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Eins

Dunkelheit und ein leichter Frost liegen über der Stadt, die um diese Zeit noch fest schläft.

Von Minute zu Minute kann die Dunkelheit aber weiter zurückgedrängt werden und am östlichen Himmel wird zögernd ein schmaler Lichtstreif sichtbar, der es immer noch schwer hat, gegen die Finsternis anzukommen. Nur die frostige Kühle bleibt noch eine Weile erhalten, bis das Licht endlich die Kraft hat, auch mit ihr den Kampf aufzunehmen.

Es sind wenige Autos unterwegs und deren Insassen wären mit Sicherheit jetzt liebend gern an einem anderen Ort als diesem.

Ein Fahrzeug der Stadtreinigung nutzt bereits den noch geringen Verkehr, und fährt im Schritttempo die Straße entlang, hin und wieder einem parkenden Auto ausweichend.

Drei Nachtschwärmer sind auf dem Heimweg aus einer nahegelegenen Bar und beanspruchen dafür die volle Breite des Fußweges, nicht ohne auf sich aufmerksam zu machen, in welcher Verfassung sie sich befinden.

In der naheliegenden Parkanlage haben die Mitarbeiter der Landschaftspflege schon ihre Arbeitsgeräte abgelegt und warten nur noch auf das Licht, um mit ihrer Arbeit beginnen zu können.

Eine Straßenbahn fährt nicht mehr quietschend und rumpelnd, sondern lautlos die Haltestellen an und sammelt die ersten noch verschlafenen Fahrgäste ein, wie jeden Morgen.

Zaghaft zeigen sich schon ein paar Knospen an Bäumen und Sträuchern, denen der morgendliche Frost nichts auszumachen scheint.

Es verspricht ein milder Märztag des Jahres 2002 zu werden, so wie die Sonne nun langsam am Horizont aufsteigt und Erfurt in ein immer heller werdendes Licht taucht und die Sonnenstrahlen von den Dächern der Häuser geradezu magisch reflektieren lässt.

Die Stadt wacht auf und freut sich auf den bevorstehenden Frühling.

                                       

„Marie, aufstehen!" Sabine gibt ihrer sechsjährigen Tochter einen Kuss auf die Stirn und wartet bis sie vorsichtig ins helle Morgenlicht blinzelt.

Sabine lächelt sie an, während sich Marie kräftig im Bett noch einmal streckt und sich dann langsam auf die Bettkante setzt. „Zieh dich an, ich mache das Frühstück und dann geht es ab in den Kindergarten. Da freust du dich doch schon drauf, ja?“

Marie nickt heftig mit dem Kopf.

„Wann darf ich endlich in die Schule?“, fragt sie und schlüpft in ihre Socken.

„Da darfst du im September hin“, sagt Sabine und geht in die Küche.

In den Kindergarten geht Marie gern, kann sie doch da den ganzen Tag mit ihren gleichaltrigen Freundinnen und Freunden spielen, aber noch mehr freut sie sich schon auf die Schule.

Marie geht erst einmal in das Bad und führt eine gründliche Reinigung durch, so wie sie es von Sabine gelernt hat. Beim Zähneputzen versucht sie mit der freien linken Hand zu zählen.

Die Finger bei jeder Zahl in die Höhe gestreckt, ist erst einmal bei Fünf Schluss.

Dann nimmt sie die Zahnbürste in die linke Hand und versucht nun mit der freien rechten Hand weiter zu zählen. Da klappt aber das Zähneputzen nicht mehr. Also muss jetzt das ABC her.

Beim Buchstaben G angekommen rüttelt Sabine an der Tür.

„Marie, was soll das? Warum schließt du dich ein?“

„Ich komme im September in die Schule, da muss man sich einschließen, wenn man im Bad ist“, kommt es von drinnen.

Sabine muss lächeln.

„Beeile dich bitte. Das Frühstück ist fertig.“

Nach ein paar Minuten sitzt Marie endlich am Tisch.

Sabine stellt einen Teller mit zwei mit Marmelade bestrichene Brötchenhälften und eine Tasse Kakao vor Marie auf den Tisch.

Nachdem sie sich eine Tasse Kaffee aus dem Automat genommen hat, setzt sie sich Marie gegenüber an den Tisch. Die Hände eng um ihre Tasse geschlungen, denn es ist immer noch kühl um diese Jahreszeit, beobachtet sie Marie, wie sie fröhlich in ihre Brötchenhälfte beißt.

„Und wann darf ich in deine Schule gehen?“, fragt Marie kauend.

„Aber Marie! Das habe ich dir doch schon ein paar mal erklärt. Erst in ein paar Jahren und dann nur wenn du schön fleißig in der Schule warst.“

„Dann bist du meine Lehrerin und ich bekomme von dir nur Einser, ja?“

Sabine lacht und wackelt mit dem Zeigefinger in der Luft. „Nein, nein! Nur wenn du sie dir auch verdient hast.“

„Darf ich heute vorn sitzen, wenn wir in den Kindergarten fahren?“, fragt Marie nun mit lustigem Gesichtsausdruck.

Es ist jeden Morgen das gleiche Ritual. Sabine sieht sie mit einem Lächeln an und antwortet nur: „Nein, nein. Oh, oh, wenn das ein Polizist sieht“, und wackelt dabei wieder mit ihrem nach oben gestrecktem Zeigefinger.

Marie antwortet darauf, wie jeden Morgen, ebenfalls mit wackelndem Zeigefinger: „Nein, nein. Oh, oh, wenn das ein Polizist sieht“, und beide müssen herzhaft lachen.

Nach ihrer Tasse Kaffee geht Sabine noch auf die Terrasse eine Zigarette rauchen. Ausgiebig frühstücken tut sie in der Schule, denn so früh am Morgen bekommt sie noch nichts hinunter, wie sie sagt.

Sabine hat die Terrassentür hinter sich wieder geschlossen. Marie wartet bereits mit umgehängter Brottasche, in der ein paar Kleinigkeiten für den Vormittag sind, im Flur.

Eine dünne Jacke wirft sich Sabine noch über, dann nimmt sie ihre Aktentasche, einen Beutel mit ihrem Frühstück und die Autoschlüssel und beide gehen hinaus zur Garage. Ein kleiner Fiat Punto ist ihr ganzer Stolz, mit dem sie nur ihre Stadtbesorgungen macht. Mit dem großen BMW kommt Bernd in etwa einer halben Stunde von Nachtschicht.

Sabine öffnet die Fahrertür und klappt den Sitz nach vorn, damit Marie nach hinten einsteigen kann. Noch ein bettelnder Blick von Marie und ein wackelnder Zeigefinger von Sabine und schon springt Marie nach hinten, wie jeden Morgen.

„Anschnallen!“, gibt Sabine noch die Anweisung, erst dann setzt sie das Auto in Bewegung.

Nach zehn Minuten sind sie an der Kindertagesstätte angekommen. Marie drückt den Klingelknopf an der Eingangstür, nachdem sie das Auto verlassen haben.

„Guten Morgen, Marie! Guten Morgen Frau Kohlhaas!“, begrüßt eine Erzieherin beide.

„Guten Morgen!“, kommt es von beiden zurück.

„Na dann, schnell rein mit dir“, sagt die Erzieherin lachend zu Marie. Sie gibt Sabine noch einen Kuss und ist auch schon verschwunden.

„Wann können Sie heute Marie abholen?“, fragt die Erzieherin noch.

„Etwa fünfzehn Uhr klappt es heute“, antwortet Sabine.

„In Ordnung. Dann bis fünfzehn Uhr“, und die Erzieherin schließt wieder die Tür ab, nachdem sie sich verabschiedet haben.

                                   

Sabine Kohlhaas ist 35 Jahre und Lehrerin für Mathematik und Englisch am Gutenberg-Gymnasium.

Ihr macht die Arbeit großen Spaß, auch weil alle ihrer Schülerinnen und Schüler nun in einem Alter sind, wo sie ihre Pubertät langsam hinter sich lassen.

Es gibt Schüler mit denen sie sich schon wie mit Erwachsenen unterhalten kann, allen voran ihr Lieblingsschüler Kevin Brandtner, ein intelligenter 16-jähriger, und es gibt Schüler, die dafür noch ein oder zwei Jahre brauchen.

Ihr Mann Bernd, ein Jahr älter, ist Schichtführer in einer großen Maschinenbaufabrik in der Stadt.

In einem zerrütteten Elternhaus groß geworden, lernte er Ende der Achtziger Jahre, zufällig in der Straßenbahn, Sabine kennen.

Sie, Studentin in Erfurt hatte das große Glück schon mit zweiundzwanzig Jahren zu DDR-Zeiten Mieterin einer kleinen Wohnung zu sein und so dauerte es nicht lange und er zog bei ihr ein. Im Sommer 1995 heirateten sie und ein halbes Jahr später machte Marie das Glück vollkommen.

Ihr gutes gemeinsames Einkommen hat es ihnen ermöglicht, ein hübsches Eigenheim in Brühlervorstadt, einem etwas gehobenerem Stadtteil Erfurts, zu bauen.

                                                                                          

Sabine hat noch einmal eine Strecke von fünfzehn Minuten vor sich, bis sie am Gutenberg-Gymnasium angekommen ist.

Sie parkt ihren Fiat auf dem Lehrer-Parkplatz und geht in das Gebäude. Gleich gegenüber der Eingangstür auf dem Flur befindet sich das Lehrerzimmer, dass Sabine jetzt betritt. Nur die stellvertretende Schulleiterin Kerstin Angerer, ihre Sekretärin Franziska Vollmer und die noch sehr junge, in der vierten Woche schwangere Nicole Bärwald, die gerade erst ihr Studium beendet hat, sind im Zimmer.

 Nachdem Sabine alle drei begrüßt hat, verstaut sie ihr Frühstück im Kühlschrank.

„Das muss noch eine Stunde warten“, sagt sie lachend.

„Falls in einer Stunde noch was da ist“, kommt es von Kerstin lachend zurück.

„Lasst euch nicht dabei erwischen.“

„Wir passen auf“, sagt Franziska und zwinkert Nicole zu, die es vorzieht sich an diesen Witzen noch nicht zu beteiligen.

„So, dann werde ich mal meine Jungs und Mädels mit ihrer Klausurarbeit beglücken. Da warten die doch bestimmt schon drauf. Bis später“, sagt Sabine und verlässt das Zimmer in Richtung ihrer Klasse.

„Guten Morgen!“, ruft Sabine in die Klasse hinein und schließt hinter sich die Tür.

„Guten Morgen!“, kommt es vielstimmig von den Schülerinnen und Schülern zurück und jeder setzt sich auf seinen Platz.

Sabine legt den Stapel Klausur-Arbeiten auf den Tisch und schaut noch einmal mit einem Lächeln in die Runde, dann beginnt sie mit der Verteilung. Für jeden hat sie ein paar lobende oder mahnende Worte, bis sie bei Kevin Brandtner ist.

„Kevin!“, ruft Sabine etwas lauter, als es sein müsste. „Wie konnte das passieren?“, und schwenkt dabei die Arbeit durch die Luft.

Kevins Gesicht ist wie in Stein gemeißelt und die Farbe wechselt von normal auf leichenblass.

„Nur eine Zwei diesmal“, und auf dem Gesicht von Sabine zeigt sich ein diabolisches Lächeln. Eine Sekunde später johlt die Klasse los, über den gelungenen Scherz.

In Kevins Gesicht kehrt Farbe zurück und er fasst sich an die Brust. „Tun Sie das nie wieder, Frau Kohlhaas. Das verträgt mein Herz nicht mehr.“

Nun kann auch Kevin lachen und er holt sich seine Arbeit ab.

„Wie willst du dieses Versagen deinem Herrn erklären?“, kommt es aus der letzten Reihe.

„Mach dir darüber keine Sorgen. Da fällt mir schon noch etwas ein“, ruft Kevin nach hinten und setzt sich wieder auf seinen Platz, sichtlich erleichtert.

                                                                                        

Am Nachmittag holt Sabine Marie wieder aus der Tagesstätte ab und beide fahren nach Hause.

Aber nicht bevor, zum wievielten Male auch immer, Maries Grundschule besucht wurde. Darauf hat sie heute wieder bestanden.

Diesen kleinen Umweg fährt Sabine gern.

Marie läuft dann immer ein paar Minuten an ihrer Schule auf und ab, bis sie wieder zufrieden in das Auto einsteigt.

Bernd sitzt auf der Terrasse und genießt die wärmenden Sonnenstrahlen.

„Na, Marie. Heute wieder die Schule besichtigt?“, fragt Bernd, nachdem er beide begrüßt hat.

„Ja!“, antwortet Marie mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck und zieht sich zum Spielen auf ihr Zimmer zurück, während sich Sabine mit auf die Terrasse setzt und die milde Luft tief einatmet bevor sie sich eine Zigarette anzündet.

„Heute habe ich aber den Kevin aufs Glatteis führen können“, sagt Sabine und zieht kräftig an ihrer Zigarette. Bernd sieht sie nur fragend an.

„Ich habe ihn gefragt, wie das passieren konnte und habe dabei seine Klausur-Arbeit in die Höhe gehalten. Du hättest mal sein Gesicht sehen sollen. Ich dachte, der kriegt gleich einen Herzinfarkt und habe schnell nachgeschoben, dass es diesmal nur eine Zwei geworden ist. Die Klasse hat gejohlt vor Spaß.“

Bernd muss nun auch etwas schmunzeln. „Kevin Brandtner, dein Klassenprimus?“, fragt er.

Sabine nickt. „Hoffentlich klappt das mit seinem Studium. Physik will er studieren. Wäre sonst wirklich schade.“

Noch ein paar Minuten unterhalten sie sich, bis die Sonne langsam hinter dem Horizont verschwindet und es merklich kühler wird.

Bernd nimmt eine Hand von Sabine und versucht sie zu wärmen. Schnell zieht sie ihre Hand zurück und versucht ihren Hals mit der Jacke und beiden Händen zu bedecken.

„Du hast kalte Hände“, sagt sie nur.

Dann gehen beide ins Haus.

Zwei

„Das Frühstück ist fertig. Komm, Ronnie, aufstehen.“

Die Mutter zieht die Vorhänge beiseite und lässt das Sonnenlicht ungehindert auf Ronald fluten. Der dreht sich auf die andere Seite und zieht die Bettdecke über seinen Kopf.

„Komm, die Schule wartet schon“, sagt sie mit einem Schmunzeln und rüttelt noch einmal sanft an Ronalds Schulter, bevor sie das Zimmer verlässt.

Nach fünf Minuten schlägt er widerwillig die Bettdecke beiseite und setzt sich auf die Bettkante. Er weiß nicht, was ihn jeden Morgen dazu bringt, aufzustehen. Für ihn ist das Leben seit Monaten öde und leer geworden.

Er schlurft in das Bad und nach zehn Minuten steht er wieder in seinem Zimmer und zieht sich an. Ein paar Bücher, die er wahllos aussucht, packt er in seine Tasche.

Er schaut noch einmal in den Rucksack, der ganz hinten in einer Ecke des Schrankes liegt. In diesen Rucksack darf niemand, außer er selbst, schauen. Denn was er darin versteckt hält, würde jeden an den Rand der Verzweiflung bringen.

Aber es ist sein Schrank und da schaut nicht einmal die Mutter hinein.

Dann geht er in die Küche, wo die Mutter schon am Frühstückstisch auf ihn wartet.

Sie lächelt ihn an und beginnt mit ihrem Frühstück. Ronald schneidet sich mit finsterer Miene ein Brötchen auf.

„Was liegt heute an, Ronnie?“, fragt die Mutter.

„Du sollst mich nicht immer Ronnie nennen, Deutsch liegt heute an und morgen die Englisch-Prüfung“, sagt Ronald kurz angebunden und beißt in seine Brötchenhälfte.

„Aber Ronnie, so nenne ich dich doch schon immer. Das hat dich doch noch nie gestört“, sagt die Mutter mit ein wenig gespielt beleidigter Miene.

„Ja, genau, schon immer. Warum habt ihr mir nicht gleich den Namen Ronnie gegeben?“

Ronald hat schlechte Laune, wie jeden Morgen, und die muss nun einmal raus aus ihm.

„Na gut, mein Ronald, lassen wir das. Ab jetzt nur noch Ronald“, sagt die Mutter und lächelt ihn wieder an. Ronald hält den Kopf immer noch gesenkt und schaut die Mutter, den Blick von unten auf sie gerichtet, an. Und nun lächelt er sogar ein wenig zurück.

„Dann hast du es ja bald geschafft. Noch ein paar Wochen und du hast die doofe Schule hinter dir“, versucht sie ihn aufzumuntern und legt ihre Hand auf seinen Unterarm.

Ronald nickt und kaut weiter.

Die Mutter beginnt den Tisch abzuräumen, auch Ronald ist fertig mit seinem Frühstück. Er packt noch seine Brotbüchse ein und verabschiedet sich von der Mutter.

Sein Ziel ist erst einmal der nahe gelegene Park, in dem er gut seinen Gedanken nachhängen kann, wie seit Monaten.

Die Schule besucht er seit dieser Zeit schon nicht mehr, nachdem man ihn wegen eines gefälschten Arztattestes auf eine andere Schule verwiesen hat.

Er bekommt nun keinen Schulabschluss wegen diesem Vergehen und sein Plan, den er seit Wochen verfolgt, wird eine ganze Stadt verändern.

Seit zwei Stunden sitzt er mittlerweile auf dieser Bank und hat auch schon seine Brotbüchse geleert.

Dann steht er auf und fährt mit der Straßenbahn an den Stadtrand in eine Spielothek. Bis zum Nachmittag kann er hier seiner großen Leidenschaft, Computerspiele, nachgehen.

Es wird das letzte Mal sein, dass er diese Spielothek betritt.

Schon am nächsten Tag wird ein grauer Schleier über dem so freundlichen Antlitz Erfurts liegen.

 

Der Wecker klingelt.

Sabine drückt ihn schnell aus, weil Bernd noch schläft, da er heute Spätschicht hat.

Sie schlüpft aus dem Bett und schaut zum Fenster. Es ist ein milder und sonniger Freitag, dieser sechsundzwanzigste April, und lädt geradezu ein, aus dem Haus zu gehen.

Sie weckt Marie und ihr allmorgendliches Ritual beginnt. Nachdem dieses bald beendet ist, sitzen auch schon beide im Auto und sind auf dem Weg in Maries Tagesstätte.

Nachdem sie Marie in der Kita abgesetzt hat, fährt sie zu ihrem

Gymnasium, parkt ihr Auto wieder auf dem Lehrer-Parkplatz und geht wie jeden Morgen als erstes ins Lehrerzimmer. Kerstin Angerer und die Sekretärin, sowie zwei Lehrer, die sich auf ihren Unterricht vorbereiten, sind im Zimmer.

Nach einem kurzen Gespräch verlassen die beiden Lehrer und Sabine das Zimmer und die stellvertretende Schulleiterin und ihre Sekretärin bleiben allein zurück.

Auf dem Gang kommt ihr Nicole Bärwald entgegen.

„Sabine, schön dass ich dich treffe. Ich habe ein kleines Anliegen.“

Sabine schaut Nicole interessiert an. „Ein kleines Anliegen?“, fragt sie.

„Ich musste meinen Stundenplan etwas ändern. Kann ich halb elf das Englisch-Zimmer oben für eine Stunde bekommen? Du brauchst es doch eigentlich erst halb zwölf.“

Sabine überlegt einen Moment. „Ja warum nicht? Ich gehe mit meiner Klasse schon halb elf rein, weil es leer ist und wir es dann sowieso brauchen. Dann kommen wir eben eine Stunde später hoch. Kein Problem, Nicole“, sagt Sabine freundlich.

„Danke, Sabine. Das ist wirklich nett von dir“, freut sich Nicole.

„Und, strampelt es schon tüchtig?“, fragt Sabine und zeigt auf den schon etwas dickeren Bauch von Nicole.

„Oh ja. Das wird langsam immer toller. Es soll ja ein Junge werden, hat man mir gesagt. Dirk freut sich schon ganz besonders“, und Nicole strahlt Sabine an.

„Alles Gute“, sagt noch Sabine und geht.

Sabine hat noch eine Stunde in einer anderen

Impressum

Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Tag der Veröffentlichung: 07.03.2019
ISBN: 978-3-7438-9912-4

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