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Vorwort

 

Ja die Liebe…sie ist nicht einfach und nicht immer ist es so wie es sein sollte. Sie nimmt oftmals viele Umwege…

 

…verirren wir uns da in etwas?

 

…interpretieren wir was falsch?

 

…bilden wir uns was ein, was gar nicht ist?

 

…oder laufen wir aneinander vorbei?

 

…wird vielleicht etwas nicht ausgesprochen, was aber ausgesprochen gehörte?

 

…das Herz leidet…die Seele leidet….

 

…der Kopf sucht nach Gründen…und Antworten!

 

…immer wieder taucht die Frage auf, warum?

 

…man sucht nach Erklärungen!

 

…doch nur Einer kann dir die Antwort geben!

 

…wenn du sie nicht bekommst, versuchst du dich abzulenken, doch deine Gedanken holen dich ein!

 

…dich begleiten stets Traurigkeit, Wut über dich selbst, Wut über den Anderen, bis zu Rachegelüsten.

 

Aber auch positive Gedanken, wie Wärme, Sehnsucht, Geborgenheit begleiten dich. Manchmal möchtest du dich einfach fallen lassen.

 

…ja, dein stetiger Begleiter ist ein Mix aus Hoch und Tief, Kalt und Warm, Wut und Sehnsucht…was für ein Chaos!

 

 

 

 

 

 

 

1. Kapitel Eine unangenehme Begegnung

Die Nacht brach herein, als Luise ihren Koffer zusperrte. Ihr standen die Schweißperlen vor Wut über sich selbst auf der Stirn. Sie liebte einen Menschen, der sie nicht wollte und trotzdem nahm er sich das Recht, in ihrem Herzen zu wohnen. Sie hatte wirkliche Schwierigkeiten, dieses Thema abzuschließen und sie ärgerte sich darüber, dass sie nicht beziehungsfähig war. Sie konnte es nicht mehr ertragen, irgendwelche Kompromisse in der Liebe einzugehen. Deshalb benötigte Luise dringend eine Auszeit von Beruf und vor allem von Beziehungskisten und so plante sie eine Reise nach Garrucha in Spanien. Ihre Eltern wohnten dort und sie wollte sie mal wiedersehen. Luise machte ihrer Freundin Rosalie den Vorschlag, sie zu begleiten und diese war sofort Feuer und Flamme und so beschlossen sie, für vier Wochen in die herrliche Anlage „Las Buganvillas in Garrucha zu fahren. Rosalie war Luises beste Freundin. Sie war ein Kopf größer als Luise und sie hatte auch etwas mehr auf den Rippen. Doch ihre roten Haare und die Sommersprossen im Gesicht machten Rosalie einfach nur sympathisch. Sie trug das Herz am rechten Fleck und hatte für Luise immer ein offenes Ohr. Luise weihte sie stets in alles ein, was ihre Beziehung oder ihre sehnsüchtige Liebe anging. Nachdem nun mehr als zehn Jahre vergangen waren, fand Rosalie, dass Luise diese sehnsüchtige Liebe abschließen sollte und vielleicht eine Reise nach Spanien die Lösung sei.

 

Es war schon dunkel als es an der Tür klingelte. Luise öffnete und nahm das Gepäck ihrer Freundin entgegen, um es im Kofferraum ihres Autos zu verfrachten.

Schließlich gab es da noch ihren vierzehnjährigen Sohn, der mit von der Partie war. Er sprang die Treppen runter und warf freudig seine Sporttasche Rosalie zu. Marcus war ein typischer Teenager, frech, dunkle Haare und sportlich.

 

Rosalie grinste: „Ist das alles was du mitnimmst?“

 

„Ja, ich brauch da nicht viel, hauptsächlich mein Badezeug!“

 

Sie lachte: „Ja und wenn du da ein paar hübsche Schnecken kennen lernst und weggehen möchtest? Was ziehst du dann an? Deine Badehose?“

 Marcus musste lachen und zuckte mit den Augenbrauen: „Wer weiß wer weiß…“

 

Alle stiegen ins Auto ein. Luise checkte noch einmal, ob sie alles dabei hatten einschließlich ihrer Papiere. Endlich konnte es losgehen. Es lag eine Strecke von zweitausendvierhundert km vor ihnen bis Andalusien im südlichen Spanien, wo sich der kleine Fischerort Garrucha, in der Provinz Almeria, befand, mit seiner verträumten Anlage „Las Buganvillas“. Sie planten zwei Tage für die Hinfahrt. Mitten in der Nacht brauchte Luise dringend einen Kaffee, um nicht einzuschlafen. Sie waren bereits in Südfrankreich, als sie einen Rastplatz ansteuerten. Luise stieg aus, reckte und streckte sich, wobei ihr der warme Wind eine Meeresbrise entgegenwehte. Menschen tummelten sich rundherum, es war Urlaubsstimmung pur.

 

Luise bückte sich und sah ins Auto: „Na ihr Zwei kommt ihr? Ich brauch dringend einen Kaffee.“

 

Marcus wachte langsam auf und auch Rosalie kam nur schwer in die Gänge. Luise steuerte auf die Raststätte zu, direkt in Richtung Kaffee. Sie stand vor dem Automaten und ließ das schwarze Gebräu in den Becher laufen, als jemand sie von hinten anrempelte.

 

 

Sie verschüttete den Kaffee und schimpfte: „Manno, muss das sein?“

 

Ärgerlich drehte sie sich um. Sie erstarrte zur Salzsäule, ihr Mund wurde ganz trocken. Sie konnte nicht glauben, wen sie da sah.

 Rosalie wurde aufmerksam und musterte den Mann. Er war sehr groß, deutlich älter als Luise, hatte aber eine sportliche Figur. Sein Haar war schon leicht ergraut. Er hatte sinnliche Lippen und ein strahlender Blick aus blauen Augen traf Luise. Er sah sie nur an und brachte kein Wort heraus, scheinbar verschlug es ihm die Sprache.

 

Doch eine Frau, die hinter ihm stand, trat vor: „Es tut uns leid, entschuldigen sie bitte."

 

Luise musterte sie, die Frau war groß, hatte dunkle Haare und war schlank. Luise nickte, drehte sich um und suchte sich einen Tisch. Marcus und Rosalie folgten ihr wortlos. Gedankenverloren saß Luise am Tisch und trank ihren Kaffee bis Rosalie sie anstupste: „Hey, was ist los, kennst du den Mann?“

 

Die Frage rüttelte Luise aus ihren Gedanken: „Ja, Leider!“

 

 „Oha! Wer war das?“ fragte Rosalie neugierig.

 

 

Luise nahm einen kräftigen Schluck. Nach einer kurzen Weile sagte sie mit bebender Stimme: „Er war es!“

 

Rosalie war geschockt, doch dann legte sie los: „Wie? Ernsthaft Er? Der, dem du seit über einem Jahrzehnt hinterhergelaufen bist?“

 

Luise nickte.

 

„Oh mein Gott und wer waren die Anderen?“

 

Luise zuckte mit den Schultern: „Also eine war sicher seine Frau, die anderen Zwei weiß ich nicht.“

 

Luise wollte nicht mehr an ihn denken. Vor allem sollten die Gefühle für Ihn nie wieder die Oberhand gewinnen. Sie wollte das Thema abschließen, doch irgendwie waren da zu viele Fragen offen. Vor allem stand noch eine Lüge im Raum! Er hatte ihr damals erzählt, dass er geheiratet hätte, doch er heiratete erst vier Jahre später! Immer wieder stellte sie sich die Frage, WARUM hat er sie belogen, das ergab keinen Sinn. Er hat nie das Gespräch mit ihr gesucht und er nahm ihr jegliche Chance, um ihn zu kämpfen. Warum?? Hätte er nicht sagen können: „Hey...du bist einfach nicht mein Typ?“ Warum belog er sie?

 

Rosalie riss Luise aus ihren Gedanken: „Komm, er ist es nicht wert, darüber noch nachzudenken! Schließ das Thema ab! Lebe hier und jetzt und denke an die Zukunft, nicht an die Vergangenheit.“

 

Luise nickte und stand auf: „Kommt ihr? Fahren wir weiter, ich brauch Urlaub.“

 

Marcus nahm seine Mum in den Arm und grinste: „Das ist doch mal eine gesunde Einstellung!“

 

Sie stiegen wieder ins Auto und fuhren in Richtung Barcelona. Von dort aus fuhr Rosalie weiter bis Garrucha. Luise lehnte sich zurück und konnte schlafen. Am Spätnachmittag kamen sie am Ziel an.

Herzlich begrüßte Luises Mutter alle. Luise hatte sich ein eigenes Haus gekauft, direkt neben dem der Mutter und so bezogen sie zuerst einmal ihr Haus und packten ihr Auto aus. Marcus zog sich gleich seine Badehose an und verschwand im Pool, während Luise und Rosalie zum Kaffeetrinken auf die Dachterrasse der Mutter gingen. Endlich konnte Luise entspannen und die Seele baumeln lassen.

 

Rosalie lehnte sich im Stuhl zurück: „Ist das nicht herrlich?“

 

Luise musste schmunzeln und die Mutter meinte: „Ja, genießt mal die vier Wochen, das wird euch guttun.  Luise! Bevor ich es vergesse, ich bekomme morgen Besuch aus Deutschland. Der bleibt vier Wochen. Vielleicht habt ihr ja Lust, dass wir alle gemeinsam was unternehmen,“   meinte die Mutter.

 

„Mal sehen“, sagte Luise und trank ihren Kaffee. Sie wollte jetzt nicht weiter darüber nachdenken, sondern einfach nur ihr Hier und Jetzt genießen.

Später zeigte Luise ihrer Freundin die gesamte Anlage und abends beschlossen sie, noch an die Playa zugehen. Heiße Rhythmen schlugen ihnen aus dem Hotel Indalo entgegen, die sie magisch anzogen und so tanzten und feierten sie bis in den frühen Morgen hinein. Völlig ausgepowert fielen sie im Anschluss in ihre Betten.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

2. Kapitel Der Besuch

 

Zwölf Uhr mittags weckte Marcus seine Mum.

 

„Hey aufstehen, es ist schon Mittag! Oma schickt mich, ihr sollt frühstücken kommen, sonst räumt sie ab, “ tönte er laut.

 

"Ja, ich komme gleich, “ antwortete Luise und verzog sich stöhnend ins Bad. Sie zog ihren Badeanzug an, darüber eine zerrissene Jeans und ein weißes T-Shirt.

 

Fragend sah Rosalie, die ebenfalls unsanft geweckt wurde, auf Luise: „Wo willst du denn hin? Ich dachte wir gehen frühstücken!“

 

 „Ja, geh du mal vor, ich muss erst eine Runde schwimmen, um einen klaren Kopf zu bekommen.“ Sie schnappte sich ihr Handtuch und verschwand.

 

Bei Irene, Luises Mutter, war der Besuch aus Deutschland bereits eingetroffen und saß auf der Dachterrasse beim Frühstück. Rosalie betrat die Terrasse und traute ihren Augen nicht. Da saß ER. Fassungslos starrte sie ihn an. Aber auch ER war sehr erschrocken, als er Rosalie wiedererkannte. Sie dachte an Luise, was wird sein, wenn sie ihn erblickt?  Doch da mussten jetzt alle durch.

 

Irene übernahm das vorstellen: „Das ist Rosalie, eine Schulfreundin von meiner Tochter“, und auf die Gäste hindeutend: „Das ist Angela mit ihrem Mann Heinz und ihr Bruder Philipp mit seiner Frau Joel.“

 

 Rosalie brachte nicht mehr als ein kurzes „hallo“ raus. Sie setzte sich neben Irene und musterte dabei Angela. Tausend Fragen gingen ihr durch den Kopf. Woher kennt Irene diese Leute? Wie kommt ER hierher?

 

 „Wo ist Luise?“ fragte Irene.

 

„Schwimmen, sie kommt gleich!“

 

„Wie immer unpünktlich“, meinte Irene etwas verärgert.

 

Philipp saß Rosalie gegenüber. Er wirkte plötzlich sehr nervös, denn er erkannte schlagartig, dass Luise die Tochter von Irene sein musste.

 

Na, das können ja tolle Ferien werden, dachte Rosalie, während sich Irene angeregt unterhielt und nichts von der Spannung zwischen ihrem Besuch und Rosalie merkte.

 

Gerade kamen Luise und Marcus die Treppe herauf, als Irene sie sah: „Endlich, die Lebensmittel gehen doch alle kaputt, wenn sie so lange in der Sonne stehen. Kommt jetzt frühstücken!“

 

Luise stöhnte: „Ich komme doch schon, ich brauche eh nur einen Kaffee, mehr nicht!“

 

Luise entdeckte den Besuch ihrer Mutter und plötzlich erblickte sie Philipp. Ihr Atem stockte, sie brachte kein Wort heraus, so erschrocken war sie.

 

Irene schob ihren Enkel vor: „Darf ich vorstellen, das ist Marcus, mein Enkel.“ Sie deutete auf Luise „und das ist meine Tochter Luise.“

 

Angela stand auf und reichte Luise die Hand. Doch es dauerte eine Weile, bis sich Luise gefasst hatte. Es waren nur wenige Sekunden, die aber ausreichten, um Angela die Blicke zwischen ihrem Bruder und Luise bemerken zu lassen. Schließlich streckte Luise ihr die Hand entgegen.

 

Auch Joel erkannte Luise wieder: „Wir sind uns doch gestern in der Autobahn-Raststätte begegnet!“

 

Luise antwortete nicht. In ihrem Kopf arbeitete es, ER hier, bei ihren Eltern, wie ist das möglich? Das ging doch gar nicht!

 

Irene unterbrach ihre Gedanken: „Luise, willst du jetzt frühstücken?“

 

„Nein, nur Kaffee bitte!“ antwortete sie mit bebender Stimme.

 

Die Gedanken spukten weiter in ihrem Kopf herum. Er hatte Zugang zu ihrem Privatleben, das konnte sie nicht dulden. Sie witterte Krieg.

Sie setzte ihre große Sonnenbrille auf, um sich dahinter zu verstecken, während es in ihr weiter tobte. Er lehnte sie aus irgendeinem ihr unbekannten Grund ab. Belogen hat er sie. Also gab es keinen Grund mehr, freundlich zu ihm zu sein.

Irene brachte ihr eine Tasse Kaffee. Luise beobachtete alle hinter ihrer Sonnenbrille. Alle unterhielten sich ganz angeregt, nur Philipp schwieg und blickte immer wieder auf sie.

 

Luise trank ihren Kaffee und stand auf: „Mum, ich gehe einkaufen. Benötigst du etwas?“

 

„Ja, wie sieht es aus, grillen wir heute Abend?“

 

Luise hätte am liebsten, nein, gesagt doch sie wollte ihre Mutter nicht enttäuschen: „Ja, wenn du das gerne möchtest!“

 

Irene nickte und gab Luise einen Einkaufszettel.

 

Joel stand vom Tisch auf: „Na, ich werde erst einmal die Koffer auspacken.“

 

Luise stupste Rosalie an, was so viel wie „los komm“ hieß. Sie wollte so schnell wie möglich weg von hier.

 

Als Luise auf dem Weg zum Auto war, atmete sie auf: „Gott sei es gedankt, dass wir unsere eigene Bude haben.“

 

Rosalie blickte sie ernst an: „Glaubst du wirklich das, das gute Ferien werden?“

 

Luise schob ihre Brille etwas runter: „Aber natürlich, werden das gute Ferien, könnte nicht besser sein!“ schließlich setzte sie die Brille wieder auf und stieg ins Auto ein.

Rosalie war über diese Worte beunruhigt. Sie machte sich ernsthafte Sorgen um Luise.

 

Sie hatten alles eingekauft und brachten die Grillsachen ihrer Mutter: „Möchtest du schon mit den Vorbereitungen zum Grillen anfangen?“ schlug sie ihrer Tochter vor, da sie gerade ihren Besuch in der Anlage herumführen wollte.

 

Entgeistert sah Luise ihre Mutter an: „Ich??? Ne ne, das ist dein Besuch! Ich geh mit Rosalie und Marcus zum Strand. Wenn ich wiederkomme, mach ich noch

Impressum

Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Texte: Witte Iris
Bildmaterialien: Pascal Gallileo Witte
Cover: Iris Witte
Lektorat: Iris Witte
Übersetzung: Iris Witte
Tag der Veröffentlichung: 05.09.2014
ISBN: 978-3-7368-4379-0

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Für die Schullotsen, der Anton Vizthum Schule Moosburg! Liebe Sybille, Inge und....und...und... dieses Buch ist nun für euch gewidmet, damit IHR was zum Schmunzeln habt! ...und wenn IHR im Winter wieder an der kalten, nassen Straße steht, um auf unsere Kids aufzupassen, dann macht euch ein paar warme Gedanken.... Ein DICKES Dankeschön in Namen aller (vorallem auch der Kids) an EUCH!! LG Iris (Die Kloane) ;=)

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