Bryan Langer war ein 45jähriger Wissenschaftler der gerne um die Welt reiste um Neues zu entdecken. Sobald er von einer Reise zurückkam, warteten schon seine Studenten um ihn dann mit allerlei Fragen zu bombadieren. Man kann sagen er war ein kleiner "Indiana Jones" der sich auch mal Gefahren hingab, nur um dann festzustellen das es in Wirklichkeit keine echten Gefahren gab denen er ausgesetzt war. Bryan Langer kam am Abend des 01.Juli völlig erschöpft in seinem Lieblingshotel Seeword in Los Angeles an. Im Foyer des Hotels stand rechts eine 3 Meter große Statue von Lewis Henriksen, dem Erbauer des Hotels. Viele Gäste die in diesem Hotel abstiegen, gingen an der Statue vorbei ohne sie zu beachten. Bryan ging geradeaus zur Rezeption wo auch schon Timmy der Concierge wartete. Timmy kannte Mr.Langer seit über 10 Jahren schon, und auch er wollte immer der erste sein um Neues zu erfahren. Doch diesmal wollte Bryan keine Unterhaltung mit ihm, sondern einfach nur seinen Zimmerschlüssel haben und sich eine heiße Dusche gönnen. Kaum im Zimmer angekommen, warf Bryan seinen schwarzen Aktenkoffer in eine Ecke, zog die Krawatte von seinem Hemd, und setzte sich erschöpft aufs Bett. Keine 10 Sekunden später läutete das Hoteltelefon. Soll ich jetzt wirklich rangehen oder hat es nicht Zeit bis morgen fragte er sich. Doch das Läuten ging immer weiter, bis er doch genervt abhob.
Mr.Langer ? Mr.Bryan Langer? fragte eine weibliche Stimme am anderen Ende der Leitung.
Ja das bin ich. Wer möchte das wissen ? antwortete er zurück.
Hier ist Lucy Monroe, die Sekretärin von Professor William Ernest. Er möchte Sie sofort in seinem Büro in New York sehen.
Er sagte es wäre sehr dringend.
Langer schaute auf seine Armbanduhr. Es war 22.30 Uhr. Jetzt noch nach New York ?
Sagen Sie dem Professor das ich morgen den ersten Flug nehme und zu ihm komme, antwortete er müde zurück.
Lucy gab sich mit dieser Antwort nicht zufrieden, und konterte zurück: Er möchte Sie sofort sehen, und falls Sie, Mr.Langer, dieser Aufforderung nicht nachkommen, sind Sie in den nächsten Tagen für hunderte von Menschenleben verantwortlich.
Bryan wurde mit einem Schlag hellwach. Was genau wollen Sie mir damit sagen Fr.Monroe ?
Am besten Sie fragen Mr. Ernest persönlich, und das so schnell wie nur möglich.
Sekunden später endete das Gespräch.
Professor William Ernest war ein verrückter alter Mann der schon in seiner Kindheit nur Dummes im Kopf hatte. Manche Ideen die er gehabt hat bescherten ihm viele Wochen Hausarrest, andere wiederum fand er so genial das er am liebsten an seinen Werken weiterbasteln wollte. Leider spielte da die frühere Technik nicht mit, und so musste er bis heute warten um seine Werke zu vollenden. Bryan Langer lernte er bei einer Vorlesung vor einigen Jahren kennen. Ernest konnte sich noch gut an diesem Abend erinnern. Es ging um die geheimnisvollen Rätsel rund um die Maya. Der 21.12.2012, der Tag an dem alles Leben endet.
Die beiden trafen sich nach der Veranstaltung in einem kleinen Cafe nahe des Empire State Buildings und sprachen über ihre Erfahrungen rund um die Weltgeschichte der Menschheit. Es wird der Tag kommen an dem wir beide die Geschichte der Menschheit neu schreiben werden, sagte Ernest zum Abschluß bevor er ging. Langer hatte diesen Satz bis heute nie vergessen können.
Obwohl Bryan keine Lust hatte jetzt noch nach New York zu fliegen, schnappte er sich seinen Aktenkoffer der unter einem kleinen Tisch lag, und ging aus dem Zimmer. Als er im Foyer ankam, winkte ihm Timmy herbei. Mr.Langer, brauchen Sie ein Taxi oder wollen Sie nur frische Luft schnappen ? fragte Timmy. Rufen Sie mir bitte ein Taxi das mich zum Airport bringt antwortete Langer.
Keine 5 Minuten später stand ein Taxi vor dem Hotel und brachte Langer zum Airport. Er hatte Glück. Eine Maschine der American Airlines hatte gerade Boarding nach New York. Als er eingestiegen war, dachte er immer wieder an Ernest letzten Satz: Es wird der Tag kommen an dem wir beide die Geschichte der Menschheit neu schreiben werden. Was würde ihm erwarten ?
Zur selben Zeit rannte der Angestellte Louis Cyrus einen schmalen Gang hinunter, vorbei an gläsernen Türen und weiteren Angestellten. Als er am Ende des Korridors ankam, drückte er heftig den Knopf des Aufzuges. Er wollte so schnell wie nur möglich in den 7.Stock gelangen. Als sich die Türen des Aufzuges öffneten, drückte er den Knopf in den 7.Stock. Die Neuigkeit die er in Händen hielt, wird seinem Vorgesetzten sicherlich gefallen, dachte er. Wenige Augenblicke später stand er vor einer grauen Tür die nur mit einem Daumendruck zu öffnen war. Auf der Tür selbst stand kein Name, aber jeder Angestellte wusste das dies die Tür ist wo ihr Vorgesetzter zu finden war. Die Geheimorganisation NWNQ (No Words, No Questions) gab ihren Auftraggebern keine Hinweise über die Namen der Angestellten. Wurde ein Auftrag angenommen (meist handelte es sich um reiche Milliardäre die andere reiche Konkurrenten ausschalten wollten, oder Eheleute die bei Untreue des Partners einen "Unfall" wollten) gab es nur 2 wichtige Regeln die ein NWNQ Angestellter befolgen musste:
NO WORDS - NO QUESTION
Die Identität der Auftraggeber wurde geheimgehalten, weder Name noch Anschrift wollten sie wissen. Lediglich der Auftrag war wichtig, und den musste man so schnell wie nur möglich ausführen.
Die Tür ging auf und Cyrus trat ein. Er sah nur Dunkelheit. Völlige Dunkelheit. Mr.Cyrus was gibt es so wichtiges das sie mich jetzt noch stören ? fragte eine männliche Stimme.
Bevor Louis antworten konnte, sah er einen kleinen Lichtschein die von einer Zigarette stammte in der Dunkelheit. Sir, es tut mir leid das ich sie jetzt noch störe, aber das sollten sie sich mal ansehen.
Legen sie das Blatt Papier auf dem Tisch da drüben und verschwinden sie, antwortete die Stimme. Louis Augen gewöhnten sich langsam an die Dunkelheit, und er sah ganz schwach einen Tisch neben sich stehen. Er legte die wichtige Nachricht auf den Tisch. Als er sich umdrehte und gehen wollte, rief ihm die Stimme hinterher:
Ach Mr.Cyrus, das nächste mal klopfen sie an und kommen nicht ungefragt in mein Zimmer. Haben sie das verstanden ?
Ja Sir, tut mir leid Sir, ich werde es mir merken, stieß Louis hervor, und schloß die Tür hinter sich zu.
Der Mann der aussah als wäre er ein Bodybuilder, groß, stark und seine Augen waren so dunkel und vor lauter Hass, das ihm alle aus dem Wege gingen die ihm sahen.
Er ging zum Tisch, zündete eine Kerze an, und setzte sich. Als er die Nachricht gelesen hatte, sagte er zu sich: Dieser alte Haudegen. Jetzt holt er sich also Hilfe von einem Freund, um die Maschine zum laufen zu bringen. Netter Versuch mein guter alter Freund, aber ich werde dir einen Schritt voraus sein und ich werde dafür sorgen das ihr beide den morgigen Tag nicht erlebt.
Er nahm das Telefon, wählte eine Nummer und sagte: "Mr.Hamilton, schicken sie unsere Agenten nach New York, Lexington Avenue 85.
Ein breites Grinsen ging über sein Gesicht. .
Bryan Langer kam wenige Stunden später am Flughafen von New York an. Er winkte einem Taxi zu, stieg ein, und bevor der Fahrer fragen konnte wohin es ging, sagte er "Lexington Avenue 85".
Währenddessen unterhielt sich Lucy mit dem Professor. Glauben Sie das er noch heute kommt ? wollte sie wissen.
Mein Liebe, ich kenne Bryan zu gut. Er wird kommen, glauben sie mir. Er hat mich noch nie im Stich gelassen. Und sobald er da ist, schicken sie in unverzüglich rein zu mir.
Jawohl Mr.Williams sagte Lucy und ging wieder in ihr Büro. Als sie sich an ihrem Arbeitsplatz setzte, dachte sie nach. Warum ist der Professor in den letzten Tagen so nervös gewesen ? Warum macht er so ein großes Geheimnis das nicht einmal ich in die große Halle darf ? Versteckt er etwas vor mir ? Kaum hatte sie aufgehört nachzudenken, hörte sie auch schon ein Quietschen auf den Straßen. Sie ging zum Fenster und schob den Vorhang zur Seite. Als sie einen Mann mit blondem Haar aus einem Taxi aussteigen sah, konnte für sie nur einer in Frage kommen: Bryan Langer !
Wenige Augenblicke später läutete es an der Gegensprechanlage. Ja bitte ? antwortete Lucy. Hier ist Bryan Langer, ich habe einen Termin mit Professor Ernest William.
Lucy drückte auf einen Knopf auf ihrem Tisch. Ja kommen sie hoch, sagte sie.
Als Bryan ins Büro kam, sah er Mrs.Monroe wie sie sich noch schnell die Bluse zurechtschob.
Sie werden erwartet, gehen sie rein zu ihm, sagte sie und zeigte mit der Hand auf eine Tür.
Kaum war Bryan im Zimmer, wurde er schon mit voller Freude vom Professor erwartet. Mein guter alter Freund, sagte er und lächelte. Ich wusste du lässt mich nicht im Stich.
Wie geht es dir ? Wie war der Flug ? Bevor Bryan antworten konnte, fuhr der Professor fort: Ach vergiß es, es gibt wichtigere Sachen auf der Welt. Setz dich, ich habe dir großartiges zu berichten.
Bevor sich die beiden Männer unterhalten konnten, hörten sie ein dumpfes Geräusch. Mrs.Monroe lauschen sie schon wieder ? fragte Ernest und musste Brian anlachen.
Keine Antwort kam von draussen. Natürlich hatte Lucy versucht zu lauschen, schließlich wollte sie auch wissen was im Zimmer vor ihr passiert. Aber sie verhielt sich ruhig, und ging wieder zu ihrem Arbeitsplatz zurück.
Nun Professor, was ist den so dringend das Sie mich Nachts noch aus meinem Bett holen und hier haben wollen ? fragte Bryan.
Ernest zündete sich eine Zigarette an, schaute Bryan tief in die Augen und sagte: Kannst du dich noch an meinem Satz vor einigen Jahren erinnern als wir uns das letzte Mal im Cafe trafen ?
Natürlich konnte sich Bryan noch an diesen Satz erinnern als wäre es erst gestern gewesen.
Ja natürlich antwortete er darauf. Aber sagen Sie bloß nicht das Sie mich nur deswegen hierher geholt haben um mich daran zu erinnern, fragte Bryan weiter.
Nein natürlich nicht, aber ich werde dir jetzt etwas zeigen das noch nie jemand gesehen hat.
Vor 5 Jahren zeigte ihm der Professor auch eine Erfindung die er so schnell nicht vergessen konnte.
Eine Maschine die Lebensmittel für immer haltbar machen konnte. Selbst heikle Sachen wie Milch, Brot und Käse waren unverderblich mit dieser Maschine.
Natürlich musste er Versuchskaninchen für den Professor spielen, aber was macht man nicht alles für die Wissenschaft.
Es gibt ja ein berühmtes Sprichwort das einem der Bissen im Halse stecken bleibt.
Von aussen sah das Toast Schinken Sandwich gut aus. Kein Schimmel, keine Anzeichen von anderen Bakterien. Obwohl das Sandwich schon einige Jahre alt war.
Bryan biss vorsichtig rein. Hmmm es schmeckt als würde es frisch zubereitet worden sein. Köstlich ! lobte er den Professor.
Leider ließ die Wirkung zu schnell nach, und Bryan verspürte einen Drang aufs WC zu laufen. Oh mein Gott, schrie er, und spuckte das Sandwich wieder aus.
Anscheinend hatte der Professor seine neueste Erfindung noch nicht im Griff, jedenfalls wollte Bryan keinen weiteren Bissen mehr machen.
Und jetzt nach all der langen Zeit sollte er wieder Versuchskaninchen spielen ? Er hoffte das diese Höllenmaschine heute nicht zum Einsatz kommt.
Natürlich hatte Ernest mitbekommen das sein Freund Angst hatte wieder etwas essen zu müssen, aber er klopfte Bryan auf die Schulter.
Meine neueste Erfindung hat nicht wirklich was mit Essen zu tun, aber lass dich einfach überraschen und folge mir in die große Halle forderte er Langer auf.
Als beide in der große Halle ankamen, sah Bryan vor sich eine Kabine in hellem Türkislicht. So etwas hatte er schon mal gesehen, allerdings in einem Schwimmbad wo die Leute nach der Reihe einstiegen und sich dann unter ihnen eine Falltür öffnete um dann mit großem Geschrei runterzufallen. Diese sah genauso aus.
Weißt du was das ist ? fragte Ernest seinem Freund.
Im Gedanken dachte sich Bryan: Klar weiß ich das. Das ist eine Rutsche. Ich soll da jetzt reinsteigen und dann baden gehen.
Ich habe keine Ahnung log er den Professor an.
Das hier, mein lieber, ist eine Zeitmaschine, und sie funktioniert tatsächlich sagte Ernest und sah Bryan an, um zu sehen wie sich sein Gesichtsausdruck veränderte.
Eine Zeitmaschine ? schluckte Bryan kurz auf. Sie meinen ich kann in jedes x-beliebige Jahr mit dieser Maschine reisen ?
Ja genau !
Ok, und Sie brauchen mich jetzt um es zu testen ? fragte Bryan mit großen Augen.
Naja, fuhr Ernest fort. Getestet hab ich sie schon, aber ich brauche dich jetzt um die Geschichte der Menschheit zu verändern. Ich bin dazu leider schon zu alt, sonst hätte ich es schon längst getan.
Sagt dir das Datum 14.April 1912 etwas ?
Bryan überlegte kurz. Ist an diesem Tag nicht die Titanic gesunken und hat hunderten Menschen das Leben gefordert ?
Ganz Recht, Bryan !
Und was hat das jetzt mit mir zu tun ? Sie meinen doch jetzt nicht im Ernst das ich nach 1912 reisen soll um das zu verhindern ?
Der Professor hob eine Hand, streckte den Daumen raus, und sagte: Bingo !
Und was soll ich dort ? Wie genau stellen Sie sich das jetzt vor ? Ich meine, ich hab in den nächsten Tagen noch viele Meetings, und meine Studenten brauchen einen Lehrer, fragte Bryan. Er hoffte natürlich das der Professor ihn dann von seinem Vorhaben ausschliessen würde.
Ernest ging zu einem Schrank, öffnete eine Lade, und holte alte Dokumente hervor. Es waren Zeitungsauschnitte aus dem Jahr 1912 - mit Fotos der Titanic.
Das hier Bryan, nimmst du auf deine Reise mit. Ich möchte das du Captain Smith aufsuchst und ihm diese Dokumente in die Hand drückst.
Wenn er das sieht, dann wird er die Titanic am 14.April nicht auslaufen lassen, und du rettest damit allen Passagieren das Leben.
Danach kommst du wieder ins Jahr 2014 zurück, und wir beide haben dann eine neue Geschichte geschrieben.
Bryan überlegte kurz und sagte: Aber die werden mich für verrückt halten. Soll ich denen ernsthaft sagen das ich aus der Zukunft komme um sie alle zu retten ? Das glaubt mir kein Mensch.
Lass dir was einfallen, konterte der Professor zurück.
Tag der Veröffentlichung: 02.08.2014
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