Chapter I: Ankunft
Es geschah an einem warmen Sommertag weit über unseren Köpfen, während wir unseren normalen Alltag verfolgten und uns der nahenden Gefahr nicht einmal bewusst waren. Ich aß grad zu Mittag und schaute dabei ein wenig fern. Auch ich konnte nicht wissen was mich da erwarten würde. Lediglich die Tiere spürten die Gefahr, wahrscheinlich geleitet durch einen alten Instinkt der ihnen das bevorstehende Unheil prophezeite. Auch die Pferde draußen auf den Weiden versuchten in die Freiheit zu gelangen, doch waren die Zäune zu stark und zu hoch. Sogar die Tiere im Zoo spielten verrückt, griffen Pfleger an oder nahmen sich auf tragischste Art und Weise das Leben. Die Tiere in der Wildnis jedoch, vom Einfluss der Menschen verschont, wussten instinktiv was folgen würde und richteten ihre Aufmerksamkeit ganz dem unerkennbarem am Horizont.
Die Nachrichten berichteten von einer angeblichen Seuche die sich in den Gehegen über die Luft verbreitete und sprachen von Quarantäne, danach von Massentötungen. Sie verglichen es mit einer Krankheit, ähnlich der Vogelgrippe, welche auf jeden, außer den Menschen, übertragbar ist. Alle lagen sie jedoch falsch. So folgte, was kommen musste. Die Sonne verdunkelte sich schlagartig und alles wurde ruhig. Der Lärm der Großstädte verstummte, die Welt wurde in ein Schweigen gehüllt und ein grelles Licht erhellte die Erde in einem nie dagewesenen Licht. Die Dunkelheit hielt nach einigen Sekunden Einzug und errichtete einen Wall des Schweigens. Viele gerieten in Panik, schalteten Radio und den Fernseher an und suchten verzweifelt nach Antworten. Die Angst vor einem Anschlag saß zu tief, als das sie es ignorierten konnten. Die Nachrichten berichteten wieder von ominösen Geschehnissen und von einer neuartigen Sonnenfinsternis. Einem bisher unentdecktem Planeten der sich vor Die Sonne schob. Doch auch das stellte viele nicht zufrieden, denn konnte ihn niemand sehen, geschweigedenn mit dem Teleskop entdecken. So begann das Chaos und die Menschen stürmten die Läden um sich mit Lebensmitteln einzudecken. Das eigene Überleben stand ab sofort an aller erster Stelle.
Wovor hatten sie nur Angst? Was verlanlasste sie dazu? Vielleicht ein letztes Überbleibsel aus der alten Zeit in der auch wir noch unseren Instinkten folgten? Einer Zeit, in der wir Menschen lang nicht auf der Spitze der Nahrungspyramide standen.
Mittlerweile war jedes Lebewesen auf der Erde tief von Furcht erfüllt und bereit alles aufzugeben, als am Nachthimmel eine grünliche Kugel erschien, durchzogen von silbernen Strähnen, welche immer wieder ihre Form änderte. Tagelang bewegte sie sich mit der Erde und veränderte nie ihre Position. Wissenschaftler, Meteorologen, Astronomen und selbst die besten Physiker konnten sich keinen Reim auf solch eine Erscheinung machen. Nichtmal einen Anhaltspunkt über die Beschaffenheit oder die Herkunft des Objekts gab es. Am 6. Tag der Dunkelheit schien das Objekt sich zu bewegen, was die Bevölkerung vor Angst erstarren ließ. Es nahm die Gestalt eines alten Mythos an. Einer Sagengestalt die verehrt, sowie gefürchtet wurde. Angeblich konnte "er" Welten neu erschaffen, Welten vernichten und war der Götter ebenbürtig. Ein Wesenim Stande die Götter zu besiegen, ein Wesen welches mächtig genug war Welten zu kreieren. Viele glaubten er sei der Erschaffer unserer Erde, unser Gott, unser Heiland. Doch wurden damals alle die dies behaupteten, von der Kirche gejagt und als ketzer verfolgt. So wurde das gottgleiche Wesen zu einem Mythos, welcher in Vergessenheit geriet.
Nie wollten die Menschen an ihn glauben, glaubten sie doch an einen Gott welcher den Menschen Gebote brachte, die Religion einführte und sich nicht in unser Leben einmischt. So wurde "Cedigos", so nannte er sich, endgültig in die Welt der Sagen und Märchen verbannt. In der Hoffnung niemand würde seine Macht hinterfragen, den Wahrheitsgehalt der Sagen überprüfen. Doch nun manifestierte er sich in dieser Welt, wirkte bedrohlich und verharrte ruhig an seiner Position.
In einer der Sagen über ihn war er der Patron der Erde, bemächtigt und beauftragt jedes Leid der Erde fernzuhalten. In einer anderen, falschen Sage, war er der Gegner Gottes, sein Widersacher, vergleichbar mit Luzifer. Was wollte er also hier? Was veranlasste ein gottgleiches Wesen dazu, sich uns zu zeigen und sich in den Verlauf der Geschichte einzumischen?
Viele glaubten nun sei das Schicksal der Erde besiegelt, die Apokalypse hielt Einzug. Die anderen erinnerten sich jedoch an die Sagen die sich um Cedigos ragten und glaubten er würde die Erde vor Unheil schützen, wie er es schon damals tat, als ein Incubus namens "Kohrat" die Erde vernichten wollte. Die Parallelen waren unglaublich. Auch damals verdunkelte sich die Sonne und das Chaos verbreitete sich. Doch etwas stimmte nicht. Cedigos tauchte in der Geschichte erst nach Vernichtung allen Lebens auf um es neu zu erschaffen. Nun war er aber hier, hier bei uns, für alle zu sehen. Ein Schock durchfuhr jeden, als er zu sprechen begann. Die Gesichter aller um mich herum waren von Angst gezeichnet, wussten sie doch nicht was als nächstes folgen sollte. Cedigos sprach von einer Gefahr, die selbst er nicht mehr aufhalten könne. Einem Wesen, welches sich im inneren der Erde über Jahrtausende darauf vorbereitete sie zu vernichten. Uns gefror das Blut in den Adern, wovon sprach er? Warum warnte er uns, wenn es doch unaufhaltsam war?
Er fuhr fort in einem anderen, fürsorglichem Tonfall: "Ich selbst kann es nicht aufhalten, doch gibt es einen unter euch, welcher meine Gene besitzt, mein Erbe in sich trägt. Er ist der Schlüssel zum Sieg über die Dunkelheit. Ihr werdet 3 Jahre haben, ehe Kohrat wieder erwacht und seinem alten Treiben neuen Schwung verleiht. In dieser Zeit dürft ihr euch keine Kriege erlauben, keine Explosion darf die Erde erbeben lassen. All dies würde euren Untergang beschleunigen...
Mit diesen Worten verschwand er und alles fiel zurück in die gewohnte Dunkelheit. Alle waren verwirrt, wussten sie doch nicht von wem er sprach, wer der Schlüssel ist.
...hörst du mich?...wach auf...
Mitten in der Nacht wachte ich auf, bildete mir ein Stimmen zu hören und Lichter zu sehen.
...hör mir zu...
Die Stimme kannte ich doch. Sie ließ mich sofort in eine Starre fallen, ein sofortiger Schock trat ein, als ich die Stimme Cedigos erkannte. Was wollte er von mir?
...Dein Leben lang hab ich dich beobachtet...deine Entwicklung betrachtet...nun denke ich ist es an der Zeit...
Ich brach aus meiner Starre und hielt mir die Ohren zu, ich versuchte die Stimme zu ignorieren, zu vertreiben, doch sie wich nicht. Sie war in meinen Gedanken, in mir, niemand sonst nahm sie war.
...kommst du mit mir? Willst du mir helfen euch zu retten?...
"Wohin?!", schrie ich in die Dunkelheit, in der Hoffnung jemand würde aus den Schatten treten und mir alles erklären. Ich wartete geduldig auf eine Antwort, doch kam sie nicht. Die Stimme war verschwunden, sowie jedes unwohle Gefühl. Ich schlief wieder ein.
Am nächsten Morgen kam es mir vor wie ein Traum. Der Tag zuvor war wohl zuviel für mich, zuviele Ereignisse auf einmal. So aß ich genüsslich meine letzten Brötchen, las die Zeitung und schaltete den Fernseher ein. Die Nachrichten überschlugen sich, es gab unzählige religiöse Selbstmorde, glaubten sie doch nun das Ende sei nahe und Cedigos sei ihr Gott, der der ihnen das Tor zum Himmel öffnete. Was ich danach aber hörte war unglaublich, sie berichteten von einer neu entdeckten Spezies, welche stark an einen Löwen erinnerte, doch hatte es die Schwingen eines Geiers und den majestätischen Kopf eines Weißkopfadlers. War dies möglich? Ein Greif in unserer Welt? Was geschah hier nur...etwas ging nicht mit rechten Dingen zu..
2 Jahre vergingen...
Inzwischen schien die Sonne wieder und die Öffentlichkeit hatte die Ereignisse von vor 2 Jahren verdrängt und ging dem gewohnten Alltag nach. Jedoch wurde täglich über neue Sichtungen, mysteriöse Ereignisse und eine hohe Zahl Todesfälle berichtet. Auch wurden im Amazonas Figuren gefunden, die stark versteinerten Menschen ähnelten. Zu perfekt um bearbeitet worden zu sein. Ich trank einen Schluck Kaffee und setzte mich wieder an den Computer um über alles neue auf dem laufenden gehalten zu werden. Sie zeigten ein Amateurfoto aus einer Kamera die neben einer dieser Figuren gefunden wurde. Es war sehr undeutlich, doch konnte man den Rumpf einer Schlange erkennen, farbenfroh und doch irgendwie unwirklich. Das nächste Foto allerdings ließ mich den Kaffee verschütten, welcher sich schmerzhaft in meinen Schoß brannte. Es zeigte einen menschlichen, weiblichen Kopf auf dem Torso einer Schlange. Ein weiterer Mythos der lebendig wurde? Eine Sensation, im Anbetracht der Tatsache das eine Gorgone bisher auch in die Welten der Sagen verbannt wurde. Doch was mich beunruhigte war die Frage wo sie herkamen. Existierten mehr ihrer Art? War dies der Beginn einer wahren Flut aus fremden Wesen mit übernatürlich wirkenden Kräften und einem faszinierenden Aussehen? Das nächste Video wurde als Eilmitteilung angegeben, grad erst im Studio angekommen. Was es jedoch zeigte war zu unglaublich, als das es echt sein könne. Immerhin leben wir im Zeitalter der Spezialeffekte und der verworrenen Wahrheit. Doch erkannte ich keine Makel, kein Hinweis auf eine Manipulation. Der Minotaurus stapfte direkt auf die Kamera zu und schleifte seine Axt hinter sich her. Er kam bedrohlich nahe, holte mit der Axt aus und traf irgendetwas hinter der Kamera. Ich wurde kreidebleich bei der Frage was er dort getroffen hatte. Die Frage wurde aber schnell beantwortet, als der Minotaurus sich wieder zurückzog und in der rechten Hand die Leiche eines Mannes in der Hand hielt. Er verschwand wieder zurück in die Höhle. Vielleicht der Eingang zum legendären Labyrinth unter Minos. Ich wollte es gar nicht so genau wissen. Für mich stand jedoch fest das es alles Wesen aus alten Mythen waren, Mythen die erschaffen wurden um die Menschen zu erstaunen, sie zu verängstigen oder zu warnen. Was hatten sie also hier zu suchen? Die Frage stellte ich mir immer wieder, als ich die Nachrichten verfolgte.
Ich erinnerte mich an die Worte Cedigos, er sprach von einer Gefahr die selbst er nicht stoppen konnte, einem Unheil das in 3 Jahren auf uns zukommt. 2 von ihnen sind bereits verstrichen und das dritte Jahr endete in genau 2 Monaten. Wenn er und die anderen Wirklichkeit geworden sind, muss es doch auch Kohrat in unsere Welt geschafft haben, sowie die vielen anderen Wesen aus vergessener Zeit. Hoffentlich blieb es bei ihnen und es gesellten sich nicht noch Figuren aus der Fantasie der Menschen dazu. Mir lief es eiskalt den Rücken hinunter beim Gedanken an eine Invasion der Horrormonster...
Chapter II: Begegnung
Eine lautstarke Explosion, wie die einer Bombe, riss mich unsanft aus meinen Träumen und hüllte mich in tiefe Furcht. War die Explosion doch bedrohlich nahe. Ich musste mich überwinden aus dem Fenster zu sehen, doch schaffte ich es nach einer Minute des Sammelns und erkannte in der Bucht, mein Haus lag am Meer, eine riesige Hydra die von der Marine beschossen wurde. Die Schüsse prasselten an ihrer steinernen Haut ab und hinterließen nur kleine Einkerbungen. Sie schillerte in einem bedrohlichen Silber und löschte mit einem einzigen Hieb ihrer Rute eine ganze Batallion von Schiffen aus, die sicher im Hafen standen. Die Marine zog sich aus Furcht vor dem übermächtigen Gegner zurück, merkten sie doch, dass sie keine Chance gegen ein solches Wesen hatten. Die Hydra, wütender als vorher, setzte zur Verfolgung der Boote an, doch wurde sie durch eine gigantische Wasserfontäne am Weiterkommen gehindert. Vor ihr tauchte Cedigos auf, doch nicht der selbe wie vorher. Er sah furchteinflößend aus, wirkte sein Gesicht im Mondschein doch verzehrt und seine Augen blutrot. Wollte er etwa gegen die Hydra antreten? Wie erstarrt verfolte ich das Geschehen. Aus der Ferne erschien es mit, als würde er mit der Hydra kommunizieren, dann schoss er plötzlich auf die Hydra los und katapultierte sie mit einem Schlag gegen die Felswand, welche zerbrach und die Hydra unter sich begrub. Cedigos schien sich schon siegessicher, als die Hydra aus dem Steingrab brach und einen gewaltigen Schrei des Hasses ausstieß. Der Aufprall schien sie schwer verletzt zu haben, doch schlossen sich alle Wunden in sekundenschnelle. Sie begann nach Cedigos zu schnappen, doch wich dieser mühelos aus. Die nächsten Momente waren wie ein Albtraum. Cedigos veränderte sich weiter, er schien wie ausgewechselt und ähnelte immer mehr einem Incubi, den Boten der Dunkelheit. Ich spürte instinktiv, das die Hydra nun hoffnunglos unterlegen war und musste mit ansehen wie Cedigos jeden ihrer Köpfe einzeln abtrennte. Ihren leblosen Torso warf er weit aufs Meer hinaus. Doch war der Kampf noch nicht vorüber. Khorat erschien wie aus dem Nichts und vernichtete die gesamte Batallion Schiffe mit einer gigantischen Schockwelle. Für einen Moment sah ich in seinem Gesicht das Entsetzen aufflammen, als die Schreie der Sterbenden aus den lodernden Flammen stießen. Wutentbrannt veränderte auch er sein Äußeres, doch glich er keinem Incubi, seine Gestalt erfüllte mich weder mit Angst, noch mit Grauen. Nein, vor mir spielte sich etwas unglaubliches ab. Khorat umgab eine Aura der Güte und des Hoffnung. Sein Anblick erfüllte mich mit tiefer Ehrfurcht und dem Glauben an eine bessere Welt. Doch ist er es, der die Welt wie wir sie kennen vernichten will. Ich begann an Cedigos zu zweifeln, begann an mir und meiner Aufgabe zu zweifeln. Stand ich womöglich auf der falschen Seite?
Als die beiden mich bemerkten, verschwanden sie genauso schnell wie sie kamen. Die Nacht hüllte alles wieder in die gewohnte Ruhe und ich starrte noch lange in Gedanken versunken zu den Sternen.
Ich spürte wie die Luft um mich herum abkühlte, ja fast stillstand. Schnell drehte ich mich um und blickte Cedigos direkt in die Augen. Der Schock saß tief, doch verspürte ich keine Angst, nein, noch nicht einmal den Drang ihm auszuweichen. Er fragte ob ich mich entschieden hätte mit ihm zu kommen und ihm zu helfen. Ich erinnerte mich an jene Nacht in der er mir im Traum erschien und zu mir sprach. Er erbittete meine Hilfe, aber wie soll ein einfacher Mensch ihm, einem gottähnlichen Wesen, helfen? "Es beginnt..die 3 Jahre sind fast um und ich brauche dich um das Unheil abzuwenden", begann er. "Viele mussten bisher sterben und "sie" verbreiten sich mit rasanter Geschwindigkeit. Ich war damals der erste und einzige der es schaffte in eure Dimension zurückzukehren, nachdem die Götter uns verbannten um die Erde den Menschen zu übergeben. Nun aber, ist ein Riss in der Zwischendimension entstanden, welcher groß genug war eure gänzlich Sonne zu verdunkeln. Beinahe alle sind zurückgekehrt und ihre Wut auf euch und die Götter ist grenzenlos. In kurzer Zeit werde ich zu dir zurückkehren um deine Entscheidung einzuholen. Aber bitte bedenke, entscheidest du dich für die Rettung der Erde musst du alles aufgeben, angefangen bei dir selbst. - Doch nimm dich in Acht, sobald die Entscheidung gefallen ist, werden dich die beiden mächtigsten Wesen aufsuchen um dich aufzuhalten. Sie kennen deine Macht und auch dein Potential."
Es würde mir nicht schwer fallen alles aufzugeben, was hatte ich denn schon? Ein baufälliges Haus, eine Liebe der ich seit Jahrzenten hinterherträume und das Grab meiner Großeltern das ich jede Woche besuchen fahre. Meine Eltern lernte ich nie kennen, angeblich starb meine Mutter bei meiner Geburt und mein Vater tötete sich daraufhin bei einem schweren Autounfall durch Einwirkung starker Antidepressiva. Ich entschied mich also für Cedigos und wartete auf seine baldige Rückkehr.
Des Nachts weckte mich erneut ein lautes Krachen gefolgt von einem eisigen Windstoß, diesmal jedoch bedrohlich nahe. Ich entschied mich nachzusehen und stellte fest das die alte Eiche umgestürzt und mit Krallenspuren übersät war. Ich erinnerte mich an Cedigos Worte und ergriff panikartig die Flucht, spürte ich doch das etwas nicht stimmte. Nahe der Lichtung vor meinem Haus saß eine dunkle Gestalt hoch auf der alten Eiche, dicht an den Baum gelehnt um nicht zu fallen. Leider war es zu finster um sie zu erkennen, doch lauschte ich den lieblichen Klängen einer Panflöte welche aus den Wipfeln erklang. Gefesselt von der Magie die von ihm ausging näherte ich mich immer weiter dem Baum, auf alles gefasst. Als sich die Wolken verzogen und der Mond das Antlitz der Kreatur zeigte, wurd mir schlagartig klar wie schnell ich hier verschwinden sollte. Auf dem Ast saß ein Satyr, nein, eher lag dort ein lebloser Körper eines Wesens, welches einem Satyr sehr ähnelte. Doch wer spielte die Panflöte, wenn nicht der Satyr? Und wer war an diesem Unglück schuld?
Ich entschloss mich ihn zurückzulassen, als die Panflöte wieder erklang. Ein Mann, vermummt hinter einer schwarzen Tracht, trat hinter dem Baum hervor und spielte, wie es sonst nur ein Satyr vermochte, auf der Flöte. Von ihm ging eine unheilvolle Aura aus, man spürte das Verderben förmlich in sich aufsteigen. Er kam bedrohlich nahe und prophezeite mir meinen baldigen Tod. Ich wollte flüchten, stolperte dabei über meine eigenen Füße und fiel zu Boden. Die Kreatur trat erneut an mich heran und murmelte unverständliche Worte. Meine Bewegungen wurden dabei immer schwerfälliger und mein Herz schlug immer schwächer. Ich schloss innerlich mit meinem Leben ab und dachte dies sei mein Ende..
Was als nächstes geschah, grenzte jedoch an ein Wunder. Der Satyr erwachte wieder und sprang mit einem gewaltigen Satz vom Baum. Seine Augen glühten vor Wut als er zum Schlag ausholte. Doch verfehlte er den Angreifer, als dieser in sekundenschnelle wieder in den Schatten verschwand. Zurück blieb lediglich die Panflöte.
Chapter III: Offenbarung
Er hob sie auf, sein Name war "Rhutes". Stundenlang saß ich neben ihm, einer wahr gewordenen Legende. Er verriet mir was er hier suchte, wer er ist und doch spürte ich das er mir etwas verheimlichte. Jedoch war er auf meiner Seite, meiner persönlicher Patron, gekommen um mich zu schützen, im Auftrag Cedigos. Ich erfuhr das die vermummte Gestalt ein Geschöpf der Nacht ist. Sie leben von den Ängsten der Menschen und sind in der Lage mit den Schatten eins zu werden. Ihre Macht schöpfen sie jedoch aus den Mythen dieser Welt. Sie sind der Feind eines jeden von ihnen, laben sie sich doch an ihren Sehnsüchten und Träumen. Selbst Cedigos bezeichnet sie als die mächtigsten Wesen dieses Planeten, kennt man ihre Schwächen nicht.
Auch Rhutes konnte sich nicht erklären warum der Seelenwandler, so werden sie genannt, so schnell verschwand. Der Schlag hätte ihn kaum verwundet, nein, nicht einmal bemerkt hätte er ihn.
Rhutes wollte mir grad erklären, warum grade ich für Cedigos so wichtig bin, als plötzlich über uns ein Schemen von gewaltigem Ausmaße erschien. Der Satyr reagierte sofort, schlug seine Keule in die Erde und begann ein magisches Feld um uns zu errichten. Ein magischer Kreis der alles Böse abhalten sollte. War dies eines der Wesen vor denen Cedigos mich warnte? War es gekommen um mich zu stoppen? Meine Gedanken überschlugen sich. Ich wollte nicht sterben, nein, noch nicht! Ich schrie so laut ich konnte, was etwas in mir veränderte. Ein Licht erstrahlte und ließ alle Schatten verschwinden, den Schemen zerriss es in der Luft...
...ich wachte in meiem Bett auf, schweißgebadet und kreidebleich. War alles wirklich nur ein Traum? Ich stand auf und vergewisserte mich, doch war alles beim alten. Draußen summten die Grillen und der Wind lies die Gräser im Einklang rauschen. Ich lehnte mich auf den Balken meiner Veranda und starrte in die Dunkelheit, lauschte den Klängen der Natur. Ich ließ meinen Blick schweifen und erkannte sie wieder, eine dunkle Gestalt auf der Lichtung der Wiese. Ich schloss meine Augen einen Moment, nahm all meinen Mut beisammen und schaute noch einmal genau hin. Sie war verschwunden, soweit war es schon gekommen. Ich sah gestalten mitten in der Nacht,...
Tag der Veröffentlichung: 28.12.2008
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