Cover

Licht am Ende des Tunnels


Die Zeit steht still...
Ist es Tag? Ist es Nacht?
Wo befinde ich mich?
Kein Hinweis, kein Ton, kein Licht gibt mir etwas an dem ich mich festhalten kann.
Wie bin ich hier gelandet?
Meine Füße ertasten mir einen Weg.
Gehe ich weiter? Oder ist der Boden nur Illusion?
Nichtsahnend schreite ich weiter.
Alle meine Sinne sind mir geraubt. Auch meine Augen? Oder bin ich in vollkommene Finsternis eingeschlossen?
Ich hebe meine Arme und versuche in der Dunkelheit etwas zu ertasten. Aber nichts. Nichts an dem ich mich festhalten könnte. Nichts an dem ich Sicherheit finden könnte.
Ich gehe weiter. Werde schneller.
Wo bin ich?
Lautlos laufe ich nach vorne... Oder falle ich? Laufe ich rückwärts?
Überall hin schnellt mein Kopf, sucht nach etwas. Egal Etwas. Hauptsache ich erblicke etwas in der Dunkelheit.
Wo bin ich? Schreie ich verzweifelt hinaus.
Doch kein Ton kommt über meine Lippen und immer verzweifelter bewege ich mich.

Leises Wimmern. Leise in der verschluckenden Stille.
War da eine Stimme? Frage ich ich mich und lausche gespannt.
Und wieder leises Wimmern erklingt in meinen Ohren.
Ich höre! Freut es sich in mir.
Doch woher kommt dieser leise Ton?

„Yasmin...“ Ich höre meinen Namen und bleibe erschrocken stehen.
„Yasmin...“, das leise Wimmern schwillt langsam zu einer deutlichen Stimme an.
Ist sie männlich? Weiblich?
Ich weiß es nicht. Die Stimme ist monoton, erzählt mir nicht wer sie ist.
„Yasmin..“ Gänsehaut bedeckt meinen gesamten Körper und ich erschaudere.
Ich versuche heraus zu hören, woher diese dunkle Stimme herkommt. Ist sie wirklich Dunkel?
„Yasmin..“, sie erscheint mir Dunkel, manchmal Leicht, Hilflos, Böse...
Ich habe Angst.
Ich weiß nicht wo ich bin, mein Name wird gerufen und ich fühle mich verloren, verschluckt von der Finsternis.
Kalte Tränen rollen hinab zu meinem Kinn.
Wie der Laut eines Wassertropfen erklingt meine Träne, als sie hinunter fällt.
Boden?
„Yasmin!“
Und dann laufe ich! So schnell ich kann. Weg von dieser Stimme.
Verfolgt sie mich? Ist sie in meiner Nähe?
„Yasmin!“
Die Stimme fordert mich. Aber zu was?
Sie fordert und ist drohend.
Sie schreit: „YASMIN!“
Ich schreie zurück, laufe, falle hin und stehe wieder auf.

Licht. Ein blendender Lichtpunkt in der Ferne lässt mich erneut stolpern.
Meine müden Beine tragen mich nicht weiter und ich bleibe hilflos am Boden liegen.
„Yasmin..“, die Stimme dringt nun wieder leiser in meine Ohren.
Nun ist es das Licht, welches mich fordert auf zustehen und weiter zu laufen.
Doch ich bin so müde. So unendlich müde.
„YASMIN!“.
Ganz nah an meinen Ohr schreit die Stimme mir zu!
Ich schnelle aus meiner Müdigkeit hinaus und springe panisch auf.
Renne! Weiter und weiter.
Und in einer schrecklichen Langsamkeit vergrößert sich das einladende Licht vor meinen Augen.
Schreit mir zu schneller zu werden.
Schneller Yasmin! Schneller!
„YASMIN!“, die Wände beben. Durch meine Beine vibriert der drohende Schrei der Finsternis.
Oder ist es das Licht, welches mir droht?
Mir ist es egal! Ich will sehen, ich will hören, ich will sprechen und fühlen!
Kann mir das Licht all das geben?
Ich weiß es nicht. Will nur der Finsternis entfliehen.
Will sie mich ersticken? Töten?
Ich weiß es wirklich nicht bin nichts ahnend, als ich das Licht fast erreiche.
Aber der Schrei der erfolgt, als ich mit voller Wucht in das Licht hinein rase, sagt mir, dass die Finsternis mich gewarnt hatte.
Vor dem Licht, welches mir immer als Gut erschien!
Doch nun ist es zu spät! Jetzt bin ich verloren! Gefangen im Licht...

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 13.08.2012

Alle Rechte vorbehalten

Nächste Seite
Seite 1 /