Sie saß auf der Bettkante, die Beine berührten den Boden kaum. Müde in sich zusammengesunken hockte sie dort und hoffte, dass der neue Tag ohne sie auskommen würde. Das Leben war erdrückend und wenn man Sarah fragte, hätte sie nichts gegen ein schnelles und unerwartetes Ende einzuwenden gehabt.
Ein Ende, wie es Rainer gehabt hatte. Der Tod war innerhalb von Sekunden eingetreten. Er hatte ihr gegenübergestanden und mit ihr gestritten. Es war um Belangloses gegangen: Die offene Zahnpasta-Tube oder etwas in der Art. Sarah konnte sich nicht erinnern. Da sie nie ernsthaft gestritten hatten, konnte es auch an diesem Tag nicht wichtig gewesen sein. Im selben Augenblick, da sie ihm empört gegenüberstand, hatte sie gemerkt, dass etwas nicht stimmte.
Sein Gesichtsausdruck veränderte sich, als sein Herz die Funktion einstellte. Seine Hand fuhr an seine Kehle, der sich ein letzter Laut entrang und er fiel wie ein gefällter Baum. Innerhalb weniger Sekunden war Sarah Witwe. Innerhalb dieser winzigen Zeitspanne war Rainer tot...
Es handelt sich um eine Leseprobe aus dem Buch "Hinter Fenstern",
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Texte: Anja Ollmert
Bildmaterialien: Anja Ollmert
Tag der Veröffentlichung: 26.02.2013
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