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1. Kapitel - Angefallen


Mist!", fluchte ich leise und kramte in meiner Tasche nach einen -wenn ich einen da hatte- Regenschirm. Natürlich hatte ich keinen da. Das ist auch wirklich nicht fair, dachte ich während ich zu rennen begann, um schneller nach Hause zu kommen, eben noch war es das perfekte Wetter um eben so einen Spaziergang zu machen und dann Schwupps beginnt es zu gewittern. Die Straße, in der ich mich befand, war mittlerweile ganz leer und mein Haus noch mindestens 20 Blocks entfernt! Ich stöhnte. Jetzt war ich klitschnass. Auch wenn meine Lungen schon brannten und ich keuchte wie eine Dampflock, rannte ich weiter. Ich wollte einfach nach Hause zu meiner Mutter. Plötzlich klingelte mein Handy. "Oooch, verdammt!" Ich rang mich schließlich durch abzuheben und sagte schroff ins Handy:"Was!"
"Ähm...Lucy?", sagte die Stimme am anderen Ende."Hallo, wer ist da?!" "Äh...hier is Jim! Ist denn etwas geschehen...du klingst, ähm...aufgebracht" Sofort bereute ich meine harten Worte. Jim war mein fester Freund seit drei Jahren und ich liebte ihn über alles. Er war ein richtig netter Junge, er hielt einem (mir) die Türe auf und trug einem (mir) die Bücher zum Spind. Und ich wusste, ich sag das nicht nur so, er würde, wenn es sich ergeben würde, für mich sterben. Er hat nämlich einen ziemlich stark ausgeprägten Beschützerinstinkt"Ohh, Jim, hallo. Weißt du, ich war gerade spazieren (ziemlich weit von zu Hause) in der Seethstreet und da brach plötzlich ein Gewitter über mich herein. Außerdem wird es schon dunkel! Egal, Tut mir Leid!" "Nein, nein, natürlich, ich versteh das. Ich weiß eh, mach dir keine Sorgen. Du solltest dich beeilen, um nach Hause zu kommen. Und, ähm...kannst du mich, dann wenn du zur Hause bist anrufen, ich meine ein hübsches junges Mädchen ganz allein in einer finsteren Gasse. Da mach ich mir schon ein wenig Sorgen. Ruf mich dann einfach an. Wann bist du ungefähr zu Hause?" Ich spürte wie ich errötete. Jim war ja soo süß! "Ich sollte in etwa in einer viertel Stunde da sein. Wenn es dann drei Stunden dauert, dann würd ich mir Sorgen um die holde Maid machen", ich lachte. "Klar", antwortete er:"Pass auf dich auf. Ich liebe dich!" "Ich liebe dich auch!" Dann legten wir auf. Auf einmal schien mir der Regen gar nicht mal mehr so kalt und grässlich sein. Nein, es war, als wäre ich von rosa Zuckerwolken umgeben. Vor mich hinpfeifend und die Hände in der Hosentasche ging ich durch die Gasse und dachte nach. Was findet so ein heißer Junge wie Jim nur an mir?, dachte ich, während er mit seinen 1,80m, seinen blauen Augen, seinen blonden Haarschopf und seinen tollen Körper ein Model zu sein schien, war sie, Lucy, ganz anders. Sie hatte ganz dunkle rote Haare, wirklich fast schon dunkelbraun, die ihr flach bis zum Becken reichten. Sie war ungefähr 1,65m groß und ihre Figur. Ich schätze die ist normal...Ich wurde schließlich oft genug gelobt und offen beneidet wegen ihren angeblich so super Körper. Naja...Egal! Wenigstens stand Jim offensichtlich auf mich und nicht auf Claire. Ja, Claire, mein Feindin in der Schule, die Schulzicke. Gegen meinen Willen lief mir ein Schauder über den Rücken. Claire stand auf Jim und hasste mich. Jim stand auf mich und hasste Claire. Ich stand auf Jim und hasste Claire. Hihi...was für ein Komplott.
Mittlerweile hatte ich unbmerkt zu zittern angefangen. Es war jetzt 19:30 Uhr. Ich sah auf das Gassennamenschild. Gut, nur noch sieben Blocks dann bin ich zu Haus! Plötzlich hörte ich Schritte hinter mir! Erschrocken drehte ich mich um, doch da war nichts... Ich begann zu rennen. Die Schritte hinter mir rannten mit. Ich versuchte zu schreien aber nur ein Krächzen drang aus meiner Kehle. Nur noch fünf Blocks, das schaff ich! Da plötzlich packte jemand hinter mir, mein Handgelenk. Jetzt kreischte ich doch noch und hoffte, dass mich jemand hören würde und mir zu Hilfe eile würde. Eine verschwitzte Hand drückte sich auf meinen Mund. Ich wehrte mich heftig, aber der Mann -oder die Frau?- hinter mir schien zu stark zu sein. Dann drehte er mich um, so, dass ich ihn -offensichtlich ihn- ansehen konnte. Er war offensichtlich Mitte Zwanzig und hatte braune, gewellte Haare. Er legte seinen Mund an mein Ohr und flüsterte mit einer eklig, schleimigen Stimme:" Wehr dich nicht Zuckerpuppe! Ich bin Bryce und dir wird nichts geschehen, dafür bist du zu hübsch. Soll ich dir mal was erzählen? Was hältst du von ewiger Jugend und Schönheit?" Ich zitterte und wand denn Kopf ab. Das passiert doch nur in Büchern und Filmen!, dachte ich verzweifelt, bitte lass den da keinen Mörder oder Vergewaltiger sein!!! Ich wandte mich wieder an Bryce und begann zu weinen. Da öffnete er den Mund, wohl um etwas zu sagen, aber bevor er noch ein Wort rausbringen konnte, sah ich es! In seinem Mund, bei seinen Zähnen, seine Eckzähne sind SPITZ!!! War es möglich...Ich meine war es möglich, dass...? Nein!, sagte ich mir entschieden. Die schauen zwar ziemlich echt aus aber nur ein Idiot glaubte an Vampire. Das hier war ein Spinner, Möchtegernvampire, was auch immer und ich sollte so schnell wie möglich hier wegkommen. Ich habe in meiner Handtasche Pfefferspray, dachte ich, wenn ich da unauffällig rankomme...Aber ich kam nicht dazu, denn in diesem Moment begannen die Eckzähne des Mannes tatsächlich zu wachsen. Er gibt sich echt Mühe...., dachte ich ängstlich. Ich hatte Angst, dass er das alles ZU Ernst nahm und mich beißen würde, oder ähnliches. Meine Befürchtungen wurden bewahrheitet. Während er sich langsam über meinen Hals beugte, murmelte er mir noch zu:" Keine Angst Prinzessin, es wird nur ganz kurz wehtun und wenn du wieder aufwachst wirst du schön, stark und schnell sein..." Damit biss er mich und während noch der Schmerz durch mich durch zuckte, fiel ich in eine tiefe Ohnmacht...

2. Kapitel - Das Erwachen


Ich wachte in derselben Gasse auf, in der ich ohnmächtig geworden war. Mitten in einer Pfütze aus Schlamm. Zuerst dachte ich, das ich mir das alles nur eingebildet habe, aber dann fühlte ich einen schrecklichen Schmerz im Hals und als ich meine Hand drauf legte, und sie dann ansah, sah ich viel, sehr viel, Blut. Beim Aufprall am Beton hatte ich mir Ellbogen und Knie aufgescheuert. Aus diesen Wunden drang ebenfalls Blut, wie aus einem Zapfhahn. Der Schmerz trieb mir Tränen in die Augen, die mir schließlich über die Wangen rannen. Ich wusste genau, wie ich aussah, fast so, als ob ich in einen Spiegel schauen würde. Nass, dreckig, zersaust, blutüberströmt und geschockt. Plötzlich hörte ich das Geräusch aus meinem Handy, dass eine SMS ankündigt. Seufzend unnd voller Schmerz nahm ich es hervor. ACH DU SCHEIßE, 27 SMS!!! Geschockt ging ich sie durch. Fast alle von Jim!! Ein paar auch von meiner Mutter. Plötzlich fiel mir die Uhrzeit ins Auge 23:00. OH MANN, meine Familie und Jim machten sich bestimmt furchtbare Sorgen. Die SMS fingen an mit : Lucy, es ist 20:00 und du hast noch nicht angerufen, alles okay? Ich mach mir Sorgen, bitte ruf an! Schließlich eine SMS um 21:30 (dazwischen waren schon mehrere aber diese stach wieder ins Auge), diese SMS war echt verzweifelt und Jim teilte mir mit, dass er zu mir nach Hause gegangen war und sich ehrlich Sorgen macht . Die letzte SMS von ihm: ICH LIEBE DICH, LUCY. Bitte sei gesund, bitte sei einfach abgehauen und nicht entführt. Ich werde dich finden, Lucy und ich warte bei dir auf dich. Ich liebe dich, mein Engel
Jim
"Oh mein Gott...", murmelte ich verzweifelt. Ich weinte. Aber als ich versuchte aufzustehen, schaffte ich es vor Schmerzen nicht. Also nahm ich unter Schmerzen nochmal das Handy und rief mit letzter Kraft Jim an. Verwundert registrierte ich, dass dieser Bryce seine Nummer in mein Handy eingespeichert hatte...Egal! Ich rief Jim an! Aber dann hielt ich mich noch davon ab. Nein!, dachte ich. Ich werde jetzt nach Hause GEHEN. Ich wusste es würde Schmerzen, nein, nicht nur Schmerzen, QUALEN bringen, aber ich musste es tun. Ich weiß nicht warum, aber ich würde es schaffen. Ich stand auf und brach sogleich mit einem Schrei wieder zusammen. Ich stand mit Mühe noch einmal auf und machte einen wackligen Schritt und stürzte. Und so ging es weiter, aufstehen-gehen-umfallen-aufstehen-gehen-umfallen. Und so weiter bis ich endlich vor meiner Haustür stand. Mein Gesicht war tränenüberströmt, während ich die Klingel betätigte. Ich hörte drinnen meine Mutter schluchzen (komisch früher, gestern, konnte ich das sicher nicht hören) dann öffnete jemand die Tür. Jim stand da in der Tür. Er hatte einen trüben, stumpfen Blick in den Augen. Dann sah er mich. Emotionen wechselten sich auf seinem hübschen Gesicht ab: Erkennen, Schmerz und Glück...Dann schrie er laut auf, sprang erleichtert auf mich zu und drückte mich fest an sich. Das hielt ich ich nicht aus, der Schmerz war unerträglich und ja...ich hielt es nicht aus. Ich fiel in Ohnmacht und merkte nur noch wie Jim mich entsetzt auffing...
Ich wachte benommen auf unseren Sofa auf und sah wie sich ein mir unbekannter Mensch über mich beugte. Er hatte eine große Spritze in der Hand. Schreiend fuhr ich hoch und blickte mich gehetzt um. Aber...alles okay. Es war das normale Haus, das normale Wohnzimmer und das normale Sofa. Jim und meine Mutter saßen neben dem Sofa auf Stühlen und blickten mich voll Schmerz, Sehnsucht und Angst an. Jetzt waren sie aufgesprungen. Jetzt merkte ich auch, dass dieser mir unbekannte Mann in unserem Haus einen Arztkittel trug mit einem kleinen Namensschildchen darauf: Dr. Melkowitz. Ich zwang mich, mich zu beruhigen und fragte mit brüchiger und zittriger Stimme:"Warum-" Zumindest wollt ich etwas fragen aber Jim schnitt mir das Wort ab:" Oh, Lucy, Lucy. Ich hatte so Angst. Ich dachte ich seh dich nie wieder und dann bist du da schmutzig und verletzt...Oh Gott, ich habe mir solche Sorgen gemacht. Sag mir, was ist passiert?" Ich staarte ihn verwirrt an und blinzelte:"Also....Ich denke...Da war ein Mann und er sagte er heißt Bryce und er...er hat ohne mich zu fragen seine Nummer in mein Handy gespeichert. Und er-er BISS mich IN DEN HALS. Ein...Ich nehme an ein-Möchtegern-vampir und er sagte dauernd so seltsame Dinge und er hielt mich fest. Oh, Jim, er war so stark!" "Keine Sorge, Darling, alles wird wieder gut", sagte er nur, obwohl ich genau beobachtet hatte, dass er bleich geworden war, als ich erwähnte, dass der Mann mich in den Hals gebissen hatte"Erstmal erzählst du uns, was er gesagt hatte, wie er aussah und zeigst uns seine Telefonnummer, ja? Ich bin nur froh, dass du wieder da bist." Ich lächelte ihn an und erzählte:" Er faselte dauernd, dass er mich schön, stark und schnell machen wird. Ja, er meinte wohl, dass er mich in sowas wie in einen Vampir verwandeln möchte. Ich sage, der Mann gehört in eine Klinik!" Meine Mutter nickte zustimmend:"Ja, wir werden ihn gleich bei der Polizei melden, wenn du wieder bei Kräften bist!" "NEIN!", schrie ich plötzlich, sowohl zu meiner als auch zu anderer Verwirrung. Eine Stimme tief in mir drin flüsterte mir zu: Du darfst keine Artgenossen verraten! Bitte, bin ich bescheuert?! Ich ignorierte das. Ja klar, ich bildete mir das sicher nur ein. Ich hab nen Schock, das ist alles....das ist alles...."Warum 'Nein', Lucy?", fragte meine Mutter mich besorgt. "Ich...ich weiß nicht, wahrscheinlich brauche ich einfach nur ein wenig Blut!" "Ein wenig WAS?!", quiekte sie jetzt entsetzt. Jim, meine Mutter und der Arzt staarten mich geschockt an."Ein wenig was, Lucy!?", flüsterte Jim entsetzt. "Ich-Ich weiß nicht, bitte bringt mir doch einen Schluck Wasser!" Meine Mutter stand wortlos auf und ging in die Küche, während Jim meine Hand drückte und mich besorgt anschaute. Ich konnte es selbst nicht fassen, was ich da gesagt habe "Blut" brrr. Aber...etwas ist komisch. Früher dachte ich immer mit Abscheu an Blut. Jetzt lief mir dabei das Wasser im Mund zusammen! Nein! Nein! Nein! Ich schüttelte fest den Kopf, was mir einen verwirrten Blick von Jim einbrachte. Ich werde sonst noch so verrückt wie dieser Bryce... Meine Mutter war schließlich zurück mit einem Glas kühlem Wasser. Ich verspürte ein seltsames Brennen im Hals, wovon ich dachte, dass es mit ein wenig Wasser weggehen würde. Aber im Gegenteil, als ich an dem Glas nippte, wurde es nur noch schlimmer. Was zum Teufel... Plötzlich sprang ich blitzschnell (schneller als ich es früher jemals könnte) auf, rief:" Ich gehe in mein Zimmer. Schlafen!", und sauste die Treppe hinauf in mein Zimmer. Ich brauchte Zeit für mich. Kurz war ich verwundert, warum mir meine Gelenke jetzt nicht mehr schmerzten, aber ich zerbrach mir dann nicht länger den Kopf darüber. Ist doch gut. Irgendwie... fühle ich mich wie neugeboren... Ich stieß einen Schrei aus. Was war nur los? Vielleicht... Vielleicht brauchte ich wirklich einfach ein wenig Schlaf. Damit warf ich mich aufs Bett und verfiel in einen unruhigen Schlaf...

3. Kapitel - Erste Anzeichen


Ich wachte auf am Boden neben dem Bett auf. Ich stand mühselig auf und stellte erschrocken fest, das mir nichts mehr wehtute und das kein Blut auf meinem Bett oder auf dem Fußboden war. Schnell rannte ich zum Spiegel und schaute meinen Hals an. KEINE SPUR VON EINER VERLETZUNG. Makelose Haut, keine Narben, kein Blut. Das gleiche war mir meinen anderen Verletzungen auch geschehen. Geschockt setzte ich mich auf das Bett. Dann fiel mein Blick auf meinen Wecker 7:30 Uhr. Egal, Verletzungen hin oder her, ich kam noch zu spät zur Schule! Warum hatte mich meine Mutter bloß nicht geweckt. Natürlich hat sie das nicht. Noch gestern warst du schwer verletzt, an der Schwelle des Todes, da geht man am nächsten Tag nicht einfach wieder in die Schule... Egal. Ich gehe auf jeden Fall in die Schule. Schnell!SCHNELL!, dachte ich also, während ich aufsprang. Ich beeilte mich wirklich, das heißt ich machte es so schnell es geht. Schließlich saß ich fertig mit dem vollen Ranzen (der mir plötzlich gar nicht mal schwer vorkam) wieder auf meinem Bett und schaute wieder auf den Wecker 7:31 Uhr. Oh...mein...Gott...das...war...nicht...möglich...NEIN! War ich wirklich....Ich meine bin ich wirklich ein...Vampir!? NEIN! Vampire gibt es nicht. Ich ging entschlossen nach Unten zum frühstücken aber bei dem Anblick von dem Frühstück wurde mir nur übel...Als meine Mutter mich sah, zeterte sie gleich herum:" Oh nein, junge Dame. Du gehst heute ganz sicher nicht in die Schule!" "Mir geht es gut, Mom, ehrlich", murmelte ich nur und flitzte an ihr vorbei in Freie. Das Sonnenlicht traf mich wie ein Faustschlag. Zuerst stolperte ich, aber langsam gewöhnte ich mich an das grelle Licht. Komisch, heute ist fast kein Sonnenlicht am Himmel, nur ein wenig durch Wolken...Komisch. Egal! In weniger als 14 sekunden (ich hatte mitgezählt) war ich bei der Schule und in meinem Klassenraum. Meine beste Freundin Cindy wartete schon auf mich. Sie sagte, dass sie mich heute so merkwürdig still findet und ob vielleicht etwas geschehen war. Ich fauchte sie darauf nur an:" Halt die Klappe, Cindy, das ist meine Angelegenheit." Ich bereute das echt, vor allem als ich sah, dass Tränen in ihre Augen traten. Ich wusste nicht was mit mir los war. Ich räumte meine Biosachen für die Stunde her. Gerade rechtzeitig zum Klingeln..
Die Bioprofessorin kam herein. Sie war eigentlich ein ganz nette Frau mittleresalters und ich war ihre Lieblingsschülerin. Das wusste jeder in der Klasse. Heute hatten wir eigentlich etwas ganz lustiges vor. Naja, lustig war es nur für Kinder die keine Angst vor Nadeln haben. Denn heute muss jeder, sich mit einer kleinen Nadel in den Daumen pieksen und ein, zwei Tropfen Blut in so ein kleines Gefäß quetschen. Irgendso eine Spendengala oder so...Egal! Ich hatte noch nie Angst vor Nadeln, aber heute war ich irgendwie nervös und ich wusste nicht warum... Jetzt wusste ich warum. Als der erste, sich stach überfiel mich eine...wie soll ich sagen...Gier? Ja, Gier! Ich wollte dieses Blut. Ich brauchte es! Ich sprang von meinem Platz auf, schloss die Augen und atmete ein paar mal tief durch. "Ähm...Gibt es ein Problem, Miss Kaye?", fragte Professorin Eichenmüller. Jetzt öffnete ich die Augen. Ich merkte, das alle mich anstaarten, aber das interessierte mich nicht ein bisschen. Das einzige was mich interessierte war dieses Blut. Ich musste es bekommen, aber ich wusste ich darf nicht. Ich begann hektisch zu atmen und mich gehetzt umzublicken:"Ich-Ich...", brachte ich nur heraus. Ich schloss den Mund eilig wieder. Ich... Musste... Mich... Beherschen. Ich hielt mich mit den Händen so sehr am Tischrand fest, damit ich mich nicht auf irgendeinen Schüler stürzte, dass die Knöcheln ganz weiß hervortraten... Ich stieß einen schrillen Schrei aus. Ich HIELT das nicht aus. Ich kroch unter meinen Tisch zog die Knie an und legte das Gesicht auf die Hände. Ich atmete als ob ich gerade einen Marathon gelaufen wäre. Ich hörte wie die Eichenmüller erschrocken nach jemanden rief, pro Tele...Ja, nach Jim. Warum nach Jim, dachte ich? Wahrscheinlich weil er mein Freund ist und stark. Jim is ja leider eine Klasse über mir. Schon im nächsten Moment wurde die Tür aufgerissen und eben mein Freund stüzte hinein. Ich roch immer noch das Blut. Oh mann, wenn ich mir vorstelle, dass diese rote Flüssigkeit meine Kehle hinabrann... Oh mein Gott wie lecker! Gegen meinen Willen stieß ich ein Knurren aus. Ich muss hier raus! Inzwischen war Jim, der ganz weiß im Gesicht war, bei mir angekommen und versuchte vorsichtig nach mir zu greifen und mich zu beruhigen. Ich wand mich aus seinen Händen, sprang unter dem Tisch hervor und stürzte in den Gang und dann ins Freie. Ich stellte mich hinter einen Baum und zog mein Handy hervor. Dann wählte ich Bryce' Nummer...

4. Kapitel - Erkenntniss


"Hallo?", fragte jemand am anderen Ende. "Bryce?", brachte ich zitternd hervor.
"Am Apparat, mit wem spreche ich?"
"Sie haben mich auf der Straße angegriffen, erinnern Sie sich? Dunkelrote Haare bis zum Becken..."
"Oh, natürlich. Hallo, meine Schöne, was verschafft mir die Ehre. Ich dachte, du hältst mich für irgendeinen Mörder. Also...warum rufst ausgerechnet du mich an?" Er klang misstrauisch.
"Ich...Ich dachte an Ihre Worte, und ich-ich weiß nicht, was mit mir los ist!"
"Ich weiß"
"Können Sie mir helfen? Bitte!", ich weinte mittlerweile.
"Wo willst du dich mit mir treffen?"
"Wie bitte!"
"Wo willst du dich mit mir treffen?"
Ich dachte nach, soll ich mich wirklich mit dem Typen treffen, der mich verletzt hatte. Ich meine, wie verzweifelt muss man schon sein! Aber andererseits ich war wirklich verzweifelt. Inzwischen glaubte ich sogar fast schon an diesen Vampirkram. Ich meine, ich bin so schnell geworden, und...und die Sonne blendet mich und dann erst das BLUT! Mein Entschluss stand also fest!
"Am Westchester, bei dem großen Eichenbaum. Da traut sich fast keiner hin, also werden wir allein sein. Wie wärs um Achtzehn Uhr?"
"Ich werde da sein!" Dann legte Bryce auf.
Ich drückte mich noch enger an dem Baumstamm und ließ mich zu Boden gleiten. Vampir...Nur dieses Wort zu denken, verursacht bei mir normalerweise einen Lachanfall. Aber nichts war mehr normal. Überhaupt nichts! Meine Freunde, und Jim hielten mich bestimmt für verrückt. Ich selbst hielt mich selbst sogar ein wenig für verrückt. Ich konnte doch kein Vampir sein. Es gibt keine Vampire. Nein, das steht außer Frage. Es. Gibt. Keine. Vampire. Aber andererseits...Ich schüttelte wütend den Kopf. Wahrscheinlich sollte ich einfach Bryce' Nummer löschen und einfach nicht zu den Treffen gehen. Sag mal, war ich VERRÜCKT, mich mit dem Typen zu treffen, der mich erst in dieses Schlamassel (Was für ein Schlamassel es auch war) gebracht hatte. Vielleicht hat er mich ja hypnotisiert oder mir gar eine Gehirnwäsche verpasst. Ja! Das muss es sein. Das ganze Schlamassel hier führt nur zu einem Wort. Nicht etwa Vampir oder Monster, nein. Hypnose. Das würde alles erklären, kla-"LUCY?!, LUCY, WO BIST DU?" Jim, oh nein. Wie soll sie es ihm bloß erklären, das sie so ausgerastet war. Die Wahrheit, das wusste sie, durfte sie nicht sagen. Dann würde nämlich er ausrasten. Ich atmete tief ein...und wieder aus...ein...aus. Dann trat ich aus dem Schatten der Bäume, direkt vor Jim.
"Lucy, gut, dass ich dich gefunden habe. Was-was war da drinnen denn los? Was ist geschehen?", er klang zuerst erleichtert, dann verwirrt und dann besogt. 'Ach, ich lieebee seinen Beschützerinstinkt!', dachte ich sofort und lächelte. "Ach, das war nichts! Sag mal hast du heute um 18:00 Uhr schon was vor?" Ich lachte. Ja! Ich werde Bryce eiskalt und ohne mit der Wimper zu zucken versetzten! Er soll sich seine, ach so hilfreiche Erklärung, sonst wohin stecken. "Hör mal, Lucy, das war nicht nichts! Du hattest Angst. Ist da vielleicht zufällig etwas, was du mir sagen möchtest?" "Überhaupt nichts!", zwitscherte ich übertrieben und verspannt los, "Was ist jetzt. Hast du Zeit oder nicht? Ja oder Nein? Eine ganz einfache Frage!" "Lucy!", rief Jim laut, packte mich an den Schultern und rüttelte mich,"Sag mir was los ist. Ich kenne dich. Etwas stimmt nicht mit dir. ALSO SAG MIR WAS LOS IST!" Tränen traten mir in die Augen und ich wand eilig den Kopf ab. "Lucy...", brachte Jim gequält hervor. Dann schloss er mich in die Arme. "Es tut mir Leid, ich wollte mich nicht aufdrängen. Ich mache mir nur Sorgen um dich, das weißt du!...Und, ich...äh...Ich habe um 6 noch nichts vor." Ich sah ihn an. Jetzt kam die alles entscheidene Frage: Treff ich mich mit dem Möchtegernvampir, der mich fast umbrachte oder mit meinem festen Freund, den ich liebe? So gestellt, war das eine leichte Frage, aber wenn man sie so stellt: Treff ich mich heute mit einem gut aussehenden Mann, der alle meine Probleme auf einen Streich lösen könnte, oder mit jemanden, der keinen Deut davon versteht?...Schwierig, schwierig...Dann stand meine Entscheidung fest! "Jim...", begann ich,"Ich kann heute doch nicht. Ich treff mich schon mit jemanden!" Den letzten Satz hätte sie nicht sagen sollen. Er hob erschrocken den Kopf:"Mit wem! Hast du einen neuen Typen?!" "Nein, nein...Nur mit Bryce" Das hätt ich... auch nicht sagen sollen. "Welcher Bryce? Ist er dein neuer!? Oder ... warte... dieser Typ, der dich gestern angegriffen hatte, hieß... ich meine hieß der nicht auch Bryce?...Bitte, BITTE, sag mir, dass das nicht dieser Bryce ist. Nein, natürlich nicht. Sowas würdest du nicht machen, oder?...ODER?!" Ich schwieg ihn nur an. Ich wollte jetzt nicht lügen, deshalb tat ich es auch nicht:"Jim...Ich treffe mich heute mit Bryce. Mit diesem Bryce, der mich gestern angegriffen hat..." Jim wurde ganz weiß im Gesicht. Eine Weile schwieg er nur, dann brüllte er los:" SAG MAL, SPINNST DU! Er-er wird dich umbringen. Er ist ein gemeingefährlicher Spinner. Er biss dich und behauptete, ein Vampir zu sein. Ein Vampir, hallo?! Dieser Typ spinnt. Hör zu, triff dich ja nicht mit ihm, okay. Bitte, für mich!" Mir zeriss es förmlich das Herz ihn so zu sehen, aber ich musste zu Bryce. "Ich weiß, das verstehst du nicht, aber ich muss das tun", ich ergriff seine Hände, "Er, und nur ER, weiß Antworten auf meine Fragen. Bitte schalt erst die Polizei ein, wenn ich nach zwei Stunden noch nicht zurück bin. Außer natürlich ich ruf dich an. Bitte vertraue mir in diesem Punkt einfach. Und jetzt lass mich nach Hause gehen, ich kann jetzt nicht in die Schule, aus Gründen die ich dir leider nicht sagen kann. Ich liebe dich, Jim. Tschüss..." Damit drehte ich mich um und machte mich mit würdevollem Schritte auf den Weg nach Hause, während Jim mir mit großen Augen hinterherstaarte...
Ich machte mich auf den Weg zum großen Eichenbaum am Westchester. Ich war total aufgeregt, meine Hände waren schwitzig und die ständigen SMS von Jim, ob eh noch alles in Ordnung wäre, machten es natürlich auch nicht besser. Als Antwort schrieb ich bis jetzt immer ein schlichtes 'Ja!' aber langsam verlor ich die Geduld..."Piep" Schon wieder ein SMS: Alles in Ordnung, Lucy. Bist du schon bei dem Verrückten? Bist du verletzt? Ihc stieß einen frustierten Schrei aus. Das war jetzt schon das...warte...ja, 15. Mal, dass er mich das fragte, also schriebe ich einfch nur zurück: Bitte,...lass mich. Ich kann auf mich selbst aufpassen und du musst mir nicht dauernd SMS schicken. Erinnerst du dich nicht mehr an unsre Vereinbarung. 2 Stunden, klar!?
Ich klickte auf 'Senden' und im nächsten Moment wünschte ich irgendwie diese unsichtbare Linien, die die SMS verschicken, aufhalten zu können. Er machte sich Sorgen um sie und sie faucht ihn (wenn auch über SMS) einfach an. Tatsächlich herrschte jetzt Funkstille. Ich seufzte, aber zerbrach mir nicht länger den Kopf darüber. Schließlich kam ich an der Eiche an. Wie immer war die Straße verlassen. Die Leute gruselten sich vor der Stelle weil hier einmal, vor 200 Jahren, die Station -kann man Station sagen?- war, wo Verbrecher gehängt wurden. Und nicht nur Verbrecher, oh nein... Es wurden Menschen gehängt, bei denen andere glaubten derjenige wär eine Hexe. Manchmal gluabten sie sogar, jemand sei eine Hexe, weil er oder sie von Natur aus rote Haare hatten oder ein merkwürdiges Muttermal. Wirklich schaurig. Ich selbst bin auch nicht gern hier. Zumindest war ich das nicht...vor meinem Biss. Jetzt fühl ich mich hier, haltet mich bitte nicht für verrückt, irgendwie... heimisch. Komisch... Egal. Bryce war immer noch nicht da und es war schon Zehn nach. Pünktlichkeit ist wohl nicht seine Stärke. Plötzlich sah ich einen Schemen am Horizont. Ich weiß nicht warum, früher hätte ich das nie erkannt, aber ich wusste automtisch (sowohl in meinen Geist als auch wegen meinen neuen scharfen Augen), dass Bryce das war. Er war in weniger als 7 Sekunden bei mir. Komisch, vorher war er doch noch 1 Kilometer entfernt. Egal, dass habe ich ja auch schon bei mir erlebt, dachte ich nur beunruhigt. Er war jetzt auf jeden Fall hier und betrachtete mich -zu meinem Unbehagen- von allen Seiten, von oben bis unten. Sein Blik war hart und er schien mich zu durchdringen. Ein Schauder lief mir über den Rücken..."Hallo", sagte ich kalt und durchbohrte ihn jetzt auch schier mit meinem Blick. "Hallo, schön dich zu sehen", er wies auf eine Bank mit einem Tisch,"lass uns, uns hier hinsetzten - zum Reden, ja?" Ich nickte nur und setzte mich hin. Er nahm mir gegenüber Platz. "Also", begann er, "warum willst du so unbedingt mit mir Sprechen?" Aber das Glitzern in seinen Augen verriet, dass er schon längst wusste, warum...Ich tat ihm den Gefallen trotzdem:"Bryce. Es geschehen seltsame Dinge mit mir, das habe ich mittlerweile eingesehen. Ich kann plötzlich schneller laufen und besser hören und sehen. Außerdem scheint Blut eine starke Reaktion in mir auszulösen? Es-es ist komisch. Ich habe Riesenhunger aber beim Anblick von Essen wird mir schlecht. Aber wenn ich an Blut denke, fühl ich mich als ob ich es trinken könnte und es mir gefallen würde...Es tut mir Leid, Sie halten mich jetzt sicher für verrückt, aber ich brauche Hilfe! Ich weiß nicht was mit mir los ist!" Ich begann zu weinen. Er nickte verständnissvoll und murmelte estwas in der Art wie:"Die ersten Tage sind immer am Schlimmsten..." Aber ich konnte es nicht genau hören. Dann begann Bryce laut zu sprechen:
"Lucy. Zuerst einmal verspreche ich dir, das ich dich nicht für verrückt halte! Ich weiß genau, wie du dich fühlst. Ich habe das auch mal durchgemacht!"
"Und...Und wie sind Sie da wieder rausgekommen? Wie haben Sie es geschafft, dass es aufhört?"
"Naja, es hört nie wirklich auf...es wird nur...besser. Aber ich konnte das schaffen, weil mein Erschaffer mir dabei half. Deswegen werde ich dir jetzt auch helfen!"
"Ersch-Erschaffer!?"
"Ja ganz recht. Weißt du, ein Vampir entsteht nicht von allein. Er muss von jemanden geschaffen sein!"
"Vampir?...Vampir!...Es gibt doch keine...Vampire!"
Bryce seufzte uns schüttelte mit einnem "Tz" missbilligend den Kopf:"Der übliche Verdrängungsmodus..."
Ich dachte nach. Vor einer Woche, wenn mir jemand gesagt hätte, dass er einen Vampir gesehen hatte oder gar selbst einer war, wäre ich vor Lachen am Boden rumgewälzt. Jetzt...schien die Möglichket nahe, dass sie selbst ein Vampir war. Mein Gott. Ich glaube... Es stimmt wirklich?...Bryce hat Recht, ich...es ergab alles einen Sinn. Sie war ein Vampir. Sie, ein normales Mädchen, mit einem normalen Leben war ganz plötzlich...fingerschnipps....ein Vampir!! ICH BIN EIN VAMPIR!!! Nein, Nein, Nein! Ich brach in Tränen aus. Ja, Tränen rannen mir wie Wasserfälle über die Wangen. Ich konnte es nicht leugnen. Bryce muss wohl gemerkt haben, dass ich es jetzt...ich weiß nicht wusste, herausgefunden hatte? Wie auch immer! Er setzte sich neben mich auf die Bank und streichelte mein Haar. "Warum...", brachte ich mühsam heraus, "Warum-hast du-hast du mir das angetan?", heulte ich verzweifelt auf. "Ich hatte Hunger. Lange nichts mehr getrunken, weißt du. Eigentlich hätte ich dich getötet. Du warst der erste dem ich begegnete. Dein Pech. Aber du warst so hübsch und unschuldig. Ich konnte nicht und es gab nur eine Möglichkeit meinen Hunger zu stillen und dich gleichzeitig weiterleben zu lassen...Wenn man es überhaupt Leben nennen darf. Eher UnLeben!"
"Und wie...was muss ich als Vampir den-tuen?
"Nichts besonderes. Hm, okay, also: Man kann uns Vampire nur durch Holz verletzen und töten mit einem Holzpfahl mitten ins Herz. Aber noch eins: Halte dich von Silber fern.
"Silber? Ich dachte Silber ist für Werwölfe", witzelete ich lahm und lustlos.
"Nein. Werwölfe sind gerade nicht das Thema. Silber ist für uns wie Lava. Wenn wir es berühren, verbrennt das Stück Haut, das mit Silber in Berührung kam. Und Sonne ist nicht so schlimm. Sie verbrennt uns nicht. Aber sie blendet uns. Wir können ebenfalls in Spiegel schauen und unsere Wunden heilen in Rekordzeit. Menschliche Nahrung schmeckt uns nicht. Nein, nicht nur das, sie ekelt uns an! Wir brauchen Blut!" Ich zuckte zusammen und staarte Bryce entsetzt an. Dieser verdrehte die Augen:"Ja, ganz Recht Blut! Denkst du, wenn du an Vampire denkst, nicht an Blut! Du brauchst ab jetzt, um nicht zu sterben, Blut. Dafür musst du deine Eckzähne ausfahren können. Schau her!" Er öffnete den Mund, damit ich seine Eckzähne sehen konnte und ich sah, wie sie wuchsen. Mir wurde schwindelig. Man, das ist einfach...brrr! Aber ich veruchte es trotzdem nachzumachen, öffnete den Mund und konzentrierte mich mit all meiner Kraft auf meine Zähne. Mit offenen Mund fragte ich Bryce:"Sind sie gewachsen? Sind meine Zähne gewachsen?" Er lächelte, aber schüttelte den Kopf. "Das erfordert ein wenig Übung, aber man sollte es ziemlich schnell raushaben, da man sich ja ohne dem nicht ernähren kann. Versuch es dann einfach zu Hause ein paar mal, du schaffst das schon!" Er lächelte mich ermutigend an. Und ich lächelte ihm dankbar an. "Bryce, muss ich...Menschen töten?" "Allerdings. Du musst Menschenblut nehmen. Wenn man mehr als vier Schlücke nimmt, ist der Mensch veloren. Und man kann sich, und ich lüge jetzt nicht, fast NIE zurückhalten. Und wenn, dann kann es auf jeden Fall nur ein 300 Jahre oder älterer Vampir!"
"300 JAHRE!?"
"Ja, ab jetzt wirst du nicht mehr älter und wirst daher nicht sterben, außer eben Holzpflock."
"Okay...Aber was ist, wenn ich keine Menschen töten will?!"
"Du brauchst Blut, Lucy, du brauchst es zum Überleben."
"Was ist mit...Tierblut?"
"Das ist wie, wenn...hm...ja! Das ist wie, wenn du dich ab jetzt den Rest deines Lebens nur von Dreck ernähren würdest..."
Ich schauderte. Das würd ich nicht nur, nicht aushalten, nein, das wäre sicher auch extrem ungesund, wenn nicht sogar tödlich. Ich werde es versuchen!, nahm ich mir fest vor.
"Ach ja", begann Bryce."Ich sollte dir vielleicht noch sagen: Wenn ein Vampir das erste Mal Menschneblut getrunken hat, verändert er sich noch mehr. Er wird noch schneller, noch stärker. Er wird auch noch viel schöner! Wie genau kann ich dir nicht erklären. Aber, du schaust ganz ausgehungert aus, also wirst du es, glaube ich eh bald genug erfahren." Er zwinkerte mir verschwörerisch zu.
"Okay, Bryce, ich denke das war alles. Danke für die Erklärung. Kann ich Sie anrufen, wenn ich noch Fragen habe?"
"Aber selsbtverständlich."
"Und ach ja, kann ich es meinen Freund und meiner Mutter sagen?"
Bryce schauteentsetzt drein:"Das (fast)wichtigste habe ich ja fast vergessen. Es gibt eine Gruppe von Vampirjägern in der Stadt. Die sind extrem gut und wissen fast alles über uns. Wir müssen wirklich vorsichtig sein. Also darfst du es NIEMANDEN sagen, ja. Das ist wirklich lebensgefährlich!"
"Ja, ja, schon verstanden!"
"Okay, du kannst mich immer anrufen, wenn du was brauchst. Wiedersehen und noch viel Glück!"
"Tschüssi"
Ich wandte mich ab und machte mich auf den Weg nach Hause.

5. Kapitel - Blutiger Anfänger


Geistesabwesend schaute ich auf mein Handy. Oh nein, ich war zweienthalb Stunden bei Bryce. Oh Gott, hoffentlich hatte Jim noch nicht die Polizei angerufen. Schnell rief ich ihn an.
"Lucy?!", erklang Jim's panische Stimme.
"Am Apparat!"
"Gott sei Dank. Dir gehts gut!"
"Ja, ich bin auf dem Weg nach Hause."
"Gott sei Dank, Gott sei Dank!"
"Ähm ja...ich muss dir etwas sagen...etwas sehr Schreckliches! Hast du-Hast du noch Zeit?"
"Ja, Ja, klar. Wann den?"
"In einer Stunde im Lacton. Sei pünktlich!"
Ich legte auf. Egal was Bryce sagt, ich musste es einfach jemanden sagen. Also traf ich mich mit Jim im angesagtesten Club der Stadt. Im Lacton. Aber plötzlich wurde mir schwarz vor Augen. Oh mein Gott, ich hatte SOLCHEN Hunger. Ich- Ich konnte nicht mehr. Ich konnte einfach nicht mehr. Plötzlich vor mir sah ich einen Jungen, etwa in meinem ALter, vielleicht ein Jahr älter. Ich staarte ihn hungrig an. Dann sah ich mich um. Er und ich waren allein in dieser Straße. Ich ging direkt auf den Jungen zu. Er staarte mich überrascht an."Wie heißt du?", fragte ich schmeichelnd und meine Augen blitzten ihn an. "Pe-Peter." Seine Stimme zitterte. Wahrscheinlich hat er irgendein Funkeln oder so in meinen Augen gesehen, dass ihm tatsächlich Angst machte...Ich wollte keinem Angst machen, aber ich konnte nicht anders. Ich sah das Blut in seiner Halsschlagader pulsieren und stellte mir vor, wie meine Zähne sie sanft öffnete. Plötzlich spürte ich ein leichtes Stechen in der Unterlippe. Verwirrt fuhr ich mit der Zunge über diese 'Piekser'. Meine Zähne! Ich hatte es tatsächlich geschafft meine Zähne auszufahren. Jetzt konnte ich mich nicht mehr zurückhalten. "Peter", begann ich säuselnd, während ich langsam auf ihn zu ging, "du musst wissen, das, das nichts Persönliches ist. Ich habe einfach solchen Hunger!" Während er noch vor Schreck erstaarte und weglaufen wollte, schoss ich schon wie ein Blitz auf ihn zu und biss in seinen Hals. Eine rote Perlenspur glitzerte aus Peters Hals. Langsam kam mein Mund dieser Linie näher...und näher...Dann fuhr meine Zunge darüber. Der Geschmack explodierte förmlich in meinem Mund. Lecker, lecker, lecker. Mein Mund presste sich auf des Junges Hals. Ich erinnnerte mich an Bryce' Worte: Nach vier Schlucken ist der Mensch nicht mehr zu retten! Der 1. Schluck. Oh wie lecker, ich will mehr, MEHR! der 2. Schluck. Ja, das war das, was ich gebraucht habe. 3.Schluck. Der Himmel in meinem Mund. Und... der 4. Schluck. Peter sackte in meinen Armen wie ein Kartenhaus zusammen. Tot! Aber er hatte noch Blut in seinem Körper. Sie saugte und saugte, bis der Körper blutleer war. Dann ließ sie den Jungen zu Boden gleiten. Ja, ihr Hunger war jetzt definitiv gestillt. Ich drehte mich um und erblickte voller Schock mein Spiegelbild in irgendeiner Scheibe eines Ladens. Das Mädchen, dachte ich, das Mädchen da in der Scheibe...Es ist wunderschön. Und das stimmte. Das Mädchen, das ganz offensichtlich ICH war hatte bleiche, glänzende Haut. Das Haar war plötzlich noch strahlender und dichter. Und die Augen strahlten etwas wildes aus. Das ist das Raubtier in mir...Ich drehte mich wieder um und sah den Jungen, den ich getötet hatte, am Boden liegen. Plötzlich wurde mir meine volle Tat bewusst. Ich hatte einen MENSCHEN getötet. Ein Leben beendet. NEIN! Das...Das ist nicht richtig. Ich begann zu weinen. Später werde ich mich um mein Mörder-Ich kümmern, dachte ich dann tapfer und hielt die neuen Tränen, die schon wieder kommen wollten, zurück. Ja, jetzt geh ich mich erstmal mit meinem Freund treffen. 'Aber was ist, wenn du wieder Hunger bekommst, du dich nicht zurückhalten kannst...', flüsterte eine kleine Stimme in mir. Ich ignorierte sie und ging erhobenen Hauptes zu der Bar Lacton, wo mein Freund schon auf mich wartete...
Kaum betrat ich das Lacton, wurde ich überrollt von den Gerüchen und den Lärm. Ich hielt Ausschau nach Jim. Aber dann begriff ich, dass ich einfach riechen konnte, wo mein süßer Freund sich aufhielt. Ich streckte die Nase in die Luft und schnupperte wie eine Maus in der Luft. Draußen. Im Garten. Also machte ich mich auf den Weg. Draußen war niemand. Alle waren drinnen. Die Sterne funkelten. Es war wunderschön. Jim saß an einen Zweiertisch und wartete offensichtlich auf mich. Er saß mit dem Rücken zu mir. Ich ging zu ihm "Hi!". Ich setzte mich Jim gegenüber. Als er mich sah stieß er einen kurzen Schrei aus und seine Augen weiteten sich."Lucy",fragte Jim verunsichert,"Bist du es wirklich? Du schaust...sehr anders aus!" Ich staarte ihn entsetzt an:"Natürlich bin ich es, was denkst du denn!" Er nickte vorsichtig:"Gut...", plötzlich wurde er ganz weiß im Gesicht,"Lucy, du, äh,...du hast da...ich weiß nicht was...irgendwas rotes an-an dem Mund. Es schaut tatsächlich aus, wie...ach egal..." Erschrocken fuhr ich mit den Händen über den Mund...Ein Rest vom Blut...Ich versuchte gegen den Drang anzukämpfen, meine Hände -und somit den Tropfen Blut- abzuschlecken. Ich verlor... Mit weit aufgerissenen Augen verfolgte Jim, wie ich den Finger voll Blut langsam zum Mund führte und ihn dann ableckte. "Ein Rest Erdbeermarmelade - vom Frühstück", sagte ich schnell auf seinen entsetzten Gesichtausdruck hin. Er stieß erleichtert die Luft aus. "Also", begann er denn zögerlich - jetzt wieder mit einem ernsten Gesichtsausdruck, "was war nun mit Bryce. War das Treffen so erfüllend, wie du es erwartet hast?!" "Spar dir den Sarkasmus, Jim, und ja, ich habe ein paar wichtige Antworten erhalten!" "Was denn für Antworten?", fragte Jim misstrauisch, während er mich anstaarte, wie eine Bombe, die jedem Moment in die Luft gehen konnte. Plötzlich konnte ich seinen Gesichtausdruck deuten: Angst. Jim, mein Freund seit drei Jahren, hatte wirklich, wahrhaftig Angst vor mir!! Schlagartig bemerkte ich eine neue...ähm...Vampirkraft von mir. Ich konnte -aber irgendwie wusste ich, dass ich es nur konnte, wenn ich mich echt stark konzentriere und die Person, bei der ich es machen will, gut kenne- wahrhaftig ein paar Gedankenfetzen von Jim aufreißen. Ich glaubte so etwas in der Art zu hören:...Lucy...ihre Augen...wie ein Puma...Angst...anders....Ein Tier...wie-möglich?...wild...unbeherrscht...große Veränderung...Ich keuchte auf und begann mit meiner Tirade:" Jim, Jim, Nein! Ich...In letzter Zeit sind...komische Sachen mit mir passiert, aber ich habe mich nicht verändert und ich bin nicht so wild wie ein Tier, oder so. Du musst keine Angst vor mir haben!" "Sag mal, liest du meine Gedanken?!", sagte Jim nervös,"Und 1. Was Für KOMISCHE SACHEN!? und 2. Du hast mir immer noch nicht erzählt, was du von diesem Bryce erfahren hast. Außerdem habe ich...ähm...keine Angst vor dir. Deine Augen sind nur so...wie ein Tier - ein Puma oder ein Tiger. Also ich verlange jetzt Antworten, die bist du mir schuldig." Ich staarte ihn an und mir wurde klar, dass sich jetzt die alles entscheidende Frage stellen würde. Erzähle ich ihm, dass ich ein Vampir bin oder nicht... Ich kann nicht, dachte ich, dieser, dieser Club -oder wie man es nennen soll- verfolgt Vampire. Ich bin mir zwar sicher, dass Jim keiner von ihnen ist, aber es könnte jeder sein und wenn Jim sich irgendwie verplappert... "Okay, also, wie soll ich das erklären: Also, Erstens: Weißt du, es passieren komische...Veränderungen mit mir. Ich kann dir wirklich nicht sagen welche, versteh doch, ja? Und Zwei, also ich habe ein paar private Dinge, die nur Bryce weiß - aus Gründen die ich dir nicht sagen kann, sorry. Bei denen brauchte ich Hilfe. Das führte zu Bryce. Und drittens: Keine Ahnung, was mit meinen Augen los ist." Jim schaute mich an, als ob ich verrückt geworden wäre. Was auch klar ist, ich meine er fragt mich was und ich antworte mit: 'Ich kann es dir wirklich nicht sagen, ja?' und 'Ich kann dir nicht sagen welche, sorry' und 'Keine Ahnung'. Keine sehr ausführliche Erklärung. Ich kann ihn ja verstehen. "Lucy... du weißt doch, dass ich mich mit diesen Antworten nicht zufrieden geben werde! Ich werde dich ab nun ständig nerven" Jim lächelte um zu zeigen, dass das nicht ganz ernst gemeint war. "Jim, ich habe auch ein Privatleben..." Jim nickte hastig:"Ja, natürlich, natürlich!" Plötzlich merkte ich wie ich schwächer würde. Ich wunderte mich, alles war plötzlich verschwommen und ich fühlte mich...müde. Auf einmal wusste ich, warum ich so empfand: Ich hatte Hunger. Schon wieder, dachte ich. Wahrscheinlich ist es nur am Anfang so. Das hoffe ich jedenfalls. Egal, ich muss schnell weg. Schon jetzt musste ich mich zusammenreißen,...ordentlich die Zähne zusammenbeißen...damit ich mich nicht um Jim stürzte. Hektisch sprang ich auf."Jim, ich muss jetzt weg! Tschüss!!" "Warte, bitte. Wir müssen noch ein paar Sachen besprechen!" Er packte mich am Arm. "ICH MUSS GEHEN!!", schrie ich ihn an und riss mich los. Er sah mich eingeschüchtert an, während ich schnell das Weite suchte...

6. Kapitel - Komplikationen


Auf dem Rückweg brach ich fast zusammen. Ich ging also noch bei der Tierhandlung vorbei und kaufte mir einen...Hund! Ich konnte einfach keine Menschen mehr töten. Zu Hause ging ich mit dem Hund -es war ein kleiner, weiser, strubbeliger Hund namens Struppi- auf mein Zimmer und fuhr meine Eckzähne heraus. Dann tat ich, was getan werden musste - und musste feststellen, dass Bryce Recht hatte. Ich würgte. Igitt, Igitt. Blut für sich allein, wäre eigentlich schon eklig, aber mir schmeckt es ja. Menschen sind lecker. Unglaublich lecker. Dagegen schmeckten Tiere -der Hund- wie Dreck. Ich schauderte, zwang mich aber auszutrinken. Ich musste ja bei Kräften bleiben! Außerdem schwor ich mir ja, es mit dieser -ähm- Tier-Diät zu versuchen. Und ich bin einer von den leider mittlerweilen wenigen Leute, die Versprehen halten können und es auch machen. Und obwohl es ekelig schmeckte, ist eine Seele gestorben. Ein Jemand. Einer der ebenfalls fühlen konnte...NEIN!!! Ich kann jetzt nicht auch noch Mitleid mit Tieren haben. Sonst werde ich am Ende gar nichts mehr trinken können, vor Schuld. Werde ich dann sterben? Hm, einerseits bin ich jetzt...unsterblich. Andererseits ist das meine Ernährung und -wie Bryce nachdrücklich sagte- lebensnotwendig. Also...werde ich trotz der Unsterblichkeit sterben? Werde ich an Blutabfuhr tatsächlich sterben? Ich nahm mir vor Bryce das irgendwann mal zu fragen. Jetzt muss ich erstmal die...äh....Hundeleiche beseitgen. Ein Schauder lief mir über den Rücken. Ich überlegte. Schließlich rollte ich sie einfach schnell unter das Bett. Und mit schnell meine ich wirklich sehr schnell... Letztendlich war es erledigt. Dann bekam ich einen Einfall. Ich machte eine To-Do Liste und hakelte dann alles ab. Ich nahm ein Blatt Papier und einen Stift und begann zu schreiben:
To-do Liste
1) Mit Jim reden -mich mit ihm versöhnen. Ihm soviel wie möglich sagen - wenn schon nicht die ganze Wahrheit, die Teilwahrheit. (Nichts über Vampire, natürlich!)
2) Mit meiner Mutter reden. Ihr beichten. Sie ist erwachsen, sie wird sich schon nicht verplappern. Außerdem bin ich ihre Tochter, sie wird mich schon nicht abstossen und für ein Monster halten...hoffentlich.
3) Peters Leiche der Polizei bringen oder einen Hinweis geben (ohne mich selbst zu verraten) und dann einen Anteil anonym zu seiner Beerdigung zahlen...
4) Mir ein paar (möglichst schon tote) Haustiere besorgen - fürs Essen.
5) Bryce anrufen - ein paar Fragen stellen.
6) Neue Vorhänge kaufen, die kein (oder wenn, wenig) Sonnenlicht durchlassen.
7) Cindy anrufen. Mit ihr einen Mädelsabend machen, mich entschuldigen und ablenken.
Okay, das war alles. Das schaffe ich! Als erster...Ja! Ich nahm mein Handy heraus und wählte Cindys Nummer. "Hallo? Lucy?"
"Hallo Cin"
"Oh, oh...ähm, hallo!", sie klang extrem nervös.
"Lust am Samstag einen Mädelsabend zu machen?"
"Klar", jetzt war sie wieder ganz die Alte,"Ich bring Nagellack mit. Hast du einen Film mit Johny Depp oder Leonardo DiCaprio? Das wäre spitze!"
"Ja, habe ich. Wir seh'n uns am Samstag. By"
"By, ich freu mich schon!"
Dann wählte ich Jim's Nummer. "Der von ihnen gewünschte Teilnehmer ist zurzeit leider nicht erreichbar. Bitte hinterlassen sie eine Nachricht nach dem Signalton." "Piiieeeppp" Ich fasse es nicht. Die Mailbox kam nach dem zweiten Läuten, das bedeutete, Jim hatte mich weggedrückt. Jim hatte mich weggedrückt!! Zuerst war ich ziemlich sprachlos, dann begann ich zu sprechen:" Jim, warum drückst du mich weg?! Es tut mir Leid, aber ich muss mit dir reden... Mich bei dir entschuldigen. Vielleicht...Vielleicht -ich kann es nicht versprechen- werde ich dir erklären, warum ich so seltsam geworden bin. Aber wirklich nur vielleicht! Bitte ruf mich zurück. Kuss, Lucy!"
Okay, ich konnte jetzt Nummer 7 streichen und Nummer 1 ähm...halb streichen... Ich überlegte kurz... dann strich ich auch Nummer 2. Ich konnte es meiner Mutter einfach nicht sagen. Ich war noch nicht bereit dazu. Vielleicht später. Da läutete mein Handy. Ich schaute aus das Display: Jim, gut! Ich nahm ab!
"Hallo?", spielte ich die Unwissende.
"Hallo, Lucy ich habe deine Nachricht bekommen. Treffen wir uns?"
"Klar. Wie wär es bei mir? Meine Mutter ist grad nicht zu Haus."
"Sicher, ich bin gleich da."
Damit legte er auf. Ich wartete nur gerade mal 10 Minuten, da hörte ich unten auch shon Jim's Schritte auf der Veranda. Ich lächelte. Mein gutes Gehör war manchmal echt hilfreich...und auch verdammt cool! Noch bevor Jim noch einen weiteren Schritt tuen konnte, öffnete ich schon die Türe. Ich lachte...So schnelles Bewegen ist wirklich, wirklich angenehm und einfach - Wow!
Gerade war ich wirklich -ich weiß nicht warum- HAPPY! Als ich Jim da vor der Tür stehen sah, die Hand zum Klopfen erhoben und verdutzt dreinblickend, fiel ich ihm lachend um den Hals und küsste ihn. Dann zog ich ihn ins Haus und machte die Tür hinter ihm zu. Während ich immer noch lachte, schaute er mich erschrocken an.
"Was zum-"
"Ach nichts, ich bin nur happy!"
"Und...warum?"
"Nur so"
"Wolltest du mir nicht deine Geheimnisse verraten...?"
"Ich sagte 'Vielleicht'!"
Jim stöhnte. Dann gingen wir auf mein Zimmer und setzten uns auf mein Bett.
"Also, was ist jetzt mit dem 'vielleicht'...mit den 'Geheimnissen'. Ich sags nicht gern, Lucy aber du hast dich sehr verändert. Sowohl psychisch und auch physisch. Und ich mache mir Sorgen, denn ich bin mit dir jetzt seit drei Jahren zusammen und liebe dich. Ich kann es nicht ertragen dich so zu sehen."
"Ja, ja!", sagte ich ärgerlich, "Lass mich! Ich muss dir das nicht sagen. Nicht, wenn ich das nicht will!"
Jim schaute mich verletzt und verwundert aus. Er stand auf, tigerte im Zimmer herum und ließ sich schließlich hart auf Bett sinken. Er wollte gerade eine Rede beginnen, da runzelte er die Stirn. Er stand langsam nochmal aus und ließ sich nochmal genau so, wie vorher aufs Bett sinken. Das wiederholte er dann noch einmal!
"Komisch...", murmelte er leise.
"Was ist", fragte ich grinsend,"Das schaut komisch aus."Ich kicherte.
"Das Bett fühlt sich komisch an...Als ob etwas Großes darunterliegt."
Er wollte sich schon vorbeugen und die Bettdecke wegziehen, um unter das Bett schauen, da kam ich ihm blitzschnell dazwischen. Ich wusste, wenn er unter das Bett sehen würde, würde er den toten Hund finden. Das durfte auf keinen Fall passieren. Aber es war schon zu spät. Als ich Jim vom Bett wegziehen wollte, hatte er schon den Schwanz von Struppi gepackt und ihn unter dem Bett hervorgezogen...

7. Kapitel - Freundechaos


"Was. Ist. Das!?", brachte Jim hervor, offenbar bemüht, nicht die Fassung zu verlieren, während er das tote Tier, in seiner Hand, entsetzt anstaarte. "Oh, das ist Rambo", log ich los," Vor vier Jahren war er mein bester Freund. Dann ging er von uns, aber ich konnte mich nicht von ihm trennen." Selbst ich konnte erkennen, wie gekünstelt meine Stimme klang. "Das Blut, es ist noch frisch..." Jims Stimme klang leise und ausruckslos.
"Das bildest du dir nur ein" Ich wurde langsam nervös.
"Das bilde ich mir garantiert nicht ein!"
"Das ist...auch Erdbeermarmelade..."
"Nein!", schrie Jim mich an. "Warum hast du dieses Tier umgebracht?!" Ich zog scharf die Luft ein. Ich meine, ich habe das Tier ja wirklich getötet, aber warum würde Jim das von mir denken. Ich hielt dem Druck jetzt einfach nicht mehr stand. Im Laufe der letzten zwei Tage ist mein Leben eine einzige Katastrophe geworden. Ich begann zu weinen. Ich setzte mich auf das Bett, stützte meinen Kopf auf meine Hände und schluchzte immer weiter. Jim schwieg mich an und kaute auf seiner Unterlippe herum. Offenbar stand er zwischen zwei Gefühlen. Die Wut auf mich und das Bedürfnis mich zu trösten. Schließlich seufzte er, setzte sich neben mich und legte den Arm um mich. "Lucy...ich weiß, dass du es mir wirklich nicht erzählen kannst - oder vielleicht sogar willst, aber du kannst mir vertrauen. Ich bin für dich da. Also kannst du mir bitte erzählen wie der tote Hund unter dein Bett gekommen ist?!" Ich schüttelte, noch immer schluchzend, den Kopf:"Jim, ich weiß du verstehst es nicht, aber-" "Ich verstehe schon", unterbrach er mich kalt, während er aufstand,"Wenn du es dir anders überlegst, ruf mich an" Damit verschwand er aus der Tür.

8. Kapitel - Der besten Freundin, verratet man alle Geheimnisse


Schließlich um 8 Uhr abends -meine Mutter war auf Geschäftsreise und kommt erst in 3 Tagen wieder- klingelte es an der Tür . Ich schnupperte eilig, um zu riechen, wer da vor der Tür stand. Cindy! Ach ja, sie kommt ja heute zu einem Mädelsabend. Und ich habe noch nichts vorbereitet, verdammt! Schnell richtete ich alles her. Den Film "Titanic" mit Johnny Depp, ein paar Süßigkeiten und eine Cola. Das schaffte ich in 9 Sekunden. Dann öffnete ich die Tür. Als Cindy mich sah, weiteten sich ihre Augen und sie sprang einen halben Meter zurük. Ach stimmt ja, ich habe mich ja, mit den Bluttrinken verändert. Ich seufzte:"Hallo, Cindy, willst du nicht hereinkommmen?" Sie überlegte und nickte dann vorsichtig. Dann trat sie ein und schloss die Haustür. Mir fiel auf, dass sie wie auf Eierschalen lief. "Cindy, wir kennen uns jetzt schon seit 8 Jahren. Du kannst dich bei mir wie zu Hause fühlen. Das weißt du doch." Sie schaute mich nachdenklich an. Dann platzte sie heraus:"Ich weiß nicht, wie ich mich verhalten soll, nachdem, was im Biounterricht passiert ist! Was ist denn überhaupt passiert?" Ich staarte sie an. Bitte lass sie nicht auch so nachbohren. Ich kenne Cindy wirklich schon seit 8 Jahren und ich habe sie wirklich lieb. Sie ist eine Art von Mädchen, die alles für seine Freundin gibt. Wie 'Elena' aus 'Vampire Diaries', total fürsorglich. Ich wusste, ich konnte ihr vertrauen. Mit einem Seufzen setzte ich mich auf das Sofa und klopfte mit der Hand auf den Platz neben mich. Ich war so verzweifelt, irgendetwas hatte sich in mir aufgestaut und ich musste es jetzt einfach loswerden. Und wenn ich es nicht meiner besten Freundin sagen kann, wem dann? Misstrauisch setzte sich Cindy neben mich und schaute mich abwartend an. "Cindy, wenn ich dir jetzt ein RIESIGES Geheimniss sage, verspichst du es niemanden zu erzählen!? Wirklich, du musst es schwören!" Cindy schaute mich erschrocken an, aber nickte:"Ich schwöre, dass, das was du jetzt erzählt, niemals dieses Haus, nein, dieses Zimmer, verlassen wird. Meine Lippen sind versiegelt!" Ich nickte. Hoffentlich - Hoffentlich, stößt sie mich nicht weg. Hoffentlich versteht sie, dass ich das nie wollte, dass es mir einfach passiert ist. Ich begann die Beichte mit einer einzigen Frage:"Glaubst du eigentlich an Vampire?" Cindy schaute mich entsetzt an:"Natürlich nicht. Das ist doch der totale Bullshit! Vampire..." Sie begann zu kichern, während ich zum Weinen begann. Sie hörte schlagartig auf zu Lachen und rief laut aus:"Was ist?! Oh gott, WAS IST!?" Sie nahm mich in den Arm. "Wenn-Wenn es Vampire....Vampire wirklich geben würde, was würdest du von ihnen halten?", schluchzte ich. Cindy sah mich entgeistert an:"Warum zum Teufel, willst du das wissen?!" "Bitte sag es einfach!"
"Ich nehme an, wenn es Vampire wirklich geben würde -aber die gibt es nicht!-, würde ich sie auf jeden Fall nicht gut finde. Ich meine sie wären Monster ohne Seelen, die anderer Leute Blut saugen!"
"Das stimmt nicht, woher willst du das wissen?!", fauchte ich sie an.
"Was ist mit dir? Warum rastest du aus?", schrie sie mich an.
"WEIL ICH EINER BIN!!", kreischte ich zurück.
Sie erstaarte. Eine unangenehme Stille breitete sich aus. Dann, nach ungefähr 2 Minuten, begann Cindy zu lachen:"Ja, toller Scherz. Können wir uns jetzt", sie schaute sich den Film an, den ich auf den Tisch gelegt hatte,"Titanic anschauen?" Ich staarte sie verzweifelt an. "Nein, ich meine Ja, wir können den Film schauen, aber später, denn erst muss ich dich überzeugen. Ich bin wirklich ein Vampir!"
"Lass es, Lucy, es gibt keine Vampire, Das weiß ich, du machst dich damit nur lächerlich."
"Nein, nein, ich kann es dir beweisen, bitte ich muss es dir erzählen, du bist meine beste Freundin."
"Okay...Dann zeig her!", sagte sie seufzend und lehnte sich zurück, während sie mich aufmerksam betrachtete.
"Ja okay, mach dich auf was gefasst", sagte ich verzweifelt. Sie muss mir doch glauben. Ich hoffe nur sie rastet jetzt nicht aus.
Ich öffnete langsam den Mund:"Schau jetzt genau hier her - auf meinen Mund!"
"Ja, ja"
"Genau hersehen!!!"
Ich öffnete den Mund, so dass Cindy meine Eckzähne sehen konnte. Kurz zuckte sie zusammen und sie wurde bleich. Dann sagte sie nur leise:"Die sind natürlich falsch, was denn sonst"
Ich fuhr die Eckzähne aus... Cindy schrie schrill auf:"Das-Das-Das ist...irgendein Trick!" Ich stöhnte:"Okay, dann...noch Beweise." Ich sprang auf und rannte insgesamt siebzehn Runden um den Tisch. Ich wusste, dass sah aus, wie als wenn ein Blitz darum zuckt. Nur verschwommen. Ohne, außer Atem zu sein, saß ich schließlich wieder auf dem Sofa. Cindy fuchtelte irgendwie komisch mit den Händen vor ihren Augen rum:"Äh, Lucy, ich denke meine Augen werden schlecht oder ich bekomme sogar Halluzinationen. Das sah gerade so aus, als..."Als ich sie wissend anschaute und ernst nickte, begriff Cindy offensichtlich:"Oh Gott, du bist wirklich ein..." Ihre Stimme brach ab und sie würgte, während Tränen ihr über ihr Gesicht liefen. Dann sprang sie auf, blickte sich gehetzt um - und verschwand aus der Haustür...

9. Kapitel - Jäger


"ARGH", brüllte ich, schlug die Zimmertür hinter mir zu und schmiss mich auf das Bett. Cindy hielt mich tatsächlich für ein Monster. "NEIN!", brüllte ich laut. Es war mittlerweile 22:00 Uhr. Normalerweise, wäre ich jetzt müde, aber ich war jetzt ein Vampir und daher nachtaktiv. Aber ich schwor mir, selbst wenn es mich umbringt, nicht nachtaktiv zu werden. Also der normale Tagesrythmus. Ich wollte mich schließlich nicht zu sehr verändern. Also wollte ich schlafen gehen. Aber ich ging noch kurz an den Computer bevor ich das tat. Emails checken, kurz auf Skype gehen und so weiter halt. Tatsächlich. Eine Mail. Von meiner Mutter an - hä? Eine gewisse 'Sasia'. Sie hatte die Mail an die falsche Person geschickt. Ich sollte sie einfach löschen und es meiner Mutter sagen. Andererseits... Ich klickte auf die Mail. Meine Mutter antwortete wohl auf irgendetwas, was diese Sasia ihr vorher geschickt hatte, denn die Mail lautete:
Sag mal, spinnst du?! So eine Behauptung!...Ich könnte dich dafür einsperren lassen! Das gab es nicht, gibt es nicht und wird es nie geben. Vor allem nicht meine Tochter. Das du so etwas auch nur annährend denkst. Wenn das ein Spaß ist: Nicht lustig. Wenn das dein Ernst ist, solltest du einen Psychater aufsuchen. So eine Unverschämtheit!
Theresa
Und dahinter waren noch viele wütenden Smileys getippt. Ich stieß die Luft aus. So hatte ich meine Mutter noch nie gehört, wenn es auch in Email ist. Normalerweise ist sie eher der ruhige Typ - sie ist schließlich nicht umnsonst Psyhologin. Mir wurde klar, dass ich wissen musste was diese Sasia meiner Mutter schreibt, was sie so aufregte. Ich muss an ihren PC. Ich sauste heftig atmend in das Büro meiner Mutter. Dort auf ihrem Schreibtisch. Ich weiß, das, dass die Privatsphäre meiner Mutter war und ich verfluchte meine Neugier, aber ich musste es einfach wissen. Ich schaltete den Computer an.
Bitte geben Sie zur Identifizierung Ihr Passwort ein:_________
Ich fluchte. Natürlich wusste ich das Passwort nicht, aber...Menschen waren vergesslich, vor allem, ja, VOR ALLEM, meine Mutter! Also sollte doch irgendwo hier ein Zettel mit dem Passwort sein. Ich begann den Raum zu durchsuchen und hoffte, dass ich es nicht völlig umsonst tat und es dann erst keinen Zettel hier gibt. Aber schließlich, nach einer guten halben Stunde des Suchens, fand ich einen kleinen gelben Klebezettel mit der Aufschrift:
Computerpasswort: motor! Ich stieß einen frustierten Schrei aus. Verdammt. Ich setzte mich mit dem Zettel auf den Arbeitsstuhl von meiner Mutter. Okay nehmen wir mal an -es muss natürlich nicht so sein, aber vielleicht- , dass das erste lange Wort 'Computerpasswort' bedeutet. Das wäre die gleiche Anzahl an Buchstaben und der Doppelpunkt würde passen. Okay, ich vergleichte erstmal die Buchstaben und hoffte, dass welche übereinstimmten. Wenn es wirklich Computerpasswort heißt, wäre das m ein m. Sowohl ist das auch der erste Buchstabe des Passwortes. Und so machte ich weiter. Schließlich hatte ich das Ergebniss: motor = motor. Ich jubelte auf. Meine Mutter war zwar schlau, aber ich war schlauer. Ich gab 'motor' in den PC ein. Herzlich Willkommen! Dann musste ich lachen. Als Hintergrund hatte meine Mutter ein Bild von mir, als ich Sechs war eingestellt. Ich klickte auf den kleinen Briefumschlag in der rechten unteren Ecke des Bildschirmes. Dann waren da viele Mails. Ich klickte auf 'Posteingang' und dann auf 'Sasia'. Da war nur eine Mail, und die öffnete ich:
Hallo Theresa
Ich bins Sasia aus der Highschool, weißt du noch? Es gibt für mich einen Grund gerade jetzt mit dir in Kontakt zu treten und der lässt sich mit einem Wort erklären: Vampir! Ich bin mir sicher, du glaubst nicht an sowas, aber es ist wahr und du solltest das wissen. Ich bin die Leiterin einer Oranisation oder Club, wie auch immer du es nennen willst, die die Stadt vor Vampiren schützt. Unseren neusten Unterlagen zufolge, liegt der Verdacht nahe, dass deine Tochter, Lucy, einer ist. Ich hoffe auf baldige Antwort und -ich weiß du willst es nicht hören, aber trotzdem- nimm dich vor Lucy in Acht! Und ich komme vielleicht mal vorbei:-)
Deine alte Freundin Sasia
Ich war bleich, während ich den PC langsam herunterfuhr. Sasia, die alte Schulfreundin meiner Mutter, war Leiterin dieser Oranisation, die Vampire jagten. Und sie wussten von mir. Verdammt, verdammt, verdammt, dachte ich, während ich die Treppe in mein Zimmer hinaufstieg. Woher wusste sie es bloß. Ich nahm mir vor morgen darüber nachzudenken... Also legte ich mich schlafen und träumte von lauten bizarren Sachen, die gar keinen Sinn ergaben...
Am nächsten Morgen, wurde ich von einem lauten Geräusch geweckt. Die Türklingel. Ich stöhnte und stand mühsam auf. Wer war das bloß? Der Geruch war mir nicht bekannt, also kannte ich diese Person nicht. Ich ging nach unten und öffnete die Tür. Erst jetzt wurde mir bewusst, dass ich mich immer noch im Nachtkleid befand. Auf der Türschwelle stand eine Frau Mitte Dreißig und hatte ihr strohblonden Haare zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden. Ich konnte ihre Augenfarbe nicht erkennen, da sie eine teure aussehende schwarze Sonnenbrille aufhatte. Sie war ziemlich groß, größer als ich und hatte ein Klemmbrett in der Hand und einem Bleistift hinterm Ohr. Sie war leicht gebräunt und hatte eine blaue, enganliegende Bluse und einen ebenfalls blauen Minirock an. "Hallo", sagte sie freundlich, während sie ohne zu fragen eintrat,"Ich nehme an du bist Lucy. Ich bin Sasia. Ich würde gern mit deiner Mutter sprechen" Ich sprang verängstigt nach hinten. Das war diese Frau von der Organisation. "Alles okay?", fragte Sasia. Da begriff ich plötzlich. Sie konnte ja nicht wissen, dass ich wusste, dass sie von der Organisation war. Okay, also musste ich jetzt auf ganz normal tuen, damit sie mich wieder von dieser Vampir - Liste runternimmt. "Oh, meine Mutter ist auf Geschäftsreise. Sie kommt übermorgen wieder. Warum denn, kann ich ihnen vielleicht helfen?" Ich tat so freundlich und hilfreich wie möglich. Sie war tatsächlich überrascht. "Naja... Eigentlich wollte ich sowieso weniger mit deiner Mutter, als mit dir sprechen" "Warum das denn?", spielte ich die Unwissende. Sasia schaute mich einen Moment lang verwirrt und nachdenklich an. "Setzen wir uns doch", schlug ich schließlich vor und ging Richtung Wohnzimmer."Weißt du was, ich komme in 2 Tagen wieder", sagte Sasia darauhin unbehaglich.
"Sie sagten doch, Sie wollen eher mit mir sprechen"
"Ja, aber-"
"Aber was?!"
"Aber vielleicht sollte ich mit dir und deiner Mutter reden..."
"Sagen Sie einfach, was sie zu sagen haben und dann können Sie es ja nochmal in 2 Tagen isagen", argumentierte ich gespielt argwöhnisch.
"Ich wollte mich mit euch unterhalten über...-"
"Über was!?"
"Am besten gehe ich jetzt!" Damit drehte sie sich um und flitzte aus der Tür ins Freie.
Ich lächelte. Das war lustig. Aber sofort wurde ich wieder ernst. Ich hatte gerade zu viele Probleme im Leben, als mehr, als nur einen Augenblick zu lächeln...Zu viel Streß... Seufzend ging ich wieder hinauf in mein Zimmer. Ich wollte den Namen von Sasia in den Laptop eingeben. Aber zuerst musste ich in der Mail schauen, wie sie mit Nachnamen hieß. Ah, da haben wir es ja: Sasia Trebichavsky. Okay, Zungenbrecher. Ich gab nun Sasias vollen Namen auf Google ein. 300 Ergebnisse! Gleich das erste Ergebniss klang vielversprechend und ich klickte auf es.
Sasia Trebichavsky
Adresse: Greethstreet 33/4 52-64
Arbeitsadresse: Coldtrage 37-38 4/6
Handynummer:06805544939
Festnetznummer: +3493396793
Arbeitsnummer: 0676236204
Ich notierte mir das und steckte den Zettel unter meinen Polster. Gut, das wäre erledigt. Ich setzte mich auf das Bett und überlegte, was ich jetzt wohl tun sollte:
1) Mit Cindy reden
2) Mit Jim reden
3) Sasia besuchen/anrufen.
Ja, am besten mach ich es gleich in dieser Reihenfolge. Ich sprang aus dem Fenster und rannte blitzschnell zu Cindys Haus. Zum Glück ist heute Samstag. Ich klopft an Cindys Tür. Ihre Mutter machte auf. Cindys Mutter war ein kleine eher dickere Frau, die Coockins backt. "Hallo, Mrs. Julie, ist Cindy hier?" Mrs. Julie lächelte und nickte:"In ihrem Zimmer, aber", ihr Gesichtsausdruck wurde ernst,"ich fürchte sie will dich nicht sehen. Als sie gestern Abend nach Hause kam war sie wirklich verstört. Ich fragte sie, was los sei, aber sie begann zu weinen und sagte nur, dass ich dich nicht hereinlassen sollte und, das du gefährlich wärst!" Mir traten Tränen in die Augen. Aber ich wusste, ich musste mit Cindy reden. Also versuchte ich mich einfach an Mrs. Julie vorbei ins Haus zu drängen, da erlebte ich den nächsten Schock. Ich konnte nicht in Cindys Haus. Es war wie, als wenn da vor mir eine unsichtbare Wand wäre. Mist, also bedeutet das, dass dieses Gerücht auch wahr ist. Ich konnte in kein fremdes Haus, ohne hineingebeten zu werden:"Bitte Mrs. Ich muss mit Cindy sprechen. Wir haben uns gestritten und ich will mich entschuldigen!" "Mrs. Julies Gesicht erhellte sich:"Na, wenn das so ist...Komm doch herein, Lucy" "Danke" Ich trat ein.
Ich rannte die Treppe zu Cindys Zimmer hinauf und klopfte an die Tür. Als keine Anntwort kam, huschte ich so leise wie möglich in das Zimmer. Es war ganz dunkel und Cindy schlief. Leise schloss ich die Tür hinter mir wieder. Ich machte mir gar nicht erst die Mühe, die Vorhänge zu Seite zu ziehen, um ein wenig Licht hereinzulassen, da ich im Dunkeln besser sehen konnte als im Hellen. Ich nahm mir Cindys Schreibtischstuhl, zog ihn neben das Bett und setzte mich. Dann wartete ich, bis Cindy allein aufwachte. Als schließlich eine viertel Stunde vergangen war, hielt ich es nicht mehr aus, denn ich war nicht sehr geduldig. Ich schnippste vor Cindys Gesicht. Diese stöhnte und drehte sich auf die andere Seite. Dann murmelte sie irgendetwas unverständliches im Schlaf. Ich seufzte und ging jetzt soweit, Cindy zu rütteln. Diese fuhr jetzt mit einem schrillem Schrei in die Höhe und blickte sich gehetzt um. Als sie mich erblickte weiteten sich ihre Augen und sie begann abermals zu schreien und hörte gar nicht mehr auf. Ich wusste, dass bald ihre Mutter kommen würde also schnappte ich mir Cindy und verschwand aus dem Fenster. Ich ließ einen Zettel zurück, auf dem stand, dass sie und ich einen Spaziergang machten. Ich ging mit Cindy an einen Ort, wo wir in Ruhe reden konnten und uns niemand hören könnte. An die Eiche auf der Westchester. Die ganze Zeit wehrte Cindy sich und schrie aus Leibeskräften. Ich rannte so schnell, dass uns der Wind um die Ohren pfiff. Schließlich waren wir an der Eiche. Die Straße war so verlassen wie immer. Ich setzte Cindy bei der Bank mit dem Tisch ab. Sie sprang sofort wieder auf und versuchte wegzurennen. Ich seufzte und fing sie wieder ein. Mit dieser Telephatie-Gabe, wusste ich was sie empfand: Todesangst. "Bitte, Cindy, ich werde dir nichts tun. Ich wollte das hier nicht. Ich kann dir alles erklären, bitte, bitte, vertraue mir, du kennst mich doch. Ich bin immer noch die Gleiche!" Cindy beruhigte sich etwas und ich konnte sie sogar dazu bringen, nicht mehr wegzulaufen. Trotzdem war sie noch erschreckend bleich und sie zitterte am ganzen Körper. Ich setzte mich vorsichtig neben sie, ich wollte sie nicht durch schnelles Bewegen verschrecken. Wir beide weinten. "Du-du-du bist...ein Vampir! Wa-warum?!", fragte Cindy verängstigt. "Habe keine Angst, ich werde dir alles erzählen" Und dann begann ich. Ich erzählte die ganze Story, von Anfang bis Ende, jedes, ach so kleines Detail. Was ich fühlte und dachte und natürlich was ich schlussendlich tat. Ich erzählte ihr alles was ich über Vampire wusste und von Sasia. Ich erzählte von dem Angriff auf mich und von Bryce. Ich erklärte sogar meine Probleme mit Jim und, dass ich einen Menschen umbrachte. Und, dass ich es ihr sagen musste, weil sie meine beste Freundin war. Und von der Organisation. Und dann beendete ich meine Erläuterung mit:"Ich will keine Menschen umbringen, um an Blut zu kommen. Tierblut schmeckt wie Dreck, aber ich versuche es!" Cindy schaute mich lange und traurig an...dann fiel sie in Ohnmacht. Ich fing sie erschrocken auf und legte sie seitwärts auf die Bank. Das war zu viel für Cindy. Nach nur 2 Minuten wachte sie aber auf. Kurz war ihr Blick trüb und sie sah sich verwirrt um, aber dann fiel ihr alles wieder ein. Sie sprang auf. Dann überlegte sie. Man hörte förmlich, wie sich die Rädchen in ihrem Kopf drehten. Dann stieß sie, zu meiner Überraschung, einen Freudenschrei aus und fiel mir um den Hals."Oh, Lucy, Lucy, ich dachte, du wärst nicht mehr Lucy. Ich dachte du wärst jetzt wer anderer und wärst eigentlich schonn tot und ich würde mit dem reden, der dich getötet hat. Ich wusste nichts über Vampire. Und, ach, es tut mir so Leid, dass das mit dir passiert ist." Ich war natürlich unendlich froh darüber, dass Cindy mich nicht, oder nicht mehr, für ein Monster hielt, aber diese Nähe war unerträglich. Nicht weil ich Cindy nicht mochte, oder so, sondern weil ich heute noch nichts gegessen -getrunken- hatte und meinen Blick jetzt nicht von ihrer Halschlagader abwenden konnte... Zum Glück merkte sie das nicht. "Also...Jim weiß noch nichts davon?" Ich sah auf meine Füße:"Nein, und...dir hät ich es ja auch nicht sagen sollen, aber ich tat es, denn du bist meine beste Freundin und wir kennen uns schon ewig!" "Ja, ja, keine Sorge, und ich versteh, danke." Sie nickte verständnissvoll und nahm mich abermals in den Arm. Das schaffte ich nicht. Ich hätte nie gedacht, das Blutdurst so schlimm wäre."Nein", kreischte ich und stieß Cindy von mir. Ich hatte meine Kraft vergessen und sah wie sie drei Schritte zurücktaumelte und dann hart auf dem Hintern aufschlug. Mit Tränen in den Augen sah sie zu mir hoch."Was ist denn?", wimmerte sie verängstigt. "Es-Es tut mir Leid, ich wollte nicht..., es ist nur..." "Was?", fragte Cindy, während sie sich mühsam aufstemmte."Ich-Ich-Ich habe...Hunger" "Okay, gehen wir zum Burger King, musst du mich denn gleich so stoßen", sagte sie beleidigt. Ich wurde knallrot und senkte den Kopf. Man, das wird schwierig. "Cindy..." "Ja?" "Ich bin jetzt ein Vampir" Sie zuckte zusammen "Ja" "Ich esse nur noch... ähm...nicht Burger King." Kurz war Cindys Gesichtsausdruck verwirrt...dann verstand sie. Sie wurde bleich. "Ach ja, tut mir Leid. Mein Gott ich bin wirklich dumm. Ähm, ja, also noch guten Appetit" Ich sah wie Cindy entsetzt knallrot wurde, weil sie 'Guten Appetit' sagte."Schon gut, muss dir nicht peinlich sein. Danke und noch was - du weißt ja, niemanden etwas sagen." "Ja, ja" Sie verdrehte die Augen und brachte ein leichtes Lächeln zustande. "Weißt du, erst nach dem Siebzehnten Mal habe ich es richtig verstanden...Tschüss und noch viel Glück!" "By" Ich wandte mich ab...

10. Kapitel - Zu spät...


Nach dem...ähm...Essen ging ich in mein Zimmer. Ich war überglücklich, dass ich mein Geheimniss nicht mehr allein tragen muss. Plötzlich sah ich etwas Weißes auf meinem Kopfkissen liegen. Stirnrunzelnd nahm ich es in die Hand. Ein Brief.
Lucy
Lucy, ich möchte mich heute mit dir treffen - wichtig!
Um 18:00 Uhr, du weißt schon wo.
Bryce
Ich war sprachlos. Aber nur einen Moment, dann fasste ich mich wieder. Ich überflog den Brief abermals. Okay, er meint sicher, bei der Eiche. Westchester. Ich sah auf die Uhr. Mist. Schon 17:30 Uhr. Ich sollte mich beeilen. Plötzlich musste ich lachen. Ich wette, ja, ich wette ich würde es spätestens in einer halben Minute dorthinschaffen. Also nahm ich mir noch ein wenig Zeit, darüber nachzudenken, was ich Bryce den sagen sollte. Auf jeden Fall musste ich ihn, das mit dem Kein-Blut-Trinken fragen. Und- ach Gott! Plötzlich wurde mir klar, dass ich noch nichteinmal wusste, ob... Ich legte meine Hand auf mein Herz. Herzschlag, gut, das wäre auch zu gruselig. Okay. Was noch?... Ach, egal, das konnte ich mir überlegen, wenn es soweit war. Ich machte mich auf den Weg.
Tatsächlich brauchte ich genau 20 Sekunden, bis dorthin. Ich war wieder mal zuerst da und musste warten. Ungefähr fünf Minuten nach 18:00 Uhr, sah ich einen Schatten in der Ferne. Sofort wusste ich, das etwas nicht stimmte. Von allen Seiten liefen Männer in Uniformen auf mich zu und packten mich an den Armen. Panik erfasste mich. Was zum Teufel war hier los. Im Schock, hatte ich gehört, kann man sich mit Adrenalin besser verteidigen. Jetzt stellte ich fest, das es stimmte. Ich fauchte und schlug um mich. Ich wusste, dass ich mit den 12 Männern hier locker fertigwerde. Plötzlich hörte ich ein Hubschraubergeräusch. In Null komma Nix war der Hubschrauber über mir. Der Wind, den er aufbließ, wirbelte den Laub um mich herum auf und mir die Haare ins Gesicht. Während ich mich weiter verteidigte schaute ich nach oben. Genau in diesem Moment wurde ein Netz auf mich herunter geworfen. Es fiel auf mich, ich konnte nicht rechtzeitig ausweichen. Ich verfing mich in ihm, strampelte, kam aber nicht frei. In diesem Moment kam einer von den Männern in Uniform auf mich zu. Er hatte eine Spritze in der Hand. Während viele der anderen Männern mich so hielten, das ich mich nicht wehren konnte, kam der Mann mit der Spritze näher. Er injektierte mir die Spritze in die Armbeuge. Alles wurde verschwommen und ich wurde total müde. Während ich die Männer um mich herum noch Befehle schreien hörte, fiel ich in eine tiefe Ohnmacht...

Impressum

Bildmaterialien: Dalia M.
Tag der Veröffentlichung: 25.10.2012

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