwelchen philosophischen Kaffee getrunken mit etwas tiefgründigem Zucker!?" , ,,Haha, nein im Ernst ich denk öfters über solche Sachen nach. Es hilft, wenn man nicht mehr weiter weiß". ,,Marc....weißt du eigentlich das du der netteste, höflichste, sportlichste, coolste UND schlauste Kerl bist den ich je kennengelernt habe !?", ich reckte meinen Hals, um ihm einen Kuss auf die Wange zu geben und wieder mal verabschiedete ich mich in Gedanken bei ihm. ,,Danke, aber du hast vergessen zu sagen das ich auch der schärfste Kerl bin, den du je treffen durftest" sagte er und schenkt mir sein Bad-Boy-Lächeln.

Die Zeit verging mal wieder zu schnell. Ich war schon an meiner Haltestelle. ,,Wir sehn uns später, ich hole dich dann kurz vor 7 ab, okay?" , ,,Ja klar bis dann", antwortete ich ihm und stieg aus. Ich wartete bis der Bus weg war und ging dann nach Hause. Dort angekommen schmiss ich mich erst mal auf mein Bett und dachte darüber nach was Marc vorhin zu mir gesagt hatte. Manchmal hatte er echt seine schlauen 5 Minuten..jaja ich sollte nicht so über ihn reden. Mhhh....er hatte Recht. Es stimmte was er gesagt hat und ich habe das Gefühl das es mir geholfen hat und später auch noch helfen wird. Ich schaute auf die Uhr und mir fiel auf das ich noch knapp 5.Stunden hatte, um mich fertig zu machen und alles aufzuräumen und mein Zeug zu packen. Zum Glück war das nicht wirklich viel, da ich in den Jahren gelernt hatte nur immer das Nötigste mitzunehmen. Ich stand auf und schloss meinen iPod an die Anlage des Apartmentes, die zum Glück schon in der Einrichtung war so wie vieles andere, und stellte die Musik auf schön laut und fing an mein Zeug zu packen. So was brauche ich den alles... .

Nachdem ich fertig war mit einpacken stellte ich das Zeug schon mal in meinen Wagen, mein geliebter dunkelblauer BMW M6 den ich auch schon eine Weile bei mir habe. Zurück in meiner Wohnung erledigte ich den Papierkram für die Wohnung, ich schrieb einen Brief an meinen Vermieter der meine Kündigung beinhaltete und das er ruhig meine Kaution behalten konnte. Was ich noch erwähnen sollte ist, dass als mein Vater damals ermordet wurde habe ich eine große Summe geerbt, diese habe ich mir immer nur für das Nötigste aufgespart. Desto trotz habe ich mir öfters mal einen Job gesucht damit nicht auffällt das ich viel Geld habe und ein Teilzeitjob hat ja auch jeder normale Teenager.

Ein einfaches Leben das ist es doch was ich mir wünsche, andere wünschen sich Aufregung, Action und diesen ganzen Mist. Ich jedoch möchte ein einfaches normales Leben führen dürfen mit meinen Eltern leben, die gleichen Freunde haben und eines Tages meine große Liebe heiraten. Keines dieser Dinge ist mir gestattet weder kann ich mit meinen Eltern zusammen leben, meine Freunde sind nur zeitweilig und ich kann nicht den Mann den ich liebe heiraten. Den dieser wird mir ja aufgezwungen.

Kapitel.5

,,Lucy, ich bins Marc", rief Marc, nachdem er geklingelt hatte und vor meiner Tür stand. ,,Jaa, komm rein ich bin fast fertig", antwortete ich. Die Tür ging auf und Marc schnaubte ,,Lu, wie oft soll ich dir sagen das du die Tür verriegeln sollst, wenn du alleine zu Hause bist", ,,JaJa, spar dir deine Predigt und hol dir doch was zum Trinken", ich stand noch in meinem Badezimmer und schminkte mich noch schnell die Augen.

Als ich fertig war knipste ich das Licht aus und ging zu Marc in die Küche. Er saß da und trank eine Cola. Marc schaute auf und fing an zu grinsen. ,,Was grinst du den so doof?", fuhr ich ihn frech an. ,,Ach weißt du, ich find es nur manchmal echt beeindruckend, dass du immer genug Zeit hast dich fertig zu machen und toll auszusehnen. Aber nie Zeit hast mal ordentlich einkaufen zu gehen", erklärte er. ,,Marc, ist doch egal ich esse was und warum sollte ich meinen Kühlschrank mit allem möglichem Zeug voll stopfen, wenn ich so viel doch gar nicht brauche", ,,Aber Lu, du musst doch mal vernünftig essen", klagte Marc zum Gefühlten tausendsten Male. ,,Aber, wenn ich mich daheim vollstopfe wie soll ich dir dann jedes Mal im *Sparkel* deine Pommes weg essen!?", beschwerte ich mich.

,,Apropro *Sparkel*, wir sollten mal los", ,,Gut, ich hole meine Jacke und meine Ta...", ,,Beide Sachen liegen schon hier", unterbach mich Marc nahm meine Sachen mit einem Arm und schob mich mit dem anderen die Tür hinaus. Er machte das Licht aus und schloss die Tür ab. ,,Manchmal glaube ich das du hier wohnst und nicht ich", gab ich zu Bedenken. ,,Kein Ding, ich lass dich gerne bei mir wohnen", grinste er mich wieder mal mit seinem Bad-Boy-Lächeln an. Wir gingen die Treppe hinuter, durch die Tür und draußen führte er mich über die Straße, wo sein Auto stand auf seinem Stammplatz. Man könnte direkt eine Palette hinstellen auf der drauf steht ,,Marc's Parkplatz" ich musste von diesem Gedanken anfangen zu kichern. ,,Was kicherst du denn schon wieder?", ärgerte mich Marc, als wir im Auto saßen und er den Motor an laufen lies. ,,Was fragst du denn schon wieder?", konterte ich. Marc flüstere etwas und fuhr sein Auto aus dem Parkplatz und fädelte sich in der Verkehr ein.

Nach 5 Minuten waren wir schon auf dem Parkplatz des *Sparkel*s, Marc schloss das Auto ab und ich hackte mich bei ihm ein und wir gingen zusammen in unsere Lieblingsbar. Oli und Nessa saßen schon auf unserem Stammplatz und lachten. ,,Na was gibt's zu lachen", fragte Marc lässig als wir bei den beiden waren und uns zu ihnen an den Tisch gesetzt hatten. ,,Hey, ihr beiden und mal wieder zu spät wie immer", begrüßte uns Oli. Nessa und ich kicherten, so war das immer. ,,Wir haben uns grade über die beiden Tussen davorne unterhalten, wie die sich an die Kerle an der Theke rangemacht haben und die Jungs die Schlampen haben abblitzen lassen. Ich sag nur total billig", erklärte uns Nessa, wobei sie mit ihren Augen auf den Tisch hinter ihr meinte. Marc und ich schauten hinter ihr nach und da saßen zwei total aufgestylte Mädels, die anscheinend nicht wissen das es eine bestimmte Grenze zwischen sexy und billig gibt und die beiden waren eindeutig auf der billigen Seite. Ich sah zu Nessa und nickte. ,,Okay ganz im Ernst da hätte doch jeder Kerl, der nicht von seinem Penis gelenkt wird Nein gesagt", kommentierte Marc. ,,selbst die Jungs, die von ihrem Pimmel gelenkt werden hätten Nein gesagt. Ich meine, welcher Kerl will was mit zwei billigen Püppchen haben?", fuhr Oli weiter fort. ,,Wisst ihr das es manchmal echt grusselig ist, wenn man euch beim Reden zuhört", sagte Nessa, woraufhin Oli und Marc geschockt guckten. ,,Was meinst du damit?", fragte Marc. ,,Naja, wenn man sich überlegt das ihr Kerle seit und trotzdem nicht so einen Scheiß labbert wie manch andere", antwortete ich. ,,Ist doch gut so", und somit beendete Oli dieses Thema.

,,Hey, ihr vier. Hier sind eure Getränke", kam es von Mia, der Kellnerin und stellte uns vier Gläser hin, drei mit Rudebeer und eins mit Eistee und zwei Teller mit Pommes. ,,Aber wir haben doch noch gar nicht bestellt", gab Oli mit einem fragendem Gesicht von sich. ,,Ja und? Denkt ihr ich laufe hier für euch zweimal durch den ganzen Schuppen, um euch eure Standart-Bestellung zu bringen?", antwortete Mia, man könnte es zwar falsch verstehen das sie sauer war oder bissig aber Mia hatte immer einen coolen Spruch auf den Lippen, womit sie öfters Mal Jungs ziemlich lächerlich gemacht hat. ,,Ohaa, da hast du recht", gab Oli kleinlaut zurück. ,,Kein Ding und Oli,Nessa viel GLück euch beiden", sagt Mia, zwinkerte den beiden zu und ging wieder. ,,Mia, weiß auch irgendwie alles oder?", fragt Oli uns. ,,Kann sein...", sagte ich und schob mir eine Pommes in den Mund.

Wir sprachen noch über alles mögliche. ,,Sagt mal von welchen Kerlen habt ihr eigentlich vorhin geredet?", fragte Marc plötzlich als Nessa und ich in einer Nagellack-Diskussion gefangen waren. ,,Hää?...Ach so, du meinst die Kerle, die die beiden Tussen haben abblitzen lassen. Keine Ahnung, die waren vorhin noch da dann seit ihr gekommen, die Kerle haben euch kurz angesehn sich angenickt und sind gegangen",antwortete Oli. ,,WAS?", entfuhr es mir ,,Wie haben die beiden ausgesehen?", ich hatte ein ganz schlechtes Gefühl. ,,Hey, reg dich doch nicht so auf, Lu. Naja bisschen komisch waren die schon. Die waren ganz in schwarz gekleidet und haben kein einziges Wort miteinander gewechselt, als die euch gesehn haben haben die gezahlt und sind weg", antwortete Nessa mir. 'Wäre es möglich das sie mich eingeholt hatten?' fragte ich mich schon. ,,Hey Lu, chill doch mal wieder", veruschte mich Marc zu beruhigen. Er nahm mich in den Arm ,,Was ist den los mit dir?". ,,Ach nichts, mir...mir ist einfach nur ein bisschen schlecht", log ich die anderen notgedrungen an. ,,Okay, dann bringen wir dich jetzt Heim", erklärte Oli und gab Mia ein Zeichen das die uns die Rechnung bringen soll. ,,Hey, das muss echt nicht sein ich geh einf....", ,,Keine Widerrede", unterbrach mich Nessa mit einem Ton der wirklich keine Widerrede duldete. ,,Okay...", flüsterte ich. Wir zahlten, wobei Marc meine Rechnung übernahm.

Kapitel.6

Wir gingen alle raus an die frische Luft und standen dort erstmal eine Weile. ,,Gehts besser, Lu?", fragte mich Oli besorgt. ,,Jaja,... es wird wieder. Die Luft tut mir gut", versuchte ich die anderen zu überzeugen. ,,Komm wir machen einen kleinen Spaziergang, das bringt auch deinen Kreislauf wieder in Schwung. ,,Okay...", ich flüsterte bloß, denn der Gedanke das sie mich gefunden hatten, war wie ein Schlag ins Gesicht. Mein Magen war verkrampft und ich schaute die ganze Zeit wild herum und hoffte das es den anderen nicht auffiel. Der Gedanke das ich meine Freunde so in Gefahr bringen könnte, kam mir erst als es schon zu spät war.

Wir gingen am Busbahnhof vorbei als mein ganzer Körper sich versteifte als plötzlich jemand rief ,,Hey, Leute na wie gehts euch?", es war Martin. ,,Ähh...ja ganz gut. Naja der Lucy ist ein bisschen schlecht liegt wahrscheinlich daran das ihr Kreislauf nicht mehr so gut drauf ist, wegen der stickigen Luft im *Sparkel*", ,,Ach echt!? Ich hoffe es geht wieder", sagte Martin sah mich dabei an und ich sah das es nur geheuchelt war. Also spielte ich mit und antwortete ihm nur ,,Ja es geht mir wieder besser. Danke für deine Sorge aber es klappt auch so schon ganz gut", tja gute Miene zum bösen Spiel nennte sich wohl diese Redensart. Es war ein altes Sprichwort, wenn ich mich richtig entsinne aus dem Französischen. Hmm, dieses Sprichwort hat echt was wahres an sich, wenn man sich mal anguckt welche Personen einem Menschen im Leben begegneten konnte es einem echt mal aus einigen Schlamasseln helfen.

,,Hey Lucy noch da?", holte mich Marc so oberwitzig wieder mal auf den Boden der Tatsachen zurück. Noch ein Sprichwort. Ich musste kichern, was die anderen mir anscheinend übel nahmen. ,,Also ich glaube, dass Lucy uns vor kurzer Zeit verlassen hat", kommentierte mich Oli. ,,Nein, ich bin noch da. Darf ich nicht mal kurz in Gedanken fest sitzen?", konterte ich ein bisschen zu bissig zurück. Meine Freunde und Martin zuckten ganz leicht zusammen. ,,Tut mir leid. Ich glaube ich bin doch nicht ganz auf der Höhe", entschuldigte ich mich an Oli, Marc und Nessa gewandt. Ich entschuldigte mich nciht an Martin, denn er hatte es nicht verdient das ich mich bei ihm entschuldigte, so einfach war das.

Plötzlich nahm ich etwas aus dem Augenwinkel war. Ich richtete meine ganze Aufmerksamheit darauf, da ist grade ein schwarzer Jeep angefahren und hielt knapp 10 Meter von uns entfernt keiner der anderen achtete darauf nur ich. Ein kalter Schauer den Rücken runter, kam mir das nur so vor oder wieso hatte ich das Gefühl das uns mindestens drei Augenpaare beobachteten. ,,LUCY! Verdammt ich glaube sie kippt gleich um", hörte ich neben mir Marc brüllen und ich spürte plötzlich seine warmen, großen Arme, welche mich umschlungen damit ich nicht gleich ohnmächtig wurde. Ich wurde es nicht -leider! Denn mir wäre es sehr lieb gewesen einfach nur in einen ruhigen Schlaf zu fallen, weit weg von dem Jeep wo sich grade eine Tür öffnete und wer trat raus!? Marces.

Das durfte doch nicht wahr sein, er sah mich an und gab mit seiner Hand ein Zeichen das ich zu ihm kommen sollte. Ich schüttelte unauffällig den Kopf damit es keiner bemerkte. Ich entzog mich sanft und doch bestimmt aus Marc's Armen. Ich schaute mir meine Freunde an und Martin, dieser grinste fies und sein Blick heftete auf etwas hinter Nessa, welche gegenüber von mir stand und weiter hinter ihr stand der Jeep so das sie es nicht sehen konnte. Ich schaute wieder Marces an, mit seinen grauen Augen, die immer emotionslos waren. Er hatte ein kaltes Lächeln im Gesicht, welches mich erschaudern lies.

Ich sah Oli ins Gesicht der mich komisch anguckte als wäre ich ein Zombie, dieser Gedanke bracht mich zu kichern. Daraufhin kräuselte sich seine Stirn aber ich achtete gar nicht mehr auf ihn. Sondern ich betrachtete Nessa, diese schien besorgt zu sein und ich konnte schon sehen, wie sie sich vorstellte das ich umkippen würde und wir den restlichen Abend in der Notaufnahme verbrachten. Nessa schüttelte den Kopf und versuchte sich anscheinend wieder auf das Jetzt zu konzentrieren und sah mich an. Sie lächelte mich unbeholfen an und versuchte mich aufzuheitern und wahrscheinlich ihre düsteren Gedanken. Mein Blick wanderte weiter und ich sah nun in das schöne Gesicht von Marc, welches mit Verzweiflung und Angst beprägt wurde. Er hatte Angst um mich. ,,Hey, Leute mir geht es schon wieder besser. Also schiebt nicht solche Horror-Film-Schnutten", damit versuchte ich die drei aufzuheitern. Ich warf Martin einen Blick zu, dieser schaute grade noch auf den Mann am Jeep als sein Blick plötzlich auf mich fiel. Er schaute alles andere als besorgt sondern...belustigt!? Was, wieso....hää? Ich verstand nichts mehr. Martin hatte jedes Mal, wenn ich ihn sah einen Frust in den Augen, dieser wich grade aus seinen Augen und es erschien etwas anderes in seinen Augen. Mir war am Anfang gar nicht bewusst was es sein konnte, bis mich plötzlich die Ahnung durchfuhr wie ein Blitz. Ein kalter, grausamer Blitz, welcher mein Ende bedeutete.

Martin hatte sich irgendwie mit Marces in Verbindung gesetzt oder Marces mit Martin... egal. Wie auch immer Martin hatte Marces gesagt das ich hier bin und nun war Marces da, um mich zu holen. DAS DURFTE DOCH NICHT WAHR SEIN!!! Der Kerl hatte mich verraten. Was hatte ich dem bloß getan? Ich hatte in verletzt, das hatte ich getan. Ich schaute Marces an und sah seine grauen gefühllosen Augen blitzten und ich sah das ich richtig lag. Er sah mich an und gab mir wieder das Zeichen das ich zu ihm kommen soll, ich schüttelte wieder meinen Kopf. Er schob seine rechte Hand in seine dreckige Jacke und zog eine Pistole raus. Er zielte auf Nessa's Kopf. VERDAMMT! Ich musste meine Freunde retten. ,,Hey Leute, wartet mal kurz ich muss kurz zu einem Bekannten, der da steht einen Moment nur", ,,Nein, bleib hier Lucy!", sagte Martin und hielt mich am Arm fest. Was war den jetzt los? Ich schaute ihm ins Gesicht, Martin konnte jedoch nur auf die Waffe starren die Marces in der Hand hatte. War ja klar das er keine Ahnung hatte bei wem er mich verpfiffen hatte. Er wusste gar nicht, wenn Jungs mal verletzt sind tun die alles um es einem anderen heimzuzahlen egal was die da machen. ,,Doch ich muss!", versuchte ich ihm zu erklären und entzog mich aus seinem festen Griff. ,,Aber beeil dich es wird schon kalt, Lu", rief mir noch Marc hinter her.

,,Hallo Lucy, meine Schöne. Was gibts neues bei dir?", fragte mich Marces total heuchlerisch. ,,Ach komm lass den Scheiß, was willst du von mir?", brachte ich das Thema auf den Punkt. ,,Ach komm lass den Scheiß, du weißt was ich von dir will", konterte er höhnisch. ,,...", ich antwortete nicht darauf. Ich schaute einfach nur meine Freunde an die mich komisch betrachteten. Marces hatte als er gemerkt hatte das ich auf ihn zu komme seine Waffe weggesteckt und jetzt sah es echt so aus als wären wir bloß alte Bekannte. ,,Du wirst jetzt mitkommen oder es wird deinen Freunden genauso ergehen wie deinem guten und toten Freund Jonas", befahl er mir. Ich erschauderte durch den Gedanken und sah schon das Bild wie Oli, Nessa und Marc tot auf dem Boden lagen vor meinem inneren Auge. ,,Gut...", ich musste einfach hier weg und Marces mitnehmen es wäre einfach zu gefährlich. ,,Warte auf mich und steig schon mal in den Wagen", quittierte ich das Gespräch und drehte mich um und ging wieder auf meine Freunde zu. ,,...und woher sollte ich wissen das du mich nicht anlügst?", fragte mich Marces. Ich stockte beim Gehen, ,,...weil ich nicht sehen möchte wie du meine Freunde umbringst", gab ich nur zurück wobei ich mich noch nicht mal umgedreht hatte.

Bei Oli, Nessa, Marc und Martin angekommen sah ich meine Freunde an und versuchte es mit einem Lächeln. ,,Was ist los?", fragte mich Marc. ,,Ähh... wie soll ich es sagen.... ich muss jetzt los", sagte ich stotternt. ,,Wie jetzt?", fragte mich Nessa total verwirrt. ,,Ja also das ist ein alter Bekannter meines Vaters und der hat mich eingeladen damit ich seine Familie kennenlerne. Ich werde mit fahren, ich bin es ihm schuldig, Leute. Er hat mir damals.. geholfen", diese Lüge war eine der schwersten in meinem Leben. Aber es war eine meiner letzten, das wusste ich zu dem Zeitpunkt jedoch noch nicht. ,,Ähmm..okay bisschen komisch ist das aber schon, bist du dir sicher?", ,,Ja ich bin mir sicher das es so besser ist. Ich versuch mich zu melden, okay?", damit versuchte ich die anderen zu überzeugen. Ich hatte Erfolg, sie glaubten es mir.

Ich drückte meine Freunde sehr lange und verabschiedete mich entgültig von ihnen. Ich drückte sogar Martin. ,,Bist du dir sicher das du mit gehen willst?", flüsterte er mir ins Ohr. ,,Ich habe keine andere Möglichkeit, wenn ich will das ihr weiter lebt", ich drückte mich ein bisschen von ihm weg und sah in seine Augen. Ich sah die Trauer und die Selbstvorwürfe. Ich drückte ihn noch einmal ,,Mach dir keine Sorge, mir wird es gut gehen und versuche die anderen aufzuheitern, sag ihnen das ich meine Gründe hatte und das es mir gut geht". Ich löste mich aus seinen Armen und rannte zu dem Jeep. Ich öffnete eine Tür von hinten und sah noch einmal zurück, winkte und stieg ein. Das Auto fuhr los.

Kapitel.7

,,Sag doch was, Kleines", versuchte der im Ernst Smalltalk zu betreiben? ,,Hmm...", ich wusste, dass es sehr unhöflich war jedoch war mir das schnurzpiepsegal. Sollte dieser Mistkerl doch beleidigt sein. ,,Hey, komm schon es ist doch nicht so schlimm", hatte der das jetzt wirklich gesagt!? ,,Wurdest du schon mal entführt, gegen deinen Willen? Es ist nicht schlimm, es ist zum kotzen!". Somit war das Gespräch zu Ende, war mir auch Recht. Ich schaute einfach aus dem Fenster und lies die Zukunft einfach kommen. Wir fuhren sehr lange durch die dunkelen Straßen. ,,Du weißt aber schon das es auffällt, wenn ich plötzlich weg bin", sagte ich noch. ,,Ja, da hast du recht. Aber mach dir keine Sorgen das kriegen wir schon hin", was dachte der sich eigentlich? Ich döste langsam weg, es war besser so, keine schlechten Gedanken oder böse Vorahnungen.

Irgendwann hielt das Auto an, ich öffnete die Augen und sah aus dem Fenster. Wir standen auf einem abgeschotteten Parkplatz, irgendwo im nirgendwo. Jedoch war dieser nicht verlassen, es standen noch andere Wagen da. Plötzlich gingen einige Türen auf, wie in diesen dummen Krimis und genau wie dort stiegen Typen in schwarzen Anzügen und schwarzen Sonnenbrillen aus den Autos. Diese kamen auf uns zu ich erkannte hier und da bekannte Gesichter und trotzdem bekam ich langsam eine grauenvolle Gänsehaut, die sich ausbreitete wie ein Buschfeuer. ,,Wir müssen jetzt aussteigen und tu mir den Gefallen und wehre dich nicht, sonst passiert noch etwas, was weder du noch ich möchten", wies mich Marces an. ,,Von mir aus", ich versuchte mir schon einen Plan zusammen zu legen, aber ich hatte keine Ahnung wo wir hier waren und meine Flucht könnte sich sehr schwierig erweisen, wenn hier 16 Typen befanden, die darauf angesetzt waren mich zu fangen.

Ich stieg aus dem Auto und rümpfte mir die Nase, hier stank es bestialisch. Bääh. ,,Sieh mal an, wer uns hier beehrt", kam es von einem Typen. Er hieß Logan und war ein Arschloch, er war ein Grobian und war ziemlich groß und breit dam vielleicht davon, das wenn diese Kerle mal mich nicht jagten in der Muckibude waren und ihre Körper verunstalteten. Im Ernst das war nicht mehr heiß, es war einfach nur krank, so groß und pompös ich konnte damit nichts anfangen, wenn ich darauf achten musste das so ein Typ nicht meine ganze Einrichtung runterfegte.

Er packte mich grob am Arm und zerrte mich zu einem schwarzen Toyota RAV4. ,,LASS MICH LOS, DU MISTKERL", schrie ich und verpasste ihm einen harten Kick in die Eier. ,,Ähh...verdammt....du kleines ...Mist ...Miststück!", Logan kniete auf dem Boden, er musste keuchen und hielt sich eine schmerzenden Kronjuwelen. ,,Wenn du Arsch meinst mich so grob zu packen, dann hast du es verdient", sagte ich zum Abschluss und erhob mich von diesem lächerlich wirkenden Anblick. Ich suchte mich nach einer Fluchtmöglichkeit um.

Plötzlich spürte ich eine schwitzige Wärme hinter mir. ,,Hey Süße, jetzt bist du mir aber was schuldig", wisperte mir Logan ins Ohr. Ich musste mir ein Zittern unterdrücken, ,,Geh weg von mir", sagte ich mit klarer Stimme. ,,Sicher nicht", er legte mir seine Hände auf die Arme. ,,Lass mich los oder willst du noch einmal erleben, wie ich deiner Männlichkeit ein Ende mache". ,,Huhu, weißt du das mich so bissige Antworten scharf machen?", raunte er mir zu. ,,Tja, schön für dich dann kannst du dir ja später einen runter holen, wenn du an mich denkst", sagte ich abfällig und schlug ihm meinen Ellbogen in die Magengegend. Er fluchte und ich drehte mich ruckartig um und kickte ihm meinen Fuß in den Magen. Er flog ein Stückchen auf den Boden und lag da. Ich schaute mich um. Die anderen sahen mich geschockt an, bis auf Marces und noch ein junger Mann beide hatten ein Grinsen im Gesicht, dieser grinste mich nur an. Er war wir vorhin noch nicht aufgefallen, aber ich wusste wer es war. Adam. Ich sah ihn geschockt an, nicht sauer oder angstlich, sondern total froh. Ich mochte Adam, er war mein Freund auf der Seite des Feindes. Er fand es richtig scheiße, das mich alle suchten und tat das was er wollte, egal ob es sein Job war oder nicht. Adam hatte mich öfters aus schwierigen Lagen gerettet und mich sogar zwei Mal zur Flucht verholfen, so wie das letzte Mal, nach der Sache mit Jonas.

,,Hey Lucy, lang nicht mehr gesehen", sagte er und wuschelte sich durch seine blonden Haare, die er ein bisschen länger trug so wie Marc. Aua, das schmerzte. Ich durfte nicht mehr an Marc, Oli oder Nessa denken. Schon wieder spürte ich einen Stich im Herzen. ,,Hey Adam, na wie gehts?", ich freute mich richtig Adam zu sehen. Das hieß nämlich, das es eine Chance gab zu entkommen. Adam kam auf mich zu und nahm mich in den Arm, ich erwiderte seine Umarmung und schaute ihm in die Augen. Er hatte so schöne grüne Augen, wie eine Wiese im Sommer. ,,Gut gut und dir?", er sah mich grinsend an. ,,Jetzt hört mal auf mit eurer Wiedersehensparty. Wir müssen los, der Boss wartet schon", unterbrach uns Marces. Ich löste mich aus Adam's Armen, drehte mich um und sah Marces an.

,,Lucy, gib mir deine Tasche", ,,Und wieso sollte ich das tun?". Er sah mich an und schaute die beiden Kerle die mir nach Adam am nächsten standen. Diese nickten und schnappten sich so schnell meine Tasche, das ich noch nicht mal Widerstand leisten konnte. Die Kerle durchsuchten meine Tasche und zogen mein Handy und meinen Schlüsselbund heraus, beides warfen sie zu Marces. Dieser grinste ,,Damit wir die beiden Sachen bekommen". ,,Was wollt ihr jetzt machen?", ,,Schön das du fragst. Also dein Freund Adam hier wird nun mit den zwei anderen in deine Wohnung fahren und alles mitnehmen, damit es so aussieht als hättest du da nie gewohnt und er wird mit deinem Wagen zu uns stoßen. In deiner Schule war vorhin ein Freund von mir und hat dich von der Schule abgemeldet und hat dabei ausversehen deine Schulakte mitgehen lassen. Es sieht so aus als wärst du niemals dort auf die Schule gegangen oder besser gesagt niemand wird nach dir suchen", erklärte mir dieses Arschloch, der anscheinend alles geplante hatte. VERDAMMTE SCHEIßE!! ,,Kann nicht jemand anderes gehen ich will bei Adam bleiben", quängelte ich wie ein kleines Kind. ,,Nein, jetzt sei leise. Logan hol Lucy, du fährst mit der und setzt dich ja zu ihr nach hinten. Achte drauf das die Kindersicherung drinnen ist es, wenn was schief läufte läuft dein Kopf schief. Damit wir uns verstanden haben, ich will keine Fehler und nun los", beendete Marces das Gespräch. Adam wisperte mir noch zu das er mir später helfen würde zu fliehen ich musste nur noch ein bisschen durch halten.

Kapitel.8

,,Jetzt komm schon", ,,Nein!", ich kreischte fast schon, was sicher lächerlich aussah. Ich meine ich war nicht besonders angsteinflößend, tzotzdem zuckten Logan's Helferlein erschrocken zusammen. ,,Wenn du rebellierst, muss ich dir wohl Manieren beibringen", versuchte mich Logan einzuschüchtern. ,,Ach und das willst du Clown mir beibringen!?", ich zog ihn ins Lächerliche und das gefiehl ihm sichtlich nicht. Er knurrte und kam immer näher. ,,So jetzt sei brav und JETZT DICH IN DIESES VERDAMMTE AUTO!!", brüllte er mir ins Gesicht. ,,Sag bitte!", entgegnete ich ihm nur, Angst machte dieser Idiot mir nicht also wieso sollte ich mich fürchten? ,,Nein, ganz sicher nicht. Du bist nicht in der Stellung von mir was zu verlangen", ,,Aber du willst doch das ich ins Auto steige, dann aber auch nur nach meinen Regeln", antwortete ich ihm cool. Seine Gesichtszüge entglitten ihm und da sah man es, vor mir stand ein Hornochse. ,,Hallo, gehts noch?", ,,Joa, alles fit und bei dir?", hihihi es machte echt Spaß, Logan wie einen Idioten da stehen zu lassen. ,,Das ist nicht dein Ernst?", stellte der immer so dumme Fragen? ,,Ja klar du hast doch gefragt. Was ist jetzt mit dem Zauberwort? Es tut auch gar nicht weh", ich zwinkerte ihm zu.

Während Logan versuchte sich wieder zu fangen., guckte ich mich um. Adam war schon weg -leider. Es waren nur noch 6 Personen auf dem Parkplatz. Marces, Logan, drei andere Typen, die alle ziemlich hässlich aussahen und mir sicher nicht helfen würden und ich. Die anderen Nervensägen waren schon weg. Marces werde ich wohl nicht mehr los werden, er würde so lange hier warten bis ich sicher im Auto gefangen bin. Hmm und meine Fluchtmöglichkeiten sind auch am Arsch. ,,Okay, wie auch immer. Also: würdest du nun endlich ins Auto steigen BITTE", er betonte das letzte Wort mit einem ziemlich deutlichen Unterton, der zeigen lies, das es Logan nicht gefiehl mich höflich anzureden und auch keine Lust mehr hatte. ,,Geht doch", ich setzte mich in Bewegung und setzte mich hinten ins Auto, in welches mich Logan schon die ganze Zeit reinbekommen wollte. ,,Wie jetzt so einfach war das?", ,,Ja, was meinst du denn, soll ich zickiger sein!? Der richtige Ton macht die Ansage", erklärte ich ziemlich gleichmütig und zog die Autotür mit Schwung zu, das das Auto wackelte.

Ich schnallte mich an und versuchte zu überlegen wie das Ganze nun weiter laufen wird. Ich war alleine hier mit diesen Zombies in diesen billigen, schwarzen Anzügen, die anscheinend kein Herz hatten und nur lebten um mich zu jagen. Ich blickte kurz nach draußen und anscheinend hatte grade einer auf >Play< gedrückt, denn plötzlich bewegten die sich wieder. Marces stieg mit zwei anderen Typen in das andere Auto, welches noch da stand. Logan setzte sich neben mich auf die Hinterbank und der letzte Zombie setzte sich hinters Lenkrad. Er verriegelte extra noch das Auto, hallo das bringt nichts ich habe hier hinten schon die Kindersicherung! Das sagte ich aber nicht laut, denn ich war zu sehr damit beschäftigt mich soweit wie möglich von Logan wegzurücken. Der hatte doch was vor, so dreckig wie der grinst! Wir fuhren los und ich schaute gedankenverloren aus dem Fenster, da ich unbedingt wissen wollte wo wir waren und wo wir hinfuhren. Ich bin mir sicher das wir noch an der Südküste waren, noch irgendwo in Florida. Wir fuhren an einer Stadt vorbei und ich sah auf einem Wegweiser, das wir grade an Valdosta vorbei fuhren. Okay, ich hatte Recht und was brachte mir das nun? Der Typ lenkte das Auto auf den Highway 75, das hieß wir würden Florida verlassen. Mhh, wohin die Fahrt wohl hin ging?

Kapitel.9

Wir fuhren jetzt knapp 5 Stunden, irgendwann war ich eingeschlafen und hatte einen traumlosen Schlaf. Das war gut, denn sonst würde ich noch über meinen Traum nachdenken anstatt mich um meine Situation zu kümmern. Um 4 Uhr morgens hielten wir an und frühstückten in einem schmuddligen Drive-In, wie in diesen verdammten Krimis. Himmel, mein ganzes Leben war ein verdammter Krimi. Was aber klar war, dass Marces und die Typen die bei ihm waren auf uns gewartet hatten. Ich bestellt mir ein Frühstückmenü, das hieß Spiegeleier, Speck, zwei Toasts und eine Tasse Kakao. Ich wollte keinen Kaffee, weil ich vor hatte im Auto weiter zu schlafen und das ging nicht, wenn ich Kaffee trinken würde. Ich aß schweigend und als ich fertig war schaute ich aus dem Fenster neben mir. Ich wurde ans Fenster gesetzt neben mir Logan, der mich immer noch so dreckig angrinste, hinter mir und vor mir saßen diese Zombies. Der Zombie vor mir hieß Anthony und war 24 Jahre alt und war mein ,,Fahrer". Ich dachte mir, wenn ich schon hier gefangen war dann mich wenigstens mit den Typen anfreunden. Das könnte ganz nützlich werden, früher oder später.

Marces saß auch an unserem Tisch und interessierte sich einen Scheiß für mich, war mir auch egal. Als ich irgendwann genug von der öden Landschaft draußen hatte, traute ich mich und fragte einfach ,,Wo fahren wir hin?". Damit hatte ich die anderen zum Auftaue gebracht und diese schauten mich komisch an. Logon wandte sich zu Marces ,,Sollen wir es ihr sagen?", ,,Ich weiß nicht so recht.... Hmmm... Ja sagen wir es ihr, sie kann nichts mit dieser Infomation anfangen. Wir fahren nach Norden, kennst du Red Springs? Es liegt in North Carolina, unser Ziel liegt in der Nähe von Red Springs", ,,Aja..ok...", mehr konnte ich einfach nicht mehr sagen was machte es schon für einen Unterschied, wenn ich mich da auskenne oder nicht. Ich muss von dort einfach nur fliehen können. ,,Ich muss mal kurz wohin", flüstere ich nur und stand auf. ,,Nichts da, du bleibst hier", sagte Logan und packte mich an mein Handgelenk. ,,Nein, ich muss mal kurz. Oder willst du das ich in das Auto puller!?", motze ich bloß, entzog mich seinem Griff und ging aufs Damenklo. Ich musste wirklich, aber ich brauchte einfach nur kurz einen Moment für mich. Red Springs. North Carolina. Ich wusch mir drei Mal die Hände und zwei Mal das Gesicht. Das kalte Wasser tat wirklich gut und ich musste einfach nur ein bisschen Zeit schinden. Als ich ein Klopfen an der Tür hörte und das jaulen von Logan, der mir sagen wollte ich sollte mich beeilen, die Fahrt ging weiter. Toll. Ganz Toll. ,,Jaja ich komme schon", ich blickte noch einmal in mein Spiegelbild über dem Waschbecken und trat aus der Tür.

Und plumpste auf den Hintern. Ich war direkt in Logan gerannt, welcher vor der Tür stand. Nun schaute ich auf sein wutsprudelndes Gesicht, denn er war auch hingefallen ,,Hey, was sollte der Scheiß?", brüllte er. ,,Das war nicht meine Schuld, wenn du Spanner direkt vor der Tür lauerst!", zischte ich ihm zurück. ,,Wie hast du mich da grade genannt?", ,,Spanner! Soll ich es dir buchstabieren? S-P-A-N-N-E-R!", ich wusste das ich Logan so nur auf die Palme brachte, aber das machte mir nichts aus. Sollte der doch sauer oder beleidigt sein, es war klar das ich sauer war und ich hatte mich entschieden meine Wut und Trauer und alles andere an ihm auszulassen. ,,Jetzt halt die Klappe ich schlag dich!?", provozierte der jetzt MICH? ,,Ach hat der kleine Junge nur noch die Möglichkeit Mädchen zu schlagen, he!", das hatte gesessen. ,,Ich bin kein kleiner Junge sondern ein Mann", ,,Ja ein Mann der Mädchen schlägt! Behandelst du deine Schlampen auch so?", oh das tat gut meiner Wut Luft zu machen, in Form von Beleidigungen und Sprüchen. Ich erhob mich vom Boden und klopfte mir mein Kleid ab. Ich hatte das kurze, schwarze Spitzenkleid immer noch an, das von gestern Abend. Mir war es egal, denn ich würde diesen Analviolinen nicht die Chance geben mich nur in Unterwäsche zu sehen. Ich mochte dieses Kleid sehr es war langärmig und bestand bei den Ärmeln und im Kragen aus schwarzer Spitze, der Rest war aus feiner schwarzen Baumwolle, die sich wie Seide anfüllte und war mit dem Spitzenstoff überzogen. Das Kleid war so lang, wie ein längerer Minirock aber ich schämte mich nicht dafür. Ich hatte auch noch meine schwarzen Stiefelletten an. Im Allgemeinen das perfekte Abendoutfit, aber kein Entführt-werden-Outfit. Ich fiel auf, jedoch brauchte ich das dieser Saubande nicht auf die Nase zu binden.

Logan stand auch schon wieder auf den Beinen und sah mich ziemlich aggro an. ,,Ich schlage meine Schlampen nicht, aber ich schlag dich Schlampe gleich!", drohte er mir hitzköpfig. Ja, so war das. Man musste Kerle nur ein bisschen beleidigen und den ihre Schlampen ins Spiel bringen und schon fühlten sich die Herren der Schöpfung schon in ihrer Männlichkeit verletzt. ,,Tja, schade das ich keine Schlampe bin", sagte ich ausdruckslos. Das ärgert Kerle auch, Desinteresse. ,,Sei nicht so frech du kleines Mi...", ,,LEISE! Alle beide!", mischte sich nun auch noch Marces ein. Na dann, wenn der meinte sich hier einzumischen kriegt der auch noch sein Fett ab. ,,Wa...", ,,LEISE!", unterbrach mich Marces. ,,So jetzt benehmt euch nicht wie kleine Kinder. Wir müssen weiter und du Lucy, lass Logan in Ruhe, verstanden? Sonst lernst du mich noch besser kennen", drohte er mir und beendete die Zickerei mit Logan und mir. Ich streckte Logan die Zunge hin und er wurde schon wieder rot im Gesicht so sauer wurde der. ,,Jetzt komm schon mit und fang ja nicht mehr mit diesem Bitte an!", motze mich Logan an und packte mich am Arm und zog mich zum Auto. Die Leute aus dem Drive-In interessierte es anscheinend nicht, bis auf die liebe Bedienung. Diese wollte mir schon zur Hilfe eilen, ich hielt sie auf in dem ich den Kopf schüttelte. Sie würde sich an mich erinnern, wenn sie jemand nach mir fragen würde. Falls jemand nach mir suchen würde. Logan schubste mich grob auf die Hinterbank und setzte sich zu mir. Da war es wieder dieses dreckige Gesicht und ich wusste dieses Mal würde ich es bereuen ihn provoziert zu haben.

Kapitel.10

Wir fuhren weiter. Die ersten zwei Stunden passierte nichts, ich ignorierte diesen Mistkerl Logan der neben mir saß und versuchte mir einzureden, dass er nichts vorhatte aber mein Gefühl irrte sich nicht. Logan legte seine schwitige Hand auf meinen Oberschenkel, ich schlug seine Pfote eiskalt weg. Er legte seine Hand wieder auf die selbe Stelle zurück. ,,Nimm sofort deine Grabscher weg!", wies ich ihn an - jedoch ohne Erfolg! Er streichelte mich und ich bekam eine Gänsehaut. Ich schob seine Hand weg, aber er packte mich immer wieder an. ,,WAS SOLL DER MIST?", brüllte ich ihn an als ich zum gefühlten hundertsten Male seine Hand weggeschoben habe. ,,Ich habe doch gesagt, das ich dir Manieren bei bringen werde und diese erlernst du durch eine kleine Strafe, denn du warst ein böses, ungezogenes Mädchen", säuselte er mir ins Ohr. Oh nein, er wollte doch nicht!? Doch er wollte genau das, das würde auch sein dreckiges Grinsen erklären.

Er legte mir wieder seine stinkende Hand auf meinen Oberschenkel und lies diese langsam zur innen Seite wandern. Ich schaute ihm erschrocken ins Gesicht, er hatte etwas bestialisches im Gesicht. Er machte mir gewaltige Anst, zum ersten Mal verspürte ich Angst vor Logan. Ich schaute nach vorne um Hilfe von Anthony zu bekommen, doch dieser starrte starr auf dem Weg vor uns. Ich fing an wie verrückt zu zappeln und schlug dabei Logan mitten ins Gesicht. Das machte ihn wütender als er sowieso schon war. Er schnallte sich und mich ab, schob mich zur Seite und setzte sich reiterlings auf mich. So das meine Beine zwischen seinen waren und er hielt dabei meine Handgelenke fest. Er beugte sich langsam runter und ich konnte sein widerwärtiger Geruch umfasste mich. Bähh. Ich musste aufpassen das ich nicht gleich kotzen musste, DAS würde Logan wütend machen, aber so richtig. Er versuchte mich zu küssen, aber ich guckte einfach zur Seite er erwischte so nur mein Ohr und meine Haare. Er lag nun auf mir und drückte mich auf den Sitz, ich musste schreien. Er hielt mir den Mund zu und flüsterte mir ins Ohr ,,Jetzt wirst du erleben, was ein richtiger Mann kann und zwar dich befriedigen und zwar so das du es niemals mehr vergessen wirst, Kleines", mir wurde schlecht. Ich wand mich unter ihm, aber ohne Erfolg. Mit dieser Aktion machte ich Logon nur wütender und zerriss mein Kleid oben im Ausschnitt, nun konnte man meinen schwarzen BH sehen und der gefiel ihm. Er hielt mir immer noch den Mund zu und erhob sich langsam von mir damit er... damit er sich seine Hose aufmachen konnte. Nein, ich musste verhindern das dieses Arschloch mich noch vergewaltigt. Nur wie?

Logan lehnte sich wieder über mich und strich mir mit seiner Hand über die Haare und säuselte ,,Och meine schöne Wilde. Du glaubst gar nicht wie lange ich auf hier den Moment warte". Oh mein Gott, der war ja total geil auf mich! Wie konnte ich ihm bloß entkommen, er beobachtete mich die ganze Zeit so das ich einfach keine Chance hatte, es war aussichtslos. Er betrachtete mich einer Besessenheit, die mich erschaudern lies. Aber vielleicht lag genau da mein Sieg? Ich dachte kurz darüber nach, während Logan meinen Hals küsste. Ich hatte einen Plan und selbst, wenn dieser mir große Überwindung kostete und einen starken Magen würde ich diesen durchführen. ,,Oh Logan mach weiter", raunte ich ihm ins Ohr. Er hielt in seiner Umschmeichlung inne und sah mich leicht geschockt mit geweiteten Augen an. ,,Ja mein großer, starker Hengst?", ,,Was soll das den nun? Du warst doch so widerspenstig, wie keine andere die ich je in meinem Leben kennengelernt habe und nun bist du?", ,,froh? Naja schon mal davor gehört, das die widerspenstigsten Frauen, die leidenschaftlichsten Frauen sind? Es hat dir doch Spaß gemacht mein ganzes Spielchen hier oder etwa nicht?", hauchte ich ihm zu wobei ich mit den Augen klimperte. ,,Jaja, natürlich hat mir das ganze Spiel spaß gemacht, aber wieso hast du mir nie irgendwelche Zeichen gegeben?", fragte er mich. Verdammt, diese Frage hatte ich nicht verwartet. ,,Bist du dir sicher?", ich musste das Ganze einfach hinaus zögern, auch wenn meine Verzweiflung immer größer wurde. ,,Ich habe deine Blicke schon bemerkt wusste jedoch nie wie ich diese benennen sollte", welche Blicke? War mir ja schon immer klar, dass der sich einen zuviel einbildete. ,,Siehst du mein großer Held", wisperte ich ihm zu. ,,Dann komm und lass uns eins werden", raunte er mir zu und rieb sich an mir. ,,Wenn du meinst", ich zog mir mein Kleid tiefer, so das Logan direkt in meinen Ausschnitt glotzte. Jetzt war er abgelenkt, das war meine Chance.

Ich hielt mich an ihm fest und versuchte mich zu drehen und ich schaffte es, ich hockte nun auf Logan. Ich lehnte mich runter zu diesem Idioten und wickelte den Sicherheitsgurt um ihn herum, wahrend ich so tat als würde ich ihm von seinem Hemd befreien. Es war geschafft, während Logan noch wirklich daran dachte, dass er gleich mit mir Sex haben würde hatte ich ihn gefesselt und ihn angeschnallt. Ich rückte weg von ihm und tat so als würde ich ihm die Schuhe ausziehen, jedoch wickelte ich nur einen weiteren Sicherheitsgurt um seine Beine und schnallte ihn fest. So jetzt noch seine Hände. Ich umsäuselte ihn ein bisschen und zog ihm seinen Gürtel aus den Gürtelschlaufen, er knurrte und dachte wohl das wir gleich irgendwelche Spielchen spielen würden, da konnte der aber weiter träumen. Ich nahm den Gürtel in meine Hände und versuchte diese Tussen wie die in Pornos spielen zu imitieren, Logan erzitterte unter mir vor Erregung. Ich schnallte seine Handgelenke am Türhebel fest und fing an zu grinsen. ,,Ey, was soll der Scheiß?", er hatte es nun gemerkt als es zu spät war. ,,Nichts ich habe nur keine Lust mit einem Schimpanzen zu schlafen", antwortete ich locker-flockig. Er zog und schlug herum, jedoch konnte er einfach nicht mehr fliehen. Pah geschah ihm Recht. Er brüllte und fluchte, ich nahm sein Hemd und stopfte es ihm ins Maul. ,,So jetzt halt die Klappe", wies ich ihn zurecht und kletterte nach vorne auf den Beifahrersitz. Anthony sah mich kurz an, lächelte mir entschuldigend zu. Es sah so aus als hätte Logan ihn unter Druck gesetzt, so dass er mir nicht helfen durft. Was für ein Schwachmatt dieser Logan nur war? Ich lächelte ihn an, schnallte mich an und schaute dem Fenster.

Kapitel.11

Wir fuhren noch eine Weile lang, in der ich einfach nur aus dem Fenster blickte und die Landschaft betrachtete, an der wir vorbei fuhren. Logan hatte die ersten 5 Minuten lang noch rumgezappelt und gemault, jedoch haben weder Anthony noch ich auf ihn reagiert. Ich wagte es auch nicht zurück zu gucken und zu schauen, was Logan jetzt machte aber befreien konnte er sich nicht, da war ich mir sicher. Mein Gefühl täuschte mich auch nicht, irgendwann durchbrach Anthony die Stille. ,,Der Mistkerl ist eingeschlafen", ,,Hää?", ich war einfach nur verwirrt, den das kam einfach aus dem Nichts. ,,Logon. Er ist eingeschlafen", erklärte mir Anthony und schuate mich kurz an. ,,Ach so. Okay", ich war immer noch ziemlich durch einander.

,,Sag mal wieso sollen wir dich eigentlich jagen?", ,,Wieso fragst du? Willst du mich freilassen?", fragte ich ihn und machte mir schon Hoffnungen, die jedoch jäh zerstört wurden. ,,Nein, ich kann nicht. Marces und die anderen zwei sind hinter uns und würden sofort alarmschlagen, wenn ich ohne einen triftigen Grund parken oder wo anderes lang fahren würde. Selbst, wenn wir Marces im Wald aussetzen würden", erzählte Anthony mir verärgert. ,,Also willst du mir nicht erzählen, wieso wir ein 17 Jahre altes, hübsches Ding wie dich jagen?", er blickte mir kurz in die Augen und lächelte mich ermutigend an.

,,Hmmm, von mir aus. Das Ganze hat vor langer Zeit anfangen. Ich war grade erst 5 Jahre alt geworden und wohnte bei meinem Vater. Meine Mutter war an einer Lungenentzündung gestorben, als ich grade erst 2 war und deshalb habe ich auch keine selbsterlebten Erinnerungen mehr an meine Mutter...", ,,Das tut mir Leid, Lucy", pflichtete Anthony mir bei. ,,Nenn mich doch Lu. Alle meine Freunde nennen mich so", ich grinste ihn an. ,,Dann nenn du mich aber auch Tony", schlug er mit einem Schmunzeln im Gesicht vor. ,,Okay, Tony. Also ich habe selbst keine Erinnerungen von meiner Mutter. Aber mein Vater hat mir immer von ihr erzählt. Sie war eine schöne, starke Frau und hat sich von niemandem etwas sagen lassen", fuhr ich fort. Ich hörte wie Tony ,,So wie du" wisperte, da er mich nicht unterbrechen wollte, aber ich hatte es trotzdem gehört und kicherte. ,,Mein Vater und ich saßen eines Tages in unserem Haus in Florenz...", ,,Florenz? In Italien?", Anthony schaute mich ungläubig an. ,,Ja, ich komme aus Italien, mia Cara. Mein Vater war ein reicher, aber trotzdem fairer Kaufmann. Wir saßen in unserem Wohnzimmer und er brachte mir grade Latein bei. Er war der Meinung das Bildung eines der wichtigsten Sakramente der Zeit sind, als es klingelte. Ich blieb im Zimmer, mein Vater ging zur Tür. Ich hört wie mein Vater mit den Männern an der Tür diskutierte und er so sauer wurde, das er anfing zu fluchen. Ich hatte noch nie in meinem Leben meinen Vater fluchen hören und dachte mir schon das irgendwas nicht in Ordnung sein sollte, dann wurde die Tür zu geschlagen und mein Vater kam wieder rein und schaute verärgert. Plötzlich hörten wir einen Schuss und noch einen. Ich hatte keine Angst, denn mein Vater war ja bei mir und ich wusste, solange er bei mir ist würde mir nichts passieren. Aber mein mein Vater bekam Panik und schaute mich besorgt an und wies mich an mich im schweren Holzschrank zu verstecken und bloß keinen Mucks zu machen, ich sollte solange da drinnen bleiben bis die Männer wieder weg waren und das tat ich auch", ich hielt inne und musste in schluchzern unterdrücken, was mir jedoch misslung.

Anthony sah mich geschockt an und ziemlich traurig ,,Lu... Du musst nicht weiter erzählen, wenn du nicht willst", bot er mir an. Ich sah ihn von der Seite an, da sich wieder der Straße widmen musste. ,,Doch ich möchte, ich habe bis heute niemandem meine Geschichte erzählen können", entschied ich. Es war die Wahrheit und musste einfach. ,,Na gut", hauchte er nur und wechselte die Spur.

,,Ich stieg in den Holzschrank und verriegelte ihn von innen. Ich hörte wie unsere Tür aufgebrochen wurde und schwere Männerschritte, die rein kamen. Dann brüllte jemand >Wo hast du sie versteckt?<. Dann antwortete mein Vater >Das sage ich euch niemals<. Da sagte der Mann >Aber Vertag ist Vertrag!<, >Ich würde niemals meine Tochter verkaufen, darauf kannst du Gift nehmen<. >Aber wieso sollte ich dich meinen Freund, denn anlügen<. >Deine Tochter wird in meine Familie einheiraten und nun sag wo hast du sie versteckt!?<. >Niemals werdet ihr meinen Engel finden. Sie ist nicht auf der Welt, um in einen Käfig gehalten zu werden!<. >Dann wird sich wohl dein Engel, hier alleine auf der Welt zurecht finden müssen ohne ihren lieben Papa< und ich hörte nur noch einen einzigen Schuss und etwas schweres auf den Boden fallen. Ich habe die Männer nicht gesehen, da es keine Fenster in dem Schrank gab, darüber bin ich ziemlich froh, denn ich hätte den ganzen Anblick nicht ertragen können. Der Mann brüllte noch >LOS! Findet sie so weit kann sie nicht gekommen sein!<. Die Männer entfernten sich aber ich blieb im Schrank, irgendwann hörte ich wie jemand wieder zurück kam und berichtete das sie niemanden gefunden hatten.

Alle gingen und ich blieb noch im Schrank, ich weiß nicht wie lange ich in diesem Schrank stand wusste ich nicht hatte einfach eine Schock. Irgendwann wagte ich es aus dem Schrank zu steigen und sah meinen Vater, wie er mit einer großes, blutigen Wunde in der Brust auf dem Boden lag. Seine Augen waren geschlossen und er lächelte. Ich wusste weinen, ich habe einfach nur geweint. Stundenlang. Irgendwann konnte ich nicht mehr weinen, weil mir der Gedanke kam, dass er nun bei meiner Mutter war und er hatte mir gesagt, dass meine Mutter es nicht mochte als ich als kleines Baby geweint habe. Also wischte ich mir mein Gesicht trocken und lächelte und sagte laut in unser leeres Haus ,,Mama. Papa. Ich bin nun alleine, aber guckt ich weine nicht mehr.

Ich wusste nicht was ich machen sollte, also rief ich den besten Freund meines Vaters an. Er hieß Marco, war zu diesem Zeitpunkt 30 Jahre alt und ein Single durch und durch, aber er war ziemlich nett ich mochte ihn. Dieser kam auch und war geschockt, als er meinen Vater sah und mich anschaute. Er wusste wahrscheinlich Bescheid, über diese Männer. Er rief einen Bekannten von sich an und packte Sachen für mich und nahm mich mit. Wir gingen erst zu ihm nach Hause und er packte auch seine Sachen ein. Ich wusste nicht wohin, aber mein Vater hatte ihm vertraut also vertraute ich ihm auch. Wir fuhren zum Flughafen und von dort nach England. Wir wohnten da wir Vater und Tochter und er hatte mir erklärt, dass böse Männer meinen Vater dazu bringen wollten das ich einen Jungen heiraten sollte, den ich werder kenne oder je gesehen habe. Aber mein Vater hatte sich geweigert, dann dachte sicher der Onkel von diesem Jungen einen Vertrag aus, denn es gar nicht gibt. Aber mein Vater hätte mich niemals verheiratet. Er wollte das ich eines Tages jemanden heirate, den ich liebe und das ich selbst entscheiden sollte. Wir lebten 5 Jahre in England und er brachte mir alles bei was man zum Leben wissen wollte. Er hatte seinen Bekannten gebeten alle Sachen sowohl seine als auch unsere Sachen zu verkaufen und uns sein Erbe zu schicken. Marco richtete mir ein Konto ein, wo der Hinterlass meines Vater drauf war und er hatte noch nie etwas von diesem Geld angerührt. Marco hatte sich sogar einen Job gesucht, da es echt wirken sollte. Er war wie mein Vater, aber ersetzen konnte selbst er ihn nicht.

Eines Tages als ich von der Schule nach Hause kam, lag Marco tot auf dem Fußboden. Ich bekam total die Panik und fing wieder an zu weinen. Aber dieses Mal wusste ich was ich machen musste. Ich packte die Dokumente ein, das hieß meinen Pass, meinen Personalausweis, die Kreditkarten und meine Sachen und buchte mit via Telefon einen Flug in die Staaten. Ich reiste ab und bin seitdem alleine auf der Flucht. Ich muss seitdem jedes Mal ein neues Leben anfangen, was am Anfang echt schwierig war, aber ich habe es geschafft. Naja, mit 13 Jahren fanden mich diese Männer zum ersten Mal. Aber ich konnte entkommen, da niemand auf die Idee kommt das ein 13 Jahre altes Mädchen sich wehren kann. Ich war schon in vielen Ländern, dieser Welt ich bin immer hin und her geflüchtet. Aber nun wurde ich ja wieder gefangen. Tony, die Männer die meinen Vater umgebracht haben, die Marco umgebracht haben, die mich jagen seit 12 Jahren, gehören zu deiner Organisation!

Kapitel.12

,,Lucy, ich hatte ja keine Ahnung", tröstete er mich und zog das Handschuhfach vor mir auf und griff rein und gab mir eine Packung Taschentücher. Mir war gar nicht aufgefallen das ich am weinen war. Das kam mir einfach unwirklich vor ich weinte selten, aber ich hatte diese Geschichte ja auch noch nie erzählt, sie war mein größtest Geheimnis. Mein böser Schatz, der mich einfach nur in den Abgrund getrieben hat. ,,Also uns haben die nur erzählt, das wir dich finden und fangen sollen. Aber niemals sollten wir dir weh tun. Bei uns ist das so wir kriegen einen Auftrag und fragen nicht nach", erklärte mir Tony, aber ich saß gar nicht mehr im Auto. Meine Gedanken waren in der Vergangenheit versunken, es tat gut endlich darüber gesprochen zu haben. Ich war für einen Moment wirklich glücklich, als wir wieder bewusst wurde in was für einer Situation ich mich befand.

,,Wo fahren wir eigentlich hin?", unterbach ich ihn, als er mir grade irgendetwas am erklären war was mich im Moment nicht interessierte. ,,Ähh... also wir fahren zum Hauptsitz der Familie Zanolla in Red Springs", antwortete Anthony mir etwas schüchtern. Er überlegte wohl, ob er es mir sagen konnte oder nicht. ,,Hey Tony, du kannst nichts dafür was passiert ist. Also mach dir keine Sorgen, alles wird wieder gut", versuchte ich ihn aufzuheitern. ,,Aber ich bring dich doch grade hin?", wisperte er traurig. ,,Keine Sorge, bis heute habe ich es jedes Mal geschaft zu entkommen", erwiderte ich mit einem Lächeln im Gesicht. Es war die Wahrheit, aber irgendwie hatte ich das Gefühl das es dieses Mal anders werden wird. Wieso ich dieses Gefühl hatte wusste ich nicht, woher es kam auch nicht, ich vertraute einfach darauf. Es lag einfach in meiner Natur, dass ich auf meine Gefühle vertraute, naja fast auf jedes. ,,Wann sind wir da?", fragte ich nach einer Weile und durchbrach somit die Stille, die langsam ungemütlich wurde. ,,In knapp einer halben Stunde, schätze ich. Hör zu Lucy. Ich möchte dich nicht in Gefahr bringen sollen wir nicht doch umkehren und ich bring dich wo anders hin. Wir werden abhauen und den Typen da hinten einfach hier drinnen im Auto lassen", bot mir Anthony an und ich schaute in seine grünen moosfarbenden Augen und merkte das er es ernst gemeint hatte. Er blickte mir in die Augen, nur für einen kurzen Moment und da sah ich es.

Er hatte eine Ernstigkeit in den Augen und Bewunderung für mich, aber auch Mitleid und einen kleinen Ausdruck, wie es Martin in den Augen hatte. An dem Abend als ich vor seiner Tür stand und er ich später geküsst hatte. Den selben Ausdruck, den auch Jonas in den Augen hatte und selbst in seinem letzten Moment. Dieser Ausdruck bedeutete Liebe. Nein, wieso auch noch er. Wusste er nicht, dass mein Leben schon kompliziert genug war. Doch er wusste es ganz genau, aber er erhoffte sich mein Leben zu ordnen mit ihm. Hmmm. Wieso um Himmelswillen müssen sich immer die Falschen in mich verlieben. Ich musste wohl oder übel, eiskalt seine Hoffungen zerstören. ,,Tony, ich weiß nicht was du vorhast aber ich werde, wenn ich fliehe, alleine fliehen. Ich kann niemanden gebrauchen, der mir nur ein Klotz am Bein ist", fuhr ich ihn eiskalt an, Anthony fuhr zusammen und schaute mich geschockt an ,,Lucy, hör mi...", ,,Nein, du hörst mir zu ich kann das nicht und das werde ich auch nicht. Niemals könnte etwas aus dir und mir werden, dafür habe ich zu viel erlebt und ich bin viel zu menschlich dafür, dich in eine Lage zu bringen mit der du nichts zu tun hast. Also bitte tu mir den Gefallen, tu uns den Gefallen und bring uns zu diesem verdammten Anwesen und verschwinde einfach nur noch", damit hatte ich wohl alles kaputt gemacht. Sein Herz. Seinen Plan. Unsere Freundschaft. Dieses Gespräch.

Kapitel.13

,,Wir sind da", sagte Anthony mit starker Stimme in die Stille hinein. Ich war ein bisschen eingedöst und fuhr erschrocken auf, Logon auch. Denn dieser fing wieder an rumzuzappeln und komische Geräusche von sich zu geben er war ja noch 'gefesselt',aber es war mir schier egal. Ich schaute Anthony an und bekam langsam Selbstorwürfe ,,Tony, hör mal was ich vorhin gesagt habe, dass...", aber weiter kam ich nicht. Er schaltete den Motor aus, schnalltete sich ab und stieg aus, ohne mich auch einen Blickes zu würdigen. Ich schaute ihn nur entgeistert an und wusste das ich zwar etwas schlimmes getan hatte, aber es war kein Fehler! Wenn ich mir wieder Gefühle erlauben sollte, würde das einfach nur Probleme machen. Ich würde hier bleiben und versuchen bei Anthony zu sein, das ging eben nicht, wenn man bedachte, das sein Boss mich haben wollte. Außerdem wie sollte ich mit ihm eine Beziehung führen, wenn sein Boss mich heiraten will! Dieser ganze Scheiß war doch ein verdammter Traum - ein verdammter Albtraum. Naja, mein GANZES LEBEN war ein verdammter Albtraum, wenn man es sich recht betrachtete.

Ich schaute aus der Frontscheibe und sah, dass die anderen Autos auch schon da waren und die Zombies, slow-motion-mäßig ausstiegen und wieder hatten sie ihre Sonnenbrillen im Gesicht. Es war 5 Uhr morgens und es dämmerte und diese Idioten trugen Sonnenbrillen! Riesen große Betonung bei Idioten!! Sie versammelten sich ums Auto und schauten düster, naja ich schätze das die düster schauten, aber... Sonnenbrillen! Anthony war um Auto herum gegangen und knöpfte sich nun sein schwarzes Hemd auf, öffnete die Tür und hielt mir sein Hemd hin. ,,Hää? Was soll ich mit deinem Hemd`", ,,Naja, hast du vergessen, was unser netter, ritterlicher Logon mit dir vor hatte", erklärte er mir flüsternd, er wollte wohl nicht das es jeder mitbekam. Mir fiel wieder ein was passiert war und ich schaute auf mein Kleid, der Ausschnitt war ziemlich weit eingerissen so das man oder besser gesagt Mann echt viel sah. Bevor ich wieder zu Anthony blickte schaute ich noch mal kurz nach hinten Logon lag das noch und an seinem Kopf meine Tasche und meine schwarze Lederjacke. Dann sah ich zu Anthony, der mir immer noch sein Hemd hin hielt, ich nahm es und lächelte ihn dankend an. ,,Danke", flüsterte ich und er nickte bloß. Ich zog es mir einfach nur über und knöpfte mir die ersten 3 Knöpfe zu und stieg aus. Die Zombies verzogen das Gesicht, aber es war mir herzlich egal.

,,Na, da bist du ja", begrüßte mich Marces. Der sich nun durch den Halbkreis drängelte und auf mich zu kam. ,,Was ist den mit dir passiert? Und wo ist Logon?", fragte er mich verwundert, als er mich sah. ,,Also auf die erste Frage: Logon ist passiert. Zweite Frage: Hinten auf der Rückbank, wieso: wegen der ersten Frage", antwortete ich ein bisschen in Rätseln, aber ich hatte echt keine Lust darauf hier vor allen das 'Erlebnis' der Fahrt breit zu tretten. ,,Wie jetzt?", stellte der sich extra doof oder was? Schön ruhig bleiben, du musst konzentriert in dieser Lage sein. ,,Boah, was gibt es da nicht zu verstehen?", regte ich mich jetzt doch noch auf und drehte mich auf dem Absatz rum und ging zur Tür hinter dem Fahrersitz, öffnete sie ruckartig und Logon schaute ziemlich dumm. Ich nahm noch meine Tasche und meine Jacke und schlug die Tür wieder zu, Logon schrie kurz auf und ich hoffte, dass er eine fette Beule bekam. Ich schätze, dass er geschrien hat, denn er war noch geknebbelt und man konnte ihn nicht verstehen. Ich bewegte mich etwas weg von der Tür. ,,Das ist mit Logon, du kannst den später selbst fragen was los ist!", maulte ich Marces an und zeigte ihn mit einem bösen Blick, das ICH nicht mehr auf dieses Thema eingehen werde.

,,Lucy, jetzt beruhig dich mal", forderte er mich auf, ich war immer noch ziemlich genervt wegen der Sache mit Logon. Wieso vergaß ich das eigentlich immer? Mir war eingefallen in was für einem Dilema ich hier war und schaute mich unruhig um, ich sah weder Adam oder jemand der mir helfen würde. Naja Anthony war noch da, aber er stand einfach nur an die Fahrertür gelehnt und beobachtete das ganze Schauspiel, wobei er einfach nur ernst drein guckte. ,,Ich soll mich beruhigen? Hast du das grade echt gesagt? Wurdest du schon mal entführt oder wurdest du schon mal gejagt? ICH SCHON! Verdammt noch mal, weißt du es ist richtig scheiße, wenn man überlegt das man sein ganzes Leben lang geflohen ist und das du keinen Menschen auf der Welt hast, zudem du immer gehen kannst egal was passiert ist. Wisst ihr eigentlich das mein Vater von euch gekillt wurde? Das ich seit 12 Jahren Vollwaise bin? Wegen euch? Wisst ihr das der Mann, der beste Freund meines Vaters, der sein Leben aufgegeben hat, um mich zu schützen und auch gekillt wurde und das auch von euch? Wisst ihr das ich seit 7 Jahren ALLEINE bin, auf der Flucht vor euch? Und das ich kein eigens Leben habe, da ich doch jedes verfickte Mal verschwinden muss, weil ich gejagt werde von euch? Wisst ihr das ich EUCH mehr hasse als alles andere auf der Welt? Wisst ihr das ihr mein ganzes Leben zerstört habt für eine Sache, für die ich nichts kann?", okay jetzt war ich nicht mehr sauer ich war am explodieren.

Es ging ein Raunen durch die Reihe der Männer in schwarz. Sie schauten sich verwirrt an und einige nahmen (endlich!) ihre Sonnenbrillen ab und blickten mich mitleidig an. Der eine fuhr sich sogar kurz über die Augen. Okay sie wussten von nichts! Marces sah mich auch mitleidig an. Okay, das war zu fiel. ,,WOLLT IHR MIR JETZT ERNSTHAFT WEIß MACHEN, DASS IHR KEINEN PLAN HATTET?", schrie ich sie alle an. Einige der Zombies schüttelten den Kopf und schauten beschämt zu Boden. ,,Marces, wieso tut ihr etwas von dem ihr nicht bescheid wisst?", fragte ich nun leiser, direkt an Marces gerichtet, ich trat einige Schritte vor zu ihm. Er schaute mir in die Augen, schloss seine und durchführte drei, tiefe Atemzüge. Öffnete die Augen und sein mitleidiger Blick war verschwunden und sein emotionsloser war an dessen Stelle getretten. ,,Weil es unser Job ist. Wir können nichts dafür was passiert ist und wieso. Es ist nicht unsere Aufgabe, das wahre Richtige zu tun. Den für uns ist das Richtige, das was uns gesagt wird", antwortete er mir ohne mich dabei anzusehen.

Marces drehte sich um und sagte ,,Anthony, Florian bringt sie in ihr Zimmer, aber zeigt ihr erst das Haus. Lucy, tu uns den Gefallen und bleib da, fürs Erste. Ich werde sehen was sich tun lässt, damit dein Aufenthalt so schön wie möglich wird. Unser Boss wird heute Abend ankommen und ihr werdet euch kennenlernen. Du kannst ihn auch danach fragen, was der ganze Mist hier soll. Falls es für dich ein Trost sein sollte, Adam wird auch bald ankommen und auf dich aufpassen. Du hast freien Lauf hier auf dem Gelände". Ich war kurz erstarrt, freier Lauf? Das heißt ich konnte hier rumspazieren wann und wohin ich wollte? Wo war der Hacken? ,,John, Francis holt Logon aus dem Auto und bringt ihn zu mir. Er wird seine gerechte Strafe bekommen, das verspreche ich dir Lucy. Und noch was, falls du denkst das du hier ganz leicht wieder abhauen kannst, da hast du dich geschnitten. Das ganze Geländer ist überwacht und so leicht wirst du es auch nicht bekommen, denn im Wald sowie alles im Umkreis von je 500 Metern, 1, 5 und 10 Kilometern ist alles mit Stacheldraht abgeriegelt und Kameras", sagte Marces noch bevor er in der riesigen Villa verschwand. Ah, da war der Haken, sie hatten mich an einen Ort gebracht wo ich mich nicht auskannte und zudem noch den ihr Territorium war.

Schlau, das musste ich schon zugeben.

Kapitel.14

Anthony und dieser Florian, er war groß und bullig, hatte grau-blaue Augen und blonde Haare aber es gab nichts interessantes an ihm, führten mich durch die große Villa. Sie war zwar protzig, aber richtig schön. Die Villa hatte richtig Stil und war sehr modern eingerichtet. Die beiden zeigten mir die Küche. Ich musste staunen, sie war groß und geräumig, war schwarz, weiß und chromfarbend. Es standen zwei riesige Kühlschränke da, bei denen ich freien Zugang hatte. Florian erklärte mir das es drei Mal am Tag Essen gab und sonst konnte ich immer zum Kühlschrank spazieren, falls ich Hunger bekam.

Dann weiter in das Wohnzimmer. Es war in einem schöne Cremé gestrichen und war nicht so zu gemüllt, wie man es in manchen Häusern sah in dem Bereich, wenn man aus der Küche kam stand ein riesiger, ovaler Esstisch mit Stühlen. Dieser war mit einem weißem Tischtuch bedeckt und richtig schön gedeckt mit schönen Blumen, die in kleinen Vasen standen. Auf der anderen Seite stand eine schöne, beigefarbenden Couchgarnitur mit einem Glascouchtisch im Zentrum und davor einem riesigem HD-Flachbildfernseher an der Wand, einer richtig großen und teuren Hi-Fi-Anlage mit allem drum und dran. Wow, im Ernst, wenn es hier nicht um meine Freiheit ging, würde ich alles darum geben hier niemals weg zukommen. Auf dem Weg ins nächste Zimmer fiel mir die Terassentür auf, welche einen fantastischen Blick auf den Garten zeigte.

Es ging weiter zum 'Langeweilezimmer', wie ich es nannte, denn ich wusste, falls ich Langeweile bekam konnte ich hier herkommen und etwas dagegen unternehmen. Den das Zimmer war einfach nur hammer! Vor mir standen ein riesiger Billiardtisch, zwei Kicker. Am anderen Ende waren einige Schränke in denen viele Bücher standen, also auch noch eine halbe Bibliothek, cool. Ich musste grinsen als ich links von mir einen großen Fernseher sah mit vielen, verschiedenen Konsolen, hier war es echt wie in einem Traum in einem Traum von einem Kerl. Mir fiel wieder ein, dass hier ja das Haus von dieser Familie Zanolla ist und meine Anflug von guter Laune erlebte grade einen Sturzflug.

,,Nun kommt dein neues Zimmer", erklärte mir Florian. Anthony schaute einfach nur gelangweilt umher, oh man können Kerle manchmal beleidigt sein, wie kleine möchtegern Tussis, die denken, wenn sie einen Jungen auf den die richtig scharf sind ignorieren, dass der Junge die dann bemerkt. Ist denen nicht mal in den Sinn gekommen, das Kerle die noch nicht mal bemerken, falls doch dann denken, dass die Tussi den nicht leiden kann und der nur noch aus dem Weg geht? Die hatten echt nur Müll im Kopf, wohl zu viel am Essen geschnüffelt! Das kommt eben davon, wenn man nichts isst, da man auf das Gewicht achten muss und dann am Essen riecht und Hallus bekommt. ,,Hey Lucy, noch da?", fragte mich Florian und wedelte mit seiner Hand vor meinem Gesicht hin und her. ,,Ja bin noch da, Flo. Übrigens nenn mich doch Lu", ,,Mach ich. Wenn du meinst, dass du da bist kann ich ja nun dir dein neues Reich zeigen", erwiderte er und öffnete die Tür vor der wir stehen geblieben waren.

Ich glaube, ich war für einen klitzekleinen Moment ohnmächtig, denn als ich die Augen öffnete lag ich in den geschockten Armen von Anthony, der mich misstrauisch anguckte, nachdem er mich aufgefangen hatte, bevor ich dem Boden 'Tach' sagen konnte. ,,Was ist passiert?", fragte ich mit einem kleinen Zittern in der Stimme. ,,Das frage ich mich auch", antwortete er mir schlicht. Ich stellte mich wieder hin, wobei Tony meine Schultern fest hielt. Diese abgeschüttelt ging ich in meinen Traum hinein, den ich vor heute noch nie hatte. Wow, einfach nur Wow.

Mein Zimmer war silber-blau gestaltet, was einfach nur wunderschön aussah. Die Wand gegenüber von der Tür war keine Wand zu sehen nur eine Fensterfront, von der man einen wunderschönen Blick auf den Garten hinter dem Haus zeigte. Mein Bett, Korrektur mein großes Himmelbett war links von der Tür auf einem Art Podest und war mit dunkelblauer Satinbettwäsche überzogen. Auf beiden Seiten standen Nachttische mit Weckern und Nachttischlampen. Ich fragte Florian wieso es für zwei Leute war das Bett, er antwortete mir bloß, dass das Zimmer von einem Raumdesigner eingerichtet wurde und dieser fand es schöner, wenn es so aussah als würden hier zwei wohnen. Rechts von der Tür stand ein Schreibtisch mit einem dazu passenden Stuhl. Links von dem Bett war eine Tür , durch die ich hindurch trat und schon wieder wurde mir leicht schwindelig, aber ich riss mich am Riemen. Das Badezimmer war eine Oase. Riesengroß und in vielen verschiedenen Blautönen gestaltet. Auch hier war die eine Wand gegen eine Fensterfront ausgetausch worden. Ein großes Waschbecken, eine Toilette und ein Whirpool. Ein Whirpool! Ich ging auf meine neue Badewanne zu, diese stand in der Mitte des Raumes und strich ganz vorsichtig über den Rand. In der nächsten Ecke stand eine verflieste Dusche, wie aus diesen Shampoowerbungen, wo nackte Frauen in einer sündhaft teuren Dusche standen und sich einshampoonierten. So eine Dusche war direkt vor mir, die Seiten an der Wand waren dunkelblau gefliest und zwei weitere Seiten waren aus Glas, damit kein Wasser rauskam. Diese Dusche war ziemlich riesig und man hatte genug Platz drinnen, um mit 3 weiteren Personen zu duschen.

Ich ging zurück zu Anthony und Florian, die in meinem Zimmer geblieben waren und beobachteten mich, wie ich zurück kam. Gegenüber vom Bett stand eine ziemlich lange Kommode, über der ein Flachbildschirm hing. Wow, ich hatte meinen eigenen Fernseher. Sprachlos auf die Kommode zu schritt und eine Schublade öffnete, in dieser waren Socken!? Ich drehte mich um zu den beiden Männer und fragte sie nur, ziemlich dumm ,,Socken?", diese nickten. Ich öffnete die nächste und fand BH's. -Moment mal- ich nahm einen heraus. Er war goldfarbend und aus weichem Satin, das war doch nicht wahr. Ich lies ihn zurück in die Schublade fallen, holte zwei weitere raus, einen grünen und einen roten und lies auch diese wieder in die Schublade fallen und schob sie zu. ,,Hey, was ist los?", fragte mich Flo. ,,Ihr seit doch meine Freunde oder?", ich drehte mich langsam zu beiden um. ,,Ja", erwiderten beide, wie aus einem Munde. ,,Gut, dann könntet ihr mir mal verraten wieso die Person, die das Zimmer hier für mich eingerichtet hat und die Sachen gekauft hat, mit BH's eingeschlossen, weiß welche Körbchengröße ich habe?", ich schaute die den beiden in die Augen. Ich hatte die Zettel an den BH's gesucht und überall stand 80B, das war meine Größe, aber woher wussten die das bitte schön? ,,Lu, ich habe keine Ahnung", antwortete mir Florian und kam vorsichtig zu mir, weil ich wahrscheinlich wie ein scheues Reh auf ihn wirkte. ,,Wer könnte das wissen?", horchte ich ihn weiter aus. ,,Ich weiß, es nicht, aber ich könnte fragen gehen", ,,Dann mach das, bitte", bettelte ich ihn an. Er nickte und ging.

Nun waren nur noch Anthony und ich da. Ich versuchte mich zu beruhigen und betrachtete die Kommode als wäre es ein Krokodil. Nach kurzer Zeit ging ich wieder darauf zu und schob die nächste Schublade auf. In dieser waren Tops, wahrscheinlich auch in meiner Größe, aber ich hatte keine Lust nach zusehen. Da bemerkte ich die Tür die rechts von der Kommode war und öffnete sie. Okay, jetzt war ich platt. Ich war in einem Paradise gelandet! Hinter der Tür lag mein eigener Schrank, es war ein Raum der halb so groß war wie mein Zimmer und war goldend-cremé-farbend gestrichen. Am Ende des Zimmers war dieses Mal nur eine halbe Fensterfront und zwar von oben bis zur Mitte des Zimmers, wo mein zierlicher, goldlackierter Schminktisch stand. Gegenüber der Tür bis zum Schminktisch waren an den Wänden Kleiderstangen befestigt, an dem viele, verschiedene, manche recht kurze, aber trotzdem hübsche Kleider hingen. Mein Blick wanderte runter auf den Boden und ich fand unzählige verschiedene Paare von Schuhen. Ich schritt nach vorne und ging in die Hocke nahm einen in die Hand und drehte ihn um. War ja klar meine Schuhgröße 39. Ich war aber ziemlich begeistert, das musste ich zugeben.

Kapitel.15

Nachdem Florian am Vormittag gegangen war, verbrachte ich erstmal eine Weile in meinem Kleiderzimmer. Irgendwann trat ich wieder in mein eigentliches Zimmer und sah das Anthony an die Wand gelehnt auf dem Boden saß und eingeschlafen war. Dieser Anblick war wirklich niedlich und es tat mir leid das ich Anthony vorhin so vor den Kopf gestoßen hatte. Aber es wäre nicht gut gewesen hätte ich zugelassen das Tony sich weiter in mich verliebt, nachdem es wir aufgefallen war. Ich mochte Tony wirklich sehr, aber Liebe war es nicht und werden durfte es auch nicht. Das war mir klar, zudem würde es für Tony auch nicht gut sein. Wenn jemand merkt das er Gefühle für mich hegt, würde das arg Probleme geben. Zudem war der Umstand das ich nur hier war um in die Familie seines Boss zu heiraten, auch nicht grade ein glücklicher.

Ich hatte mich vor ihm gesetzt und ihn einfach betrachtet. Er schlief so friedlich, irgendwann als mir bewusst wurde das meine Beine eingeschlafen waren bin ich aufgestanden, habe mir ein weißes, schlichtes Sommerkleid inklusive Unterwäsche geschnappt und ins Badezimmer gegangen, wo ich ein langes erholsames Bad genommen hatte. Es beruhigte mich ungemein stark und ich fand komischerweise Gefallen an dieses Haus, obwohl es doch mein Ende bedeutete oder etwa nicht?

Da saß ich nun in dieser beschissenen (,tollen) Villa, in Red Springs am Esstisch und wartete darauf das die anderen fertig wurden. Neben Anthony und Florian waren noch zwei andere Zombies da, John und Francis. Diese haben vorhin Logon aus dem Auto ,,befreit", aber besonders sympatisch waren die mir nicht. Nachdem sie sich mir vorgestellt hatten, gab es Essen und keiner sprach mehr, nicht ein einziges Wort. Das war hier eine bestimmte Spannung, denn es gab gar keine. Logon oder Marces hatte ich nicht mehr gesehen, das war mir ganz recht ich wollte keinen von beiden sehen oder mit ihnen sprechen.

Das Essen hier war aber echt gut. Als Mittagessen hab es eine köstliche Cremésuppe, die ich alleine in meinem neuen Zimmer gegessen hatte. Die Zeit verging ziemlich schnell es war schon 21 Uhr abends und der Tag neigte sich dem Ende zu. Zum Abendessen gab es einen guten Rotwein und eine leckere Pizza Calzone, die nach nach knapp 5 Minuten fertig hatte, von wegen ich aß nicht richtig, Marc. Verdammt, dieser Schmerz. Ich durfte doch nicht mehr an meine Freunde denken. Was die wohl grade machten. Ouh man, das würde schwieriger werden als gedacht.

,,Bist du schon fertig?", fragte mich Francis, ich schaute auf Francis stand vor mir und wollte meinen Teller mit in die Küche nehmen. ,,Nein, mein Essen hat gelernt unsichtbar zu werden und nun auf dem Weg in den Urlaub, wird aber noch eine kleine Postkarte aus Hawaii schicken", antwortete ich ihm sarkastisch und musste grinsen. John gaffte mich total geschockt an, Flo und Tony linsten nur sehr amüsiert. ,,Ä.. ähh... w.. was", fragte mich Francis, anscheinend hatte ich ihn wohl ziemlich verwirrt. ,,Du hast mich schon richtig verstanden. Das war ein Witz Francis, ich bin schon fertig. Hier, mein Teller", entschuldigte ich mich mit einem Lächeln, stellte mich hin gab ihm den Teller und rief noch als ich auf dem Weg war aus dem Zimmer ,,Ich geh mir mal die Beine vertreten" und schon war ich weg. Ich rannte aus dem Wohnzimmer, direkt durch die Terassentür in den wunderschönen Garten. Noch ganz leicht vernahm ich die Stimmen der anderen, die nach mir rief, aber das war mir egal.

Kapitel.16

Der Garten war wirklich so schön, wie er aus den vielen Fenstern aussah. Trotz des dünnen Kleides war mir nicht kalt, ein bisschen frisch, aber das tat gut. Ich lief noch leicht über die Terasse hinweg und verlangsamte meine Schritte als ich das Gras unter den schwarzen Ballerinas, die ich schnell angezogen hatte kurz vor dem Essen spürte. Als ich den kleinen Weg, der durch Kiese gekenntzeichnet war überquert hatte, zog ich mir die Ballerinas aus und lief über die kühlen, glatten Steine. Ich lies meine Schuhe auf dem Weg liegen. Die Steine fühlten sich so schön unter meinen Füßen an, ich war schon ewig nicht mehr barfuß herumgelaufen. Es tat so gut, mich ergriff ein sorgenfreies, federleichtes Gefühl und dafür war ich unendlich dankbar. Meine Sorgen waren wie abgelegt, das stimmte den diese hatte ich im Haus gelassen. Wie unbeschwert doch alles sein konnte.

Nach einer Weile kam ich auf eine große Wiese, in dessen Mitte ein kleiner Teich eingelassen wurde und war wie verzaubert, meine Augen waren von diesem Anblick gefesselt. So merkte ich auch gar nicht das eine Person da stand und den Teich betrachtete, diese hatte mich aber auch nicht bemerkt. Ich ging weiter, meine Augen immer noch auf den Teich gerichtet und stieß gegen diese Person, aber diese Mensch war stärker als ich, so verlor ich mein Gleichgewicht und wäre im Teich gelandet, hätte die Person mich nicht aus Reflex an sich gedrückt, aber der Schwung mit dem diese Person mich an sich gedrückt hat, lies uns nach hinten fallen. Zum Glück nicht in den Teich, sondern auf die weiche Wiese. Also ich hoffte, dass sie weich war, denn sonst hätte ich noch größere Selbstvorwürfe.

Ich klammerte mich an die Brust der Person, die unter mir lag und hatte die Augen fest geschlossen. Die Person die unter mir lag war ein Mann, das hatte ich an seinem Geruch erkannt. Dieser hatte beide Hände auf meinem Rücken und atmete leicht abgehackt, aber mit der Zeit beruhigte er sich und mich damit auch. Trotzdem konnte ich mich nicht aus meiner Starre lösen, aber kurz nachdem mein Herz sich entschlossen hatte sich auch zu beruhigen, drehte ich meinen Kopf auf seiner Brust nach links und betrachtete den Teich. Dieser war leicht erleuchtet von den Solarlämpchen, die den ganzen Garten milde erleuchteten.

,,Hey Kleine, sag mal geht es dir wieder gut?", fragte mich die Person plötzlich und ich fuhr kurz vor Schreck zusammen, mein Herz beschleunigte sich wieder. Okay, es war echt ein Mann mit einer unglaublichen Stimme. ,,Huhu, beruhig dich wieder. Also wie siehts aus, wie geht es dir?", er tätschelte meinen Rücken und ich hörte ein Lächeln in seiner Stimme. ,,Ja, es geht wieder. Tut mir wirklich total leid, das ich dich umgeworfen habe", entschuldigte ich mich schnell und musste selbst kichern als ich meine Stimme in meinen Ohren hörte. Total aufgelöst, so wie diese Mädchen in dieses total kitschigen Teenie-Filmen, die ihren Schwarm umnieten und dann fast anfingen zu heulen. 'Oh mein Gott, bitte lass das nicht mit mir passieren', schoss es mir durch den Kopf. ,,Erstmals du hast mich nicht umgeworfen. Du bist gegen mich gerannt und wärst fast im Teich gelandet und da ich nicht wollte das du da rein fliegst, habe ich dich an mich gezogen und wir beide sind umgefallen, okay. Aber würdest du mir sagen wieso du lachst?", fragte er mich, mir war bewusst das der Typ diese ganze Situation richtig lustig fand.. ,,Wieso willst du das wissen?", konterte ich. Er lachte und trotzdem spürte ich kein Schamgefühl, den mein Kopf war zu sehr damit beschäftigt sich sein klares und lautes, aber trotzdem schönes Lachen einzuprägen. ,,Naja, ich muss es nicht wissen, aber du liegst auf mir und da ich dich grade vor einem nächtlichen Tauchgang bewart habe bist du mir was schuldig", antwortete er mir und das mein Blut schoss mir ins Gesicht. ,,Okay, 1 zu 0 für dich", gab ich mich für diese Runde geschlagen. ,,Also...", versuchte er mich anzutreiben, ihm den Grund für mein Kichern zu nennen. ,,Also ich habe gekichert, weil als ich mich grade bei dir entschuldigt habe, habe ich mich wie so ein durchgeknalltes, verschossenes und total verzweifeltes Teenie-Girl angehört, die ihren Schwarm umgeworfen hatte", erklärte ich ihm. ,,Ahh, okay das stimmt. Aber ich würde es wirklich lustig finden, wenn ich dein Schwarm wäre und ich sehen könnte, wie du die ganze Zeit rot wirst. Du wirst doch rot oder?", witzelte er, da er mir nicht ins Gesicht sehen konnte, weil ich meins wieder in seiner Brust vergrub.

Ich rollte mich von ihm runter so das ich neben ihm lag und nun den Sternenhimmel betrachten konnte. ,,Wow, wunderschön", kam es über meine Lippen, bevor mir bewusst wurde das ich das grade laut gesagt hatte. ,,Ja, du hast recht", antwortete er mir trotzdem, obwohl ich noch nicht mal eine Frage gestellt hatte. Wir lagen einfach nur da nebeneinander und sahen hoch zum Himmel, dieser hatte eine wunderschöne dunkelblaue Farbe angenommen und die Sterne glitzerten wie kleine Diamanten. ,,Was machst du hier?", fragte ich nun den Mann neben mir, ich hatte ihn bis jetzt nicht einmal angeschaut, weil ich befürchtete rot anzulaufen. ,,Ähm... ich wohne hier!?", fragte er mich oder war das seine Antwort. ,,Okayy...", eine Antwort fiel mir auch nicht ein. ,,Jetzt darf ich dir eine Frage stellen", erklärte er mir. ,,Okay, aber nur, wenn ich auch so eine Antwort-Frage stellen darf", äußerste ich mich. ,,Wie heißt du?", erkundigte er sich, ohne auf meine Antwort wirklich einzugehen. ,,Lucy", atnwortete ich ihm knapp. ,,Ah okay und dein vollständiger Name lautet?", fragte er weiter, ich erstarrte. Bis jetzt hatte mich niemand nach meinem ganzen Namen gefragt. ,,Wieso fragst du?", entgegnete ich ihm nur. ,,Weil ich so eine Ahnung habe wer du bist, aber um diese Ahnung beweisen zu können muss ich deinen ganzen Namen wissen", erklärte er mir. ,,Ähhmm..., mein vollständiger Name lautet Lucia Nephelle Montabelli", informierte ich ihn. Danach folgte Schweigen. ,,Und nun? Was weißt du jetzt über mich mit meinem Namen und wer bist du überhaupt?", wollte ich nun von ihm wissen. ,,Ähh... ich weiß nicht wie ich dir das nun erklären soll", er wusste nicht was er sagen sollte? Wer war er? ,,Also ich.. ich bin.. ähmm..", fuhr er fort, wurde jedoch durch Rufe unterbrochen.

,,Lucy! Lucy, wo bist du?", hörte ich Stimmen rufen, das waren Anthony und Florian, die mich wahrscheinlich suchen sind. ,,Ich bin hier!", rief ich zur Antwort, nachdem ich mich aufgerichtet hatte. Ich schaute mich um, doch konnte niemanden auf der Wiese erkennen, bis auf die Person die neben mir lag, aber ich achtete nicht auf diese da ich Anthony und Florian suchte. Plötzlich war eine Hand vor mir und ich folgte mit meinem Blick den Arm hoch. Der Mann neben mir hatte sich erhoben und hielt mir nun seine Hand hin, aber ich war gefesselt von seinen Augen. Solche hatte ich noch nie in meinem Leben gesehen. Seine Augen waren wunderschön blau. Sein großes, aber markantes Gesicht wurden von etwas längeren dunkelbraunen, fast schwarzen Haaren umrahmt, von denen ihm einige Strähnen vor die Augen fielen. Ich spürte einen Stich in der Brust und erst dann fiel mir aus das ich die Luft angehalten hatte. ,,Lucy!! Da bist du ja", hörte ich Anthony schreien. Der Mann drehte sich zu Tony um, der in unsere Richtung rannte dicht gefolgt von Florian. Als ich wieder zu dem Mann schaute war er verschwunden. Moment mal, der Typ wo war er hin? Er stand doch grade noch vor mir. Mein Blick huschte über die schöne Wiese, aber niemand war außer mir dort, bis auf Anthony und Florian.

,,Hey, was ist den los`?", fragte ich die beiden, dabei vertuschte ich gespielt meine Verwirrtheit. ,,Naja, wir wollten dir erstmal ein bisschen Freiraum lassen, aber als du nach 2 1/2 Stunden immer noch nicht zurück gekommen bist, haben wir leicht Panik bekommen", erläuterte mir Florian, diese Such-Aktion. ,,Aja,... 2 1/2 STUNDEN!?", kreischte ich schon leicht hysterisch. Ich war doch grade mal eine halbe Stunde unterwegs. ,,Ja, es schon nach Mitternacht", erwähnte Anthony. ,,Okayy,.. Naja ich war die ganze Zeit hier und habe mir den Sternenhimmel angeguckt", mir fiel gar nicht auf das ich den verschwundenen Mann nicht erwähnte. ,,Komm wir gehen wieder ins Haus", sagte Anthony, ich erhob mich und ging mit den Jungs ins Haus. Auf Weg sammelte ich noch meine Schuhe ein, die da lagen wo ich sie hab stehen lassen. Ich hatte das Gefühl das wir gingen länger zurück, als ich gekommen bin. Nach einer gefühlten halben Stunde waren wir endlich da. Die Terassentür war angelehnt gewesen als wir ins Wohnzimmer traten standen Francis und John von der Couch auf. Die Beiden hatten sahen sich einen Film an. Nachdem Florian die Tür geschlossen hatte, fiel mir auf das mir kalt war und ich schon fröstelte. ,,Ich geh mal in mein Zimmer schlafen", erklärtete ich kurz angebunden und ich lief in mein Zimmer. 

Kapitel.17

Dort zog ich mich aus und nahm mir eine schöne, heiße Dusche. Nachdem mir wieder mollig warm war, zog ich mir ein rotes Satinnachthemdchen an und kroch in mein Bett. Im Ernst ich hatte mein ganzes Ankleidezimmer durchgesucht und ich habe keine 'normalen' Sachen gefunden. Normalerweise schlief ich immer in einem zu großen T-Shirt und in einer Boxershorts oder einer Jogginghose, aber hier fand ich nichts von dem. Naja, ich kuschelte mich in meine große, weiche Bettdecke.

Nach einer halben Ewigkeit, in der ich immer noch nicht schlafen konnte, öffnete sich die Tür. Ich blieb leise liegen, ,,Lucy? Schläfst du schon?", hörte ich Anthony. ,,Nein, ich schlafe noch nicht Tony. Was gibts?", erwiderte ich. Ich setzte mich hin, zog die Decke fest an meinen Körper und knipste die Tiffanylampe an. ,,Darf ich mich setzen?", fragte er mich, nachdem er die Tür geschlossen hatte und an mein Bett getreten war. Ich nickte, Anthony setzte sich an den Bettrand und beobachtete mich erst eine Weile. ,,Was ist los, Tony?", wiederholte ich noch einmal meine Frage. ,,Ähmm..., also unser Boss ist heute Abend angekommen mit seiner Familie", eröffnete mir Anthony. Ich war erstarrt, diese Botschaft war mein persönliches Schloss für meinen Goldkäfig.

,,Lucy, hör zu. Ich weiß, dass das Ganze hier sehr schwer für dich ist, aber du musst wissen ich bin für dich da", er legte seine Hand auf meine, trotzdem konnte ich nicht darauf reagieren. ,,Tony...", mehr konnte ich nicht sagen, dass nahm Anthony dummerweise falsch auf und nährte sich mir. ,,Lucy, du kannst mir glauben ich werde immer für dich da sein, egal was passiert", er nahm mein Gesicht in seine Hände. ,,Tony...", ,,Nein, sag nichts ich weiß was du fühlst, denn ich fühle das selbe", unterbach er mich und sein Gesicht nährte sich meinen. Verdammter Kuhmistscheißhaufen! Das durfte doch nicht wahr sein, ich hatte doch schon Anthony einen Korb gegeben!

Dann tat ich etwas worauf ich nicht besonders stolz war. Ich verpasste Anthony eine saftige Ohrfeige. Sein Kopf schellte zur Seite und ich sah schon meinen Handabdruck auf seiner Wange. ,,Hey, was sollte das den?", fuhr mich Anthony an. Oh man ich hatte grade echt ein Déjá-vu. ,,Versuch niemals wieder mich zu küssen, verstanden!?", schrie ich ihn an. ,,Wieso das den, ich mag dich Lucy, sehr sogar", beichtete er mir. ,,Sag sowas nicht, Anthony", ,,Verdammt noch mal wieso nicht? Hast du Angst das ich dir wegsterbe? Glaub mir, das passiert nicht. Ich werde dich beschützen Lucy", antwortete Tony mir, er versuchte mich einzulullen. ,,BOAH VERDAMMT NOCH MAL ANTHONY ICH LIEBE DICH NICHT! ICH MAG DICH NOCH NICHT MAL SEHR! UND FALLS DU HIRNAMPUTIERTE DOPPELDEPP DAS NICHT IN DEN SCHÄDEL BEKOMMST: ICH UND DU WERDEN NIEMALS EIN PAAR WERDEN!!!", schrie ich ihn an. Aus einem Gesicht wich die ganze Farbe aus seinem Gesicht. ,,Lucy, bitte. Versuchen könn-", ,,SAG MAL DU KAPIERST DAS ECHT NICHT ! ICH WILL NICHTS MIT DIR ATOMSPAST ANFANGEN! SO UND NUN HAU AB!", donnerte ich ihn aus meinem Zimmer raus. Er flüchtete förmlich aus meinem Zimmer.

Was dachte er sich eigentlich? Ouh man, wieso immer ich? Ich lies mich zurück nach hinten fallen und schaute mir den Vorhang meines Himmelbetts an der von ob nach unten fiel. Die ganze Zeit dachte ich an Marc, er hatte mich nach der Sache mit Daniel beschützt und getröstet. Marc hatte mich verstanden, wie es in mir aussah und mich ermutigt durch zu halten. Wie sehr ich ihn vermisste. Auch Nessa und Oli vermisste ich unbegrenzbar stark. Wenn ich mal überlegte, das ich noch vor weniger als drei Tagen in der Schule gesessen hatte und darüber gegrübelt habe wo meine nächste Reise hingehen mag. Jetzt lag ich in einem Bett in einer wunderschönen Villa in der Nähe von Red Springs und wartete darauf das ich meinen Feind kennenlernte. Ja, ich hatte bis heute den Mann der mich seit 12 Jahren jagte nicht kennengelernt. Also nicht persönlich, aber nun würde ich diesen Auspuffbumser kennenlernen. Ob ich mich darauf freute, naja ich weiß nicht genau, aber ich wusste das der sich nicht freuen würde. Ich werde diesem Fäkalterrier richtig zur Sau machen. Wie krank muss so ein Rhinozerusarsch sein, dass ein kleines, unschuldiges Mädchen jagt? Ja, genau dieser Tiefflieger. Mit weiteren beleidigenden Gedanken glitt ich ab in einen schönen Traum. Ich saß an dem Teich und der unbekannte Mann war wieder da, hatte seine starken Arme um mich umschlungen...

Kapitel.18

Als ich am Morgen meine Augen öffnete, dachte ich als erstes das ich immer noch träumte. Aber diesen Gedanken verwarf ich, nachdem mir eingefallen war was ich wirklich geträumt hatte. Dann habe ich mir eingebildet das ich an einem wunderschönen Leben aufgewacht bin, aber diesen musste ich dann auch aufgeben als mir bewusst wurde, dass heute der erste Tag in meinem Käfig anfing. Diese Hodenbussarrd hatte sie doch nicht mehr alle? Mit einem Blick auf meinen Nachttisch, wo ein digitaler Wecker stand fand ich heraus das es bereits 12 mittags war. Ich warf meine Decke zur Seite und stand auf, direkt zum Badezimmer. Wo ich mich schnell fertig machte, noch eine schnelle Dusche nahm und mit einem rubinroten Handtuch umschlungen aus dem Bad trat und gemütlich in das gegenüberliegende Kleiderzimmer trat.

Mir fiel gar nicht auf das jemand auf meinem Bett saß, bis die Person sich räusperte. Ich fuhr erschrocken zusammen und hätte fast mein Handtuch fallen lassen, aber zum Glück nur fast. Ich drehte mich zu der Person und fuhr noch einmal erschrocken zusammen. Auf meinem Schreibtischstuhl saß Anthony. Himmel, konnte mich dieser Schwachmatt nicht endlich in Ruhe lassen? ,,Anthony was willst du hier?", fragte ich ihn gefühlskalt, so das er kurz zusammen fuhr als er die Kälte in meiner Stimme hörte. ,,Lucy, hör mir zu es tut mir leid was gestern Nacht passiert ist. Ich weiß,-", ,,Hau ab Anthony. Ich habe keine Lust und auch nicht den Nerv mir irgendwelche halbherzigen Entschuldigungen anzuhören", unterbach ich ihn und es war auch ernst gemeint. Ich brauche keinen Freund, der in mich verliebt ist und sicherlich keinen, der so wenig Stolz und Selbstachtung hat, wie einen kastrierten Kater der Depressionen hat und an Magersucht leidete. ,,Lucy, bitte es-", ,,Anthony, hau einfach nur ab. Was willst du hier eigentlich?", es war mir ziemlich egal, ob ich ihn damit mehr verletzte oder so, langsam ging er mir wirklich auf den Geist. ,,Ich wollte mich entschuldigen und außerdem soll ich dich holen zum Mittagessen, da du schon nicht zum Frühstück erschienen bist. Es wird Zeit, dass du die Zanolla's kennenlernst", erwiderte er emotionslos, stand auf und verlies das Zimmer.

Ich, die Zanolla's kennenlernen? Wollte ich das, ja ich musste endlich klären was dieser ganze Mist sollte. Ich stampfte in mein Ankleidezimmer und zog mir einen langärmligen, weißen Kaschmir-Pullover und eine schwarze Röhrenjeans. Dann noch schwarze, schlichte Pumps, etwas besseres fand ich nicht wirklich oder besser gesagt ich hatte keine Lust zu suchen. Dann fönte ich mir meine Haare, trug dezentes Make-Up auf und steckte mir silberne Ohrstecker an, diese hatte ich in einer Kommodenschublade gefunden, mit unzähligen weiteren Schmuckstücken. Ich dachte mir, wenn ich schon gleich den Feind ins Gesicht sehen sollte, sollte ihn wenigstens einmal in seinem Leben ein schönes Gesicht sehen. Da ich alles darauf verwettet hätte, dass dieser Typ eine Hackfresse hatte. Mit erhoben Hauptes, wie es so schön hieß ging ich aus meinem Zimmer und die Treppe hinunter, dann durch den Flur und gradewegs in die Küche. Okay langsam bekam ich Bammeln, aber da musste ich nun durch. Ich ging durch die Küche ins Wohnzimmer auf den Esstisch zu.

Es saßen bereits einige Personen darunter: Marces, der mit gesenktem Blick auf den Teller; Logon, der mich blöde anguckte. Ich grinste ihn böse an, worauf er sich in eine Tomate verwandelte und wegguckte. Anthony, Francis und John waren nicht zu sehen. Dann noch zwei Männer, die mit dem Rücken zu mir saßen so das ich nicht erkennen konnte wer sie waren. Ein Mädchen - nein, eine junge Frau. Eine wunderschöne Frau, die mich lieb anlächelte, wobei mir wörtlich die Spuke wegblieb. Sie hatte schönes, langes, blondes Haar, das sie offentrug und schöne grüne Augen und da saß noch ein Mann am Kopfende des Tisches. Dieser schaute mich erfreut an, aber hatte etwas böses in seinen Zügen. Er sah zwar nicht besonders schlecht aus, aber auch nicht sehr attraktiv. Der Mann hatte dunkelbraune Haare und schwarze Augen, diese funkelten mich hinterlistig an. Keine Ahnung, woher ich das wusste aber das war dieser Hodenlutschter, der mich jagen lies. Ganz nebenbei fiel mir auf das beide Plätze, links als auch rechts von diesem Mann frei waren, aber sie waren gedeckt, komisch.

Der Mann erhob sich und kam mit einem Grinsen im Gesicht zu mir mit ausbetreiteten Armen. ,,Lucia. Schön dich auch mal kennenzulernen, Schönheit!", begrüßte er mich. So wie er meinen Namen aussprach lies mich leicht zittern. Ich kannte diese Stimme, diese hatte mir den wichtigsten Menschen auf der Welt genommen und mich noch Jahre danach in meinen Albträumen heimgesucht. ,,Naja, diese Freude ist nur auf deiner Seite", erwiderte ich. Kurz entglitten ihm seine Gesichtszüge, aber er fand sie schnell wieder. ,,Mir war schon klar, dass du nicht so erfreut sein wirst, aber so ist nun mal das Leben. So ist dein Leben", dieser Mann hatte eindeutig irgendwelche Probleme. ,,Weißt du überhaupt wer ich bin?", fragte er mich. ,,Nein, ich kenne deinen Namen nicht. Aber ich weiß das du der Kotlutscher bist, der mich seit 12 Jahren jagen lässt, meinen Vater umgebracht hat und somit ein kleines Mädchen zur Vollwaisen gemacht. Zudem hast du dafür gesorgt, dass deine Leute mir einen ziemlich guten Freund und den Jungen, den ich liebe genommen", antwortete ich bissig. Die Frau und die zwei Männer, die ich vorhin nicht erkennen konnte, hatten sich umgedreht und lachten als ich ihn beleidigt hatte, aber diese Lacher erstarben als ich weiter sprach. Einen von beiden kannte ich. Adam. Sofort hatte ich ein Lächeln im Gesicht. Ich wollte schon auf ihn zu gehen, aber da fiel mir auf das dieser Knallarsch noch vor mir stand. ,,Ich heiße Francesco Zanolla und es stimmt, dass ich habe dich suchen lassen, aber weißt du wenigstens wieso?", wollte er nun von mir wissen. ,,Weil dir jemand ganz gewaltig in deinen Kopf geschissen hat", informierte ich ihn und musste mich wirklich konzentieren, um meine Selbstbeherrschung nicht zu verlieren und anzufangen zu lachen. Frankenstein, wie mein neuer Spitzname für ihn lautete guckte mich ziemlich angepisst an. ,,Das war aber ziemlich frech, me-", ,,Tja, du solltest schon wissen das ich nicht das liebe, kleine Mädchen bin und ich war es noch nie. Sonst wäre ich ja jetzt nicht hier oder? Ich bin kein Mädchen, das sich von anderen was sagen lässt, kann sein das es daran liegt das es mir niemand beigebracht hat. Meine Mutter starb als ich noch ziemlich klein war und mein Vater wurde von dir umgebracht, also hätte es mir niemals beibringen können, du Hohlbratze. So und nun werde ich mich setzen und essen, ob es dir gefällt oder nicht!!", unterbach ich ihn und schritt an Frankendoof vorbei.

Adam hatte sich erhoben und lächelte mich lieb an, er nahm mich in den Arm und drückte mich fest, strich mir mit einer Hand über das Haar. Das tat wirklich gut, ich löste mich leicht von ihm und schaute hoch in sein gütiges Gesicht. ,,Hey Lu, darf ich dir zwei Leute vorstellen? Die beiden sind echt okay und ich wette, dass du dich mit ihnen gut verstehen wirst", fragte er mich halbwegs und ich nickte. Das Mädchen erhob sich und kam rüber zu uns, sie trug ein dunkelrotes Pulloverkleid mit einer feinen Strumpfhose und echt geile graue Nietenstiefel. Sie war ungefähr so groß wie ich, das fiel mir auf als sie vor mir zum Stehen kam. ,,Hey Lucia, ich bin Daphne freut mich dich kennenzulernen", sagte sie freundlich und man dachte man hörte im Hintergrund die Engel singen hören, wenn sie sprach. Daphne hielt mir ihre zarte Hand hin die ich ergriff und leicht drückte. ,,Hey Daphne, nenn mich doch Lucy oder Lu so nennen mich alle meine Freunde", schlug ich ihr vor. Sie grinste mich an und drückte mich ,,Klar, Lu" und lies mich los. Dann erhob sich der Mann der vorhin neben Adam saß, ,,Hallo, ich bin Dario", stellte er sich höflich vor und hielt mir die Hand hin. ,,Hey Dario, nenn mich doch auch Lucy oder Lu, wie du magst", antwortete ich und er drückte mich. Wobei ich mir schon klein und zierlich vor kam, den Dario war fast 2 Köpfe größer als ich und hatte richtig viele Muskeln. Er trug eine dunkle Jeans und ein weißes Hemd, wo er die oberen zwei Knöpfe offen lies und die Ärmel hochgekrempelt. Er hatte leicht dunklere Haare als Daphne und trug sie kurz, aber hoch gegelt. Aber seine Augen faszinierten mich. Er hatte saphierblaue Augen und ich wurde das Gefühl nicht los das ich sie kannte. ,,Wollen wir jetzt endlich frühstücken, ich verhungere gleich", stellte Daphne fest, worauf ich nur antworten konnte ,,Bitte, ich nämlich auch". ,,Dann lasst uns essen, bevor ihr beiden uns noch anknabbert", verkündigte uns Dario.

Adam zog mir den Stuhl neben sich vor, ganz Gentleman-Like und ich setzte mich hin. Nachdem auch Dario und Daphne saßen, bemerkte ich erst das Francesco weg war. Denn der Platz rechts von mir, wo vorhin noch Francesco gesessen hatte war leer. Ich warf kurz einen Blick nach hinten und auch dort stand er nicht. Logon und Marces waren auch weg. ,,Zio, ist anscheinend schon weg", sagte Daphne zu Erick gewandt, dieser nickte nur stumm. ,,EUER ONKEL?", kreischte ich schon fast hysterisch. Daphne und Dario waren so nett und waren mir auch sofort sympatisch, wie konnten sie dann mit diesem Ogerlurch verwandt sein. ,,Ja, er ist der Bruder unseres Vaters und hat seit dem unsere Eltern tot sind, die Verantwortung für uns gehabt. Aber ganz im Ernst wir können diesen Arschkeks nicht leiden", erzählte mir Dario, nebenbei als er seine Rollbratenscheibe in Stücke teilte. Es gab nämlich Rollbraten, Rotkohl und Kartoffel mit einer himmlischen Soße. Ich nickte und wir schwiegen eine Weile. ,,Wo kommt ihr eigentlich her?", fragte ich nachdem ich eine halbe Kartoffel verspeist hatte. ,,Hmm, wir kommen ursprünglich aus Italien, unser Onkel hat sich mit uns hier angesiedelt. Vor knapp 11 Jahren, nachdem unsere Eltern gestorben sind", sagte Daphne mit einem Lächeln im Gesicht aber ich sah den Schmerz in ihren Augen, Daphne tat wir so leid. Komisch, aber ich mochte Daphne wirklich aufrichtig und Erick auch. Zudem glaubte ich ihnen, dass sie ihren Onkel nicht leiden konnten.

Kapitel.19

Nachdem wir alle fertig waren und ich zwei Scheiben Rollbraten, viel Rotkohl und einige Kartoffeln verspeist hatte, standen wir auf und setzten uns ins Wohnzimmer und redeten. Ich erzählte auch ihnen meine ganze Geschichte, Daphne musste sogar weinen und ich ebenfalls, aber nachdem ich fertig war, sahen auch Dario und Adam so aus als wären sie mitgenommen.

,,Also was weißt du über diesen 'Vertrag'?", fragte mich Adam direkt. ,,Naja, nicht besonders viel. Ich weiß nur, das dieser 'Vertrag' über mich handelt und das mein Vater dagegen war. Er sagte, dass er es niemals zulassen würde das man mich einsperrt. Aber das wisst ihr ja nun auch", antwortete ich nach kurzem Überlegen. ,,Also dieser 'Vertrag' es geht darum das du jemanden heiratest", eröffnete Daphne mir. ,,Es stimmt also?", sagte ich, also stimmte es was ich mit der Zeit herausgefunden habe und obwohl ich es wusste, machte es mir schwer zu schaffen. ,,Das ist unmöglich mein Vater hätte niemals so etwas unterschrieben. Daran glaube ich fest und das ist auch der Beweis dafür das hier irgendein dreckiges Spiel gespielt wird", fügte ich hinzu. ,,Ja, das denken wir auch. Aber naja es gibt da noch ein Problem...", versuchte mir Dario taktvoll beizubringen. Ich sah ihn mit leicht geweiteten Augen an, was konnte jetzt noch kommen.

,,Du weißt nicht, was ich meine oder?", fragte er mich noch mal genauer. ,,Nein, ich habe keine Ahnung", gab ich zu. Daphne, Adam und Dario tauschten alle Blicke miteinander. Was kam jetzt? ,,Also, ähmm... du weißt ja nun von was der 'Vertrag' handelt, naja...", versuchte es mir nun Adam, zaghaft beizubringen. ,,Ja, darum das ich jemanden aus eurer Familie hei... heiraten soll..", nun dämmerte es mir, aber gewaltig. ,,Bei der verdammten Dreilochnutte!", antwortete ich. Das durfte doch nicht wahr sein, niemals, NIEMALS würde ich diesen Intelligenzverweigerer heiraten. ,,Das werde ich nicht zulassen, ich werde diesen Penisprothesenträger nicht heiraten!", schrie ich förmlich und das meinte ich auch ernst. Adam, Daphne und Dario mussten grinsen. ,,Was ist den daran so lustig?", fauchte ich sie an. ,,Naja, nichts. Was du sagst ist schon verständnisvoll", bewichtigte mich Dario. ,,Nur es ist einfach nur übelst geil was für Schimpfworte du kennst", erklärte mir Daphne und das Lachen der Drei brach heraus.

Ich lachte mit und es tat tierisch gut mal wieder ungehemt zu lachen. Als wir vier uns beruhig hatten, waren wir fix und fertig. Daphne's Gesicht war gerötet und das von den beiden Jungs auch, meines vermutlich auch. ,,Also", fuhr Dario fort ,,Wir können dich beruhigen, Francesco hat nicht vor dich zu heiraten". ,,JAA!! Und wo ist jetzt unser Problem?", fragte ich , als ich aufgesprungen war und schon einen Freudentanz aufführen wollte. ,,Wisst ihr was ich will es eigentlich noch gar nicht wissen. Heute ist schon genug passiert, mehr brauche ich noch nicht", ich wollte es wirklich nicht wissen. ,,Aber Lu-", setzte Daphne an, ,,Nein, vielleicht später aber im Moment nicht. Bitte, lasst mir kurz einen Moment damit ich bis jetzt alles verdauen kann, okay?", unterbrach ich sie. Die anderen nickten und ich war froh. ,,Können wir möglicherweise bisschen Spaß haben bevor wir keine Zeit mehr dafür haben?", fragte ich die leicht beunruhigten Gesichter. ,,BITTE!", bettelte ich, schob meine Unterlippe nach vorne und setzte einen Hundeblick auf. Adam grinste, wobei Daphne und Dario vor den Kopf gestoßen wirkten. ,,Ach kommt schon, wird sicher lustig", versuchte ich die beiden anderen noch zu locken und klimperte mit den Augen. Die Geschwister erhoben sich und lächelten mich an. Jap, ich hatte gewonnen.

,,Also, was wollen wir machen?", fragte mich Dario als er den Arm um meine Schultern legte und Daphne mir ihren um meine Taile. ,,Billiard vielleicht? Ich könnte euch mal zeigen, wie man jemanden richtig fertig gemacht wird. Also Daphne und ich werden euch beiden Jungs mal zeigen, wie es sich anfühlt von zwei Mädels richtig in den Boden gestampft zu werden", stichelte ich Dario und Adam an, dieser war neben Daphne getreten. Beide sahen mich gespielt finster an und Daphne kicherte. ,,Das werden wir mal sehen, wer wen in den Boden stampft", konterte Adam, woraufhin ich ihm nur einen schelmischen Blick schenkte. Wir gingen in das 'Langeweile-Zimmer' und traten direkt an den Billiardtisch. Jeder von uns nahm sich einen Queue (das ist dieser Spielerstock und nicht der Vogelpenis!!) und stellten uns gegeneinander vor den Tisch. Wir sahen uns zum Spaß so an als würde es sich um Leben und Tod handeln. Wir spielten 10 endlose, qualvolle Partien. 4 hatten Adam und Dario gewonnen, die anderen 6 Daphne und ich. Es fühlte sich an als würden wir 2 Tage, aber im Enddefekt waren es nur 5 Stunden.

Danach hatten wir uns vor den Fernseher gehockt und auf der PS3 Call of Duty: Black Ops II (ja ich weiß ist voll das Jungenspiel aber ist ganz lustig^^) gespielt. Wir hatten uns zum Abendessen Pizza machen lassen und verspeisten die auch im 'Langeweile-Zimmer', da wir zu sehr damit beschäftigt waren uns gegenseitig auszuspielen. Als Daphne keine Lust mehr hatte ihrem Bruder den Kopf abzuballern, schauten wir uns Filme an. Unsere Wahl fiel auf Sex and the City 1&2. Diese Filme wollten Daphne und ich eigentlich gar nicht gucken, da wir beide die Filme schon kennen, aber wir wollten einfach die Jungs ein bisschen ärgern. Da wir gewonnen hatten beim Billiard durften wir auch entscheiden was geguckt wurde. Es gab ein großes Drama von den Jungs, da sie sich weigerten diesen Film zu gucken. Es sei ein Verstoß gegen die Männlichkeit, aber nachdem rauskam, das die sich schon den ersten Teil einmals reingezogen hatten, mit der Begründung ,,Es gab halt nichts besseres im Fernseher", war die Diskussion beendet.

Jetzt war es schon kurz vor Mitternacht und Adam macht grade den Fernseher aus. ,,Och, Adam. Können wir nicht noch etwas auf bleiben und uns noch einen Film angucken?", fragte ich ihn leicht motzig, weil er der Meinung war das es für mich Schlafenszeit war. ,,Nein, du gehst jetzt ins Bett Lucy und damit hat es sich", meinte er streng. ,,Wow, ich wusste gar nicht das du so ein großer Spießer bist, Adam", ,,Bin ich auch nicht. Aber ich habe die Aufsicht und nun geh schlafen, Lucy", wies er mich wieder an. ,,Nein, ich werde nicht schlafen gehen", gab ich bockig zurück, okay ich hörte mich wie ein kleines, bockiges Kind an, welches nicht schlafen gehen wollte. Okay, ich war eins... irgendwie. ,,Doch wirst du, sonst...", ,,Sonst was?", forderte ich ihn. ,,Sonst jage ich dich hoch in dein Zimmer, fessel dich an dein Bett und warte bist du eingeschlafen bist. Und wenn es sein muss singe ich dir ein Gute-Nacht-Lied vor", drohte er mir. ,,Okay, okay ich geh ja schon, aber übertreiben musst du nicht", gab ich nach.

Ich mocht Adam echt, aber er konnte einfach nicht singen. Das hatte ich bei unserem Kennenlernen festgestellt. Wir saßen im Auto und das Radio lief, ich sang mit und Adam auch, danach habe ich fast das Radio aus dem Fenster geworfen und Adam hinter her, aber er wusste das und nahm es mit Humor. ,,Wenn du doch nicht artig bist, bleibt mir doch nichts andere übrig", ,,Aber Adam ich will nicht schlafen gehen", murmelte ich, als ich aufstand und gespielt sauer zur Tür ging. ,,WAS WAR DAS!?", knurrte er ,,Dann muss ich dich wohl in den Schlaf singen". Ich lief jetzt aus dem Zimmer und Adam mir hinterher. Ich warf einen Blick nach hinten und rannte prompt gegen jemanden. Es geschah schon wieder, das ich vom Aufprall nach hinten geworfen wurde und diese Person zog mich an seine Brust, aber wir fielen wieder, zum Glück auf den flauschigen, dicken Teppichboden, zu meiner Erleichterung.

,,Okay, wird das nun zur Gewohnheit, dass du gegen mich rennst? Wenn ja müsstest du mich vorwahnen, dann nehme ich immer eine Matratze mit", witzelte die Person unter mir. Es war wieder der Mann vom Teich, ich konnte es nicht glauben. Ich richtete mich auf und sah ihm ins Gesicht. ER WAR ES WIRKLICH! Mit meinen Fingern fuhr ich ihm ums Kinn, um das klar zu stellen, ich wusste nicht wieso ich das tat. Er lächelte mich leicht arrogant an und fuhr sich mit seiner durch seine dunkelbraunen Haare. ,,Wäre Möglich", antwortete ich ungenau und erhob mich von ihm, aus Reflex schritt ich sofort 2 Schritte von ihm weg. ,,Na dann..", sagte er als er auch aufstand und richtete sein schwarzes Hemd.

,,Liam", hörte ich hinter mir Daphne sagen, sie schritt an mir vorbei und blieb kurz vor dem Mann stehen. Die beiden schauten sich einfach nur an, das ganze Bild war wie eingefroren. Ich konnte nichts anderes als den beiden zu zusehen, wie sie sich ansahen. Obwohl Daphne ungefähr 1,78m groß sein musste, da wir beide fast gleich groß waren, war der Mann vor ihr eineinhalb Köpfe größer und sie musste ihren Kopf leicht in den Nacken legen um in seine Augen zu schauen. Ich spürte einen Stich in meiner Brust, kurz überlegte ich was es sein konnte und direkt könnte ich mir eine dafür scheuern. Ich empfand Eifersucht. Eifersucht. Das Gefühl war böse, schlecht, widerlich und doch genau war es das was ich in diesem Moment fühlte. Ich war eifersüchtig auf Daphne, das sie vor ihm stehen durfte und in seine schönen blauen Augen sehen. Plötzlich schritt Daphne zu ihm rüber, überwand die kleine Entfernung zwischen den beiden und legte ihre Arme um seinen Hals. Ich könnte sterben, im Erdboden versinken, mich erhängen, alles nur um von hier weg zu kommen. Der Mann legte seine beiden, starken Hände an ihren Rücken und drückte sie näher an sich, dabei schloss er seine Augen und man sah das er es genoss. ,,Daphne...", flüsterte er leicht.

Das war mir zu viel, ich musste hier weg. Meine Augen suchten nach einem Fluchtweg, links und rechts standen Adam und Dario, die Aufmerksamkeit der beiden waren auf Daphne und diesem Typen, Liam geheftet. Der Weg in mein Zimmer wurde von Adam versperrt, der Weg ins 'Langeweile-Zimmer' von Dario. Mein Blick glitt ins Wohnzimmer, ich schaute noch einmal auf Daphne und Liam, die ihre Umarmung immernoch genossen. Meine Füße streiften leise die schwarzen Pumps von meinen Schuhen und ich ging einen Schritt nach dem anderen nach hinten. Sechs. Sieben. Acht. ,,Lucy?", fragte Adam, der bemerkt hatte das ich nicht mehr neben ihm stand und er verwirrt auf meine Schuhe sah. Dario schaute auch auf die Pumps, Daphne und Liam lösten sich aus ihrer Umarmung. Daphne's Blick fiel auch auf die Schuhe, aber der von Liam auf mich. Ich bemerkte, wie seine blauen Augen in meine Augen schauten. Einen Herzschlag später hatte ich mich umgedreht und lief durch das Wohnzimmer, zog die Terrasentür auf und verschwand im Garten.

Kapitel.20

Liam's Sicht

Da stand ich nun mit Daphne im Arm und drückte sie an mich. Sie roch immer so gut, nach Blumen und Meer. ,,Lucy?”, hörte ich Adam fragen, jedoch waren meine Gedanken so weit weg in der Vergangenheit, das sie einen Moment braucht um zu realisieren, was los war. Lucy? Ich löste mich von Daphne und schaute direkt in das Gesicht von dieser dunklen Schönheit, wir sahen uns direkt in die Augen und dann drehte sie sich mit Schwung um, so das ihre Haare durch die Luft wirbelten und weg war sie. Lucy rannte barfuß durch die Terassentür im Wohnzimmer und raus in den Garten. Wieso war sie weggelaufen? ,,LUCY!?!?", brüllte Adam ihr hinterher. Wir standen da einfach nur, schauten durchs Wohnzimmer auf die offene Terassentür und auf ihre schwarzen hochkakigen Schuhe, die zwischen Adam und Dario auf dem Boden lagen. Schlaues Mädchen, so hätte man sie nicht gehört.

,,Was ist passiert?", murmelte Daphne vor mir und schaute nachdenklich auf den Boden. ,,Keine Ahnung.... Verdammt!", Dario zog eine Grimasse. ,,Was?", fragten Adam, Daphne und ich wie aus einem Mund. ,,Sie kennt sich hier nicht aus. Was ist, wenn sie sich verläuft oder versucht abzuhauen?", gab Dario zu bedenken und Daphne zog ängstlich die Luft ein. ,,Ohh...", murmelte Adam. ,,Sie könnte irgendwo sein, wir müssen sie suchen und uns beeilen, es ist dunkel und wenn sie zu weit kommt, finden wir sie nicht mehr", entschloss Adam und schaute erst Dario, dann Daphne und am Ende mich nach der Reihe an mit einem entschlossenem Gesicht. Wir nickten.

,,Aber wo könnte sie hin sein?", flusterte Daphne, sie war eigentlich nie diejenige die Angst hatte oder so, aber Lucy lag ihr anscheinend am Herzen. ,,Ich weiß wo sie ist", kam es plötzlich aus meinem Mund, ich musste an gestern Nacht denken. ,,Wie jetzt?", fragte mich Dario dümmlich. ,,Wartet hier", rief ich noch über die Schulter als ich locker Lucy hinterher joggte.

Ich hoffte inständig, dass ich richtig lag.

Kapitel.21

Ich wusste nicht wieso, aber ich lief zum Teich. Obwohl es dunkel war fand ich den Weg dorthin, ohne mich zu verlaufen.

Geschweige davon das es mir das Herz zerriss, weil er Daphne umarmte. Wie konnte ich nur so blöd sein? Hatte ich mich im Ernst in einen fremden Mann verliebt?', ich war so in Gedanken versunken, das ich nicht merkte wie sich jemand hinter mich stellte. Erst als er so nah war das ich die Wärme, die von dem Körper ausging spührte.

Meine Atmung stockte, zugleich verlangsamte sich mein Puls. Ich stand einfach nur da und schaute mir den Teich an indem sich der schöne Mond spiegelte. 'Wieso dachte ich an diesen Kerl, ich kannte ihn doch gar nicht? ,,Wieso bist du weggelaufen?", flüsterte mir eine raue, tiefe Stimme ins Ohr, mein Herz fing sofort an wie ein idiotisches, verliebtes Teil zu klopfen. Uuuuu, wie sehr hätte ich es in diesem Moment aus meiner Brust gerissen, auf den Boden geworfen und wie ein kleines, zickiges Kind drauf rumgehüpft. ,,Wieso hätte ich bleiben sollen?" und mir diese Qual länger anschauen, behielt ich für mich. ,,Lucy", so wie er meinen Namen aussprach, konnte ich schon sehen das ich einige Tonnen Double-Choco-Crispi-Eis brauchte, um über ihn hinweg zu kommen. ,,Waaaas?", flüsterte ich gedehnt und brachte somit diesen Moment in eine Lächerlichkeit, die würde nur Jeff Dunham überbieten können. Ich musste grinsen, als ich an Walter und Peanut denken musste, oder Achmed, der tote Selbstmordattentäter (müsst ihr euch mal angucken einfach nur zum Sterben komisch^^).

,,Schau mich an", sagte er normal. NÖÖÖÖÖ! Das würde ich nicht machen. Ich wollte nicht in seine verdammt schönen Augen schauen. Ich schüttelte den Kopf, so das mir meine Haare ins Gesicht flogen. Liam schob mich an den Schultern zu sich rum, er stand direkt vor mir. Mein Gesicht auf seine Brust gerichtet, gab ich keinen Ton von mir. Langsam hob er mein Kinn mit seiner Hand zu sich nach oben, so musste ich in sein wunderschönes Gesicht schauen.

,,Lucia", er hauchte meinen Namen, wie der Wind eine schöne Sommerbrise in einer Nacht voller Sterne. Mein Herz fing noch stärker an zu klopfen, wenn es möglich war. ,,Hör zu, diese ganze Situation ist nicht leicht...", fing er an. ,,Ich weiß schon. Blablabla...., wie auch immer. Ich muss nur mit Francesco reden und dann bin ich hier weg.", wieso hatte ich das jetzt genau gesagt? Da sah man es wieder ich war noch ein Teenager. Und was für eins. Verknall mich sofort in einen süßen Typen und dann mache ich einen auf cool, damit er gar nicht erst auf den Gedanken kommt sich vorzustellen, wie es wäre mit mir zusammen zu sein. Ohje,.... . ,,Ähh...", fuhr Liam fort. Wieso stotterte ER jetzt? ,,Ja, genau. Das müssen wir klären, dann kannst du wieder gehen", bewichtigte er mich, nahm die Hand von meinem Gesicht und drehte er sich zum Teich. Er wollte wohl auch, das ich so schnell wie möglich hier weg komme. ,,Ja, dann kannst du glücklich mit Daphne sein", 'Schnauze Fresse!', Liam schaute mich an. ,, ...und mit Dario und Adam", schob ich hinterher. Liams Blick glitt wieder zum Teich und mein Herz fühlte sich so an als würde er ein Marathon laufen, wenn diese schönen blauen Augen mich ansahen. ,,Ja..", flüsterte er.

Wir standen noch eine Ewigkeit nebeneinander und schauten uns die Aussicht an, die vor uns lag. 'Wie verzaubter..', dachte ich mir. ,,Wie verzaubter. Findest du nicht auch?", fragte Liam und lächelte mich an. ,,Ja, genau das dachte ich auch", antwortete ich leise, weil ich Angst hatte ich könnte diesen schönen Augenblick für immer zerstören. Plötzlich fuhr Liam erschrocken zusammen, er steckte eine Hand in seine Hosentasche und zog sein Handy raus. Er knurrte leise, nahm den Anruf an und legte das Handy an sein Ohr. ,,Ja..?", fragte er leicht wütend. Wieso war er den nun wütend? ,,Jaaaa, Daphne. Ich habe sie gefunden, sie steht direkt neben mir..", antwortete er leicht gereizt. ,,Ja, wir kommen. Noch etwas?", fragte er. Ich sah ihn die ganze Zeit lang an und versuchte zu verstehen, wieso er so gereizt reagierte. Daphne hatte angerufen, sicher um zu fragen, ob er mich gefunden hatte und wann wir zurück kommen wollten. Das war doch ganz normal.

Liam legte auf und schob sein Handy wieder in seine Hosentasche. Er fing meinen Blick auf und lange Zeit schauten wir uns nur in die Augen. ,,Was wollte Daphne?", fragte ich plötzlich, weil ich diesen intensiven Blick nicht mehr auf mir spüren wollte. Mit meiner Frage hatte ich ihn kurz in die Verwirrung geschickt. ,,Ähh.... Ja, sie hatte gefragt, wo wir seien und wann wir kommen", antwortete er mir. ,,Ach so", ich versuchte ganz ruhig zu wirken, aber mein Herz lief mal wieder einen Marathon. ,,Komm gehen wir, die anderen haben sich schon Sorgen gemacht", sagte er und lächelte mich an. Ich konnte nur nicken.

Wir ließen uns Zeit auf dem Weg zurück, was ich nur positiv sehen konnte. ,,Lucia", flüsterte Liam wieder. ,,Jaa?", fragte ich ihn und schaute ihn von der Seite an. ,,Hör mir bitte zu. Ich weiß du willst darüber nicht reden, aber du solltest wissen was hier los ist. Also..", fing er schon wieder an. ,,Nein, Liam", fuhr ich ihm wieder dazwischen. ,,Ich weiß, worum es hier geht. Ich bin mein Leben lang davor weggelaufen und habe versucht es zu verdrängen. Aber letzendlich bin ich doch wieder hier, dieses Mal werde ich auch nicht weglaufen. Ich werde mit diesem Zanolla-Oberhaupt reden und dann fortgehen und niemals wieder zurückkommen, geschweige an dieses ganze Drama denken. Zu lange schon hat es mich belastet, mich gejagt, mich kaputt gemacht". Er blieb stehen, ich auch und schaute ihm ins Gesicht, welches meines anschaute. Seine Augen untersuchten meine, er hatte seine Stirn in Falten gelegt und dachte nach.

Als er fertig war, verschwanden die Falten auf seiner Stirn und es blieb nur noch ein trauriger Schimmer in seinen schönen, blauen Augen zurück. ,,Okay", er drehte sich wieder zum gehen. Mechanisch ging ich auch wieder los, jedoch dieser Ausdruck in seinen Augen trieb mir einen Schmerz ins Herz.

Kapitel.22

,,Da seit ihr ja endlich!", begrüßte uns Daphne, als Liam und ich durch die Terassentür wieder ins Wohnzimmer traten. Adam, Dario und sie hatten dort gewartet, während die Jungs Fernseher schauten und auf der Couch saßen, stand Daphne wahrscheinlich die ganze Zeit und lief hin und her. Sie blieb vor Liam und mir stehen und lächelte uns zaghaft an.

,,Sorry, das ich weggelaufen bin", murmelte ich als Daphne die Arme, um mich legte. ,,Dir ist ja nichts passiert. Aber wieso hast du das getan?", fragte sie mich als, sie die Arme um Liam legte. Ja, warum war ich weggelaufen? JA, GENAU WEGEN DIESER SITUATION! ,,Ich schätze mal, ihr war alles zu viel geworden", beantwortete Liam die Frage für mich, obwohl auch er den richtigen, wahren Grund nicht kannte. ,,Ja, deshalb..", ich konnte die beiden nicht mehr anschauen, so wie sie sich in den Armen lagen.

Ich räusperte mich kurz. ,,Ich glaube, ich geh mich mal waschen, besonders meine Füße. Die sehen sicher grauenhaft aus. Nachdem ich barfuß durch die Gegend gerannt bin. Schlaft gut", erklärte ich und verzog mich schnell, auf dem Weg hoch in mein Zimmer hob ich meine Pumps auf und versuchte nicht an Liam's Augen zu denken. Oder an seine Arme um meinen Körper geschlungen.

In meinem Zimmer ließ ich langsam die Pumps aus meinen Händen gleiten und hörte nur noch aus weiter Entfernung, wie sie auf den Boden fielen. Im Badezimmer schälte ich mich aus meiner Kleidung und ließ sie in den Wäschekorb fallen. Genüsslich drehte ich die Dusche auf und versuchte auf andere Gedanken zu kommen. Jedoch war das leichter gesagt als getan.

Als meine Haut langsam zu brennen anfing, stellte ich das Wasser aus, wickelte ein großes Handtuch um mich und tappte durch mein Zimmer in meinen übergroßen Schrank. Für die heutige Nacht entschied ich mich für ein roséfarbendes Nachtkleidchen von Victoria Secret und kämmte mir auch die nassen Haare. Gähnend trat ich wieder in mein Zimmer und erstarrte als ich Liam auf meinem Bett schlafend sah. Er trug nur eine dünne, blaue Satinpyjamahose, ich dachte mir das die dünn sein musste. Es war nämlich leicht schwüll draußen. Langsam ging ich zu ihm hinüber, vorsichtig damit er nicht wach wurde. Vor ihm blieb ich stehen und mein Herz wahrscheinlich auch. Er sah aus wie ein Engel. Nein, das war falsch. Wie ein Gott, mit diesen Bauch- und Brustmuskeln und diesem Bizeps (sabbber, upppsss...). 'Was sollte ich jetzt tun?', diese Frage schlug sich wahrscheinlich mit dem Kopf gegen eine Wand und hoffte das sie so schnell wie möglich verfrecken würde.

,,Liam...", flüsterte ich, jedoch bekam ich keine Antwort. ,,Liam", versuchte ich es lauter, wieder ohne Erfolg und schubste ihn leicht. ,,LIAM!", schrie ich schon leicht und rüttelte an ihm, Kerle ey! ,,LIAM, VERDAMMT NOCH MAL STEH VON MEINEM BETT AUF UND LASS MICH SCHLAFEN!!", brüllte ich ihn an und sprang förmlich auf ihm herum. Plötzlich war er hellwach und anscheinend so erschrocken, das er MIT MIR vom Bett flog, direkt auf den Boden. Er hatte schnell reagiert und mich in seine Arme geschlungen. Wir lagen auf dem Boden -wieder einmal! Dieses Mal jedoch er auf mir und wir waren wegen IHM gefallen. Nachdem sich meine Atmung teilweise wieder beruhigt hatte, fragte ich ihn ,,Sag mal was machst du in meinem Bett?". ,,Ähhmmm....", er wurde rot und rollte sich von mir runter, nachdem er sich aufgerichtet hatte, tat ich es ihm gleich. Dabei merkte ich erst das mein Kleidchen ziemlich verrutscht war, gerichtet schaute ich hoch und Liam stand vor mir grinsend. Macho-Arsch-grinsend. ,,Guck net so blöd und beantworte meine Frage!", wies ich ihn an und sofort verschwand sein Grinsen. Gut so, er soll gar nicht erst denken das ich ein Teenie bin. Was ich doch war.

,,Ähmmm, ja also ich wollte mir dir reden. Jedoch warst du in der Dusche und dann habe ich auf deinem Bett gewartet und muss eingeschlafen sein", erklärte er mir und verwuschelte sich seine Haare, womit er zeigte das es ihm peinlich war -wie süß. ,,Ach so. Na dann, worüber wolltest du mit mir reden?", fragte ich ihn. Er schaute mich überrascht an, so als wüsste er gar nicht das er mit mir reden wollte. Moment mal, er wusste es echt nicht. ,,Liam?", fragte ich ihn vorsichtig. ,,Ähhjaa, ich habe es vergessen", oh man, Kerle konnte doch soo dämlich sein. Ich fing schallend an zu lachen. Für einen kurzen Moment beruhigte ich mich, sah ihn ernst an und fragte ,,Tut das nicht manchmal weh ein Kerl zu sein?", und fing wieder an zu lachen. Er sah mich schmunzelnd an. ,,Jaja, lach nur. So witzig ist das gar nicht", meinte er motzig. ,,Doch", mir kamen die Tränen, ich ließ sie in Ruhe fließen während ich meinen schmerzenden Bauch hielt.

Plötzlich schmiss mich Liam auf mein Bett und lag auf mir. Er stütze seine Arme rechts und links von mir ab und schaute mir in die Augen. Ich hatte aufgehört zu lachen und versuchte mich nicht mehr zu rühren. ,,Na geht doch. So jetzt da du aufgehört hast dich über mich lustig zu machen...", ,,..erzählst du mir, worüber du mit mir reden wolltest", unterbach ich ihn grinsend und wollte schon wieder anfangen zu lachen. ,,Ja, genau das mache ich jetzt", stoppte er mein kommendes Lachen, welches jetzt in einem Zug in Richtung 'So-weit-weg-wie-möglich-von-Liam' war. Ich schluckte hörbar. Er rollte sich von mir runter und lag neben mir, er atmete tief durch. Drehte sich zur Seite und stützte seinen Kopf mit einer Hand. ,,Wieso bist du vorhin abgehauen Lucia?", fragte er mich ,,Und wage es nicht mich anzulügen". Was sollte ich nun sagen? Lügen, besser nicht, wenn er so drauf war. Die Wahrheit? Ich wusste doch selbst nicht was die Wahrheit war. ,,Ich weiß es nicht", flüsterte ich und war den Tränen nah. Liam sah mich an und sofort war sein Blick weich und er fuhr mir mit seiner Hand über die Wange und flüsterte dabei ,,Bitte, weine nicht", immer und immer wieder. Ich musste schluchzen, er kam näher und nahm mich in die Arme, strich mit seiner einen Hand über meine Haare und mit der anderen über meine nackten Arme. Langsam beruhigte ich mich, mein Herzschlag wurde langsamer und meine Augenlider schwerer. ,,Danke" flüsterte ich und schon war ich eingeschlafen, in den Armen eines Mannes. Der Gefühle für mir weckte, die ich bisher nie empfunden habe, welche wundervoll waren und gleichzeitig mein Untergang sein konnte.

Liam's Sicht

Sie war eingeschlafen, dieser Engel lag in meinen Armen und schlief. Ich fuhr ihr vorsichtig mit den Fingern über ihr Gesicht. Sie hätte fast angefangen zu weinen, wegen MIR! Ich war schlecht für sie und ich wusste das. Niemals wieder sollte sie weinen und schon gar nicht wegen mir. Ich musste dafür sorgen, dass sie glücklich war und ihr ein freies Leben mit freien Entscheidungen ermöglichen. Auch wenn das bedeutete, dass ich weinen werde.

Kapitel.23

Als ich am nächsten Morgen erwachte wusste ich nicht mehr was passiert was. Bis mir sein Geruch in die Nase kroch. Liam. Ich schlug die Augen auf und schaute wild umher und sofort war mir zu weinen zu Mute. Ich drehte mich auf den Bauch und versuchte ein Schluchzen zu unterdrücken. Als ich einmal tief einatmete hatte ich schon wieder Liam's Geruch in der Nase. Meine ganze verdammte Bettwäsche stank nach ihm. Phh... von wegen Gestank, das war einer der schönsten Gerüche die ich bisher gerochen hatte. Ich nahm mein Kopfkissen in die Arme, schloss die Augen und wünschte mir ich könnte Liam umarmen.

Ich lag noch eine Weile einfach nur da und umarmte mein Kopfkissen. Als mir plötzlich bewusst wurde, wie kindisch und albern das doch war. Ich warf mein Kissen weg und schlug die Bettdecke weg, hüpfte aus dem Bett und versuchte nicht, wie eine Verrückte umher zu laufen. Okay, ich lief hin und her, aber ich war keine Verrückte. Ich zerbrach mir den Kopf über, wie sollte es anders sein, Liam.

Als ich einige Szenarien durchdacht hatte wusste ich, dass es jetzt nur eine Lösung gab, kalt duschen. Also nahm ich mein großes Handtuch, hing es auf, zog das Kleidchen aus, stellte mich unter den Duschkopf und drehte schnell das kalte Wasser ein. Ein kleiner Schrei entfuhr mir, aber nach einigen Sekunden war es nur noch befreiend. Nachdem ich mich so sehr aufs nicht-frieren konzentriert hatte, stellte ich das Wasser ab trocknete mich ab und mit dem Handtuch umwickelt tappte ich wieder mal in mein Ankleidezimmer und entschied mich heute für ein süßes Tüllbandau-Kleid, das mir fast bis zu den Knöcheln fiel, dazu Riemchen-Sandalen, ich kämte mir die Haare und flechtete mir einen Französischen Zopf. Ich ging zurück in mein Zimmer, doch dieses Mal war niemand da der mich erwartete oder in meinem Bett schlief. Ein Blick auf die Uhr zeigte mir das es 9.15 am Morgen war, das hieß Frühstück.

Im Wohnzimmer angekommen, saßen schon Dario, Adam, Tony und Flo am Esstisch und frühstückten gemütlich. ,,Naa Süße", begrüßte mich Adam murmelnd, den er hatte sich grade ein halbes Brötchen in den Mund geschoben. ,,Hey Jungs", antwortete ich lächelnd und lies mich auf den freien Stuhl neben Adam fallen. ,,Morgen. Wir wollten dich nicht wecken, du solltest mal ausschlafen, dachten wir uns", sagte Dario. Ich nickte und nahm mir ein Roggenbrötchen und schnitt es sorgfältig in der Mitte durch.

,,Hey, ihr Lieben", begrüßte uns Daphne keine 2 Minuten später. Sie trug ein verwaschenes T-Shirt und abgeschnittene Jeans mit Chucks. Die Haare hatte sie zu einem Pferdeschwanz gebunden. Obwohl sie ganz normal angezogen war, sah sie aus wie ein Topmodel. ,,Hallo Daphne", entgegnete ich ihr und konzentrierte mich wieder auf mein Brötchen, denn Liam tauchte hinter ihr auf. Beide kamen auf uns zu und setzten sich auch hin. Liam gegenüber von mir und neben ihm Daphne. Sie sahen so toll aus zusammen. ,,Morgen", sagte Liam und ich konnte seinen Blick in meine Richtung spüren, aber mein Blick blieb auf das Brötchen geheftet, welches ich herzhaft mit Mortadella und Gurkenscheiben gelegte. Wir aßen still und leise.

Als ich fertig war, gingen Adam und ich spazieren, da die anderen zu Francesco mussten, welcher zum Glück schon vorher gefrühstückt hatte. Es war ein schöner warmer Tag und die kleinen Vögel zwitscherten fröhlich.

,,Sag mal Lu. Was war da gestern los?", fragte mich Adam als wir die Richtung zum Blumengarten einschlugen. ,,Was meinst du?", fragte ich ihn unschuldig, ich weiß Adam war einer der wenigen Freunde, die ich hier hatte und ich diese anlog. ,,Du weißt was ich meine. Wieso bist du gestern Abend abgehauen?", er ließ sich nicht für dumm verkaufen, das war klar und auch mir bewusst. ,,Adam...", fing ich langsam an, stockte aber. Wieso konnte ich ihm nicht die Wahrheit sagen. Er würde sie für sich behalten und sicher nicht Liam oder Daphne erzählen oder sich darüber kaputt lachen. ,,Ich glaube ich habe mich in Liam verliebt. Aber es macht mich fertig. Er und Daphne. Ich weiß, das hört sich mega kindisch und alles an, aber ich weiß auch nicht was das soll...”, am Ende des Satzes, wechselte meine Stimme von der anfängliche Stärke zu einem Schluchzern über. Ich wischte mir sicherheitshalber einmal über die Augen, da ich diesen nicht trauen konnte. Ich schaute auf und blickte Adam an, dieser sah mich konzentriert an. ,,Adam, jetzt sag doch endlich mal was”, wimmerte ich aufgebracht. Adam blickte mir in die Augen und fing herzhaft an zu lachen. Von wegen er würde nicht lachen! Ich wartete eine Weile, bis mir langsam der Kragen platzte ,,ADAM! Worüber lachst du so dämlich?". Er beruhigte sich, nachdem er bemerkt hatte, dass es mein Ernst gewesen war. ,,Lucy, Liam und Daphne sind nicht zusammen. Daphne ist Liam's Schwester", sagte er mir. Das war ein Schlag mit der Bratpfanne mitten ins Gesicht. ,,Ge.. Geschwister?", stotterte ich, mein Kopf realisierte das Ganze wohl noch nicht. ,,Ja, Geschwister. Daphne, Dario und Liam", erklärte er mir. ,,Ohh...", war alles was ich sagen konnte. ,,Du bist also in Liam verliebt", brachte Adam mein Geschwaffel auf den Punkt. ,,Ja", stimmte ich zu. ,,Hmmm....", machte Adam. ,,Was meinst du mit >Hmmm...

Durch die Terassentür gelangten wir in das Wohnzimmer. Dario und Daphne saßen zusammen auf der Couch, Liam auf einem Sessel davor. Bei Liam's Anblick fing mein Herz wieder an, wie bekloppt zu schlagen, langsam fing es an zu nerven. ,,Hey, was ist los?", fragte ich. ,,Setz dich!", ordnete Liam an, was war den mit dem los. ,,Wieso sollte ich auf dich hören?", entgegnete ich schon sofort. ,,Weil ich es sage und wir keine Lust auf Kinderspielchen habe", versuchte er mir Einhalt zu geben. ,,Mein ganzes Leben ist kein Kinderspiel, falls du das weißt". ,,Willst du jetzt wirklich mit mir streiten?", fragte Liam säuerlich, ,,Wieso nicht? Ich hab hier sowieso nichts besseres zu tun", kündigte ich an. ,,Lucia, bitte", mischte sich nun Dario ein. Langsam drehte ich meinen Kopf in seine Richtung, dieser war aufgestanden und schaute mich erwartungsvoll an. ,,Von mir aus", gab ich mich geschlagen und jetzte mich neben ihn auf die Couch. Adam setzte sich gegenüber von uns auf den Sessel, Anthony ging wieder hinaus in den Garten. ,,Du hast sicher Fragen, diese werden wir dir jetzt beantworten", ließ mich Daphne wissen. ,,Das wurde auch mal Zeit..", murrte ich.

 

[Dieses Kapitel widme ich, meiner besten Freundin Elliii :3 :* ]

Kapitel.24

Es herrschte Stille, anscheinend wusste keiner von denen, wie sie anfangen sollten, ,,Es gibt einen Vertrag, der dich dazu verpflichtet in unsere Familie einzuheiraten", erklärte Liam. Ich nickte, ,,Wie kommt ihr darauf, dass es so einen Vertrag gibt?", bohrte ich nach. ,,Weil unser Onkel das sagt oder denkst du dieser lässt nach dir suchen aus reiner Lust", antwortete Liam weiter. ,,Überraschen würde es mich nicht", gab ich von mir. ,,Verdammt Lucia kannst du auch mal ernst bleiben?", fuhr mich Liam an und erhob sich. Auch ich erhob mich. ,,Sag mal, was ist mit dir los? Ich wüsste nicht, was ich dir angetan habe, dass du so zu mir bist!!!", rief ich ihm entgegen.

Wieder Stille. Daphne schaute zu Adam, dieser zu Dario, welcher entgeistert Liam anschaute und Liam mich. Mein Blick glitt über jeden. Ich schloss meine Augen, atmete tief durch und öffnete meine Lider langsam wieder. ,,Okay, nochmal. Liam, ich weiß echt nicht wer dir ins Gehirn geschissen hat, aber du kannst mir nichts von einem Vertrag erzählen, den es nicht gibt. Wer soll, denn diesen unterschrieben haben?", fragte ich. ,,Dein Vater und mein Vater", entgegnete Liam mir. ,,Ach ja und woher kennen die sich bitte?", ,,Unsere Väter waren Freunde und Geschäftspartner", meinte Liam. ,,Und das soll ich dir glauben?", ich wusste nicht, wo diese Unterhaltung hinführte. ,,Ja", war alles was Liam sagte, ,,Wieso?", forschte ich nach. ,,Deinem zukünftigen Mann solltest du glauben", erkärte mir Liam und offenbarte mir damit etwas, womit ich nicht umgehen konnte.

Verwirrt, entgeistert und sauer sind nur einige Bezeichnungen, die meine jetztige Gemütslage erklären. ,,WAS!?", schrie ich. ,,Liam, sie weiß nichts davon", versuchte Adam eine Katastrophe abzuhalten. ,,Halt dich da raus", fuhr ich ihn an und drohte mit meinem ausgesteckten Zeigefinger, Adam ließ nicht langsam wieder auf seinem Sessel nieder, als er merkte, dass ich nicht in der Verfassung war klar zu denken und kurz vor der Explosion stand. ,,Denkst du echt ich würde ohne Widerrede jemand fremdes heiraten?", fragte ich Liam direkt. Dieser schaute mich an, ,,Ja, wenn es dein Vater entschieden hat", entgegnete er mir. ,,VERDAMMT NOCHMAL! ES GIBT DIESEN DUMMEN VERTRAG DOCH GAR NICHT!!", brüllte ich ihn an. Ich weiß, es war nicht fair meine ganze angestaute Wut auf ihn aus zu lassen, aber ich habe immerhin nichts getan außer wegzulaufen. ,,Mein Vater hat diesen Vertrag..", er kramte etwas aus seiner Hosentasche und hielt mir einen gefalteten Zettel hin ,,..mit deinem Vater unterschrieben. Kurz bevor er mit meiner Mutter verunglückt ist", ich nahm ihm das Papier aus der Hand und entfaltete es.

Es war eine alte Form eines Vertrages, mir stockte der Atem. Ich las es immer und immer wieder. Das war wirklich ein Vertrag für eine zukünftige Eheschließung und da stand mein Name 'Lucia Nephelle Montabelli' und noch ein Name 'Liam Egeas Zanolla'. Dann der Name meines Vaters 'Gisuppe Lorenzo Montabelli' und der meiner Mutter 'Gulia Sofia Montabelli' mit der Unterschrift meines Vaters. Zudem der Name 'Joseph Alessandro Zanolla' und 'Arianna Aurora Zanolla', das müssten die Namen von Liam's Eltern sein, mit der Unterschrift seines Vaters. Also stimmt es, oder?

,,Ich soll dich heiraten?", fragte ich nochmal, obwohl es schwarz auf weiß vor mir stand. ,,Ja", antwortete Liam überflüssigerweise. Ich schaute ihn an. Was war passiert, das er mir so kalt entgegen kam? ,,Na schön, aber würdest du mir erklären, wieso?", das ergab doch alles keinen Sinn, wieso sollte mein Vater erst unterschreiben und dann alles dafür tun, damit ich nicht zu den Zanolla's kam? Wieso sollten diese wiederum, sovieles machen damit der Vertrag erfüllt wird? ,,Liam, das alles macht doch gar keinen Sinn!", gab ich verzweifelt von mir und ließ mich auf die Couch fallen. ,,Das ist nicht dein Problem. Unsere Väter haben dieses Geschäft abgeschlossen und ich werde alles tun, um den Willen meines Vaters zu erfüllen", erwiderte er kalt. 'Wieso bist du so kalt zu mir?', diese Frage quälte mich noch mehr als der Gedanke, dass es wirklich diesen Vertrag gibt.

,,Was sollen wir nun machen?", fragte ich an Dario gewandt, ich konnte Liam nicht mehr für zurechnungsfähig halten, mit diesem Verhalten. ,,Hör zu Lu, Daphne, Adam und ich haben das Gefühl, das dieser 'Vertrag' gefälscht ist. Unser Vater würde niemals so eine Entscheidung treffen, er war ein großer Menschenrechtkämpfer, wie unsere Mutter, wie deine Eltern..", fing Dario an, aber ich unterbrach ihn ,,Meine Eltern?", fragte ich. ,,Ja, unsere Eltern waren Freunde", gestand mir Dario. ,,Und das sagt ihr mir erst jetzt?", ich war zu platt, um sauer oder wütend zu reagieren. ,,Ja, es tut uns leid, das wir dir das erst jetzt sagen, aber du wolltest uns gestern ja nicht zuhören", entschuldigte Daphne diesen Aspekt. ,,Asoo..", ich schaute wieder Dario an, damit dieser weiterfuhr.

,,Unsere Väter waren Geschäftspartner und auch Freunde, unsere Familien haben sich oft getroffen. Lucy, da gibt es noch ein paar Dinge die du wahrscheinlich nicht mehr weißt. Wir kennen uns alle schon seitdem wir klein sind", eröffnete Dario mir nun. ,,Wie meinst du das?", wollte ich wissen. ,,Wir kennen dich, seitdem Tag deiner Geburt", sagte Daphne und lächelte mich lieb an und leicht schüchtern. ,,WAS?", jetzt war ich wirklich erstaunt.

Daphne erzählte mir ,,Unsere Väter kannten sich schon aus ihrer Schulzeit. Die Freundschaft ist niemals abgebrochen. Unsere Eltern waren sogar die Trauzeugen, deiner Eltern. Dein Vater der Trauzeuge unserer Eltern. Als Dario geboren ist, waren deine Eltern dabei und dein Vater ist der Pate von ihm geworden. Ein Jahr später ist deine Mutter meine Taufpatin geworden. Zwei Jahre vergingen und Liam ist geboren, Francesco ist sein Taufpate geworden. Es sah so aus, als würden deine Eltern keine Kinder bekommen können, bis du kamst. Unser Vater ist dein Pate geworden. Deine Eltern waren so fröhlich, unsere auch. Unsere Mütter haben immer davon gesprochen, wie süß es doch wäre, wenn du mit Liam zusammen kommen würdest und ihr heiraten würdet. Bei deiner Geburt waren wir alle so fröhlich, unsere Väter lagen sich heulend in den Armen und unsere Mütter bestaunten dich.

Ich weiß noch genau, wie deine Mutter uns drei zu sich winkte. Wir sollten uns zu euch ins Bett setzten, was Dario und ich dann auch taten. Dann sagte deine Mutter >Daphne, darf ich dir deine neue kleine Freundin vorstellen. Das ist Lucia< und legte mir ein zuckersüßes Engelchen in die Arme. Wir staunten alle. Dario und ich lächelten dich an. Liam war bockig geworden, deine Mutter fragte ihn was los ist und er antwortete, üblich für einen 3 jährigen Jungen >Wieso darf nur Daphne mit ihr befreundet sein und ich nicht?<", jetzt stockte Daphne in ihrer Erzählung und wir schauten alle Liam an, welcher mit verschränkten Armen vor uns stand und mich peinlich berührt ansah. ,,Deine Mutter sagte, dass du auch seine Freundin sein wirst, dass du vielleicht sogar eines Tages seine Frau. Liam war so froh und hat angefangen zu lächeln. Dann ist der zu uns rüber an Bett gekommen und hat dich auf die Wange geküsst. Die Erwachsenen haben angefangen zu lachen und unser kleiner Romeo ist knallrot geworden", fuhr Dario fort. Als wir sahen das Liam rot wurde, fingen wir alle an zu lachen.

,,Als deine Mutter ein halbes Jahr nach deiner Geburt krank wurde, waren wir alle besorgt. Aber keiner von uns dachte, dass die sterben würde, deshalb war der Tod deiner Mutter ein Schock für uns alle. Sie litt angeblich an einer Blutskrankheit, die durch die Medikamente während deiner Geburt hervorgerufen wurde. Dein Vater war nur noch ein Schatten seiner selbst, bis du ihn zum ersten Mal 'Papa' genannt hast. Er fing an zu weinen und hat gelächelt. Da hat er wieder zu sich selbst gefunden, er wusste, dass deine Mutter wollte, dass du ein tolles Leben verdienst mit einem Vater, der für dich da und sie selbst ersetzt. Aber dein Vater konnte nicht mehr in eurem Haus leben, wo ihr einst mit deiner Mutter gewohnt habt, also seit ihr umgezogen, früher habt ihr einen 5-Minuten-Fußmarsch gebraucht zu uns, dann waren es plötzlich eine Autofahrtstunde. Aber das war kein Hindernis für uns alle. Wir kamen euch besuchen und ihr uns. So ging das über ein Jahr so.

Als unsere Eltern euch eines Tages besuchen wollten, wir drei waren bei unserem Onkel Francesco. Dieser hatte darauf bestanden, das wir an genau diesem Tag zu ihm kommen sollten. Was keiner wusste, dass es einen schrecklichen Autounfall geben würde. Die Bremsen des Autos haben nicht mehr funktioniert und unser Vater ist mit dem Auto gegen eine Steinmauer gefahren, als er aus einer Kurve kam. Beide waren sofort tot..", Daphne schluchzte, Dario streichelte ihren Rücken. ,,Daphne, es tut mir schrecklich leid", war alles was ich sagen konnte, das Ganze nahm mich auch mit. ,,Zum Glück waren wir nicht im Auto, was aber komisch war. Eigentlich sind wir immer mitgefahren, außer an diesem Nachmittag", erzählte Dario weiter. ,,Das stimmt, wir waren wirklich vernagt in dich, besonders Liam", stimmte Daphne zu.

,,Wir waren so geschockt, niemand hat gedacht, dass wir 1 1/2 Jahre später unsere Eltern zum Grab tragen würden", fuhr dieses Mal Liam fort ,,Es hat nach der Beerdigung ziemlich Stress gegeben, da dein Vater der Pate von Dario war, aber unser Onkel Anspruch auf uns erhob. Am Ende sind wir zu unserem Onkel, aber dein Vater kam uns mit dir immer besuchen, er traute unserem Onkel nicht.

Irgendwann gab es großen Streit und wir Kinder sollten alle aus dem Haus, wir habe dich mitgenommen nach draußen. Du bist vor uns hergelaufen, beim Laufen haben deine schwarzen Locken gewackelt, das war immer ein schöner Anblick. Du warst zu diesem Zeitpunkt, grade 2 Jahre alt", Liam sah mich sanft und liebevoll an. ,,Liam..", flüsterte ich. ,,Als wir vom Spielen zurück kamen, ist dein Vater uns entgegen gekommen. Hat jeden von uns in die Arme genommen und gesagt, dass er uns zu sich holen wird. Dann hat er dich auf den Arm genommen und ist weg gegangen. Unser Onkel rief hinterher, dass dein Vater alles bereuen würde. Alles!, wir haben euch nie wieder gesehen. Bis jetzt", schloss Liam.

Schlusswort

- Hier ist erstmal Schluss - 

- Danke fürs Lesen -

- Gebt mir ein Herz dann melde ich mich bei euch, wenn es weiter geht -

- Schickt mir eine Freudschaftsanfrage -

- Empfehlt mein Buch weiter -

 

-Letzte Aktualisierung: 26.12.2013-

Impressum

Texte: Das Recht von den Texten liegen nur mir vor.
Bildmaterialien: Das Recht von dem Cover liegt bei o.nicky :)
Lektorat: Mätti
Tag der Veröffentlichung: 15.12.2012

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Dieses Buch widme ich meiner wilden Fantasy, ohne diese könnte ich sicher niemals, solche Geschichten schreiben ;) Ne Scherz, dieses Buch widme ich meinen Freunden, danke für alles :) Besondern Danke an meine süße Ellliii, welche grade dabei ist eine bedeutsame Stelle zu schreiben. & an Mätti meinen Soulbuddy ;) Welcher sich der Aufgabe gewachsen sieht, meine Rechtschreibfehler und meinen Hass gegen das Komma auszulöschen Danke an o.nicky, welche dieses schöne Cover gestaltet hat :)

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