Aus dem Radio drangen die beliebtesten Lieder, die alle den Tag der Liebe besangen.
Dean stand am Herd und kochte. Lex würde in gut einer Stunde nach Hause kommen, dann würden sie gemeinsam essen, sich vor den Fernseher setze, um sich eine romantische Komödie anzusehen und anschließend in ihrem Schlafzimmer verschwinden, um diesen Tag auf die schönste aller Arten ausklingen zu lassen.
Lächelnd hob Dean den Blick und betrachtete das Bild an der Wand, das Lex und ihn bei ihrem ersten Date zeigte. Damals waren sie zarte 16 Jahre alt. Viele Höhen und Tiefen später waren sie noch immer zusammen, zeigten allen, das sie falsch lagen, als sie ihnen prophezeiten, sie würden es kein Jahr miteinander aushalten.
Fünf Jahre später waren sie noch immer verliebt, konnten ohne den anderen nicht sein.
Lex war Deans einzige Konstante im Leben, alles andere brach nach und nach weg.
Vor allem die Ablehnung seiner Mutter schmerzte schrecklich.
Mit fast 18 outete er sich vor ihr, erwartete von seiner erzkonservativen Mutter nicht, das sie angesichts dieser Informationen Luftsprünge machen würde, doch das sie ihn noch in derselben Nacht vor die Tür setzen würde, das schockte ihn dann doch.
Nur einen Koffer durfte er mitnehmen, als er das Haus verließ und sich zu Lex flüchtete, dessen Eltern mit der Homosexualität ihres Sohnes gut zu Recht kamen und Dean bei sich aufnahmen.
Da ihm seine Mutter den Geldhahn abdrehte und sich weigerte für seine Collegegebühren aufzukommen, blieb Dean nichts anderes übrig, als sich etwas anderes zu überlegen. Nach langem Grübeln entschied er sich dafür, eine handwerkliche Ausbildung zu machen. Diese beendete er vor zwei Jahren und arbeitete seitdem in seinem Ausbildungsbetrieb. Der Meister, der ihn ausbildete, würde wahrscheinlich bald in Rente gehen und da er kinderlos war, würde er Dean die Firma überschreiben.
Es lief gut für ihn, doch immer wieder wurde er darauf gestoßen, dass er niemandem außer Lex und dessen Familie wichtig war.
Seinen leiblichen Vater kannte er nicht, seine Großmutter war wie seine Mutter, wollte ihn nicht mehr in ihrem Leben haben, solange er dem Pfad der Sünde folgte und sein Großvater verstarb, als er noch nicht einmal geboren war. Geschwister gab es keine und wenn, dann würden sie ihn sicher ebenso verachten, wie es seine Mutter tat.
Seufzend straffte er sich. Er durfte nicht zulassen, das ihn all das runterzog. Er wurde geliebt und das zeigte ihm die Liebe seines Lebens jeden Tag aufs Neue. Es waren Kleinigkeiten, die Dean jedoch zum Strahlen brachten. Sein Freund besaß eine romantische Ader, die seinesgleichen suchte.
Mit nur einem Wort, einer Berührung, konnte er Dean aus jeder düsteren Stimmung befreien, ihn zum Lächeln bringen. Lex war sein Sonnenschein.
Seit sie sich kennenlernten verband er das Lied >You are my Sunshine< mit seinen Gefühlen für seinen Partner. Es lief auf dem Valentinsball, auf dem sie damals zusammenkamen. Wenn er den Song sang oder ihn hörte wurde er zurückversetzt in diese Turnhalle, wie Lex ihn schüchtern in seinen Armen hielt, mit ihm tanzte und dann flüsternd fragte, ob Dean sein fester Freund sein wolle. Sogar jetzt glaubte er die Horden von Schmetterlingen zu spüren, die sich in seinem Bauch befanden und wilde Kapriolen schlugen, als Lex ihn küsste, nachdem er sagte, dass er sich nichts mehr wünschte, als mit ihm zusammen zu sein.
So glücklich war er zuvor nie gewesen, konnte gar nicht mehr aufhören, wie ein verliebter Trottel in die Gegend zu grinsen. Seitdem war so viel geschehen.
Seine abgeschlossene Ausbildung, Lex Studium, das er bisher mit Bestnoten bestritt, ihr erstes gemeinsames Häuschen, das ihnen Lex Eltern für ein paar Tausend Dollar verkauften.
Wenn die Schreinerei, wenn er sie übernahm, weiterhin so gut lief, würden sie es erweitern und modernisieren, denn sie planten schon ihre gemeinsame Zukunft. Na zumindest sprachen sie darüber, dass sie in einigen Jahren Kinder wollten und diese würden Platz benötigen.
Doch darüber wollte sich Dean nun noch keine Gedanken machen. Heute ging es nur um Lex und ihn, um ihren Jahrestag.
Ein Blick zur Uhr sagte Dean, dass sein Schatz jeden Moment ankommen würde. Das Essen war so gut wie fertig, der Tisch gedeckt und er selbst frisch geduscht.
Da hörte er schon den Schlüssel im Schloss.
Schritte kamen näher und dann erschien Lex im Türrahmen, einen Strauß roter Rosen in der Hand. Mit einem glücklichen Lächeln ging Dean auf ihn zu und schmiegte sich an seinen Liebsten, der den freien Arm um ihn legte.
»Es duftet wundervoll, da bekomm ich gleich noch mehr Hunger«, erklärte Lex grinsend und hauchte ihm einen Kuss auf die Stirn. »Ich hoffe aber, das du nicht den ganzen Vormittag nur gekocht hast, schließlich ist es dein erster freier Tag seit langem.«
So war sein Süßer, immer besorgt um ihn. Niemand kümmerte sich je so um ihn, zeigte ihm mit jeder Geste, wie wichtig er ihm war.
»Keine Angst, ich habe ausgeschlafen, ausgiebig gefrühstückt. Erst danach fing ich mit dem kochen an, vorhin habe ich geduscht. Alles in allem also ein entspannter Vormittag. Entspannen kann ich ja nachher mit dir auf der Couch. Das ist mir eh am liebsten, du weißt wie gern ich mit dir kuschle.«
»Oh ja, das weiß ich, mein Kuschelbär. Ich möchte dich auch gar nicht anders haben. Du bist stark, weißt was du im Leben erreichen willst und kannst doch auch anschmiegsam sein. Die Nähe, die ich dir gebe, tut mir genauso gut. Das hier ist unser fünfter Valentinstag als Paar, ich kann mich kaum noch daran erinnern, wie es war, ohne dich zu sein.«
»Nur deiner! Bei dir fühle ich mich geborgen, egal was auch sonst geschieht, sobald ich in denen Armen bin, geht es mir gut. Du bist, ganz ohne Zweifel, meine Familie.«
Lex beugte sich zu ihm, da er etwa einen halben Kopf größer war als er und küsste ihn zärtlich.
»Das wird sich auch nie ändern, denn wir gehören einfach zusammen«, flüsterte er an seinen Lippen.
Einige Minuten blieben sie so beieinander stehen, hielten sich. Dean atmete den Lex so eigenen Duft tief ein. Wenn er könnte, würde er wohl schnurren.
Während er die wunderschönen Blumen in einer Vase drapierte und diese auf den gedeckten Tisch stellte, nahm Lex das Essen aus dem Ofen und platzierte es daneben.
Als Dean sich setzte, tat es ihm sein Freund gleich, goss ihnen je ein halbes Glas Wein ein und schob ihm seines hin. Lächelnd legte er seine Hand auf Deans, verschränkte ihre Finger miteinander und hob sein Glas an.
»Auf uns! Und auf unzählige gemeinsame Jahre, die noch folgen werden. Ich liebe dich, Dean.«
Dean tat es ihm gleich, stieß mit ihm an.
»Auf uns und unsere Zukunft, die ich kaum erwarten kann. Ich liebe dich auch«, antwortete er, küsste sein Gegenüber liebevoll, eher er den Kuss löste und einen Schluck trank.
In seinem Bauch starteten wieder all die Schmetterlinge, brachten seinen ganzen Leib zum Beben. Diesen Mann nicht zu lieben, das konnte er sich nicht vorstellen.
So viele ihrer Freunde hielten es kaum zwei Monate mit einem Partner aus, wollten lieber Spaß, sprangen von einem Bett ins nächste. Lex und er vergnügten sie auch für ihr Leben gern, selten wurde es ihnen langweilig, doch beide wollten mehr, als nur das, nämlich ein Miteinander, Nähe und das Gefühl, bei dem anderen ein echtes Zuhause gefunden zu haben. Selbst während ihrer größten Streits, waren sie nie auf die Idee gekommen, einander zu verlassen. Sie schrien sich an, machten ihrem Ärger Luft, aber am Ende setzten sie sich zusammen und sprachen über ihre Probleme und wie sie sie lösen konnten. Bis jetzt funktionierte es.
Dean verteilte das Essen auf die Teller.
»Guten Appetit«, wünschte er seinem Schatz, was dieser erwiderte.
Sich immer wieder tief in die Augen blickend ließen sie es sich schmecken.
Anschließend gab es noch Deans selbstgemachte Mousse au Chocolat. Lex liebte diese Nachspeise, weshalb er ihn gerne damit verwöhnte.
Gemeinsam kümmerten sie sich um den Abwasch.
Als er gerade die letzten Teile abtrocknete hörte er, wie sein Mobiltelefon im Wohnzimmer läutete.
»Schatz, kannst du bitte rangehen?«, bat er Lex.
Schnell verstummte sein Klingelton und er hörte seinen Freund sprechen, viel verstand er leider nicht.
Neugierig beeilte er sich und ging zu ihm.
Dieser beendete gerade das Gespräch. Vor sich auf dem Couchtisch lag ein Stück Papier, auf dem eine ihm unbekannte Nummer notiert worden war.
»Wer war es?«
»Es war Ramon, aus der Schreinerei. Er meinte, dass vorhin jemand anrief und ihn bat, dir diese Nummer zu geben. Laut Ramon war es dein Großvater.«
Irritiert starrte er seinen Partner an.
»Mein Großvater? Das muss ein Irrtum sein, meiner ist seit Jahrzehnten tot. Vielleicht verwechselt er mich mit jemanden.«
Wie kam dieser fremde Mann ausgerechnet auf ihn? In seinem Kopf schossen die Gedanken wie Gewehrkugeln umher.
»Vielleicht solltest du den Mann anrufen. Ihm schien es anscheinend sehr wichtig zu sein, mit dir zu sprechen.«
Tief durchatmend nickte Dean.
»Da hast du wohl Recht«, sagte er, nahm sein Mobiltelefon zur Hand, gab die Nummer ein und wartete. Nach wenigen Sekunden wurde abgenommen.
»Hallo?«, fragte eine etwas älter klingende Stimme.
»Hier ist Dean Tremblay, mir wurde ausgerichtet, dass Sie mich sprechen wollen. Doch da muss ein Missverständnis vorliegen. Mein Großvater starb schon vor meiner Geburt. Ich bin leider nicht der, den Sie suchen.«
Kurz herrschte Schweigen am anderen Ende, so dass Dean glaubte, der andere würde auflegen.
»Ihre Mutter ist Gina Tremblay? Und Ihre Großmutter heißt Agatha Tremblay?« Augenblicklich bildete sich ein Kloss in Deans Hals. Das waren ihre Namen.
»Wenn das ein Scherz sein sollte, dann finde ich ihn überhaupt nicht witzig«, stellte er klar, ballte die freie Hand zur Faust. Lex blickte ihn besorgt an.
»Es ist kein Scherz, glauben Sie mir. Sie sind mein Enkel. Mein Name ist John Morin. Lange Zeit wusste ich nicht, dass meine Tochter selbst Mutter wurde. Seit ich es erfahren habe bemühte ich mich, herauszufinden, wer Sie sind. Gestern habe ich erfahren, dass jemand mit dem passenden Nachnamen in der ansässigen Schreinerei arbeitet und deshalb versuchte ich mein Glück.«
»Und was erwarten Sie nun von mir?«, fragte er, seine Stimme bebte. Konnte es möglich sein, das ihn seine Familie über etwas so wichtiges belog? Woher sollte dieser Mann aber sonst die Namen seiner Mutter und Großmutter kennen?
Hilflos schmiegte er sich an Lex, nur bei ihm fühlte er sich gerade gut aufgehoben.
»Ich würde Sie...dich gerne kennenlernen«, antwortete der Fremde am anderen Ende.
»Darüber muss ich erst einmal kurz nachdenken. Kann ich...Sie zurückrufen?«
»Natürlich, kein Problem.«
Nach einer hektischen Verabschiedung legte Dean einfach auf. Ihm schwirrte der Kopf.
Er presste sich an den Körper neben sich, vergrub sein Gesicht in Lex Hemd. Liebevoll strich er ihm über den Rücken, denn er wusste, dass er ihn mit Berührungen am schnellsten beruhigen konnte.
Irgendwann hob er den Kopf, sah Lex fragend an.
»Was denkst du, soll ich mich mit diesem Mann treffen?«
Einen Moment überlegte sein Liebster, schien das für und wider gegeneinander abzuwägen.
»Ja, ich denke, dass du dich zumindest einmal mit ihm treffen solltest. Alles spricht dafür, dass er die Wahrheit sagt, auch wenn ich nicht verstehe, wieso deine Familie dir immer erzählte, dass er nicht mehr lebt. Aber ich lasse dich nicht alleine gehen, werde dich begleiten. Für den Fall der Fälle habe ich immer einen Pfefferspray in der Jacke.«
Über die letzte Bemerkung seines Beschützers musste er schmunzeln.
»Okay, dann gebe ich ihm Bescheid. Aber wann?«
»Da es dich sowieso nicht zur Ruhe kommen lässt, bis du weiß, was wirklich los ist, würde ich sagen, dass wir es heute hinter uns bringen. Wir haben ja noch den ganzen Abend und die Nacht Zeit, um unseren Jahrestag zu feiern.«
Dean atmete geräuschvoll aus, als er zustimmend nickte und die Nummer wählte. Wieder ging fast augenblicklich jemand ran.
»Ich bin es. Wenn, dann treffen wir uns heute. Aber ich werde nicht alleine kommen...schließlich kenne ich Sie nicht«, sagte er, bevor der andere überhaupt die Möglichkeit bekam, etwas zu erwidern.
»Das freut mich sehr«, brachte er atemlos hervor und Dean war, als würde es diesen Mann, seinem Großvater, ehrlich freuen. »Das ist kein Problem, Sicherheit geht vor. Wir kennen uns nicht, man kann nie wissen. Ich würde dich gerne zu mir nach Hause einladen.«
Er nannte Dean die Adresse, die dieser sich notierte.
»Okay, dann sind wir in gut einer Stunde da.«
Nachdem er das Gespräch beendete, ließ er sich kraftlos auf die Couch sinken.
»Das wird eine große Katastrophe werden«, stieß er gepresst aus, wusste jetzt schon nicht mehr, ob diese ganze Sache eine so gute Idee war.
»Wird es nicht, vielleicht ist er cool darauf. Er hat nach dir gesucht, das spricht für ihn. Dieser Mann will dich wirklich kennenlernen.«
»Glaubst du wirklich, dass er erfreut reagieren wird, wenn sein vermeintlicher Enkel mit einem Mann auftaucht, der nicht nur ein Freund, sondern sein Freund ist? Wenn er nur ein wenig so ist wie der Rest meiner Sippschaft, dann wirft er mich achtkantig aus seinem Haus.«
»Das wirst du nur erfahren, wenn du hingehst. Ich bin bei dir, bleibe an deiner Seite und bringe dich da raus, wenn er irgendwas versucht. Du kennst mich, wenn es um dich geht, dann werde ich zum Tier.«
Liebevoll sah er Lex an, der den Blick ernst erwiderte.
»Du bist mein Fels in der Brandung, das warst du immer. Mit dir zusammen macht mir nur wenig Angst.« er straffte sich. »Hoffen wir, dass alles gut läuft. Es wäre schön, zumindest eine Person zu haben, die mit mir verwandt ist, die mich liebt und akzeptiert.«
Sie zogen ihre Schuhe und Jacken an.
Lex würde fahren, denn Dean war viel zu aufgeregt und würde sicherlich einen Unfall bauen.
Die Adresse befand sich nur knapp eine halbe Stunde von ihrem Zuhause entfernt. Lebte er etwas schon immer dort und kam jetzt erst auf die Idee, sich zu erkundigen, ob es da noch jemanden außer seiner Tochter und deren Mutter gab?
Diese Fragen würde er auf jeden Fall stellen.
Je näher sie ihrem Ziel kamen, desto hibbeliger wurde er, rutschte unruhig auf seinem Sitz hin und her.
Lex legte seine Hand auf Deans Oberschenkel, brachte ihm damit etwas Ruhe.
In dem schönen Vorort mit unzähligen Einfamilienhäusern hielten sie vor einem in mediterranen Farben gehaltenen Gebäude.
»Das ist es also?! Ob er hier mit seiner Familie lebt? Schau, dort in der Einfahrt steht ein Familienwagen und neben der Garage stehen zwei Mountainbikes.«
»Lass es uns herausfinden.« Lächelnd sah er ihn an, küsste ihn noch ein letztes Mal und stieg aus.
Erst als er halb um den Wagen herumgegangen war, konnte Dean sich aufraffen, ebenfalls das Auto zu verlassen.
Allen Mut zusammen nehmend trat Dean zu seinem Freund, nahm dessen Hand in seine und liefen dann zusammen zur Eingangstür. Als er Lex Blick auf ihre Hände bemerkte blieb er kurz stehen.
»Er soll sofort wissen, woran er ist, ich verstecke mich nicht und die Liebe zu dir schon dreimal nicht.«
Trotz seiner mutigen Worte war ihm mulmig zumute, als er die Klingel betätigte.
Dean hörte Schritte, bevor die Türe geöffnet wurde. Ein älterer Mann stand in der Türe und lächelte ihnen freundlich entgegen.
»Dean, schön dass du hergekommen bist. Kommt doch herein.«
»Hallo«, war alles, was er heraus brachte, als er an ihm vorbei ins Haus trat.
»Guten Tag«, sagte Lex und folgte ihm.
Der Fremde schloss die Türe und drehte sich zu ihnen um.
»Schön, dass du deinen Partner gleich mitgebracht hast. Wie ist sein Name?«
Dieser Satz schockte Dean nun vollkommen. War diesem Mann tatsächlich egal, dass sein Enkel schwul war?
»Er heißt Lex, er...er hätte mich nie alleine hierher kommen lassen.«
»Dann ist er mir auf jeden Fall sympathisch. Die die man liebt sollte man immer beschützen.«
Langsam ging er in den angrenzenden Raum, der als Wohnzimmer genutzt wurde.
»Setzt euch ruhig. Möchtet ihr etwas trinken?«
Beide schüttelten sie den Kopf.
»Ich habe so viele Fragen.«
»Stell sie mir, nur zu«, forderte ihn sein Großvater auf.
»Hast du Beweise, dass du der bist, der du vorgibst zu sein? Fotos? Ich möchte es glauben, aber die Zweifel...«, mitten im Satz brach er ab.
Der andere erhob sich, trat zu einem Schrank und holte ein in die Jahre gekommenes Fotoalbum hervor, das er ihm reichte.
»Darin sind alle Bilder, die ich aus dieser Zeit noch habe, die einzigen Erinnerungsstücke.«
Mit zitternden Fingern nahm er es in die Hand und begann darin zu blättern.
Mit jeder Seite wurde deutlicher, dass der Mann wirklich sein Großvater war. Viele der Fotografien kannte er, sah sie bei sich zuhause. Auf einem Bild sah er seine Großmutter, die ein Baby in Händen hielt und eine jüngere Ausgabe des älteren Mannes, in dessen Haus sie sich befanden.
»Wieso haben sie behauptet, das du tot seist?«
Alter Schmerz erschien in dem sonst so fröhlich wirkenden Gesicht.
»Dazu muss ich etwas ausholen. Agatha, deine Oma und ich, wir lernten uns in der High-School kennen, waren einige Zeit ein Paar, als sie schwanger wurde. Sie war erst vierzehn und bekam das Baby mit fünfzehn. Wir wussten, dass unsere Eltern von uns erwarteten, zu heiraten, was wir noch vor der Geburt taten. Mit der Zeit wurde mir klar, dass ich sie nicht so liebte, wie sie es verdiente, aber ich besaß nicht den Mut, es zu beenden und mich scheiden zu lassen, zumindest zu diesem Zeitpunkt nicht. Als ich es kaum noch aushielt, beschloss ich, zur Army zu gehen. Die Grundausbildung schloss ich zwar erfolgreich ab, aber ich merkte schon davor, dass das auch nicht das richtige für mich war. Zumindest wusste ich dann, was ich wollte, wenn ich wollte. Du musst wissen, bevor ich diesen Schritt ging, war mir nicht klar, was alle meine Freunde an ihren Ehen so begeisterten. Für mich war der erste Sex zwar aufregend, aber es gab mir nie diesen Kick, von dem alle ständig redeten. Ich war so blind für die Wahrheit, dass es erst einen anderen jungen Mann brauchte, der mich küsste. Und bumm, da war dieses übermächtige Glücksgefühl.« Er grinste schief, schien sich an diese Zeit zurück zu erinnern. »Bill und ich kamen uns näher und je näher das Ende der Grundausbildung rückte, umso klarer wurde mir, das ich als so jemand niemals dort bleiben konnte. Damals war es fast unmöglich, offen zu sich zu stehen, wenn man auf diese Weise anders war. Wir unterhielten uns lange und entschieden dann, unser Glück außerhalb der Army zu versuchen. Noch am Tag meiner Rückkehr erklärte ich deiner Großmutter, dass ich die Scheidung wolle. Sie warf mich aus dem Haus, als ich ihr den Grund nannte und verbot mir den Kontakt zu unserer Tochter. Ich hielt es kaum aus, mein Kind nicht zu sehen, aber es blieb mir keine Wahl, die meisten Gerichte hören auf die Mütter und so erhielt sie das alleinige Sorgerecht. Damals wusste ich nicht, wie bösartig meine Ex-Frau sein konnte. Sie erzählte deiner Mutter Lügen über Lügen, bis sie mich nicht einmal mehr sehen wollte. Da wusste ich, dass ich sie verloren habe. Zumindest konnte ich mich auf Bill verlassen.«
Dean hörte zu und doch erschien ihm das, was er hörte so unwirklich, das er kaum glauben konnte, das es die Wahrheit war.
»Das heißt...also...du bist schwul?«
»Oh ja, das bin ich. Und seit vielen Jahren sehr glücklich mit meinem Ehemann.«
Erst jetzt fielen Dean all die Bilder auf, die auf Kommoden und in Regalen standen. Sie zeigten seinen Großvater im Laufe der Jahre zusammen mit einem anderen Mann und auf einigen waren auch zwei Jungs zu sehen.
»Du...ich meine ihr...habt Kinder?«
»Zwei wundervolle Jungs. Vor über zehn Jahren haben wir sie adoptiert. Sie gehen beide auf die High-School. Mein Ehemann holt sie gerade am, sie sollten bald zurück sein.«
Ungläubig sah er Lex an, der ebenso verblüfft aus der Wäsche schaute.
Nun konnte er sich zumindest ansatzweise erklären, wieso die beiden damals so negativ auf sein Outing reagierten.
Konnte es sein, das er nun endlich die Familie erhielt, die er sich immer wünschte?
»Das ist gerade echt viel...«, sagte er leise und lehnte sich an seinen Liebsten.
»Seine Mutter reagierte sehr schlecht darauf, als sie erfuhr, dass Dean auf Männer stand, ebenso seine Großmutter. Er wäre auf der Straße gelandet, wenn meine Eltern ihn nicht aufgenommen hätten. Seitdem besteht kein Kontakt. Sie wollen, dass er sein sündhaftes Verhalten ablegt, bevor er wieder Teil der Familie werden kann«, erklärte Lex John.
»Es tut mir sehr leid, dass du das durchmachen musstest, aber ich bin dankbar, dass du deinen Partner hast, der dir beisteht. Wenn einen die Menschen mit Füßen treten, die einen eigentlich bedingungslos lieben sollten, dann scheint die Welt stillzustehen. Ich weiß sehr gut, wie sich das anfühlt. Doch mit Liebe kann man alles ertragen.«
Gerade als Dean etwas erwidern wollte, öffnete sich die Tür und einige Leute betraten das Haus.
Der Älteste war in etwa so alt wie sein Großvater, die anderen beiden waren so um die sechzehn. »Schatz, sieh nur, das ist Dean, mein Enkel.«
»Hast du dich also doch dazu durchgerungen ihn anzurufen?«, fragte er sanft, trat zu seinem Ehemann und küsste ihn kurz zur Begrüßung. Dann wandte er sich Lex und ihm zu.
»Schön dich endlich kennen zu lernen. Ich bin Bill. Und die beiden halbstarken hier sind Codie und Davy, unsere Söhne.«
Nacheinander schüttelten sie sich die Hände, wirkten alle noch etwas zurückhaltend, aber freundlich. Er konnte es ihnen nicht verdenken, schließlich waren Lex und er Fremde.
»Hi. Ja, ich bin Dean. Das ist mein Partner, Lex. Es ist ein Schock für mich, das ich noch einen Großvater habe. Man hat mir immer gesagt, er sei längst tot. Und nun erfahre ich, dass all das eine große Lüge war. Sie konnten ihm wohl nicht verzeihen, das er sich in einen Mann verliebte.« Einen Augenblick sah er Lex an und lächelte. »Als ich ihnen sagte, dass ich jemanden habe, der mich liebt und den ich über alles liebe, das es ein Junge ist, da haben sie mich vor die Tür gesetzt, da war ich nicht mal volljährig.«
»Das ist echt ne miese Aktion, geht gar nicht!«, rief Codie aus, sah dabei richtig wütend aus.
»Seh ich auch so. Die sollten sich schämen. Es ist doch echt egal, wenn man liebt. Verliebt sein ist ein cooles Gefühl, da sollten sich Eltern da drüber freuen«, pflichtete ihm sein Bruder bei.
»Wie es aussieht, muss ich ab jetzt drei Paaren beim anschmachten zuschauen.« Grinsend sah Codie seinen Bruder an. »Toby hat Davy heute ne Valentinskarte überreicht. Ihr hättet sehen sollen, wie rot er geworden ist, als er ihn auch noch vor allen geküsst hat. Nun dürfte mein wertes Brüderchen wohl endlich zugestimmt haben, mit ihm zusammen zu sein. Zumindest sind sie Hand in Hand durchs Schulhaus spaziert.«
Nach Luft schnappend starrte Davy seinen Bruder an. Dean sah schmunzelnd zu Lex.
»Du kannst echt nichts für dich behalten, du Labersack. Aber es stimmt, Toby und ich sind nun zusammen, bin wohl doch nicht so hetero wie ich dachte.«
Deans Großvater und sein Mann sahen sich an, ehe sie befreit auflachten.
»Uns ist egal, wen ihr gern habt, Hauptsache ist, dass ihr damit glücklich seid. Das ist alles, was sich ein Vater für seine Kinder wünscht.«
»Das wissen wir doch Dad. Ich denke, dass ich eher Mädchen mag, aber ich leg mich da lieber nicht fest«, erklärte er und grinste spitzbübisch. Man merkte, dass er sehr tolerant erzogen wurde.
Von Minute zu Minute fühlte sich Dean besser, bekam das Gefühl, als würden sich die wilden Gedanken in seinem Verstand langsam aber sicher beruhigen.
Obwohl er diesen Teil seiner Familie erst kennenlernte, fühlte er sich hier wohl.
War ein Leben wie das seines Großvaters auch für Lex und ihn möglich? Wünschen würde er es sich auf jeden Fall. Die vier wirkten richtig glücklich miteinander. So stellte er es sich früher immer vor, wenn er an seine eigene Zukunft dachte.
»Wie sieht es aus, möchtet ihr hierbleiben und später mit uns zu Abend essen?«, fragte John sie.
Dean sah seinen Liebsten an und dieser nickte.
»Wenn du möchtest, bleiben wir. So können wir unseren Jahrestag mit Menschen feiern, die sich mit uns freuen.«
»Wir bleiben gern«, antwortete er Dean.
»Heute ist euer Jahrestag? Wie wundervoll, dann haben wir richtig viel zu feiern.«
Im Laufe des Nachmittages erhielten sie eine Führung durch das Haus und halfen später dabei, das Essen vorzubereiten.
Währenddessen erzählte sein Großvater ihnen viel über das was er in den vergangenen Jahrzehnten erlebte. Es war interessant zu hören, wie es Männern wie ihnen erging. In den vergangenen Jahren veränderte sich so viel zum Guten, das frühere Generationen nie für möglich hielten. Dean gehörte zu den Glücklichen, die frei leben und lieben konnten, denen kaum etwas verwehrt werden konnte, nur weil sie jemanden des gleichen Geschlechts liebten.
Seine beiden Onkel verstanden sich gut mit Lex und ihm, sie lachten viel und Dean genoss es, zu erleben, wie selbstverständlich und offen man in dieser familiären Gemeinschaft über alles Mögliche sprechen konnte.
Da der nächste Tag kein Schultag war, durften die beiden Jungs aufbleiben und so sahen sie sich zu sechst einen Film an.
»Wenn ihr möchtet könnt ihr gerne das Gästezimmer nehmen, dann müsst ihr bei diesem Wetter nicht nach Hause fahren«, bot ihnen sein Großvater an, als er bemerkte, dass es draußen wie verrückt schneite.
Sie nahmen das Angebot dankend an.
Kurz vor Mitternacht gingen sie schließlich ins Bett.
Nur in Boxershorts kuschelten sie sich unter die warme Decke.
Dean schmiegte sich eng an Lex.
»Ich hoffe, du bist nicht sauer, dass wir unseren Jahrestag hier verbrachten«, sagte er leise.
»Auf keinen Fall. Ich habe dich beobachtet. Du bist heute richtig aufgeblüht, als du mit deinem Opa gesprochen hast. Du hast dich immer noch Familie gesehnt, nun hast du sie. Er scheint dich schon sehr ins Herz geschlossen zu haben, das trifft wohl auf ihn und seine gesamte Familie zu. Ihr werdet nun noch viele Jahre haben, Erinnerungen aufbauen. Es hat seine Vorteile, wenn man mit 15 Vater wird und die Tochter diesem Beispiel folgt. So ist er mit fünfzig ein recht junger Großvater.«
Grinsend betrachtete er Lex.
»Ich kann es, obwohl ich es ja live und in Farbe sah, kaum glauben, dass mein Großvater auch schwul ist. Es ist etwas, das ich nie für möglich hielt. Dass er nach all den Jahren mit seiner Familie wieder hierher zog, macht mich echt richtig happy. Wären sie weggeblieben, hätte ich sie wohl nie kennengelernt.«
»Es ist auf jeden Fall nicht alltäglich, so viel steht fest.«
»Wir sind ja auch nicht das typische schwule Paar. Die wenigsten in unserem Alter sind nach so vielen Jahren immer noch zusammen.«
»Das ist wahr. Ich bin gern anders, denn ich liebe dich und kann mir nicht vorstellen, das es je anders sein sollte.«
Er stützte sich auf seinen Ellenbogen auf, sah Dean für einen Moment an, griff unters Kissen und zog etwas heraus, was sich im dämmrigen Licht der Nachttischlampe als Ring entpuppte.
»Eigentlich wollte ich dich dass zuhause bei einem Schluck Wein fragen, aber das hier ist noch besser. Du strahlst übers ganze Gesicht, bist so entspannt und in dir ruhend wie schon sehr lange nicht mehr. Ich weiß, dass ich mit dir zusammenbleiben und später einmal eine eigene Familie gründen möchte. Zuvor möchte ich dich aber noch etwas sehr wichtiges fragen. Dean Tremblay, möchtest du mich heiraten und den Rest deines Lebens mit mir verbringen?«
Der Anblick des Ringes brachte Deans Herz zum Stocken, Lex Worte hingegen brachten es zum rasen. In seinen Ohren hämmerte der Puls, das Rauschen wurde immer ohrenbetäubender.
»Ja, das will ich«, brachte er etwas zu laut und vollkommen atemlos hervor.
Tränen traten ihm in die Augen, als Lex ihm den Ring ansteckte.
Leise schluchzend presste er sich an seinen Freund...nein, seinen Verlobten.
Diesen Valentinstag würde er so schnell nicht vergessen.
Liebe konnte einem in so vielen Formen begegnen, selbst wenn man niemals damit rechnete.
Für ihn gab es nun nicht nur seinen Partner, den er über alles liebte, sondern auch einen Großvater, der einen liebevolle Familie mitbrachte, die ihn schon wie einen von ihnen behandelte. Der Valentinstag war ein Fest, an dem man die Liebe in all seinen Formen feierte und genau das taten sie heute.
Glückselig schlief Dean an Lex gekuschelt ein.
Am nächsten Morgen erwachte er und wunderte sich für einen Moment, wo sie sich befanden. Das hier war sicherlich nicht ihr Schlafzimmer.
Dann kam aber die Erinnerung zurück. Dean konnte nicht anders und lächelte übers ganze Gesicht.
Neben ihm schlief Lex noch tief und fest.
Bis gestern gehörte nur er und dessen Eltern zu ihm, nun war er wieder Teil seiner leiblichen Familie, die ihn verstanden, ohne Wenn und Aber als einen der ihren auf nahmen, ihm zeigten, dass er, so wie er war, genau richtig war.
Hier musste er sich nicht verstellen und verleugnen, damit sie ihn akzeptierten.
Immer wieder geisterte ihm die Szene im Kopf herum, wie sein Großvater auf das Outing seines Sohnes reagierte. Für ihn war es eine Selbstverständlichkeit, ihm zu zeigen, dass er geliebt wurde, egal wenn er mit nach Hause bringen würde. So sollte es in jeder Familie sein und nicht nur bei Eltern, die wussten wie es ist, für das was man fühlt diskriminiert zu werden.
Sollten Lex und er das Glück haben, selbst einmal Väter zu sein, dann würde er sich an seinem Opa ein Beispiel nehmen, ihn um Rat fragen, denn die beiden Männer gehörten zu den besten Eltern, die er kennenlernen durfte.
Sein Blick wanderte von Lex zu seiner linken Hand. Der schlichte Ring mit nur einem kleinen Diamanten war wundervoll und passte perfekt zu ihm. Sein Partner kannte ihn gut und wusste, was ihm gefiel.
Dean nahm sich vor, Lex auch einen Ring zu besorgen und ihm diese wichtige Frage zu stellen. Natürlich wusste Dean, das Lex ja sagen würde, da er ihn ja bereits fragte, doch er wollte seinem Partner dieses Erlebnis nicht vorenthalten.
Nachdem Lex eine gute halbe Stunde später erwachte, duschten sie in dem kleinen Bad, das sich an das Zimmer anschloss, ehe sie in die Küche gingen, in denen die anderen gerade dabei waren, den Tisch zu decken.
»Können wir helfen?«, fragte Lex, doch John winkte ab.
»Ihr seid unsere Gäste, setzt euch ruhig schon einmal hin, wir kommen gleich dazu.«
Grinsend folgten sie der Bitte.
Zehn Minuten später waren alle sechs um den Tisch versammelt.
»Greift zu. Guten Appetit«, sagte Bill und nahm, sich eines der Brötchen.
Dean tat es ihm gleich. Bevor er die Hand zurückziehen konnte, griff Davy nach seiner Hand und grinste breit.
»Denn hattest du gestern noch nicht«, stellte er fest und sah zu Lex, der, wie Dean feststellte, das Grinsen erwiderte.
»Wartet?! Hat dir Lex etwa einen Antrag gemacht?«, fragte ihn sein Großvater.
»Ja, hat er, gestern Abend«, erwiderte Dean und fühlte sich beobachtet, da ihn nun alle ansahen.
»Den Plan verfolgte ich schon länger und ich dachte, der perfekte Tag, ihn zu fragen, ob er mich heiraten möchte, wäre an dem Tag, an dem wir vor fünf Jahren zusammenkamen. Wir werden nicht gleich Morgen das Aufgebot bestellen, aber es ist toll zu wissen, dass es in absehbarer Zeit soweit sein und er dann mein Ehemann sein wird«, erklärte Lex.
Die vier beglückwünschten sie überschwänglich. Seinem Großvater traten sogar Freudentränen in die Augen.
»Bis jetzt ist dieser Valentinstag der schönste überhaupt, anders als die Jahre zuvor, aber genau das macht ihn zu etwas Besonderem.«
»Als wir damals heirateten, war es noch etwas Außergewöhnliches. Schön zu sehen, wie selbstverständlich es in diesen wenigen Jahren wurde. Das gibt mir die Hoffnung, dass es einmal so sein wird, das ein Kind zu seinen Eltern kommen und sagen kann, das es verliebt ist und es keine Rolle spielt, welchem Geschlecht der oder die Auserwählte angehört«, stieß Bill bewegt aus, seine Stimme bebte. John nahm seinen Mann in die Arme.
»Eines Tages wird es soweit sein und bis dahin kämpfen wir dafür, dass es so kommt«, stimmte Dean Bill zu und lehnte sich an Lex.
Codie lehnte sich in seinem Stuhl zurück und schüttelte amüsiert den Kopf.
»Man, hier liegt mir eindeutig zu viel Liebe in der Luft.«
Alle wandten sich ihm zu, sein Bruder streckte ihm die Zunge raus und kurz darauf lachten sie alle.
Den restlichen Tag verbrachten sie ebenfalls zusammen, bevor Lex und er nach Hause aufbrachen.
Schon Anfang nächster Woche würden sie sich wiedersehen, diesmal kämen die vier bei ihnen vorbei.
»Du strahlst von einem Ohr zum anderen. Ich weiß, normalerwiese nennst du mich deinen Sonnenschein, aber gerade bist du meiner. Es ist so schön, dich dermaßen glücklich und gelöst zu erleben.«
»Wie könnte ich nicht mit der Sonne um die Wette strahlen wollen? Ich habe dich und nun auch noch meinen Opa mitsamt Anhang. Es könnte nicht besser sein.«
Dean sah zu Lex, der nach seiner Hand griff, sie anhob und einen Kuss darauf hauchte.
»Das ist wahr, es könnte nicht besser sein.«
Nun würden sie ihr gemeinsames Glück erst einmal genießen, in vollen Zügen.
Texte: © Ann Salomon
Bildmaterialien: Pixabay
Tag der Veröffentlichung: 14.02.2020
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