Ein Blick in den Spiegel und meine Laune ist dahin.
Das was ich sehe ist Schwabbeliges,unförmiges Fett.
Mein Gesicht hat die Ähnlichkeit eines Überfahrenen Mopses.
Und gerade meine Haare sehen aus wie ein Abklatsch vom Struwelpeter.
Nein,das was ich sehe ist nicht die Schönheit die ich gerne besitzen würde.
Der Glanz den man von einem Model in den Magazinen sieht,der bleibt bei mir aus.
Das Schlimme ist egal was ich tue,Sport,schminken,creme,Peling ,Kuren,es bringt alles nichts.
Es wird nur Schlimmer.
Meine Ältere Schwester hat zum Glück keine Probleme.
Wunderschönes Leuchtendes Braunes Haar,Seidige Haut und eine Figur wie eine Sportlerin.
Ich bin jedes mal Neidisch wenn sie sich neue Klamotten kauft und Körperbetonende Tops Tragen kann.
Während bei mir die Rettungsringe enormer werden.
Ich komm mir vor wie ein Dicker Fetter Elefant der von sein Eigengewicht Erdrückt wird.
Viele sagen ich Übertreibe. Doch sie sehen nicht was ich sehe.
Dieses Doppelkin ,diese Fettigen ekelhaften Haare.
„Schau mal einer an hat das Nilpferd sich mal endlich dazu entschieden Duschen zu gehen?“
Lacht mir mein Spiegelbild ins Gesicht.
„Halt die Klappe!“ grunzte ich es an.
„Du weißt schon das du trotzdem nie ein ideales Aussehen haben wirst?
Du Wirst immer die Fette sein!“
Ich nahm ein Bettlaken und hing es über den Spiegel.
Endlich Ruhe.
Beim Frühstücken bemerkte meine Mutter das ich nichts Essen wollte.
„Kind du musst Essen,du brauchst doch Energie!“
ich schüttelte mit dem Kopf.
„Ich Esse in der Schule.“
Meine Mutter warf mir einen viel sagenden Blick zu.
„Versprochen?“
„Ja,ich muss aber jetzt los!“
Also Tasche in die Hand genommen und los ging es .
Die Schule war nicht gerade mein Lieblings Ort.
Aber besser als Zuhause mit meiner Mutter übers Essen zu reden.
Ich hatte schon den ganzen Tag Kopfschmerzen und mein Kreislauf machte nicht mit.
Mir wurde ab und zu richtig Schwarz vor Augen.
Das kommt von den vielen Fettigen Essen das ich mir immer reingestopft habe,
besonders Treppensteigen macht mir Probleme.
Nein,Allgemein Körperliche Anstrengungen ,Sport bin ich nicht Gewohnt.
Meine Klassenkameraden Tuschelten wieder hinter meinen Rücken.
Ich höre es jedes mal deutlich.
„Oh Gott,sieht ihr wie sie aussieht?“
„Das ist niemals hübsch was sie da mit Ihren Körper anstellt!“
„Ich ekel mich vor Ihr“
Das sind die Typischen Sprüche die ich Tag ein ,Tag aus ertragen muss.
Und das nur weil meine Körpermasse einen Ganzen Raum füllen kann.
Manchmal kommt es mir so vor als wenn ich sogar mit meinen Dicken Hintern auf zwei Stühlen sitzen muss.
Was Natürlich Quatsch ist,aber vom Umfang her bald nicht Abwegig.
Nach Schulschluss ist mein Tagesplan streng Strukturiert.
Ich will nicht immer ans Essen denken müssen.
Jedes mal Lust auf Chips,Schokolade oder Kuchen verspüren .
Also habe ich mir einen Plan Erstellt.
Nach der Schule geht es erstmal in den Park.
Frische Luft tut gut und ist gesund.
Dann geht es in Die Stadt,dort guck ich mir die Größen in den Klamotten Läden an die ich Erreichen möchte.
Mein Momentanes Ziel ist Größe XS.
Davon bin ich jedoch noch weit entfernt.
Dann geh ich Nachhause,mache Schulaufgaben ,Lese und gehe Abends ne runde mit dem Hund raus.
Und Dann Esse ich eine kleine Portion Reis und einen halben Apfel.
Das reicht.Ich bin Fett und so mit muss ich versuchen das mein Körper auf das
alte Fett zugreift.
Ich habe gelesen das man so schneller Abnehmen kann.
Abends dann der Blick in den Verhassten Spiegel.
„Da machst du schon eine Diät und wirst immer Fetter und Fetter!“
Mein Spiegelbild fängt an laut zu lachen.
Ich würde es am liebsten Zertrümmern.
In Tausend kleine Glasteile.
„IHHH,Deine Schenkel!schämst du dich nicht solche Hautfetzen an deinem Körper zu haben?“
Ich betrachtete meine Schenkel.
Es hat recht.sie Wabbeln da vor sich hin ,so als wären es die Schenkel einer 100 jährigen Frau.
Bestürzt versuchte ich es mit Straffender creme .
Ich nahm ein Riesen Klecks auf die Hand und Massierte diesen in meine Haut ein.
Außer das meine Haut glänzte sah ich keine Veränderung ich spürte nicht einmal etwas.
„tja ,liebes damit musst du nun mal leben!“
sagte mein Spiegelbild,ich zeigte ihm mein Mittelfinger.
Die nächsten Tage liefen nicht anders.
eigentlich vom Ablauf immer gleich.
Aber es Passierte etwas in meinen Körper.
Ich bekam Schmerzen in der Nieren und Magen Gegend.
Vielleicht ein Infekt ?
Oder eine Magendarm Verstimmung?
Es könnte alles sein.
Jedoch jetzt im Bett liegen und sich Ausruhen kam nicht in Frage.
Ich muss weiter hart an mir Arbeiten.
Nur wer seine Fehler bekämpft kann auch Siegen.
Von nichts kommt nichts.
Also zog ich trotz schmerzen meinen Tag durch.
Am Abend brannte mein Körper ,er fühlte sich an als wenn jemand
ihm von innen mit kochendem Wasser auffüllen würde.
Ich schrie vor Schmerzen auf.
Ich rollte mich im Bett hin und her.
Es Hörte nicht auf.
Und zu meinem Pech war gerade Niemand im Haus.
Nur mein Spiegelbild Applaudierte laut.
„Ja,Schmerzen hast du verdient!“schrie es mich an.
„Ich hoffe du leidest für deine Fettleibigkeit!“
Ich schaute zum Spiegel während ich von Tränen verwischte blicke erhaschen konnte.
„Hab ich es verdient?“Murmelte ich.
„Ja guck dich doch an,du bist so Fett nicht mal der Krankenwagen könnte dich abholen,da muss schon ein Kran kommen.!“
„Ein Kran?“ Oh Gott das wäre mehr als Peinlich.
Jede Zeitung würde über das Fette Mädchen schreiben.
Das konnte und wollte ich nicht zu lassen.
Die Schmerzen wurden immer heftiger.
Ein Stechen in meiner Linken Brust.
Ein Hämmern im Kopf.
Ein Schwindeliges Gefühl .
Ein Böses Spiegelbild das so laut lachte,das ich mir am liebsten beide Ohren abschneiden wollte.
Plötzlich....Stille...
Ich fühlte mich auf einmal so leicht.
wie auf einer kleinen Wolke,eine Wärme durchzog mich.Ein Unbeschreibliches Gefühl
von Wohlsein.
Funkelnde Lichter ,eine Strahlende Sonne und Liebe waren meine Gefühle.
Zart aber doch bestimmt.
Nur ein bitterer Nachgeschmack den ich dort liegen sah.
Ein Mageres kleines Mädchen,zusammengekauert auf dem Bett.
Knochig ,kein Fett,große Augen,zu groß für den Kopf starten gerade aus.Leerer Blick,fast traurig.dünnes ,zartes Haar.
Was schon so fein war wie Seide.
Ein eingefallenes Gesicht.
Darüber gebückt eine Mutter die weinte.
Tag der Veröffentlichung: 04.10.2013
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