„Die letzte Szene noch einmal.“
Mary Clark dirigiert ihre Laienspielgruppe an ihre alten Plätze zurück. Nächsten Samstag ist Premiere und da muss dass Theaterstück sitzen.
„Alfredo, nicht ganz so übertrieben theatralisch, wenn Du Dich fallen lässt. Ben, Du warst wie immer klasse, aber denke daran wenn Du Helen küsst, wir sind hier auf der Theaterbühne.“
Allgemeines Gelächter in der Runde. Ben Falkner und Helen Shrivers schauen sich etwas verlegen an.
„Die Zunge bleibt in Deinem Hals“, kann Alfredo ihm noch zuflüstern, bevor er seine Position wieder einnehmen muss. Ben wirft ihm noch einen bösen Blick zu, dann muss er sich auch schon wieder auf das Spiel konzentrieren.
„Wenn die Schule vorüber ist, muss Ben unbedingt auf eine Schauspielschule“, flüstert Marie ihrer neben ihr stehenden Freundin zu. „Der ist einfach ein Naturtalent“, fügt sie noch hinzu, während ihre Gruppe die Szene wiederholt.
„Prima!“ Mary klatscht in die Hände. „So will ich das nächsten Samstag sehen. Wir machen Schluss für heute.“ Mary ist zufrieden. Ihre Gruppe besteht aus fünfzehn 16 bis 18-jährigen College-Schülern dieser Stadt.
Albertville ist eine Kleinstadt von etwa 8000 Einwohnern im Bundesstaat Montana in den USA. Die Sommer sind erträglich warm und die Winter nicht zu kalt. Hier herrscht ein vorwiegend trockenes Klima. Der Sommer bringt aber auch viele Touristen in die Stadt, da es zum Sacagawea-Park nicht weit ist. Um ihn zu erreichen, muss zwar der Yellowstone-River überquert werden, aber die Brücke, die den Fluss überspannt, ist in unmittelbarer Nähe. Es ist eine dieser typischen amerikanischen Kleinstädte schlechthin. Die Arbeitslosenquote tendiert gegen Null, da jeder entweder in einem der städtischen Betriebe oder als Mitarbeiter im großen Park Arbeit gefunden hat. Am Stadtrand zum Park hin liegen zwei große Pferdezucht-Gestüte, die aber auch der Dorn im Auge der Stadt sind, denn mit ihrem nicht gerade angenehmen Geruch drücken sie die Touristenzahlen doch etwas nach unten. Beide werden von mexikanischen Einwanderern, die schon in zweiter oder dritter Generation in der Stadt leben, betrieben.
Mary Clark steigt in ihren Pick-up und steuert ihrer Apartment-Wohnung zu, die zwar nur 500m entfernt liegt, aber laufen kommt für sie nicht in Frage. Sie ist Ende Dreißig und Single. Aber ihrer Neigung entsprechend hat sie kein Interesse an Männern und mit einer Frau etwas anzufangen ist ihr in dieser kleinen Stadt zu riskant. Wenn das publik werden würde, müsste sie von hier weg ziehen. Sie arbeitet tagsüber als Bürokraft in Richard Falkners Restaurant und leitet nach Arbeitsschluss eine kleine Laienspielgruppe. Ben, der Sohn Richard Falkners, ist ihr Lieblingsschüler. Hoch talentiert, wie sie jeden wissen lässt, leider zum Leidwesen Richards, der mit dieser brotlosen Kunst, wie er es bezeichnet, nichts anfangen kann und es Ben bei jeder Gelegenheit auch spüren lässt. Mit ihrem Job im Restaurant ist Mary mehr als unzufrieden. Jeden Tag hat sie und das übrige Personal unter dem schlechten Führungsstil Richards zu leiden. Andererseits kann sie Richard auch öfters die Meinung sagen, weil sie weiß, dass er keine bessere Kraft bekommt, die sich mit seinen Finanzen und Papieren so gut auskennt wie sie. Er, Ende Vierzig, ist seit 7 Jahren geschieden und bewohnt allein mit Ben ein großes komfortables Haus, das von einer Haushälterin in Ordnung gehalten wird.
Marys Apartment hingegen besteht nur aus zwei Zimmern und einer offenen im Wohnzimmer integrierten Küche. Das zweite Zimmer ist ihr Schlafraum. Des weiteren ein Bad mit Duschkabine.
Mary schlüpft in ihren Schlabber-Look und macht es sich mit einer Tüte Cornflakes vor dem Fernseher bequem. Auf ihre Figur zu achten hat sie schon vor geraumer Zeit aufgegeben.
Auch die letzte Probe vor der Premiere läuft so wie es sich Mary vorgestellt hat. Sie dankt noch einmal ihrer Gruppe und wünscht allen einen guten Nachhauseweg.
Ben tritt auf Helen zu: „Treffen wir uns heute Abend? Morgen brauchen wir nicht in die Schule.“
Helen nickt.
„Unser Treffpunkt?“, fragt Ben sicherheitshalber noch mal nach.
Helen nickt noch einmal und schaut Ben dabei mit einem Lächeln an.
Ben schließt die Haustür zu der Villa auf und begibt sich eine Etage nach oben zu seinem Zimmer. Richard kommt aus dem großen Salon und sieht seinen Sohn.
„Tag Ben“, sagt er nur kurz.
„Tag Vater“, gibt Ben ebenso kurz zurück.
„Wieder den Mini-Brad Pitt gemimt?“, fragt Richard und fügt noch schnell hinzu bevor Ben ohne zu antworten in sein Zimmer verschwindet: „Wäre nicht schlecht, wenn Du mir stattdessen etwas mehr in der Wirtschaft mit helfen würdest.“
Ben verschwindet in seinem Zimmer und stülpt sich die Kopfhörer über. Wie lange soll das noch mit meinem alten Herrn gehen?, denkt Ben, während er die neueste CD von Radiohead hört. Sobald ich 18 bin, bin ich hier weg. Seit Mutter nicht mehr da ist, wird dieser Mensch immer unerträglicher, sind Bens Gedanken. Aber nun versucht er auf andere Gedanken zu kommen und freut sich schon auf das Date am späten Abend mit Helen.
Mit hoher Geschwindigkeit rasen drei Feuerwehren der städtischen Feuerwache von Albertville zum Stadtrand. Es ist eine warme Augustnacht und ganz Montana stöhnt unter einer ungewöhnlichen Hitzewelle. Auch nachts kann es sich nicht richtig abkühlen. Seit drei Wochen lastet nun schon diese Hitze über der Gegend.
Dave Miller, der Chef der Feuerwache springt als erster vom Fahrzeug und treibt seine Leute zur Eile an.
„Los, los! Schnell, die Schläuche. Das Feuer darf nicht auf die nebenan liegenden Gebäude überspringen.“
Miller schiebt den Helm etwas in den Nacken und wischt sich den Schweiß von der Stirn. Eine riesige Scheune steht lichterloh in Flammen und trotz ziemlich großer Entfernung zu ihr herrscht eine fast unerträgliche Hitze. Die Feuerwehrleute reißen die Schläuche von den Wagen und rollen sie aus. Es ist eine große Strecke bis zum nächsten Hydrant und es vergeht zu viel Zeit bis das erste Wasser mit großem Druck aus den Schläuchen schießt. Die Scheune ist nicht mehr zu retten, aber wenigstens kann man das Feuer von den Stallungen und anderen Gebäuden fernhalten.
„Um Gottes Willen, meine Scheune, meine Scheune.“
Orlando Rodriques, Besitzer dieses Pferdezucht-Gestüts läuft, nachdem er sein Auto verlassen hat, wie von Sinnen hin und her. Er lebt in 3. Generation mexikanischer Einwanderer seit seiner Geburt in Albertville und hat es im Laufe der Jahre zu recht ansehnlichem Wohlstand gebracht. Seine Frau Ornella, ebenfalls mexikanischer Abstammung lebt auch schon seit ihrer Geburt in Albertville und beide bewohnen mit zwei Kindern ein komfortables Haus am Stadtrand, nicht weit zu ihrem Gut.
„Wie konnte das passieren, Mister Miller?“, fragt er nun mit weit aufgerissenen Augen Dave Miller.
Miller reist seinen Kopf in Richtung Rodriques.
„Wie das passieren konnte? Das fragen Sie mich, Rodriques? Ist das Ihre Scheune oder meine?“
Miller muss sich zusammenreißen, dass er Rodriques nicht am Kragen packt.
„Vielleicht haben Sie einfach zu viel Stroh bei der Hitze in Ihrer Scheune gelagert. Schon mal daran gedacht?“
Jetzt schaut Miller Rodriques mit großen Augen an.
„Wir haben Nacht. Wenn das am Tage passiert wäre, aber nachts?“, gibt Rodriques nun schon etwas kleinlauter zurück.
„Morgen werden wir die Brandstelle untersuchen. Falls es überhaupt noch etwas zu untersuchen gibt“, sagt Miller und lässt Rodriques stehen.
Die Scheune ist vollständig abgebrannt und die ersten Schläuche werden schon wieder eingerollt. Rodriques steht immer noch da und schaut wie geistesabwesend in die Richtung in der einmal die Scheune stand. Dann geht er langsam zu seinem Auto und fährt in die Stadt zurück. Miller teilt eine Brandwache ein, die noch ein paar Stunden die Brandstelle beobachten muss und begibt sich dann mit zwei Feuerwehrautos wieder zurück in die Station.
Susan Shrivers reißt aufgeregt die Tür zur Polizeistation auf. Zwei Beamte an den Schreibtischen blicken erschrocken auf die junge recht attraktive Frau.
„Meine Tochter Helen ist nicht zu Hause. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, wo sie hin sein kann. Es wird doch nichts passiert sein?“, und schaut die beiden Beamten schon fast flehentlich an.
Detective Lieutenant Tom Collins, einer der beiden Beamten, erhebt sich und geht auf die Frau zu.
„Nun beruhigen Sie sich erst einmal“, sagt er und gibt ihr die Hand.
„Wie ist denn Ihr Name?“, fragt er nun in ruhigem Ton.
„Shrivers. Susan Shrivers“, wiederholt sie. „Meine Tochter ist 16 Jahre und ich wollte sie wie jeden Morgen wecken, damit sie zur Schule geht. Ihr Zimmer war aber leer als ich hineinging.“
„Und in der Schule kann sie noch nicht sein?“, fragt Collins.
„Nein, nein. Da war ich schon. Sie ist nicht in der Schule. Ausgerissen kann sie auch nicht sein, jetzt am frühen Morgen. Ich habe schon zu tun, sie wach zu bekommen. Von alleine wird sie nicht wach.“
Susan sitzt auf einem Stuhl und knetet nervös ihr Taschentuch. Collins überlegt, welche Fragen er erst einmal noch stellen könnte, um näheres zu erfahren.
„Hat Helen Freunde mit denen sie vielleicht schon in der Nacht die Wohnung verlassen hat?“, fragt er nun weiter.
„Ja. Den Ben Falkner. Der Sohn von dem Restaurantbesitzer.“
„Ah! Der Falkner, dem das große Restaurant gehört“, sagt Collins etwas erstaunt.
„Ja, was ist denn da besonderes? Der Junge ist doch in Ordnung. Auch der Vater ist kein unansehnlicher Typ.“
„Können Sie mit Sicherheit sagen, dass Ihre Tochter die ganze Nacht in ihrem Zimmer war?“
„Nein, natürlich nicht. Wenn sie sich in der Nacht hinausschleicht, bekomme ich das nicht mit. Ihr Zimmer liegt unmittelbar neben der Eingangstür. Meins etwas weiter. Aber warum sollte sie das tun?“
„Nun, aus dem Grund aus dem Teenager so etwas manchmal zu tun pflegen“, antwortet Collins und fügt hinzu: „Sie leben allein?“
„Ja, ich bin seit drei Jahren geschieden.“
Da wird auch schon wieder die Tür aufgerissen und Richard Falkner steht im Zimmer.
„Ben, mein Sohn ist weg“, schreit er nur beiden Beamten ins Gesicht.
„Was?!“, kann Collins nur antworten und Susan und Collins schauen sich groß an und dann zu Falkner.
„Heute Nacht ist die Scheune vom Rodriques-Gestüt abgebrannt“, sagt Collins. „Wollen wir hoffen, dass es da keinen Zusammenhang gibt“.
Richard schwankt und muss sich an der Schulter von Susan festhalten. Sie springt sofort auf und hilft Richard, sich auf den Stuhl zu setzen. Er ist kreideweiß im Gesicht.
„Scheune...abgebrannt... Ben...“, kann Richard nur stammeln und blickt nach unten wie ins Leere.
„Aber Mister Falkner“, versucht Collins Richard nun zu beruhigen, „es ist doch noch gar nicht sicher, dass es da einen Zusammenhang gibt.“
Er ärgert sich nun schon, dass er den Brand in diesem Zusammenhang überhaupt erwähnt hat, obwohl es ihn doch etwas wundert, das Falkner so überrascht reagierte. Die ganze Stadt weiß ja nun schließlich von dem Brand.
Susan und Richard verabschieden sich und stützen sich beim Hinausgehen gegenseitig.
Dave Miller und Captain Detective Frank Pieters, leiten die Untersuchung der Brandfläche. Frank Pieters, Mitte 40, ein großer, drahtiger Typ, verheiratet und Vater zweier Kinder, hat den Posten des Captains bekommen, nachdem sein Vorgänger in Pension ging. Es hofften noch zwei Anwärter auf diesen Posten, die beide besser als Pieters waren, aber zur Überraschung aller hat das Rennen eben Frank Pieters gemacht.
Etwa 20 Helfer durchkämmen akribisch die Fläche. Bis auch schon der erste nach einer Weile ruft: „Hier, ich habe etwas!“
Miller und Pieters eilen zu der Stelle. Eine verkohlte Leiche, aber noch in Gänze erhalten, ist zu sehen.
„Alles vorsichtig einsammeln und ins Labor“, gibt Pieters die Anweisung.
Da kommt auch schon aus einer anderen Ecke der Fläche der nächste Ruf. Wenig später stehen Pieters und Miller vor dem nächsten Fund. Aber hier ist nicht mehr viel übrig geblieben. Das Feuer hat ganze Arbeit geleistet. Nur noch ein paar wenige Knochen sind zu sehen.
„Das wird schwierig, hier noch etwas zu ermitteln“, sagt Pieters zu Miller. Miller nickt nur.
„Alles was noch zu finden ist, einsammeln und ins Labor“, ist auch hier Pieters Anweisung.
Pieters' Handy klingelt. Als er das Gespräch beendet hat, sagt er zu Miller gewandt: „Ich habe gerade die Meldung erhalten, dass eine Helen Shrivers und Ben Falkner, der Sohn vom Restaurantbesitzer, als vermisst gemeldet wurden. Ich ahne nichts Gutes.“
Miller sieht Pieters an und nickt.
„Sollten die beiden etwa hier ein kleines Date gehabt haben und beim Rauchen zu unvorsichtig gewesen sein?“, fragt nun Miller.
„Sieht ganz danach aus, obwohl mir die beiden Fundorte ein bisschen zu weit auseinander liegen.“
Pieters steckt sich eine Zigarette in den Mund, ist sich aber angesichts der Situation nicht sicher, ob er sie auch anzünden sollte.
„Die weit auseinander liegenden Fundorte können natürlich auch das Ergebnis ihrer Flucht vor dem Feuer gewesen sein“, fährt Pieters jetzt mit seinen Überlegungen fort und entschließt sich die Zigarette doch anzuzünden.
„Wir werden wohl die Obduktionsberichte abwarten müssen“, fügt er abschließend hinzu.
Miller und Pieters erklären die Suche als beendet und nachdem die Fundstücke bereits den Weg ins Labor angetreten haben, begeben auch sie sich in ihre Standorte.
Schon am nächsten Tag hat Pieters den Obduktionsbericht auf dem Tisch. Die erste Leiche ist eindeutig Helen Shrivers zuzuordnen. Bei dem zweiten Fund konnte man nur noch feststellen, dass sie männlich ist.
Da werde ich wohl Miss Shrivers die schlimme Nachricht überbringen müssen, denkt Pieters, während er immer noch auf das Blatt starrt. Aber auch Richard werde ich nicht verschonen können, sind Pieters weitere Gedanken. Dass die zweite Leiche nur Ben sein kann, steht außer Zweifel.
Pieters macht sich nach Dienstschluss auf den Weg zu Susan Shrivers, denn sie arbeitet bis zum Abend im Supermarkt an der Kasse. Sie bewohnt ein 3-Zimmer-Apartment zur Miete. Seit zwei Tagen ist das Zimmer von Helen nun schon nicht mehr betreten worden.
Pieters betätigt unten die Klingel. Susan fragt wer da ist.
„Miss Shrivers, Frank Pieters. Ist es möglich, dass ich Ihnen ein paar Fragen stellen kann?“
Ohne zu antworten betätigt sie den Türöffner. Pieters geht eine Treppe hinauf und steht auch schon vor der geöffneten Wohnungstür.
„Miss Shrivers, mein aufrichtiges Beileid“, bekommt Pieters nur mühsam mit einem Kloß im Hals heraus und nimmt Susans Hand in seine beiden Hände. Susan kann nur mit rotgeweinten Augen nicken und bittet Pieters ins Wohnzimmer. Nachdem beide Platz genommen haben, ringt Pieters damit, die richtigen Worte zu finden.
„Nun Miss Shrivers, Sie haben ja sicherlich schon die Befürchtung gehabt, dass es Ihre Tochter ist. Der Laborbericht bestätigt leider Ihre Vermutung. Bei dem zweiten Fund kann aber nur bestätigt werden, dass sie männlich ist. Da in der Stadt niemand weiter als vermisst gemeldet wurde, müssen wir davon ausgehen, dass es Ben Falkner ist.“
Pieters macht eine Pause, um Susan die Gelegenheit zu geben, etwas zu erwidern. Susan nickt aber nur schluchzend mit dem Kopf.
„Helen und Ben waren sehr gut befreundet?“, stellt Pieters seine erste Frage.
Susan nickt und sieht Pieters dabei an.
„Sie haben sich schon ein paar mal in dieser Scheune getroffen. Ich kann mir einfach nicht erklären, wie das passieren konnte.“
„Helen hat nicht geraucht?“
„Ich habe sie nie mit einer Zigarette gesehen“, kann Susan auf diese Frage nur antworten.
„Und Ben?“
„Das weiß ich natürlich nicht, aber gesehen habe ich ihn auch nie mit Zigarette.“
„Es wird wohl als ein tragischer Unglücksfall zu den Akten gelegt werden müssen. Es kann aber noch sein, dass Orlando Rodriques Schadensersatzansprüche gegen Sie geltend machen will, aber davor brauchen Sie sich nicht zu fürchten“, fügt Pieters noch schnell hinzu, weil er sieht, dass Susan der Schreck in die Glieder fährt.
„Wodurch der Brand ausgebrochen ist, kann nicht mehr zweifelsfrei ermittelt werden. Es könnte sich auch durch die wochenlange große Hitze selbst entzündet haben.“
Pieters erhebt sich aus dem Sessel und verabschiedet sich von Susan. Er hat noch einen schweren Gang vor sich, nämlich den zu Richard Falkner Allerdings kennen die beiden sich schon fast aus Kindertagen.
Richard ist aber auch schon auf das Schlimmste vorbereitet, als Frank Pieters am Tor der großen Villa den Klingelknopf betätigt.
„Hallo?“, fragt eine Stimme aus dem Lautsprecher.
Frank schaut in die Kamera und antwortet: „Hallo Rick. Darf ich reinkommen?“
Der Türsummer brummt und Frank drückt die Pforte auf. Ein gepflegter Vorgarten wird sichtbar, der von einer hohen Hecke vor den Blicken der Passanten geschützt ist. Der Vorgarten zieht sich um die gesamte Villa und hinter ihr liegt ebenso geschützt ein komfortabler Swimmingpool, in dem auch Frank schon baden durfte. Noch drei Stufen und Frank steht vor der wuchtigen Eingangstür, die auch schon aufgeht. Frank betritt den Flur, nachdem er von Richard begrüßt wurde. Ein Flur, der an Größe jeder Stadtwohnung den Rang ablaufen würde. Ein Salon, Schlafraum, Esszimmer, große Küche und Bad runden das Bild dieser Villa ab. Eine Etage höher Bens Zimmer und noch ein geräumiges Bad. Da Richard sich fast den ganzen Tag über in seinem Restaurant aufhält, steht das Haus vorwiegend leer.
„Einen Drink, Frank?“, fragt Rick.
„Ja, warum nicht“, ist Franks Antwort.
Richard schenkt großzügig zwei Whiskey ein und setzt sich
Verlag: BookRix GmbH & Co. KG
Tag der Veröffentlichung: 16.07.2017
ISBN: 978-3-7438-2315-0
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