Die Wellen schlagen in einem unaufhaltsamen Takt gegen meinen Körper. Ich versinke immer tiefer, werde nach unten gepresst. Es ist ein angenehmes Gefühl so verschlungen und begehrt zu werden. Das Wasser will mich, es macht mir dies von Welle zu Welle immer klarer. So aggressiv und stürmisch es doch immer wieder meinen Körper umfasst. Ich genieße jede Berührung, so als seien es Dutzende von Händen, die mich von oben bis unten ergreifen.
Jeder Druck oder schlag einer Welle ist für mich so als würden diese mich leidenschaftlich liebkosen. Ein anderer würde das nie verstehen können, das machte diese ganze Situation umso besonderer, berauschender für mich. Dann versinke ich endgültig, tauche ab. Atme das Wasser absichtlich ein, lasse es zu, dass der salzige Geschmack meine Lunge erfasst. Mich auch nun von Innen ausfüllen kann. Nun besitzt das Wasser nicht nur meinen Körper, sondern auch meine Seele. Ich schlucke schwer. Alles brennt. Meine Augen habe schon vor dem Abtauchen die Arbeit eingestellt und bleiben in ihrem krampfhaft verschlossenen Zustand. Und doch erklingt diese vertraute Stimme wieder, die mich am Leben halten will.
Nein, noch nicht. Lass mich bitte frei.
Wieder beginnt die innerliche Konfrontation mit meinem „anderen“ Ich. Es kämpft gegen die Wellen an, die mit all ihrer Kraft meinen Körper immer tiefer nach unten ziehen wollen. Doch es ist zu spät : Ich kann nicht mehr davonkommen. So klar doch alles war, so schwindelig wird mir auf einmal. Und dann geschieht alles schlag auf schlag:
Ich sterbe inmitten dieses Wassers.
- Fortsetzung folgt -
Texte: J.P.
Bildmaterialien: Alle Rechte liegen bei der Autorin.
Lektorat: Marie R.
Tag der Veröffentlichung: 06.07.2012
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
Mama & Papa