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Vorwort

 

Kater Leo, der Flederkater:

Auch Katzen können fliegen

 

von Silke Thümmler

 

 

 

 

Dieses Buch ist den Katern Angelo, Blacky, Leo, Tabby, Gussi und auch Kimbabummi, der zur Zeit auf meinem Balkon rumtigert, gewidmet.

 

 Zum Flederkater und anderen Zauberwesen gibt es noch mehr Bücher, E-Books und Kalender, zu diesen und anderen Illustrationen gibt es Puzzle, Poster, Bilder, Kissen, Decken, Handtücher, nicht nur mit der Miez

 

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Vorwort

 

Kater Leo, ein rot getigerter Landhauskater, der mit seiner Zweibeinerin in einem Seengebiet in Brandenburg lebt, ist ein richtiger Freigeist. Er sieht die Dinge immer ein bisschen anders  als wie er sollte, möchte mit Waldmäusen bekannt sein, ist fasziniert vom Schwimmen der Fische, möchte das am liebsten auch können und träumt vom Fliegen wie die Vögel.

Träumen- das tut er sehr oft und vertritt dabei die Meinung, dass man sich in sein Leben hineinträumen sollte, die Realität kommt dann schon und warum sollten seine Wünsche nicht in Erfüllung gehen? Ist doch dieses Leben immer wieder das, was man sich einbildet, was man erwartet. Es muss doch einen Grund für Leos Grundzufriedenheit mit seinem Schicksal geben. Insofern hält er sein Leben für eine Erfüllung seiner Wünsche. Und wenn nun Leben sich entsprechend den eigenen Wünschen einstellt, dann kann das nur bedeuten, dass Leo am Ende auch zum Fliegen kommen wird.

Leo kann es gar nicht verstehen, aber seine Träume und seine Gesinnung bringen ihn eines Tages in Schwierigkeiten, es tauchen Widersacher auf, die seine Bestrebungen unterbinden wollen.

Doch kann man Leo seine Begeisterung nehmen? Oder liegt er mit seinen Vermutungen richtig? Wird er eines Tages fliegen?

 

Seit ich zehn Jahre bin, lebe ich mit Miez und das war und ist für mich etwas ganz Großartiges.

Meine Katzen sind ständig um mich, ich lebe mit ihnen, ich möchte nicht ohne Miez sein. Wir zeigen uns unsere Zuneigung und ich muss da sein für meine Kater. Das erwarten sie von mir. Darauf bestehen sie.  So ist "Der Flederkater" ein Buch für und über die Miez.

Es ist eine Geschichte von einem Kater, der sich plötzlich mit Urteilen und Vorurteilen von Himmelsgeistern, die Würde, Recht und Gerechtigkeit für sich beanspruchen, gegenüber seinem Wesen, gegenüber seiner empfindenden Seele konfrontiert sieht. Leo ist ein Traumwandler, ein Träumer, ein Kind der Natur, die bisweilen auch mal Haken schlägt und auf der Seite der Individualisten steht.

Und einer diese Individualisten ist Kater Leo.

 

Der Garten

Der Garten

 

Es ist Sommer. Und es ist ein Morgen wie jeder andere. Still ist es.

Hier im Garten, der zu einem alten Landhaus gehört, ist es immer still. Eine steinerne Mauer umgibt eine sehr große Wiese, welche  nur einmal im Jahr gemäht wird. Jeden August kommt ein Bauer vom Ende des Feldweges, der am Haus vorbeiführt, und nimmt dann das Heu mit für seinen Hof.

Aber vorher grünt es und blüht es auf der Wiese. Ein Bach führt durch den Garten und an vielen Stellen wachsen Rosen.

Es gibt Apfelbäume, die ebenso wie die Weiden entlang des Baches von Vögeln bevölkert werden. Der Bach mündet in einen kleinen Teich, in dem Fische herum schwimmen, und setzt am andern Ende des Gewässers seinen Lauf fort. Dort am Teich ist die Mauer unterbrochen und es schließt sich eine große Weide an, auf der manchmal ein Haufen Kühe stehen. Es kann auch vorkommen, dass die Rehe aus den nahe gelegenen Waldstücken sich am Teich vorbei und auf das Grundstück wagen. Sie fressen dann die ganzen Blumen.

In der Wiese herrscht oft reges Treiben, es wimmelt dort von Waldmäusen mit sehr großen Ohren.

 

 

Der Kater

Der Kater

 

Es gibt auch einen Kater dieser Wiese.

Er hat rotes Fell und vorn eine weiße Partie vom Hals bis hin zur Brust. Sein Oberkörper ist ziemlich kräftig, aber hinten seine Hüfte recht schmal. Wenn er auf dem Rücken liegt, streckt er seinen Bauch raus.

Er liebt seinen Garten und er liebt auch alles, was da so kreucht und fleucht, die Mäuse, die Vögel und die Fische.

Er ist ganz stolz, dass seine Landschaft so viel Bewohner aufweist.

Man könnte jetzt denken, es ginge um des Katers Appetit , doch dem ist nicht so.

Die Tatsache , dass es sich hier eigentlich um potentielle, laufende, schwimmende und fliegende Esswaren für einen Kater handelt, ist bei unserem Kater nicht angekommen, das ist ihm vollkommen fremd. Nahrung ist für ihn der Inhalt eines zylinderförmigen Blechkastens, auf dem eine Banderole mit bunten Bildchen klebt.           

Er hatte auch schon erlebt, dass sein Futter aus kleineren Blechgefäßen und Tüten kam. Aber leider nur ganz selten. Das ist schade, weil besonders in den kleinen Blechschalen richtiges Feinschmeckfutter ist. Er kann sogar an der Farbe der Etiketten erkennen, um was für eine Geschmacksrichtung es sich handelt. Nie würde er auf den Gedanken gekommen, etwas Lebendes, sich bewegendes zu fressen. Igitt. Nun ja, irgendwie ist der Kater nicht so ganz von dieser Welt, oder vielleicht auch gerade das, ein neues Kind seiner Zeit.

Seine Katerfamine

Seine Katerfamine

 

Einen Namen besitzt der Kater auch, Leo . So wird er immer von seiner Dienerschaft  gerufen. Katzen haben immer Dienerschaft.

Oder auch Leolino oder ganz einfach Kater. Dass  er gerufen wird und nicht er seine Dienerschaft ruft, übersieht er großmütig. Eigentlich findet er es recht praktisch, es erspart ihm gewisse Mühen. Zumal seine Dienerschaft erstaunlicherweise seine Bedürfnisse schon im Voraus erahnt. Warum das so ist, dahinter ist er noch nicht gekommen.

Manchmal findet er es nicht sehr standesgemäß, dass seine Dienerschaft nur aus einem menschlichen Wesen besteht.  Nun ja, er hat sich damit abgefunden. Es gibt eben nur eine Blechkastenbringerin in seinem Leben.

Eine junge  Frau, die obendrein noch ein komisches Holzteil besitzt, mit Drähten drauf, aus denen Töne kommen.

Er mag sie sehr, besonders auch, weil sie ihn immer krault, wenn er es gern hat und er sie anschnurren kann. Und er ist sich auch sicher, dass er ihr viel bedeutet. Sie nimmt ihn in den Arm, trägt ihn im Haus herum, bringt ihm ständig neue Spielsachen mit Federn dran und magische, unwiderstehlich duftende, getrocknete Pflanzen. Die machen ihn sehr wuschig und davon bekommt er die tollsten Träume und Ideen.

Was ihm am besten gefällt, ist, dass sie immer mit unter seine Bettdecke kriecht, dass er nachts nicht allein schlafen muss.

Wobei ihm manchmal nicht so recht klar ist, schläft sie nun in seinem Bett, wovon er eigentlich ausgeht, oder schläft er in ihrem Bett?

Um ehrlich zu sein, muss Leo sich eingestehen, dass sie eigentlich wesentlich mehr ist als seine Dienerschaft. Er nennt sie seine Katerfamine, die Leofamine, die zu ihm gehört. Genau wie seine Frau Mama und sein Papa, von denen er sich damals aufmachte, in die Welt zu ziehen. Er kam bis zu einer Landstraße, auf der doch immer mal ein Auto fuhr. Und dann fing auch noch der Regen an, kalt und nass. Und da stand sie und kam mit einem Dach an der Hand, unter dem es trocken war, hob ihn hoch und er fühlte sich toll, da oben, auf ihrem Arm. Dann nahm sie ihn mit in dieses Landhaus, das er als eine sehr angemessene Behausung empfand und deshalb beschloss zu bleiben. 

Auf jeden Fall ist Katerfamine die bessere Bezeichnung, findet er.

Irgendwie hat sie auch etwas von einer Femme fatale mit ihren vielen Kleidern und dem großen Spiegelschrank vorm Bett.

 

 

Impressum

Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Texte: Silke Thümmler
Bildmaterialien: Silke Thümmler
Cover: Silke Thümmler
Tag der Veröffentlichung: 16.06.2017
ISBN: 978-3-7438-1869-9

Alle Rechte vorbehalten

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